THimotion Nr. 1
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Maschinenbau<br />
In der Männerwelt<br />
Prof. Dr. Elke Feifel (40)<br />
vertritt in der Fakultät<br />
Maschinenbau das<br />
Lehrgebiet<br />
„Maschinenelemente<br />
und Festigkeitslehre“.<br />
Sie verrät, wie sie<br />
in der klassischen<br />
Männerdomäne<br />
zurechtkommt und was<br />
sie motiviert.<br />
zuhause<br />
Eine Professorin im Bereich Maschinenbau trifft man nicht<br />
alle Tage. Wie sind die Reaktionen, wenn Sie erzählen, was<br />
Sie beruflich machen?<br />
Feifel Viele sind erst einmal erstaunt. Das liegt vielleicht<br />
daran, dass es kein klassisches Bild von einer Professorin<br />
im Maschinenbau gibt. Umso mehr Interesse zeigen sie<br />
an meinem Berufsbild. Die meisten sind überrascht, wie<br />
vielseitig Maschinenbau doch ist.<br />
Woher kommt Ihr Interesse für Technik? Haben Sie als Kind<br />
schon mit Autos gespielt?<br />
Feifel In der Schule wollte ich lange Zeit etwas mit Kunst<br />
und Grafikdesign machen. Erst in der Oberstufe, als ich sehr<br />
gute Lehrer in Mathematik und Physik hatte, habe ich mich<br />
für diesen Bereich interessiert. Mir war auf einmal klar, dass<br />
ich mich dafür langfristig mehr begeistern kann als für einen<br />
künstlerisch-gestalterischen Beruf.<br />
Wie haben Sie sich in der klassischen Männerdomäne<br />
zurecht gefunden?<br />
Feifel Die klassische Annahme, dass man als Frau in der<br />
Technik vielleicht nicht ernst genommen wird oder sich<br />
erst einmal durchsetzen muss, habe ich so nie empfunden.<br />
Natürlich ist die Kommunikation in einer Männerdomäne viel<br />
sachlicher und direkter als unter Frauen. Man muss als Frau<br />
lernen zu sagen, was einem passt und was nicht.<br />
Woraus schöpfen Sie Kraft in Ihrem Beruf?<br />
Feifel Die Lehre treibt mich an. Wenn eine meiner<br />
Vorlesungen einen Studenten motiviert, über den Tellerrand<br />
hinauszublicken und sich weiter mit der Thematik zu<br />
beschäftigen, gibt mir das Kraft.<br />
Wie vereinbaren Sie den Job mit Familie?<br />
Feifel Die Arbeitszeiten sind bei Professoren teils sehr<br />
familienfreundlich. Das Gute ist, dass man viel Arbeit mit<br />
nach Hause nehmen kann. Man muss dann nur umso mehr<br />
auf die eigene Work-Life-Balance achten.<br />
Was empfehlen Sie Frauen, die sich ein berufliches<br />
Standbein an einer Hochschule schaffen wollen?<br />
Feifel Ich empfehle, sich frühzeitig Ziele zu setzen und daran<br />
seine Tätigkeiten auszurichten. Dazu gehört es auch, sich<br />
zu vernetzen, auch wenn man dafür vielleicht eine gewisse<br />
Scheu überwinden muss. Wichtig bei allem ist, immer seiner<br />
eigenen Linie treu zu bleiben.<br />
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