families first
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hat. Wenn das Familienmitglied die Fähigkeit noch nicht beherrscht, gibt der<br />
Familienmitarbeiter deutlich die Schwerpunkte an. Eventuell wird die Fähigkeit erneut<br />
geübt.<br />
7 untersuchen Sie, wann die Fähigkeit angewendet werden kann.<br />
Eine Fähigkeit in Schritte unterteilen<br />
Das Erlernen eines anderen Verhaltens wird dem Familienmitglied erleichtert, wenn die<br />
Fähigkeiten, die Sie vermitteln, in deutlich erkennbare Schritte unterteilt sind, die in<br />
beobachtbaren Begriffen beschrieben sind. Die Schritte geben die Reihenfolge an, in denen<br />
die Fähigkeit ausgeführt werden muss.<br />
Zum Beispiel:<br />
Die Fähigkeit 'Belohnen' kann in die folgenden Schritte unterteilt werden:<br />
1 Wecken Sie die Aufmerksamkeit des Kindes<br />
2 Sagen Sie dem Kind etwas Nettes<br />
3 Erzählen Sie dem Kind genau, was es richtig gemacht hat<br />
4 Geben Sie dem Kind die Belohnung<br />
Als Faustregel gilt, dass eine Fähigkeit maximal in vier oder fünf Schritte unterteilt werden<br />
darf. Wenn sich herausstellt, dass das nicht gelingt und Sie auf mehr Schritte kommen,<br />
können Sie versuchen, einen Unterschied zwischen Schritten und Aufmerksamheitspunkte<br />
zu machen. Schwerpunkte beziehen sich auf die mehr allgemeinen Aspekte der Fähigkeit.<br />
Zum Beispiel: Augenkontakt, Verstehbarkeit, Intonation und Körperhaltung. Die Schritte<br />
einer Fähigkeit sind meistens in allgemeinen Ausdrücken formuliert und dadurch noch<br />
abstrakt. Für manche Familienmitglieder ist es praktisch, die Schritte zu konkretisieren und<br />
in Klammern ein Beispiel dahinter anzugeben. Das Aufteilen einer Fähigkeit in Schritte ist<br />
am Anfang lästig. Je mehr Erfahrung Sie damit bekommen, desto besser geht es. Als<br />
Hilfsmittel können Sie die Fähigkeit selbst anhand der Schritte nachmachen. Dann ergibt<br />
sich von selbst, welche Schritte zu viel oder zu wenig sind. Fähigkeiten sind nie allgemein<br />
für jeden anwendbar. Darum sind Standardlisten mit Fähigkeiten begrenzt nützlich. Sie<br />
können höchstens als Inspirationsquelle dienen um Schritte und Schwerpunkte zu<br />
unterscheiden. Danach müssen je nach Familienmitglied und je nach Situation Akzente<br />
gesetzt und Anpassungen vorgenommen werden.<br />
4.6 DAS UNTERSCHEIDUNGSTRAINING<br />
Nicht nur das Erlernen bestimmter Fähigkeiten ist wichtig, sondern auch, sie im richtigen<br />
Augenblick anzuwenden. Um das zu lernen, kann die sogenannte Unterscheidungstechnik<br />
angewendet werden. Wenn sich das Familienmitglied mithilfe einer Verhaltensübung eine<br />
bestimme Fähigkeit zu eigen gemacht hat, ist der nächste Schritt: schauen, in welchen<br />
Situationen die Fähigkeit am besten zu ihrem Recht kommt. Zum Beispiel: "Musst du<br />
immer deine Meinung sagen, oder gibt es Momente, in denen du besser mal den Mund<br />
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