families first
families first
families first
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
'geplant' werden. Zum Beispiel wenn der Familienmitarbeiter mit einem Familienmitglied<br />
verabredet hat, eine bestimmte Fähigkeit zu üben.<br />
4.5 DIE VERHALTENSÜBUNG<br />
Die effektivste Methode Fähigkeiten zu lernen ist die Verhaltensübung. Die<br />
Verhaltensübung besteht in großen Linien aus einer Verhaltensanweisung - erzählen, wie<br />
eine Fähigkeit aussieht - und dem Vormachen der Fähigkeit, woraufhin das<br />
Familienmitglied die Fähigkeit nachmacht. Der Familienmitarbeiter beobachtet während<br />
der Kontakte mit den Familienmitgliedern. Durch diese Beobachtungen erhält der<br />
Familienmitarbeiter Einblick in die starken Seiten der Familie als ganze und des einzelnen<br />
Familienmitglieds, und auch in die Fähigkeitsdefizite von Familienmitgliedern.<br />
Zum Beispiel:<br />
Der Familienmitarbeiter sieht, dass Vater dem quengeligen Verhalten seines kleinen Sohnes sehr<br />
viel Aufmerksamkeit widmet, seinem kleinen Sohn aber keinerlei Aufmerksamkeit widmet, wenn er<br />
ruhig spielt. Das kann für den Familienmitarbeiter ein Anlass sein, sofern es in die Arbeitspunkte<br />
passt, einen Vorschlag zu einer Verhaltensübung zu machen.<br />
Beobachtungen können einen Anlass bilden, um mit dem betreffenden Familienmitglied<br />
etwas zu überlegen. Der Familienmitarbeiter legt dem Familienmitglied seine<br />
Beobachtungen vor und geht mit ihm zusammen durch, ob er es anders möchte oder ob er<br />
bereits Ideen hat, wie es anders gehen könnte. Der Familienmitarbeiter teilt dem<br />
Familienmitglied auch selbst Ideen mit, wie es anders gehen könnte. Er nennt die Vorteile<br />
der verschiedenen Ideen. Diese Überlegung kann ein Anlass sein für den Vorschlag, etwas<br />
zu üben. Der Familienmitarbeiter benutzt dabei die zusätzlichen Informationen, die er aus<br />
der Überlegung gewonnen hat. Wenn sich die Situation eignet, folgt die Verhaltensübung<br />
sofort, sonst wird ein späterer Zeitpunkt verabredet.<br />
4.5.1 Die Schritte der Verhaltensübung<br />
Eine Verhaltensübung besteht aus folgenden sieben Schritten:<br />
1 stellen Sie die Verhaltensübung vor;<br />
Beschreiben Sie genau die Fähigkeit und das Verhalten und geben Sie Beispiele. Zum<br />
Beispiel:<br />
"Ich möchte nun gerne mit Ihnen über die Fähigkeit 'Belohnen' sprechen. Damit wird gemeint,<br />
dass Sie Chantal direkt nachdem sie etwas richtig macht, belohnen. Sie können Chantal<br />
beispielsweise gleich nachdem sie Kimberley (ihr Schwesterchen von 8 Monaten) liebkost hat, ihre<br />
Lieblingskassette hören lassen."<br />
2 beschreiben Sie die Fähigkeit und die Schritte und machen Sie sie vor;<br />
Schreiben Sie die Schritte eventuell für das Familienmitglied auf einen 'Spickzettel'. Zum<br />
Beispiel:<br />
74