families first
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•Mehrwahl: "Warst du da mit deiner Mutter allein, oder waren noch andere dabei?", "War das<br />
letzte Telefongespräch kürzer, genauso lang oder länger als sonst?", "Dein Bruder wohnt nicht<br />
mehr zuhause. Findest du das schade, macht es dir nichts aus oder freust du dich eigentlich<br />
darüber?";<br />
•Geschlossen: "Hast du letzte Woche noch mit ... telefoniert?", "Haben Sie jemand, dem Sie<br />
vertrauen können?", "... wurde gehörig böse, hast du dich da nicht fürchterlich erschrocken?".<br />
Im Idealfall wechselt der Famillienarbeiter offene, Mehrwahlfragen und geschlossene<br />
Fragen gut miteinander ab. Ein Familienarbieter muss allerdings nicht nur daran denken,<br />
welche Fragen er stellen wird und das Gespräch in Gedanken vorwegnehmen, er muss<br />
zugleich auch zuhören. Darum muss er aufpassen, keine zwei Fragen zugleich zu stellen<br />
und der Antwort, die er auf seine Frage erhält, zuzuhören.<br />
Beobachten non-verbaler Signale<br />
Außer der sprachlichen Botschaft, die sie aussenden, gebrauchen die Familienmitglieder<br />
auch andere, non-verbale Ausdrucksformen: Ihre Intonation, ihre Mimik, ihr<br />
Gesichtsausdruck, Gesten, Schulterzucken, und so weiter. Die Interpretation einer Reaktion<br />
auf non-verbales Verhalten erfolgt darum am besten in drei Schritten. Zuerst erzählt der<br />
Familienmitarbeiter dem Familienmitglied, was er ihn tun sah und hörte. Danach erzählt<br />
er, was für eine Schlußfolgerung er, unter Vorbehalt, aus diesem Verhalten zieht. Schließlich<br />
fragt er, ob die Schlußfolgerung oder Unterstellung stimmt.<br />
Zusammenfassen des Inhalts<br />
Durch regelmäßige Zusammenfassungen kann der Familienmitarbeiter das Gespräch<br />
strukturieren und überprüfen, ob er das Familienmitglied richtig verstanden hat. Eine gute<br />
Zusammenfassung ist kurz und spezifisch, erfasst den Kern der Darlegung, gibt Synonyme,<br />
und wird in fragendem (evokativem) Ton präsentiert. Bei einer Zusammenfassung können<br />
Formulierungen gebraucht werden wie "Wenn ich Sie richtig verstehe, dann ...", "Sie sind<br />
der Meinung, dass ..." oder "Du hast das Gefühl, dass ...". Nicht richtig ist: "Sie glauben zu<br />
sagen, dass ...". Das kann bei dem Familienmitglied den Eindruck wecken, der<br />
Familienmitarbeiter finde, dass es nicht deutlich ist.<br />
3.3. AKTIV ZUHÖREN 4<br />
Eine Methode des Zuhörens, die Familienmitarbeiter oft anwenden, ist das 'Aktive<br />
Zuhören' (Thomas Gordon), auch 'Reflexiv Zuhören' (Carl Rogers) genannt.<br />
Charakteristisch für 'Aktives Zuhören' ist, dass es sich auf die Wiedergabe von Gefühlen<br />
richtet. Beim 'Passiven Zuhören' ist der Hilfeleistende damit beschäftigt, jemanden zum<br />
Weitererzählen zu stimulieren. Das tut er, indem er kleine Geräusche von sich gibt (hmmm<br />
hmmm), zustimmend nickt, erstaunt reagiert (so? nun nun) oder einladende Fragen stellt<br />
4 Entnommen aus Hans Janssen: Als praten bij je werk hoort. Gespreksvaardigheid voor hulp- en dienstverleners<br />
(1987) / Wenn Sprechen zu Ihrem Beruf gehört. Fähigkeit zum Gespräch für Hilfe- und Dienstleistende<br />
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