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families first

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VORWORT<br />

Families First ist eine besondere Form häuslicher Krisenhilfe, die verhindern will, dass ein<br />

Kind aus der Familie herausgenommen wird und die Kompetenz der Familienmitglieder<br />

erweitern möchte.<br />

Diese Ausgangspunkte sind sowohl inhaltlich wie organisatorisch explizit ausgearbeitet. In<br />

diesem Handbuch wird eine Methode für Familienmitarbeiter beschrieben, um Familien in<br />

Krisensituationen unmittelbar eine adäquate Hilfe zu bieten. Diese Methode basiert unter<br />

anderem auf den Erfahrungen, die bis jetzt mit Families First in den Niederlanden gemacht<br />

wurden.<br />

Der Hintergrund von Families First<br />

Families First leitet sich von dem Homebuilder-Modell des 'Behavioral Sciences Institute'<br />

(Seattle) in den Vereinigten Staaten her. Seit 1974 bietet dort eine Gruppe Hilfeleistender<br />

häusliche Krisenhilfe. Fünfzehn Jahre praktischer Erfahrung und Forschung haben zu<br />

einem klaren Hilfeleistungsmodell und Ausbildungen für Familienmitarbeiter und<br />

Teamleiter (Kinney, Haapala & Booth 1991) geführt. Verschiedene Untersuchungen haben<br />

gezeigt, dass das Homebuilder-Modell gut und wirksam übertragbar ist. Es wird inzwischen<br />

in verschiedenen amerikanischen Staaten angewendet. Im Staat Michigan hat das zu einem<br />

Hilfeleistungsprogramm mit dem Titel "Families First" geführt.<br />

Im Jahr 1991 besuchte eine Gruppe Niederländer einige Homebuilder-Projekte, um zu<br />

sehen, ob das Homebuilder-Modell als Ergänzung des bestehenden Hilfsangebots geeignet<br />

ist. Unter der Voraussetzung, dass es auf die niederländische Kultur übertragen und die<br />

Verbreitung von Anfang an gut organisiert würde, erschien das Modell geeignet. Daraufhin<br />

hat die Abteilung Verhaltenstherapie-Projekte vom Pädologischen Institut (PI-GT) in<br />

Duivendrecht ein erstes Konzept für ein Families First-Projekt in den Niederlanden<br />

ausgearbeitet. Das 'Department of Social Services' in Michigan gab wertvolle Ratschläge,<br />

um der Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Parteien die konkrete Form zu geben.<br />

Der Start in den Niederlanden<br />

Nach der Präsentation eines ausgearbeiteten Plans für Families First haben Einrichtungen<br />

der Jugendhilfe in den Regionen Amsterdam, Drenthe, Friesland, Gelderland und<br />

Rotterdam/Südholland im Jahr 1993 mit Demonstrationsprojekten begonnen. Von der<br />

Kraft von Families First überzeugt, haben es die Verantwortlichen dieser Einrichtungen<br />

riskiert und die ersten Projekte durch finanzielle Umverteilungen ermöglicht. Das<br />

Ministerium VWS und das Justizministerium waren zu Beginn die wichtigsten Finanziers<br />

von Families First in den Niederlanden. In einer späteren Phase spielten die Provinzen bei<br />

der Finanzierung eine immer größere Rolle.<br />

Überweiser, betroffene Familien und Finanziers kamen zunehmend mehr zu der<br />

Überzeugung, dass Families First eine erfolgreiche Ergänzung der Hilfeleistung in den<br />

Niederlanden ist. Auch die Untersuchung von Veerman et al weist diesen Erfolg nach. Bei<br />

90% der Risikokinder besteht ein (großes) Risiko auf Fremdplatzierung des Kindes. Durch<br />

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