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2.4 DER EINSATZ VON ZIELKARTEN<br />

Zielkarten sind Hilfsmittel, mit denen systematisch ein Bild der Ziele und Wünsche von<br />

Familienmitgliedern erhalten werden kann. Es gibt eine Version für Eltern, eine für<br />

Jugendliche ab ungefähr 12 Jahren und eine für Kinder von ungefähr 7 bis 12 Jahren. Die<br />

Karten betreffen wichtige Kategorien des täglichen Lebens. Auf jeder Karte steht eine Liste<br />

möglicher Wünsche und Bedürfnisse mit Bezug auf das Thema der Karte.<br />

Beispiel einer Zielkarte für Jugendliche:<br />

ELTERN<br />

Ich möchte gerne:<br />

... von ihnen loskommen / selbständiger sein<br />

... auf eine andere Weise mit ihnen verhandeln<br />

... einen ruhigen Ort finden, weg von dem Trubel<br />

... sie mit ihrem Drogen-/Alkoholkonsum konfrontieren<br />

... weniger hohe Erwartungen an sie stellen<br />

... kommunizieren lernen<br />

... nicht auf negative Weise reagieren<br />

... ihnen meine Gefühle erzählen<br />

... von ihnen verstanden werden<br />

... Wortgefechte mit ihnen vermeiden<br />

... mit körperlicher Gewalt verbundenen Streit vermeiden<br />

... sie nicht bestehlen<br />

... etwas anderes:<br />

Die Arbeit mit Zielkarten gibt systematische und vollständige Informationen zu vielen<br />

Aspekten des täglichen Lebens. Sie strukturiert den Prozess, um zu spezifischen und<br />

wichtigen Zielen zu gelangen. Aus der Arbeit mit den Zielkarten ergeben sich oft auch<br />

kleinere Ziele. Viele davon sind relativ leicht zu erreichen, und das erhöht die Motivation<br />

für Veränderungen. Die Arbeit mit Zielkarten kann auch das Setzen von Prioritäten<br />

erleichtern, sodass die Schritte um ein Problem zu lösen, deutlicher werden. In der Arbeit<br />

mit Zielkarten zeigt der Familienmitarbeiter Vertrauen in die Möglichkeiten des<br />

Familienmitglieds. Das erhöht dessen Motivation und die Hoffnung, das er etwas ändern<br />

kann. Außerdem ermöglicht die Arbeit mit den Zielkarten dem Familienmitglied, sensible<br />

Informationen zu geben ohne direkten Augenkontakt mit dem Familienmitarbeiter zu<br />

haben. Die Karten erweitern den Blick, mit dem Familienmitarbeiter und Familienmitglied<br />

wichtige Themen bestimmen, die sonst durch eine Krisensituatioin aus dem Auge verloren<br />

werden. Mit Zielkarten wird gearbeitet, wenn es nur unzureichend gelingt, Ziele zu stellen,<br />

beispielsweise weil kein Familienmitglied wichtige Probleme oder Veränderungswünsche<br />

nennt. Zielkarten können auch helfen, wenn es mühsam ist, Übereinstimmung über die<br />

Ziele zu erhalten oder die Familie wenig motiviert scheint. Auch wenn ein Kind oder<br />

Jugendlicher wenig Interesse zeigt oder von seinen Eltern überstimmt wird, die für es/ihn<br />

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