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families first

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Familie wohnt, umzuschauen. Danach läutet er und wartet bis die Tür geöffnet wird. Er<br />

stellt sich vor und fragt, ob er hereinkommen darf. Er wartet bis er gebeten wird, sich zu<br />

setzen, es sei denn, das dauert sehr lang; dann fragt er, ob er sich setzen darf. Er nimmt den<br />

angebotenen Kaffee an, auch wenn er eigentlich schon genug Kaffee getrunken hat. Der<br />

Familienmitarbeiter stellt eine entspannte Atmospäre her, indem er über in diesem<br />

Moment naheliegende Dinge spricht: das Wetter, seinen Weg dorthin, freundlicher,<br />

positiver Smalltalk. Danach erzählt er nochmals kurz, was Families First beinhaltet und<br />

fragt, welche Probleme der Anlass für die Anmeldung bei Families First waren. Er schließt<br />

bei Themen an, die die Familie oder ein Familienmitglied selbst angeben. Der<br />

Familienmitarbeiter muss sich über seine Position im Klaren sein. Der Überweiser hat<br />

beschlossen, dass eine Fremdplatzierung erfolgt, wenn sich nichts ändert. Der<br />

Familienmitarbeiter von Families First versucht das zusammen mit der Familie zu<br />

verhindern, indem sie miteinander an Veränderungen arbeiten. Er nennt dabei auch die<br />

Rolle der Berichterstattung. Er erzählt, dass er verpflichtet ist, alles was er über die Familie<br />

erfährt weiterzugeben, dass er das aber immer mit der Familie besprechen wird. Der<br />

Familienmitarbeiter hält sich zurück, die Ziele des Überweisers zu nennen. In dieser Phase<br />

geht es darum, bei den Zielen der Familie anzuschließen. Bei diesem ersten Gespräch muss<br />

deutlich werden, dass Families First Familien konkrete Hilfe bietet. Manchmal wird damit<br />

sofort begonnen. Der Familienmitarbeiter versucht, mit allen Familienmitgliedern Kontakt<br />

zu bekommen. Wenn Kinder da sind, spricht er mit ihnen oder setzt sich eben zu ihnen;<br />

wenn beispielsweise allerlei Sachen von Bayern München im Zimmer hängen, fragt er, von<br />

wem sie sind usw. Wenn nötig, versucht der Familienmitarbeiter, die Familie zu beruhigen.<br />

Zum Aufbau einer Arbeitsbeziehung ist es wichtig, dass ein Familienmitarbeiter Interesse<br />

und Engagement für das tägliche Leben der Familie zeigt. Die Arbeit des<br />

Familienmitarbeiters wird leichter, wenn die Familienmitglieder ihn auch nett und<br />

hilfsbereit finden.<br />

Die Haltung des Familienmitarbeiters<br />

Im Interesse der Arbeitsbeziehung hält sich der Familienmitarbeiter an eine Anzahl Regeln.<br />

Er verhält sich wie ein Gast und fragt bei allem was er tut um Zustimmung. Er trägt<br />

gepflegte Kleidung, aber sieht nicht übertrieben herausgeputzt aus. Er achtet auf seinen<br />

Sprachgebrauch. Der muss konkret sein und keine Labels oder Hilfeleistungsjargon<br />

enthalten. Er achtet auf seine Position und sorgt dafür, dass er der Familie nicht als Feind<br />

gegenübersteht. Er berücksichtigt mögliches Misstrauen angesichts der Hilfeleistung. Wenn<br />

Familienmitglieder schlechte Erfahrungen mit Hilfeleistenden gehabt haben, können sie<br />

sich allgemein von Hilfeleistenden angegriffen oder beschuldigt fühlen. Der<br />

Familienmitarbeiter strahlt Hoffnung aus. Er erzählt, dass diese Methode für vergleichbare<br />

Familien ein Gewinn war und legt Nachdruck darauf, dass bei Families First auf eine<br />

andere Weise gearbeitet wird als es die Familie gewöhnt ist. Die Familienmitglieder müssen<br />

von Anfang an möglichst viel Kontrolle über ihre Situation bekommen, beispielsweise<br />

indem sie selbst angeben, wo sie den Familienmitarbeiter treffen möchten, indem über die<br />

Themen, die sie herantragen, gesprochen wird, und indem keine Diskussion über die Frage<br />

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