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families first

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Ablegen eines Verhaltens nach obenstehendem Prinzip hat eine deutliche Funktion: Die<br />

Person passt sich so an ihre Umgebung an, dass sie eine optimale Belohnung erhält und<br />

sowenig wie möglich auf unangenehme Folgen stößt. Die operante Lerntheorie wird in<br />

folgendem Schema wiedergegeben:<br />

S - R - C<br />

Das S steht für Stimulus. Damit wird die Umgebung angedeutet, in der das Verhalten<br />

stattfindet oder ein Ereignis, dass dem Verhalten vorangeht. Meistens gehen mehrere<br />

Stimuli dem Verhalten voran. Mit R (Respons - Antwort) wir das Verhalten gemeint und<br />

mit C die Konsequenz (Consequentie), die Folgen. Alles was auf das Verhalten folgt, wird in<br />

dieser Theorie als Konsequenz des Verhaltens betrachtet.<br />

Zur Illustration ein Beispiel:<br />

Stimulus<br />

Mutter sagt: "Jan, mach das Fernsehen aus, wir essen jetzt!"<br />

Respons:<br />

Jan fängt an zu schreien und ruft, dass er beim Fernsehen essen will.<br />

Konsequenz<br />

Mutter gibt nach und sagt: "O.K., dieses Mal ..."<br />

Jan lernt hier, dass er durch böse werden seinen Willen kriegt. Die Folge auf lange Sicht<br />

kann sein, dass er immer böse wird und nicht gehorcht, wenn seine Mutter sagt, dass das<br />

Fernsehen ausgeschaltet werden soll.<br />

Dieses Beispiel betrifft eine S-R-C - Reihe. In Wirklichkeit folgen stets mehrere S-R-C -<br />

Reihen aufeinander: Das Verhalten oder die Konsequenz der einen S-R-C - Reihe ist ein<br />

Stimulus für eine neue S-R-C - Reihe. Auf diese Weise werden S-R-S - Ketten gebildet. Im<br />

Folgenden wird illustriert, wie die Reaktion des Kindes (C) das Verhalten der Mutter lenkt.<br />

Stimulus<br />

Jan schreit und ruft, dass er fernsehen will<br />

Respons<br />

Mutter gibt nach und sagt: "O.K., dieses Mal .."<br />

Konsequenzen<br />

Jan hört auf, böse zu sein und zu schreien; das Essen verläuft ruhig, vor dem Fernsehapparat.<br />

In dieser S-R-C - Reihe hält die Reaktion des Kindes, nämlich aufhören mit<br />

unerwünschtem Verhalten, die (inadäquate) Reaktion des Elternteils aufrecht. Die<br />

langfristigen Folgen können sein, dass die Mutter öfter nachgibt, wenn Jan böse ist, weil sie<br />

damit eine ruhige Situation erreicht.<br />

Dieses Beispiel zeigt, wie unerwünschte Verhaltensweisen und wenig effektive Reaktionen<br />

schnell zur Gewohnheit werden und nicht leicht zu ändern sind.<br />

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