families first
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sondern kann auch eine Folge zu leichter Aufgaben sein. Wenn jemandes Aufgaben zu<br />
leicht sind, wird seine Entwicklung zu wenig stimuliert. Die Einführung zusätzlicher oder<br />
neuer Aufgaben kann in dieser Situation zur Kompetenz der betreffenden Person beitragen.<br />
Aufgabenbereicherung ist nicht dasselbe wie Aufgabenerschwerung. Bei<br />
Aufgabenbereicherung geht es darum, ein Balance zu finden zwischen der Schwierigkeit der<br />
Aufgabe und dem Reiz, die Aufgabe auszuführen. Zu einfache Aufgaben sind nicht schwer<br />
auszuführen, tragen aber auch nicht zur Verbesserung kompetenten Verhaltens bei. Zu<br />
schwierige Aufgaben sind oft belastend und haben zur Folge, dass jemand sie vermeidet.<br />
Ein Beispiel von Aufgabenbereicherung ist es, einem Jugendlichen mehr Verantwortung zu<br />
übertragen, die zu seinem Alter passt. Dadurch kann der Anreiz, die Aufgabe gut<br />
auszuführen, größer werden und die Chance unerwünschten Verhaltens kleiner.<br />
Erlernen von Fähigkeiten<br />
Erlernen von Fähigkeiten ist auch eine Art, die Kompetenz zu vergrößern. Abhängig von<br />
den Zielen, die sich in einer Familie stellen, ist das Erlernen dieser Fähigkeiten für eines<br />
oder für mehrere Familienmitglieder bestimmt. Fähigkeiten können auf verschiedene<br />
Entwicklungsaufgaben Bezug nehmen. Neue Fähigkeiten können auf dem Niveau von<br />
motorischem (beobachtbaren) Verhalten gelehrt werden. Auch Kognitionen und<br />
Emotionen können als Blickwinkel genommen werden. Die verschiedenen Techniken um<br />
Fähigkeiten zu vermitteln, werden in den Kapiteln 4 bis einschließlich 7 dieses Handbuchs<br />
beschrieben.<br />
Wegnahme oder Begrenzung des Einflusses von Stressoren<br />
Die Wegnahme oder Begrenzung des Einflusses von Stressoren ist auch eine Form der<br />
Aufgabenerleichterung. Zum Beispiel: Dafür sorgen, dass bei der Wohnungsbaugesellschaft<br />
schneller eine größere Wohnung zur Verfügung steht oder zusammen mit den Eltern nach<br />
einer Schule suchen, die für ihren Sohn besser geeignet ist. Manchmal ist es nicht so sehr<br />
notwendig, den Stressor wegzunehmen, als vielmehr einem Familienmitglied zu vermitteln,<br />
besser damit umzugehen. Zum Beispiel: Wenn eine Mutter eine Wohngegend gefährlich<br />
findet, kann zusammen mit Mutter und Tochter erarbeitet werden, wie der Einfluss des<br />
Stressors abnehmen kann.<br />
Verminderung des Einflusses von oder Lernen des Umgangs mit Pathologie<br />
Bei der Arbeit mit Familienmitgliedern, bei denen von Pathologie die Rede ist, ist es wichtig<br />
sich nicht direkt auf die Labels einzulassen, von Dritten oder Familienmitgliedern selbst<br />
gegeben werden. Es ist besser, die Probleme, die mit der Pathologie zusammenhängen,<br />
anhand verhaltensmäßiger Umschreibungen zu konkretisieren. Dies bietet oft<br />
Anknüpfungspunkte zur Kompetenzerweiterung. Familienmitarbeiter können mit<br />
Familienmitgliedern Fähigkeiten einüben, um mit Pathologie umzugehen. Zum Beispiel:<br />
Eine depressive Mutter kann lernen, ihrem Partner deutlich zu machen, in welchen<br />
Momenten sie Zeit für sich selbst braucht. Auch kann in Betracht gezogen werden, wie<br />
beispielsweise der Anschluss an eine Form psychatrischer Hilfe zustandegebracht werden<br />
kann.<br />
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