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1.3 DAS KOMPETENZMODELL<br />
Kompetenz ist das Maß, in dem das Verhalten von jemand während der Aufgaben, die Teil<br />
des täglichen Lebens sind, als adäquat beurteilt wird (Slot, 1988). Adäquates Verhalten<br />
befähigt jemanden, in seiner Umgebung gut zu funktionieren. Inadäquates Verhalten ist<br />
schädlich für die Person und ihre Umgebung. Was 'adäquat' und 'inadäquat' ist, liegt nicht<br />
objektiv fest, hat aber teilweise mit den Normen unserer Gesellschaft zu tun.<br />
Jemand wird als kompetent angesehen, wenn ein Gleichgewicht besteht zwischen den<br />
Aufgaben, vor die er gestellt wird, und den Fähigkeiten, die er besitzt um sie zu bewältigen.<br />
Es sind Aufgaben, vor die jemand in seinem täglichen Kontakt mit der Gesellschaft gestellt<br />
wird.<br />
Fähigkeiten sind sogenannte aufgabenspezifische Verhaltensrepertoirs, oder:<br />
Verhaltensmuster, die nötig sind, um eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen. Wenn es an<br />
Kompetenz fehlt, kann das sowohl durch Fähigkeitsdefizite als auch durch zu schwere<br />
Aufgaben verursacht sein. Mithilfe des Kompetenzmodells kann untersucht werden, wo die<br />
Ursache für die Inkompetenz genau liegt. Kompetenz ist zeit- und situationsgebunden: vor<br />
welche Aufgaben eine Familie gestellt wird, hängt großenteils von der Gesellschaft und der<br />
(Sub)Kultur ab, in der eine Familie lebt.<br />
1.3.1 Entwicklungsaufgaben<br />
Kompetenz ist nicht nur zeit- und situationsgebunden, sondern auch abhängig von der<br />
Entwicklungsphase, in der sich jemand befindet. Jede Entwicklungsphase bringt eine<br />
Anzahl Entwicklungsaufgaben mit sich, die zum Alter gehören. So gelten für Kinder andere<br />
Entwicklungsaufgaben als für Heranwachsende. Auch die Entwicklungsaufgaben für Eltern<br />
von jungen Kindern und Eltern von Heranwachsenden können unterschieden werden.<br />
Entwicklungsaufgaben sind auf 'durchschnittliche' Kinder abgestimmt, Jugendliche und<br />
Eltern in unserer gegenwärtigen niederländischen Gesellschaft. Für Kinder, Jugendliche und<br />
Eltern in abweichenden Umständen können bestimmte Aufgaben besonders schwierig sein<br />
und kann von mehr Entwicklungsaufgaben gesprochen werden. Zu denken ist zum Beispiel<br />
an Kinder, die mit unterschiedlichen kulturellen Perspektiven zu tun haben, weil ihre Eltern<br />
einen unterschiedlichen kulturellen Hintergrund haben.<br />
Entwicklungsaufgaben für Kinder<br />
Für Kinder im Grundschulalter (4 bis 12 Jahre) können folgende Entwicklungsaufgaben<br />
unterschieden werden (Slot und Spanjaard, 1996):<br />
- Rücksichtnahme auf andere: Urteilsbildung und Planung von Handlungen auch<br />
aufgrund von Interessen anderer;<br />
- Unabhängigkeit: Vergrößern der Unabhängigkeit hinsichtlich der Eltern oder anderer<br />
Erziehungspersonen;<br />
- Unterricht: Teilnahme am Basisunterricht, um die Fähigkeiten und Kenntnisse zu<br />
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