families first
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10.3 HELFENDE GEDANKEN UND HANDLUNGEN<br />
Der Familienmitarbeiter vermittelt den Familienmitgliedern Fähigkeiten, wodurch sie mit<br />
belastenden Gedanken und Gefühlen besser umgehen können, sogenannte 'störende<br />
Gedanken und Gefühle' (siehe Kapitel 6). Diese kognitiven Fähigkeiten kann der<br />
Familienmitarbeiter auch selbst gebrauchen, um mit seinen eigenen schweren Aufgaben<br />
oder Stressgefühlen umzugehen. Aufgaben, die Familienmitarbeiter als Belastung erfahren,<br />
können sie mit einer Anzahl sogenannter 'helfender Gedanken und Handlungen' auffangen.<br />
Zum Beispiel:<br />
Wenn der Familienmitarbeiter zuhause von Familienmitgliedern angerufen oder angepiept wird,<br />
sind helfende Gedanken:<br />
• es wird ihnen sehr helfen, wenn ich ihnen nun Aufmerksamkeit widme;<br />
• es ist da wahrscheinlich einiges los ...; wenn ich zhuöre, werde ich viel über die Familie<br />
erfahren;<br />
• in Momenten wie diesen kann ich für die Familie sehr viel bedeuten;<br />
• wenn es keine Krisensituation ist, kann ich ein deutliches Zeitlimit setzen. Ich achte<br />
darauf, dass ich das Familienmitglied damit nicht abweise, aber strukturiere das<br />
Telefongespräch, um die Dauer zu begrenzen;<br />
• wenn mir alles zu viel wird, kann ich meinen Teamleiter anrufen;<br />
• das gibt mir eine Chance, um einen Anfang zu machen mit der Arbeit mit dieser Familie;<br />
• ich kann der Familie sagen, dass sie nun die erlernten Fähigkeiten anwenden solle;<br />
• das kann nun genau die richtige Zeit sein, um an den Problemen zu arbeiten; Helfende<br />
Handlungen sind in diesem Fall:<br />
• Familienmitgliedern vermitteln, was geeignete Zeiten und Situationen sind um mich<br />
anzurufen und etwas zu besprechen; das gilt natürlich nicht für Krisensituationen;<br />
• festhalten, wie oft Sie angerufen werden, um Einblick in die wirkliche Situation zu<br />
bekommen; meistens scheint es öfter vorzukommen als es in Wirklichkeit geschieht; wenn<br />
es oft vorkommt, fragen Sie den Teamleiter um Rat;<br />
• versuchen, das Telefongespräch anhand der Frage zu strukturieren: Was ist jetzt nötig und<br />
was kann bis zu einem späteren Zeitpunkt warten?<br />
• wenn Sie ein Telefongespräch im Nachhinein noch beschäftigt, tuen Sie etwas:<br />
spazierengehen, ein Buch lesen, fernsehen und so weiter;<br />
• mit dem Teamleiter darüber sprechen.<br />
Wenn es der Familienmitarbeiter nicht angenehm findet, abends oder am Wochenende zu<br />
arbeiten, sind helfende Gedanken:<br />
• morgen früh habe ich Zeit für Dinge, die ich will;<br />
• ich finde es gut, nicht fünf Tage in der Woche von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr zu arbeiten;<br />
• ich stehe nicht im Stau;<br />
• ich habe eine flexibele Stelle;<br />
• ich finde es gut, mir die Zeit selbst einzuteilen;<br />
• ich erinnere mich an die Zeit, in der ich von 9.00 bis 17.00 Uhr arbeiten musste;<br />
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