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NL € 4,–; L € 4,–; DK dkr. 29,79; A € 4,–; B € 4,–; CH sfr 5,86; D € 4,– 25. Jahrgang September 2013 73713<br />

ConTraiLo<br />

❯ Land<br />

❯ Schiene<br />

❯ Wasser<br />

Container | Trailer | Logistik<br />

<strong>ePaper</strong><br />

TEU!


INHALT<br />

34<br />

Nordlandwegen auf der Spur<br />

Gebirgsketten, Fjordlandschaftenundmehr: Skandinavien –<br />

für die einen nur Norwegen, Schweden und Dänemark, andere<br />

rechnen auch Finnland hinzu. ConTraiLo begibt sich auf die<br />

Spur der NordlandwegefürContainer-undTrailerverkehre.<br />

Titelfoto: A. P. Møller Maersk/Maersk Line<br />

Flottensteckbriefe<br />

Neben Maersk haben auch andere<br />

ReedereienNeubauteninDienst<br />

gestellt – ob neues Flaggschiff des<br />

UnternehmensoderReeferrekord:<br />

jedes für sich schreibt seine ganz<br />

eigene Bestleistung.<br />

18


56<br />

EDITORIAL<br />

3 „GROSS“ in Fahrt!<br />

FINANZEN<br />

6 Große Nachfrage<br />

8 100-jähriges Firmenjubiläum<br />

10 Belohnte Bemühungen<br />

12 Großes Kino in Bonn<br />

14 Speziell abgesichert<br />

16 Institution der Weltklasse<br />

ÜBERSEE<br />

18 Rekordtrio in Fahrt<br />

22 Japanische Riesen<br />

24 Dreifache Taufzeremonie<br />

26 Cool bleiben<br />

28 Heißer Spülvorgang<br />

30 Elbtaufe<br />

32 Gefahren vermeiden<br />

64 Frischer Wind<br />

SKANDINAVIEN<br />

34 Nordlandwegen auf der Spur<br />

36 Norwegische Tradition<br />

38 Dreifache Hafenmetropole<br />

40 Kombiniert nach Norden<br />

42 Fisch Ahoi!<br />

44 Tore nach Norden<br />

46 „Velkommen til Århus“<br />

48 Hafeninformationskette<br />

50 Hauptstadt-Hub<br />

BINNENHÄFEN<br />

52 Automobile<br />

54 Emsländer Warendrehscheibe<br />

LOGISTIK<br />

56 Flüssiges im Transportfluss<br />

59 Die digitale Transportseite<br />

60 Auf die Plätze, fertig, LOS!<br />

62 Schuhe auf Weltreise<br />

HAFENUMSCHLAG<br />

66 Geheime Lenker<br />

72 Neue leichte Klasse<br />

CONTAINER<br />

74 Flache Box und hohes Potenzial<br />

80 Vereinfachtes Schüttguthandling<br />

82 Typenabnahme bestanden<br />

79 Impressum<br />

Logistikspiegel<br />

Ob Gas- und Flüssigkeiten, Sportgeräte<br />

oder Schuhe – jedes Produkt<br />

stellt seine ganz eigenen Anforderungen<br />

an das Transportequipment<br />

und das FachwissenderLogistiker.<br />

ConTraiLo stellt Beispiele aus der<br />

Überseelogistikvor.


FLOTTENSTECKBRIEF: CMA CGM<br />

Schiffe: 414<br />

Flottenkapazität: 1.446.000<br />

Schifffahrtslinien: 170<br />

Bediente Häfen: 400 in 150 Ländern<br />

Größte Schiffe: 16.020-TEU (Entdeckerklasse)


Rekordtrio<br />

in Fahrt<br />

CMA CGM setzt Zeichen im Jubiläumsjahr


Marco Polo, Alexander von Humboldt und Jules Verne – drei große Entdecker<br />

sind gemeinsam auf den Weltmeeren unterwegs. Geht nicht? Doch, es geht.<br />

Denn in diesen Tagen schreiben drei große Namen ein neues Stück Weltgeschichte<br />

– und das in einem mehrfach geschichtsträchtigen Jahr für CMA CGM.<br />

Grand Port Maritime de Marseille<br />

Im Hafen von Marseille spielen verschiedenste<br />

Güter von Containern über flüssige Massengüter bis<br />

hin zu Schüttgütern eine Rolle. Im letzten Jahr schlug<br />

der französische Hafen so insgesamt 86 Mio. t Güter<br />

um – darunter auch 1,06 Mio. TEU. Der Mittelmeerhafen<br />

mit Anbindung an Straße, Schiene, Schiff und<br />

Pipeline ist mit 400 Häfen der Welt verbunden. Neben<br />

dem 400 ha großen Bereich Bassin East in der<br />

Stadt, gehört auch das 10.000 ha große Bassin West<br />

in etwa 70 km Entfernung zum Komplex. Vor zwei<br />

Jahren verzeichnete Marseille Fos dabei Anläufe von<br />

mehr als 7400 Schiffen. Nachdem erst im letzten<br />

Jahr mit Fos 2XL ein zweites Containerterminal an<br />

den Start ging, plant Hutchison laut Hafenangaben<br />

bereits für 2018 das Terminal Fos 4XL.<br />

Noch während die CMA CGM Alexander<br />

von Humboldt auf ihrer Jungfernfahrt<br />

war, machte die CMA CGM<br />

Jules Verne am 3. Juni 2013 erstmals<br />

an der Marseiller Kaikante in<br />

ihrem Heimatland fest. Die französische Reederei hat<br />

damit nicht nur innerhalb weniger Monate gleich<br />

drei neue Flaggschiffe in Fahrt gebracht, sondern ist<br />

gleichzeitig mit einem Branchenrekord in ihr Jubiläumsjahr<br />

gestartet. Denn mit 16.020 TEU waren<br />

die Entdeckerneubauten zum Zeitpunkt ihrer<br />

Auslieferung die größten Containerschiffe der Welt.<br />

Während ihre beiden älteren Schwestern unter UK-<br />

Flagge fahren, reist die Jules Verne im Zeichen der<br />

französischen Nationalfarben.<br />

Von gestern bis heute. Mehr als ein einfaches<br />

Symbol. Denn die Wurzeln der Reederei liegen direkt<br />

hier in Marseille. Als Compagnie Maritime d’Affrètement<br />

(CMA) nahm das Unternehmen mit Grün-<br />

Die CMA CGM Alexander von<br />

Humboldt bei Eurogate Tanger.


der Jacques R. Saadé genau 35 Jahre zuvor den Kurs<br />

auf. Seitdem ist viel passiert. Mit einer Flotte von 414<br />

Schiffen läuft CMA CGM 400 Häfen in 150 Ländern<br />

an und transportiert mit mehr als 3500 Seeleuten,<br />

650 Agenturen und insgesamt 18.000 Mitarbeitern<br />

weltweit 10,6 Mio. TEU im Jahr. Als einer der drei<br />

Großen der Welt spielt CMA CGM vor allem in<br />

der Heimat Frankreich eine Schlüsselrolle: Mehr als<br />

6,15 Mio. t Warenexporte aus Frankreich gelangen<br />

auf CMA-CGM-Schiffen in die Welt. Seit Kurzem<br />

auch auf dem Rekordtrio der Entdeckerklasse.<br />

Der FAL-1-Dienst. Jedes der Schiffe mit 396 m<br />

Länge, 54 m Breite, 16 m Tiefgang und modernen<br />

Technologien an Bord. Den Anfang der Bauserie hatte<br />

die CMA CGM Marco Polo gemacht. Ihre Schwester,<br />

die CMA CGM Alexander von Humboldt, stach<br />

unter UK-Flagge am 19. April 2013 in Pusan zu ihrer<br />

Jungfernfahrt auf. Dabei lief der Gigant auch das<br />

Eurogate-Terminal Tanger mit einem Tiefgang von<br />

13,95 m an. Insgesamt schlugen die Fachkräfte bei<br />

diesem Stopp 1200 Standardcontainer um, bevor das<br />

Entdeckerschiff die Leinen für den Weg zum ersten<br />

europäischen Hafen – Southampton – löste.<br />

Taufe in Hamburg. Am 30. Mai feierte CMA<br />

CGM die Taufe des zweiten Giganten in Hamburg,<br />

bevor dieser weiter nach Bremerhaven, Rotterdam,<br />

Zeebrügge, Le Havre, Malta, Suez, Khor Al Fakkan,<br />

Jebel Ali und Port Kelang reiste. Den Abschluss der<br />

ersten Rundreise bildete schließlich Anfang Juli Ningbo.<br />

Noch während die CMA CGM Alexander von<br />

‹‹ 48.060 TEU auf nur drei Schiffen: Die<br />

CMA-CGM-Giganten schreiben Geschichte. ››<br />

Humboldt ihre erste Reise machte, komplettierte die<br />

CMA CGM Jules Vernes das Trio und brach Ende<br />

Mai auf. Einen Tag nach Ankunft im Hafen Marseille<br />

Fos weihte der Französische Präsident François Hollande<br />

den Neubau offiziell ein.<br />

Wieder auf Kurs. Am 5. Juni brach schließlich<br />

auch die CMA CGM Jules Vernes wieder auf, um ihre<br />

erste Rotation fortzusetzen. In Busan, Qindao,<br />

Ningbo, Schanghai, Xiamen, Hongkong, Ciwan, Yantian,<br />

Port Kelang, Suez und Malta hatte sie bereits<br />

festgemacht. Nun folgte sie ihren beiden Schwestern,<br />

weiter nach Tangier, Southampton, Hamburg, Bremerhaven,<br />

Rotterdam, Zeebrügge, Le Havre, Malta,<br />

Suez, Khor Al Fakkan, Jebel Ali und Port Kelang, bevor<br />

auch sie ihre Jungfernfahrt in Ningbo beendete.<br />

Fotos: CMA CGM/Ammar Abd Rabbo, Eurogate<br />

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Im Jahr 2015 will die CKYH-Allianz<br />

zwischen Asien und Europa insgesamt<br />

35 Schiffe der 14.000-TEU-Klasse betreiben.<br />

Darunter auch fünf umweltfreundliche<br />

13.870-TEU-Schiffe für die<br />

Kawasaki Kisen Kaisha, Ltd. ("K" Line).<br />

Auch der jüngste Neubau der Reederei,<br />

die Hanoi Bridge, setzt übrigens Segel<br />

im Zeichen des Umweltschutzes.<br />

Japanische<br />

Riesen<br />

FLOTTENSTECKBRIEF: "K" LINE<br />

Containerschiffsflotte: 72 Schiffe inklusive Charterschiffe<br />

Aktueller Neuzugang: Hanoi Bridge (3/2013, 8600 TEU)<br />

Größtes Schiff: 8000-TEU-Klasse<br />

Über 10.000TEU: Fünf ULCV mit 13.870TEU<br />

(AuslieferungQ1/Q22015)<br />

Foto: "K" Line


FLOTTENSTECKBRIEF: EVERGREEN<br />

Containerschiffsflotte: 192 Schiffe<br />

Neueste Schiffe: L-Type<br />

Nächster Neubau: Ever Living (Ende August 2013)<br />

Größtes Schiff: Ever Value


DreifacheTaufzeremonie<br />

Ever Legend, Ever Learned und Ever Legion sind die Namen von drei neuen<br />

Schwestern der Ever Lambent der Evergreen Line. Auf der Samsung Heavy Industries Werft<br />

in Korea erhielten die 8426-TEU-Schiffe des L-Typs Mitte Juni ihre Namen.<br />

Seit Juli ersetzen sie ältere Schiffe in Evergreens Asien-Europa-Dienst. Ende 2013 sollen<br />

18 von insgesamt 30 bestellten Schiffen dieses Typs für die Reederei in Fahrt sein.<br />

Foto: Evergreen Line


Cool bleiben<br />

Zwar setzen die Cap-San-Neubauten von Hamburg Süd mit ihrer Gesamtkapazität<br />

von 9600 TEU keine neue Rekordmarke, dennoch schreiben sie Größengeschichte.<br />

Fotos: Hamburg Süd<br />

Ende Mai feierte die Reederei auf der Hyundai-<br />

Heavy-Industries-Werft in Ulsan die Taufe der<br />

Cap San Nicolas und Cap San Marco. Die ersten<br />

Neubauten einer Sechserserie mit 124.500 dwt<br />

sind die bislang größten Schiffe in der Hamburg-Süd-<br />

Flotte. Beide Schiffe sind in den vergangenen Wochen<br />

zwischen Asien und der südamerikanischen Ostküste<br />

in Fahrt gegangen. Sie sind 333,20 m lang, 48,20 m<br />

breit und haben 14 m Tiefgang. Ihre maximale Geschwindigkeit<br />

beträgt 21 kn. Zwei weitere Cap-San-<br />

Schiffe erwartet die Reederei noch in diesem Jahr, die<br />

letzten beiden Neubauten dann im Januar 2014.<br />

Blick ins Orderbuch. Hamburg Süd plant, die<br />

sechs Cap-San-Schiffe zwischen Asien und Südamerika<br />

bzw. zwischen Europa und Südamerika einzusetzen.<br />

Mit ihrer hohen Anzahl an Anschlüssen für<br />

Kühlcontainer überholen sie die Schiffe der Santa-<br />

Baureihe, die bislang mit 7100-TEU-Kapazität die<br />

größten Schiffe der Reederei waren und mit 1600<br />

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schnittskapazität der Schiffe konnten die Kosten pro<br />

Stellplatz weiter reduziert werden. Auch den Containerbestand<br />

hatte Hamburg Süd 2012 auf 458.000 Einheiten<br />

erhöht. Parallel zum Wachstum des Ladungsvolumens<br />

wurde der Containerbestand auf 458.000<br />

Einheiten erhöht. Die Neubaupreise für Container<br />

blieben im Jahresverlauf weitestgehend stabil.<br />

Mit den Cap-San-Schiffen bricht auch Hamburg Süd<br />

in neue Schiffsgrößendimensionen auf.<br />

Reeferanschlüssen das Feld für temperierte Transporte<br />

angeführt hatten. Mit der Auslieferung der letzten<br />

drei Santa-Schiffe wurde die Baureihe im letzten<br />

Geschäftsberichtsjahr komplettiert. Neben den Cap-<br />

San-Schiffen erwartet die Reederei in diesem Jahr<br />

auch vier 3800-TEU-Neubauten, die im brasilianischen<br />

Cabotage-Service der Aliança fahren sollen.<br />

Die Gesamtflotte. Die Flotte der Hamburg Süd<br />

umfasste zum Jahresende 2012 insgesamt 153 Schiffe,<br />

davon 42 gruppeneigene. 104 Schiffe wurden in<br />

den Liniendiensten und 49 Schiffe im Trampbereich<br />

eingesetzt. Die Anzahl der Containerschiffe ging im<br />

Vergleich zum Vorjahr um drei Einheiten zurück. Die<br />

in den Liniendiensten eingesetzte Stellplatzkapazität<br />

stieg dagegen um etwa neun Prozent auf rund<br />

430.000 TEU. Aufgrund der gestiegenen Durch-<br />

Rück- und Ausblick. Hamburg Süd verzeichnete<br />

2012 mit rund 3,3 Mio. transportierten TEU vier<br />

Prozent Wachstum. Hierzu trugen vor allem die Europa-Amerika-<br />

sowie die Asien-Dienste bei. Während<br />

die Mittelmeer- und zum Teil Pazifik-Dienste hinter<br />

den Erwartungen zurückblieben, konnten einige Inter-Amerika-Dienste<br />

sich gut entwickeln. Für 2013<br />

rechnet Hamburg Süd damit, dass die globale Stellplatzkapazität<br />

um rund sieben Prozent zunehmen<br />

könnte, auch, wenn mit verstärkten Verschrottungen<br />

gerechnet werde. Die Frachtraten stehen voraussichtlich<br />

weiterhin unter Druck. Mit einem Ausgleich von<br />

‹‹<br />

Mit 2100 Reeferanschlüssen<br />

setzen sich die Santa-Schiffe an die Weltspitze ››<br />

Kapazität und Ladung rechnet Hamburg Süd bei einer<br />

moderat positiven Entwicklung der Weltwirtschaft<br />

frühestens 2015. Zwingende Voraussetzung<br />

hierfür sei aber das Ausbleiben von Schiffsneubestellungen<br />

größeren Umfangs.<br />

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Heißer Spülvorgang<br />

Ein Ausfall der Schiffsmotoren auf See kann sich heutzutage eigentlich keiner erlauben.<br />

Die Innovationssuche läuft also auf Hochtouren – auch bei Brennstofffiltern.<br />

Bott entwickelte<br />

eine Hydrauliklösung<br />

für die Spülfunktion<br />

großer<br />

Automatikfilter.<br />

Manfred Schnell, Leiter Produktmanagement<br />

Automatikfilter bei Mahle, ist mitverantwortlich<br />

dafür, dass die Brennstofffilter<br />

keinen Motorschaden verursachen. Zusammen<br />

mit Wolfgang Bott entstand so eine spezielle Lösung.<br />

Schwerölbetriebene Großmotoren sorgen dafür, dass<br />

Ozeanriesen sich über die Weltmeere bewegen.<br />

Brennstofffilter haben eine Schlüsselstellung für die<br />

Versorgung mit Treibstoff. Speziell für diese Motoren<br />

hat Mahle Industriefiltration die Brennstofffilter COM<br />

Plus im Programm. Bei der Weiterentwicklung der<br />

Baureihe stellte Mahle die Spülfunktion der automatischen<br />

Abreinigung von elektromechanischem auf<br />

hydraulischen Antrieb um. Das Ziel: einfachere, kompaktere<br />

und leichter zu montierende Filter, die dabei<br />

zuverlässig und auch noch billiger sein sollten.<br />

Autarke Hydrauliklösung. Die Wolfgang Bott<br />

GmbH & Co. KG fand eine Lösung, um die Motoren<br />

während der Filterreinigung autark mit Brennstoff zu<br />

versorgen. Bereits wenige Monate nach dem Start<br />

der Zusammenarbeit wurde der Hydraulikantrieb in<br />

einem Containergiganten eingebaut.<br />

Die Brennstofffilter filtern auf bis zu 150 °C erhitztes<br />

Schweröl und bereiten den Kraftstoff für die Großmotoren<br />

auf. Bei dieser Absolutfiltration werden<br />

kleinste Partikel von bis zu 10 µm zurückgehalten.<br />

Dabei ist eine regelmäßige Abreinigung der Filter erforderlicher.<br />

Die Hydraulikexperten von Wolfgang<br />

Bott haben hierzu ein hydraulisches System entwickelt,<br />

das hierbei unterstützt. Die autarke Hydraulik-<br />

28 ConTraiLo 8/2013


Markus Haist, Botts technischer<br />

Leiter, erklärt den Vorgang: „Der Speicher<br />

nutzt die Druckverhältnisse im System.“<br />

lösung leitet die Rückspülung ein, führt dem Motor<br />

sauberen, vorgeheizten Kraftstoff zu und führt gleichzeitig<br />

den abgereinigten Schlamm in dafür vorgesehene<br />

Tanks ab. Dabei sollen maximal 5 l Spülflüssigkeit<br />

benötigt werden. Als einzigartig führt Mahle das<br />

Vorheizen der Spülflüssigkeit an.<br />

Rückspülungsintervalle. Die Brennstofffilter<br />

der Baureihe COM plus gibt es in drei Größen. Die<br />

Abreinigung erfolgt entweder zyklisch nach eingestellten<br />

Zeitintervallen oder variabel nach Erreichen einer<br />

einstellbaren Differenzdruckmarke. Letztere ist wichtig,<br />

da je nach Betriebssituation eine Rückspülung früher<br />

oder später notwendig sein kann.<br />

So fließt z. B. bei Ablege- und Wendemanövern<br />

eines Schiffs im Hafen viel Brennstoff durch den Filter,<br />

sodass hier laut Mahle alle fünf bis zehn Minuten eine<br />

Abreinigung nötig sein kann. Gleiches gilt bei rauer<br />

See, wo aufgeschaukelte Sedimente den Brennstoff<br />

stärker verunreinigen. Währenddessen spült sich der<br />

Filter bei normaler Fahrt in ruhiger See etwa stündlich.<br />

Jeder Spülvorgang dauert ca. 3,5 Sek. Das Antriebssystem<br />

arbeitet ohne fremde Energiezufuhr. Parallel<br />

zur Abreinigung läuft der Filtervorgang weiter.<br />

Fotos: Mahle/Bott


Die Rickmers Chennai<br />

kann bis zu 19.100 t tragen.<br />

Serviceausbau<br />

“K” Line (India) hat in Mumbai<br />

ein neues Angebot an maritimen<br />

<strong>Management</strong>dienstleistungen<br />

gestartet. Das<br />

Angebot reicht von Schiffsinspektionen<br />

bis zur Anwerbung<br />

maritimer Fachkräfte.<br />

Elbtaufe<br />

Den Mehrzweck-Schwergutfrachter<br />

von Heino Winter hat die<br />

Rickmers-Linie bereits seit April<br />

2013 gechartert. Sein Einsatzgebiet<br />

ist zwischen Europa, Mittlerem<br />

Osten und Indien. Nun zeigt<br />

das Schiff auch mit seinem Namen<br />

die Zugehörigkeit zu seinem<br />

Charterer, denn Taufpatin Dr.<br />

Christine Winter taufte das Schiff<br />

vor Kurzem in Hamburg auf den<br />

Namen Rickmers Chennai. Das<br />

19.100-t-Schiff wurde 2012 gebaut<br />

und hat eine Hebekapazität<br />

von 800 t. Neben der Rickmers<br />

Chennai hat die Reederei weitere<br />

drei Schiffe von der Reederei<br />

Heino Winter gechartet.<br />

Neben dem Schwesterschiff Rickmers<br />

Dubai gehören die zwei<br />

kleineren Einheiten Rickmers<br />

Chittagong und Rickmers Mumbai<br />

dazu. Der stellvertretende<br />

Hafenkapitän Andreas Brummermann<br />

nahm den ersten Anlauf der<br />

Rickmers Chennai in Hamburg<br />

zum Anlass, dem Kapitän des<br />

Schiffs das traditionelle Admiralitätswappen<br />

zu überreichen. Die<br />

Schiffe des Mittelost-/Indien-<br />

Dienstes laufen eine wechselnde<br />

Auswahl von Häfen an.<br />

Neues Kühlschiffkonzept<br />

Bislang ist eher wenig über die<br />

Idee eines neuen Designs für<br />

Reeferschiffe bekannt. Die Ausnahme:<br />

die Kombination eines<br />

horizontalen Palettenumschlagsystems<br />

mit LoLo-Merkmalen für<br />

containerisierte Deckladung und<br />

von Rekordgeschwindigkeit für<br />

den Umschlag ist die Rede. Mehr<br />

dazu gibt es bei der Cool-Logistics-Global-Konferenz.<br />

Containerupdate<br />

ESACO-Rotationswechsel<br />

“K” Line, Mitsui O.S.K. Line, NYK und OOCL haben<br />

die Rotation des Nordostasien–Australien-Services<br />

geändert. Die Änderung ermöglicht z. B. eine direkte<br />

Verbindung von Qingdao nach Australien.<br />

Innerasien–AAZ<br />

Seit dem 1. September verbindet<br />

ein neuer wöchentlicher Gemeinschaftsdienst<br />

von APL, ANL und<br />

Hanjin Shipping Asien, Australien<br />

und Neuseeland. Insgesamt<br />

sind sechs Containerschiffe mit<br />

Kapazität bis 2200 TEU im Einsatz.<br />

30 ConTraiLo 8/2013


Fotos: Rickmers Line, NYK<br />

Gertrud Taylor<br />

Wiener Repräsentanz<br />

NYK Line hat in Wien ein eigenes<br />

Büro für die Vermarktung ihrer Liniendienste<br />

in Österreich eröffnet. Das<br />

Team um Gertrud Taylor verantwortet<br />

seitdem den Vertrieb und die Exportbuchungen<br />

im Containerbereich. RoRo-<br />

Verschiffungen und alle weiteren Aufgaben<br />

nimmt weiterhin das NYK-Büro<br />

in Hamburg wahr.<br />

Panama direkt<br />

Ab dem 18. September geht der CMA-CGM-Direct-<br />

Service mit wöchentlicher statt 14-tägiger Abfahrtsfrequenz<br />

an den Start. Die Schiffe laufen 20 Häfen<br />

an und bedienen 15 Märkte.<br />

Schwarzmeer-Feeder<br />

Der ABX-Service der G6 Alliance ist Ende August<br />

letztmalig gestartet. Seitdem bindet ein neuer Feederservice<br />

die Häfen von Port Said aus an. Port Said<br />

wurde dafür in den Loop 4 der Allianz integriert.<br />

Westafrika – WAF2<br />

Gemeinsam mit Hanjin und UASC hat Evergreen<br />

Line den Westafrika-Dienst WAF2 gestartet. Im<br />

Einsatz sind drei 1200- bis 1800-TEU-Schiffe.<br />

Einfache und schnelle Ladungssicherung<br />

Container-Filler<br />

Mobile Vorrichtung zum Be- und Entladen<br />

von Standard-Seecontainern<br />

in 20-, 40- und 45-Fuß.<br />

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langen, sperrigen oder schweren Gütern<br />

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SCHIFFSTECHNIK<br />

Der Lack macht´s<br />

IMO hat u. a. die Verantwortung<br />

für Verhinderung der<br />

Meeresverschmutzung durch<br />

die Schifffahrt.<br />

Jährlich bis zu 300.000 US-<br />

Dollar bei einem mittelgroßen<br />

Containerschiff sparen? Hightechlacke<br />

für die Rumpfbeschichtung<br />

sollen es laut der Studie<br />

„Farben und Lacke – Trends<br />

2013“ der Bodo-Möller-Chemie-<br />

Gruppe möglich machen.<br />

In die finale Runde<br />

Gefahren vermeiden<br />

Norwegen ist dem Hong-Kong-Schiffsrecycling-Abkommen<br />

beigetreten. Das Königreich ist somit der<br />

erste Vertragsstaat der Hong Kong International Convention<br />

für das sichere und umweltgerechte Schiffsrecycling.<br />

Die Hong Kong Convention soll gewährleisten,<br />

dass Schiffe nach ihrem Arbeitsleben so<br />

recycelt werden, dass sie keine unnötige Gefahr für<br />

die Gesundheit und Sicherheit der Menschen oder<br />

der Umwelt darstellen. Die Beitrittsurkunde wurde<br />

im Londoner IMO-Hauptquartier unterzeichnet.<br />

Das finnische Unternehmen Wärtsilä<br />

bietet komplette Antriebslösungen<br />

über die gesamte Produktlebensdauer<br />

an. Vor Kurzem hat das Unternehmen<br />

für sein Wärtsilä-Aquarius ® -EC-Ballast-<br />

Water-<strong>Management</strong>-System von dem<br />

Marine Environment Protection Committee<br />

(MEPC) der International Maritime<br />

Organization die endgültige<br />

Genehmigung (Final Approval) erhalten.<br />

Sie wurde im Rahmen der 65.<br />

Sitzung des MEPC, die im Londoner<br />

IMO-Hauptsitz stattfand, gewährt.<br />

Das Basic Approval wurde bereits im<br />

Oktober vergangenen Jahres erteilt.<br />

Die endgültige Genehmigung ist für<br />

alle Systeme, die Wirkstoffe verwenden,<br />

erforderlich und wird nur nach<br />

der Auswertung umfangreicher Prüfdaten<br />

eines Prototyps sowie aller<br />

erforderlichen Unterlagen bezüglich<br />

Risiko- und Sicherheitsbewertungen<br />

an Bord, Crew, der allgemeinen Öffentlichkeit<br />

und der Umwelt gewährt.<br />

Das Type Approval Certificate für<br />

Wärtsiläs Aquarius ® -EC-System erwartet<br />

das Unternehmen bis Ende Juli.<br />

32 ConTraiLo 8/2013


Fotos: IMO, Zeppelin Power Systems<br />

Einer der beiden<br />

neuen Dual-fuel-<br />

Motoren.<br />

Power für ECA-Gebiete<br />

Marine-Diesel-, Marine-Gas- und sich je nach Last- und Einsatzprofil<br />

Schweröl oder auch Erd-, Druckund<br />

Flüssigerdgas, die neuen MaK- ren können.<br />

bereits nach wenigen Jahren rentie-<br />

Dual-fuel-Motoren M34 DF und Der M 34 DF hat dabei eine Leistung<br />

von 500 kW pro Zylinder bei<br />

M 46 DF von Zeppelin Power<br />

Systems sind sowohl für flüssige 720 oder 750 U/min, der M 46 DF<br />

Brennstoffe als auch den Gasmodus von 900 kW pro Zylinder bei 500<br />

ausgelegt. Zeppelin Power Systems oder 514 U/min. Beide Motorenbaureihen<br />

entsprechen laut Unter-<br />

bietet die Motoren an, um komplette<br />

Umrüstungen auf Dual-fuel-Betrieb<br />

bis zum Inkrafttreten der SOx- und künftigen Sicherheitsbestimnehmen<br />

außerdem den neuesten<br />

Limitierung am 1. Januar 2015 mungen für den LNG-Betrieb in<br />

durchzuführen. Die Investition soll den ECA-Gebieten.<br />

„Nasen“-korrektur<br />

für Schiffe<br />

Die Anpassung der „Nase“ von<br />

Containerschiffen an reduzierte<br />

Reisegeschwindigkeiten kann<br />

mindestens fünf Prozent Kraftstoff<br />

sparen. Dies ergaben Messungen<br />

von Det Norske Veritas<br />

(DNV) vor und nach dem Austausch<br />

des Wulstbugs. DNV führte<br />

die CFD-Analyse anhand der<br />

Hyundai Brave durch. Auf der<br />

Basis der von DNV entwickelten<br />

neuen Form des Wulstbugs arbeitete<br />

die Daewoo Ship Engineering<br />

Company (DSEC) die Stahlkonstruktionsunterlagen<br />

aus. Der<br />

Umbau des 8600-TEU-Schiffs von<br />

Hyundai Merchant Marine (HMM)<br />

schlug mit 680.000 US-Dollar zu<br />

Buche. Den Messungen zufolge<br />

soll sich die Investition in weniger<br />

als einem Jahr amortisieren.

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