Amtsblatt KW 18 - Neuler

Grünlandschäden durch Schwarzwild
Landratsamt gibt Tipps für Schadensregulierung
Grünlandschäden durch Schwarzwild haben in den letzten Jahren
auch im Ostalbkreis stark zugenommen. Geschädigte Grundstückseigentümer
oder Bewirtschafter stehen dann vor der Frage,
wie und vor allem durch wen für die Schäden finanziell aufgekommen
wird. Das Landratsamt Ostalbkreis informiert deshalb über
Möglichkeiten der Schadensregulierung.
Grünland ist für Schwarzwild eine ganzjährige Nahrungsquelle. Um
den Bedarf an tierischem Eiweiß zu decken, suchen die Wildschweine
nach Würmern, Insektenlarven und Mäusen. Ebenfalls wird oft
nach dickfleischigen Wurzeln gewühlt. Durch diese Wühltätigkeit
entstehen Schäden im Grünland zum einen durch Beschädigung
der Grasnarbe und zum anderen durch den daraus resultierenden
Ertragsverlust sowie das Aufkommen von Unkraut. „In einigen Gebieten
des Ostalbkreises ist die Population schon so hoch, dass die
Wildschweine sogar bis in Hausgärten vorgedrungen sind und auch
ortsnahe Wiesen und Felder schwer beschädigt haben”, berichtet
Wolfgang Klement, Leiter des Geschäftsbereichs Sicherheit und
Ordnung bei der Landkreisverwaltung.
Für die Regulierung von Wildschäden ist die Jagdgenossenschaft
zuständig, die dies in der Regel vertraglich den Jagdpächtern auferlegt
hat. Die Grundstückseigentümer müssen die von ihnen bewirtschafteten
Flächen in regelmäßigen Abständen kontrollieren. Wenn
Schäden festgestellt werden, muss der Anspruch auf Ersatz von
Wildschaden innerhalb einer Woche nach Kenntnisnahme schriftlich
oder mündlich zur Niederschrift bei dem Bürgermeisteramt der
Markungsgemeinde angemeldet werden.
Da Schwarzwild oft dieselben Flächen mehrmals aufsucht, entstehen
mit der Zeit weitere Wühlschäden auf demselben Grundstück.
Auch diese Schäden müssen binnen einer Woche erneut angemeldet
werden. Dies ist wichtig, um eventuelle Streitigkeiten über den
Ausgleich von Alt- und Neuschäden zu vermeiden.
Wird die Wochenfrist nicht eingehalten, besteht kein Anspruch auf
Wildschadensersatz. Bei rechtzeitiger Anmeldung beraumt die
Gemeinde dann unverzüglich einen Ortstermin an, bei dem der
Schaden ermittelt und auf eine gütliche Einigung hingewirkt werden
soll. Kommt keine Einigung zustande, wird die Schadenshöhe
durch einen amtlich bestellten Wildschadenschätzer ermittelt und
von der Gemeinde durch den sogenannten Vorbescheid festgesetzt.
„Dem Grundstückseigentümer ist es aber unbenommen und im
Interesse einer vertrauensvollen Zusammenarbeit mit dem Jagdpächter
ist es auch angebracht, den Wildschaden ohne behördliches
Verfahren mit dem Jagdpächter gütlich zu regeln”, so Klement.
„Wichtig ist auch, dass der Grundstückseigentümer bzw. der
Bewirtschafter des Grünlandes Wildschäden sofort dem Jagdpächter
mitteilt, damit dieser die Bejagung in diesem Bereich verstärken
kann.”
Informationen zum Jagdrecht gibt es beim Geschäftsbereich Sicherheit
und Ordnung des Landratsamts Ostalbkreis, Stuttgarter Str.
41, 73430 Aalen, Tel. 07361/503-1510.
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