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Scheitholzvergaser-/Kombikessel

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Pufferspeicher /<br />

Kombispeicher<br />

Ein Pufferspeicher ist ein vollisolierter Wasserbehälter,<br />

der überschüssige und von der Wohnung momentan<br />

nicht benötigte Heizkesselenergie aufnehmen<br />

kann. Er dient zur Wohnraumheizung nach<br />

Ausbrand des Wärmeerzeugers.<br />

Für <strong>Scheitholzvergaser</strong>kessel gehört ein Pufferspeicher<br />

zur notwendigen Grundausstattung. In der<br />

Praxis bedeutet dies, dass z. B. in der Übergangszeit<br />

bei einmaligem Heizen pro Tag selbst mehrere<br />

Stunden nach Ausbrand des Kessels die Wohnung<br />

mit dem Heißwasser des Pufferspeichers weiter<br />

beheizt werden kann. Dadurch lässt sich der<br />

Gesamtwirkungsgrad einer Holzheizung beträchtlich<br />

steigern.<br />

Als Auslegungsfaustregel bei der Wahl des Pufferspeichervolumens<br />

werden mindestens 50 l/kW<br />

Nennleistung empfohlen, d. h. die Energie einer<br />

Brennstoff-Füllung sollte weitgehend (≥ 75 %) vom<br />

Pufferspeicher aufgenommen werden können!<br />

In den folgenden Tabellen wird kurz auf die Möglichkeiten,<br />

Vor- und Nachteile großer bzw. kleiner<br />

Pufferspeicher im praktischen Heizungsbetrieb eingegangen.<br />

Generell sollte ein Pufferspeicher nicht nach der<br />

Kesselleistung, sondern nach dem vorhandenen<br />

Füllraumvolumen für den Holzbrennstoff ausgelegt<br />

werden. Nur das Füllraumvolumen entscheidet,<br />

mit welcher Energiemenge (chemisch gebundene<br />

Energie des Brennholzes in kWh) der Kessel befüllt<br />

werden kann. Die Kesselleistung in kW gibt lediglich<br />

an, mit welcher Intensität bzw. Geschwindigkeit dieses<br />

Energiepotenzial pro Stunde in Wärme freigesetzt<br />

wird (siehe auch folgende Tabelle).<br />

Die Wahrscheinlichkeit, dass bei 15 kW Kesselleistung<br />

während der 10-stündigen Betriebszeit eine Wärmeabforderung<br />

der Wohnung bzw. des Brauchwasserspeichers<br />

(Boilers) kommt, ist relativ hoch. Folglich<br />

kann hier das notwendige Pufferspeichervolumen<br />

kleiner gewählt werden als bei dem doppelt so leis-<br />

4<br />

Tabelle 4-1: Abhängigkeit der Kesselbrenndauer vom Füllraumvolumen<br />

beispielhaftes<br />

Füllraumvolumen<br />

beispielhafter<br />

Energiegehalt<br />

einer Nadelholzfüllung<br />

rechnerische Abbranddauer<br />

bei<br />

15 kW Wärmeleistung/h<br />

rechnerische Abbranddauer<br />

bei<br />

30 kW Wärmeleistung/h<br />

150 l 158 kWh ca. 10 h ca. 5 h<br />

tungsstarken Modell mit 30 kW. Bei diesem großen<br />

Kessel ist bereits nach 5 Std. alles vorbei, so dass hier<br />

ein größeres Risiko besteht, die anfallende Wärme in<br />

dieser Zeit nicht sinnvoll abzusetzen. Dies wird mit<br />

einem größeren Pufferspeicher vermieden.<br />

Aber was ist in diesem Zusammenhang eigentlich<br />

groß und was ist klein?<br />

Diese Frage beantworten die Tabellen auf der folgenden<br />

Seite.<br />

Da nicht erwartet wird, dass ein Nutzer seinen<br />

<strong>Scheitholzvergaser</strong>kessel voll befüllt startet, obwohl<br />

kein Wärmebedarf vorhanden ist, kann das errechnete<br />

Pufferspeichervolumen selbstverständlich etwas<br />

kleiner gewählt werden.<br />

Nach Wertung aller Vor- und Nachteile verschiedener<br />

Pufferspeichergrößen ist erkennbar, dass dieser<br />

Wasserspeicher im Zweifelsfall eher etwas größer als<br />

zu klein gewählt werden sollte.<br />

Ein Nutzer, der das Befüllen des Kessels innerhalb<br />

der Familie auf viele Schultern verteilen kann, der<br />

ohne Probleme auch mehrere Befüll- bzw. Nachlegeintervalle<br />

pro Tag akzeptiert, kann sich aus finanziellen<br />

Gründen an der Untergrenze von 50 bis 55 l/kW<br />

orientieren.<br />

Ein Nutzer, der von seinem Kessel einen weitgehend<br />

autonomen Betrieb erwartet und der aus Zeitgründen<br />

nur maximal einmal pro Tag nachlegen kann<br />

oder will, sollte eher ein Pufferspeichervolumen von<br />

100 l/kW wählen.<br />

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