Scheitholzvergaser-/Kombikessel
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<strong>Scheitholzvergaser</strong>-/<strong>Kombikessel</strong><br />
3.12 Kesselreinigung<br />
Für die allseitige Beurteilung eines <strong>Scheitholzvergaser</strong>kessels<br />
ist die Zugänglichkeit der Wärmetauscherflächen<br />
von besonderer Bedeutung. Eine Kesselreinigung<br />
muss hier ohne „Haken und Ösen“ möglich<br />
sein.<br />
Dabei sollten folgende Punkte beachtet werden:<br />
- Vor der Kaufentscheidung für ein bestimmtes<br />
Kesselmodell muss der spätere Aufstellplatz<br />
im Heizungskeller vom Bauherrn festgelegt<br />
sein, um Komplikationen bei seitlich zu reinigenden<br />
Wärmetauschern bzw. Flugasche-Sammlern<br />
rechtzeitig zu erkennen.<br />
- Die Wärmetauscher sollten leicht mit Bürsten<br />
oder Schabern gereinigt werden können – ihre<br />
optimale Zugänglichkeit wird bei der Mehrzahl<br />
der verglichenen Modelle von oben oder<br />
von vorn garantiert.<br />
- Die beim Reinigungsvorgang anfallende Flugasche<br />
sollte vom Wärmetauscher aus in einen<br />
konstruktiv eingepassten Aschebehälter fallen<br />
und nicht andere Kesselelemente (wie z. B. die<br />
Brennkammer) verunreinigen. Fehlende Aschebehälter<br />
zwingen den Betreiber immer zu provisorischen<br />
Lösungen. (Das Vorhandensein<br />
einer herausnehmbaren Aschelade wurde im<br />
Kesseltypenblatt extra abgefragt.)<br />
- Das Reinigungswerkzeug sollte ohne Aufpreis<br />
mit dem <strong>Scheitholzvergaser</strong>kessel ausgeliefert<br />
werden. Dazu gehört unter Umständen auch<br />
ein leichter Industriestaubsauger, falls eine<br />
mechanische Reinigung durch verwinkelte<br />
Wärmetauschelemente erschwert ist. (Wer Reinigungswerkzeug<br />
als aufpreispflichtiges Zubehör<br />
anbietet, suggeriert einem Käufer das<br />
mögliche „Weglassen“ beim Kauf und provoziert<br />
damit Fehlentscheidungen.)<br />
Die bisher eleganteste Lösung zur Reinigung von<br />
Wärmetauscherflächen stellen bewegliche Turbulatoren<br />
dar.<br />
Turbulatoren sind Rauchgasschikanen, die eng an<br />
der Wärmetauscherwandung anliegen oder dort eingeschoben<br />
werden und damit die Durchströmung des<br />
Abgases zum Zweck einer besseren Wärmeabgabe an<br />
das Kesselwasser verzögern. An ihnen lagert sich<br />
folglich auch der überwiegende Teil der Flugasche ab.<br />
Bewegliche Turbulatoren lassen sich durch einen<br />
außenliegenden Hebel mit einem Handgriff und<br />
ohne aufwendiges Öffnen von Reinigungsklappen<br />
bzw. -türen direkt im Wärmetauscher auf und abbewegen.<br />
Bisherige Konstruktionen haben Spiralenform<br />
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und sind in rohrförmige Wärmetauscher eingepasst<br />
(Arca, Fröling, HDG Bavaria, etc.). Es sind aber auch<br />
flächige Turbulatoren im Angebot (Viessmann, Windhager).<br />
Eine Schnellreinigung der Wärmetauscherflächen<br />
ist damit jederzeit möglich und bietet die beste<br />
Gewähr für einen guten Wärmeübergang vom Rauchgas<br />
zum Kesselwasser und damit für einen gleichbleibend<br />
hohen Wirkungsgrad der Anlage. Erste Firmen<br />
bieten inzwischen als Serienausstattung auch die<br />
automatische Wärmetauscherreinigung (Herz).<br />
3.13 Rauchrohrabgang<br />
Der Rauchrohrabgang befindet sich bei fast allen untersuchten<br />
Modellen auf der Kesselober- oder -rückseite.<br />
Damit ist eine relativ leichte Anpassung an seitliche<br />
und/oder hintere Schornsteinabgänge möglich.<br />
Als besonderen Service bieten einige Hersteller<br />
schwenkbare Rauchrohrabgänge, die i. d. R. mit<br />
einem außenliegenden Saugzuggebläse kombiniert<br />
sind (Lopper, Eder, etc.).<br />
3.14 Holzkessel < 15 kW Nennleistung<br />
Mit der zunehmenden Bedeutung von Niedrigenergiehäusern<br />
und gemäß den Anforderungen der Energieeinsparverordnung<br />
(ENEV) an sanierte Altgebäude<br />
wächst der Bedarf an <strong>Scheitholzvergaser</strong>kesseln mit<br />
einer Nennwärmeleistung unter 15 kW. Von Herrn<br />
Uth bereits in der Marktübersicht aus dem Jahr 2004<br />
angemahnt, haben die Kesselhersteller diesen Bereich<br />
nach wie vor nicht nennenswert besetzt, ihn quasi den<br />
Anbietern von Kaminöfen und Pelletkesseln überlassen.<br />
Auch die bisherige Förderpolitik des Bundes, die<br />
<strong>Scheitholzvergaser</strong>kessel erst ab 15 kW Nennleistung<br />
– und damit nur messpflichtige Kessel – berücksichtigte,<br />
hat die Entwicklung in diesem Bereich nicht<br />
begünstigt.<br />
Dabei sind im Hinblick auf Emissionsschutz und<br />
Energieeffizienz gerade im Bereich der Kleinfeuerungen<br />
< 15 kW Innovationen und Verbesserungen dringend<br />
erforderlich. Mit der Novelle der Kleinfeuerungsanlagen-Verordnung<br />
sind diese Innovationen<br />
nunmehr zu erwarten.<br />
Nachdem die Firma Specht Modulare Ofensysteme<br />
GmbH & Co. KG mit dem Produkt „Xeoos“ das<br />
Vergaserprinzip im Kaminofenbereich eingeführt hat,<br />
ist die Firma Wallnöfer mit dem „Walltherm“ der erste