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Scheitholzvergaser-/Kombikessel

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wesentlich objektiver (aber dadurch auch niedriger als<br />

der feuerungstechnische Wirkungsgrad).<br />

Der technisch erreichbare Kesselwirkungsgrad am<br />

Aufstellungsort ist auch von den Schornsteinverhältnissen<br />

abhängig. Viele <strong>Scheitholzvergaser</strong>kessel gestatten<br />

eine Regulation der Abgastemperatur durch Veränderungen<br />

der Rauchgasführung im Wärmetauscher.<br />

Je mehr Schikanen (Turbulatoren) das Rauchgas<br />

nach dem Verlassen der heißen Brennkammer im<br />

Wärmetauscher überwinden muss, desto mehr<br />

Wärme kann es abgeben, desto niedriger ist die<br />

Abgastemperatur und desto höher ist folglich der<br />

Kesselwirkungsgrad.<br />

Je „kälter“ das Abgas, desto höher ist jedoch auch<br />

die Gefahr der Schornsteinversottung durch Unterschreitung<br />

der Taupunkttemperatur. Um hier ein<br />

Abgastemperatur-Optimum mit ausreichender<br />

Reserve zu erreichen, sollte die Feineinstellung des<br />

<strong>Scheitholzvergaser</strong>kessels am Aufstellungsort stets<br />

von einem Fachmann durchgeführt werden.<br />

Die dargelegten Kriterien zeigen deutlich, dass ein<br />

objektiver Kesselwirkungsgradvergleich nur in Prüfanstalten<br />

bei definierten Abgasbedingungen möglich ist.<br />

3.5 Kesselabmessungen<br />

Diese Frage ist immer dann wichtig, wenn der Kessel<br />

auf dem Weg zum angedachten Standplatz eine<br />

schmale Tür oder eine anderen Engstelle im Haus<br />

passieren muss. Die Angaben in der Tabelle zu den<br />

Abmessungen der betriebsbereiten Anlage wurden<br />

deshalb i. d. R. um das Einbringmaß ergänzt, um dem<br />

Bauherrn zu zeigen, auf welche Minimalbreite der<br />

Kessel durch Demontage des Gebläses, der Steuerung,<br />

der Isolierung etc. „gebracht“ werden kann.<br />

3.6 Kesselgebläse<br />

Zur Feuerungsunterstützung werden in fast allen Vergaserkesseln<br />

Gebläse eingesetzt. Dadurch ist auch bei<br />

schlechten Schornsteinverhältnissen ohne ausreichenden<br />

Zug eine sichere Holzvergasung durch Aufbau<br />

einer stabilen Luftströmung in der Anlage möglich.<br />

Wir unterscheiden Druck- und Saugzuggebläse –<br />

abhängig von der Art der Montage. Ein Druckgebläse<br />

erzeugt einen Überdruck im Vergasungsraum und ist<br />

i. d. R. an der Vorderfront montiert.<br />

Im Gegensatz dazu steht das Saugzuggebläse, welches<br />

am Rauchrohrabgang montiert ist und einen<br />

Unterdruck in der Anlage erzeugt.<br />

Empfehlungen zur technischen Bewertung der Kesselsysteme<br />

Die Unterschiede in der Gebläsemontage sind entscheidend<br />

für die Benutzerfreundlichkeit des Kessels<br />

beim Nachlegen. Heizkessel mit Saugzuggebläse<br />

besitzen keine komplizierten Sicherungsmechanismen<br />

gegen Rauchaustritt beim Öffnen der Beschickungstür<br />

in der Nachlegephase. Im Gegensatz zum<br />

Druckgebläse fehlt hier der Überdruck im Verbrennungsraum<br />

– mögliche Bedienungsrisiken sind<br />

dadurch konstruktiv weitgehend minimiert. Ein Öffnen<br />

des Füllraumes sollte trotz alledem erst nach vollständigem<br />

Abbrand erfolgen.<br />

Generell gilt für das Nachlegen<br />

a) bei Druckgebläse: Gebläseabschaltung und Bypassöffnung<br />

zum Abgasrohr (zum Entweichen des<br />

Überdrucks)<br />

b) bei Saugzuggebläse: Gebläseschaltung auf höhere<br />

Drehzahl zum Absaugen der Schwelgase<br />

Die bisher elegantesten Entwicklungen in diesem Bereich<br />

sind<br />

a) die Kombination eines Saugzuggebläses mit einer<br />

zusätzlichen Absaugöffnung unmittelbar über der<br />

Beschickungstür des Kessels (Hoval, Fröling, Heitzmann,<br />

Herz, etc.) und<br />

b) das automatische Schließen des Primärluftkanals,<br />

damit das Saugzuggebläse nur durch die geöffnete<br />

Beschickungstür Frischluft in den Kessel hinein<br />

saugen kann (Lopper, etc.).<br />

Eine sehr interessante Entwicklung der letzten Jahre<br />

ist der Bau von <strong>Scheitholzvergaser</strong>kesseln, die im<br />

Naturzugbetrieb Kesselwirkungsgrade von über 90<br />

Prozent erreichen können. Die Firma Wallnöfer bietet<br />

bisher als einziges Unternehmen einen <strong>Scheitholzvergaser</strong>kessel<br />

für die Aufstellung im Wohnbereich. Hier<br />

wurde durch eine geschickte Anordnung der Wärmetauscher<br />

der Zugverlust in der Konstruktion auf ein<br />

Minimum reduziert.<br />

Damit eröffnet sich erstmals die Möglichkeit,<br />

effektiv arbeitende <strong>Scheitholzvergaser</strong>kessel abseits<br />

vom öffentlichen Stromnetz in Berghütten etc. einzusetzen<br />

(Schwerkraftheizungen ohne Umwälzpumpe).<br />

Allerdings ist ein ausreichender Schornsteinzug (d. h.<br />

ein richtig dimensionierter Schornstein in Höhe und<br />

Querschnitt) Bedingung für den Einsatz dieser neuen<br />

Technik.<br />

3.7 Sicherheitswärmetauscher<br />

Um bei fehlender Wärmeabnahme, Stromausfall oder<br />

einer sonstigen Havarie die Zerstörung des Kesselgrundkörpers<br />

durch kochendes Wasser/Wasserdampf<br />

zu vermeiden, muss ein Sicherheitswärmetau-<br />

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