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Scheitholzvergaser-/Kombikessel

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<strong>Scheitholzvergaser</strong>-/<strong>Kombikessel</strong><br />

Brennholzauswahl/ Brennholzbeschaffung<br />

Hartlaubholz (BU, EI) hat einen höheren Heizwert<br />

pro Raummeter (Rm) als Nadelholz (FI, KI). Dies<br />

führt im gleichen Kessel zu einer längeren<br />

Brenndauer im Voll- und Teillastbetrieb und damit zu<br />

längeren Nachlegeintervallen. Trotz alledem ist auch<br />

beim schwerpunktmäßigen Verfeuern von Buchenbzw.<br />

Eichenbrennholz ein begrenzter Nadelholzvorrat<br />

für das Anzünden/Schüren des Kessels sinnvoll.<br />

Damit wird die notwendige Betriebstemperatur für<br />

eine stabile Vergasung wesentlich schneller erreicht<br />

als beim ausschließlichen Verfeuern von reinem<br />

Laubholz. Als Faustregel sollte ein Nadel-/Laubholzvorrat<br />

im Verhältnis 1 : 5 bis 1 : 8 gelagert werden<br />

(d. h. für 10 Rm Laubbrennholz 1,5 bis 2 Rm Nadelbrennholz<br />

einplanen).<br />

Interessenten werden gebeten, sich in Fragen der<br />

Brennholzbeschaffung direkt an das nächste Forstamt,<br />

die nächste Revierförsterei oder an bekannte<br />

Forstbetriebsgemeinschaften und Waldbesitzer im<br />

wohnortnahen Bereich zu wenden.<br />

Abfallholznutzung<br />

Es wird darauf hingewiesen, dass entsprechend der<br />

1. Bundes-Immissionsschutzverordnung (1. BImSchV<br />

– Verordnung über Kleinfeuerungsanlagen) für Holzbzw.<br />

Holzvergaserkessel nur naturbelassenes<br />

stückiges Holz bzw. Holzprodukte (Sperrholz,<br />

Spanplatten etc.) als Brennstoff zugelassen sind. Mit<br />

Holzschutzmitteln bzw. mit halogenorganischen Verbindungen<br />

behandeltes Holz gehört nicht in eine<br />

solche Verbrennungsanlage. Die hier bei der Oxidation<br />

freigesetzten Reaktionsprodukte sind gesundheitlich<br />

bedenklich und z. T. krebserregend.<br />

Optimale Brennholzaufbereitung<br />

Um Brennholz effektiv zu lagern, sollte es vor dem<br />

Aufsetzen auf Betriebs- bzw. Ofenlängen zerschnitten<br />

und gespalten werden. Dies ist wesentlich<br />

produktiver und damit arbeitssparender als das Stapeln<br />

von 1 m-Längen (rund oder gespalten), die vor<br />

dem Verfeuern nochmals zersägt werden müssen.<br />

Darüber hinaus garantiert die kurze Brennholzlänge<br />

in Verbindung mit den offenen Innenflächen der<br />

Spaltstücke eine optimale Trocknung. Spaltstücke<br />

sollten einen Maximaldurchmesser von 15 cm nicht<br />

überschreiten.<br />

14<br />

2.3 Hinweise zur Installation<br />

Ergänzend zu den unter Punkt 2.1 gegebenen Planungshinweisen<br />

sind für die Kesselinstallation noch<br />

folgende Punkte zu beachten:<br />

1. Wahl eines solchen hydraulischen Schaltschemas,<br />

dass der <strong>Scheitholzvergaser</strong>kessel zuerst die Wohnung<br />

bzw. den Boiler und zuletzt den Pufferspeicher<br />

zu beheizen hat.<br />

Die Installationsfirma bzw. das Planungsbüro<br />

sollte dazu vom Bauherrn aufgefordert werden,<br />

ein Schaltbild mit dem Regelschema zu zeichnen,<br />

auf dem die Schaltlogik mit einfachen Worten<br />

erklärt und notfalls noch verändert werden kann.<br />

Die Regelung sollte bei späterem Bedarf erweiterbar<br />

sein und eine Schaltung mit seriellen<br />

Kontakten ermöglichen.<br />

2. Die vergangenen Jahre haben leider gezeigt, dass<br />

Pufferspeicher bei einigen Hausinstallationen als<br />

Lastausgleichsspeicher „missbraucht“ werden.<br />

Dabei wird die Vorlaufleitung des Holzkessels<br />

zuerst auf den Pufferspeicher gelenkt. Dies hat zur<br />

Folge, dass die Wohnung bzw. der Boiler bei<br />

einem signalisierten Wärmebedarf nach dem Start<br />

des Holzvergasers auf die Unterstützung der<br />

bereits vorhandenen Öl- bzw. Gaskessel zurückgreifen<br />

muss, bis der Pufferspeicher ein gewisses<br />

Temperaturniveau für die Wohnraumbeheizung<br />

erreicht hat.<br />

Es kann davon ausgegangen werden, dass ein Bauherr,<br />

der sich bewusst für einen handbeschickten<br />

(und relativ teuren) <strong>Scheitholzvergaser</strong>kessel entschieden<br />

hat, nicht nur ökologische, sondern auch<br />

handfeste ökonomische Interessen verfolgt. Er<br />

möchte durch den Einsatz eigener Arbeitskraft<br />

eine maximale Senkung der Heizungs-Betriebskosten<br />

erreichen.<br />

Aus dem gleichen Grund ist auch eine Kesselsteuerung,<br />

die den Heizungsbedarf des Boilers trotz<br />

laufendem Holzkessel über den vorhandenen Öl-<br />

oder Gaskessel abdeckt, zu kritisieren.<br />

3. Ein als Reserve bereit stehender Gas- oder Ölkessel<br />

darf bei einer Wärmebedarfsanforderung der<br />

Wohnung oder des Boilers schaltungstechnisch<br />

erst dann freigegeben werden, wenn der<br />

<strong>Scheitholzvergaser</strong>kessel ausgebrannt und im<br />

Pufferspeicher keine Heizwasserreserve auf nutzbarem<br />

Temperaturniveau mehr vorhanden ist.<br />

(Ausnahme: erwünschter Parallelbetrieb bei höherem<br />

Nennleistungsbedarf)<br />

Es wäre folglich paradox, bei einem Bedarf an heißem<br />

Duschwasser trotz ausgebranntem Holzkes-

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