Scheitholzvergaser-/Kombikessel

Während Solarfocus die Pellets lediglich durch ein
Fallrohr in den Scheitholzbefüllraum rieseln lässt, wo
am Boden das Zündgebläse die Verbrennung einleitet
(Rostkonstruktion beachten, damit die Pellets nicht
durchfallen), verbannt KÖB den Brenner aus dem
Befüllraum und lässt die Pellets (bzw. Hackschnitzel
oder Späne) seitlich in eine Doppelbrennkammer fördern
und zünden, wo sie eine spätere Scheitholzverbrennung
in keiner Weise stören. Auch SHT vermeidet
den Pelletweg über den Scheitholzbefüllraum und
lässt sie seitlich in einem separaten Brennraum zünden.
Die vorhandene keramische Brennkammer des
Scheitholzvergaserkessels wird anschließend für den
vollständigen Ausbrand der Holzgase und damit
einen hohen Wirkungsgrad (in beiden Betriebsarten
über 90 %) und hervorragende Abgaswerte genutzt.
Bei den genannten Herstellern ist die bedienerfreundliche
Betriebsartenumstellung per Knopfdruck
oder automatisch nach dem Scheitholzausbrand bzw.
dem Entladen des Pufferspeichers bereits verwirklicht.
In der Frage der Entaschung ist noch bei einigen
Modellen Entwicklungsarbeit notwendig. Hier muss
erwartet werden, dass der Kessel im automatischen
Betrieb mindestens 2 bis 3 Wochen durchhält (Urlaub,
Krankheit, etc.), ohne dass die fehlende Entaschung
zu Betriebsstörungen führt.
Ein sehr erfolgsversprechender Ansatz dürfte in
diesem Bereich die Verwendung von Scheitholzvergaserkesseln
mit seitlichem Abbrand sein (KÖB-Prinzip),
wo i. d. R. ein Rost zur Abtrennung der Grobasche
vorhanden ist. Separate Pelletbrenner könnten
hier mit wenigen Änderungen neben bzw. vor der
Brennkammer montiert werden.
Auch bei SP-Kombis ist auf eine zuverlässige
Rückbrandsicherung in Pelletvorratsbehälter oder
Pelletlager zu achten. Vorteilhaft sind unabhängig
voneinander wirkende Sicherungssysteme vorhanden
sein. Dazu zählen u. a.
- Fallschächte für die Pelletzuführung zum Brenner,
- Zellenradschleusen für die portionierte Pelletfreigabe
im Zuführsystem,
- Temperaturwächter an der Pellet-Zuführvorrichtung,
die bei Gefahr den gesamten Pelletfördermechanismus
abstellen,
- Löschwassertanks, die bei Übertemperaturmeldung
den Pelletzuführkanal fluten.
Bei allen im Vergleich aufgenommenen SP-Kombikesseln
waren derartige Systeme eingebaut und in der
Grundausstattung enthalten.
Scheitholz (S)-Pellet (P)-Kombinationskessel (SP-Kombis)
Carl Capito
YUKON PSH 30
1 Hinteres Sauggebläse
2 Lambdasonde
3 Röhrenwärmetauscher
4 Manuelles Reinigungssystem
des
Röhrenwärmetau-
7
6
schers
5 Verkleidung mit
9
Wärmedämmstoff
10
6 Holzeinfüllung
12
7 Holzladetür
8 Sicherheitswärme-
13
tauscher bzw. thermischeAblaufsicherung
9 Feuerfeste Elemente
für Holzbrennkammer
14
10 Automatikschieber für Sekundärluft
11 Schamottierter Pelletbrenner
12 Holzbrennschale aus Stahl
13 Kammer für zweite Verbrennung
14 Aschekasten Holz
15 Stahlrost Brennschale für Pelletverbrennung
16 Pelletförderschnecke
17 Automatische Zündpatrone
18 Automatikschieber für Primärluft
19 Aschekasten Pellet
8.4 Preise
Als Preise wurden die Listenpreise eines funktionsfähigen
SP-Kombinationskessels abgefragt (d. h. incl.
Regelung, Pelletzuführung, aber ohne MwSt.) Es war
nicht Ziel dieser Arbeit, die Vielfalt der verschiedenen
Pelletaustragesysteme einer preislichen Wertung zu
unterziehen. Dies ist je nach Aufstellort und Entfernung
zum Pelletlagerraum individuell unterschiedlich.
I. d. R. wurden die preiswertesten Regelungen
ohne Zusatzfunktionen ausgewiesen (d. h. ohne witterungsgeführte
Funktionen, ohne Steueroption für
einen zweiten oder dritten Regelkreis etc.). Hier ist
folglich in der Mehrzahl der Fälle je nach persönlichen
Wünschen gegenüber den Tabellenangaben mit Aufpreisen
zu rechnen.
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