Scheitholzvergaser-/Kombikessel

Scheitholzvergaser-/Kombikessel
Kennzeichen dieser Pelletbrenner-Module ist die
Integration verschiedener Transport-, Steuerungs-,
Sicherungs- und Belüftungsmechanismen auf
engstem Raum zur Sicherung eines optimalen Pelletabbrandes
(Zellenradschleuse, Pelletförderschnecke
mit Motor, Zündspirale oder -gebläse,
Rückbrandüberwachungssensoren, laufende Entfernung
der anfallenden Asche etc.). Ihre kompakte
Konstruktion gestattet einen relativ
einfachen An- und Abbau an vorhandene Festbrennstoffkessel
mit oberem Abbrand.
2. Die Entwicklung von SP-Kombis auf der Basis vorhandener
Scheitholzvergaserkessel, die i. d. R. mit
selbstkonstruierten oder zugekauften Pelletbrennern
seitlich bzw. frontal gekoppelt werden (Ferro,
HS-Tarm, etc.):
- Die frontseitige Ankopplung eines Pelletbrenners
an die heiße Brennkammer des Scheitholzvergaserkessels
durch einfaches Einschwenken
und Arretieren einer zweiten Entaschungstür
(linke Tür arretiert: Scheitholzbetrieb, linke Tür
ausgeschwenkt, rechte Tür mit fest montiertem
Pelletbrenner eingeschwenkt und arretiert: Pelletbetrieb),
z. B. BONUS-Pellet von HS-Tarm.
- Die Anordnung von zwei getrennten heißen
Brennkammern, wo sowohl Scheitholz als auch
Pellets jeweils separat vergast bzw. verbrannt
werden können. Dabei bleiben die Pelletbrenner
dauerhaft montiert, so dass eine wechselseitige
Beeinflussung der verschiedenen
Betriebsarten ausgeschlossen ist (Pyromat Duo
von KÖB/Viessmann, SHT).
- Die Entwicklung von SP-Kombis auf der Basis
kleiner Scheitholz-Vergaserkessel, die durch
eine zweckoptimale Konstruktion des Füllraumbodens
im gleichen Befüllraum sowohl
Scheitholz als auch Pellets vergasen bzw. verfeuern
können → therminator von Solarfocus.
- Der unmittelbare seitliche Zusammenbau eines
Scheitholzvergaserkessels mit einem separat
entwickelten Pelletkessel ohne dessen Wärmetauscher/Kessel-Einheit.
Die ausgebrannten
Holzgase des Pelletbrenners werden dabei
durch einen Einströmkanal auf die Wärmetauscher
des Scheitholzvergaserkessels gelenkt →
Twin PE-Reihe von ETA, Ferro FH-DC/FPW).
8.3 Wertung aus Sicht des Käufers
Trotz der Vielfalt an konstruktiven Lösungen sollte
der potentielle Kaufinteressent besondere Schwer-
104
SHT thermodual TDA
Schematische Darstellung
1 Schwelgaskanal
2 Saugzugventilator
3 automatische Wärmetauscherreinigung
(TDA 30/40)
4 Regelungsplatine
5 Reinigungsspirale
6 Sicherheitsbatterie
7 Brennkammer (Schamottebeton)
Pellets
8 Pelletseinschub
9 Primärluftklappe
10 Pellets-Kipprost
11 Aschenlade Pellets
12 Aschenlade Scheitholz
13 Brennkammer Scheitholz
(Edelstahl Feuerrost)
14 Sekundärluftklappe
15 Scheitholzfüllraum
punkte bei der Beurteilung von SP-Kombikesseln setzen:
- Ausbrand- und damit Abgasqualität in beiden
Betriebsarten (Prüfberichte);
- Kesselwirkungsgrade in beiden Betriebsarten;
- Bedienerfreundlichkeit beim Wechsel der
Betriebsarten (Ziel: Knopfdruck oder selbstständiges
Wechseln der Betriebsart durch den Kessel,
automatische Pelletzündung);
- Art und Umfang der Service- und Reinigungsmechanismen
(Ziel: selbstständige Entaschung
des Brenners ohne aufwendige bzw. störanfällige
Mechanik, von außen bedienbare Turbulatoren
für die Wärmetauscherreinigung)
- Standzeit im automatischen Betrieb (Pelletvorrat
für mindestens 2 bis 3 Wochen im Teillastbetrieb
und analoge Entaschungsintervalle) etc.
Zur Realisierung guter Wirkungsgrad- und Abgaswerte
vor allem im Scheitholzbereich ist der Einsatz
von modifizierten Vergaserkesseln erste Wahl (KÖB,
SHT, Solarfocus, etc.).
So eine klare Aussage ist für den Pelletbereich
nicht möglich. Neben anschlussfertigen (zugekauften)
Brennermodulen kommen hier zunehmend auch
eigene – vor allem mechanisch einfach funktionierende
und sichere – Konstruktionen zum Einsatz.
Die Bedienerfreundlichkeit beim Wechsel der
Betriebsarten (Scheitholz zu Pellets bzw. umgekehrt)
wurde in den letzten Jahren deutlich verbessert – in
vorigen Auflagen noch kritisch begleitete Oberbrandkessel
mit aufwendig an- und abzubauenden Brennern
wurden – mangels Kundeninteresse und Förderung
– vom Markt genommen.