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Endbericht - NachhaltigWirtschaften.at

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(Habachphyllit) über. Die Bildungsalter der (ultra)basischen Gesteine des Habach<br />

Komplexes werden auf das frühe Paläozoikum d<strong>at</strong>iert [Höll und Eichhorn 2000]. Im Zuge<br />

andauernder magm<strong>at</strong>ischer Aktivität während der variszischen Gebirgsbildung, kam es zur<br />

Intrusion saurer granitischer Schmelzen, die heute als Zentralgneise des Tauernfensters<br />

ausgewiesen werden.<br />

Die Lagerstätte Felbertal wird in zwei Abbaugebiete untergliedert, in das im Obertagebau<br />

aufgefahrene und heute ausgeerzte Ostfeld und in das im Untertagebau betriebene<br />

Westfeld. Heute findet der Scheelitbergbau nur mehr in letzterem st<strong>at</strong>t. Mehrere Scheelit-<br />

Erzkörper werden hier in unterschiedlichen lithostr<strong>at</strong>igraphischen Einheiten (polymetamorph<br />

überprägte ultramafische Hornblendite, Amphibolite und Gneise) unterschieden, wobei<br />

wirtschaftlich abbauwürdige Erzkörper stets in stockwerkartigen Quarzgängen oder<br />

scherzonengebundenen Scheelit-Quarz-Myloniten auftreten [Raith und Schmidt 2010]. Im<br />

Ostteil der Lagerstätte wurden stark verschieferte Scheelit-Quarzerze („quarzitisches<br />

Scheelitreicherz“) abgebaut.<br />

Bereits bei der Auffahrung der oberen Teilsohlen des Westfeldes wurde ein nur untertägig<br />

anstehender leukokr<strong>at</strong>er Phengit-Mikroklin-Orthogneis (K1-Orthogneis) karbonen Alters<br />

angefahren, für den seitdem immer wieder ein direkter genetischer Zusammenhang mit der<br />

Lagerstättenbildung postuliert wurde [z.B. Briegleb 1991, siehe auch Raith und Schmidt<br />

2010]. Briegleb sieht den K1-Orthogneis als eine hochfraktionierte granitische Restschmelze<br />

an, die während der variszischen Gebirgsbildung entlang geeigneter Strukturen und<br />

Scherzonen in den prä-variszischen Einheiten des Habach Komplexes pl<strong>at</strong>znehmen konnte.<br />

Magm<strong>at</strong>isch-hydrothermale Prozesse führten in weiterer Folge zur Ausbildung von W-<br />

vererzten Quarzgängen. Während der variszischen und alpidischen Metamorphose kam es<br />

zu einer teilweisen Mobilisierung des Scheelits in den Quarzgängen [Briegleb 1991]. Das<br />

variszische Rb-Sr-Isochronenalter dieses Orthogneises [Pestal 1983] konnte durch<br />

konventionelle U-Pb-Zirkond<strong>at</strong>ierungen bestätigt werden [Eichhorn et al. 1995]. Das Re-Os-<br />

Alter an Molybdänit [Raith und Stein 2006] und ein in-situ U-Pb-Alter an Scheelit (Scheelit 1<br />

aus dem Scheelit-Reicherz, Raith, unveröffentlichte D<strong>at</strong>en) liegen ähnlich wie das Granitalter<br />

bei 340 Millionen Jahren. Diese Alter würden für eine epigenetische Bildung der Lagerstätte<br />

im Zuge der variszischen Orogenese sprechen und widersprechen dem syngenetischen<br />

Modell von Höll und Maucher (1968).<br />

Scheelit wurde auch aus Gold-Lagerstätten im Raum Schellgaden beschrieben und tritt dort<br />

mit unterschiedlichen Sulfiden und Gold in mylonitischen Quarzgängen auf. Die Genese<br />

dieser Lagerstätten, die an prä-alpidische Einheiten des Storz-Kareck-Komplexes gebunden<br />

vorliegt, ist immer noch ungeklärt. Der Versuch Scheelit aus der Lagerstätte Schellgaden zu<br />

d<strong>at</strong>ieren lieferte bis d<strong>at</strong>o nur unzureichende Ergebnisse; ein alpidisches Alter scheint aber<br />

auszuschließen zu sein [Wieser 2010]. Wolfram ist in diesen historischen Lagerstätten wohl<br />

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