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Endbericht - NachhaltigWirtschaften.at

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4.8 Wolfram<br />

Wolfram wird in der Eisenmetallurgie zu der Elementgruppe der Stahlveredler gezählt und<br />

zeichnet sich unter anderem durch einen hohen Schmelzpunkt, hohe Dichte, Härte und<br />

Zugfestigkeit sowie niedrige thermische Ausdehnung aus. Diese Eigenschaften machen es<br />

für einige industrielle Anwendungen unsubstituierbar. Für die Aufbereitung, Verarbeitung und<br />

Verwendung in verschiedenen Technologien (Hartmetall, Stahlindustrie etc.) sei auf die<br />

Zusammenfassung von Pitfield and Brown (2011) verwiesen. Mit der Lagerstätte Felbertal<br />

bei Mittersill ist Österreich auch einer der größten Wolframproduzenten im intern<strong>at</strong>ionalen<br />

Vergleich [USGS 2012a]. Trotzdem tritt es auch als einer der Hauptimporteure von<br />

Wolframkonzentr<strong>at</strong>en und -zwischenprodukten in der EU, auf was die dominierende Rolle<br />

der W-verarbeitenden Industrie in Österreich widerspiegelt.<br />

Wirtschaftlich bedeutende Wolframminerale sind Ferberit (Eisen-Endglied) und Hübnerit<br />

(Mangan-Endglied) der Wolframit-Mischkristallreihe, sowie Scheelit und in geringerem Maße<br />

auch Tungstenit und Stolzit. Die Abbauwürdigkeit von Wolfram ist von der Art der Lagerstätte<br />

abhängig. Während für Ganglagerstätten durchschnittlich 0,7 % WO 3 als Bauwürdigkeitsgrenze<br />

angesehen werden, wird Wolfram im Obertagebau ab Gehalten von etwa 0,1 % WO 3<br />

gefördert [Pohl 2011]. Wolfram weist in Krustengesteinen eine durchschnittliche<br />

Konzentr<strong>at</strong>ion von 1 ppm auf, wobei in Graniten und Sedimenten generell höhere<br />

Wolframkonzentr<strong>at</strong>ionen als in mafischen und ultramafischen Gesteinen beobachtet werden.<br />

In Österreich existieren zahlreiche bekannte Vorkommen an Wolfram, wovon der Scheelit-<br />

Bergbau Felbertal in der Nähe von Mittersill die größte und zugleich einzige wirtschaftlich<br />

bedeutende Lagerstätte ist. Im Jahr 2010 wurden durch die Wolfram Bergbau- und Hütten<br />

AG rund 430.000 t Erz mit einem durchschnittlichen Gehalt von 0,5 Gew.-% WO 3 , davon<br />

etwa 11.300 t aufbereitetes Haldenm<strong>at</strong>erial aus dem Obertagebau Ostfeld, gefördert [bmwfj<br />

2011].<br />

Die Lagerstätte befindet sich in den penninischen Einheiten des Tauern Fensters und wurde<br />

1965 basierend auf einem genetischen Lagerstättenmodell nach Maucher von einer<br />

Forschergruppe der Universität München prospektiert [Maucher 1965]. Die Genese der<br />

Scheelit-Mineralis<strong>at</strong>ionen wurde durch syngenetische Ausfällungen von Wolfram aus<br />

exhal<strong>at</strong>iv-hydrothermalen Fluiden, freigesetzt durch submarine vulkanische Aktivität,<br />

gedeutet [Maucher 1965, Höll 1966, Höll und Maucher 1968]. Metamorphe basische bis<br />

saure Magm<strong>at</strong>ite und klastische Sedimente bilden den geologischen Rahmen der<br />

Lagerstätte, welche dem Habach Komplex zugeordnet werden. Die Erze sind innerhalb<br />

dieses Komplexes an die basalen Bereiche einer bis zu 4.500 m mächtigen magm<strong>at</strong>ischen<br />

Gesteinsabfolge gebunden, bestehend aus Hornblende-Schiefern, Hornblenditen, und feinbis<br />

grobkörnigen Amphiboliten, sowie intermediären bis sauren Orthogneisen. Die<br />

magm<strong>at</strong>ische Sequenz geht im Hangenden in eine Abfolge von dunklen Phylliten<br />

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