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Endbericht - NachhaltigWirtschaften.at

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4.7 Vanadium<br />

Vanadium ist der einzige in diesem Kapitel behandelte Rohstoff, der von der EU-Kommission<br />

nicht als kritisch erachtet wird. Die Aufnahme als kritischen Rohstoff in die vorliegende<br />

Studie liegt in der n<strong>at</strong>ionalen Bedeutung der österreichischen verarbeitenden Industrie.<br />

Österreich importiert und verarbeitet > 1 % der Weltproduktion an Vanadium und ist ein<br />

wichtiger intern<strong>at</strong>ionaler Lieferant und Exporteur von Ferrovanadium.<br />

Das wirtschaftlich bedeutendste Vanadiummineral ist Coulsonit, ein Vertreter der Spinell-<br />

Gruppe. Coulsonit tritt als reines Endglied in der N<strong>at</strong>ur nur äußerst selten auf, ist jedoch<br />

häufiger als chemische Komponente in Titanomagnetit-Mischkristallen enthalten. Daneben<br />

spielen Vanadium-Mineralis<strong>at</strong>ionen in der Oxid<strong>at</strong>ionszone von Uran-Lagerstätten in Form<br />

von Montroseit, Carnotit und Tyuyamunit eine wirtschaftliche Rolle. Die durchschnittliche<br />

Bauwürdigkeitsgrenze beläuft sich in reinen Vanadium-Lagerstätten auf etwa 1 Gew.-% V.<br />

Jedoch wird Vanadium meist als Nebenprodukt des Eisenbergbaus gewonnen, wo<br />

Vanadium-Konzentr<strong>at</strong>ionen von 0,02 Gew.-% V noch wirtschaftlich genutzt werden können<br />

[Pohl 2011].<br />

Vanadium ist mit durchschnittlich 150 ppm ein rel<strong>at</strong>iv häufiges Element der Erdkruste.<br />

Bedingt durch seinen geochemischen Charakter wird es bevorzugt in die Kristallstruktur von<br />

Fe-Ti-Cr-Phasen in mafischen Gesteinen eingebaut. Die Konzentr<strong>at</strong>ion von Vanadium in<br />

Magm<strong>at</strong>iten nimmt dabei mit zunehmendem SiO 2 -Gehalt von Peridotiten (210 ppm) und<br />

Pyroxeniten (195 ppm) zu Dioriten/Andesiten (99 ppm) und Graniten (88 ppm) stark ab<br />

[Dill 2010].<br />

Aus einer Abfrage des interaktiven Rohstoff-Inform<strong>at</strong>ionssystems (IRIS) ist zu erkennen,<br />

dass bisher keine eigenständigen Vanadium-Lagerstätten in Österreich bekannt sind. Die<br />

Darstellung der Geochemie von Bachsedimenten hinsichtlich signifikanter Vanadium-<br />

Anomalien zeigt jedoch, dass erhöhte Konzentr<strong>at</strong>ionen innerhalb der Grauwackenzone<br />

südöstlich von Saalfelden, in den penninischen Einheiten des Hollersbachtals und Felbertals<br />

in der Nähe von Mittersill sowie nördlich von Haimburg in den ostalpinen Einheiten des<br />

Saualm-Kristallins auftreten (Abbildung 7). Auffallend ist eine Korrel<strong>at</strong>ion dieser Vanadiummit<br />

Eisen-Anomalien. Da eine Häufung solcher Vanadium-Eisen-Anomalien vorwiegend in<br />

unmittelbarer Nähe von basischen Vulkaniten, Metabasiten und Orthogneisen erkennbar ist,<br />

kann die Anreicherung der Bachsedimente mit Vanadium vermutlich auf Erosion der Fe-V-<br />

(Ti)-Phasen aus magm<strong>at</strong>isch-metamorphen Gesteinen zurückgeführt werden.<br />

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