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Endbericht - NachhaltigWirtschaften.at

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ca. 140 PGM bekannt). Des Weiteren sind auch die Sulfide Pentlandit, Chalkopyrit oder<br />

Pyrrhotin wichtige Trägerminerale von Pl<strong>at</strong>ingruppenelementen, deren Abbau sich aufgrund<br />

der hohen Marktpreise der PGE auch schon bei geringen Elementkonzentr<strong>at</strong>ionen<br />

wirtschaftlich lohnt [Dill 2010]. Zudem sind n<strong>at</strong>ürliche Legierungen dieser Elemente mit Eisen<br />

üblich, was die siderophilen Eigenschaften der Pl<strong>at</strong>ingruppenelemente belegt. Die durchschnittliche<br />

Verteilung von Pl<strong>at</strong>in und Palladium in der Erdkruste entspricht in etwa jener von<br />

Gold (0,004 ppm), wobei die PGE generell in ultramafischen und mafischen Gesteinen<br />

signifikant höher konzentriert sind als in sauren bis intermediären Magm<strong>at</strong>iten [Pohl 2011].<br />

In Österreich wurden Pl<strong>at</strong>ingruppenminerale in Chromititen des Ultramafitkomplexes von<br />

Kraub<strong>at</strong>h bzw. Hochgrössen (Speik Komplex) und in der Lokalität Haidbachgraben im<br />

Felbertal in permomesozoischen Metabasiten des Habach Komplexes nachgewiesen<br />

[Malitch et al. 2003, Thalhammer und Stumpfl 1988, Weber et al. 1997]. Die PGE-<br />

Mineralis<strong>at</strong>ionen in den penninischen Einheiten der Unteren Schieferhülle (Lokalität<br />

Haidbachgraben) sind mit Ni-Cu-As-Vererzungen assoziiert. Die Palladium- und Pl<strong>at</strong>in-<br />

Gehalte der etwa 300 t Ni-Metallerze liegen zwischen 0,6 ppm Pd und 0,22 ppm Pt<br />

[GBA 2005/2009, Weber et al. 1997]. Die Ultramafite des Speik-Komplexes werden als<br />

Relikte eines neoproterozoischen/altpaläozoischen Supra-Subduktionszonen-Ophioliths<br />

interpretiert. Hohe Aufschmelzr<strong>at</strong>en durch mehrfaches partielles Aufschmelzen des Mantels,<br />

die Assozi<strong>at</strong>ion mit Chromititen und das Auftreten von PGE-Mineralis<strong>at</strong>ionen ist für diese<br />

Settings charakteristisch. Die österreichischen Vorkommen im Speik-Komplex weisen eine<br />

für einen Ophiolith untypisch hohe Diversität an PGM auf, die sich aber mit der magm<strong>at</strong>ischmetamorphen<br />

Entwicklung des Komplexes erklären lassen. Neben dem magm<strong>at</strong>ischen<br />

Hochtemper<strong>at</strong>ur-Vererzungsstadium treten Paragenesen, die sich bei niedrigeren<br />

Temper<strong>at</strong>uren, vermutlich im Zuge metamorpher Überprägung und Mobilis<strong>at</strong>ion gebildet<br />

haben, auf. Untersuchungen hinsichtlich der Genese der PGM-führenden Chromitite legen<br />

eine Bildung der ultramafischen Gesteine in der Übergangszone zwischen dem basalen<br />

Ophiolithanteilen und dem Oberen Erdmantel nahe [Malitch et al. 2003].<br />

Die Konzentr<strong>at</strong>ion an PGE mit 0,7 bis 0,8 ppm in den österreichischen Vorkommen ist im<br />

Vergleich mit anderen Ophiolithkomplexen rel<strong>at</strong>iv hoch. Sie sind trotz der hohen Preise der<br />

Pl<strong>at</strong>ingruppenmetalle aber nur von akademischen Interesse und für eine Gewinnung der<br />

PGE nicht geeignet [Weber et al. 1997]. Abschließend zeigt die Tabelle 9 eine<br />

Zusammenstellung zur Geologie der Pl<strong>at</strong>ingruppenelemente.<br />

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