Endbericht - NachhaltigWirtschaften.at
Endbericht - NachhaltigWirtschaften.at Endbericht - NachhaltigWirtschaften.at
Abbildung 5: Geologische Übersichtskarte Österreichs. Gelbe Sterne markieren Spodumen-Pegmatit Lokalitäten. Schwarzer Kreis: Pegmatite der Weinebene. Weißer Kreis: Pegmatite der Wölzer Tauern [abgeändert nach GBA 2005/2009] Zu diesen Vorkommen sind die Lithium-Lagerstätte auf der Weinebene, Koralpe (Kärnten) [Göd 1989], die zahlreichen Spodumen-Pegmatite der Wölzer Tauern (Pusterwald-Bretstein- Lachtal, Steiermark) oder auch das Pegmatitvorkommen auf der Hohen Kreuzspitze, Passeier Tal (Südtirol) zu rechnen [Melcher et al. 2010]. In den mittel- bis hochgradig metamorph überprägten Einheiten der Koralpe wurden auf der Weinebene bis zu 5,5 m mächtige Spodumen-Pegmatite nachgewiesen, die vermutlich in einer spät-tektonischen Phase während der variszischen Orogenese intrudiert sind und heute das größte bekannte Lithium-Vorkommen in den Ostalpen darstellen [Göd 1989, Mali 2004]. Neben Spodumen als Li-Träger wurden als Niob-Tantalminerale Columbit-(Fe) und niobhaltiger Rutil identifiziert [ernýet al. 1989a]. Je nach Nebengestein sind Niob und Tantal in unterschiedlichen Konzentrationen im Pegmatit angereichert. So weisen Pegmatite in eklogitisierten Amphiboliten durchschnittliche Gehalte von 19 ppm Tantal und 55 ppm Niob auf (Mittelwert über 14 Analysen). Im Gegensatz dazu enthalten die Pegmatite in den Kyanit-führenden Glimmerschiefern etwas höhere durchschnittliche Gehalte von 24 ppm Tantal und 85 ppm Niob (Mittelwert von 11 Analysen) [Göd 1989]. Wenn sich diese niedrigen Elementkonzentrationen in Folgeuntersuchungen bestätigen, würde sich die Gewinnung von Niob- und Tantal wohl als nicht wirtschaftlich rentabel erweisen [Göd 2012 persönliche Mitteilung]. In den Lithium-Pegmatiten der Wölzer Tauern wurden folgende zahlreiche Nb-Ta-Oxide nachgewiesen: Columbit-(Mn), Tantalit-(Mn), Pyrochlor, Mikrolith, Fersmit, Aeschynit, Wodginit, Ixiolith, und Tapiolith [Mali 2004, Melcher et al. 2010, Mali 2012 persönliche Mitteilung]. Des Weiteren finden sich in Pegmatiten vom Scharnitzfeld Einschlüsse von Niob- 40
Tantalmineralen in Kassiterit. Bei durchschnittlichen Gehalten von ca. 30 ppm Tantal und 50 ppm Niob (Anzahl der Analysen unklar) scheint das wirtschaftliche Potenzial der Pegmatite in den Wölzer Tauern allerdings gering [Mali 2012 persönliche Mitteilung]. Weitere Niob- und Tantal-Mineralisationen sind aus peraluminösen Muskovit-Graniten der Böhmischen Masse beschrieben. Die im nördlichen Waldviertel direkt an der Grenze zu Tschechien aufgeschlossenen Phyrabruck und Homolka Granite weisen Anreicherungen von Niob und Tantal vor. Columbit-(Fe) tritt auch hier vorwiegend als disseminierte Einschlussphase in Kassiterit auf. Gesamtgesteinsanalysen des Homolka Granits ergaben 30–150 ppm Niob und bis zu 60 ppm Tantal [Breiter und Scharbert 1995] sowie bis zu 340 ppm Niob für den Phyrabruck Granit [Breiter und Scharbert 1998]. Zudem wurden Cassiterit, Columbit und weitere Nb-Ta-Ti-Phasen in Bachsedimenten und eluvialen Seifen beschrieben, was sich unter anderem in zahlreichen Niob-Anomalien in den Bachsedimenten im Wald- und Mühlviertel manifestiert (siehe Abbildung 6). Wirtschaftlich relevante Mineralisationen liegen jedoch soweit bekannt nicht vor [Breiter und Scharbert 1998]. Auch Columbit-Vererzungen im östlichen Mühlviertel stellen nach dem aktuellen Kenntnisstand kein wirtschaftliches Potenzial dar [Hoffmann und Malecki 2002]. Abbildung 6: Geologische Übersichtskarte Österreichs. Rote Punkte markieren eine Geochemie- Anomalie des Elements Niob [abgeändert nach GBA 2005/2009] Auch in den ostalpinen Einheiten lieferte die chemische Analytik der Bachsedimente im Zuge der geochemischen Beprobung Österreichs zahlreiche geochemische Anomalien von Niob (siehe Abbildung 6). In diesen Anomaliegebieten korrelieren erhöhte Gehalte an Niob und Tantal zum Teil mit Titan, ± Wolfram ± Zinn, ± Vanadium. Folgeuntersuchungen konnten zeigen, dass diese Anomalien hauptsächlich durch die Titanoxide Rutil und Ilmenit 41
- Seite 1 und 2: Kritische Rohstoffe für die Hochte
- Seite 3 und 4: Kritische Rohstoffe für die Hochte
- Seite 5: Vorbemerkung Die Verfügbarkeit der
- Seite 8 und 9: 4.10 Literatur ....................
- Seite 10 und 11: 1.3 Grafit ........................
- Seite 12 und 13: schöpfung und daher ist die Herste
- Seite 14 und 15: Aufgrund der Auswertung der bergtec
- Seite 16 und 17: letztendlich daraus gewonnenen Prod
- Seite 18 und 19: Elektroaltgeräte und Windkraftanla
- Seite 20 und 21: am österreichischen Markt sehr akt
- Seite 22 und 23: o Aufbau eines Recyclingkompetenzze
- Seite 24 und 25: 2. Einleitung Rohstoffe sind für d
- Seite 26 und 27: 3. Relevanz der Rohstoffe für die
- Seite 28 und 29: 3.1 Ermittlung der wirtschaftlichen
- Seite 30 und 31: Gleichung 5: Berechnung des umweltp
- Seite 32 und 33: Tabelle 2: Produktion einiger kriti
- Seite 34 und 35: 4. Geologie ausgewählter kritische
- Seite 36 und 37: Abbildung 3: Ausschnitt der geologi
- Seite 38 und 39: Antimon Ökonomisch relevante Erzmi
- Seite 40 und 41: letzten Jahrzehnte. Cerny und Schro
- Seite 42 und 43: 4.3 Grafit Grafit stellt eine natü
- Seite 44 und 45: Tabelle 6: Übersicht zur Geologie
- Seite 48 und 49: verursacht werden, in denen Niob, T
- Seite 50 und 51: ca. 140 PGM bekannt). Des Weiteren
- Seite 52 und 53: 4.6 Seltene Erdelemente Der Begriff
- Seite 54 und 55: Tabelle 10: Übersicht zur Geologie
- Seite 56 und 57: Abbildung 7: Geologische Übersicht
- Seite 58 und 59: Tabelle 11: Übersicht zur Geologie
- Seite 60 und 61: (Habachphyllit) über. Die Bildungs
- Seite 62 und 63: Mit der großen Ausnahme von Felber
- Seite 64 und 65: 4.9 Danksagung Folgenden Personen s
- Seite 66 und 67: Exel, R., 1986: Erläuterung zur La
- Seite 68 und 69: Pirkl, H. ,1986: Die Magnesit-Schee
- Seite 70 und 71: 5. Bergbau Der oftmals zitierte Sat
- Seite 72 und 73: Tabelle 14: Produktion, Import- und
- Seite 74 und 75: Abbildung 9: Einflussgrößen für
- Seite 76 und 77: Abbildung 11: Geographische Gegeben
- Seite 78 und 79: 5.2.1.1 Geologie Die höffigsten Vo
- Seite 80 und 81: Bergbaue auf Arsenkies bekannt, wel
- Seite 82 und 83: Bewertung: durchschnittlicher bzw.
- Seite 84 und 85: Schmidt (1976) geben folgenden Mine
- Seite 86 und 87: 5.2.2 Ehemalige Antimonerzlagerstä
- Seite 88 und 89: lagerartige, grafitische Ruschelzon
- Seite 90 und 91: eines qualitätskonformen Antimonko
- Seite 92 und 93: Tabelle 21: Übersicht von den berg
- Seite 94 und 95: Abbildung 18: Karte der Grafitlager
Abbildung 5: Geologische Übersichtskarte Österreichs. Gelbe Sterne markieren Spodumen-Pegm<strong>at</strong>it<br />
Lokalitäten. Schwarzer Kreis: Pegm<strong>at</strong>ite der Weinebene. Weißer Kreis: Pegm<strong>at</strong>ite der Wölzer Tauern<br />
[abgeändert nach GBA 2005/2009]<br />
Zu diesen Vorkommen sind die Lithium-Lagerstätte auf der Weinebene, Koralpe (Kärnten)<br />
[Göd 1989], die zahlreichen Spodumen-Pegm<strong>at</strong>ite der Wölzer Tauern (Pusterwald-Bretstein-<br />
Lachtal, Steiermark) oder auch das Pegm<strong>at</strong>itvorkommen auf der Hohen Kreuzspitze,<br />
Passeier Tal (Südtirol) zu rechnen [Melcher et al. 2010]. In den mittel- bis hochgradig<br />
metamorph überprägten Einheiten der Koralpe wurden auf der Weinebene bis zu 5,5 m<br />
mächtige Spodumen-Pegm<strong>at</strong>ite nachgewiesen, die vermutlich in einer spät-tektonischen<br />
Phase während der variszischen Orogenese intrudiert sind und heute das größte bekannte<br />
Lithium-Vorkommen in den Ostalpen darstellen [Göd 1989, Mali 2004]. Neben Spodumen als<br />
Li-Träger wurden als Niob-Tantalminerale Columbit-(Fe) und niobhaltiger Rutil identifiziert<br />
[ernýet al. 1989a]. Je nach Nebengestein sind Niob und Tantal in unterschiedlichen<br />
Konzentr<strong>at</strong>ionen im Pegm<strong>at</strong>it angereichert. So weisen Pegm<strong>at</strong>ite in eklogitisierten Amphiboliten<br />
durchschnittliche Gehalte von 19 ppm Tantal und 55 ppm Niob auf (Mittelwert über 14<br />
Analysen). Im Gegens<strong>at</strong>z dazu enthalten die Pegm<strong>at</strong>ite in den Kyanit-führenden Glimmerschiefern<br />
etwas höhere durchschnittliche Gehalte von 24 ppm Tantal und 85 ppm Niob<br />
(Mittelwert von 11 Analysen) [Göd 1989]. Wenn sich diese niedrigen Elementkonzentr<strong>at</strong>ionen<br />
in Folgeuntersuchungen bestätigen, würde sich die Gewinnung von Niob- und Tantal wohl<br />
als nicht wirtschaftlich rentabel erweisen [Göd 2012 persönliche Mitteilung].<br />
In den Lithium-Pegm<strong>at</strong>iten der Wölzer Tauern wurden folgende zahlreiche Nb-Ta-Oxide<br />
nachgewiesen: Columbit-(Mn), Tantalit-(Mn), Pyrochlor, Mikrolith, Fersmit, Aeschynit,<br />
Wodginit, Ixiolith, und Tapiolith [Mali 2004, Melcher et al. 2010, Mali 2012 persönliche<br />
Mitteilung]. Des Weiteren finden sich in Pegm<strong>at</strong>iten vom Scharnitzfeld Einschlüsse von Niob-<br />
40