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Endbericht - NachhaltigWirtschaften.at

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4.1 Antimon<br />

Das wichtigste Antimonmineral zur Gewinnung und Herstellung von metallischem Antimon<br />

(Sb) oder Antimonoxid (Sb 2 O 3 ) ist das Sulfid Stibnit (Sb 2 S 3 ). Andere Minerale wie etwa<br />

Tetrahedrit (Antimon-Fahlerz) oder Sb-führende Sulfosalze sind vergleichsweise unbedeutend.<br />

Antimonerze können, abhängig vom Lagerstättentyp, als wertsteigernde Nebenelemente<br />

Gold und Silber, aber auch die unerwünschten wertmindernden Elemente Arsen<br />

und Quecksilber führen. Die durchschnittlichen Häufigkeiten von Antimon in Gesteinen der<br />

Erdkruste liegen bei ca. 0,1–1,0 ppm. Die Bauwürdigkeitsgrenze für reine Antimon-<br />

Lagerstätten wird mit ca. 3 % Sb angegeben [Pohl 2011].<br />

Der Beginn des Antimonbergbaus in Österreich lässt sich bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen.<br />

Die wirtschaftlich bedeutendste Lagerstätte, die bis 1990 in Betrieb war, ist<br />

Schlaining. Der gesamte Lagerstätteninhalt wird mit ca. 100.000 Tonnen Antimon angegeben.<br />

Die jährlichen Abbaumengen beliefen sich auf ca. 20.000 Tonnen Roherz mit einem<br />

Antimongehalt von durchschnittlich 5 Gew.-% Sb [Weber et al. 1997].<br />

Die Vorkommen in Osttirol und Kärnten sind an polymetamorphe Einheiten der Kreuzeckgruppe<br />

sowie der westlichen Goldeckgruppe gebunden (Abbildung 3). Bei dem Antimonit-<br />

Vorkommen Rabant handelt es sich um die größte Sb-Lagerstätte der Kreuzeckgruppe,<br />

welche bis in die Fünfzigerjahre des zwanzigsten Jahrhunderts bergbaulich in Betrieb war<br />

[Lahusen 1972]. Die bestehenden Vorräte werden mit 13.000 t Erz mit 7 Gew.-% Sb<br />

angegeben, wobei aber nur 9–10.000 t mit 4–4,5 Gew.-% als gewinnbar ausgewiesen<br />

werden [Weber 1989]. Die starke Zerrüttung und das stark wasserführende Nebengestein<br />

bewirken eine verringerte Standfestigkeit des Gebirges, wodurch heute bereits sämtliche der<br />

damaligen Einbauten verbrochen sind [GBA 2005/2009, Mali 1996]. In unmittelbarer<br />

Umgebung zu Rabant treten perlschnurartig aufgereiht die Antimon-Vorkommen Gomig,<br />

Mariengrube, Johannisgrube, Edengang und Gurskerkammer auf, die parallel zur Iselstörung<br />

liegende Gangvererzungen darstellen. Allerdings sind die Antimon-Vorkommen Gomig und<br />

Mariengrube in den str<strong>at</strong>igraphisch tiefergelegenen Augengneisen anzutreffen und sind nicht<br />

wie die Vererzungen bei Rabant, Johannisgrube, Edengang und Gurskerkammer an die<br />

phyllitischen Glimmerschiefer der Rabantserie gebunden [Lahusen 1972, Mali 1996]. Die<br />

Prozesse, die zur Lagerstättenbildung entlang der Iselstörung geführt haben, sind nach Mali<br />

(1996) rein epigenetischer N<strong>at</strong>ur und die Vererzungen werden von diesem als strukturgebunden<br />

interpretiert. Diese genetische Interpret<strong>at</strong>ion steht im Gegens<strong>at</strong>z zu der Deutung<br />

von Lahusen (1972) sowie Reimann und Stumpfl (1985), die diese Vorkommen als schichtgebunden<br />

deuteten und der Sb-W-Hg-Form<strong>at</strong>ion zurechneten, für die eine syngenetische<br />

Anlage postuliert wurde [Maucher 1965].<br />

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