Endbericht - NachhaltigWirtschaften.at

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29.04.2014 Aufrufe

laut Außenhandelsdatenbank desselben Fachverbandes für Fahrzeugindustrie belaufen sie sich allerdings auf 16.788, das sind 3.232 gebrauchte PKWs weniger im Import. Welche Zahl von beiden eher der Wahrheit entspricht, lässt sich hier nicht eindeutig entscheiden. Es wurde der offiziell auf der Homepage des Fachverbandes der Fahrzeugindustrie in deren Statistikjahrbuch publizierte Wert – 20.020 gebrauchte importierte Pkw – verwendet. Im Bundesabfallwirtschaftsplan [BAWP 2011] des Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft sind Altfahrzeuge folgendermaßen definiert: „Altfahrzeuge im Sinne der Altfahrzeugeverordnung sind gebrauchte Fahrzeuge (Personenkraftwagen, Fahrzeuge zur Güterbeförderung mit einem zulässigen Gesamtgewicht von nicht mehr als 3,5 t sowie dreirädrige Kraftfahrzeuge mit Ausnahme von Krafträdern), die im Sinne von § 2 Abs. 1 AWG 2002 als Abfall gelten, das heißt dass sich deren der Besitzer entledigen will oder entledigt hat oder dass deren Entsorgung als Abfall erforderlich ist, um die öffentlichen Interessen nicht zu beeinträchtigen. Entspricht ein Fahrzeug nicht mehr den Erfordernissen der Verkehrs- oder Betriebssicherheit, so kann dies als ein Indiz gesehen werden, dass ein Altfahrzeug vorliegt.“ Saurat und Bringezu (2009) gehen davon aus, dass etwa 30 % der Platingruppenmetalle in den End-of-life-Kfz-Katalysatoren zurückgewonnen werden. Der Hauptgrund für diese niedrige Recyclingquote ist der Export von End-of-Life-Fahrzeugen ins nicht-europäische Ausland. Der Leiter eines österreichischen Schredderunternehmens schätzte die Exportrate von in Österreich nicht mehr zugelassenen Autos („Altfahrzeugen“) ebenfalls auf 75 %. Hier geht es vor allem um Fahrzeuge, welche die §57a-Begutachtung nicht mehr bestehen und somit als Fahrzeuge in Österreich nicht mehr zugelassen sind. Diese Definition findet sich auch in der Altfahrzeugeverordnung bzw. dem Österreichischen Bundesabfallwirtschaftsplan 2011 (siehe oben). Herr Ing. Walter Kletzmayr, einer der beiden Geschäftsführer der ARGE- Shredder GmbH in Lambach (OÖ) gab als Experte auf dem Gebiet der Altfahrzeuge Auskünfte auf der Grundlage von „altauto.at“, einer Internet-Plattform zur zentralen Erfassung und Verwaltung von Daten aus der Übernahme, Behandlung und Verwertung von Altfahrzeugen. Auf dieser Plattform geben die einzelnen Schredder-Unternehmen selbst ihre Daten ein. Er veröffentlichte im VDI-Vortrag „Aktuelle Situation der SLF- und Altfahrzeugverwertung in Österreich“ im Juni 2012 die in Tabelle 108 angeführten Daten: Tabelle 108: Veränderungen des PKW-Bestands in Österreich im Jahr 2011 PKW-Bestand Ende 2010 Neuwagen 2011 Gebraucht- Wagen 2011 Verschrottung/ Export 2011 4.441.000 356.000 802.500 284.000 PKW-Bestand Ende 2011 4.513.000 = PKW-Bestand Ende 2010 + 72.000 328

Die Zahlen in Tabelle 108 stammen von der zentralen Zulassungsstelle, Statistik Austria, WKO (Fahrzeughandel) und eigenen Berechnungen der Importeure. Die Zahl von 284.000 verschrotteten/exportierten KFZs ist bereits von den diversen Tagesanmeldungen etc. bereinigt, denn die Berechnung dafür lautet: Das Kraftfahrzeug ist älter als 10 Jahre, wurde in Österreich abgemeldet und länger als 6 Monate nicht mehr angemeldet. Diese Daten aus Tabelle 108 decken sich mit den Zahlen von der Statistik Austria und den daraus selbst errechneten in Tabelle 103. Die Anzahl der Altfahrzeuge, die 2011 zurückgenommen und in „altauto.at“ erfasst wurden, gibt Ing. Kletzmayr mit 80.004 an – davon wurden 145 in Deutschland beim Schredderbetrieb Thyssen/Dück verwertet. Er schätzte auch, dass jährlich max. 300 Altfahrzeuge (legitim) ins Ausland verbracht werden, um z.B. in einem anderen Land geschreddert zu werden. Diese Anzahl dieser (legitim) exportierten und im Ausland verwerteten Altfahrzeuge käme zu den 80.004 dazu, so resultieren daraus etwa 80.300 Altfahrzeuge, die in Österreich 2011 als solche angefallen sind und einer Verwertung im In- oder Ausland zugeführt wurden. Frau Mag. Pia Kleihs von ÖCAR Automobilrecycling GmbH gibt an, dass im Jahr 2011 österreichweit die Zurücknahme von 79.944 Altfahrzeugen erfolgte, woraus eine gute Übereinstimmung mit der Zahl von Ing. Kletzmayr (80.003 Altfahrzeuge) resultiert. Andere Ergebnisse lieferten hier die Auskünfte des Lebensministeriums, die ihre Daten aus dem Elektronischen Datenmanagement (EDM) beziehen: „Für das Berichtsjahr 2011 wurden im EDM 31.737 übernommene Altfahrzeuge im Wege einer Erstübernehmer-Übernahmemeldung eingebracht. Dazu kamen noch 9.924 Altfahrzeuge, welche die Hersteller bzw. Importeure über ihre Rücknahmestellen übernahmen und 268 Altfahrzeuge, die im Wege der Anfallstellenmeldung im EDM gemeldet wurden.“ In Summe ergeben sich hieraus lediglich 41.929 im EDM 2011 registrierte Altfahrzeuge. Es fand hier also nur gut die Hälfte der Altfahrzeuge, die von der ARGE-Schredder und ÖCAR registriert wurden, Erfassung. In den 80.004 in „altauto.at“ aufgezeichneten Altfahrzeugen waren 471.856 kg Katalysatoren verbaut, die eine stoffliche Verwertung fanden. Das Durchschnittsalter der 2011 verarbeiteten Altfahrzeuge lag bei 17,4 Jahren. Laut Ing. Kletzmayr finden derartige Altersauswertungen seit 1992 statt, wobei das Durchschnittsalter der verwerteten Altfahrzeuge nie unter 16 Jahren lag. Einerseits ist daraus ableitbar, dass der Fuhrpark Österreichs sich als überaltert bezeichnen lässt (in Österreich hieß die staatliche finanzielle Entschädigung für das Verschrotten eines Kraftfahrzeugs 2009 „Ökoprämie“, in anderen Ländern war das die „Verschrottungsprämie“), andererseits stellt dies natürlich auch eine Folge des Altfahrzeug-Schwundes dar, welcher im Folgenden näher erläutert wird. Dazu kommen Katalysatoren, die beim Einbringen in die Verwertungskette nicht mehr vorhanden waren. Diese „bei Übernahme fehlenden Bauteile“ werden erfasst und sind in Summe in 329

laut Außenhandelsd<strong>at</strong>enbank desselben Fachverbandes für Fahrzeugindustrie belaufen sie<br />

sich allerdings auf 16.788, das sind 3.232 gebrauchte PKWs weniger im Import. Welche Zahl<br />

von beiden eher der Wahrheit entspricht, lässt sich hier nicht eindeutig entscheiden. Es<br />

wurde der offiziell auf der Homepage des Fachverbandes der Fahrzeugindustrie in deren<br />

St<strong>at</strong>istikjahrbuch publizierte Wert – 20.020 gebrauchte importierte Pkw – verwendet.<br />

Im Bundesabfallwirtschaftsplan [BAWP 2011] des Bundesministerium für Land- und<br />

Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft sind Altfahrzeuge folgendermaßen definiert:<br />

„Altfahrzeuge im Sinne der Altfahrzeugeverordnung sind gebrauchte Fahrzeuge (Personenkraftwagen,<br />

Fahrzeuge zur Güterbeförderung mit einem zulässigen Gesamtgewicht von nicht<br />

mehr als 3,5 t sowie dreirädrige Kraftfahrzeuge mit Ausnahme von Krafträdern), die im Sinne<br />

von § 2 Abs. 1 AWG 2002 als Abfall gelten, das heißt dass sich deren der Besitzer entledigen<br />

will oder entledigt h<strong>at</strong> oder dass deren Entsorgung als Abfall erforderlich ist, um die<br />

öffentlichen Interessen nicht zu beeinträchtigen. Entspricht ein Fahrzeug nicht mehr den<br />

Erfordernissen der Verkehrs- oder Betriebssicherheit, so kann dies als ein Indiz gesehen<br />

werden, dass ein Altfahrzeug vorliegt.“<br />

Saur<strong>at</strong> und Bringezu (2009) gehen davon aus, dass etwa 30 % der Pl<strong>at</strong>ingruppenmetalle in<br />

den End-of-life-Kfz-K<strong>at</strong>alys<strong>at</strong>oren zurückgewonnen werden. Der Hauptgrund für diese<br />

niedrige Recyclingquote ist der Export von End-of-Life-Fahrzeugen ins nicht-europäische<br />

Ausland. Der Leiter eines österreichischen Schredderunternehmens schätzte die Exportr<strong>at</strong>e<br />

von in Österreich nicht mehr zugelassenen Autos („Altfahrzeugen“) ebenfalls auf 75 %. Hier<br />

geht es vor allem um Fahrzeuge, welche die §57a-Begutachtung nicht mehr bestehen und<br />

somit als Fahrzeuge in Österreich nicht mehr zugelassen sind. Diese Definition findet sich<br />

auch in der Altfahrzeugeverordnung bzw. dem Österreichischen Bundesabfallwirtschaftsplan<br />

2011 (siehe oben). Herr Ing. Walter Kletzmayr, einer der beiden Geschäftsführer der ARGE-<br />

Shredder GmbH in Lambach (OÖ) gab als Experte auf dem Gebiet der Altfahrzeuge<br />

Auskünfte auf der Grundlage von „altauto.<strong>at</strong>“, einer Internet-Pl<strong>at</strong>tform zur zentralen Erfassung<br />

und Verwaltung von D<strong>at</strong>en aus der Übernahme, Behandlung und Verwertung von<br />

Altfahrzeugen. Auf dieser Pl<strong>at</strong>tform geben die einzelnen Schredder-Unternehmen selbst ihre<br />

D<strong>at</strong>en ein. Er veröffentlichte im VDI-Vortrag „Aktuelle Situ<strong>at</strong>ion der SLF- und Altfahrzeugverwertung<br />

in Österreich“ im Juni 2012 die in Tabelle 108 angeführten D<strong>at</strong>en:<br />

Tabelle 108: Veränderungen des PKW-Bestands in Österreich im Jahr 2011<br />

PKW-Bestand<br />

Ende 2010<br />

Neuwagen<br />

2011<br />

Gebraucht-<br />

Wagen 2011<br />

Verschrottung/<br />

Export 2011<br />

4.441.000 356.000 802.500 284.000<br />

PKW-Bestand<br />

Ende 2011<br />

4.513.000<br />

= PKW-Bestand<br />

Ende 2010<br />

+ 72.000<br />

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