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Endbericht - NachhaltigWirtschaften.at

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verbessert werden. Keramik- und Aluminium-Kondens<strong>at</strong>oren stellen bereits eine Konkurrenz<br />

zu Tantal-Kondens<strong>at</strong>oren dar.<br />

Niob- und industrielle Tantal-Elektrolytkondens<strong>at</strong>oren können sich im direkten Wettbewerb<br />

messen, da ihre Eigenschaften – allen voran die Leistungsfähigkeit – vergleichbar sind. So<br />

besitzen sie z.B. ähnlich hohe Speicherdichten wie jene aus Tantal. Jedoch ist der<br />

angebotene Kapazitätsbereich bei Niob-Kondens<strong>at</strong>oren mit einem Nennspannungsbereich<br />

von max. 10–25 V vergleichsweise klein, wodurch sie sich für Bauteile, die besonders<br />

zuverlässig arbeiten müssen (wie Flugzeuge, Autos, Medizintechnik etc.), weniger eignen als<br />

Tantal-Kondens<strong>at</strong>oren, die bei Betriebsspannungen von bis zu 60 V stabil bleiben. Der<br />

Eins<strong>at</strong>z von (billigeren) Niob-Kondens<strong>at</strong>oren wäre somit für Produkte des Massen- und<br />

Wegwerfmarktes, wie Laptops oder Spielkonsolen, geeignet. Das billigere Niob könnte in<br />

Zukunft Tantal in Elektrolytkondens<strong>at</strong>oren ersetzen, solange der Schwerpunkt auf dem Preis<br />

der Rohstoffe liegt.<br />

2.2.3 Abfallwirtschaft<br />

Der Prozess „Abfallwirtschaft“ wurde hier als einziger nicht in einem Subsystem dargestellt,<br />

da die vorliegenden Inform<strong>at</strong>ionen nicht ausreichen, um den Prozess im Detail abzubilden.<br />

Wie schon im Kapitel 2.2.2.1 „Stahl“ dargelegt, ist die in Baurestmassen enthaltene Menge<br />

an Niob-hältigen Stählen nicht quantifizierbar. Qualit<strong>at</strong>iv lässt sich angeben, dass die in den<br />

entsorgten Baurestmassen enthaltenen Stähle jedenfalls vom mineralischen M<strong>at</strong>erial<br />

getrennt und als Schrotte einem Stahlwerk zugeführt werden. Die einzige Möglichkeit, Niob<br />

gezielt zu rezyklieren, wäre, Nb-hältige Stähle aus den gemischten Schrotten zu separieren,<br />

getrennt einzuschmelzen und wieder zu Nb-hältigen Stählen zu verarbeiten. Die dissip<strong>at</strong>ive<br />

Methode, alle Schrotte gemeinsam einzuschmelzen macht eine spätere Rückgewinnung<br />

oder gezielte Wiederverwertung von Niob unmöglich. Durch diese Nutzung und die gemischt<br />

anfallenden Schrotte spielt Niob derzeit in der Abfallwirtschaft keine wirtschaftliche Rolle,<br />

woraus auch resultiert, dass zu den Niob-Gehalten in Schrotten keine D<strong>at</strong>en vorliegen.<br />

Im Gegens<strong>at</strong>z dazu kann das als Supraleiter verwendete Niob in MRT- und NMR-Geräten<br />

sehr einfach rezykliert werden, wie es auch praktiziert wird – allerdings nicht von der<br />

Abfallwirtschaft, sondern in geschlossenen Produktsystemen bei den Herstellerfirmen. Da<br />

diese einerseits genau über den Aufbau ihrer Geräte Bescheid wissen und sie andererseits<br />

wieder Supraleiter aus Niob herstellen, ist dieser Weg des Recyclings der effizienteste.<br />

Dabei lässt sich anmerken, dass die hier umgesetzten Mengen an Niob im Vergleich zu<br />

denen in der Stahlindustrie sehr gering sind (vgl. Abbildung 64).<br />

Selbst bei einem Deponierückbau wäre eine Abtrennung von Niob-Stählen praktisch<br />

ausgeschlossen, da sich diese wiederum nur durch chemische Analysen identifizieren<br />

lassen. Das Niob-Lager in Deponien ließe sich abschätzen, indem man die aus Landfill-<br />

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