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Endbericht - NachhaltigWirtschaften.at

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Ende 2010 gab es in Österreich laut Auskunft von Dr. Ulrike Schermann-Richter 158 MRT-<br />

Geräte 1 T – 156 Geräte, die im Strukturplan erfasst wurden plus zwei sogenannte<br />

„Funktionsgeräte“, die interoper<strong>at</strong>iv bzw. für ganz spezielle Aufgaben verwendet werden und<br />

nicht allgemein versorgungswirksam sind. Die Zahl der kleinen MRT-Geräte mit weniger als<br />

1 T schätzt sie auf rund 20 in Österreich – diese D<strong>at</strong>en sind im Strukturplan für 2010 noch<br />

nicht enthalten. Es gab also bei den Geräten > 1 T im Jahr 2011 zwei MRT-Geräte mehr als<br />

im Jahr 2010, die Geräte < 1 T dürften in etwa gleich geblieben sein.<br />

Wie schon bei den NMR-Geräten stellt der Niobgehalt auch bei den supraleitenden<br />

Magneten der MRT-Geräte ein Betriebsgeheimnis dar, weil dies direkten Einfluss auf die<br />

Homogenität des Magnetfeldes, Strombedarf, Kühlung usw. h<strong>at</strong>, wie ein Mitarbeiter der<br />

Firma Philips mitteilte. So dient auch hier eine Expertenschätzung zur Ermittlung des<br />

Niobgehaltes in MRT-Geräten. Dr. Daniel Eckert, stellvertretender Geschäftsführer der Firma<br />

Bruker in der Schweiz, gab als Experte auf dem Gebiet der supraleitenden Magneten in<br />

NMR- und MRT-Geräten folgende Schätzung ab: „Jene der MRI-Geräte sind wesentlich<br />

größer als die von NMR-Anlagen, da erstere eine Öffnung von 80–90 cm aufweisen (NMR:<br />

5–14 cm), in welche die P<strong>at</strong>ienten für die klinische Untersuchung eingeschoben werden. Sie<br />

benötigen somit wesentlich mehr Supraleiter (ausschließlich NbTi-Leiter, da die Feldstärken<br />

rel<strong>at</strong>iv gering sind), der mittlere Nb-Gehalt dürfte bei etwa 50 kg pro Magnet liegen. Zurzeit<br />

erfolgt die Install<strong>at</strong>ion von weltweit über 2.000 MRI-Systeme pro Jahr, welche einer Menge<br />

von über 100 Tonnen Nb entspricht.“<br />

Wertet man nur die 160 leistungsstarken MRT-Geräte mit einer magnetischen Flussdichte<br />

von größer oder gleich 1 T in Österreich aus, so ist darin eine Niobmenge von ca. 8.000 kg<br />

enthalten (davon sind im Jahr 2011 zwei MRT-Geräte, also ca. 100 kg Nb, hinzugekommen),<br />

nimmt man auch die 17 schwächeren MRT-Geräte kleiner 1 T dazu, erhält man eine<br />

Niobmenge von insgesamt ca. 8.850 kg (Tabelle 98).<br />

Tabelle 98: Quantifizierter Fluss und Lager der NMR-Geräte im Prozess „Industrie und Gewerbe“ im<br />

System Niob in Österreich (2011)<br />

MRT-Geräte Niob [t]<br />

MRT Input-Fluss 0,1 ± 0,03<br />

MRT Lager 8,75 ± 2,19<br />

Laut Du und Graedel (2011) liegt die Eins<strong>at</strong>zdauer eines MRT-Geräts bei 10 Jahren. Das<br />

ergibt mit den vorliegenden Zahlen und unter der Annahme eines st<strong>at</strong>ischen Lagers (Input =<br />

Output) ein errechnetes Anfallpotenzial von 18 MRT-Geräten pro Jahr und damit auch einen<br />

entsprechenden gleich großen jährlichen Inputfluss (plus die zwei MRT-Geräte, die<br />

t<strong>at</strong>sächlich 2011 dazugekommen sind). Da vom Bundesministerium für Gesundheit jährlich<br />

die Anzahl der betriebenen Geräte erhoben wird, nicht aber, ob ein Geräte-Austausch<br />

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