Endbericht - NachhaltigWirtschaften.at

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29.04.2014 Aufrufe

2 % Mangan und geringe Mengen an Kupfer, Nickel, Niob, Stickstoff, Vanadium, Chrom, Molybdän, Titan, Kalzium, Elemente der Seltenen Erden oder Zirkonium. Kupfer, Titan, Vanadium und Niob werden zur Verstärkung zugesetzt, sie erhöhen die Festigkeit durch Verfeinerung der Korngröße. Typische Anwendungsgebiete für HSLA-Stähle sind Automobile und Lastkraftwagen, Kräne, Brücken, Achterbahnen – im allgemeinen Bauwerke, bei denen ein gutes Festigkeits- Gewichts-Verhältnis eine große Rolle spielt. Einer umfangreichen Datenbank für Metalle, „Key to metals“ (www.keytometals.com), ist zu entnehmen, dass z.B. Autokarosserien aus bis zu 40 % HSLA-Stählen bestehen. In hochfesten Sonderbaustählen findet Niob z.B. Verwendung in aufwändigen Baukonstruktionen wie Hochhäusern, Brücken, Sportstadien usw. oder im Pipeline-Bau, nachdem sich damit immer größere Rohrdurchmesser und Wandstärken erzielen lassen. In rost- und säurebeständigen Stählen wird Niob vor allem in der chemischen Industrie, z.B. in der Molkerei- und Nahrungsmittelindustrie, eingesetzt. Ein weiterer Grund, warum Niob als Zusatz für Edelstähle, Sonderedelstähle und Nickelbasislegierungen Verwendung findet, ist die Erhöhung der Schweißbarkeit. Diese Eigenschaft nutzen auch Nb-stabilisierte Schweißelektroden. Dem österreichischen Fachverband Bergbau-Stahl gehören folgende Unternehmen der Stahlindustrie an: o Ari-Baustahl GmbH o Böhler Bleche GmbH, Böhler Edelstahl GmbH, Böhler Schmiedetechnik GmbH&CoKG, Böhler Ybbstalwerke GmbH, Böhler-Ybbstal Profil GmbH o Breitenfeld Edelstahl AG, Sonderstahlwerk Breitenfeld GmbH o Maschinenfabrik Liezen und Gießerei GmbH o Martin Miller GmbH o Schöller-Bleckmann Edelstahlrohr GmbH, Schöller-Bleckmann Technisches Service GmbH&CoKG o Stahl Judenburg GmbH o Stahl- und Walzwerk Marienhütte GmbH o Voestalpine Austria Draht GmbH, Voestalpine Bahnsysteme GmbH&CoKG, VoestalpineGießerei Traisen GmbH, Voestalpine Krems GmbH, Voestalpine Schienen GmbH, Voestalpine Stahl Donawitz GmbH, Voestalpine Stahl GmbH, Voestalpine Tubulars GmbH&CoKG Leider stehen von keinem dieser Unternehmen verwertbare Daten über den Niobverbrauch in der Stahlerzeugung zur Verfügung. Die Firma Böhler stellt im Internet (und auch auf persönliche Nachfrage) Produktkataloge zur Verfügung, in denen einige ihrer Stahlsorten 306

charakterisiert und auch in ihrer elementaren Zusammensetzung dargestellt sind, welche Mengen davon aber produziert werden, bleibt – wie bei anderen Stahlerzeugern – ein Betriebsgeheimnis. Von übergeordneten Organisationen wie der World Steel Association (http://www.worldsteel.org/) hieß es, sie hätten keinerlei Daten über Niob (Kontakt mit Phil Norris, Leiter der Abteilung für Stahlindustrie-Statistiken der World Steel Association). Jose Isildo de Vargas vom Tantalum-Niobium International Study Center (TIC) konnte zwar durchschnittliche Niobgehalte von verschiedenen Stahlsorten nach ihren Anwendungsgebieten angeben (siehe Tabelle 91), hatte aber ebenso keine Informationen über die verbrauchten bzw. produzierten Mengen dieser Nb-hältigen Stähle. Tabelle 91: Niobgehalte von Nb-hältigen Stahlsorten nach ihrer Verwendung nach Auskünften von Isildo Vargas vom Tantalum-Niobium International Study Center (TIC) Verwendung Niobgehalt [%] Automobilsektor 0,03 Konstruktionssektor 0,03 Pipelines im Öl- und Gasbereich ohne Vanadium 0,10 Pipelines im Öl- und Gasbereich mit 0,04–0,08 % Vanadium 0,04 Pipelines im Öl- und Gasbereich aus nichtrostenden Stählen 0,5 Ferritische nichtrostende Stähle 0,5 Die European Mineral Statistics 2006–2010 [Brown et al. 2012a] und die World Mineral Production 2006–2010 [Brown et al. 2012b] vom British Geological Survey beinhalten Daten für die Jahre 2005–2010. Angaben zur Rohstahlproduktion 2011 für ganz Österreich finden sich allerdings im Statistics archive der World Steel Association. Die gesamte in Österreich 2011 hergestellte Rohstahlmenge belief sich auf 7.474.000 Tonnen. Nach Angaben der Voestalpine betrug deren Rohstahlproduktion 5.239.924 Tonnen (Auskunft von Martina Poppenwimmer aus der F&E-Abteilung der Voestalpine) im Jahr 2011. Das heißt, dass die Voestalpine 2011 70 % der in Österreich produzierten Stähle hergestellt hat. Eine Mitarbeiterin der Voestalpine gab mündlich Auskunft, dass der Bedarf der Voestalpine an Ferroniob (40 % Fe, 60 % Nb) ca. 900 Tonnen jährlich sei, welche einer Niobmenge von ca. 540 t entspricht. Aus der Hochrechnung des Anteils der Rohstahlproduktion der Voestalpine auf ganz Österreich resultiert einen Niobbedarf von etwa 770 Tonnen für das Jahr 2011. Tabelle 92: Rohstahlproduktion, Ferroniob- und Niob-Bedarf in der Voestalpine und in ganz Österreich im Jahr 2011 Voestalpine Österreich gesamt Rohstahlproduktion 2011 5,240 Mio. t 7,474 Mio. t Ferroniob-Bedarf 2011 900 t 1.284 t Niob-Bedarf 2011 540 t 770 t 307

charakterisiert und auch in ihrer elementaren Zusammensetzung dargestellt sind, welche<br />

Mengen davon aber produziert werden, bleibt – wie bei anderen Stahlerzeugern – ein<br />

Betriebsgeheimnis. Von übergeordneten Organis<strong>at</strong>ionen wie der World Steel Associ<strong>at</strong>ion<br />

(http://www.worldsteel.org/) hieß es, sie hätten keinerlei D<strong>at</strong>en über Niob (Kontakt mit Phil<br />

Norris, Leiter der Abteilung für Stahlindustrie-St<strong>at</strong>istiken der World Steel Associ<strong>at</strong>ion). Jose<br />

Isildo de Vargas vom Tantalum-Niobium Intern<strong>at</strong>ional Study Center (TIC) konnte zwar<br />

durchschnittliche Niobgehalte von verschiedenen Stahlsorten nach ihren Anwendungsgebieten<br />

angeben (siehe Tabelle 91), h<strong>at</strong>te aber ebenso keine Inform<strong>at</strong>ionen über die<br />

verbrauchten bzw. produzierten Mengen dieser Nb-hältigen Stähle.<br />

Tabelle 91: Niobgehalte von Nb-hältigen Stahlsorten nach ihrer Verwendung nach Auskünften von<br />

Isildo Vargas vom Tantalum-Niobium Intern<strong>at</strong>ional Study Center (TIC)<br />

Verwendung Niobgehalt [%]<br />

Automobilsektor 0,03<br />

Konstruktionssektor 0,03<br />

Pipelines im Öl- und Gasbereich ohne Vanadium 0,10<br />

Pipelines im Öl- und Gasbereich mit 0,04–0,08 % Vanadium 0,04<br />

Pipelines im Öl- und Gasbereich aus nichtrostenden Stählen 0,5<br />

Ferritische nichtrostende Stähle 0,5<br />

Die European Mineral St<strong>at</strong>istics 2006–2010 [Brown et al. 2012a] und die World Mineral<br />

Production 2006–2010 [Brown et al. 2012b] vom British Geological Survey beinhalten D<strong>at</strong>en<br />

für die Jahre 2005–2010. Angaben zur Rohstahlproduktion 2011 für ganz Österreich finden<br />

sich allerdings im St<strong>at</strong>istics archive der World Steel Associ<strong>at</strong>ion. Die gesamte in Österreich<br />

2011 hergestellte Rohstahlmenge belief sich auf 7.474.000 Tonnen. Nach Angaben der<br />

Voestalpine betrug deren Rohstahlproduktion 5.239.924 Tonnen (Auskunft von Martina<br />

Poppenwimmer aus der F&E-Abteilung der Voestalpine) im Jahr 2011. Das heißt, dass die<br />

Voestalpine 2011 70 % der in Österreich produzierten Stähle hergestellt h<strong>at</strong>. Eine Mitarbeiterin<br />

der Voestalpine gab mündlich Auskunft, dass der Bedarf der Voestalpine an Ferroniob<br />

(40 % Fe, 60 % Nb) ca. 900 Tonnen jährlich sei, welche einer Niobmenge von ca. 540 t<br />

entspricht. Aus der Hochrechnung des Anteils der Rohstahlproduktion der Voestalpine auf<br />

ganz Österreich resultiert einen Niobbedarf von etwa 770 Tonnen für das Jahr 2011.<br />

Tabelle 92: Rohstahlproduktion, Ferroniob- und Niob-Bedarf in der Voestalpine und in ganz Österreich<br />

im Jahr 2011<br />

Voestalpine Österreich gesamt<br />

Rohstahlproduktion 2011 5,240 Mio. t 7,474 Mio. t<br />

Ferroniob-Bedarf 2011 900 t 1.284 t<br />

Niob-Bedarf 2011 540 t 770 t<br />

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