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Endbericht - NachhaltigWirtschaften.at

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Vorbehandlung) und in mehrere Fraktionen sortiert. Bei diesem Vorgang kommt es zu einem<br />

großen Verlust an wertvollen Rohstoffen, da die Zuordnung in die einzelnen Fraktionen zu<br />

ungenau ist und manche Rohstoffe dadurch in Fraktionen gelangen, aus denen sie nicht<br />

extrahiert werden können. Festpl<strong>at</strong>ten finden ein größeres Augenmerk, da sie teilweise<br />

wertvolle D<strong>at</strong>en enthalten. Diese lassen sich entweder durch eine Software, durch Anlegen<br />

eines starken Magnetfelds oder durch einen separ<strong>at</strong>en Schredder-Prozess löschen. Daraus<br />

resultiert die Vermutung, dass zumindest ein Teil der Festpl<strong>at</strong>ten eine separ<strong>at</strong>e Behandlung<br />

erfährt, welche Potenzial als Recycling-Möglichkeit bietet.<br />

Ein weiterer zu beachtender Aspekt im Zusammenhang mit dem Recycling von Festpl<strong>at</strong>ten<br />

ist die schwierige Trennung der einzelnen Fraktionen, die wertvolle Rohstoffe enthalten. Dies<br />

hängt vor allem mit dem komplexen Design des Produkts zusammen, welches unter<br />

anderem verschiedene Schrauben enthält, die wiederum ein autom<strong>at</strong>isiertes Zerlegen<br />

schwierig machen. Daher werden die Festpl<strong>at</strong>ten geschreddert und ergeben ein Gemisch an<br />

wertvollen Rohstoffen, die größtenteils verloren gehen. Die Verluste der Edelmetalle liegen<br />

bei 70 %, jene der Seltenen Erden sogar bei 100 %, da sie sich in der Stahlfraktion befinden<br />

und sich somit nicht mehr rückgewinnen lassen.<br />

Buchert et al. (2012) geben in ihrem Bericht einige Punkte vor, welche die Rückgewinnung<br />

der kritischen Rohstoffe aus Festpl<strong>at</strong>ten möglich macht. Es wird unter anderem<br />

vorgeschlagen, die Laptops/PCs soweit wie möglich manuell zu zerlegen, um die einzelnen<br />

Komponenten einem separ<strong>at</strong>en Recycling zuzuführen. Da ein Großteil der NdFeB-Magneten<br />

sich in Festpl<strong>at</strong>ten befindet, ist es von großer Bedeutung, diese auch als sekundäre<br />

Ressourcen zu nutzen. Ein Recycling der Festpl<strong>at</strong>ten sollte prinzipiell rentabel sein, da<br />

Laptops und PCs eine kürzere Lebensdauer besitzen als Windkraftanlagen und Elektro- bzw.<br />

Hybridautos.<br />

Aus den bereits dargestellten D<strong>at</strong>en ergibt sich, dass die Festpl<strong>at</strong>te in einem PC 19 ± 2,4 g<br />

Neodym-Eisen-Bor-Permanentmagnet enthält. Erneut wird mit einer Neodym-Konzentr<strong>at</strong>ion<br />

von 30 ± 3 % gerechnet. Laut St<strong>at</strong>istik Austria (2011 b) besitzen 78,1 % der österreichischen<br />

Haushalte einen Computer. Da eigene Abschätzungen davon ausgehen, dass sich in vielen<br />

Haushalten mehr als ein Computer befindet (inklusive Laptops und Tablet-PCs) basiert diese<br />

Stoffflussanalyse auf der Annahme, dass 78,1 % der österreichischen Bevölkerung einen<br />

Computer besitzen. Folglich resultieren aus einer Einwohnerzahl von 8,4 Millionen etwa 6,56<br />

Millionen Computer (± 820.000) in den österreichischen Haushalten.<br />

Da keine Computer-Verkaufszahlen für Österreich im Jahr 2011 auffindbar waren, wird der<br />

Input-Fluss über die Verkaufszahlen in Deutschland geschätzt. Laut BITKOM (2011 a)<br />

wurden in Deutschland im Jahr 2011 13,4 Millionen Computer verkauft. Für Österreich ist<br />

aus diesem Grund ein Input-Fluss von 1,3 Millionen Computern (± 325.000) anzunehmen.<br />

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