Endbericht - NachhaltigWirtschaften.at

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29.04.2014 Aufrufe

Healthcare als bedeutende europäischen Hersteller von Tomographen. Eine Recherche auf der Homepage von Siemens Healthcare führte zu einem Gerät (MAGNETOM C! 0.35T), dessen Magnetfeld durch Einsatz von Permanentmagneten generiert wird. Der Vorteil dieses speziellen Tomographen besteht darin, dass aufgrund des eingesetzten Permanentmagneten keine ringförmige Anordnung mehr notwendig ist und die Patienten also während der Bildgebung zugänglich sind, wodurch sich auch Behandlungsmöglichkeiten ergeben. Im 18. Wiener Gemeindebezirk befindet sich ein so genanntes „MRT open“ im Betrieb [MRT open 2012]. Als Vorteil findet der Einsatz bei Patienten mit Herzschrittmachern, Übergewicht, Platzangst und Gelenksbeschwerden als auch bei Kindern Erwähnung. Laut Du und Graedel (2011) liegt die Einsatzdauer eines MRT-Geräts bei 10 Jahren. 2.1.4 Private Haushalte Im Bereich der privaten Haushalte finden für die Stoffflussanalyse von Neodym die Elektrofahrzeuge sowie die Elektronik und Elektrotechnik Berücksichtigung. 2.1.4.1 Elektrofahrzeuge Seit etwa 20 Jahren wird an der Entwicklung alternativer, von fossilen Brennstoffen unabhängigen Antriebstechnologien für Kraftfahrzeuge gearbeitet. Die Fahrzeugtypen, welche sich in diesem Zusammenhang am ehesten durchsetzen konnten, sind der Hybrid-Antrieb (Elektro- und Kraftstoffantrieb kombiniert), das Elektrofahrzeug (reiner Elektroantrieb) und gasbetriebene Fahrzeuge [Angerer et al. 2009]. Das Wort Hybrid stammt vom lateinischen Wort für Mischling (Hybrida) und bezeichnet Kraftfahrzeuge, die sowohl durch einen Elektro- als auch durch einen Verbrennungsmotor mit geringerer Leistung angetrieben werden. Das Hybridfahrzeug benötigt daher neben dem Elektromotor, dem Treibstofftank und dem Verbrennungsmotor noch eine Batterie als Energiespeicher [Angerer et al. 2009]. Der Großteil der Elektroantriebe in Hybridfahrzeugen sind so genannte Permanent-Synchronmaschinen, die NeFeB-Magnete nutzen [Angerer et al. 2009]. Zusätzlich zu den SE-enthaltenden Elektromotoren beinhalten Hybrid-Fahrzeuge auch Nickel-Metall-Hydrid-Batterien, die sich durch Bremsenergie wieder aufladen lassen und in denen die SE als sogenanntes Mischmetall, einem Gemisch aus Lanthan, Cer, Neodym und Praseodym [Schüler et al. 2011] Verwendung findet. Schüler et al. (2011) beziffern die Masse der NiMeH-Batterie des Toyota Prius nach Auskunft von Toyota mit 35 kg, wobei 7 % oder 2,9 kg den Seltenen Erden zuzuordnen sind. Des Weiteren erwähnen sie die Marktführung des Toyota Prius und die daraus folgende Dominanz dieses Batterietyps. Langfristig gesehen wird diese Form des Energiespeichers aber von der Lithium-Ionen- Batterie abgelöst werden. Im Jahr 2010 waren laut Wimmer (2012) rund 4,5 Millionen Pkw in Österreich zugelassen, davon allerdings nur 0,11 % mit Hybrid-Antrieb. 290

Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie plante, dass bis 2020 900.000 Hybridautos und 130.000 bis 150.000 Elektroautos in Österreich zugelassen sein sollten [Wimmer 2012]. Leoni (2005) spricht davon, dass 90.000 Hybrid-Fahrzeuge weltweit im Jahr 2004 verkauft wurden, wobei davon 62 % Toyota-Prius- und 30 % Honda-Civic- Modelle waren. Um die Neodym-Flüsse in Österreich darstellen zu können, müssen die Neodym-Gehalte der Fahrzeuge bzw. der Motoren und der Batterien bekannt sein. Die Tabelle 79 zeigt die verschiedenen Literaturquellen entnommenen Informationen zum Nd-Gehalt von Hybrid- Fahrzeugen. Da Toyota mit seinem Hybrid-Modell Prius unangefochtener Marktführer ist, beziehen sich viele Angaben direkt auf den Toyota Prius, wobei diese Werte in dieser Arbeit für alle Hybridfahrzeuge Verwendung fanden. Tabelle 79: Der Literatur entnommene Schätzungen zu den Neodym-Gehalten der Hybrid-Fahrzeuge Modell Quelle Neodym-Gehalt [kg] Magnet-Gehalt [kg] [Oakdene Hollins 2010] 1 - Toyota Prius (Motor) [Oakdene Hollins 2010] 0,9–1,8 - [Bryce 2010] 1 - Elektromotor [Schüler et al. 2011] 0,193 - Hybrid-Auto gesamt [Angerer et al. 2009] 0,5–1 Annahme: 1,5 und 4,5 kg Magnet mit 30 % Nd Toyota Prius gesamt [Gutfleisch et al. 2011] - 1,3 Hybrid-Auto Motor [Buchert et al. 2011] 0,15–0,36 - Laut Statistik Austria (2012) wurden in Österreich 356.145 Personenkraftwagen (PKW) im Kalenderjahr 2011 neu zugelassen. Davon waren 631 mit Elektro- und 1310 mit Hybrid- Antrieb ausgestattet. Um auch die Lager in den privaten Haushalten quantifizieren zu können, ist es notwendig, die Anzahl der insgesamt gemeldeten Fahrzeuge zu kennen. Laut Statistik Austria (2011a) waren dies am 31.12.2011 in Österreich 4.513.421 PKW, davon 989 mit Elektro- und 6.060 mit Hybrid-Antrieb. Ein weiteres Verkehrsmittel, das sich zurzeit großer Beliebtheit erfreut, stellt das Elektrofahrrad dar. Der VCÖ (2011) sagte für das Jahr 2011 für die Elektrofahrräder Verkaufszahlen von bis zu 40.000 Stück voraus. Die Tabelle 80 zeigt diese nach Kalenderjahren bzw. die Prognose der Verkaufszahlen des VCÖ für das Jahr 2011, für welche sich keine definitiv ermittelte Daten auffinden ließen. 291

Healthcare als bedeutende europäischen Hersteller von Tomographen. Eine Recherche auf<br />

der Homepage von Siemens Healthcare führte zu einem Gerät (MAGNETOM C! 0.35T),<br />

dessen Magnetfeld durch Eins<strong>at</strong>z von Permanentmagneten generiert wird. Der Vorteil dieses<br />

speziellen Tomographen besteht darin, dass aufgrund des eingesetzten Permanentmagneten<br />

keine ringförmige Anordnung mehr notwendig ist und die P<strong>at</strong>ienten also während<br />

der Bildgebung zugänglich sind, wodurch sich auch Behandlungsmöglichkeiten ergeben. Im<br />

18. Wiener Gemeindebezirk befindet sich ein so genanntes „MRT open“ im Betrieb [MRT<br />

open 2012]. Als Vorteil findet der Eins<strong>at</strong>z bei P<strong>at</strong>ienten mit Herzschrittmachern, Übergewicht,<br />

Pl<strong>at</strong>zangst und Gelenksbeschwerden als auch bei Kindern Erwähnung. Laut Du und Graedel<br />

(2011) liegt die Eins<strong>at</strong>zdauer eines MRT-Geräts bei 10 Jahren.<br />

2.1.4 Priv<strong>at</strong>e Haushalte<br />

Im Bereich der priv<strong>at</strong>en Haushalte finden für die Stoffflussanalyse von Neodym die<br />

Elektrofahrzeuge sowie die Elektronik und Elektrotechnik Berücksichtigung.<br />

2.1.4.1 Elektrofahrzeuge<br />

Seit etwa 20 Jahren wird an der Entwicklung altern<strong>at</strong>iver, von fossilen Brennstoffen unabhängigen<br />

Antriebstechnologien für Kraftfahrzeuge gearbeitet. Die Fahrzeugtypen, welche<br />

sich in diesem Zusammenhang am ehesten durchsetzen konnten, sind der Hybrid-Antrieb<br />

(Elektro- und Kraftstoffantrieb kombiniert), das Elektrofahrzeug (reiner Elektroantrieb) und<br />

gasbetriebene Fahrzeuge [Angerer et al. 2009].<br />

Das Wort Hybrid stammt vom l<strong>at</strong>einischen Wort für Mischling (Hybrida) und bezeichnet<br />

Kraftfahrzeuge, die sowohl durch einen Elektro- als auch durch einen Verbrennungsmotor<br />

mit geringerer Leistung angetrieben werden. Das Hybridfahrzeug benötigt daher neben dem<br />

Elektromotor, dem Treibstofftank und dem Verbrennungsmotor noch eine B<strong>at</strong>terie als<br />

Energiespeicher [Angerer et al. 2009]. Der Großteil der Elektroantriebe in Hybridfahrzeugen<br />

sind so genannte Permanent-Synchronmaschinen, die NeFeB-Magnete nutzen [Angerer et<br />

al. 2009]. Zusätzlich zu den SE-enthaltenden Elektromotoren beinhalten Hybrid-Fahrzeuge<br />

auch Nickel-Metall-Hydrid-B<strong>at</strong>terien, die sich durch Bremsenergie wieder aufladen lassen<br />

und in denen die SE als sogenanntes Mischmetall, einem Gemisch aus Lanthan, Cer,<br />

Neodym und Praseodym [Schüler et al. 2011] Verwendung findet. Schüler et al. (2011) beziffern<br />

die Masse der NiMeH-B<strong>at</strong>terie des Toyota Prius nach Auskunft von Toyota mit 35 kg,<br />

wobei 7 % oder 2,9 kg den Seltenen Erden zuzuordnen sind. Des Weiteren erwähnen sie die<br />

Marktführung des Toyota Prius und die daraus folgende Dominanz dieses B<strong>at</strong>terietyps.<br />

Langfristig gesehen wird diese Form des Energiespeichers aber von der Lithium-Ionen-<br />

B<strong>at</strong>terie abgelöst werden. Im Jahr 2010 waren laut Wimmer (2012) rund 4,5 Millionen Pkw in<br />

Österreich zugelassen, davon allerdings nur 0,11 % mit Hybrid-Antrieb.<br />

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