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Endbericht - NachhaltigWirtschaften.at

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Kumul<strong>at</strong>en erklärt. Durch Segreg<strong>at</strong>ion bildete sich eine sulfidische Schmelze, in welcher<br />

bevorzugt Cu, Ni und die Pl<strong>at</strong>ingruppenelemente angereichert wurden. [Naldrett et al. 2009].<br />

Die zweite lithostr<strong>at</strong>igraphische Einheit mit PGE-Anreicherungen ist die sogenannte UG2<br />

Chromitit-Abfolge. Sie stellt heute den – zusammen mit dem Merensky Reef – wichtigsten<br />

Horizont mit PGM im Bushveld-Komplex dar. Die PGE- und Chrom-Vererzungen der UG2<br />

Abfolge entstanden in Folge einer Injektion frischer Schmelzen in die Magmenkammer und<br />

anschließender Assimil<strong>at</strong>ion felsischer Gesteine. Durch die Kontamin<strong>at</strong>ion der Schmelze mit<br />

silik<strong>at</strong>ischen Phasen konnte vermutlich Chromit auskristallisieren, welcher angereichert an<br />

PGM am Boden der Magmenkammer akkumuliert wurde [Kinnaird et al. 2002]. Die Genese<br />

dieser PGM-reichen Chromitite ist jedoch nach wie vor nicht vollständig geklärt.<br />

Intensiv wird auch die Genese der PGE-Lagerstätten in der russischen Noril´sk-Lagerstätte<br />

diskutiert, die als einer der größten Versorger des Weltrohstoffmarktes mit Nickel und Pl<strong>at</strong>ingruppenelementen<br />

(vor allem Palladium) gilt. Die Lagerstättenbildung steht in Zusammenhang<br />

mit kontinentalen Flutbasalten. Als notwendige Schwefelquelle für die Bildung der<br />

sulfidischen PGE-Mineralis<strong>at</strong>ionen in der Noril´sk-Vererzung wird in nahezu allen<br />

genetischen Modellen die Assimil<strong>at</strong>ion von Anhydrit-führendem Nebengestein angenommen,<br />

wobei eine mögliche Mobilis<strong>at</strong>ion von Sulfiden aus der Unterkruste nicht außer Acht<br />

gelassen werden darf [Krivolutskaya 2011]. Altern<strong>at</strong>ive Interpret<strong>at</strong>ionen favorisieren eine<br />

Anreicherung der Erze als Folge einer Remobilisierung der Pl<strong>at</strong>ingruppenelemente aus<br />

älteren paläoproterozoischen Sedimenten und deren krustalen Untergrundgesteinen<br />

[Starostin und Sorokhtin 2011].<br />

Eine weitere Art von PGE-Lagerstätten tritt in ringförmigen Ultramafitkomplexen (Alaska-<br />

Ural-Typus) und in den ultramafischen Anteilen von Ophiolithen auf, in letzteren findet sich<br />

zumeist eine Assozi<strong>at</strong>ion der PGM mit Chromititen. Beide Typen scheinen derzeit allerdings<br />

subökonomisch zu sein und den Autoren sind keine derartigen produzierenden Lagerstätten<br />

bekannt (die Acoje Mine in Indonesien, welche bis 2003 PGE als Beiprodukt zu Cr gewann,<br />

nahm erst vor kurzem wieder Explor<strong>at</strong>ionstätigkeiten auf). Fluvi<strong>at</strong>ile Seifenlagerstätten waren<br />

historisch gesehen die ersten Produzenten von Pl<strong>at</strong>in (Ural). Diese weisen jedoch heute<br />

keine Bedeutung mehr auf. In der Verwitterungszone primärer Lagerstätten entstehen unter<br />

anderem Pl<strong>at</strong>inoxide. Große Mengen (400 Millionen Tonnen) derartiger supergener Erze<br />

kommen z.B. in der Hartely Mine, Zimbabwe vor [Oberthür et al., 2003], die aber bisher noch<br />

nicht wirtschaftlich gewonnen werden, da das Problem ihrer Aufbereitung bisher ungelöst ist.<br />

1.6 Elemente der Seltenen Erden<br />

Genetisch lassen sich unterschiedliche Lagerstättentypen definieren, wobei die Gewinnung<br />

der SEE allerdings meist nur als Nebenprodukt erfolgt. Primäre SEE-Lagerstätten sind<br />

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