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Endbericht - NachhaltigWirtschaften.at

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Eisenarme Sphalerite aus niedrigthermalen (< 300 °C) karbon<strong>at</strong>gebundenen Pb-Zn(-Ag)-<br />

Lagerstätten stellen einen weiteren wichtigen Typus dar. Nach Höll et al. (2007) werden,<br />

basierend auf geochemischen Kriterien der Vererzungen und der Zusammensetzung der<br />

Fluide, der „Mississippi Valley Type“ (MVT), der „Irish Type“ (IRT), der „Alpine Type“ (APT)<br />

und der „Kipushi Type“ (KPT) unterschieden. Hauptträger von Germanium in den karbon<strong>at</strong>gebundenen<br />

Pb-Zn-Lagerstätten sind die Zinksulfide Sphalerit und Wurtzit.<br />

Der biophile Charakter von Germanium macht Kohle- und Lignitvorkommen zu einer<br />

weiteren wirtschaftlich interessanten Quelle. Zudem wird der Großteil der weltweiten Ge-<br />

Reserven in organischem M<strong>at</strong>erial vermutet (vor allem Russland und China). Bereits heute<br />

stammen 30 % der primären Germaniumproduktion aus dem Abbau von Kohle und Lignit in<br />

Russland, China und Usbekistan [Bleiwas 2010]. Somit sind in weiterer Folge auch Filterund<br />

Feinstflugaschen aus Kohlekraftwerken eine potenzielle Ge-Quelle der Zukunft.<br />

1.3 Grafit<br />

Die größten bauwürdigen Grafit-Lagerstätten finden sich in regional- oder kontaktmetamorphen<br />

Gesteinen, in denen der für die Grafitbildung notwendige Kohlenstoff aus<br />

sedimentären organischen Substanzen wie Kohlen, Kerogen oder Kohlenwasserstoffen<br />

mobilisiert wird. Die Bildungsbedingungen von metamorphem Grafit liegen meist in der<br />

Grünschieferfazies, können aber auch bis in die Amphibolit- bis Granulitfazies reichen, wobei<br />

die Kristallinität mit steigendem Metamorphosegrad zunimmt. Neben Druck und Temper<strong>at</strong>ur<br />

spielen noch weitere Faktoren wie die Art des organischen Ausgangm<strong>at</strong>erials, Fluidzusammensetzung<br />

oder Reaktionszeit für die Bildung von Grafit eine entscheidende Rolle<br />

[Pohl 2011]. Grafit-Vererzungen treten häufig in metamorphen Kalksilik<strong>at</strong>en, Marmoren,<br />

aluminiumreichen Paragneisen und Metapeliten auf [Dill 2010]. Eine weitere wichtige Lagerstättenart<br />

sind epithermale Grafit-Lagerstätten in Form von Gang- oder Imprägn<strong>at</strong>ionsvererzungen<br />

in Bereichen von Scherzonen mit assoziierter magm<strong>at</strong>ischer Aktivität. Dieser Typ<br />

liegt in Sri Lanka, Indien oder Kanada vor. Daneben ist das Auftreten von Grafitgängen<br />

möglich, deren Bildung durch die Pl<strong>at</strong>znahme von Pegm<strong>at</strong>iten bei gleichzeitiger Lösung von<br />

Kohlenstoff aus präexistentem organischem M<strong>at</strong>erial erklärt wird [Weis et al. 1981]. Neben<br />

pegm<strong>at</strong>itischen Vererzungen können Grafit-Mineralis<strong>at</strong>ionen im Zuge einer Intrusion<br />

alkalischer bis alkaligranitischer Schmelzen auftreten (z.B. Mongolei) [Dill et al. 2006].<br />

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