29.04.2014 Aufrufe

Endbericht - NachhaltigWirtschaften.at

Endbericht - NachhaltigWirtschaften.at

Endbericht - NachhaltigWirtschaften.at

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

1. Allgemeine Lagerstättentypen der ausgewählten<br />

kritischen Rohstoffe<br />

In den nachfolgenden Kapiteln erfolgt eine allgemeine Beschreibung der üblichen Typen an<br />

Lagerstätten für Antimon, Germanium, Grafit, Niob und Tantal, Pl<strong>at</strong>ingruppenelemente,<br />

Metalle der Seltenen Erden, Vanadium und Wolfram.<br />

1.1 Antimon<br />

Die wichtigsten Lagerstättentypen sind hydrothermal in den oberen Bereichen der Erdkruste<br />

(epizonal) entstanden. Daher treten Antimon-Lagerstätten bevorzugt in eher jungen, noch<br />

nicht erodierten Orogenen auf. Genetisch lassen sich diese in magm<strong>at</strong>ische, strukturgebundene<br />

und sedimentäre Lagerstätten einteilen [Dill 2010].<br />

Zur ersten Gruppe gehören Verdrängungs-, Skarn- und Ganglagerstätten, die proximal bis<br />

distal am Kontakt von subvulkanischen Intrusionskörpern auftreten (z.B. Serbien, Thailand,<br />

Malaysia), sowie Gold-Lagerstätten des Carlin-Typs, in denen Antimon neben Arsen und<br />

Quecksilber als Begleiter von fein disseminiertem Gold und Silber in Sedimenten vorkommt.<br />

Ein weiterer Vertreter sind epithermale Lagerstätten des High- und Low-sulfid<strong>at</strong>ion-Typs (z.B.<br />

Südostasien und Bolivien). Zu dieser Gruppe können auch Sb-(Au-Hg)-Lagerstätten, die in<br />

Geothermalfeldern auftreten (z.B. Italien, Griechenland), gerechnet werden.<br />

Die strukturgebundene Gruppe umfasst im Wesentlichen reine Antimon- und polymetallische<br />

Antimon-(Gold)-Lagerstätten, die beide an syntektonische Scherzonen und damit assoziierte<br />

Strukturen gebunden sind. Während erstere in nicht bis sehr schwach metamorphen<br />

Gesteinsabfolgen auftreten und sich unter epithermalen Bedingungen (< 200 °C) gebildet<br />

haben, sind letztere meist in etwas höher metamorphen Gesteinen anzutreffen (z.B.<br />

Rheinisches Schiefergebirge, Deutschland; Nordostportugal) [Wagner und Cook 2000, Neiva<br />

et al. 2008]. Diese polymetallischen Sb-(Au-W-Sn-As-Pb)-Vererzungen sind mesothermalen<br />

(Bildungstemper<strong>at</strong>uren ca. 200–400 °C) Ursprungs. Ihre Entstehung steht in Zusammenhang<br />

mit der Migr<strong>at</strong>ion von Fluiden entlang von regionalen Scherzonen, die sich während der<br />

späten Orogenese, oft im Zuge der Umstellung von Kompressions- auf Extensionstektonik,<br />

in der oberen Kruste formten. Ein erhöhter regionaler Wärmefluss in der Erdkruste liefert die<br />

notwendige Wärmequelle. Als Quelle von Antimon und den begleitenden Elementen werden<br />

Krustengesteine diskutiert, für den Transport kommen metamorphe Fluide, zum Teil unter<br />

Beteiligung meteorischer oder magm<strong>at</strong>ischer Wässer, in Frage [Neiva et al. 2008]. Ein<br />

ähnliches geotektonisches Szenario mit Extension wurde für die Bildung der Sb-, Sb-Au- und<br />

Au-Lagerstätten in Süd-Tibet vorgeschlagen, wobei aber dort die Lagerstätten zoniert in<br />

268

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!