Endbericht - NachhaltigWirtschaften.at

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29.04.2014 Aufrufe

demontiert und durch 80 Anlagen mit insgesamt 183 MW ersetzt (Erhebungen des Deutschen Windenergie-Institutes, zitiert in BWE (2012)). Gemäß BWE (2012), rechnet es sich oft, Anlagen abzubauen, zu verkaufen und zu ersetzen, wenn sie eine Lebensdauer von 12 bis 15 Jahren erreicht haben. Der BWE schätzt, dass spätestens 2015 über 9.500 Windräder mit einer Leistung von 6.000 MW ins Repowering-Alter kommen. Ein Repowering wurde in Österreich 2006 im Windpark Zurndorf durchgeführt (Typ Enercon E-40, 500 kW Nennleistung), der Ende 1997 den Betrieb aufnahm. Im Zuge des Repowerings fuhr der Windanlagenhersteller die Altanlagen zurück und gewährte einen Preisnachlass auf die neu errichteten WKA (Typ Enercon E-70, 2 MW Nennleistung). Bereits in der Planungsphase von WKA wird von den Projektbetreibern der Abbau der Anlagen nach Ende der Nutzungsdauer finanziell berücksichtigt. Finanzielle Sicherheiten werden in der Praxis auch in Österreich von den betroffenen Gemeinden, beispielweise in Form von Bankgarantien, gefordert [Schittl 2012]. Wie häufig dies in Österreich der Fall ist, kann jedoch derzeit nicht angegeben werden. Der Materialeinsatz einiger WKA wurde von D’Souza et al. (2011) näher untersucht. Die prognostizierte durchschnittliche Recyclingrate aller Komponenten einer Windturbine vom Typ Vestas V-112 liegt bei 81 %. Einen großen Anteil daran hat der Stahlturm, welcher ungefähr die Hälfte des Gesamtgewichts der Anlage ausmacht, und zu 97 % wiederverwertet werden kann. Nach Schittl (2012) erforscht der Windanlagenhersteller SIEMENS derzeit in einem Industriekonsortium die Recyclingmöglichkeiten von Permanentmagneten. Diese Forschungsarbeit könnte in Zukunft eine optimierte Verwertung von in Windturbinen eingesetzten Permanentmagneten ermöglichen. Das Recycling von Windenergieanlagen ist momentan in Österreich nicht etabliert. Ein Grund dafür liegt im derzeitigen geringen Aufkommen an EOL-Windenergieanlagen [Maringer 2011]. Für die Zerlegung der Generatoren sind in der Fachliteratur bisher keine Demontagetechniken beschrieben, dennoch dürfte diese aber bereits aufgrund der Masse der Kupfer-Wicklungen wirtschaftlich attraktiv sein. 10.3.4 Situation und Datengrundlage in Österreich Die größten in Österreich installierten WKA, Typ E-126 der Fa. ENERCON enthalten gemäß Hersteller-Spezifikation (technisches Informationsblatt Fa. ENERCON sowie Firmenschrift „WINDBLATT 2/2011“) kein Neodym. Der Marktanteil von ENERCON beträgt in Österreich 43 % der installierten Leistung. Im April 2012 wurden im Rahmen des vorliegenden Projektes folgende Fragen an die Interessensgemeinschaft Windkraft Österreich (IG Windkraft) gerichtet (schriftlich): o Wurde bei der IG Windkraft der Einsatz von Neodym-Eisen-Bor-Magneten in Österreich in den letzten Jahren thematisiert, z.B. in Studien im Auftrag der IG 236

Windkraft, wie etwa die Abschätzung der Gesamtmasse der Magneten oder Unterlagen zu technischen Alternativen zu getriebelosen WKA? o Ist der Anteil getriebeloser WKA (Bestand, in MW ausgedrückt) in Österreich bekannt, können Sie dafür Daten zur Verfügung stellen? o Ist der Anteil der WKA (z.B. Zuwachs oder Bestand, in MW ausgedrückt) in Österreich bekannt, bei denen Neodym-Eisen-Bor-Magnete verwendet werden? Können Sie diesbezüglich Daten zur Verfügung stellen? Die freundliche und rasche Antwort der IG Windkraft ergab, dass Bereitschaft besteht, den Anteil getriebeloser WKA in Österreich zu ermitteln, dieser jedoch keinen Rückschluss auf die Verwendung von Neodym zulässt. Die IG Windkraft hat bisher keine Studien zu diesem Thema durchgeführt oder in Auftrag gegeben. Man ist sich jedoch der Bedeutung der Rohstoffversorgung in Bezug auf Neodym bewusst. Als weitere Vorgangsweise empfahl die IG Windkraft im April 2012 eine vertiefte Recherche bei den Herstellern. Diese wurde im Rahmen einer Diplomarbeit an der Technischen Universität Wien teilweise durchgeführt [Gattringer 2012] (vgl. Kapitel 9.5). Die Abschätzung von Gattringer (2012), konnte durch Recherchen auf der Homepage von VESTAS und DeWIND im Jänner 2013 nicht verbessert werden. Die Fa. VESTAS gibt an, dass einige neuere Modelle und zwar V112-3.0 und die 2.0 MW „Grid Streamer“ Neodym und Dysprosium im Generator verwenden [VESTAS 2013]. Die Statistik der Anlagen auf www.thewindpower.net zeigt auf, dass in Österreich derzeit (Stand Jänner 2013) die VESTAS-Typen V90/2000, V80/2000 und V47/660 an einigen Standorten aufgestellt sind (z.B. Aspersdorf, Auersthal, Maustrenk, Kreuzstetten, Scharndorf, Langmannersdorf, Gols, Hipples). Es ist jedoch nicht bekannt, ob es sich dabei um V90 (bzw. V80) „Grid Streamer“ oder gewöhnliche V90 (bzw. V80) Modelle handelt. Die DeWIND beschreibt auf ihrer Homepage die 2 MW-Typen D8.2 und D9.3 detailliert. Daraus geht hervor, dass diese Modelle ein Getriebe besitzen [DeWIND 2013]. Damit liegt bei diesen Anlagen die Vermutung nahe, dass kein oder nur wenig Nd eingesetzt wird. Für weitere Modelle von DeWIND (D4, D8, D8.0) sind keine entsprechenden Informationen vorhanden. 10.4 Workshop „Seltene Rohstoffe“ Am 15. Jänner 2013 fand ein Informations-Workshop zum Thema „Beitrag der Abfallwirtschaft zur Versorgungssicherheit seltener Rohstoffe“ an der Montanuniversität Leoben (MUL) statt. Das Ziel dieser Veranstaltung war es, die Informationen an die Unternehmen, die kritische Rohstoffe importieren bzw. verarbeiten, Abfallsammler, -behandler, -trans- 237

demontiert und durch 80 Anlagen mit insgesamt 183 MW ersetzt (Erhebungen des<br />

Deutschen Windenergie-Institutes, zitiert in BWE (2012)). Gemäß BWE (2012), rechnet es<br />

sich oft, Anlagen abzubauen, zu verkaufen und zu ersetzen, wenn sie eine Lebensdauer von<br />

12 bis 15 Jahren erreicht haben. Der BWE schätzt, dass spätestens 2015 über 9.500<br />

Windräder mit einer Leistung von 6.000 MW ins Repowering-Alter kommen. Ein Repowering<br />

wurde in Österreich 2006 im Windpark Zurndorf durchgeführt (Typ Enercon E-40, 500 kW<br />

Nennleistung), der Ende 1997 den Betrieb aufnahm. Im Zuge des Repowerings fuhr der<br />

Windanlagenhersteller die Altanlagen zurück und gewährte einen Preisnachlass auf die neu<br />

errichteten WKA (Typ Enercon E-70, 2 MW Nennleistung).<br />

Bereits in der Planungsphase von WKA wird von den Projektbetreibern der Abbau der<br />

Anlagen nach Ende der Nutzungsdauer finanziell berücksichtigt. Finanzielle Sicherheiten<br />

werden in der Praxis auch in Österreich von den betroffenen Gemeinden, beispielweise in<br />

Form von Bankgarantien, gefordert [Schittl 2012]. Wie häufig dies in Österreich der Fall ist,<br />

kann jedoch derzeit nicht angegeben werden. Der M<strong>at</strong>erialeins<strong>at</strong>z einiger WKA wurde von<br />

D’Souza et al. (2011) näher untersucht. Die prognostizierte durchschnittliche Recyclingr<strong>at</strong>e<br />

aller Komponenten einer Windturbine vom Typ Vestas V-112 liegt bei 81 %. Einen großen<br />

Anteil daran h<strong>at</strong> der Stahlturm, welcher ungefähr die Hälfte des Gesamtgewichts der Anlage<br />

ausmacht, und zu 97 % wiederverwertet werden kann. Nach Schittl (2012) erforscht der<br />

Windanlagenhersteller SIEMENS derzeit in einem Industriekonsortium die Recyclingmöglichkeiten<br />

von Permanentmagneten. Diese Forschungsarbeit könnte in Zukunft eine optimierte<br />

Verwertung von in Windturbinen eingesetzten Permanentmagneten ermöglichen. Das Recycling<br />

von Windenergieanlagen ist momentan in Österreich nicht etabliert. Ein Grund dafür<br />

liegt im derzeitigen geringen Aufkommen an EOL-Windenergieanlagen [Maringer 2011]. Für<br />

die Zerlegung der Gener<strong>at</strong>oren sind in der Fachliter<strong>at</strong>ur bisher keine Demontagetechniken<br />

beschrieben, dennoch dürfte diese aber bereits aufgrund der Masse der Kupfer-Wicklungen<br />

wirtschaftlich <strong>at</strong>traktiv sein.<br />

10.3.4 Situ<strong>at</strong>ion und D<strong>at</strong>engrundlage in Österreich<br />

Die größten in Österreich installierten WKA, Typ E-126 der Fa. ENERCON enthalten gemäß<br />

Hersteller-Spezifik<strong>at</strong>ion (technisches Inform<strong>at</strong>ionsbl<strong>at</strong>t Fa. ENERCON sowie Firmenschrift<br />

„WINDBLATT 2/2011“) kein Neodym. Der Marktanteil von ENERCON beträgt in Österreich<br />

43 % der installierten Leistung. Im April 2012 wurden im Rahmen des vorliegenden Projektes<br />

folgende Fragen an die Interessensgemeinschaft Windkraft Österreich (IG Windkraft)<br />

gerichtet (schriftlich):<br />

o Wurde bei der IG Windkraft der Eins<strong>at</strong>z von Neodym-Eisen-Bor-Magneten in<br />

Österreich in den letzten Jahren them<strong>at</strong>isiert, z.B. in Studien im Auftrag der IG<br />

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