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Endbericht - NachhaltigWirtschaften.at

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Das Recycling von Zweischeiben-Verbundsicherheitsglas erfordert zusätzliche Behandlungsschritte.<br />

Nach dem Brechen der Glasscheibe und der mechanischen Trennung des Glases<br />

ist die PVB-Schicht stets noch mit Glaspartikeln verunreinigt. Erst durch weitere<br />

Zerkleinerung und einer zusätzlichen Trennstufe zur Separierung des restlichen Glasanteiles<br />

ist das PVB für ein Kunststoffrecycling geeignet [MBR 2012]. Das Masseverhältnis von Glas<br />

zu PVB von Zweischeiben-Verbundsicherheitsglas beträgt ca. 9.<br />

Durch Indium-Zinnoxid-Beschichtung (ITO-Beschichtung) kann eine elektrisch leitende<br />

Schicht, die gleichzeitig transparent ist, auf das Glas aufgebracht werden. Dies eröffnet die<br />

Möglichkeit der elektrischen Enteisung der Frontscheibe und erhöht damit die Fahrsicherheit<br />

im Winter. Der Nachteil dieser neuen Technologie ist jedoch, dass das Recycling von Flachglas<br />

erschwert wird. Die ITO-Beschichtungen auf Gläsern werden in Schichtdicke zwischen<br />

15 und 310 nm (= 0,000015 bis 0,00031 mm) angeboten (www.pgo-online.com/de, Juni<br />

2012). Auf KFZ-Frontscheiben werden Schichtdicken von ca. 140 nm eingesetzt. Die ITO-<br />

Beschichtungen weisen eine Dichte von 7 g/cm 3 auf, wobei der Massenanteil von Indium in<br />

handelsüblichem ITO 78 % beträgt. Allgemein lässt sich die Zusammensetzung als In 2-<br />

xSn x O 3 angeben (bis 20 % Sn).<br />

Die Fensterfläche einer PKW-Frontscheibe beträgt ca. 1 m 2 , die Zahl der derzeit in Österreich<br />

jährlich verschrotteten Fahrzeuge ca. 90.000 bis 100.000. Wären alle Altfahrzeuge mit<br />

indium-beschichteten Frontscheiben ausgest<strong>at</strong>tet, dann würden diese in Summe ca. 7-8 kg<br />

Indium enthalten. Berücksichtigt man den Indiumkurs (500 bis 600 $ für Reinheit 99,9 bzw.<br />

99,99 im ersten Halbjahr 2012), dann erscheint ein Recycling von auch bei gestiegenem<br />

Marktanteil dieser Technologie nicht wirtschaftlich zu sein. Diese Aussage gilt nur für ITO-<br />

Schichten, jedoch nicht für die dickeren, indiumhältigen CIS-Schichten für die Photovoltaik<br />

und für LCD-Anwendungen. Daraus lässt sich ableiten, dass aufgrund des derzeit noch<br />

geringen Marktanteils, der gewöhnlich langen Nutzungsdauer der Fahrzeuge und unter<br />

Berücksichtigung der sehr geringen Schichtdicke In-beschichtete Scheiben aus Altfahrzeugen<br />

innerhalb der Recyclingketten für die Indium-Versorgung unbedeutend sind.<br />

10.1.7 Akkumul<strong>at</strong>oren für die Elektromobilität<br />

Unter dem Begriff Elektromobilität werden im Allgemeinen alle Fahrzeuge mit elektrischen<br />

Antrieben, das sind „reine Elektroautos“ mit Elektroantrieb wie auch Fahrzeuge mit<br />

Hybridantrieb, subsummiert. „Reine Elektroautos“ haben als Antrieb einen Elektromotor, der<br />

z.B. von einer B<strong>at</strong>terie, von Solarzellen oder Brennstoffzellen gespeist wird. Für „reine<br />

Elektroautos“ werden derzeit Li-Akkumul<strong>at</strong>oren favorisiert [Buchert et al. 2011].<br />

Hybrid-Motoren besitzen neben dem Elektromotor noch eine Verbrennungskraftmaschine,<br />

sodass der Elektromotor/Gener<strong>at</strong>or und die B<strong>at</strong>terie kleiner dimensioniert werden können.<br />

Sogenannte Plug-In-Hybridfahrzeuge und Range-Extender-Fahrzeuge sind auf größere mit<br />

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