Endbericht - NachhaltigWirtschaften.at

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29.04.2014 Aufrufe

10.1.2 Nichteisenmetalle und kritische Rohstoffe in Altfahrzeugen – Allgemeines Neben Stahlsorten, die im Automobilbau nach wie vor eine wesentliche Rolle spielen, dominieren Al-Legierungen, Kupfer, Zink, Gummi, Glas und Kunststoffe. Nach Scherhaufer (2007) und Giannouli et al. (2006) beträgt der Anteil an Al-Legierungen im Nichteisenmetall ca. 81 %, jener von Kupfer ca. 12 % und von Zink ca. 6 %. Nicht nur die Konstruktion von Stahlkarosserien, sondern auch die Materialzusammensetzung von Kraftfahrzeugen hat sich in vergangenen Jahrzehnten verändert. Prototypen für mögliche zukünftige, treibstoffsparende Fahrzeuge nutzen das Potenzial neuerer, leichterer Werkstoffe („Lightweight design“, z.B. Al-, Mg-Legierungen, kohlefaserverstärkter Kunststoff, andere Faserverbundstoffe) voll aus, werden jedoch noch nicht oder nicht mehr in Serie produziert. Ein Beispiel ist die Marke VW LUPO 6E, eine Leichtbau-Variante des VW Lupo, der in den Jahren 1998 bis 2001 zwar in Serie, jedoch in geringen Stückzahlen erzeugt wurde. Die Vielfalt der eingesetzten Materialien ist bereits bei Stahl- und Eisenteilen außerordentlich groß. Für ein einziges Modell (im vorliegenden Beispiel: VW Golf, Abbildung 72) wurden in den 90er-Jahren beispielsweise ca. 250 verschiedene Stahl- und Eisenlegierungen benötigt [Schweimer und Schuckert 1996]. Die betreffenden Jahrgänge dieses Modells haben derzeit annähernd ihr Verschrottungsalter erreicht. Abbildung 72: Materialzusammensetzung beim PKW (Daten aus: [VW Group 2011] Der Gesamt-Metallgehalt von Altfahrzeugen bewegt sich nach Sander (2012) zwischen etwa 73 % und 78 % und weist damit eine deutlich geringere Bandbreite auf als die Fahrzeugmasse (ca. 900 bis 2.500 kg). Die Untersuchung von 400 Fahrzeugen im Jahr 2005 in 208

Großbritannien ergab einen mittleren Gesamt-Metallgehalt von 74,5 % und einen Eisengehalt von 68,0 % [Weatherhead und Hulse 2005]. Daten über den Anteil an kritischen Rohstoffen im konventionellen PKW sind nicht in kompakter Form verfügbar, es werden jedoch in der vorliegenden Studie an späterer Stelle die Gehalte für einzelne Bestandteile angegeben bzw. abgeschätzt. Entscheidend ist dabei deren Konzentration in demontagefähigen Bestandteilen. 10.1.3 Verschrottung von Altfahrzeugen Wie bereits erwähnt, besteht in Europa eine Verpflichtung zur „Trockenlegung“ und Schadstoffentfrachtung von Altfahrzeugen vor der Verschrottung (Abbildung 73). Es gelingt damit, bei der Zerkleinerung der Altfahrzeuge eine metallhaltige „Schwerfraktion“ herzustellen, welche nach weiterer Aufbereitung im Metallhandel marktfähig ist. Abbildung 73: Die vier Ebenen der Verwertung von Altfahrzeugen Die Massenbilanz der Schredderanlagen ist abhängig von der eingesetzten Technologie, sowie vom Input der Anlagen. Der Schredderschrott überwiegt jedoch stets. Beispielsweise gibt Schröter (2010) für einen Schredder in Salzgitter (D) folgende Massenbilanz an: o o o 70 % Fe-Schrott (Schredderschrott) 8 % nicht magnetische Schwerfraktion 22 % Schredderleichtfraktion (SLF) Die ARGE Shredder GmbH nennt für Österreich für das Kalenderjahr 2011 folgende Durchschnittswerte [Kletzmayr und Gratz 2012]: 209

Großbritannien ergab einen mittleren Gesamt-Metallgehalt von 74,5 % und einen Eisengehalt<br />

von 68,0 % [We<strong>at</strong>herhead und Hulse 2005].<br />

D<strong>at</strong>en über den Anteil an kritischen Rohstoffen im konventionellen PKW sind nicht in<br />

kompakter Form verfügbar, es werden jedoch in der vorliegenden Studie an späterer Stelle<br />

die Gehalte für einzelne Bestandteile angegeben bzw. abgeschätzt. Entscheidend ist dabei<br />

deren Konzentr<strong>at</strong>ion in demontagefähigen Bestandteilen.<br />

10.1.3 Verschrottung von Altfahrzeugen<br />

Wie bereits erwähnt, besteht in Europa eine Verpflichtung zur „Trockenlegung“ und Schadstoffentfrachtung<br />

von Altfahrzeugen vor der Verschrottung (Abbildung 73). Es gelingt damit,<br />

bei der Zerkleinerung der Altfahrzeuge eine metallhaltige „Schwerfraktion“ herzustellen,<br />

welche nach weiterer Aufbereitung im Metallhandel marktfähig ist.<br />

Abbildung 73: Die vier Ebenen der Verwertung von Altfahrzeugen<br />

Die Massenbilanz der Schredderanlagen ist abhängig von der eingesetzten Technologie,<br />

sowie vom Input der Anlagen. Der Schredderschrott überwiegt jedoch stets. Beispielsweise<br />

gibt Schröter (2010) für einen Schredder in Salzgitter (D) folgende Massenbilanz an:<br />

o<br />

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70 % Fe-Schrott (Schredderschrott)<br />

8 % nicht magnetische Schwerfraktion<br />

22 % Schredderleichtfraktion (SLF)<br />

Die ARGE Shredder GmbH nennt für Österreich für das Kalenderjahr 2011 folgende<br />

Durchschnittswerte [Kletzmayr und Gr<strong>at</strong>z 2012]:<br />

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