Endbericht - NachhaltigWirtschaften.at
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unter den Erwartungen geblieben. In Deutschland wurden nach Angaben des CAR (Center Automotive Research) der Universität Duisburg-Essen im Jahr 2011 nur 2044 E-Autos zugelassen [Dudenhöffer 2012]. Die durchschnittliche Nutzungsdauer von Fahrzeugen in Deutschland ist nach Kuchta (2012) in den letzten 10 Jahren von 16 auf 12 Jahre zurückgegangen. Das durchschnittliche Alter der im Schredderprozess verwerteten Altfahrzeuge ist höher und beträgt nach Kletzmayr und Gratz (2012) in Österreich 17,4 Jahre (Stand: 2011). Die vom Fahrzeughandel zurückgenommen Fahrzeuge weisen unterschiedliche technische Zustände und Werte auf. Für den Fahrzeughandel ergeben sich damit folgende Möglichkeiten bzw. Wege: 1. Sorgfältige Überprüfung, allfällige Reparatur und Verkauf im Inland (inklusive Oldtimer). 2. Überprüfung, allfällige Reparatur und Verkauf in Länder mit höherem Bedarf an gebrauchten Modellen, vor allem nach Osteuropa, Nord- und Westafrika. 3. Ausbau von funktionsfähigen Bauteilen für den Verkauf dieser Bauteile bzw. Nutzung als Ersatzteillager, anschließend „Trockenlegung“ und Verschrottung des übrigen Altfahrzeuges. 4. Trockenlegung und Verschrottung. Wenn die Wege 1 oder 2 beschritten werden (= Gebrauchtwagenhandel), ist das Fahrzeug gewöhnlich kein Abfall im Sinne des AWG und damit auch kein „Altfahrzeug“ im Sinne der Altfahrzeugeverordnung. Somit unterliegt das KFZ damit in den meisten Fällen nicht den Dokumentationspflichten des Abfallrechtes. Dies hat zur Folge, dass die Datenlage zum Gebrauchtwagenhandel deutlich schlechter ist als bei verschrotteten Altfahrzeugen (siehe folgende Tabelle). Tabelle 54: Verschrottete Altfahrzeuge und Export von Gebrauchtwägen in Österreich und Deutschland Land Österreich (2009) [BAWP 2011] Deutschland (2010) [Friedl 2012] Schredder 91.000 550.000 Export nachgewiesen ? knapp 1.000.000 Rest: Verbleib unklar 160.000 bis 190.000 a) b) 1.260.000 a): Im Jahr 2010: 190.000 Fahrzeuge [Kletzmayr und Neubacher 2010]; b) Im Jahr 2011: ca. 200.000 Fahrzeuge [Kletzmayr 2012]. In beiden Literaturquellen wird nicht zwischen „Export nachgewiesen“ und „Verbleib unklar“ unterschieden. 206
Auch bei LKWs ist der Verkauf in Länder mit höherem Bedarf an gebrauchten Fahrzeugen (Osteuropa, Afrika) beliebt. Ein systematisches LKW-Recycling ist in Europa noch nicht etabliert. Über einen Verwertungsversuch für Alt-LKWs berichtet das Recycling Magazin (12/2012, 18–19). Auch daraus geht hervor, dass fast immer ein Verkauf (und sehr selten eine Verschrottung) der Altfahrzeuge bei LKWs durchgeführt wird. Global ist vor allem in Schwellenländern (BRICS in der Abbildung 71) und in Osteuropa sowohl bei der Produktion als auch bei der Nachfrage ein starkes Wachstum zu erwarten. Die Situation am Markt in Europa ist im Speziellen durch stärkere Diversifikation der Fahrzeugtypen (Stadtauto versus SUV, Minimalvarianten versus Vollausstattung, Nutzfahrzeug versus „sportliche Ausführung“, Elektroantrieb, Hybridantrieb, Gasfahrzeug etc.) sowie durch einen Rückgang der Verkaufsziffern im Jahr 2012 charakterisiert. Abbildung 71: Produktion und Absatz global (Grafik: [Kremlicka 2012]) Die Zahl der PKW-Neuzulassungen verringerte sich in Österreich im Jahr 2012 von 356.145 (Jahr 2011) auf 336.010, das heißt um 4,7 % (Statistik Austria – Vorläufige Ergebnisse 2012). In der EU wurden im Jänner 2012 um 7,1 % weniger Fahrzeuge zugelassen als im Jänner 2011, in Deutschland im Vergleich der Dezember-Monate (2011/2012) sogar 16,4 % weniger [ACEA 2013, Kraftfahrtbundesamt 2013]. In Deutschland hatte die Abwrackprämie starke Auswirkungen auf die Altfahrzeugverwerter. Die Zahl der Altfahrzeuge stieg von 420.000 im Jahr 2008 auf 1,78 Millionen im Jahr 2009. Die teilweise Zwischenlagerung und eine geringere Ersatzteilgewinnung führten außerdem zu verminderten Verwertungsquoten. Gegenläufig zum Anstieg der Altfahrzeugmenge sank der Export von Gebrauchtwagen (Umweltbundesamt Dessau, Newsletter, 22. Dez. 2011). Nach Auslaufen der Abwrackprämie hat sich die Anzahl der Altfahrzeuge wieder verringert. 207
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unter den Erwartungen geblieben. In Deutschland wurden nach Angaben des CAR (Center<br />
Automotive Research) der Universität Duisburg-Essen im Jahr 2011 nur 2044 E-Autos<br />
zugelassen [Dudenhöffer 2012].<br />
Die durchschnittliche Nutzungsdauer von Fahrzeugen in Deutschland ist nach Kuchta (2012)<br />
in den letzten 10 Jahren von 16 auf 12 Jahre zurückgegangen. Das durchschnittliche Alter<br />
der im Schredderprozess verwerteten Altfahrzeuge ist höher und beträgt nach Kletzmayr und<br />
Gr<strong>at</strong>z (2012) in Österreich 17,4 Jahre (Stand: 2011).<br />
Die vom Fahrzeughandel zurückgenommen Fahrzeuge weisen unterschiedliche technische<br />
Zustände und Werte auf. Für den Fahrzeughandel ergeben sich damit folgende Möglichkeiten<br />
bzw. Wege:<br />
1. Sorgfältige Überprüfung, allfällige Repar<strong>at</strong>ur und Verkauf im Inland (inklusive<br />
Oldtimer).<br />
2. Überprüfung, allfällige Repar<strong>at</strong>ur und Verkauf in Länder mit höherem Bedarf an<br />
gebrauchten Modellen, vor allem nach Osteuropa, Nord- und Westafrika.<br />
3. Ausbau von funktionsfähigen Bauteilen für den Verkauf dieser Bauteile bzw. Nutzung<br />
als Ers<strong>at</strong>zteillager, anschließend „Trockenlegung“ und Verschrottung des übrigen<br />
Altfahrzeuges.<br />
4. Trockenlegung und Verschrottung.<br />
Wenn die Wege 1 oder 2 beschritten werden (= Gebrauchtwagenhandel), ist das Fahrzeug<br />
gewöhnlich kein Abfall im Sinne des AWG und damit auch kein „Altfahrzeug“ im Sinne der<br />
Altfahrzeugeverordnung. Somit unterliegt das KFZ damit in den meisten Fällen nicht den<br />
Dokument<strong>at</strong>ionspflichten des Abfallrechtes. Dies h<strong>at</strong> zur Folge, dass die D<strong>at</strong>enlage zum<br />
Gebrauchtwagenhandel deutlich schlechter ist als bei verschrotteten Altfahrzeugen (siehe<br />
folgende Tabelle).<br />
Tabelle 54: Verschrottete Altfahrzeuge und Export von Gebrauchtwägen in Österreich und<br />
Deutschland<br />
Land<br />
Österreich (2009)<br />
[BAWP 2011]<br />
Deutschland (2010)<br />
[Friedl 2012]<br />
Schredder 91.000 550.000<br />
Export nachgewiesen ?<br />
knapp 1.000.000<br />
Rest: Verbleib unklar<br />
160.000 bis<br />
190.000 a) b) 1.260.000<br />
a): Im Jahr 2010: 190.000 Fahrzeuge [Kletzmayr und Neubacher 2010]; b) Im Jahr 2011: ca. 200.000<br />
Fahrzeuge [Kletzmayr 2012]. In beiden Liter<strong>at</strong>urquellen wird nicht zwischen „Export nachgewiesen“<br />
und „Verbleib unklar“ unterschieden.<br />
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