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Endbericht - NachhaltigWirtschaften.at

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9.8.1 Stoffflussanalysen für Neodym<br />

Das System zur Analyse des Neodym-Haushaltes für Österreich beinhaltet die Prozesse<br />

„Priv<strong>at</strong>e Haushalte (PHH)“, „Windkraftwerke“, „Verarbeitende Industrie“, „Medizin und<br />

Forschung“ sowie „Abfallwirtschaft“. Die größten Nd-Flüsse in Österreich im Jahr 2011<br />

stellen die Permanentmagneten in verschiedenen Elektro- und Elektronikanwendungen dar.<br />

Festpl<strong>at</strong>ten und Lautsprecher bilden jeweils die größten Inputs in den und auch die größten<br />

Lager im PHH (37 bzw. 67 t). Darüber hinaus verursachen auch die Nd-Mengen in DVD-<br />

Playern ein wesentliches Lager im PHH (14 t), wogegen die Nd-Lager in verschiedenen<br />

Hybrid- und Elektrofahrzeugen noch rel<strong>at</strong>iv klein (insgesamt unter 10 t), aber im Aufbau<br />

begriffen, sind. Neben der Anwendung von Permanentmagneten in Produkten des Alltagsgebrauches<br />

sind diese auch bei der Erzeugung von Strom aus Windenergie von großer<br />

Bedeutung (Nd-Input-Fluss von 2,1 t/a und Nd-Lager von 42 t). Durch die verstärkte Nutzung<br />

von Windkraft als Stromquelle ist für diesen Prozess in Zukunft von einem weiter stark<br />

wachsenden Lager auszugehen. Während derzeit kaum Nd aus Windkraftanlagen rückgewonnen<br />

werden kann (Anlagen habe das Ende der Nutzungsdauer noch nicht erreicht),<br />

wurde für das Jahr 2033 anhand von Szenarien abgeschätzt, dass die Permanentmagneten<br />

aus den Alt-Windkraftanlagen den größten Neodym-Fluss im System darstellen werden (ca.<br />

16 t/a).<br />

Der Prozess „verarbeitende Industrie“ konnte nicht bilanziert werden. Aus Vertraulichkeitsgründen<br />

waren keine D<strong>at</strong>en zu den Importen und Exporten an Neodym verfügbar. In<br />

Absprache mit der Industrie kann aber davon ausgegangen werden, dass Nd keine<br />

wesentliche Rolle für die „Seltene-Erden“-verarbeitende Industrie in Österreich spielt und<br />

dass der Großteil der hergestellten Güter ohnehin wieder exportiert wird.<br />

Beim Prozess „Medizin und Forschung“ war keine Bilanzierung möglich, obwohl die Anwendung<br />

von Nd in NMR- und MRT-Geräten sowie in Nd:YAG-Lasern in diesem Bereich untersucht<br />

wurde. Es ist aber jedenfalls von sehr geringen Nd-Mengen auszugehen, die für das<br />

Recycling kaum eine Rolle spielen.<br />

In Bezug auf den Prozess „Abfallwirtschaft“ wird im Rahmen dieser Arbeit primär der<br />

Verbleib von Elektroaltgeräten betrachtet (diese machen derzeit mehr als 90 % des Nd in<br />

Abfällen aus priv<strong>at</strong>en Haushalten aus), weil viele der anderen Anwendungen bzw. Produkte<br />

derzeit noch kaum in der Abfallwirtschaft angekommen sind. Da weder entsprechende<br />

Verfahren vorhanden sind noch die Konzentr<strong>at</strong>ionen an Neodym in den verschiedenen<br />

Abfallströmen eine Aufbereitung und Abtrennung ökonomisch <strong>at</strong>traktiv machen, wird derzeit<br />

kein Neodym aus Abfallströmen rückgewonnen. Am ehesten wäre ein Recycling von<br />

Permanentmagneten denkbar, da in diesem Bereich eine getrennte Erfassung (zumindest für<br />

einige Produktströme) möglich erscheint und auch intensiv an der Entwicklung entsprechender<br />

Recyclingverfahren gearbeitet wird. Derzeit sind vor diesem Hintergrund vor<br />

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