Endbericht - NachhaltigWirtschaften.at
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am österreichischen Markt sehr aktiv sind, nicht geantwortet haben. Der Marktanteil der neu installierten WKA, in denen Nd verwendet wird, nimmt global ab, da es bewährte technische Alternativen zu Fe-Nd-B-Generatoren gibt, die bei vielen der neueren, größeren WKA auch in Österreich bereits zum Einsatz kommen. Die Lebensdauer von WKA beträgt ca. 20 bis 30 Jahre, sofern nicht im Einzelfall früher ein sogenanntes „Repowering“ (Umbau und Leistungssteigerung am gleichen Standort) durchgeführt wird. Die Fe-Nd-B-Magnete aus WKA stehen damit im Allgemeinen mit entsprechender zeitlicher Verzögerung als Sekundärrohstoff zur Verfügung. Jedoch konnte die Altersstruktur der WKA in Österreich im Rahmen der vorliegenden Studie aufgrund der Vielzahl der Anlagen (> 110 Standorte und > 700 WKA) nicht ermittelt werden, welche jedoch für Maßnahmen zur Schließung von Stoffkreisläufen bzw. für einen allfälligen Rohstoffversorgungsengpass von Bedeutung wäre. Es wird daher unter anderem empfohlen, diese Altersstruktur in Zusammenarbeit mit der Interessensgemeinschaft Windkraft (IG Windkraft) zu erheben. 1.8 Verwertung/Sekundärmetallurgie In Bezug auf das Recycling beziehungsweise der Rückgewinnung von kritischen Rohstoffen aus gebrauchten Konsumgütern und ähnlichen Abfallfraktionen lässt sich als wesentlichstes Ergebnis festhalten, dass die Recyclingquoten für diese Materialien nahezu ausschließlich noch extrem geringe Werte aufweisen. Darüber hinaus ist zu beachten, dass für die Gesamteffizienz der stofflichen Wiederverwertung der Systemansatz entscheidend ist, weil eine Reihe von Prozessstufen (Sammlung, Sortierung/Zerlegung, Aufbereitung, Verwertung/Sekundärmetallurgie) zu durchlaufen sind und der Gesamtwirkungsgrad das Produkt der Teilwirkungsgrade darstellt. Aus diesem Grund weist der schwächste Schritt gleichzeitig die größte Auswirkung auf. Für die Recyclingfähigkeit eines Produkts sind viele Einflussfaktoren von entscheidender Bedeutung, wie beispielsweise: o o o Inhalt an Wertmetallen und deren Preise Zusammensetzung, Rückgewinnungsrate, Technologie sowie Kosten Anwendungssegment, Lebenszyklus als auch die Logistik So stehen mit Ausnahme der Edelmetalle bisher kaum Recyclingtechnologien für die kritischen Rohstoffe zur Verfügung. Diese beschränken sich derzeit noch überwiegend auf Produktionsabfälle oder einige wenige spezielle Segmente (beispielsweise Hartmetalle) oder bestehen daraus, die jeweiligen Fraktionen nach einer geeigneten Vorbehandlung in die Primärroute einzuschleusen. Daher entsteht der Nachteil, dass trotz des im Vergleich zu den Primärrohstoffen oftmals aus der Aufbereitung resultierenden hohen Wertmetallgehalts 14
wiederum die gesamte komplexe und aufwändige Prozesskette durchlaufen werden muss. Darüber hinaus ist zu beachten, dass sich die Rückgewinnung von verschiedenen kritischen Rohstoffen aus bestimmten Fraktionen zum Teil konkurriert. So enthalten unter anderem die Elektronikschrotte neben den Edelmetallen auch Tantal, wobei die derzeitige etablierte Recyclingroute über die Kupfermetallurgie zwar hohe Ausbeuten an den Edelmetallen ermöglicht, aber keine Rückgewinnung des Tantals zulässt. Somit kann die Schlussfolgerung gezogen werden, dass für eine wesentliche Anhebung der Recyclingraten für die kritischen Rohstoffe als Beitrag zur Verbesserung der Verfügbarkeit dieser Materialen noch enormer Forschungs- und Entwicklungsbedarf besteht. 1.9 Handlungsbedarf und -empfehlungen Aus den vorhin zusammengefassten und in den nachfolgenden Kapiteln im Detail beschriebenen Ergebnissen der Studie lassen sich die folgenden Maßnahmen zur Verbesserung der Verfügbarkeit der für die österreichische Industrie besonders kritischen Rohstoffe ableiten. 1.9.1 Empfehlungen hinsichtlich Forschung und Entwicklung: o Geowissenschaftliche Untersuchungen zur eindeutigen Bewertung der derzeit als „bedingt sicherungswürdig“ eingestuften Rohstoffvorkommen o Entwicklung verbesserter Explorationsverfahren o Entwicklung und Optimierung von Aufbereitungsverfahren für Sekundärrohstoffe, wie beispielsweise sensorgestützte Verfahren für Fraktionen aus gebrauchten Konsumgütern o Erweiterung der thermodynamischen Datenbanken (SE- bzw. refraktärmetallhaltige Schlackenphasen, etc.) o Grundlagenuntersuchungen zu den neuartigen Stoffsystemen, welche im Produktlebenszyklus der kritischen Rohstoffe auftreten o Entwicklung von metallurgischen Prozessen und Technologien, welche flexibel mit komplexen Reststoffen schwankender Zusammensetzung arbeiten können o Entwicklung von Prozessketten, welche die Gewinnung einer möglichst hohen Anzahl an Rohstoffen aus Primär- und Sekundärquellen ermöglichen o Entwicklung von Recyclingtechnologien für bisher nicht nutzbare primäre bzw. sekundäre Rohstoffquellen o Optimierung der bestehenden Recyclingtechnologien zur Anhebung der Ausbeuten an kritischen Rohstoffen 15
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am österreichischen Markt sehr aktiv sind, nicht geantwortet haben. Der Marktanteil der neu<br />
installierten WKA, in denen Nd verwendet wird, nimmt global ab, da es bewährte technische<br />
Altern<strong>at</strong>iven zu Fe-Nd-B-Gener<strong>at</strong>oren gibt, die bei vielen der neueren, größeren WKA auch<br />
in Österreich bereits zum Eins<strong>at</strong>z kommen. Die Lebensdauer von WKA beträgt ca. 20 bis 30<br />
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bzw. für einen allfälligen Rohstoffversorgungsengpass von Bedeutung wäre. Es wird<br />
daher unter anderem empfohlen, diese Altersstruktur in Zusammenarbeit mit der Interessensgemeinschaft<br />
Windkraft (IG Windkraft) zu erheben.<br />
1.8 Verwertung/Sekundärmetallurgie<br />
In Bezug auf das Recycling beziehungsweise der Rückgewinnung von kritischen Rohstoffen<br />
aus gebrauchten Konsumgütern und ähnlichen Abfallfraktionen lässt sich als wesentlichstes<br />
Ergebnis festhalten, dass die Recyclingquoten für diese M<strong>at</strong>erialien nahezu ausschließlich<br />
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Gesamteffizienz der stofflichen Wiederverwertung der Systemans<strong>at</strong>z entscheidend ist, weil<br />
eine Reihe von Prozessstufen (Sammlung, Sortierung/Zerlegung, Aufbereitung,<br />
Verwertung/Sekundärmetallurgie) zu durchlaufen sind und der Gesamtwirkungsgrad das<br />
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Inhalt an Wertmetallen und deren Preise<br />
Zusammensetzung, Rückgewinnungsr<strong>at</strong>e, Technologie sowie Kosten<br />
Anwendungssegment, Lebenszyklus als auch die Logistik<br />
So stehen mit Ausnahme der Edelmetalle bisher kaum Recyclingtechnologien für die<br />
kritischen Rohstoffe zur Verfügung. Diese beschränken sich derzeit noch überwiegend auf<br />
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