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Endbericht - NachhaltigWirtschaften.at

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sind, konnte anhand der vorhandenen D<strong>at</strong>en das Lager nicht in einer Weise charakterisiert<br />

werden, die eine gezielte Ausschleusung und Verwertung von Niob-hältigen Stählen erlaubt.<br />

Somit stellen zwar die Nb-Mengen in Spezialstählen bei weitem das größte Potenzial für ein<br />

Recycling dar, ein Wiedereins<strong>at</strong>z (bzw. Verwertung) in diesen Anwendungen erfolgt jedoch<br />

derzeit nicht und erscheint auch in Zukunft unwahrscheinlich. Die maßgeblichen Gründe<br />

dafür sind:<br />

o Unzureichende Kenntnisse in Bezug auf die Lage und Qualität der Bauteile aus den<br />

Niob-hältigen Spezialstählen. Dadurch ist ein gezielter Ausbau bzw. eine getrennte<br />

Sammlung der Spezialstähle nicht möglich. Die resultierenden Konzentr<strong>at</strong>ionen von<br />

Niob in den gemischten Stahlschrotten sind jedoch viel zu niedrig, um eine<br />

Rückgewinnung und funktionale Nutzung des Niobs beim Recycling zu ermöglichen.<br />

o Insgesamt rel<strong>at</strong>iv geringe Mengen an Niob in den Stählen (in den Spezialstählen<br />

liegen die Nb-Gehalte nur zwischen 0,03 und 0,5 Gew.-%), die kaum ökonomische<br />

Anreize für ein gezieltes Recycling darstellen.<br />

o Der Großteil der produzierten Spezialstähle wird exportiert, wodurch das enthaltene<br />

Niob nicht zum Niob-Lager in Österreich beiträgt sondern „verloren“ geht.<br />

Ein Recycling von Niob-hältigen Spezialstählen erscheint vor diesem Hintergrund nur für<br />

ausgewählte Anwendungen möglich, die eine getrennte Erfassung rel<strong>at</strong>iv problemlos<br />

ermöglichen (z.B. Pipelines). Sofern entsprechende Kenntnisse über den Mehrwert darüber<br />

bei den jeweiligen entsprechenden Stählen vorhanden sind und die ökonomischen Anreize<br />

dafür ausreichen, könnte ein Recycling direkt von den Herstellern und der anwendenden<br />

Industrie in geschlossenen Systemen umgesetzt werden. Ein Recycling über das klassische<br />

Schrottrecycling erscheint derzeit weder wirtschaftlich noch technisch sinnvoll.<br />

Abgesehen von den Spezialstählen wird Niob zur Produktion von Bimetall-Münzen und für<br />

Schmuck sowie als Supraleiter in NMR- und MRT-Geräten verwendet. Da die Nutzung in<br />

Münzen und Schmuck grundsätzlich nicht mit einer bestimmten „Lebensdauer“ verbunden<br />

ist, kann für diese Anwendungen davon ausgegangen werden, dass sie kein maßgebliches<br />

Potenzial für das Recycling von Niob beinhalten. Eine Übergabe an die Abfallwirtschaft wird<br />

in der Regel nur unbeabsichtigt erfolgen, welche eine getrennte Sammlung und Verwertung<br />

ausschließt. Für die Anwendungen von Niob in der Forschung (NMR-Geräte) und in der<br />

Medizin (MRT-Geräte) wird von keinen (maßgeblichen) Lagerzuwächsen ausgegangen (vgl.<br />

Abbildung 65). Somit ist davon auszugehen, dass die Niob-Mengen in den entsprechenden<br />

Flüssen auch in Zukunft gering sein werden. Darüber hinaus handelt es sich bei diesen<br />

Anwendungen ohnehin um Spezial-Geräte, die durch die Herstellerfirmen während der<br />

Nutzung durchgehend betreut und schließlich als Alt-Geräte zurückgenommen werden.<br />

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