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Endbericht - NachhaltigWirtschaften.at

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Derzeit sind darüber hinaus bei den Schredderbetrieben in Österreich keine weiteren<br />

konkreten Bestrebungen zur Schließung von Stoffkreisläufen bei kritischen Rohstoffen zu<br />

erkennen. D<strong>at</strong>en zum Massenanteil (d. h. Potenzial bei forcierter Demontage) und zur<br />

Zusammensetzung von Leiterpl<strong>at</strong>ten im Altfahrzeug sind in Österreich nicht verfügbar, es ist<br />

jedoch bei den Schredderbetrieben die Meinung vorherrschend, dass diese Wissenslücke in<br />

Zukunft geschlossen werden sollte.<br />

In Elektroaltgeräten wird ein breites Spektrum an kritischen Ressourcen eingesetzt, allerdings<br />

in sehr unterschiedlichen Konzentr<strong>at</strong>ionen und Mengen. Von größerer Bedeutung sind<br />

die Metalle der Seltenen Erden (wie Yttrium, Europium und andere) als Bestandteil des<br />

Leuchtstaubs in Leuchtstoffröhren, K<strong>at</strong>hodenstrahlröhren und Flachbildschirmen als auch<br />

Neodym als Magnetm<strong>at</strong>erial, Tantal in Kondens<strong>at</strong>oren, Pl<strong>at</strong>in und andere Edelmetalle auf<br />

Leiterpl<strong>at</strong>ten und Kontakten sowie Antimon als Flammschutzmittel. Die Gehalte an Edelmetallen<br />

variieren stark nach Anwendungsbereich. Vor allem in Geräten der Inform<strong>at</strong>ionsund<br />

Kommunik<strong>at</strong>ionstechnik (PC, Laptop, Mobiltelefone), aber auch in Gegenständen der<br />

Unterhaltungselektronik sind höhere Gehalte zu finden. Seltene Erden finden sich in CRT-<br />

Geräten (7 bis 15 g Leuchtstaub pro Bildschirm), Leuchtstoffröhren (0,3 bis 1,7 % des<br />

Gewichts) und Flachbildschirmen. Neodym wird als Magnetwerkstoff für Festpl<strong>at</strong>ten, CD-<br />

Laufwerke, Lüfter und Lautsprecher eingesetzt, wobei bei PCs rund 5 g Nd und bei Laptops<br />

2,1 bis 3,5 g Nd zu erwarten sind. Eine ähnliche Anwendung für kleine Motoren findet sich<br />

auch in Mobiltelefonen, allerdings mit deutlich geringeren Mengen von etwa 0,05 g. Die<br />

getrennte Sammlung und Verwertung von Elektroaltgeräten in Österreich wurde in Österreich<br />

2005 flächendeckend eingeführt. Im Jahr 2011 ließen sich zirka 18.500 t an Bildschirmgeräten,<br />

23.700 t Elektrokleingeräte und 880 t Leuchtstoffröhren getrennt erfassen. Allerdings<br />

wurde für den gleichen Zeitraum eine Menge von 8.400 bis 11.200 t an Elektrokleingeräten<br />

als Bestandteil des Restmülls entsorgt, das heißt das Potenzial für die getrennte<br />

Sammlung ist noch nicht ausgeschöpft.<br />

Betreffend altern<strong>at</strong>ive Energiequellen waren Anfang 2012 in Österreich bereits 656 Windkraftanlagen<br />

(WKA) mit einer Leistung von 1.084 MW in Betrieb (Homepage der IG Windkraft,<br />

Dez. 2012). Jährlich werden mehr als 100 WKAs in Österreich errichtet. Buchert et al.<br />

(2011) schätzten, dass im Jahr 2010 ca. 2 % der global hergestellten Fe-Nd-B-Magnete in<br />

Windkraftanlagen verbaut wurden. Schätzungen im Rahmen der vorliegenden Studie zeigen<br />

jedoch, dass dieser Anteil größer sein könnte (bis ca. 12 %). Fe-Nd-B-Magnete enthalten<br />

28–30 % Nd und ca. 2–4 % Dy (Dysprosium). Die spezifische Nd-Masse, bezogen auf die<br />

elektrische Leistung, beläuft sich bei jenen Anlagen, welche Fe-Nd-B-Magnete verwenden,<br />

auf zirka 0,15–0,30 t Nd/MW. Gemäß G<strong>at</strong>tringer (2012) beträgt der derzeit beste Schätzwert<br />

für das Nd-Lager in Österreich 42 t ± 33 %. Zu beachten ist jedoch, dass hierbei nur drei<br />

Rückmeldungen einer Fragebogenaktion vorliegen und fünf Hersteller von WKA, die auch<br />

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