Endbericht - NachhaltigWirtschaften.at
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sammlung übergeben? Was passiert mit den verbleibenden Geräten? Wie viel wird exportiert? Wie viel wird recycelt? Aus der Bundesrepublik Deutschland existieren z.B. einige Berichte über den Verbleib der Mobiltelefone, die sich im ungenutzten Lager der privaten Haushalte befinden. Für Österreich konnten solche Informationen nicht gefunden werden, obwohl sie essenziell sind, um Verbesserungsvorschläge zur effizienteren Sammlung der Geräte machen zu können. 9.6 Stoffflussanalysen für Niob Niob (nach Niobe, der Tochter des Tantalos) ist ein chemisches Element mit dem Elementsymbol Nb und der Ordnungszahl 41. Es zählt zu den Übergangsmetallen und steht im Periodensystem in der 5. Periode sowie der 5. Nebengruppe (Vanadiumgruppe). Im englischsprachigen Raum werden auch heute noch die schon länger veraltete Bezeichnung Columbium und das Kurzzeichen Cb verwendet. Niob wurde 1801 in Columbit-Erz entdeckt, woher auch die Bezeichnung Columbium stammt. Zunächst ging man davon aus, dass es sich bei Columbium und dem 1802 entdeckten Tantal um dasselbe Element handelt, da sie in Mineralen fast immer zusammen auftreten. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts konnte zwischen Niob und Tantal unterschieden werden. Niob ist ein grau glänzendes, duktiles Schwermetall. Das chemische Verhalten des Niobs ist fast identisch mit dem des Tantals, das im Periodensystem direkt unter Niob steht. Infolge der Ausbildung einer Passivschicht (Schutzschicht) ist Niob an der Luft sehr beständig. Es widersteht allen Säuren außer Flusssäure und wird auch nur von Alkalischmelzen angegriffen, da sie die Passivschicht auflösen. Bei Temperaturen oberhalb von 200 °C beginnt es in Gegenwart von Sauerstoff zu oxidieren. Eine schweißtechnische Bearbeitung von Niob muss wegen seiner Unbeständigkeit an der Luft unter Schutzgasatmosphäre ablaufen. Niob gehört zur Gruppe der Refraktärmetalle. Das sind unedle, hochschmelzende Metalle, die einen höheren Schmelzpunkt als Platin haben (1.772 °C). Niob hat darüber hinaus mit 9,25 K (-263,9 °C) die höchste Sprungtemperatur von allen Elementen, unterhalb derer es supraleitend ist. Sein Hauptanwendungsgebiet ist die Nutzung als Stahlveredler (~90–95 %) in hochfesten Stähle, z.B. für die Automobilindustrie, Schienen, Pipelines, Werkzeuge, Schiffbau, Gebäude und Brücken. Laut Angerer et al. (2009) findet Niob (in den USA) zu mehr als 95 % in der Stahlindustrie Verwendung während nach Gille und Meier (2012) in Deutschland im Jahr 2011 90 % des verbrauchten Niobs auf HSLA-Stähle entfielen (Abbildung 63). Gemäß USGS (2012) sind es 75 % des Niobs, die als Ferro-Nb in die Stahlindustrie gehen. Weitere Anwendungen sind: 178
o o o o o Supraleiter Münzmetall Superlegierungen Elektrolytkondensatoren Schmuckherstellung Abbildung 63: Verwendung von Niob (Angerer et al. 2009; Gille und Maier 2012) Die SFA für Niob in Österreich (2011) wurde in folgende Prozesse gegliedert, welche im Anhang: Kapitel „Stoffflüsse ausgewählter kritischer Rohstoffe – Niob“ detailliert beschrieben sind: o o o Industrie und Gewerbe Private Haushalte und Infrastruktur Abfallwirtschaft 9.6.1 Ergebnisse In Abbildung 64 ist der Niob-Haushalt für Österreich im Jahr 2011 dargestellt. Die bei weitem größten quantifizierten Niob-Flüsse in dieser SFA sind jene, die zur Stahlproduktion in Österreich gehören: der Ferro-Niob-Import mit 770 ± 121 t/a und der Export an Niob-hältigen Stählen mit 616 ± 121 t/a, genauer dargestellt im Stoffflussdiagramm Industrie und Gewerbe (Abbildung 65). Die Menge der importierten Stähle konnte nicht quantifiziert werden, da in den entsprechenden Statistiken (z.B. European Mineral Statistic [Brown et al. 2012a], World 179
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Berichte über den Verbleib der Mobiltelefone, die sich im ungenutzten Lager der priv<strong>at</strong>en<br />
Haushalte befinden. Für Österreich konnten solche Inform<strong>at</strong>ionen nicht gefunden werden,<br />
obwohl sie essenziell sind, um Verbesserungsvorschläge zur effizienteren Sammlung der<br />
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9.6 Stoffflussanalysen für Niob<br />
Niob (nach Niobe, der Tochter des Tantalos) ist ein chemisches Element mit dem Elementsymbol<br />
Nb und der Ordnungszahl 41. Es zählt zu den Übergangsmetallen und steht im<br />
Periodensystem in der 5. Periode sowie der 5. Nebengruppe (Vanadiumgruppe). Im<br />
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Columbium und das Kurzzeichen Cb verwendet. Niob wurde 1801 in Columbit-Erz entdeckt,<br />
woher auch die Bezeichnung Columbium stammt. Zunächst ging man davon aus, dass es<br />
sich bei Columbium und dem 1802 entdeckten Tantal um dasselbe Element handelt, da sie<br />
in Mineralen fast immer zusammen auftreten. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts konnte<br />
zwischen Niob und Tantal unterschieden werden.<br />
Niob ist ein grau glänzendes, duktiles Schwermetall. Das chemische Verhalten des Niobs ist<br />
fast identisch mit dem des Tantals, das im Periodensystem direkt unter Niob steht. Infolge<br />
der Ausbildung einer Passivschicht (Schutzschicht) ist Niob an der Luft sehr beständig. Es<br />
widersteht allen Säuren außer Flusssäure und wird auch nur von Alkalischmelzen<br />
angegriffen, da sie die Passivschicht auflösen. Bei Temper<strong>at</strong>uren oberhalb von 200 °C<br />
beginnt es in Gegenwart von Sauerstoff zu oxidieren. Eine schweißtechnische Bearbeitung<br />
von Niob muss wegen seiner Unbeständigkeit an der Luft unter Schutzgas<strong>at</strong>mosphäre<br />
ablaufen.<br />
Niob gehört zur Gruppe der Refraktärmetalle. Das sind unedle, hochschmelzende Metalle,<br />
die einen höheren Schmelzpunkt als Pl<strong>at</strong>in haben (1.772 °C). Niob h<strong>at</strong> darüber hinaus mit<br />
9,25 K (-263,9 °C) die höchste Sprungtemper<strong>at</strong>ur von allen Elementen, unterhalb derer es<br />
supraleitend ist. Sein Hauptanwendungsgebiet ist die Nutzung als Stahlveredler (~90–95 %)<br />
in hochfesten Stähle, z.B. für die Automobilindustrie, Schienen, Pipelines, Werkzeuge,<br />
Schiffbau, Gebäude und Brücken. Laut Angerer et al. (2009) findet Niob (in den USA) zu<br />
mehr als 95 % in der Stahlindustrie Verwendung während nach Gille und Meier (2012) in<br />
Deutschland im Jahr 2011 90 % des verbrauchten Niobs auf HSLA-Stähle entfielen<br />
(Abbildung 63). Gemäß USGS (2012) sind es 75 % des Niobs, die als Ferro-Nb in die<br />
Stahlindustrie gehen. Weitere Anwendungen sind:<br />
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