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Endbericht - NachhaltigWirtschaften.at

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zukünftiges Recycling zu bestimmen. Zur Prüfung, inwieweit eine derartige Dokument<strong>at</strong>ion<br />

heute möglich ist, wurden für drei ausgewählte kritische Rohstoffe Stoffflussanalysen gemäß<br />

ÖNORM S2096 für Österreich und das Jahr 2011 durchgeführt. Bei der Auswahl der<br />

Rohstoffe fand die von der Ad-hoc-Arbeitsgruppe der EU entwickelte Methode auf Österreich<br />

Anwendung, woraus sich folgende drei relevante Stoffe ergaben: Neodym (Nd) als Vertreter<br />

der Seltenen Erden, Palladium (Pd) als Element der Pl<strong>at</strong>ingruppenmetalle und Niob (Nb) als<br />

Rohstoff mit dem höchsten Indik<strong>at</strong>orwert in Bezug auf die Relevanz für die österreichische<br />

Wirtschaft. Die Stoffbilanzen wurden mittels der an der TU Wien entwickelten Spezialsoftware<br />

STAN erstellt.<br />

Die Ergebnisse zeigen, dass sich für keinen der drei Stoffe eine befriedigende Bilanz<br />

erstellen lässt, da die D<strong>at</strong>enlage ungenügend ist. Dies liegt einerseits daran, dass oft keine<br />

belastbaren Angaben zu den in Nutzung befindlichen Produkten und auch zu den insgesamt<br />

anfallenden Mengen am Ende der Nutzungsdauer verfügbar sind und andererseits, dass<br />

große Unsicherheiten in Bezug auf die mittleren Stoffkonzentr<strong>at</strong>ionen in einzelnen<br />

Produktgruppen bestehen. Doch auch in Bereichen, wo st<strong>at</strong>istische D<strong>at</strong>en vorhanden sind,<br />

gibt es Schwierigkeiten, da beispielsweise in den Produktionsst<strong>at</strong>istiken Neodym gemeinsam<br />

mit allen anderen Elementen der Seltenen Erden, Palladium mit den Pl<strong>at</strong>ingruppenmetallen<br />

und auch Niob gemeinsam mit Tantal ausgewiesen werden. Darüber hinaus sind die<br />

Verbrauchs- und Produktionszahlen der Industrie oft aus Gründen des D<strong>at</strong>enschutzes nicht<br />

zugänglich. Diese D<strong>at</strong>enlücken verhindern die Überprüfung der „Bottom-up“-Schätzungen<br />

(Hochrechnen der Gesamtmengen anhand der Massen in einzelnen Produktgruppen) durch<br />

„Top-down“-Ansätze (Aufgliedern der Gesamtmengen auf Anwendungsbereiche) und auch<br />

die Anwendung der D<strong>at</strong>enausgleichsrechnung mittels STAN. Die unzureichende D<strong>at</strong>enlage<br />

ist demnach eine Mischung aus nicht existierenden, unzureichend erhobenen und vorhandenen,<br />

jedoch nicht verfügbaren D<strong>at</strong>en. Eine gezielte Analyse der identifizierten Defizite<br />

war im Rahmen dieses Projektes nicht möglich und stellt daher zukünftigen Forschungsbedarf<br />

dar. Weiters zeigte sich, dass die drei Stoffe sehr unterschiedlich genutzt werden und<br />

daher stoffspezifische Ansätze zur Hebung der Ressourceneffizienz notwendig sind. So wird<br />

unter anderem Neodym in einer Reihe von Anwendungen und Produkten eingesetzt, Niob<br />

dagegen hauptsächlich als Stahlveredler und Palladium trotz der zahlreichen Anwendungsbereiche<br />

hauptsächlich in Autok<strong>at</strong>alys<strong>at</strong>oren. Die Rückgewinnung dieser Stoffe ist daher an<br />

sehr unterschiedliche Anforderungen geknüpft.<br />

1.7 Abfallwirtschaft<br />

Weil die kritischen Rohstoffe auch im Bereich der Abfallwirtschaft eine komplexe Them<strong>at</strong>ik<br />

darstellen, erfolgt deren Erläuterung anhand einiger ausgewählter Abfall-Fraktionen (Alt-KFZ,<br />

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