Endbericht - NachhaltigWirtschaften.at
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6.6.1.1 Erschließung neuer Ressourcen Vor der Untersuchung der Aufbereitbarkeit stehen die geologische Prospektion und Exploration. Diese liefern die grundlegenden Daten und Proben für die anschließende Untersuchung der Aufbereitbarkeit. Ohne eine entsprechende Beprobung sind keine fundierten Aussagen zu möglichen Verfahrensmodellen zur Aufbereitung eines Rohstoffes möglich. Die Rohgutanalyse [Schubert 1989, 2003] teilt sich für eine Untersuchung der Aufbereitbarkeit dabei in die drei wichtigen Unterkategorien Mineralbestand, Verwachsungsverhältnisse und Mineraleigenschaften. Mineralbestand Die Bestimmung des Mineralbestandes gibt Auskunft über die vorliegenden Mineralphasen und bildet damit die Basis der Rohgutanalyse. Die Verfahren zur Bestimmung des Mineralbestandes sind wie folgt: o o o Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA) Nasschemische Analyse Röntgendiffraktometrische Analyse (RDA) Die RFA sowie nasschemische Analyse geben dabei Aufschluss über die qualitative sowie quantitative elementare Zusammensetzung der Probe und nur indirekt Einsicht in die vorhandenen Mineralphasen. Mithilfe der RDA ist hingegen eine direkte qualitative Aussage über die vorhandenen Mineralphasen möglich. Verwachsungsverhältnisse Die Untersuchung der Verwachsungsverhältnisse soll Klarheit über den notwendigen Zerkleinerungsgrad geben, bei dem die einzelnen Mineralphasen ausreichend aufgeschlossen vorliegen und mittels Sortierprozesse voneinander getrennt werden können. Dies lässt sich über eine Merkmalsklassenanalyse mit anschließender Auswertung über Henry- Reinhardt-Diagramme bewerkstelligen. Mineraleigenschaften Als dritter zu betrachtender Punkt einer Untersuchung auf Aufbereitbarkeit finden sich die Mineraleigenschaften. Diese teilen sich in zwei Gruppen auf: o Physikalische Eigenschaften hinsichtlich der Zerkleinerungsprozesse: natürliche Bruchcharakteristik, Härte und Abrasivität. 124
o Physikalische Eigenschaften bezüglich der Sortierprozesse: Dichte, Magnetisierbarkeit, elektrische Leitfähigkeit, Oberflächenbenetzbarkeit und optische Eigenschaften Im Hinblick auf chemische Aufbereitungsprozesse können auch chemische Eigenschaften von Interesse sein (z.B. Löslichkeit). Diese drei Unterpunkte der Rohgutanalyse bilden die Grundlage für weitere Untersuchungen zur Anwendbarkeit von Sortierverfahren zur Anreicherung des Wertstoffes zu einem den Anforderungen der weiterverarbeitenden Industrie entsprechenden Konzentrat. In diesem Zusammenhang ist im Allgemeinen die Herangehensweise so zu wählen, dass Konzentrate möglichst genau an die in den Spezifikationen aufgelisteten Anforderungen aufbereitet werden, da ein höherer Wertstoffgehalt im Konzentrat immer mit höheren Verlusten in den Aufbereitungsabgängen einhergeht und somit das Wertstoffausbringen im Konzentrat insgesamt sinkt. Die durch die aufbereitungstechnischen Untersuchung zu ermittelnde „Grenzkurve der Selektivität“ ist ein probates Instrument zur Entscheidungsfindung hinsichtlich Wertstoff-Anreicherung und Wertstoff-Ausbringen. Die in Frage kommenden Sortierverfahren definieren in Kombination mit der Dispersität des aus dem Bergbau angelieferten Rohgutes und dessen Zerkleinerungseigenschaften auch die Auslegung der notwendigen Zerkleinerungskette. Die Strategieentwicklung für neue Aufbereitungsanlagen stellt sich, zusammenfassend betrachtet, als ein Prozess dar, welcher für jede Lagerstätte einer individuellen Auslegung unter Beachtung der zuvor angeführten Punkte bedarf. Dieser Auslegungsprozess muss in enger Zusammenschau mit der geologischen und bergbaulichen Entwicklung als auch unter Betrachtung der Zielanforderungen an das Aufbereitungsprodukt abgewickelt werden. Grafit Die natürlichen Grafitvorkommen unterteilen sich in drei Untergruppen: o Flockengrafit: grobkörnig, Grafitgehalt im Rohgut 10–12 % o Mikrokristalliner Grafit: mikrokristalline Struktur , Grafitgehalt im Rohgut 80–85 % o Kristalliner Grafit: sehr selten, Grafitgehalt im Rohgut bis 95 % Synthetischer Grafit fällt als Rückstand der Erdölverarbeitung an und ist in Reinheiten bis 99 % erhältlich, weshalb eine weitere Aufbereitung entfallen kann. Das Rohgut aus natürlichen Graphitvorkommen wird im ersten Aufbereitungsschritt der Zerkleinerung und Klassierung zugeführt, um die notwendige Dispersität für die nachfolgenden Schritte herzustellen. 125
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möglich. Die Rohgutanalyse [Schubert 1989, 2003] teilt sich für eine Untersuchung der<br />
Aufbereitbarkeit dabei in die drei wichtigen Unterk<strong>at</strong>egorien Mineralbestand, Verwachsungsverhältnisse<br />
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Mineralbestand<br />
Die Bestimmung des Mineralbestandes gibt Auskunft über die vorliegenden Mineralphasen<br />
und bildet damit die Basis der Rohgutanalyse. Die Verfahren zur Bestimmung des<br />
Mineralbestandes sind wie folgt:<br />
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Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA)<br />
Nasschemische Analyse<br />
Röntgendiffraktometrische Analyse (RDA)<br />
Die RFA sowie nasschemische Analyse geben dabei Aufschluss über die qualit<strong>at</strong>ive sowie<br />
quantit<strong>at</strong>ive elementare Zusammensetzung der Probe und nur indirekt Einsicht in die<br />
vorhandenen Mineralphasen. Mithilfe der RDA ist hingegen eine direkte qualit<strong>at</strong>ive Aussage<br />
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Verwachsungsverhältnisse<br />
Die Untersuchung der Verwachsungsverhältnisse soll Klarheit über den notwendigen<br />
Zerkleinerungsgrad geben, bei dem die einzelnen Mineralphasen ausreichend aufgeschlossen<br />
vorliegen und mittels Sortierprozesse voneinander getrennt werden können. Dies<br />
lässt sich über eine Merkmalsklassenanalyse mit anschließender Auswertung über Henry-<br />
Reinhardt-Diagramme bewerkstelligen.<br />
Mineraleigenschaften<br />
Als dritter zu betrachtender Punkt einer Untersuchung auf Aufbereitbarkeit finden sich die<br />
Mineraleigenschaften. Diese teilen sich in zwei Gruppen auf:<br />
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