Endbericht - NachhaltigWirtschaften.at

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29.04.2014 Aufrufe

Tabelle 33: Vor- und Nachteile des Tagebaus Vorteile Sehr hohe Produktivität (10-fach zu Untertagebau) Weniger komplex als Untertagebau, leichterer Abbau Lagerstätte meist vollständig gewinnbar Nachteile Dimensionen (großer Platzbedarf, Einsehbarkeit) Emissionen (Staub, Lärm, Erschütterungen,…) Große Abraummengen Folgekosten (Rekultivierung, ...) Als Konzept für einen Abbau wäre eine gesamte Betrachtung aller bauwürdigen Grafitvorräte im Waldviertel vorzuschlagen und diese mit einer gemeinsamen Aufbereitung zu versehen. Das heißt in einer ersten Stufe könnte man ein Konzept für die Grafitvorkommen rund um Röhrenbach (als Beispiel) schaffen und dieses sukzessive je nach Vorrat, Qualität und Kosten erweitern. 5.3.4 Ehemalige Grafitlagerstätte Sunk bei Trieben, Veitscher Decke, Grauwackenzone, Steiermark Nachfolgend werden unter den Rahmenbedingungen die Darstellung der wirtschaftlichen Gegebenheiten und des Bergrechts erläutert, während im Bereich des Bergbauplanungskonzepts Anmerkungen zur Abbaumethode und Aufbereitung angeführt sind. 5.3.4.1 Rahmenbedingungen Der österreichische Grafit erzielt 550 $/t bzw. ca. 420 €/t (Industrial Minerals) am Markt. Hierbei handelt sich um den amorphen Grafit aus Kaisersberg. Die Qualitäten von Kaisersberg und Sunk weisen durch eine einheitliche geologische Genese dieselben Eigenschaften auf. Bei der Berechnung in Tabelle 34 handelt es sich um eine generelle Abschätzung des Ertrages bei den derzeitigen Preisen. Die Auffahrung-, Abbau-, Aufbereitungs- und Transportkosten sind je nach Lagerstätte individuell, aus einer umsichtigen Planung, zu kalkulieren. Tabelle 34: Überschlagsmäßige Berechnung für das Grafitvorkommen Sunk Position Berechnung Betrag [€] Auffahrung, Abbaukosten, Transportkosten Aufbereitungskosten Ertrag 65.000 t · 420 €/t 27.300.000 Gewinn/Verlust Das Mineralrohstoffgesetz (MinroG) zählt Grafit zu den „bergfreien“ mineralischen Rohstoffen. Das Eigentumsrecht an Grund und Boden erstreckt sich nicht darauf, sondern diese gehen mit der Aneignung in das Eigentum des hierzu Berechtigten über. Die Schurfberechtigungen für den Grafit in Sunk besitzt die Firma Grafitbergbau Kaisersberg GesmbH. 110

(mündliche Mitteilung von Dr. Peer). Eine UVP ist mit der Option eines Untertagebaus und einer Ausdehnung der obertägigen Anlagen von nicht mehr als 10 ha nicht erforderlich. Die detaillierte bergtechnische Charakterisierung erfolgte im Kapitel 5.2.4. Demnach wird dieses Grafitvorkommen als derzeit nicht bauwürdig eingeschätzt. 5.3.4.2 Bergbauplanungskonzept Vor der Schließung des Bergbaus Sunk wurde im sogenannten Scheibenbruchbau mit streichendem bzw. querschlägigen Verhieb und Scheibenversatzbau mit fallendem Verhieb gearbeitet. Zweiteres fand dort Verwendung, wo darüber liegende Grubenbaue zu schützen waren. Da sich der Abbau im Sohlenstoßbau (Scheibenversatzbau mit fallendem Verhieb, Strossenstoßbau nach Reuther (1989), undercut-and-fill mining nach Hustrulid (1982)) mit und teilweise ohne Versatz (kommt einem Teilsohlenbruchbau gleich) bewährt hat, sollte dieser beibehalten werden. Folgende Parameter der Grafitflöze bestätigen diese Methode: o o o o Steilstehend (> 60°) Schwerkraftförderung (Begünstigung des Bruchbaus) Tektonisch stark beansprucht flexibles Abbauverfahren Durchschnittliche Mächtigkeit von 2 m Standfestes Hangendes und Liegendes Hartgrafite (eckig brechend) und Weichgrafite (schmierend, erdig) Ein Sohlenstoßbau (Tabelle 35 und Abbildung 25) lässt sich überall dort anwenden, wo meist andere Abbauverfahren versagen. Aufgrund der hohen Selektivität kann auch unregelmäßigen Lagerstätten gefolgt werden. Dies bedeutet einerseits ein hohes Ausbringen sowie geringe Verdünnung und andererseits hohe Abbaukosten und eine geringe Abbauleistung. Tabelle 35: Vor- und Nachteile des Sohlenstoßbau (Strossenstoßbau) Vorteile Sehr gut anpassbar an unvorhergesehene Änderungen (Gebirgs- und Lagerstättenverhältnisse, Einfallen, Streichen, Gehalte) Selektives Verfahren (Verdünnung gering) Abbauverluste können gering gehalten werden (hohes Ausbringen) Sehr geringe Oberflächenauswirkungen Nachteile Teures Verfahren Aufwändige Versatztätigkeit (Betonversatz) für die Firstsicherung im Abbau Geringe Jahresförderung je Abbaubetriebspunkt 111

Tabelle 33: Vor- und Nachteile des Tagebaus<br />

Vorteile<br />

Sehr hohe Produktivität (10-fach zu Untertagebau)<br />

Weniger komplex als Untertagebau, leichterer Abbau<br />

Lagerstätte meist vollständig gewinnbar<br />

Nachteile<br />

Dimensionen (großer Pl<strong>at</strong>zbedarf, Einsehbarkeit)<br />

Emissionen (Staub, Lärm, Erschütterungen,…)<br />

Große Abraummengen<br />

Folgekosten (Rekultivierung, ...)<br />

Als Konzept für einen Abbau wäre eine gesamte Betrachtung aller bauwürdigen Grafitvorräte<br />

im Waldviertel vorzuschlagen und diese mit einer gemeinsamen Aufbereitung zu versehen.<br />

Das heißt in einer ersten Stufe könnte man ein Konzept für die Grafitvorkommen rund um<br />

Röhrenbach (als Beispiel) schaffen und dieses sukzessive je nach Vorr<strong>at</strong>, Qualität und<br />

Kosten erweitern.<br />

5.3.4 Ehemalige Grafitlagerstätte Sunk bei Trieben, Veitscher<br />

Decke, Grauwackenzone, Steiermark<br />

Nachfolgend werden unter den Rahmenbedingungen die Darstellung der wirtschaftlichen<br />

Gegebenheiten und des Bergrechts erläutert, während im Bereich des Bergbauplanungskonzepts<br />

Anmerkungen zur Abbaumethode und Aufbereitung angeführt sind.<br />

5.3.4.1 Rahmenbedingungen<br />

Der österreichische Grafit erzielt 550 $/t bzw. ca. 420 €/t (Industrial Minerals) am Markt.<br />

Hierbei handelt sich um den amorphen Grafit aus Kaisersberg. Die Qualitäten von Kaisersberg<br />

und Sunk weisen durch eine einheitliche geologische Genese dieselben Eigenschaften<br />

auf. Bei der Berechnung in Tabelle 34 handelt es sich um eine generelle Abschätzung des<br />

Ertrages bei den derzeitigen Preisen. Die Auffahrung-, Abbau-, Aufbereitungs- und<br />

Transportkosten sind je nach Lagerstätte individuell, aus einer umsichtigen Planung, zu<br />

kalkulieren.<br />

Tabelle 34: Überschlagsmäßige Berechnung für das Grafitvorkommen Sunk<br />

Position Berechnung Betrag [€]<br />

Auffahrung, Abbaukosten, Transportkosten<br />

Aufbereitungskosten<br />

Ertrag 65.000 t · 420 €/t 27.300.000<br />

Gewinn/Verlust<br />

Das Mineralrohstoffgesetz (MinroG) zählt Grafit zu den „bergfreien“ mineralischen Rohstoffen.<br />

Das Eigentumsrecht an Grund und Boden erstreckt sich nicht darauf, sondern diese<br />

gehen mit der Aneignung in das Eigentum des hierzu Berechtigten über. Die Schurfberechtigungen<br />

für den Grafit in Sunk besitzt die Firma Grafitbergbau Kaisersberg GesmbH.<br />

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