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Public Private Partnership (PPP) in Mecklenburg-Vorpommern Public ...

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PSPC GmbH<br />

Jan Miksch<br />

<strong>Public</strong> <strong>Private</strong> <strong>Partnership</strong> (<strong>PPP</strong>) <strong>in</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

<strong>Public</strong> <strong>Private</strong> <strong>Partnership</strong>s (<strong>PPP</strong>s) beschreiben e<strong>in</strong>e gegenüber der Eigenrealisierung<br />

alternative Form der Beschaffung und Bereitstellung von Infrastruktur durch den öffentlichen<br />

Auftraggeber, bei der die Leistungspalette von Planung, Bau, F<strong>in</strong>anzierung und teilweise<br />

Bewirtschaftung auf e<strong>in</strong>en privaten Partner übertragen wird.<br />

Ziel ist es, e<strong>in</strong>e Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen und privaten Partner zu<br />

ermöglichen, die unter Berücksichtigung der f<strong>in</strong>anziellen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen auf die<br />

bestmögliche Leistung für den Nutzer bzw. Bürger ausgerichtet ist. Letztlich ist gerade diese<br />

Leistungsqualität ausschlaggebend für die politische und gesellschaftliche Akzeptanz der<br />

Realisierungsvariante <strong>PPP</strong>. Dabei ist das Anwendungsspektrum nicht auf den öffentlichen<br />

Hochbau oder Schulen beschränkt, auch im Straßenbereich entwickeln sich viel<br />

versprechende Ansätze für die gezielte E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung der <strong>Private</strong>n im S<strong>in</strong>ne des Lebenszyklus.<br />

Vor dem H<strong>in</strong>tergrund der Langfristigkeit besteht e<strong>in</strong>e besondere Herausforderung bei der<br />

Strukturierung von <strong>PPP</strong>-Projekten <strong>in</strong> der Regelung der Risikoverteilung. Da der <strong>PPP</strong>-Markt<br />

noch sehr jung ist, kann nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>geschränktem Umfang auf Erfahrungen aus direkt<br />

vergleichbaren Projekten zurückgegriffen werden. Daher ist bei der Festlegung der<br />

Projektdeterm<strong>in</strong>anten h<strong>in</strong>sichtlich, Leistungs- und Risikoübertragung, mit besonderer Sorgfalt<br />

vorzugehen.<br />

Die Basis für e<strong>in</strong>e effiziente und für alle Seiten vorteilhafte <strong>PPP</strong> s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e solide Aufnahme<br />

der Rahmenbed<strong>in</strong>gungen und der Dialog zwischen den Beteiligten. Hat man den Entschluss<br />

gefasst, e<strong>in</strong>e <strong>PPP</strong> auf den Weg zu br<strong>in</strong>gen, sollte schon frühzeitig der Kontakt zu Fachleuten<br />

gesucht werden, damit Kostenreduzierungspotential nicht durch nachteilige Festlegungen <strong>in</strong><br />

der Anfangszeit verspielt wird. Wie stets bei Projekten üblich, so werden auch bei <strong>PPP</strong>-<br />

Projekten <strong>in</strong> den ersten Monaten die Weichen für den Erfolg gestellt.<br />

Inzwischen haben sich für die Projektentwicklung und -bewertung gängige Strukturen<br />

herausgebildet. Zunächst s<strong>in</strong>d im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es Eignungstestes die wesentlichen<br />

Machbarkeitskriterien, Bedarf und F<strong>in</strong>anzierbarkeit, zu prüfen sowie die Effizienzpotentiale<br />

abzuschätzen. E<strong>in</strong> wesentlicher Anhaltspunkt für die Abschätzung der Wirtschaftlichkeit ist<br />

der Grad der beabsichtigten Leistungsübertragung: Je weiter der Bogen von Bau und Betrieb<br />

gespannt wird, desto mehr Möglichkeiten bieten sich für die Anbieter, ihre Konzepte zu<br />

optimieren. Anschließend erfolgt mit der Wirtschaftlichkeitsprognose e<strong>in</strong>e detaillierte Analyse<br />

von Kosten und Risiken, deren Ergebnis dann als Entscheidungsgrundlage für e<strong>in</strong>e<br />

Umsetzung und Ausschreibung als <strong>PPP</strong>-Projekt dient.


PSPC GmbH<br />

Jan Miksch<br />

Es ist mittlerweile festzustellen, dass sich nun auch <strong>in</strong> Deutschland e<strong>in</strong> veritabler <strong>PPP</strong>- Markt<br />

entwickelt hat, der <strong>in</strong> regelmäßigen Abständen mit neuen Projekten aufwartet. Allerd<strong>in</strong>gs wird<br />

bei genauerem H<strong>in</strong>sehen deutlich, dass sich e<strong>in</strong> wesentlicher Anteil dieser Projekte auf<br />

wenige Regionen – hauptsächlich <strong>in</strong> den alten Bundesländern - konzentriert. So s<strong>in</strong>d nach<br />

Informationen des Hauptverbandes der Bau<strong>in</strong>dustrie deutschlandweit 124 <strong>PPP</strong>-Projekte im<br />

öffentlichen Hochbau <strong>in</strong> Vorbereitung, wovon sich allerd<strong>in</strong>gs nur e<strong>in</strong>es <strong>in</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<br />

<strong>Vorpommern</strong> bef<strong>in</strong>det. Trotz der Erfahrungen aus den bereits <strong>in</strong> der Umsetzung bef<strong>in</strong>dlichen<br />

Projekten kämpft man häufig noch mit H<strong>in</strong>dernissen <strong>in</strong> Politik und Verwaltung. So wird<br />

aufgrund der F<strong>in</strong>anzierungskosten und des Gew<strong>in</strong>nstrebens privater Unternehmen die<br />

mögliche Vorteilhaftigkeit e<strong>in</strong>er alternativen Beschaffung immer wieder <strong>in</strong> Frage gestellt.<br />

Dabei übersieht man schnell, dass bei e<strong>in</strong>er Auftragsvergabe, die e<strong>in</strong>e Bündelung von<br />

Aufgaben sowie e<strong>in</strong>e Erweiterung der Verantwortung vorsieht und damit Lebenszykluskonzepte<br />

<strong>in</strong> den Wettbewerb stellt, durch das Ausschöpfen von Innovations- und<br />

Kreativitätspotentialen Vorteile für die öffentliche Hand generiert werden können.<br />

Die lange Vertragsb<strong>in</strong>dung, auf die man sich bei <strong>PPP</strong>-Projekten mit Bewirtschaftungsanteil<br />

e<strong>in</strong>lässt, fördert ebenfalls nicht die Akzeptanz bei Politik und Verwaltung. Allerd<strong>in</strong>gs sollte<br />

dieser Aspekt nicht übermäßig abschrecken, da man sich bei jeder Sanierung und bei jedem<br />

Neubau von Infrastruktur, unabhängig davon <strong>in</strong> welcher Form man das Vorhaben realisiert,<br />

für e<strong>in</strong>en erheblichen Zeitraum b<strong>in</strong>det. E<strong>in</strong> weiterer Stolperste<strong>in</strong> für die Entwicklung von <strong>PPP</strong>-<br />

Projekten ist der Mangel an Mittelstandsfreundlichkeit, der sich <strong>in</strong> Ausschreibungen durch die<br />

Gestaltung der F<strong>in</strong>anzierungs- und Vertragsstrukturen nur bis zu e<strong>in</strong>em gewissen Grad<br />

entschärfen lässt. Da es <strong>in</strong> Zukunft von erheblicher Bedeutung se<strong>in</strong> wird, <strong>in</strong>wiefern sich der<br />

Mittelstand an <strong>PPP</strong>-Projekten beteiligt und damit auch weiterh<strong>in</strong> für den notwendigen<br />

Wettbewerb und Effizienzanreize sorgt, darf dieser Punkt nicht nur aus Akzeptanz-, sondern<br />

auch aus Wirtschaftlichkeitsgründen nicht außer Acht gelassen werden.<br />

Trotz der beschriebenen Vorbehalte bietet die durchdachte E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von <strong>PPP</strong>-Projekten<br />

als Beschaffungs- und Bereitstellungsalternative für Hochbau- und Infrastrukturvorhaben<br />

dem öffentlichen Auftraggeber e<strong>in</strong>e Reihe von Chancen. Die Wesentlichste ist die langfristige<br />

Entlastung des Haushaltes bei gleichzeitiger Sicherstellung der Versorgungsqualität.<br />

Insgesamt steht mit <strong>PPP</strong> e<strong>in</strong> Beschaffungsvehikel zur Verfügung, das zwar nicht für jedes<br />

Vorhaben geeignet, aber durchaus so flexibel ist, dass es auch <strong>in</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

bei der Umsetzung von Investitionsvorhaben verstärkt als Option <strong>in</strong> Erwägung gezogen<br />

werden sollte.

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