Trichterauslegung - Lehrstuhl Mechanische Verfahrenstechnik
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139<br />
Für den einfachen Fall des stationären Fließens dv/dt = 0 läßt sich die obige<br />
Differentialgleichung einfach auflösen:<br />
⎞<br />
⎜ ⎛ b<br />
min,st<br />
g ⋅ b ⋅ 1 −<br />
⎟<br />
⎝ b<br />
v<br />
⎠<br />
st<br />
(b) =<br />
( 4.218)<br />
⎡ 3⋅<br />
b ⋅ρ ⋅<br />
⎤<br />
f<br />
Eu<br />
B<br />
(vst<br />
)<br />
2 ⋅ (m+<br />
1) ⋅ tan θ ⋅ ⎢1<br />
+<br />
2<br />
⎥<br />
⎣ 8⋅<br />
d<br />
ST⋅<br />
ε ⋅ ρs⋅<br />
(m+<br />
1) ⋅ tan θ⎦<br />
Für das stationäre Fließen sollte nun statt b min die etwas kleinere minimale<br />
Öffnungsweite des stationäres Ausfließen b min,st gemäß Gl. ( 4.72) eingesetzt<br />
werden. Man erkennt unmittelbar, daß bei einer ausgeführten Öffnungsweite<br />
von exakt b = b min,st sich Brückenbildung ergeben würde - zumindest mit einer<br />
50%igen Wahrscheinlichkeit. Die Auslaufgeschwindigkeit ist folglich v st = 0.<br />
Die Reduzierung der stationären Auslaufgeschwindigkeit mit zunehmender<br />
Druckdifferenz dp/(dh . B ρ . b u 2 ) lässt sich anhand des Durchströmungsterms mit<br />
der EULER-Zahl Eu B (v st ) als Widerstand ebenfalls abschätzen. Wollte man<br />
eine mögliche Sogwirkung eines äußeren Unterdruckes unterhalb des Ausflusses<br />
berücksichtigen, wäre statt des (+dp) ein (-dp) Vorzeichen zu schreiben.<br />
Diese inhomogene, nichtlineare Differentialgleichung erster Ordnung, Gl.(<br />
4.217), lässt sich wegen der komplizierten nichtlineare Abhängigkeit von den<br />
Durchströmungsbedingungen der Partikelschichten Eu B = Re(v(t)) nur numerisch<br />
lösen, z.B. mit der RUNGE-KUTTA-Methode:<br />
4.6.2.3 Numerische Lösung mit der RUNGE-KUTTA-Methode<br />
Gleichung ( 4.217) wird unter Verwendung von Gl.( 4.241) umgeschrieben<br />
dv<br />
2(m+<br />
1) ⋅ tan θ<br />
( ) [ ] ⎞<br />
⎜<br />
⎛ ⋅ + ⋅<br />
2 b<br />
= = −<br />
+ ⋅ − min<br />
f (v,t)<br />
1 cEu<br />
v (t) g 1 ⎟ ( 4.219)<br />
dt<br />
b ⋅ 1−k<br />
b⋅<br />
d / b<br />
⎝ b ⎠<br />
mit dem Parameter c Eu , EULER-Zahl und REYNOLDS-Zahl:<br />
3⋅<br />
ρf<br />
⋅ Eu<br />
B(Re)<br />
⋅ b ⋅ ( 1−<br />
k<br />
b⋅<br />
d / b)<br />
cEu =<br />
( 4.220)<br />
2<br />
8⋅<br />
d ⋅ε ⋅ ρ ⋅ (m+<br />
1) ⋅ tan θ<br />
ST<br />
s<br />
Eu<br />
B<br />
2<br />
3<br />
3<br />
24<br />
⎧<br />
1 1 1<br />
⎫<br />
⎪<br />
⎡ − ε ⎛ − ε ⎞ ⎤<br />
⎪ 4<br />
= ⋅ ⎨1<br />
+ 0,692⋅<br />
⎢<br />
+ ⋅⎜<br />
⎟ ⎥<br />
3<br />
3 ⎬ + ⋅<br />
Re<br />
⎢0,95<br />
− 1− ε 2<br />
0,95 1<br />
Re<br />
⎪⎩ ⎣<br />
⎝ − − ε ⎠ ⎥<br />
⎦⎪⎭<br />
⎧<br />
1,5<br />
3<br />
3<br />
⎪ ⎛ 1− ε ⎞ ⎪<br />
⎫ ⎛ 1− ε ⎞ 0,891<br />
⋅ ⎨1<br />
+ 0,12⋅⎜<br />
⎟ + 0,4 + ⎜<br />
⎟<br />
⋅<br />
3 ⎬<br />
3<br />
0,1<br />
0,95 1<br />
0,95 1<br />
⎝ − − ε ⎠ Re<br />
⎪⎩ ⎝ − − ε ⎠ ⎪⎭<br />
( 4.221)<br />
Re<br />
v(t) ⋅ d ST<br />
⋅ ρf<br />
= ( 4.222)<br />
ε ⋅ η<br />
f<br />
Für festzulegende Startwerte t 0 , v 0 , Endwerte t max , sowie der Anzahl der Funktionswerte<br />
n und einer sich selbststeuernden Schrittweite (0 < α < 1<br />
Schrittweitenfaktor, gewöhnlich α ≈ 0,9)<br />
h= t / n<br />
( 4.223)<br />
max<br />
Schüttec_4 VO Partikelmechanik und Schüttguttechnik, <strong>Trichterauslegung</strong> Prof. Dr. Jürgen Tomas, 04.06.2013