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Trichterauslegung - Lehrstuhl Mechanische Verfahrenstechnik

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Damit folgt schließlich für die Beschleunigung des beginnenden Fließens einer<br />

kohäsiven Schüttgutbrücke im konvergenten Trichter:<br />

a<br />

dv<br />

dt<br />

2(m+<br />

1)tan θ<br />

b<br />

2<br />

= + ⋅ v<br />

( 4.193)<br />

Die Auslaufgeschwindigkeit v(t) ≠ f(x) wird hier über dem Trichterquerschnitt<br />

als konstant vorausgesetzt, siehe Bild 4.15. Eingesetzt in Gl.(4.186) ergibt sich<br />

nun die folgende inhomogene, nichtlineare Differentialgleichung erster Ordnung<br />

für die Auslaufgeschwindigkeit v(t) des beginnenden Fließens der kohäsiven<br />

Schüttgutbrücke:<br />

dv 2 ⋅ (m+<br />

1) ⋅ tan θ<br />

+<br />

⋅ v<br />

dt b<br />

2<br />

+<br />

dp<br />

dh<br />

B<br />

1<br />

ρ<br />

b<br />

⎜<br />

⎛ b = g ⋅ 1 −<br />

⎝ b<br />

min<br />

⎟ ⎠<br />

⎞<br />

( 4.194)<br />

Wegen der Geschwindigkeitsabhängigkeit des Druckverlustes während der<br />

Durchströmung der fließenden Schüttgutbrücke (-bettes) dp/dh B = f(u) ist auch<br />

für v ≡ u :<br />

dv 2 ⋅ (m+<br />

1) ⋅ tan θ ⎡ b dp 1 ⎤ ⎛ ⎞<br />

⎢<br />

⋅ ⋅ ⎥ ⋅ 2 b<br />

⋅ +<br />

= ⋅ ⎜ − min<br />

+<br />

1<br />

v g 1 ⎟ ,<br />

2<br />

dt b ⎣ 2 ⋅ (m+<br />

1) ⋅ tan θ dhB<br />

ρb<br />

⋅ u ⎦ ⎝ b ⎠<br />

( 4.195)<br />

Der Term (1- b min /b) erfasst den Fließwiderstand bzw. die Trägheitswirkung<br />

einer kohäsiven Brücke in dem konvergenten Fließkanal, d.h. die Behinderung<br />

des Trichterausflusses aufgrund der kohäsiven Schüttguteigenschaften. Die<br />

minimale Trichteröffnungsweite zur Vermeidung der Brückenbildung b min ist<br />

im Wesentlichen ein apparatives Äquivalentmaß der inneren Haftkräfte im kohäsiven<br />

Schüttgut.<br />

135<br />

4.6.2.1.2 Druckverlust während der homogenen Durchströmung<br />

Der Druckverlust dp/dh B der nach unten fließenden, statistisch homogen<br />

durchströmten Schüttgutbrücke hängt selbstverständlich von der Durchströmungsgeschwindigkeit<br />

der Luft in den Poren u ε und damit von der<br />

Austragsgeschwindigkeit v ab. Infolge der Druckabnahme dehnt sich die<br />

Schüttgutbrücke beim Ausfließen aus (Dilatanz). In den Poren der Brücke<br />

wird ein Unterdruck erzeugt. Deshalb wird Luft „ansaugt“ und folglich das<br />

Fließen der Schüttgutbrücke durch diese Luftgegenströmung abgebremst.<br />

Wenn sich die Schüttgutbrücke beim Ausfließen durch ein umgebendes ruhendes<br />

Fluid hindurchbewegt wird der Betrag der Relativgeschwindigkeit zwischen<br />

Fluid und Brücke u r (kein Schlupf und zusätzliche Anströmung u = 0)<br />

der Brückenaustraggeschwindigkeit v entsprechen:<br />

<br />

= u − v ≅ v , ( 4.196)<br />

u r<br />

Folglich wären alle nachfolgenden Kennzahlen mit der Relativgeschwindigkeit<br />

u r zu bilden. Anstelle dieser Sichtweise kann auch strömungstechnisch<br />

Schüttec_4 VO Partikelmechanik und Schüttguttechnik, <strong>Trichterauslegung</strong> Prof. Dr. Jürgen Tomas, 04.06.2013

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