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"Perspektiven 2012" - Nachhaltigkeits- und Geschäftsbericht (pdf)

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<strong>Perspektiven</strong><br />

Bericht 2012


<strong>Perspektiven</strong><br />

Unser Unternehmen betreibt eine zentrale Infrastruktureinrichtung des Luftverkehrs<br />

<strong>und</strong> schafft als Teil eines internationalen Netzwerks eine Basis für weltweite<br />

Mobilität. Wir bringen Menschen über Grenzen hinweg zueinander <strong>und</strong> suchen<br />

gleichzeitig den offenen, fairen <strong>und</strong> partnerschaftlichen Dialog mit allen Anspruchs<strong>und</strong><br />

Interessengruppen. Im Rahmen unserer Verantwortung für das Gemeinwesen<br />

hat der Schutz von Umwelt, Klima <strong>und</strong> natürlichen Ressourcen für uns eine hohe<br />

Bedeutung. Daher streben wir durch unser unternehmerisches, zukunftsorientiertes<br />

Handeln eine erfolgreiche Balance zwischen Ökonomie, Ökologie <strong>und</strong> sozialen<br />

Zielsetzungen an. Wir qualifizieren engagierte Mitarbeiter, bieten langfristig attraktive<br />

Arbeitsplätze <strong>und</strong> sind Impuls geber für Beschäftigung <strong>und</strong> wirtschaftliche Entwicklung<br />

auch außerhalb des Flughafens. Das ist unser Anspruch – Werte schaffen<br />

für unsere K<strong>und</strong>en, Mitarbeiter, Eigentümer <strong>und</strong> die Region.


Märkte<br />

Der Flughafen München spielt für den deutschen<br />

<strong>und</strong> internationalen Luftverkehr eine wichtige Rolle<br />

als Drehkreuz. Mit einem umfassenden Angebot<br />

decken wir die Anforderungen unserer unterschiedlichen<br />

K<strong>und</strong>en ab. Im Bereich Aviation wickeln wir<br />

den Luftverkehr ab – inklusive der Passagierdienste<br />

<strong>und</strong> aller luft- <strong>und</strong> landseitigen Leistungen zur Flugzeugabfertigung.<br />

Mit Einzel handel <strong>und</strong> Gastronomie<br />

sowie den Bereichen Consumer Activities <strong>und</strong><br />

Immobiliengeschäft stellen wir auch im Bereich Non-<br />

Aviation ein breites Portfolio an Dienstleistungen<br />

bereit. Beide Märkte tragen nahezu ausgewogen<br />

zum Konzernumsatz bei. Unsere Unternehmenspolitik<br />

ist dabei konsequent auf Nachhaltigkeit ausgerichtet.<br />

Die Qualität <strong>und</strong> Vielfalt der Leistungen macht<br />

uns zu einem der attraktivsten Flughäfen weltweit.<br />

Ökonomie<br />

Ökologie<br />

Gesellschaft<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter


Intro<br />

Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

<strong>Perspektiven</strong> 2012<br />

Menschen<br />

Märkte<br />

Marke<br />

Ökonomie<br />

Unser Ziel ist der Ausbau der<br />

K<strong>und</strong>enorientierung <strong>und</strong> die<br />

Steigerung der Attraktivität der<br />

angebotenen Produkte <strong>und</strong><br />

Dienstleistungen für unsere<br />

Passagiere <strong>und</strong> Besucher.<br />

Ein ausgewogener Beitrag aller<br />

Geschäftsbereiche zu Umsatz<br />

<strong>und</strong> Wertschöpfung gleicht konjunkturelle<br />

Schwankungen aus<br />

<strong>und</strong> trägt zu einer nachhaltigen<br />

Ergebnis entwicklung bei.<br />

Ökologie<br />

Aus Verantwortung der<br />

Umwelt <strong>und</strong> nachfolgenden<br />

Generationen gegenüber<br />

wirtschaften wir ressourcenschonend<br />

<strong>und</strong> reduzieren<br />

Emissionen <strong>und</strong> Immissionen.<br />

Die Reduzierung von Umweltauswirkungen<br />

durch den Flug -<br />

hafenbetrieb <strong>und</strong> der schonende<br />

Umgang mit den eingesetzten<br />

Ressourcen gelten für die<br />

gesamte Wertschöpfungskette<br />

unseres Leistungsangebots.<br />

Gesellschaft<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

Wir stehen für eine partnerschaftliche<br />

Entwicklung mit der<br />

Region, übernehmen Verantwortung<br />

für unsere Mitarbeiter<br />

<strong>und</strong> schaffen Mehrwert für<br />

unsere K<strong>und</strong>en.<br />

Als einer der größten Arbeitgeber<br />

am Standort engagieren<br />

wir uns vielfältig für unsere<br />

Mitarbeiter, die Region <strong>und</strong> im<br />

Dialog mit unseren Nachbarn.<br />

Im Fokus des Berichtes 2012 steht das Thema Märkte.<br />

2<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Inhalt<br />

Intro<br />

Unternehmensporträt<br />

<strong>und</strong> Strategie<br />

4 Geschäftsführer<br />

5 Vorwort<br />

8 Managementteam<br />

10 Rückblick<br />

30 Unternehmensporträt<br />

34 Konzernstrategie<br />

38 Masterplanung<br />

40 Ausbau des Flughafens<br />

München<br />

Leistungsportfolio<br />

46 Aviation<br />

51 Non-Aviation<br />

56 Qualität <strong>und</strong> Sicherheit<br />

Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche<br />

Verantwortung<br />

66 Dialog mit den<br />

Anspruchs gruppen<br />

70 Partnerschaftliche<br />

Entwicklung<br />

73 Ökonomischer Nutzen<br />

75 Gesellschaftliches<br />

Engagement<br />

Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

80 Personalstrategie<br />

83 Ausbildung <strong>und</strong><br />

Personalentwicklung<br />

86 Diversity<br />

87 Work-Life-Balance <strong>und</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />

89 Vergütung <strong>und</strong> Mitbestimmung<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

94 Klimaschutzstrategie<br />

103 Umgang mit Ressourcen<br />

107 Lärmschutz<br />

111 Biodiversität<br />

116 Konzernlagebericht<br />

132 Konzernjahresabschluss<br />

198 Bericht des Aufsichtsrats<br />

199 Bestätigungsvermerk<br />

202 <strong>Nachhaltigkeits</strong>programm<br />

209 <strong>Nachhaltigkeits</strong>kennzahlen<br />

222 Berichtsprofil<br />

224 GRI-Index<br />

233 Glossar<br />

236 Organe der Gesellschaft<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

3


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

p Geschäftsführer<br />

p Vorwort<br />

Geschäftsführer<br />

Thomas Weyer<br />

Geschäftsführer Finanzen<br />

<strong>und</strong> Infrastruktur<br />

Dr. Michael Kerkloh<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

<strong>und</strong> Arbeitsdirektor<br />

4<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Vorwort<br />

20 Jahre nach Eröffnung des neuen Münchner Flughafens ist das Fluggastaufkommen<br />

an Bayerns Tor zur Welt trotz schwieriger gesamtwirtschaftlicher Rahmenbedingungen<br />

<strong>und</strong> vielfältiger Turbulenzen in der Luftfahrtbranche auf einen neuen Rekordwert von<br />

38,4 Millionen gestiegen. Damit wurde das Vorjahresergebnis um r<strong>und</strong> 600.000 Fluggäste<br />

beziehungsweise knapp zwei Prozent übertroffen. Mit diesem Zuwachs lag<br />

München deutlich über dem b<strong>und</strong>esweiten Trend.<br />

Im Zeitraum zwischen 1992 <strong>und</strong> 2012 hat sich in München die Zahl der Passagiere mehr<br />

als verdreifacht. Die Fluggesellschaften haben die erhöhte Passagiernachfrage im zurückliegenden<br />

Jahr aufgr<strong>und</strong> von langfristig geplanten Flottenerneuerungen durch den Einsatz<br />

größerer Flugzeuge auffangen können. Das Bewegungsaufkommen ist in München<br />

trotz Passagierrekord in den vergangenen zwölf Monaten leicht zurückgegangen <strong>und</strong> lag<br />

mit r<strong>und</strong> 400.000 knapp drei Prozent unter dem Vorjahreswert. Gegenüber dem Jahr der<br />

Flughafeneröffnung ist dies jedoch immer noch mehr als eine Verdoppelung. Mit einer<br />

durchschnittlichen Auslastung der Maschinen von knapp 75 Prozent wurde ein neuer<br />

Rekordwert aufgestellt – noch 1992 lag dieser Wert bei lediglich 62 Prozent.<br />

Mit dem Jahresabschluss 2012 hat die Flughafen München GmbH die Rechnungslegung<br />

von den Vorgaben des Handelsgesetzbuchs auf die International Financial Reporting<br />

Standards, kurz IFRS, umgestellt. Diese Umstellung dient dem Ziel, unseren Jahresabschluss<br />

in einer international vergleichbaren Darstellung abzubilden <strong>und</strong> damit auch die<br />

Kapitalmarktfähigkeit unseres Unternehmens zu erhöhen. Beim Konzernumsatz wurde<br />

eine neue Höchstmarke von knapp 1,2 Milliarden Euro erzielt, dies entspricht einer Steigerung<br />

von r<strong>und</strong> fünf Prozent gegenüber 2011. Das Jahresergebnis EAT ist auf r<strong>und</strong><br />

95 Millionen Euro angestiegen. Wie bereits in den vergangenen Jahren ist es auch 2012<br />

gelungen, die Rentabilität des Unternehmens weiter zu erhöhen. Dies wird an der<br />

erneuten Steigerung der EBITDA-Marge sichtbar, die um einen Prozentpunkt auf<br />

nunmehr r<strong>und</strong> 44 Prozent anstieg.<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

5


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

p Vorwort<br />

Trotz des leichten Rückgangs bei der Gesamtzahl der Starts <strong>und</strong> Landungen ist das bestehende<br />

Zwei-Bahn-System nach wie vor überlastet. Der Flughafen München ist in den<br />

meisten Betriebsst<strong>und</strong>en des Tages „ausgebucht“. Insbesondere Fluggesellschaften, die<br />

erstmals in München operieren oder neue Destinationen anbieten wollen, benötigen für<br />

ihre Flugzeugumläufe einen stimmigen Einsatzplan mit kurzen Bodenzeiten <strong>und</strong> bis zu<br />

acht Slots pro Tag. Die Entwicklung des Bewegungsaufkommens am Münchner Flughafen<br />

wird also schon heute durch die bestehende Engpass-Situation gebremst. In den<br />

kommenden Jahren wird deshalb bei den Starts <strong>und</strong> Landungen nur ein moderates<br />

Wachstum möglich sein. Sollte diese Situation mittel- <strong>und</strong> langfristig bestehen bleiben,<br />

würde dies zwangsläufig zur Abwanderung von Airlines <strong>und</strong> Passagieren zu anderen<br />

Flughäfen führen. Damit gingen dem Freistaat Bayern wichtige Konjunktur- <strong>und</strong> Beschäftigungseffekte<br />

verloren.<br />

Deutliche Konturen hat mittlerweile das Terminal-Satellitengebäude auf dem östlichen<br />

Vorfeld des Münchner Flughafens angenommen. Der nächste Meilenstein wird das<br />

Richtfest sein, das noch im September 2013 ansteht. Mit dem neuen Passagiergebäude<br />

wird die Abfertigungskapazität des Münchner Flughafens um elf Millionen steigen. Der<br />

Flughafen <strong>und</strong> die Deutsche Lufthansa, die diesen Ausbau nach dem Vorbild ihres Joint<br />

Ventures beim Terminal 2 gemeinsam betreiben, schaffen so die Voraussetzungen dafür,<br />

dass das anerkannt hohe Qualitätsniveau in der Passagierabfertigung weiter gesteigert<br />

<strong>und</strong> für die Zukunft sichergestellt werden kann.<br />

Der Flughafen München ist 2012 als erster deutscher Flughafen dem Deutschen <strong>Nachhaltigkeits</strong>kodex<br />

beigetreten. Im Rahmen unserer vom Prinzip der Nachhaltigkeit geprägten<br />

Unternehmensstrategie haben wir auch im abgelaufenen Jahr weitere Maßnahmen<br />

zur Vermeidung von Emissionen <strong>und</strong> zur Erreichung eines CO 2 - neutralen Wachstums ergriffen.<br />

Der im Vergleich zu den bestehenden Gebäuden wesentlich energieeffizientere<br />

<strong>und</strong> emissionsärmere Satellit ist ebenso beispielhaft für diese Anstrengungen wie die<br />

Überprüfung von bestehenden Gebäuden auf Energieeinsparpotenziale oder die Umstellung<br />

von Außenbeleuchtungen auf stromsparende, langlebige LED-Technologie.<br />

6<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Mit Sorge sehen wir, dass die in den EU-Staaten angesiedelten Luftfahrtunternehmen<br />

eine ganze Reihe von eklatanten Wettbewerbsnachteilen hinnehmen müssen<br />

– angefangen bei den strikten gesetzlichen Vorgaben <strong>und</strong> Regularien bis hin zu Steuern<br />

<strong>und</strong> Abgaben. Die Beschränkung des Emissionshandels auf innereuropäische Flüge<br />

wird angesichts der fehlenden Wettbewerbsneutralität zu einer Sonderlast für die europäische<br />

Luftverkehrswirtschaft. Und das Festhalten der B<strong>und</strong>esregierung an der<br />

nationalen Luftverkehrssteuer treibt mittlerweile Millionen von Passagieren zu grenznahen<br />

Flughäfen im Ausland.<br />

Leider wird die volkswirtschaftliche Bedeutung der Luftverkehrsbranche in Politik <strong>und</strong> Öffentlichkeit<br />

nach wie vor unterschätzt. Diese Industrie beschäftigt über 800.000 Menschen<br />

<strong>und</strong> verschafft unseren heimischen Unternehmen eine effiziente Anbindung an<br />

ein weltweites Streckennetz. Sie ist Impulsgeber für viele weitere Wirtschaftszweige<br />

<strong>und</strong> spielt eine Schlüsselrolle für unsere Volkswirtschaft. Unsere Aufgabe wird es deshalb<br />

sein, im gesellschaftlichen <strong>und</strong> politischen Dialog als Branche darauf hinzuwirken,<br />

diese eminent wichtige Katalysatorfunktion deutlich zu machen, damit der Luftverkehr<br />

auch weiter zu Wohlstand <strong>und</strong> Beschäftigung in unserem Land beitragen kann. B<strong>und</strong>esweite<br />

Nachtflugverbote oder zusätzliche Sonderabgaben für die deutsche Luftfahrtindustrie<br />

– wie zum Beispiel eine nationale Kerosinsteuer – würden zu einer weiteren Schwächung<br />

unserer Schlüsselindustrie führen, die nicht im Interesse unseres Gemeinwesens<br />

sein kann.<br />

Dr. Michael Kerkloh<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

7


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

p Managementteam<br />

Managementteam<br />

1<br />

Johann Bernhard 1<br />

Prokurist, Leiter<br />

Servicebereich Technik<br />

Carsten Wilmsen 2<br />

Leiter Geschäftsbereich<br />

Real Estate<br />

Dr. Robert Scharpf 3<br />

Prokurist, Leiter Konzernbereich<br />

Personal<br />

2<br />

3 4<br />

5<br />

Siegfried Pasler 4<br />

Geschäftsführer AeroGro<strong>und</strong><br />

Flughafen München GmbH<br />

Michael Roth 5<br />

Leiter Servicebereich<br />

Corporate Services<br />

Hans-Joachim Bues 6<br />

Leiter Konzernbereich<br />

Unternehmens kommunikation<br />

Gerhard Wirth 7<br />

Leiter Servicebereich Security<br />

6<br />

7<br />

8<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

8<br />

Michael Zaddach 8<br />

Leiter Servicebereich IT<br />

Frank Neumann 9<br />

Leiter Konzern bereich Konzernentwicklung<br />

(kommissarisch)<br />

Josef-Heinz Loichinger 10<br />

Prokurist, Leiter Konzernbereich<br />

Finanzen <strong>und</strong> Controlling<br />

Michael Richter 11<br />

Geschäftsführer AeroGro<strong>und</strong><br />

Flughafen München GmbH<br />

9<br />

10 11<br />

12<br />

Rainer Beeck 12<br />

Prokurist, Leiter Geschäftsbereich<br />

Consumer Activities<br />

Andreas von Puttkamer 13<br />

Prokurist, Leiter Geschäfts bereich<br />

Aviation<br />

Dr. Josef Schwendner 14<br />

Prokurist, Leiter Konzernbereich<br />

Recht, Compliance <strong>und</strong> Umwelt<br />

13<br />

14<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

9


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

p Rückblick<br />

20 Jahre Flughafen München<br />

1992: Die Eröffnungsfeier<br />

Sechs Tage vor der eigentlichen Inbetriebnahme<br />

findet am 11. Mai die<br />

Eröffnungsfeier des Flughafens am<br />

neuen Standort im Erdinger Moos<br />

statt. 2.000 Ehrengäste, darunter<br />

Königin Silvia von Schweden, verfolgen<br />

die Freigabe des ersten<br />

Starts eines Airbus A340.<br />

1992: Der Umzug<br />

Vom 16. Mai bis zum frühen Sonntagmorgen<br />

am 17. Mai befördern<br />

insgesamt 1.600 Lastwagen <strong>und</strong><br />

weitere Spezialfahrzeuge das „Inventar“<br />

des Airports zum neuen<br />

Standort. Am Morgen können die<br />

Organisatoren <strong>und</strong> r<strong>und</strong> 5.000 Umzugshelfer<br />

aufatmen: Der jahrelang<br />

minutiös geplante Marathonumzug<br />

gelingt pünktlich <strong>und</strong> reibungslos.<br />

1992: Der offizielle Start<br />

Mit geladenen Gästen hebt eine<br />

Boeing 747 der Deutschen Lufthansa<br />

am 17. Mai um 5.55 Uhr zum<br />

Erstflug vom neuen Airport ab.<br />

Über den Umzug <strong>und</strong> die Inbetriebnahme<br />

des neuen Airports berichten<br />

r<strong>und</strong> 1.200 Journalisten aus<br />

aller Welt.<br />

1993: 1,7 Millionen Besucher<br />

Der neue Flughafen feiert am<br />

17. Mai seinen einjährigen Geburtstag.<br />

Im ersten Jahr seines<br />

Bestehens sind über 12,4 Millionen<br />

Passagiere gestartet oder<br />

gelandet <strong>und</strong> 1,7 Millionen<br />

kamen als Besucher.<br />

1994: Kempinski Hotel eröffnet<br />

Das Kempinski Hotel Airport München<br />

nimmt am 1. April seinen Betrieb<br />

auf. Das Fünf-Sterne-Hotel<br />

besitzt knapp 400 Zimmer <strong>und</strong> Suiten,<br />

Konferenz räume, Restaurants,<br />

Bars sowie ein Sport- <strong>und</strong> Fitnesscenter.<br />

10<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

1996: 50 Millionen Passagiere<br />

Am 24. Januar landet der 50millionste<br />

Passagier in einem Lufthansa-<br />

Airbus A340 aus Chicago. Er wird<br />

vom bayerischen Staatsminister für<br />

Finanzen, Erwin Huber, <strong>und</strong> Willi<br />

Hermsen, Hauptgeschäftsführer<br />

der FMG, empfangen.<br />

1997: Der Airport wird fünf<br />

Die FMG feiert das fünfjährige Jubiläum<br />

des Flughafens mit 50 Kindern<br />

aus ganz Bayern, die ebenfalls an<br />

diesem Tag Geburtstag haben. In<br />

den ersten fünf Jahren seines Bestehens<br />

wurden am Münchner Airport<br />

über 70 Millionen Fluggäste abgefertigt<br />

<strong>und</strong> mehr als eine Million<br />

Starts <strong>und</strong> Landungen gezählt.<br />

1998: Joint Venture zum Terminal 2<br />

FMG <strong>und</strong> Lufthansa geben am<br />

30. April bekannt, das Terminal 2<br />

gemeinsam zu finanzieren <strong>und</strong> zu<br />

betreiben. Lufthansa ist damit in die<br />

unternehmerische Verantwortung<br />

für den weiteren Ausbau des<br />

Münchner Flughafens eingeb<strong>und</strong>en.<br />

1999: MAC eröffnet<br />

Das München Airport Center (MAC)<br />

wird am 14. September mit einem<br />

großen Galaabend eröffnet. Passend<br />

zum internationalen Flair des<br />

neuen Business- <strong>und</strong> Servicezentrums<br />

wird die Feier als musikalische<br />

Weltreise mit r<strong>und</strong> 550 Künstlern<br />

aus vier Kontinenten in Szene<br />

gesetzt.<br />

2001: Richtfest für das<br />

neue Terminal<br />

Am 26. November wird am Terminal<br />

2 das Richtfest gefeiert. Das<br />

neue Abfertigungsgebäude hat eine<br />

Kapazität von insgesamt 20 bis<br />

25 Millionen Fluggästen. Lufthansa<br />

<strong>und</strong> ihre Airline-Partner sollen ein<br />

exklusives Nutzungsrecht für das<br />

Terminal 2 erhalten.<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

11


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

p Rückblick<br />

2002: MUC wird zehn Jahre alt<br />

Gemeinsam mit r<strong>und</strong> 400 Gästen<br />

feiert die FMG vom 17. bis zum<br />

20. Mai den zehnten Jahrestag der<br />

Eröffnung des Münchner Flughafens<br />

am neuen Standort. Das Jubiläum<br />

ist Anlass für eine Reihe von<br />

Feierlichkeiten <strong>und</strong> eine große<br />

Party im MAC.<br />

2003: Eröffnung des Terminals 2<br />

Am 27. Juni wird das neue Terminal<br />

2 offiziell eröffnet. Am ersten<br />

Betriebstag, dem 29. Juni, werden<br />

von knapp 900 Flugbewegungen<br />

r<strong>und</strong> 600 Flüge über das neue<br />

Gebäude abgewickelt. 50.000 Passagiere<br />

nutzen an diesem Tag das<br />

Terminal 2 mit seinen modernen<br />

Abfertigungseinrichtungen.<br />

2004: Zulassung für den A380<br />

Der Münchner Flughafen wird im<br />

April als erster Airport Europas offiziell<br />

für den Verkehr mit Luftfahrzeugen<br />

vom Typ Airbus A380<br />

zugelassen. Er erfüllt damit die<br />

hohen Anforderungen der internationalen<br />

Luftfahrtorganisation ICAO.<br />

2005: Erstmals bester Airport<br />

Europas<br />

Bei einer Umfrage unter mehr als<br />

fünf Millionen Reisenden aus 90<br />

Nationen kann sich der Münchner<br />

Flughafen erstmals als bester Airport<br />

Europas platzieren. Im Ranking<br />

belegt er den vierten Platz.<br />

Der „World Airport Award“ basiert<br />

auf der weltweit größten Umfrage<br />

zu Flughafenstandards.<br />

2005: Planungsbeginn für<br />

dritte Bahn<br />

Die Gesellschafterversammlung<br />

erteilt am 26. Juli der FMG die<br />

Freigabe, die Planungen zum<br />

Bau einer dritten Start- <strong>und</strong><br />

Landebahn aufzunehmen. Mit<br />

dem Ausbau schafft die FMG<br />

die Voraussetzungen für ein<br />

weiteres Wachstum.<br />

12<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

2006: Kindertagesstätte eröffnet<br />

Am Münchner Flughafen wird am<br />

28. November eine Kindertagesstätte,<br />

die erste auf einem deutschen<br />

Airport, eröffnet. Die Einrichtung<br />

der Flughafen München<br />

GmbH vereint in sich die Funktionen<br />

von Kinderkrippe, Kindergarten<br />

<strong>und</strong> Hort.<br />

2007: A380 landet in München<br />

Der Airbus A380, das modernste<br />

<strong>und</strong> größte Verkehrsflugzeug, landet<br />

am 28. März erstmals auf bayerischem<br />

Boden. Er setzt um 12.35<br />

Uhr unter den Augen von über<br />

zehntausend interessierten Luftfahrtfans<br />

auf der südlichen Start<strong>und</strong><br />

Landebahn des Münchner<br />

Airports auf.<br />

2008: In fünf Jahren 100 Millionen<br />

Passagiere<br />

Nur knapp fünf Jahre nach Inbetriebnahme<br />

des Terminals 2 begrüßen<br />

FMG <strong>und</strong> Lufthansa am 10. Juni<br />

den 100millionsten Fluggast,<br />

der mit einem Lufthansa-Airbus<br />

A330- 300 aus New York landet. Das<br />

fünfjährige Bestehen des Gebäudes<br />

wird am 29. Juni gefeiert.<br />

2009: FMG wird 60 Jahre alt<br />

Am 12. Oktober begeht die FMG,<br />

die Betreibergesellschaft des<br />

Münchner Flughafens, ihr 60-jähriges<br />

Jubiläum. 1949 beschäftigte<br />

die „Flughafen München-Riem Gesellschaft<br />

mbH“ 134 Mitarbeiter.<br />

Heute sind auf dem Campus r<strong>und</strong><br />

30.000 Mitarbeiter in 550 Unternehmen<br />

tätig – davon etwa 7.400<br />

im Flughafen München Konzern.<br />

2010: Zweites Hotel am<br />

Flughafen<br />

Am 20. April eröffnet die Hotelkette<br />

Accor am Flughafen München<br />

das Novotel München Airport. Das<br />

Haus der gehobenen Mittelklasse<br />

mit seinen 257 Standard- <strong>und</strong> Executive-Zimmern<br />

bietet ein Restaurant,<br />

Lounges, Tagungsräume<br />

sowie einen Wellnessbereich mit<br />

Fitnessraum.<br />

2011: Emirates fliegt mit<br />

dem A380<br />

Die Fluggesellschaft Emirates setzt<br />

am 25. November zum ersten Mal<br />

auf einem ihrer zwei täglichen Flüge<br />

von München nach Dubai den<br />

Airbus A380, das größte Passagierflugzeug<br />

der Welt, ein. Emirates ist<br />

die erste ausländische Airline, die<br />

regelmäßig mit einem Airbus A380<br />

nach Deutschland fliegt.<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

13


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

p Rückblick<br />

Highlights 2012<br />

Zertifikat erneuert<br />

Das Zertifikat „Level 3“, das der<br />

Münchner Flughafen als erster<br />

deutscher Airport im Rahmen der<br />

Klimaschutz-Initiative „Airport<br />

Carbon Accreditation“ bereits im<br />

März 2011 erhalten hat, wird vom<br />

Airport Council International<br />

Eu rope, dem Dachverband der<br />

europä ischen Flughäfen, am<br />

31. Januar erneuert.<br />

Täglich nach Peking<br />

Während der Sommerflugplanperiode,<br />

die vom 25. März bis zum<br />

27. Oktober dauert, werden weltweit<br />

insgesamt 216 Ziele regelmäßig<br />

angeflogen.<br />

Weltweit auf Rang 6<br />

Der Flughafen München belegt bei<br />

den „World Airport Awards“, der<br />

weltweiten Befragung von Skytrax,<br />

im April Platz 6 hinter Seoul, Singapur,<br />

Hongkong, Amsterdam <strong>und</strong> Peking.<br />

Sowohl beim Unterhaltungsals<br />

auch beim Gastronomieangebot<br />

landet München unter den insgesamt<br />

knapp 400 beurteilten Flughäfen<br />

jeweils auf Platz 3.<br />

Gr<strong>und</strong>steinlegung für den<br />

Satelliten<br />

Auf dem östlichen Vorfeld findet<br />

am 23. April die Gr<strong>und</strong>steinlegung<br />

für den Terminalsatelliten statt.<br />

Durch das neue Gebäude, das im<br />

Jahr 2015 fertiggestellt werden<br />

soll, entstehen zusätzliche Abfertigungskapazitäten<br />

für elf Millionen<br />

Passagiere pro Jahr.<br />

Flughafen München wird 20<br />

Der Flughafen München feiert vom<br />

17. bis 20. Mai den 20. Jahrestag seiner<br />

Eröffnung am neuen Standort.<br />

Höhepunkte sind ein Festempfang,<br />

ein konfessionsübergreifender Gottesdienst,<br />

Abend veranstaltungen<br />

mit bekannten Künstlern, ein Benefizkonzert<br />

<strong>und</strong> ein Programm für<br />

kleine Gäste.<br />

14<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Bürgerentscheid zur 3. Bahn<br />

Auch nach dem für den Flughafenausbau<br />

negativen Ausgang des<br />

Bürgerentscheids über die 3. Start<strong>und</strong><br />

Landebahn in der Landeshauptstadt<br />

München am 17. Juni hält die<br />

Flughafen München GmbH am<br />

bedarfsgerechten Ausbau des<br />

Münchner Flughafens fest.<br />

500millionster Passagier<br />

Am 24. Juli begrüßt der Flughafen<br />

München seinen 500millionsten<br />

Passagier. Er trifft mit einem Airbus<br />

A320 der Lufthansa aus Moskau ein<br />

<strong>und</strong> wird vom FMG-Aufsichtsratsvorsitzenden,<br />

Dr. Markus Söder,<br />

Flughafenchef Dr. Michael Kerkloh<br />

<strong>und</strong> vom Leiter Station <strong>und</strong> Infrastruktur<br />

der Deutschen Lufthansa,<br />

Burkhard Feuge, empfangen.<br />

Spediteursgebäude eröffnet<br />

Am 13. September wird am Flughafen<br />

das zweite Spediteursgebäude<br />

mit 16.000 Quadratmetern in<br />

Betrieb genommen. Die Investitionen<br />

für den neuen Frachtkomplex,<br />

bei dessen Bau sich die FMG an<br />

den Vorgaben der Deutschen Gesellschaft<br />

für Nachhaltiges Bauen<br />

(DGNB) orientierte, belaufen sich<br />

auf 12,5 Millionen Euro.<br />

LH: Nonstop nach Kapstadt<br />

Während der Winterflugplanperiode,<br />

die vom 28. Oktober 2012 bis<br />

zum 30. März 2013 dauert, fliegen<br />

77 Airlines im regelmäßigen Verkehr<br />

zu 185 Zielen in 63 Ländern.<br />

Neues Amt für Flughafenchef<br />

Dr. Michael Kerkloh, der seit zehn<br />

Jahren den Vorsitz der Geschäftsführung<br />

der Flughafen München<br />

GmbH innehat, wird zum neuen<br />

Präsidenten der Arbeitsgemeinschaft<br />

Deutscher Verkehrsflughäfen<br />

(ADV), des Dachverbandes der<br />

deutschen Flughäfen, gewählt.<br />

Richtfest für Kindertagesstätte<br />

Die neue Kindertagesstätte am<br />

Münchner Flughafen, die von Beschäftigten<br />

der FMG <strong>und</strong> ihrer Tochtergesellschaften<br />

sowie anderer am<br />

Airport ansässiger Unternehmen<br />

genutzt werden kann, feiert am<br />

30. November Richtfest. In der neuen<br />

Kita kann die Anzahl der betreuten<br />

Kinder von derzeit 27 auf 48<br />

erhöht werden.<br />

Premiere mit „Dreamliner“<br />

Am 14. Dezember setzt die Fluggesellschaft<br />

LOT Polish Airlines als<br />

erster europäischer Betreiber den<br />

Dreamliner, das derzeit modernste<br />

<strong>und</strong> leiseste Interkontinentalflugzeug<br />

der Welt, im Liniendienst von<br />

Warschau nach München ein. Der<br />

Rumpf der Boeing 787-8 besteht zu<br />

einem Großteil aus kohlenstofffaserverstärktem<br />

Kunststoff.<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

15


1,6 %<br />

Passagierwachstum<br />

über dem deutschen<br />

Durchschnitt<br />

7. Platz<br />

Position unter den<br />

Top-Ten-Flughäfen<br />

Europas<br />

51:49<br />

Anteil der Bereiche<br />

Aviation <strong>und</strong><br />

Non-Aviation am<br />

Konzernumsatz<br />

Flugbetrieb


45:55<br />

Anteil Geschäfts- <strong>und</strong><br />

Privatreisende<br />

39 %<br />

Anteil der Umsteiger<br />

Passagiere


MAC-<br />

Forum<br />

Europas größte<br />

überdachte Freifläche<br />

10.000 m²<br />

Platz für Veran staltungen<br />

aller Art<br />

Events


290.000 t<br />

Cargo-Aufkommen aus<br />

Luftfracht <strong>und</strong> Luftpost<br />

160.000 t<br />

Jahreskapazität<br />

des neuen Spediteursgebäudes<br />

Fracht


„Best Airport Staff<br />

in Europe“<br />

Auszeichnung für den<br />

Münchner Flughafen<br />

in puncto K<strong>und</strong>en -<br />

zufriedenheit<br />

37.000 m²<br />

Vielfältiges Angebot<br />

an Shops, Serviceein<br />

richtungen <strong>und</strong><br />

Gastronomie<br />

Retail


90 %<br />

Anteil der Lebensmittel<br />

aus der Region<br />

48<br />

Zahlreiche Gastronomiebetriebe<br />

– von<br />

asiatisch über bayerisch<br />

bis zu 100 % bio<br />

Airbräu<br />

Weltweit die einzige<br />

Brauerei auf einem<br />

Flughafen<br />

Gastronomie


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

p<br />

Beitritt zum Deutschen<br />

<strong>Nachhaltigkeits</strong>kodex<br />

101<br />

Airlines zu<br />

242<br />

Zielen<br />

Ein Satellit für das<br />

Terminal 2<br />

S<br />

Q<br />

20 Jahre am neuen<br />

Standort<br />

28<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

30 Unternehmensporträt<br />

34 Konzernstrategie<br />

38 Masterplanung<br />

40 Ausbau des Flughafens München<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

29


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

p Unternehmensporträt<br />

Unternehmensporträt<br />

)<br />

munich-airport.de/portraet<br />

)<br />

Film:<br />

munich-airport.de/de/micro/<br />

newsroom/mediathek/filme/<br />

filmimagefilm2013/index.jsp<br />

Unternehmensstruktur <strong>und</strong> Kurzprofil<br />

Die im Jahr 1949 gegründete Flughafen München<br />

GmbH (FMG) betreibt den Flughafen München.<br />

Sitz der Gesellschaft ist München. Gesellschafter<br />

sind seit 1973 unverändert der Freistaat Bayern mit<br />

51 Prozent, die B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland mit<br />

26 Prozent <strong>und</strong> die Landeshauptstadt München mit<br />

23 Prozent. Der Konzern, der 7.443 Mitarbeiter 1<br />

zählt, ist am Münchner Flughafen tätig. Ausnahme<br />

ist das Beratungsgeschäft, in dem das Unternehmen<br />

auch an einigen internationalen Flughäfen aktiv ist.<br />

Die Organisationsstruktur der FMG beruht auf einer<br />

Aufteilung aller wesentlichen Unternehmensfunktionen<br />

in Geschäfts-, Service- <strong>und</strong> Konzernbereiche.<br />

Während die Geschäftsbereiche eigenverantwortlich<br />

am Markt operieren, agieren die Servicebereiche<br />

hauptsächlich intern <strong>und</strong> unterstützen die Geschäftsbereiche.<br />

Die Konzernbereiche verantworten die übergeordnete<br />

Steuerung des Flughafens. Aviation, Consumer<br />

Activities, Real Estate sowie die h<strong>und</strong>ertprozentige<br />

Tochter AeroGro<strong>und</strong> sind die vier Geschäftsbereiche<br />

des Unternehmens. Die organisatorische Zusammenlegung<br />

des Geschäftsbereichs Immobilienmanagement<br />

<strong>und</strong> -entwicklung mit dem Servicebereich Planung <strong>und</strong><br />

Bau zum neuen Geschäftsbereich Real Estate wurde<br />

im ersten Quartal 2013 umgesetzt.<br />

Die vier Geschäftsbereiche der FMG<br />

AeroGro<strong>und</strong><br />

Die AeroGro<strong>und</strong> Flughafen München GmbH, eine<br />

h<strong>und</strong>ertprozentige Tochtergesellschaft der Flughafen<br />

München GmbH, ist als Geschäftsbereich fest in der<br />

Organisationsstruktur der Muttergesellschaft verankert.<br />

Durch die enge Zusammenarbeit mit ihren<br />

Schwestergesellschaften aerogate <strong>und</strong> Cargogate<br />

deckt sie das komplette Leistungsspektrum r<strong>und</strong><br />

um die land- <strong>und</strong> luftseitige Flugzeugabfertigung<br />

ab <strong>und</strong> bietet den K<strong>und</strong>en als sogenannter Full-<br />

Service- Provider individuelle Leistungspakete aus<br />

einer Hand an.<br />

Organisation <strong>und</strong> Gremien der Flughafen München GmbH<br />

Aufsichtsrat<br />

Gesellschafter<br />

(8 Vertreter)<br />

Gewerkschaften<br />

(2 Vertreter)<br />

Leitende Angestellte<br />

(1 Vertreter)<br />

Arbeitnehmer<br />

(5 Vertreter)<br />

Gesellschafter (8 Vertreter)<br />

Arbeitnehmer (8 Vertreter)<br />

Geschäftsführung<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung <strong>und</strong> Arbeitsdirektor<br />

Geschäftsführer Finanzen <strong>und</strong> Infrastruktur<br />

Unternehmensbereiche<br />

Geschäftsbereiche<br />

Servicebereiche<br />

Konzernbereiche<br />

Stabsstellen<br />

Zuordnung bei Geschäftsführung<br />

’ AeroGro<strong>und</strong><br />

’ Aviation<br />

’ Consumer Activities<br />

’ Real Estate<br />

’ Corporate Services<br />

’ IT<br />

’ Security<br />

’ Technik<br />

’ Finanzen <strong>und</strong> Controlling<br />

’ Konzernentwicklung<br />

’ Personal<br />

’ Recht, Compliance<br />

<strong>und</strong> Umwelt<br />

’ Unternehmenskommunikation<br />

’ Beteiligungsmanagement<br />

’ Internationales Geschäft<br />

’ Projektmanagement <strong>und</strong><br />

Inhouse Consulting<br />

’ Gr<strong>und</strong>satzfragen<br />

’ Juristische Spezialthemen<br />

’ Referentin der<br />

Geschäfts führung<br />

’ Politische Angelegenheiten<br />

’ Regionalbeauftragter<br />

Stand: 31.3.2013<br />

1<br />

Inklusive Auszubildenden, ohne geringfügig Beschäftigte, Leiharbeiter <strong>und</strong> Praktikanten<br />

30<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Aviation<br />

Hauptaufgabe des Geschäftsbereichs Aviation ist die<br />

ordnungsgemäße Abwicklung des Luftverkehrs am<br />

Münchner Flughafen. Zu seinem Verantwortungsbereich<br />

zählen das Start- <strong>und</strong> Landebahnsystem, die Vorfelder,<br />

die Terminal- <strong>und</strong> Passagierdienste sowie die<br />

Einrichtungen <strong>und</strong> der Betrieb der zentralen Infrastruktur<br />

(zum Beispiel Fluggastbrücken, Gepäckförderanlage).<br />

Zuständig ist der Geschäftsbereich beispielsweise<br />

auch für die Flughafenfeuerwehr, die Bearbeitung von<br />

luftverkehrsrelevanten Daten <strong>und</strong> Prognosen, das Luftverkehrsmarketing,<br />

die Verkehrsentwicklung, die Bewirtschaftung<br />

von Lounges <strong>und</strong> die Service-Center für<br />

Passagiere.<br />

Consumer Activities<br />

Für die Konzeption <strong>und</strong> Gestaltung des Endk<strong>und</strong>engeschäfts<br />

am Flughafen München ist der Geschäftsbereich<br />

Consumer Activities verantwortlich. Sein<br />

Leistungsspektrum umfasst die bedarfsgerechte<br />

Entwicklung, Vermarktung <strong>und</strong> Verwaltung von Einzelhandel,<br />

Gastronomie, Shops <strong>und</strong> Werbung. Er ist<br />

darüber hinaus zuständig für das Geschäftsfeld Parken<br />

<strong>und</strong> Services.<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

31


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

p Unternehmensporträt<br />

Ziele im regelmäßigen Verkehr 1<br />

Regelmäßig von München<br />

angeflogene Länder<br />

Ziele gesamt<br />

68 242 101<br />

Fluggesellschaften<br />

Inland<br />

20<br />

Europa EU<br />

113<br />

Europa Non-EU<br />

41<br />

Amerika<br />

25<br />

Afrika<br />

17<br />

Asien<br />

26<br />

Quelle: Flughafen München, Januar 2013<br />

1<br />

Linien- <strong>und</strong> Pauschalreiseverkehr – Länder <strong>und</strong> Ziele nur im Passagierverkehr<br />

Real Estate<br />

Der neue Geschäftsbereich Real Estate ging Anfang<br />

des Jahres 2013 aus der Zusammenlegung der Bereiche<br />

Immobilienmanagement <strong>und</strong> -entwicklung sowie<br />

Planung <strong>und</strong> Bau hervor. Sein Leistungsspektrum umfasst<br />

im Wesentlichen den Werterhalt beziehungsweise<br />

die Wertsteigerung des Immobilienbestands sowie<br />

die Entwicklung neuer Immobilienprojekte. Das Portfolio<br />

beinhaltet in erster Linie die Infrastruktureinrichtungen<br />

am Flughafen selbst, aber auch Objekte außerhalb<br />

des Flughafens sowie Gr<strong>und</strong>stücke, die für künftige Erweiterungsmaßnahmen<br />

erworben wurden. Arbeitsschwerpunkte<br />

lagen im Jahr 2012 neben der Reorganisation<br />

auf der Erarbeitung einer langfristig angelegten<br />

Immobilienstrategie 2025.<br />

20 Jahre am neuen Standort<br />

Am 17. Mai 1992 wurde der Flughafen am neuen<br />

Standort im Erdinger Moos, 28,5 Kilometer nordöstlich<br />

des Zentrums der bayerischen Landeshauptstadt<br />

München, in Betrieb genommen. Das gesamte Flughafengelände<br />

umfasst eine Fläche von 1.575 Hektar.<br />

Für die Abwicklung des Flugbetriebs stehen zwei<br />

Start- <strong>und</strong> Landebahnen zur Verfügung, die unabhängig<br />

voneinander betrieben werden können. Sowohl<br />

die Nord- als auch die Südbahn sind 4.000 Meter lang<br />

<strong>und</strong> 60 Meter breit. Sie sind mit einem Versatz von<br />

1.500 Metern <strong>und</strong> mit einem Abstand von 2.300 Metern<br />

parallel zueinander gelegen.<br />

Reisegr<strong>und</strong> der Passagiere im Terminal 1 <strong>und</strong> 2<br />

Gesamtzahl Passagiere: 38,4 Mio.<br />

Business<br />

45 %<br />

Quelle: Flughafen München GmbH, Fluggastbefragung 2012<br />

Privat<br />

55 %<br />

Bestmarke bei Passagieren<br />

Im Jahr 2012 nutzten 38,4 Millionen Passagiere den<br />

Flughafen München, knapp zwei Prozent mehr als im<br />

Vorjahr. Das entspricht einem Aufkommen von durchschnittlich<br />

104.810 Fluggästen pro Tag (2011: 103.462).<br />

Außerdem wurden 398.039 Flugbewegungen im gewerblichen<br />

Verkehr gezählt, pro Tag im Durchschnitt<br />

1.060 Starts <strong>und</strong> Landungen <strong>und</strong> damit 35 weniger<br />

als im Jahr davor. Die Transportleistungen im Bereich<br />

der Luftfracht <strong>und</strong> Luftpost lagen im Berichtszeitraum<br />

bei über 290.000 Tonnen <strong>und</strong> damit um vier Prozent<br />

niedriger als 2011. Pro Tag wurden 793 Tonnen<br />

Cargo umgeschlagen (2011: 832 Tonnen).<br />

Ansiedlung zahlreicher Branchen<br />

Die beiden größten Arbeitgeber auf dem Flughafen-<br />

Campus sind der Flughafen München Konzern <strong>und</strong><br />

der Lufthansa-Konzern mit r<strong>und</strong> 7.400 beziehungsweise<br />

knapp 10.000 Mit arbeitern. Insgesamt sind auf<br />

dem Flughafengelände über 30.000 Erwerbstätige<br />

32<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

– unter ihnen über 25.300 Arbeitnehmer <strong>und</strong> r<strong>und</strong><br />

1.700 Beamte – in zehn Branchen beschäftigt. Im<br />

Sektor Airlines/Allgemeine Luftfahrt/Handling sind<br />

mit 10.300 die meisten Mitarbeiter tätig, circa 7.700<br />

in den Bereichen Flughafenbetrieb <strong>und</strong> Sicherheit. Allgemeine<br />

Dienstleistungen erbringen 2.800 Arbeitnehmer,<br />

auf das Hotel-, Gaststätten- <strong>und</strong> Cateringgewerbe<br />

entfallen 2.500 Beschäftigte. Darüber hinaus sind<br />

am Flughafen neben Behörden <strong>und</strong> Dienststellen<br />

auch Branchen wie Handel/Banken, Spedition/Lagerung,<br />

Wartung/Technik/Reparatur sowie Autovermietung/Bus/Transfer<br />

<strong>und</strong> das Touristikgewerbe mit insgesamt<br />

6.300 weiteren Arbeitnehmern vertreten. 1<br />

4,6 Prozent mehr Umsatz<br />

Die Steigerung der Passagierzahlen am Flughafen<br />

München wirkte sich positiv auf die Umsatz- <strong>und</strong> Ergebnisentwicklung<br />

aus. Im Jahr 2012 erwirtschaftete<br />

der Flughafen München Konzern einen Umsatz von<br />

Verteilung der Betriebsrichtungen West <strong>und</strong> Ost<br />

Starts<br />

Landungen<br />

1.186,8 Millionen Euro, was einer Steigerung gegenüber<br />

dem Vorjahr um 4,6 Prozent entspricht. Die Umsatzsteigerung<br />

liegt über dem Anstieg der Passagierzahlen<br />

(+1,6 Prozent). Sowohl die Aviation- als auch die<br />

Non-Aviation-Bereiche haben zu dieser überproportionalen<br />

Umsatzentwicklung beigetragen. Wie bereits in<br />

den Vorjahren trugen die Non-Aviation-Bereiche r<strong>und</strong><br />

49 Prozent zum Konzernumsatz bei.<br />

Betriebs- <strong>und</strong> Gesamtergebnis<br />

deutlich gestiegen<br />

Die Umsatzsteigerung <strong>und</strong> das aktive Kostenmanagement<br />

des Unternehmens führten im Jahr 2012 zu<br />

deutlich verbesserten Ergebnissen. Das bereinigte<br />

Betriebsergebnis (EBIT) stieg um 39,2 Millionen Euro<br />

beziehungsweise 16 Prozent auf 278,4 Millionen Euro.<br />

Das bereinigte Konzernergebnis nach Steuern (EAT)<br />

konnte um über 50 Prozent auf 95,3 Millionen Euro<br />

gesteigert werden (Vorjahr: 60,9 Millionen Euro).<br />

N<br />

55.475 65.242<br />

39.071 35.225<br />

62 % 38 %<br />

Flugbewegungen gesamt 2<br />

Die Verteilung der Betriebsrichtung, also die Entscheidung, ob die Flugzeuge in<br />

Richtung Westen oder Osten starten <strong>und</strong> landen, hängt von den Windverhältnissen<br />

ab. Denn Starts <strong>und</strong> Landungen erfolgen immer gegen die vorherrschende Windrichtung.<br />

Außerdem wird bei der Nutzung des Bahnsystems darauf geachtet, dass<br />

Nord- <strong>und</strong> Südbahn zu gleichen Teilen ausgelastet sind.<br />

Quelle: Immissionsberichte Januar bis Dezember 2012<br />

2<br />

Ohne Hubschrauber<br />

36.399 40.040<br />

66.530 56.948<br />

1<br />

Daten auf Basis der Arbeitsstättenerhebung 2009. Die Daten aus der Erhebung 2012 lagen bei Redaktionsschluss nicht vor.<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

33


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

p Konzernstrategie<br />

Konzernstrategie<br />

Unser Verständnis von Nachhaltigkeit<br />

Handlungsfelder des <strong>Nachhaltigkeits</strong>managements<br />

Unternehmen <strong>und</strong><br />

Management<br />

Umwelt <strong>und</strong><br />

Klimaschutz<br />

Dialog <strong>und</strong><br />

gesellschaft liche<br />

Verantwortung<br />

Mitarbeiter <strong>und</strong><br />

Arbeitswelt<br />

Themenfelder Wesentlichkeitsmatrix<br />

’ Dauerhafte Wertsteigerung<br />

’ Standortentwicklung<br />

( Ausbau am Standort)<br />

’ Nachhaltiges Bauen<br />

( energieeffizientes Bauen)<br />

’ Bedarfsgerechtes Produkt<strong>und</strong><br />

Dienstleistungsportfolio<br />

’ Compliance (Rechtssicherheit<br />

<strong>und</strong> Antikorruption)<br />

’ Nachhaltigkeit in der<br />

unternehmerischen<br />

Wertschöpfungskette<br />

’ Umweltmanagement<br />

’ Reduzierung Treibhausgasemissionen<br />

’ Reduzierung Emissionen<br />

<strong>und</strong> Immission<br />

’ Ressourcenschonung <strong>und</strong><br />

Effizienzsteigerung<br />

’ Regionaler Dialog<br />

’ Regionale Wertschöpfung<br />

’ Regionalsponsoring<br />

’ Kommunikation mit<br />

gesellschaft lichen<br />

Anspruchs gruppen 1<br />

’ Prozessoptimierung<br />

’ Ges<strong>und</strong>heitsmanagement<br />

’ Kompetenzmanagement<br />

’ Mitarbeiterzufriedenheit<br />

’ Mitarbeitergewinnung<br />

<strong>und</strong> Ausbildung<br />

’ Wissenstransfer <strong>und</strong><br />

Innovation<br />

<strong>Nachhaltigkeits</strong>ziele im Überblick<br />

’ Dauerhafte Wertsteigerung<br />

durch renditeorientiertes<br />

Wirtschaften <strong>und</strong> nachhaltige<br />

Investitionen am<br />

Standort<br />

’ Ausbau der K<strong>und</strong>enorientierung<br />

<strong>und</strong> Steigerung<br />

der Attraktivität der<br />

an gebotenen Produkte<br />

<strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

’ Etablierung von Managementstrukturen<br />

für eine<br />

verantwortungsvolle<br />

Unternehmensführung<br />

’ Konzernweiter Ausbau des<br />

Umweltmanagements<br />

’ Ressourceneffizienz <strong>und</strong><br />

Reduktion von Emissionen<br />

<strong>und</strong> Immissionen<br />

’ Partnerschaftliche Entwicklung<br />

mit der Region<br />

’ Übernahme gesellschaftlicher<br />

Verantwortung<br />

’ Zielgerichtete Kommunikation<br />

mit gesellschaftlichen<br />

Anspruchsgruppen<br />

’ Effizienz steigern durch<br />

tarifliche <strong>und</strong> betriebliche<br />

Rahmenbedingungen<br />

<strong>und</strong> beschäftigungsfähige<br />

Mitarbeiter<br />

’ Exzellente Führung im<br />

Konzern etablieren <strong>und</strong><br />

kontinuierlich weiterentwickeln<br />

’ Erhöhung der Arbeitgeberattraktivität<br />

<strong>und</strong> Stärkung<br />

der Mitarbeiterbindung<br />

’ Strategische Entwicklung<br />

des Konzerns mit Mitarbeitern<br />

in ausreichender<br />

Zahl <strong>und</strong> den erforderlichen<br />

Kompetenzen ermöglichen<br />

’ Förderung der Mitarbeiterkompetenzen<br />

<strong>und</strong> Stärkung<br />

der Leistungsorientierung<br />

<strong>Nachhaltigkeits</strong>programm<br />

<strong>Nachhaltigkeits</strong>programm mit konkreten Maßnahmen<br />

ab Seite 202<br />

1<br />

Themenfeld wurde 2012 neu hinzugefügt <strong>und</strong> ist noch nicht in der Matrix abgebildet.<br />

34<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Ziel: nachhaltige Entwicklung<br />

Der Flughafen München ist auf einem guten Weg, sein<br />

Ziel zu erreichen, bis 2015 einer der nachhaltigsten<br />

Hub-Flughäfen der Welt zu werden. Nachhaltigkeit ist<br />

seit 2010 ein zentrales Element der Unternehmensmission.<br />

Um diese Mission zu erfüllen, hat die FMG<br />

ein strategisches Leitbild erarbeitet, das die zentralen<br />

Handlungsfelder bündelt <strong>und</strong> die Gr<strong>und</strong>lage für ein gemeinsames<br />

Verständnis von der zukünftigen Entwicklung<br />

des Münchner Flughafens bildet.<br />

Die vier zentralen Handlungsfelder sind aus den<br />

drei <strong>Perspektiven</strong> der Nachhaltigkeit – Ökonomie,<br />

Ökologie <strong>und</strong> Gesellschaft – abgeleitet <strong>und</strong> beinhalten<br />

strategische Ziele, die es durch inhaltliche Konkretisierung<br />

umzusetzen gilt. Nachhaltigkeit wird<br />

auf diese Weise durch unterschiedliche Projekte<br />

<strong>und</strong> Maßnahmenpakete in das Unternehmensgeschehen<br />

übersetzt.<br />

Das Geschäftsmodell der FMG ist auf Nachhaltigkeit<br />

ausgerichtet. In der Außendarstellung wird dies durch<br />

die Veröffentlichung eines sogenannten integrierten<br />

Berichts deutlich, der sowohl die Geschäftstätigkeit als<br />

auch die Aktivitäten auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit<br />

beinhaltet. Die FMG ist auch im International Integrated<br />

Reporting Council (IIRC) aktiv, um die Entwicklung<br />

auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit mitzugestalten.<br />

Strategie <strong>und</strong> Management<br />

Die Bedeutung eines langfristig verantwortungsvollen<br />

<strong>und</strong> zukunftsorientierten Denkens <strong>und</strong> Handelns wird<br />

in der strategischen Positionierung des Flughafens<br />

stärker als bisher herausgestellt. Gr<strong>und</strong>sätzlich bemüht<br />

sich das Unternehmen darum, die sich aus der politischen<br />

Diskussion ergebenden gesellschaftlichen Herausforderungen<br />

zu analysieren <strong>und</strong> sie bei Ableitung<br />

eines Handlungsbedarfs in die strategische Ausrichtung<br />

des Unternehmens zu integrieren. Dadurch soll<br />

eine generationsübergreifende, verantwortungsvolle<br />

Flughafenentwicklung sichergestellt werden. Ziel ist<br />

die gesellschaftliche Akzeptanz für den Betrieb <strong>und</strong><br />

die bedarfsgerechte Erweiterung des Flughafens.<br />

Die gesellschaftliche Verantwortung spiegelt sich in<br />

ökologischen, sozialen <strong>und</strong> gemeinnützigen Maßnahmen<br />

<strong>und</strong> Projekten wider, wie zum Beispiel in den<br />

Initiativen zum CO 2 -neutralen Wachstum, der kontinuierlichen<br />

Mitarbeiterentwicklung oder im institutionalisierten<br />

regionalen Dialog. In diesem Bereich<br />

setzt der Flughafen bereits heute innerhalb der<br />

Branche <strong>und</strong> darüber hinaus Maßstäbe. Auch bei der<br />

Entwicklung ihres Geschäftsmodells sieht sich die<br />

FMG in der Verantwortung für ihre Mitarbeiter, die<br />

Region <strong>und</strong> den Freistaat Bayern.<br />

Strategisches Ziel des Münchner Flughafens ist die<br />

Entwicklung in Richtung eines internationalen Drehkreuzflughafens<br />

– in der Fachsprache „Primary Hub“.<br />

Diese Ausrichtung hat viele Vorteile gegenüber der<br />

sogenannten Origin & Destination-Positionierung,<br />

deren Schwerpunkt auf Punkt-zu-Punkt-Verbindungen<br />

von A nach B liegt. Das Verkehrsmodell Hub gewährleistet,<br />

dass der Flughafen München nicht nur<br />

am lokalen, sondern auch am internationalen Verkehrswachstum<br />

teilhat. Dieses Modell ist in Krisenzeiten<br />

stärker als andere Modelle <strong>und</strong> sorgt für eine<br />

hohe Auslastung der eingesetzten Flugzeuge. Wichtigste<br />

Prämisse für die Beibehaltung dieser Positionierung<br />

ist allerdings, dass die hierfür benötigten<br />

Kapazitäten geschaffen werden können.<br />

Neben der nachhaltigen Entwicklung des Luftverkehrs<br />

verfolgt der Flughafen das Ziel, das Nachfragepotenzial<br />

nach Verkehrsleistungen maximal auszuschöpfen <strong>und</strong><br />

so eine möglichst hohe Wertschöpfung zu erzielen.<br />

Davon profitieren sowohl die Mitarbeiter als auch die<br />

öffentlich -rechtlichen Gesellschafter. Die Non-Aviation-<br />

Aktivitäten des Konzerns in Bereichen wie Einzelhandel<br />

<strong>und</strong> Gastronomie sowie die parallele Entwicklung von<br />

Immobilien mit Flughafenbezug tragen dazu wesentlich<br />

bei, stärken die Ertragskraft des Flughafens <strong>und</strong> verringern<br />

zugleich die Abhängigkeit vom Luftverkehrsmarkt.<br />

Die derzeit entwickelte Strategie bis zum Jahr 2025<br />

verfolgt das Ziel, die Abhängigkeit vom Luftverkehr <strong>und</strong><br />

von standortspezifischen Kapazitätsengpässen weiter<br />

zu minimieren. Im Rahmen der Strategieumsetzung<br />

werden die qua litativen strategischen Ziele des Flughafens<br />

mithilfe quantitativer Ziele konkretisiert. Diese<br />

sind im Rahmen einer „Balanced Scorecard“ den <strong>Perspektiven</strong><br />

Finanzen, K<strong>und</strong>e/Markt, Prozesse <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

zugeordnet. Danach erfolgt eine weitere grobe<br />

Umsetzungsplanung zur Erreichung dieser Ziele in<br />

Form von Initiativen, die sich wiederum in einzelne<br />

Maßnahmen aufgliedern.<br />

Während die Geschäftsführung die Erreichung der<br />

strategischen Zielsetzungen verantwortet, sind die<br />

Bereichsleiter (erste Führungsebene) beziehungsweise<br />

die Geschäftsfeldleiter (zweite Führungsebene) für<br />

Initiativen <strong>und</strong> Maßnahmen zuständig. Die Umsetzung<br />

der Strategie, die vom Leitziel auf oberster<br />

Ebe ne bis hinunter zu den Jahreszielen der Führungskräfte<br />

reicht, ist zudem die Basis für die erfolgsabhängige<br />

Vergütung. Auch dies trägt dazu bei, dass<br />

)<br />

munich-airport.de/leitbild<br />

)<br />

munich-airport.de/de/<br />

company/facts/programm/<br />

index.jsp<br />

)<br />

theiirc.org/<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

35


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

p Konzernstrategie<br />

)<br />

munich-airport.de/strategie<br />

die formulierte Strategie inklusive der nachhaltigkeitsrelevanten<br />

Themen in der alltäglichen Arbeit bereichsübergreifend<br />

umgesetzt wird. Die jeweilige Zielerreichung<br />

wird regelmäßig im Rahmen der internen<br />

Managementberichterstattung überprüft.<br />

<strong>Nachhaltigkeits</strong>gremium entscheidet<br />

über Projekte<br />

Das <strong>Nachhaltigkeits</strong>gremium setzt sich aus den Leitern<br />

der Bereiche Personal, Finanzen <strong>und</strong> Controlling, Unternehmenskommunikation,<br />

Technik sowie Konzernentwicklung<br />

zusammen. Es trifft die gr<strong>und</strong>legenden<br />

Entscheidungen über nachhaltigkeitsrelevante Projekte,<br />

berichtet direkt an die Geschäftsführung <strong>und</strong><br />

tagt einmal im Halbjahr.<br />

Wesentlichkeitsmatrix<br />

Die abgebildete Matrix zeichnet sich dadurch aus, dass<br />

sie Themen – sowohl für die Anspruchsgruppen des<br />

Unternehmens als auch für die FMG selbst – priorisiert<br />

<strong>und</strong> in einer Darstellung zusammenführt. Die Wertigkeit<br />

dieser Themen wird durch eine jährlich stattfindende<br />

Onlinebefragung der Anspruchsgruppen erfasst.<br />

Die Rückmeldungen haben die bisherigen Themenschwerpunkte<br />

im Wesentlichen bestätigt, nur in wenigen<br />

Fällen gab es eine leichte Verschiebung. Eine<br />

größere Bedeutung wurde den Themen „Mitarbeiterzufriedenheit“,<br />

„Ressourcenschonung <strong>und</strong> Effizienzsteigerung“<br />

sowie „Wissenstransfer <strong>und</strong> Innovation“<br />

zugesprochen, während der Punkt „Compliance“<br />

an Bedeutung verlor.<br />

Wesentlichkeitsmatrix 1<br />

Unternehmen <strong>und</strong><br />

Management<br />

Umwelt <strong>und</strong><br />

Klimaschutz<br />

Dialog <strong>und</strong><br />

gesellschaft liche<br />

Verantwortung<br />

Mitarbeiter <strong>und</strong><br />

Arbeitswelt<br />

Bedeutung für die Anspruchsgruppen<br />

Hoch Sehr hoch<br />

’ Regionaler Dialog<br />

’ Regionale Wertschöpfung<br />

’ Bedarfsgerechtes Produkt- <strong>und</strong><br />

Dienstleistungsportfolio<br />

’ Kompetenzmanagement<br />

’ Regionalsponsoring<br />

’ Compliance (Rechtssicherheit<br />

<strong>und</strong> Antikorruption)<br />

’ Mitarbeiterzufriedenheit<br />

’ Standortentwicklung<br />

(Ausbau am Standort)<br />

’ Wissenstransfer <strong>und</strong> Innovation<br />

’ Prozessoptimierung<br />

’ Dauerhafte Wertsteigerung<br />

’ Ges<strong>und</strong>heitsmanagement<br />

’ Ressourcenschonung <strong>und</strong><br />

Effizienzsteigerung<br />

’ Umweltmanagement<br />

’ Mitarbeitergewinnung <strong>und</strong><br />

Ausbildung<br />

’ Reduzierung Emissionen <strong>und</strong><br />

Immissionen<br />

’ Reduzierung Treibhausgasemissionen<br />

’ Nachhaltigkeit in der<br />

unternehmerischen<br />

Wertschöpfungskette<br />

’ Nachhaltiges Bauen<br />

(energieeffizientes Bauen)<br />

Hoch<br />

Sehr hoch<br />

Bedeutung für die Flughafen München GmbH<br />

1<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Neuausrichtung der strategischen Planung wurden auch die Themen der Wesentlichkeitsmatrix neu definiert <strong>und</strong> noch enger mit dem<br />

strategischen <strong>Nachhaltigkeits</strong>programm verzahnt. Einige Themen wurden dabei in übergeordnete Themenfelder integriert.<br />

36<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Um die Relevanz der Themen für die Flughafen München<br />

GmbH zu ermitteln, wurden die Führungskräfte<br />

des Konzerns <strong>und</strong> der Tochterunternehmen befragt.<br />

Auch hier ergaben sich im Vergleich zum Vorjahr kaum<br />

Abweichungen. An Bedeutung gewannen die Themen<br />

„Wissenstransfer <strong>und</strong> Innovation“ sowie „Ressourcenschonung<br />

<strong>und</strong> Effizienzsteigerung“, während die<br />

Themen „Compliance“ <strong>und</strong> „Regionaler Dialog“ leicht<br />

abfielen. Die sich bei den Anspruchsgruppen <strong>und</strong> im<br />

Konzern ergebenden Veränderungen wurden in der<br />

neuen Matrix berücksichtigt.<br />

Beitritt zum Deutschen <strong>Nachhaltigkeits</strong>kodex<br />

Die Flughafen München GmbH ist 2012 als erster deutscher<br />

Airport-Betreiber dem Deutschen <strong>Nachhaltigkeits</strong>kodex<br />

(DNK) beigetreten. Der Kodex wurde vom<br />

Rat für Nachhaltige Entwicklung ins Leben gerufen, der<br />

seit dem Jahr 2001 die B<strong>und</strong>esregierung berät. Bisher<br />

haben sich insgesamt 41 börsennotierte <strong>und</strong> mittelständische<br />

Unternehmen aus unterschiedlichen Wirtschaftszweigen<br />

dem Kodex verpflichtet <strong>und</strong> sich damit<br />

dazu bekannt, innerhalb ihrer unternehmerischen Verantwortung<br />

<strong>Nachhaltigkeits</strong>ziele zu berücksichtigen.<br />

Andere Unternehmen, die sich dem Kodex angeschlossen<br />

haben, sind zum Beispiel die Allianz, BMW, BASF,<br />

Puma, Siemens oder auch VW.<br />

Europäischer Pakt für nachhaltigen<br />

Luftverkehr<br />

Experten aus den Bereichen Luftverkehr <strong>und</strong> Luftfahrt<br />

haben zusammen mit der Generaldirektion Forschung<br />

<strong>und</strong> Innovation der EU, im Auftrag des für das Thema<br />

Verkehr zuständigen Vizepräsidenten der Eu ropäischen<br />

Kommission, eine neue Vision für den Flugverkehr im<br />

Jahr 2050 entwickelt. „Flightpath 2050“ ist die konsequente<br />

Fortführung von Maßnahmen im Luftverkehrsbereich,<br />

die Gegenstand des am 28. März 2011 von der<br />

Europäischen Kommission veröffentlichten Verkehrsweißbuchs<br />

sind. Der Vorsitzende der Geschäftsführung<br />

der Flughafen München GmbH, Dr. Michael Kerkloh,<br />

hat stellvertretend für die europäischen Flughäfen<br />

an der Entwicklung dieser langfristigen Strategie mitgewirkt.<br />

Der Fokus der Strategie, mit der auf EU-Ebene<br />

ein Beitrag zum nachhaltigen Wachstum der Luftfahrt<br />

geleistet werden soll, liegt auf einer Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

der europäischen Luftverkehrsindustrie,<br />

auf einer weiteren signifikanten Reduzierung der<br />

Umweltauswirkungen des Flugverkehrs sowie auf einer<br />

Befriedigung der allgemeinen Nachfrage nach Mobilität.<br />

Alle Verkehrsträger sollen darüber hi naus optimal<br />

vernetzt werden. In den vergangenen beiden Jahren<br />

wurden die in „Flightpath“ genannten Ziele von<br />

dem „Advisory Council for Aviation Research in Europe<br />

(ACARE)“ detaillierter ausgearbeitet. In einem ersten<br />

Schritt entwickelten fünf Arbeitsgruppen mit insgesamt<br />

über 300 Spezialisten eine Forschungs- <strong>und</strong> Innovationsagenda<br />

bis zum Jahr 2050, die im Juli 2012 beschlossen<br />

<strong>und</strong> im September 2012 auf der Internationalen<br />

Luftfahrtausstellung (ILA) in Berlin veröffentlicht<br />

wurde. Die Flughafen München GmbH war bei diesem<br />

Prozess in der „General Assembly“, dem obersten<br />

Steuerungsorgan von ACARE, vertreten <strong>und</strong> hatte die<br />

Leitung einer der fünf Arbeitsgruppen inne. Sie engagierte<br />

sich dabei vor allem für mehr Intermodalität<br />

durch eine attraktivere <strong>und</strong> k<strong>und</strong>engerechtere Verknüpfung<br />

der Luftfahrt mit anderen Verkehrsträgern, für eine<br />

weitere Reduktion der Umweltauswirkungen der<br />

Luftfahrt, besonders auch in der Nachbarschaft von<br />

Flughäfen, sowie für die Optimierung von Flughafenanlagen<br />

<strong>und</strong> -prozessen sowie Flugverfahren. Aktuell ist<br />

die FMG im Auftrag der EU-Kommission als einziger<br />

Flughafenbetreiber Europas in einer Arbeitsgruppe<br />

vertreten, welche eine „Roadmap“ für verkehrsträgerübergreifende<br />

Forschungsthemen in Fragen der Infrastruktur<br />

erstellt.<br />

)<br />

nachhaltigkeitsrat.de/<br />

projekte/eigene-projekte/<br />

deutscher-nachhaltigkeitskodex/<br />

)<br />

acare4europe.org/sria<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

37


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

p Masterplanung<br />

Masterplanung<br />

)<br />

munich-airport.de/de/<br />

company/dialog/partner/<br />

verkehr/index.jsp<br />

)<br />

munich-airport.de/de/micro/gestaltung/index.jsp<br />

Weiterentwicklung des Flughafen-<br />

Campus<br />

Ausbau des Non-Aviation-Geschäfts<br />

Seit seiner Eröffnung im Jahr 1992 hat der Flughafen<br />

München einen eindrucksvollen Wandel durchlaufen.<br />

Das rasante Wachstum des Passagier- <strong>und</strong> Frachtverkehrs<br />

hat eine kontinuierliche Anpassung <strong>und</strong> Erweiterung<br />

der Flughafenanlage an diese Nachfrage erforderlich<br />

gemacht. Vor allem die Systempartnerschaft mit<br />

der Lufthansa <strong>und</strong> die Entwicklung zum Drehkreuz für<br />

die Star Alliance haben dieses Wachstum weiter beschleunigt.<br />

Seitdem schätzen immer mehr Umsteigepassagiere<br />

aus aller Welt die effizienten Prozesse, die<br />

Servicequalität <strong>und</strong> die besondere Atmosphäre.<br />

Doch der Flughafen München ist deutlich mehr als<br />

„nur“ eine Durchgangsstation für Flugreisende, er<br />

selbst ist auch Arbeitsstätte für Beschäftigte <strong>und</strong> Ziel<br />

von Geschäftspartnern <strong>und</strong> Besuchern. So bietet der<br />

Flughafen neben dem reinen Flugbetrieb ein vielfältiges<br />

Dienstleistungsangebot, das von Hotels, Einzelhandel<br />

<strong>und</strong> Gastronomie bis zu Kongressen, Events<br />

<strong>und</strong> einem Ärztezentrum reicht. Schon heute macht<br />

der Anteil des sogenannten Non-Aviation-Geschäfts<br />

fast die Hälfte der Gesamt umsätze aus, Tendenz<br />

weiter steigend. Die Öffnung des Flughafens für<br />

neue Geschäftsfelder ebnet gleichzeitig auch vielfältige<br />

Wege für die Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern<br />

aus dem Industrie- <strong>und</strong> Dienstleistungsbereich.<br />

Die Ausweitung des Leistungsangebots<br />

führt zu einer sukzessiven baulichen Veränderung<br />

der Flughafenanlage, die immer mehr stadtähnliche<br />

Strukturen annimmt. Dabei legt die FMG großen<br />

Wert auf hohe architektonische Qualität am Campus<br />

<strong>und</strong> darauf, dass die besondere Identität des Flughafens<br />

als Bayerns Tor zur Welt auch zukünftig erhalten<br />

bleibt.<br />

Konsequente Gestaltungsprinzipien<br />

Jedem baulichen Erweiterungsprojekt am Flughafen<br />

München geht ein Prozess der sorgfältigen Abwägung<br />

zwischen Wirtschaftlichkeit, Funktionalität <strong>und</strong> gestalterischer<br />

Qualität voraus. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> hat<br />

die FMG bereits im Jahr 1999 ein Gremium mit Experten<br />

aus Architektur, Städtebau <strong>und</strong> Landschaftsplanung<br />

gegründet. Dieser sogenannte Gestaltungsbeirat<br />

tagt viermal im Jahr <strong>und</strong> berät die Geschäftsführung<br />

der Flughafen München GmbH in allen gr<strong>und</strong>legenden<br />

Fragen der Architektur <strong>und</strong> Gestaltung.<br />

Die Beurteilungsgr<strong>und</strong>lage für den Gestaltungsbeirat<br />

bilden die Gestaltungsrichtlinien. Darin sind die wesentlichen<br />

Gestaltungsprinzipien als Orientierung <strong>und</strong><br />

Empfehlung für alle neuen Planungsprojekte zusammengefasst.<br />

Zu diesen Prinzipien gehören das Ziel<br />

eines höchsten Gestaltungsniveaus, die Bewahrung,<br />

Pflege <strong>und</strong> Weiterentwicklung der Flughafenanlagen,<br />

Ressourcenschonung <strong>und</strong> -effizienz sowie die Einbeziehung<br />

aller Betroffenen. Dies soll durch eine transparente<br />

Kommunikation, die Berücksichtigung von Wechselwirkungen<br />

zwischen Gesamt- <strong>und</strong> Teilgestaltung<br />

<strong>und</strong> eine Alternativenauswahl gewährleistet werden.<br />

Die Richtlinien wurden erstmals im Jahr 1991 – kurz<br />

vor der Inbetriebnahme am heutigen Standort – erstellt<br />

<strong>und</strong> sind seitdem laufend ergänzt worden. Im<br />

September 2012 wurden die Gestaltungsrichtlinien<br />

unter Begleitung des Gestaltungsbeirats vollständig<br />

überarbeitet <strong>und</strong> neu aufgelegt.<br />

Verbesserung der Flughafenanbindung<br />

Engagement für landseitige Verkehrsprojekte<br />

Der Flughafen München zählt im Luftverkehr zu den<br />

wichtigsten Drehkreuzen Europas <strong>und</strong> ist gleichzeitig<br />

eine der größten intermodalen Verkehrsdrehscheiben<br />

in Deutschland. Die attraktive <strong>und</strong> k<strong>und</strong>engerechte Anbindung<br />

über Straße <strong>und</strong> Schiene ist Voraussetzung,<br />

um auch bei der landseitigen Anbindung dem im internationalen<br />

Wettbewerb geforderten hohen Service<strong>und</strong><br />

Qualitätsstandard gerecht zu werden. Für die nachhaltige<br />

Ausgestaltung der Mobilität der Zukunft ist die<br />

verstärkte Vernetzung der einzelnen Verkehrsträger<br />

zwingende Voraussetzung. Im Gegensatz zur Straße,<br />

die derzeit nachfragegerecht ausgebaut wird, besteht<br />

bei der Schiene weiterhin großer Nachholbedarf. Hier<br />

engagiert sich der Flughafen München weit über seine<br />

eigentliche Zuständigkeit hinaus.<br />

Seamless Travel spielt wichtige Rolle<br />

Die 2011 mit einer qualitativen Phase gestartete<br />

Marktforschung zum Thema „Schienenanbindung<br />

Flughafen München“ wurde im ersten Halbjahr 2012<br />

fortgeführt. Die Aussagen über deren Defizite <strong>und</strong> die<br />

Anforderungen der K<strong>und</strong>en an eine optimale Schienenanbindung<br />

wurden im zweiten, quantitativen Teil<br />

der Marktforschung in 1.700 persön lichen Interviews<br />

statistisch abgesichert. Die Befragung ergab, dass<br />

für 87 Prozent der Privatreisenden <strong>und</strong> sogar 95 Prozent<br />

der Geschäftsreisenden der reibungslose Transfer<br />

zum Flughafen eine immens wichtige Rolle spielt.<br />

38<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Wichtigkeit des reibungslosen Transfers<br />

40<br />

50<br />

60<br />

30<br />

70<br />

80<br />

90<br />

87 %<br />

Privat<br />

0<br />

100<br />

95 %<br />

Business<br />

Quelle: Marktforschung Schienenanbindung Flughafen München durch<br />

marketmind GmbH im Auftrag des Flughafens München, Juni 2012<br />

Das „Seamless Travel“-Prinzip beinhaltet die Aspekte<br />

Zeiteffizienz <strong>und</strong> Bequemlichkeit. Passagieren sind eine<br />

direkte Schienenanbindung <strong>und</strong> ein schneller <strong>und</strong><br />

bequemer Transfer sehr wichtig.<br />

Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> wird sich der Flughafen München<br />

für die k<strong>und</strong>engerechte Verbesserung der Schienenanbindung<br />

weiterhin mit hohem Engagement einsetzen.<br />

Stärkung der Intermodalität Schiene-Luft<br />

Bei einem vom B<strong>und</strong>esverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft<br />

(BDL) moderierten Fachgespräch im<br />

Berliner „BahnTower“ im Oktober 2012 wiesen die<br />

Deutsche Bahn AG <strong>und</strong> die Flughafen München GmbH<br />

eindringlich auf die Notwendigkeit hin, die Verknüpfung<br />

der Verkehrsträger an Schnittstellen wie dem Münchner<br />

Flughafen zu verbessern. Die Anbindung des<br />

Münchner Airports an das Fernverkehrsnetz der Bahn<br />

ist in diesem Zusammenhang ein wichtiges Anliegen.<br />

Anlass für den ersten gemeinsamen Vorstoß von Deutscher<br />

Bahn <strong>und</strong> Flughafen München war eine vom<br />

Münchner Airport initiierte Studie „Verkehrlicher <strong>und</strong><br />

volkswirtschaftlicher Nutzen der Intermodalität“. Die<br />

fachlich vom B<strong>und</strong>esverkehrsministerium für Verkehr,<br />

Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung begleitete Untersuchung<br />

quantifiziert den zusätzlichen volkswirtschaftlichen<br />

Nutzen aus der Vernetzung der Verkehrsträger Schiene<br />

<strong>und</strong> Luft. Dieser Nutzen resultiert insbesondere aus<br />

den Kriterien Verlagerung von Straßenverkehr auf die<br />

Schiene, Verkürzung der Reisezeiten, Beschäftigungseffekte<br />

sowie Vermeidung von Umsteigevorgängen<br />

<strong>und</strong> Reduktion von CO 2 -Emissionen. Insgesamt belaufen<br />

sich die positiven volkswirtschaftlichen Effekte der<br />

Intermodalität Schiene-Luft der Studie zufolge auf b<strong>und</strong>esweit<br />

jährlich 268 Millionen Euro. Bisher war im Bedarfsplan<br />

Schiene lediglich ein Nutzen in Höhe von<br />

106 Millionen Euro zugr<strong>und</strong>e gelegt worden.<br />

Mit der geänderten Bewertung der volkswirtschaftlichen<br />

Effekte verbessert sich das für die Realisierungsaussichten<br />

von Verkehrsprojekten maßgebliche Nutzen-Kosten-Verhältnis<br />

(NKV) bei den Bauvorhaben, die<br />

den Flughafen-Zubringerverkehr auf der Schiene betreffen,<br />

deutlich. Mit Blick auf den neuen B<strong>und</strong>esverkehrswegeplan<br />

2015 schlagen die Gutachter das Ausbauprojekt<br />

München – Mühldorf – Freilassing für eine<br />

solche geänderte Bewertung vor. Der Ausbau <strong>und</strong><br />

die Elektrifizierung dieser Bahnstrecke ist Voraussetzung<br />

dafür, dass künftig Züge vom Münchner Flughafen<br />

über den Erdinger Ringschluss <strong>und</strong> die Walpertskirchener<br />

Spange direkt bis nach Freilassing <strong>und</strong> Salzburg<br />

geführt werden können. Für dieses Projekt konnte in<br />

einer ergänzenden Fallstudie im Auftrag des Flughafens<br />

München nachgewiesen werden, dass das NKV<br />

um 35 Prozent steigt.<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

39


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

p Ausbau des Flughafens München<br />

Ausbau des Flughafens München<br />

)<br />

muc-ausbau.de<br />

Dritte Start- <strong>und</strong> Landebahn<br />

Volkswirtschaftliche Dimensionen<br />

Für den Freistaat Bayern <strong>und</strong> die Region ist ein funktionierender<br />

Drehkreuzflughafen ein bedeutender Standortfaktor,<br />

zumal der Luftverkehr für die exportorientierte<br />

bayerische Wirtschaft eine Schlüsselstellung einnimmt.<br />

Mit einer Exportquote von r<strong>und</strong> 50 Prozent<br />

zählt Bayern zu den Erfolgsregionen Europas <strong>und</strong> der<br />

Welt. Außerdem genießt der Freistaat Bayern weltweit<br />

einen ausgezeichneten Ruf als Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsstandort,<br />

als Zentrum der Spitzentechnologie,<br />

als bedeutender <strong>und</strong> attraktiver Banken- <strong>und</strong> Messeplatz<br />

sowie als leistungsstarker Logistik standort.<br />

Zudem ist Bayern das Tourismusland Nummer eins<br />

in Deutschland.<br />

Wenn Bayern seine Spitzenposition im internationalen<br />

Wettbewerb behaupten will, müssen die Verbindungen<br />

zu den globalen Wachstumsmärkten intensiviert <strong>und</strong><br />

weiter ausgebaut werden. Voraussetzung dafür ist jedoch<br />

ein leistungsstarker Flughafen, der auch für die<br />

künftigen Anforderungen gerüstet ist.<br />

Im Landesentwicklungsprogramm Bayern ist als Ziel<br />

festgelegt: „Für einen leistungsfähigen <strong>und</strong> bedarfsgerechten<br />

Ausbau des Verkehrsflughafens München als<br />

Drehkreuz von europäischem Rang soll langfristig Vorsorge<br />

getroffen werden.“ Im aktuellen Entwurf einer<br />

Gesamtfortschreibung des Landesentwicklungsprogramms<br />

Bayern wurde am Gr<strong>und</strong>satz festgehalten,<br />

dass der Verkehrsflughafen München als Drehkreuz von<br />

europäischem Rang die interkontinentale Luftverkehrsanbindung<br />

Bayerns <strong>und</strong> die nationale <strong>und</strong> internationale<br />

Luftverkehrsanbindung Südbayerns sicherstellt. Die Errichtung<br />

einer dritten Start- <strong>und</strong> Landebahn wird ausdrücklich<br />

als Ziel der Landesentwicklung vorgegeben.<br />

Mit dem Bau einer dritten Bahn könnten bis zu<br />

11.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. So<br />

plant die Deutsche Lufthansa AG, ihre Langstreckenflotte<br />

von derzeit 24 Flugzeugen auf 35 bis 40 zu<br />

vergrößern. Allein die Stationierung einer einzigen<br />

Langstreckenmaschine vom Typ A340-600 schafft<br />

220 Arbeitsplätze direkt am Airport sowie viele weitere<br />

Arbeitsplätze bei anderen Betrieben <strong>und</strong> ist deshalb<br />

mit der Beschäftigungswirkung eines größeren<br />

mittelständischen Unternehmens zu vergleichen.<br />

Das für den Flughafen München prognostizierte<br />

Wachstum kann daher auch in Zukunft wertvolle<br />

Beschäftigungseffekte auslösen. Auch der Bau der<br />

dritten Bahn, für den mit einer Investitionssumme<br />

von r<strong>und</strong> 1,2 Milliarden Euro gerechnet wird, stellt<br />

ein außergewöhnlich bedeutsames Konjunkturprogramm<br />

dar.<br />

Kapazitäten am Limit<br />

Derzeit kommt es zu Spitzenzeiten auf den beiden<br />

Start- <strong>und</strong> Landebahnen, die maximal 90 Flugbewegungen<br />

pro St<strong>und</strong>e zulassen, regelmäßig zu erheblichen<br />

Engpässen. Während der sogenannten Hauptbetriebszeit<br />

von 6 bis 22 Uhr ist die Kapazität des<br />

Zweibahnsystems an vielen St<strong>und</strong>en am Tag erschöpft.<br />

Deshalb kann auch der Nachfrage der Airlines<br />

nach Slots, also freien Zeitfenstern für Starts<br />

<strong>und</strong> Landungen, kaum mehr entsprochen werden.<br />

Selbst die Randzeiten bieten nur noch wenige Möglichkeiten<br />

für zusätzlichen Verkehr.<br />

Bedarfsprognose bis 2025<br />

Passagieraufkommen – Entwicklung <strong>und</strong> Prognose<br />

Gewerbliche Passagiere in Millionen<br />

Bedarfsprognose bis 2025<br />

Frachtaufkommen – Entwicklung <strong>und</strong> Prognose<br />

(inkl. Post, ohne Trucking)<br />

In tausend Tonnen<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20 12,0<br />

10<br />

23,1<br />

30,8<br />

38,4<br />

49,8 58,2<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100 80<br />

148<br />

238<br />

290<br />

565<br />

810<br />

1992<br />

2000 2006 2012<br />

2020 2025<br />

1992<br />

2000 2006 2012<br />

2020 2025<br />

Quelle: Flughafen München, Februar 2013; Intraplan Consult GmbH<br />

Quelle: Flughafen München, Februar 2013; Intraplan Consult GmbH<br />

40<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Bestätigt wird dies durch unabhängige Studien. So attestierte<br />

beispielsweise das Deutsche Zentrum für<br />

Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt (DLR) im Luftverkehrsbericht 2007<br />

dem Flughafen München bereits für das Jahr 2006 eine<br />

Auslastung von r<strong>und</strong> 90 Prozent bei geplanten Flügen –<br />

im Gegensatz zu anderslautenden Behauptungen während<br />

des „Bürgerbegehrens gegen die 3. Startbahn“.<br />

Eine im Auftrag der EU durchgeführte Studie des britischen<br />

Institutes Steer Davies Gleave, welches für den<br />

Flughafen München für 2009 eine Slotnutzung von circa<br />

92 Prozent ermittelte, untermauert dieses Ergebnis.<br />

Mit dem Zweibahnsystem kann der für 2025 prognostizierte<br />

Flugverkehr nicht abgewickelt werden. Die<br />

nutzbare Kapazität eines Flughafens ergibt sich nicht<br />

aus einer simplen Addition der zur Verfügung stehenden<br />

Slots. Bei der Ermittlung der praktisch zur Verfügung<br />

stehenden Kapazität ist auch die Schwankung<br />

der Nachfrage im Jahr, in der Woche <strong>und</strong> am Tag zu beachten.<br />

Die Folge ist, dass Fluggesellschaften ihr Streckennetz<br />

ab München nicht mehr nennenswert ausweiten<br />

können. Abhilfe bei den Engpässen würde eine<br />

dritte Start- <strong>und</strong> Landebahn schaffen, mit der die Kapazität<br />

auf mindestens 120 Flugbewegungen pro St<strong>und</strong>e<br />

erhöht <strong>und</strong> damit das prognostizierte Verkehrsaufkommen<br />

bewältigt werden könnte.<br />

Planungen für die Zukunft<br />

Der Flughafen München hat sich zu einem der führenden<br />

Hub-Flughäfen in Europa entwickelt. Dabei dient<br />

er gleichermaßen als originärer An- <strong>und</strong> Abflughafen<br />

sowie als Drehkreuz für den internationalen Luftverkehr.<br />

Das Passagieraufkommen hat sich gegenüber<br />

1992, dem ersten Jahr am neuen Standort, verdreifacht.<br />

Für das Jahr 2025 sagen Prognosen eine weitere<br />

Steigerung auf 58,2 Millionen Fluggäste voraus.<br />

Auch das Volumen an Luftfracht wird weiter steigen.<br />

Ziel ist es, die Position des Münchner Flughafens in<br />

Europa zu erhalten <strong>und</strong> der steigenden Nachfrage<br />

nach Flugreisen in seinem Einzugsgebiet, also in Süddeutschland<br />

<strong>und</strong> den angrenzenden Ländern, Rechnung<br />

zu tragen. Aus diesem Gr<strong>und</strong> wurden die Weichen<br />

für den bedarfsgerechten Ausbau des Flughafens<br />

gestellt <strong>und</strong> im Jahr 2007 die Planfeststellung für den<br />

Bau der dritten Start- <strong>und</strong> Landebahn beantragt.<br />

Am 26. Juli 2011 hat die Regierung von Oberbayern<br />

den Planfeststellungsbeschluss zum Bau einer dritten<br />

Start- <strong>und</strong> Landebahn übergeben. Die Genehmigungsbehörde<br />

bestätigt mit dieser Entscheidung nach intensiver<br />

Prüfung <strong>und</strong> Abwägung sämtlicher Auswirkungen<br />

den von der Flughafen München GmbH dargelegten<br />

Bedarf <strong>und</strong> die eingereichte Planung der dritten Start<strong>und</strong><br />

Landebahn ausdrücklich. Mit der genehmigungsrechtlichen<br />

Weichenstellung durch die Regierung von<br />

Oberbayern ist auch der Sofortvollzug der Baumaßnahme<br />

verb<strong>und</strong>en. Die FMG ist allerdings dem Vorschlag<br />

des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs gefolgt, davon<br />

keinen Gebrauch zu machen, bis in der Hauptsache<br />

über das Vorhaben entschieden ist. Der Bescheid befindet<br />

sich derzeit in der gerichtlichen Überprüfung.<br />

Am 17. Juni 2012 sprach sich die relative Mehrheit der<br />

Bürger der Landeshauptstadt München in einem<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

41


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

p Ausbau des Flughafens München<br />

)<br />

Nachtflugregelung siehe<br />

„Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz“<br />

)<br />

muc-ausbau.de/satellit/<br />

index.jsp<br />

)<br />

munich-airport.de/de/<br />

company/umwelt/laerm/<br />

schall/index.jsp<br />

)<br />

munich-airport.de/fluglaerm<br />

Bürgerentscheid gegen den Ausbau des Flughafens<br />

aus. Dieses Votum ist rechtlich für das Abstimmungsverhalten<br />

der Landeshauptstadt München in der Gesellschafterversammlung<br />

ein Jahr bindend. Auch nach<br />

dem Ausgang des Bürgerentscheids über die dritte<br />

Start- <strong>und</strong> Landebahn in der Landeshauptstadt hält die<br />

Flughafen München GmbH am bedarfsgerechten Ausbau<br />

des Flughafens fest. Die Mehrheitsgesellschafter<br />

Freistaat Bayern <strong>und</strong> B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland, die<br />

77 Prozent der Unternehmensanteile besitzen, halten<br />

die dritte Start- <strong>und</strong> Landebahn weiterhin für unverzichtbar.<br />

Der Flughafenausbau ist als zentrales Infrastrukturprojekt<br />

für die Zukunftsfähigkeit des gesamten<br />

Landes von überragender Bedeutung. Dies haben die<br />

Mehrheitsgesellschafter in verschiedenen öffentlichen<br />

Erklärungen <strong>und</strong> in den Gesellschaftsgremien wiederholt<br />

deutlich gemacht. Sollte das Gericht im Jahr 2013<br />

den Planfeststellungsbeschluss bestätigen, liegt das<br />

Projekt nach acht Jahren Planungs- <strong>und</strong> Genehmigungsprozess<br />

sowie der gerichtlichen Überprüfung<br />

sozusagen fertig <strong>und</strong> jederzeit realisierbar in der Schublade.<br />

Die mit der Planfeststellung verb<strong>und</strong>ene Baugenehmigung<br />

hat bis zu 15 Jahre Bestand.<br />

Lärmbetroffenheit der Anwohner<br />

Das Gesetz zum Schutz gegen Fluglärm (FluglärmG)<br />

regelt b<strong>und</strong>esweit <strong>und</strong> rechtsverbindlich seit dem<br />

7. Juni 2007 den Schutz vor Fluglärm. Das Ziel der Flughafen<br />

München GmbH ist es darüber hinaus, belastende<br />

Einflüsse auf die umliegende Region, die durch den<br />

Flughafenbetrieb entstehen, zu minimieren.<br />

Auf diesem Gesetz basierend hat die Regierung von<br />

Oberbayern als Planfeststellungsbehörde die Lärmauswirkungen<br />

des geplanten Dreibahnsystems in ihrer Abwägungsentscheidung<br />

im Planfeststellungsverfahren<br />

berücksichtigt. Gegenstand des Planfeststellungsverfahrens<br />

war die Gegenüberstellung beziehungsweise<br />

Abwägung der Lärmschutzbelange auf der einen <strong>und</strong><br />

der für das Änderungsvorhaben sprechenden Belange<br />

auf der anderen Seite. Die Festsetzung der Lärmschutzbereiche<br />

oder die Entscheidung über etwaige<br />

Ansprüche auf finanzielle Erstattung von baulichen<br />

Schallschutzmaßnahmen, die den Betroffenen ab einer<br />

bestimmten Lärmbelastung tagsüber beziehungsweise<br />

während der Nacht zustehen, erfolgt im Vollzug des<br />

Gesetzes zum Schutz gegen Fluglärm. Das planfestgestellte<br />

Vorhaben sei unter Berücksichtigung der Erstattungs-<br />

<strong>und</strong> Entschädigungsansprüche nach Fluglärmgesetz<br />

<strong>und</strong> der im Planfeststellungsbeschluss verfügten<br />

Nebenbestimmungen mit den Belangen des<br />

Schutzes der Allgemeinheit <strong>und</strong> der Nachbarschaft vor<br />

Fluglärm vereinbar, so die Planfeststellungsbehörde.<br />

Wichtige <strong>und</strong> gr<strong>und</strong>sätzliche Regelungen, die<br />

den Lärm betreffen<br />

p Betriebsregelungen<br />

Der Betrieb besonders lauter Flugzeugtypen kann<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich im Rahmen von Betriebsbeschränkungen<br />

dauernd oder temporär eingeschränkt beziehungsweise<br />

ausgeschlossen werden. Luftfahrzeuge<br />

ohne eine Lärmzulassung nach Anhang 16 ICAO dürfen<br />

am Flughafen München gr<strong>und</strong>sätzlich weder starten<br />

noch landen. Für die 3. Start- <strong>und</strong> Landebahn gilt<br />

Gleiches für Kapitel-2-Flugzeuge <strong>und</strong> für Flugzeuge,<br />

die Kapitel 3 nur knapp erfüllen.<br />

p Bestehende Nachtflugregelung wird nicht<br />

geändert<br />

Die bestehende Nachtflugregelung aus dem Jahr 2001<br />

gilt unverändert weiter, zumal die FMG auf der geplanten<br />

dritten Start- <strong>und</strong> Landebahn auch keinen Regelnachtflugbetrieb<br />

beantragt hat. Vielmehr darf eine<br />

dritte Bahn nur in Ausnahmesituationen, wie Notfällen<br />

oder bei Ausfall einer der bestehenden Bahnen, genutzt<br />

werden. Das bestehende Lärmkontingent bleibt<br />

damit unangetastet. Die Befürchtung der Anwohner<br />

des Flughafens, sie würden durch Nachtflüge auf der<br />

dritten Start- <strong>und</strong> Landebahn beeinträchtigt, kann somit<br />

durch die Festlegungen im Planfeststellungsbeschluss<br />

entkräftet werden.<br />

Ausbau Terminal 2<br />

Ein Satellit für das Terminal 2<br />

Im Dezember 2010 haben die Aufsichtsgremien der<br />

FMG <strong>und</strong> der Deutschen Lufthansa AG die Realisierung<br />

eines Satellitengebäudes beschlossen, mit dem<br />

die Kapazität des Terminals 2 am Münchner Flughafen<br />

erheblich erweitert werden soll. Mit dem Ausbauvorhaben<br />

reagieren FMG <strong>und</strong> Lufthansa, die das Terminal 2<br />

gemeinsam betreiben, auf das dynamische Passagierwachstum<br />

am Münchner Airport. Das im Jahr 2003 eröffnete<br />

Abfertigungsgebäude hat mit 26,5 Millionen<br />

Passagieren im Jahr 2011 seine rechnerische Auslastungsgrenze<br />

von 25 Millionen Fluggästen bereits überschritten.<br />

Durch das neue Gebäude entstehen zusätzliche<br />

Abfertigungskapazitäten für elf Millionen Fluggäste<br />

im Jahr. Die Investitionskosten für den Satelliten in Höhe<br />

von r<strong>und</strong> 650 Millionen Euro werden – wie beim Terminal<br />

2 – im Verhältnis von 60 zu 40 zwischen der FMG<br />

<strong>und</strong> der Lufthansa aufgeteilt.<br />

42<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Animation:<br />

Koch + Partner<br />

Das Satellitengebäude wurde als bauliche Erweiterung<br />

der bestehenden Gepäcksortierhalle auf dem Vorfeld<br />

östlich des Terminals 2 konzipiert <strong>und</strong> wird über insgesamt<br />

52 Gates verfügen. Mit den 27 direkt am Satelliten<br />

gelegenen Flugzeugabstellpositionen wird die Anzahl<br />

der gebäudenahen Brückenpositionen im Bereich<br />

des Terminals 2 gegenüber dem heutigen Stand mehr<br />

als verdoppelt.<br />

Konzeptionierung als „Green Satellite“<br />

Auch für das Satellitengebäude gilt die ambitionierte<br />

Zielvorgabe, dass der CO 2 -Ausstoß künftig um 40 Prozent<br />

niedriger liegen soll als in den beiden bestehenden<br />

Terminals. Dies wird durch eine Vielzahl von Maßnahmen<br />

erreicht, wie beispielsweise eine Klimafassade,<br />

moderne Quelllufttechnik für die Klimatisierung<br />

sowie LED-Technik <strong>und</strong> Dimmung bei der Beleuchtung.<br />

Bauarbeiten schreiten voran<br />

Nachdem im Sommer 2011 bereits vorbereitende Arbeiten<br />

vorgenommen worden waren, starteten die eigentlichen<br />

Bauarbeiten im Frühjahr 2012: im Mai die<br />

Rohbauarbeiten für das Gebäude <strong>und</strong> im Juli jene für<br />

die festen Anschlussbauwerke der Fluggastbrücken.<br />

Dazu wurden zahlreiche Aufträge, die für kleine <strong>und</strong> mittelständische<br />

Unternehmen aus der Flughafenregion<br />

attraktiv sind, ausgeschrieben. Seit Anfang 2013 erhält<br />

der Satellit seine Fassade, der Innenausbau <strong>und</strong> die<br />

technische Ausrüstung folgen. Die Fertigstellung des<br />

neuen Abfertigungsgebäudes ist im Jahr 2015 geplant.<br />

Als zentrale Anlaufstelle für Unternehmen hat der Flughafen<br />

München eine eigene Internetseite freigeschaltet,<br />

auf der sich Interessenten registrieren <strong>und</strong> konkrete<br />

Angaben über ihr Leistungsangebot für den Bau des<br />

Satelliten machen können.<br />

)<br />

Film:<br />

munich-airport.de/de/micro/newsroom/mediathek/<br />

filme/1212_zeitraffersat/<br />

index.jsp<br />

)<br />

munich-airport.de/<br />

bau-satellit<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

43


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

p<br />

Wachstum trotz<br />

schwieriger Rahmenbedingungen<br />

38,4 Mio.<br />

Passagiere<br />

74,5 %<br />

S<br />

Erfolgreiche<br />

Etablierung als<br />

Hub-Flughafen<br />

Non-Aviation:<br />

Ausbau des Angebots<br />

Höchste Auslastung<br />

der Maschinen seit<br />

Flughafeneröffnung<br />

44<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Leistungsportfolio<br />

46 Aviation<br />

51 Non-Aviation<br />

56 Qualität <strong>und</strong> Sicherheit<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

45


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

p Aviation<br />

Aviation<br />

)<br />

munich-airport.de/statistik<br />

München unter den Top Ten<br />

2012 war für die deutschen Flughäfen ein schwieriges<br />

Jahr. Die Euro- <strong>und</strong> Schuldenkrise in Europa <strong>und</strong> eine<br />

schwache weltwirtschaftliche Entwicklung führten zu<br />

einer nachlassenden Nachfrage nach Beförderungsleistungen<br />

im Luftverkehr. Zugleich stiegen die finanziellen<br />

Belastungen für die Fluggesellschaften, beispielsweise<br />

in Form des Ölpreises oder der Luftverkehrssteuer.<br />

Der Flughafen München konnte mit 38,4 Millionen Passagieren<br />

seine Position unter den deutschen Flughäfen<br />

ausbauen <strong>und</strong> belegte im europäischen Vergleich den<br />

7. Platz. Weltweit lag München durch den erzielten Zuwachs<br />

von 1,6 Prozent beziehungsweise 600.000 Passagieren<br />

auf dem 30. Platz. Dies ist einerseits auf die<br />

nach wie vor gute konjunkturelle Lage in Deutschland<br />

mit einer geringen Arbeitslosen- <strong>und</strong> somit sehr hohen<br />

Beschäftigungsquote zurückzuführen. Andererseits<br />

ist das erneute Erreichen einer Bestmarke ein<br />

Zeichen für die Qualität des Flugangebotes. Gerade<br />

der Drehkreuzverkehr ermöglicht es den Fluggesellschaften,<br />

die Anzahl an Frequenzen auch in nachfrageschwächeren<br />

Zeiten k<strong>und</strong>enorientiert anzupassen,<br />

ohne dabei die Qualität für die Reisenden <strong>und</strong> das<br />

Angebot an Destinationen einzuschränken.<br />

Im Vergleich mit den deutschen Verkehrsflughäfen<br />

konnte der Flughafen München mit diesem Ergebnis<br />

ein leicht überdurchschnittliches Wachstum erzielen.<br />

Deutschlandweit stiegen die Passagierzahlen laut ADV,<br />

der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen,<br />

um 1,1 Prozent. Gemessen an Verkehrseinheiten, die<br />

den gewerblichen Personen- <strong>und</strong> Güterverkehr zusammenfassen,<br />

hatte der Flughafen München einen<br />

Marktanteil von 16,9 Prozent. Im Jahr 1992 lag dieser<br />

Anteil noch bei 12,1 Prozent.<br />

Unter den europäischen Flughäfen erreichte München<br />

ein durchschnittliches Wachstum. Der im Vorjahr mit<br />

knappem Vorsprung erzielte sechste Rang konnte nicht<br />

gehalten werden. Das starke Wirtschaftswachstum der<br />

Türkei <strong>und</strong> der forcierte Hub-Aufbau verhalfen dem<br />

Flughafen Istanbul-Atatürk zu einer außergewöhnlichen<br />

Passagierzunahme von über 20 Prozent <strong>und</strong><br />

damit zu einer Verbesserung der Platzierung.<br />

Trotz der gestiegenen Zahl der Passagiere sank die<br />

Zahl der Flugbewegungen am Flughafen München im<br />

Jahr 2012 um 2,9 Prozent auf knapp 400.000. Gr<strong>und</strong><br />

hierfür ist unter anderem die gestiegene Größe <strong>und</strong><br />

Auslastung der eingesetzten Flugzeuge. In München<br />

nahm die durchschnittliche Zahl der Sitzplätze je Flugzeug<br />

um 4 auf 138 Plätze zu. Die durchschnittliche Zahl<br />

der Passagiere je Flug stieg ebenfalls um 4 auf 103. Die<br />

gestrichenen Flüge lagen fast ausschließlich in den<br />

nachfrageschwachen Zeiten.<br />

Top-Ten-Flughäfen Europas<br />

Passagieraufkommen in Millionen<br />

London-Heathrow<br />

Paris-Charles de Gaulle<br />

Frankfurt<br />

Amsterdam<br />

Madrid<br />

Istanbul-Atatürk<br />

München<br />

Rom-Fiumicino<br />

Barcelona<br />

London-Gatwick<br />

38,4<br />

37,0<br />

35,1<br />

34,2<br />

45,2<br />

45,0<br />

51,0<br />

Quelle: Airports Council International (ACI), Stand: 28. Januar 2013<br />

57,5<br />

61,6<br />

70,0<br />

Erfolgreiche Drehkreuzfunktion<br />

Trotz gestiegener Passagierzahlen sank der Umsteigeranteil<br />

im Jahr 2012 leicht um einen Prozentpunkt auf<br />

39 Prozent. Damit blieb die absolute Zahl an umsteigenden<br />

Fluggästen knapp unter Vorjahresniveau. Dagegen<br />

profitierte der Flughafen von einem gestiegenen<br />

Quell- <strong>und</strong> Zielaufkommen in Höhe von drei Prozent.<br />

Zugenommen hat auch das Geschäfts reiseaufkommen.<br />

Der Businessanteil erhöhte sich gegenüber<br />

2011 um zwei Prozentpunkte auf 45 Prozent.<br />

R<strong>und</strong> 23 Prozent der Reiseendziele lagen in Deutschland,<br />

56 Prozent in Europa (ohne Deutschland) <strong>und</strong><br />

knapp 21 Prozent im außereuropäischen Ausland. Dort<br />

dominierten Ziele in Nordamerika mit 7,3 Prozent vor<br />

der Region Asien/Pazifik mit 6,9 Prozent.<br />

Diese Zahlen bestätigen die strategische Positionierung<br />

des Flughafens. Unter ökologischen <strong>und</strong> ökonomischen<br />

Gesichtspunkten ist das Hub-Konzept die<br />

beste Art <strong>und</strong> Weise, den Interkontinentalverkehr zu<br />

organisieren. Während innerdeutsche <strong>und</strong> innereuropäische<br />

Ziele meist mit Nonstop-Verbindungen<br />

bedient werden, können auf Mittel- <strong>und</strong> Fernstrecken<br />

die Passagiere durch Umsteigen gesammelt <strong>und</strong> auf<br />

46<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Die wichtigsten Flugverbindungen in Europa bis zwei St<strong>und</strong>en<br />

Göteborg<br />

Kopenhagen<br />

Hamburg<br />

Amsterdam<br />

Brüssel<br />

Luxemburg<br />

Frankfurt am<br />

Main<br />

Berlin<br />

Prag<br />

Warschau<br />

Krakau<br />

Paris<br />

Wien<br />

Budapest<br />

Zürich<br />

Lyon<br />

Genf<br />

Ljubljana<br />

Zagreb<br />

Belgrad<br />

Toulouse<br />

Marseille<br />

Mailand<br />

Tirana<br />

Rom<br />

Neapel<br />

Durchschnittliche jährliche Wachstumsrate 1992 – 2012<br />

Flughafen München<br />

Deutscher Durchschnitt 1 ohne MUC<br />

Passagiere<br />

gewerblich<br />

Cargo<br />

Bewegungen<br />

Gesamtverkehr<br />

0,6 %<br />

3,6 %<br />

4,2 %<br />

3,7 %<br />

1<br />

Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV)<br />

6,0 %<br />

6,7 %<br />

weniger Maschinen konzentriert werden, was zu einer<br />

besseren Auslastung führt. Von dieser erfolgreichen<br />

Positionierung profitieren zugleich Bevölkerung<br />

<strong>und</strong> Wirtschaft in Bayern sowie in den angrenzenden<br />

Ländern. Dementsprechend wurde der Flughafen gezielt<br />

mit kurzen Umsteigewegen konzipiert. Die Minimum<br />

Connecting Time, auch Mindestumsteigezeit<br />

genannt, liegt im Terminal 1 bei 35 Minuten, im neueren<br />

Terminal 2 bei 30 Minuten <strong>und</strong> zwischen den Terminals<br />

bei 45 Minuten.<br />

Unterschiedliche Entwicklung der<br />

Passagierzahlen<br />

Die Dynamik im Passagierwachstum schwächte<br />

sich im Jahresverlauf zunehmend ab. Lag die<br />

Zunahme im ersten Jahresquartal noch bei über<br />

fünf Prozent, stagnierte sie im vierten Quartal 2012.<br />

Während die Airlines der Golfregion den Verkehr<br />

über ihre Drehkreuze weiter ausbauten <strong>und</strong> der allgemeinen<br />

Entwicklung trotzten, sahen sich europäische<br />

Gesellschaften gezwungen, auf die sich eintrübenden<br />

wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

47


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

p Aviation<br />

Programmen zur Kostensenkung zu reagieren. Dies<br />

führte zu einer Ausdünnung des Flugangebots im Inland<br />

<strong>und</strong> zu Anpassungen im grenzüberschreitenden<br />

Luftverkehr mit entsprechenden Passagierergebnissen.<br />

Interkontinentalverkehr: Golfregion<br />

gefragt<br />

Der Interkontinentalverkehr wies im Jahr 2012 lediglich<br />

ein geringes Passagierwachstum auf. Urlaubsdestinationen<br />

auf allen Kontinenten – von Namibia über Mauritius,<br />

von den Malediven bis zur Karibik – waren von Umstrukturierungen<br />

<strong>und</strong> Reduzierungen durch airberlin betroffen.<br />

Während speziell der afrikanische Kontinent<br />

Einbußen hinnehmen musste, konnten die Destinationen<br />

der Golfregion erneut hohe Zugewinne verbuchen.<br />

Auf den Strecken in die USA, zu den Vereinigten Arabischen<br />

Emiraten <strong>und</strong> nach China wurden im Interkontinentalverkehr<br />

die meisten Fluggäste gezählt. Die am<br />

stärksten nachgefragte Destination war – wie schon<br />

2011 – Dubai mit einem Passagierwachstum von fast<br />

20 Prozent auf 623.000 Passagiere. Damit lag Dubai<br />

vor Newark (New York) mit 312.000 <strong>und</strong> Chicago mit<br />

308.000 Passagieren.<br />

Das Fernstreckenaufkommen verzeichnete prozentual<br />

höhere Rückgänge als der Kontinentalverkehr. Allein<br />

die Reduzierung des touristischen Langstreckenangebots<br />

durch airberlin verursachte r<strong>und</strong> die Hälfte des<br />

Bewegungsrückgangs.<br />

Zuwächse beim Kontinentalverkehr<br />

Der Kontinentalverkehr erzielte als einziges Segment<br />

im Passagierverkehr in allen Monaten des Jahres Zuwächse<br />

<strong>und</strong> war der Garant für die positive Passagierentwicklung<br />

2012. Der Kontinentalverkehr umfasst Europa<br />

ohne die innerdeutschen Flüge sowie die an das<br />

Mittelmeer angrenzenden Länder Nordafrikas <strong>und</strong> Asiens.<br />

Die positive Entwicklung beruht einerseits auf der<br />

erneut im zweistelligen Prozentbereich wachsenden<br />

Passagierzahl im Osten Europas, andererseits auf der<br />

politischen Beruhigung in den Ländern des „Arabischen<br />

Frühlings“. In dieser Region ist eine Rückkehr<br />

der Urlaubsgäste <strong>und</strong> damit ein Anstieg der Passagierzahlen<br />

zu verzeichnen. Die aufkommensstärksten<br />

Märkte waren – wie in den Vorjahren – Italien vor<br />

Spanien <strong>und</strong> Großbritannien.<br />

In diesem Verkehrssegment konnte der Flughafen trotz<br />

des schwierigen Umfelds auch einige neue K<strong>und</strong>en gewinnen.<br />

Dazu gehören die SATA aus Portugal, die britische<br />

Monarch Air <strong>und</strong> die spanische Volotea. Auch weiteten<br />

einige bestehende K<strong>und</strong>en ihr Angebot aus.<br />

Nachfragestärkstes Ziel in diesem Flugsegment war<br />

wiederum London-Heathrow mit r<strong>und</strong> 1,1 Millionen<br />

Passagieren vor Paris-Charles de Gaulle mit r<strong>und</strong> einer<br />

Million <strong>und</strong> Amsterdam mit 688.000 Passagieren<br />

(alle drei Flughäfen sind zugleich Drehkreuze von zwei<br />

großen Luftfahrtallianzen).<br />

Deutlicher Rückgang beim innerdeutschen<br />

Verkehr<br />

Besonders der innerdeutsche Verkehr musste im Jahr<br />

2012 Rückgänge verzeichnen. Die Flüge im Inland wurden<br />

im Rahmen der Einsparprogramme der Airlines<br />

stark reduziert. So wurde der Flughafen Erfurt nicht<br />

mehr im Liniendienst angeflogen.<br />

Bedeutung der Beiladefracht nimmt zu<br />

Im Zuge der weltweit schwächelnden Konjunktur ist<br />

auch das Cargo-Aufkommen aus Luftfracht <strong>und</strong> Luftpost<br />

gesunken. Mit r<strong>und</strong> 290.000 Tonnen wurden etwa<br />

10.000 Tonnen oder vier Prozent weniger als im Rekordjahr<br />

2011 umgeschlagen.<br />

Einzugsgebiet der Luftfracht<br />

Paris<br />

Lyon<br />

Amsterdam<br />

Brüssel<br />

Basel<br />

Frankfurt<br />

Nürnberg<br />

München MUC<br />

Linz<br />

Zürich Salzburg<br />

Innsbruck<br />

Mailand<br />

Bozen<br />

Triest<br />

Bologna<br />

Florenz<br />

Klein Mittel Groß<br />

Prag<br />

Wien<br />

Budapest<br />

Ljubljana<br />

Zagreb<br />

Sarajewo<br />

Mit einem nur geringen Minus, aber einem um<br />

drei Prozentpunkte auf 89 Prozent gestiegenen Anteil,<br />

blieb die Beiladefracht – die Menge der auf Passagiermaschinen<br />

beförderten Luftfracht – das größte Segment<br />

des Luftfrachtaufkommens. Mitursächlich für<br />

den Rückgang war mittelbar auch der Rückgang der<br />

Flugbewegungen beim Passagiertransport.<br />

48<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Der Anteil der Nurfracht, das heißt der Transport von<br />

Luftfracht mit reinen Frachtflugzeugen, nahm auf<br />

elf Prozent ab. Hintergr<strong>und</strong> ist die Einstellung einer<br />

Frachtlinienverbindung nach China, die auch durch<br />

Neuk<strong>und</strong>en nicht kompensiert werden konnte. Neue<br />

Höchstwerte bei der transportierten Tonnage gab es<br />

wiederum bei den Kurier- <strong>und</strong> Expressdiensten.<br />

Das Frachtchartergeschäft war abermals rückläufig,<br />

unter anderem wurde der Formel-1-Tross nicht mehr<br />

über München abgewickelt, sodass das Nurfrachtaufkommen<br />

insgesamt um fast ein Viertel auf<br />

31.000 Tonnen abnahm.<br />

Im regionalen Vergleich ergibt sich aufgr<strong>und</strong> des hohen<br />

Anteils der Beiladefracht ein ähnliches Bild wie in der<br />

Passage. Die auf den Strecken in die Golfregion beförderte<br />

Frachtmenge nahm kräftig zu. Das Aufkommen<br />

mit dem größten Markt, den USA, stagnierte. Wo Verbindungen<br />

oder deren Frequenzen verringert wurden,<br />

sank auch die Frachttonnage.<br />

Die Menge der 2012 ein- beziehungsweise ausgeladenen<br />

Luftpost betrug 18.099 Tonnen, das entspricht<br />

einem Zuwachs um drei Prozent. Die Beförderung von<br />

Luftpost – ein Drittel davon auf Nachtpostflügen – ist<br />

für die Gesamtmenge der am Flughafen München umgeschlagenen<br />

Tonnage von untergeordneter Bedeutung<br />

<strong>und</strong> abhängig von wechselnden Beförderungskonzepten<br />

der Deutschen Post.<br />

AeroGro<strong>und</strong>: Marktführer bei Flugzeugabfertigungen<br />

Die AeroGro<strong>und</strong> Flughafen München GmbH bietet ein<br />

breites Leistungsspektrum sowie konstant hohe Qualität<br />

in der Flugzeugabfertigung. R<strong>und</strong> 2.100 Mitarbeiter<br />

führen pro Tag bis zu 400 Flugzeugabfertigungen durch,<br />

vom Regionaljet bis hin zum A380.<br />

Im hart umkämpften Markt der Bodenverkehrsdienste<br />

(BVD) behauptete sich die FMG-Tochtergesellschaft im<br />

Jahr 2012 als Marktführer. Die Möglichkeit zum Angebot<br />

sogenannter Full-Handling-Verträge verschafft<br />

AeroGro<strong>und</strong> einen wichtigen Wettbewerbsvorteil:<br />

Durch die enge Zusammenarbeit mit den Schwestergesellschaften<br />

aerogate <strong>und</strong> Cargogate können alle<br />

luft- <strong>und</strong> landseitigen Leistungen r<strong>und</strong> um die Flugzeug-<br />

<strong>und</strong> Passagierabfertigung übergreifend erbracht<br />

werden.<br />

Zu den größten Erfolgen im Jahr 2012 zählt die Rückgewinnung<br />

des Großk<strong>und</strong>en airberlin. Die deutsche Fluggesellschaft<br />

ist, nach der Deutschen Lufthansa, die<br />

zweitgrößte Airline am Flughafen München. Durch diesen<br />

langfristigen Vertragsabschluss konnte im Jahr<br />

2012 wiederum ein Marktanteil der AeroGro<strong>und</strong> von<br />

r<strong>und</strong> 70 Prozent erzielt werden. Darüber hinaus wurden<br />

im Terminal 1 langfristige Verträge mit Delta Airlines,<br />

Rossiya, SATA Internacional, Royal Jordanian, Polet,<br />

Astra Airlines <strong>und</strong> UPS abgeschlossen. Im Terminal<br />

2 unterzeichneten Air China, Singapore Airlines,<br />

South African Airways, US Airways <strong>und</strong> United Airlines<br />

langfristige Abfertigungsverträge.<br />

Auch mittelfristig bleibt das Marktumfeld für BVD-<br />

Dienstleistungen schwierig. Mit AeroGro<strong>und</strong> wurde<br />

jedoch eine nachhaltig wettbewerbsfähige Struktur<br />

geschaffen, die flexibel auf wirtschaftliche Veränderungen<br />

<strong>und</strong> unterschiedliche K<strong>und</strong>enbedürfnisse reagieren<br />

kann. Die AeroGro<strong>und</strong> ist daher zuversichtlich, sich<br />

auch langfristig als führender Qualitätsanbieter für<br />

BVD-Dienstleistungen am Flughafen München behaupten<br />

zu können. Zudem plant die Gesellschaft, mittelfristig<br />

auch an anderen Standorten aktiv zu werden.<br />

)<br />

aerogro<strong>und</strong>.de<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

49


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

p Aviation<br />

p Non-Aviation<br />

)<br />

aerogate.de<br />

)<br />

cargogate.de<br />

)<br />

efm.aero<br />

aerogate: weiter auf Erfolgskurs<br />

Als eine h<strong>und</strong>ertprozentige Tochtergesellschaft der<br />

FMG bietet die aerogate am Flughafen München zahlreiche<br />

Dienstleistungen an. Das Angebotsspektrum<br />

umfasst die Passagierabfertigung, einen Gepäckzustelldienst,<br />

den Betrieb von Lounges, den Arrival Service<br />

<strong>und</strong> die Ramp Supervision sowie eine IATA-Ticketagentur<br />

(IATA = International Air Transport Association).<br />

Im hart umkämpften Segment der Passagierabfertigung<br />

konnte aerogate im Terminal 1 einen Marktanteil<br />

von knapp 60 Prozent vorweisen. Dort wurden im Jahr<br />

2012 mit r<strong>und</strong> 400 Mitarbeitern über 33.000 Flüge <strong>und</strong><br />

mehr als drei Millionen Passagiere abgefertigt sowie<br />

circa 60 K<strong>und</strong>en bedient. Dazu zählen beispielsweise<br />

Linienfluggesellschaften wie airberlin, Iberia, EL AL,<br />

touristische Fluggesellschaften wie TUIfly sowie<br />

anspruchsvolle Langstreckenk<strong>und</strong>en wie Emirates,<br />

Etihad Airways, Oman Air <strong>und</strong> Delta Airlines. Im Bereich<br />

Gepäckzustelldienst konnte die Air France/KLM<br />

mit Wirkung zum 1. November 2012 im Terminal 1 als<br />

neuer K<strong>und</strong>e gewonnen werden. Im Terminal 2 sind Ticketing<br />

<strong>und</strong> Supervision die Haupttätigkeiten der<br />

aerogate. Beauftragt ist die FMG-Tochter dort von sieben<br />

Flug gesellschaften der Star Alliance – unter ihnen<br />

Thai Airways, United Airlines, TAP, Qatar <strong>und</strong> ANA.<br />

Im Juni 2011 wurde die aerogate durch die IATA im<br />

Rahmen eines ISAGO-Audits (IATA Safety Audit for<br />

Gro<strong>und</strong> Operators) zertifiziert. Aufgr<strong>und</strong> der Maßnahmen<br />

im Bereich Umweltschutz <strong>und</strong> Nachhaltigkeit<br />

wurde das Umweltmanagementsystem der aerogate<br />

im April 2012 nach den Normen ISO 14001 <strong>und</strong><br />

EMAS (Eco Management and Audit Scheme) der EU<br />

erfolgreich zertifiziert <strong>und</strong> validiert.<br />

Auch als größter deutscher Ausbilder in diesem Beruf<br />

setzt aerogate Zeichen: 2012 begannen 19 Servicekaufleute<br />

ihre Ausbildung. Damit sind es insgesamt<br />

44 Auszubildende. Vor dem Hintergr<strong>und</strong> eines voraussichtlich<br />

stabilen K<strong>und</strong>enportfolios erwartet aerogate<br />

für 2013 ein positives Ergebnis.<br />

Cargogate: starke Marktposition in<br />

schwierigem Umfeld<br />

Cargogate, eine h<strong>und</strong>ertprozentige Tochtergesellschaft<br />

der Flughafen München GmbH, betreibt seit 1975<br />

Frachthandling am Flughafen München. Mit r<strong>und</strong> 210<br />

Mitarbeitern ist Cargogate für den Umschlag <strong>und</strong> die<br />

Lagerung der Luftfracht sowie die Dokumentation <strong>und</strong><br />

die Abwicklung von Zollformalitäten zuständig. Das Unternehmen<br />

hat über 75 Prozent der Luftfrachtk<strong>und</strong>en,<br />

die den Flughafen München anfliegen, unter Vertrag.<br />

Damit fertigt Cargogate über ein Drittel der am Standort<br />

ankommenden beziehungsweise abfliegenden<br />

Luftfracht ab.<br />

Das K<strong>und</strong>enportfolio blieb im Jahr 2012 weitgehend<br />

unverändert. Lediglich FedEx wird künftig Abfertigungsleistungen<br />

in Eigenregie erbringen. Die Umsatzverluste<br />

konnten durch einen neuen Service in Form<br />

eines ULD-Shuttles zwischen FedEx-Halle <strong>und</strong> Vorfeld<br />

nur teilweise kompensiert werden (ULD = Unit Load<br />

Devices beziehungsweise Luftfrachtcontainer <strong>und</strong><br />

-paletten). Die Entwicklung insgesamt wies bereits seit<br />

dem Frühjahr 2012 auf ein gebremstes Wirtschaftswachstum<br />

hin. Bis einschließlich Oktober ging die Ausladung<br />

(der Import) um über elf Prozent gegenüber<br />

dem Vorjahr zurück. Die Einladung (der Export) stagnierte<br />

etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Import<br />

<strong>und</strong> Export wiesen gemeinsam einen Rückgang von<br />

5,1 Prozent auf.<br />

Im Jahr 2012 unterzog sich die Cargogate der Auditierung<br />

zum Umweltmanagement mit einer erfolgreichen<br />

Zertifizierung nach der Norm ISO 14001+ Cor. 1:2009.<br />

Für das Geschäftsjahr 2013 ist eine Rückkehr zu deutlichen<br />

Gewinnen geplant. Ziel ist es, im kommenden<br />

Jahr die Konzessionen für die Abfertigungsdienste von<br />

South African Airways, IAG (British Airways/Iberia) <strong>und</strong><br />

Etihad Airways zu erhalten.<br />

EFM: leistungsstark <strong>und</strong> effizient<br />

Die EFM – Gesellschaft für Enteisen <strong>und</strong> Flugzeugschleppen<br />

am Flughafen München mbH, ein Tochterunternehmen<br />

der Flughafen München GmbH (49 Prozent)<br />

<strong>und</strong> der zum Lufthansa-Konzern gehörenden<br />

GGG Service for Airlines GmbH (51 Prozent), ist mit<br />

ihren r<strong>und</strong> 140 Mitarbeitern für das Rangieren, Enteisen<br />

<strong>und</strong> Klimatisieren von Flugzeugen am Flughafen<br />

München zuständig.<br />

Im Geschäftsjahr 2011/2012 führte die EFM r<strong>und</strong><br />

165.000 Rangiervorgänge <strong>und</strong> 9.100 Enteisungen<br />

durch. Im Geschäftsjahr 2010/2011 waren es 150.000<br />

Rangiervorgänge <strong>und</strong> 11.600 Enteisungsvorgänge. Da<br />

der verantwortungsvolle Umgang mit der Umwelt ein<br />

zentrales Qualitätsmerkmal der EFM ist, hat die Gesellschaft<br />

den Umweltschutz in ihr Qualitätsmanagement,<br />

das bereits seit 1997 nach ISO 9001 zertifiziert<br />

ist, eingeb<strong>und</strong>en.<br />

50<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Non-Aviation<br />

Non-Aviation: hoher Anteil am Gesamtumsatz<br />

Der Flughafen ist nicht nur Treffpunkt für Passagiere <strong>und</strong><br />

Besucher, sondern auch ein gefragter Standort für Betreiber<br />

von Geschäften, Restaurants <strong>und</strong> Serviceeinrichtungen,<br />

für Hoteliers <strong>und</strong> Vertreter der Werbebranche.<br />

Die beiden FMG-Geschäftsbereiche Real Estate <strong>und</strong><br />

Consumer Activities bilden gemeinsam mit den Tochtergesellschaften<br />

Allresto (Gastronomie) <strong>und</strong> eurotrade<br />

(Handel) den Sektor Non-Aviation. Während sich der<br />

Bereich Real Estate gr<strong>und</strong>sätzlich mit dem Erhalt <strong>und</strong><br />

der strategischen Weiterentwicklung der Immobilien<br />

<strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>stücksflächen am Standort beschäftigt,<br />

zeichnet der Bereich Consumer Activities mit seinen<br />

Geschäftsfeldern Parken, Centermanagement sowie<br />

Werbung/Medien <strong>und</strong> Marketing für die Vermietung<br />

<strong>und</strong> Vermarktung der vorhandenen Flächen verantwortlich.<br />

Der Anteil des Non-Aviation-Geschäfts am<br />

Gesamtumsatz des Flughafen München Konzerns lag<br />

im Jahr 2012 bei r<strong>und</strong> 49 Prozent.<br />

Attraktive Einkaufsmöglichkeiten <strong>und</strong><br />

vielfältiges gastronomisches Angebot<br />

Großen Anteil am Non-Aviation-Sektor hat am Flughafen<br />

München das Retailgeschäft mit 152 Shops<br />

<strong>und</strong> Serviceeinrichtungen sowie 48 gastronomischen<br />

Einheiten auf einer Fläche von mehr als 37.000 Quadratmetern.<br />

In beiden Terminals <strong>und</strong> im München<br />

Airport Center, die zusammen das kommerzielle<br />

Herzstück des Münchner Flughafens bilden, konnte<br />

durch die Ansiedlung neuer Shops, aber auch durch<br />

)<br />

munich-airport.de/shopping<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

51


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

p Non-Aviation<br />

)<br />

airport-media-muc.de<br />

)<br />

munich-airport.de/immo<br />

Umbaumaßnahmen, Modernisierungen <strong>und</strong> Flächenanpassungen<br />

der Branchenmix weiter gezielt optimiert<br />

<strong>und</strong> somit die Attraktivität gesteigert werden. Drei<br />

weitere Retail- <strong>und</strong> Gastronomiebetriebe sind darüber<br />

hinaus auf dem erweiterten Campusgelände, wie<br />

zum Beispiel im Besucherpark, zu finden.<br />

Das wichtigste Umbauprojekt im Jahr 2012 war die Erweiterung<br />

des zentralen Travel-Value-Shops im Terminal<br />

2. Mit 1.300 Quadratmetern Verkaufsfläche ist dieser<br />

Shop jetzt doppelt so groß wie zuvor. Im Zuge des<br />

Umbaus wurden weitere Optimierungen der Verkaufsflächen<br />

im Plazabereich vorgenommen, um die Attraktivität<br />

des Angebots für die Gäste weiter zu steigern.<br />

Im Bereich der Gastronomie konnten mit dem innovativen<br />

Konzept „Surf & Turf“ im München Airport Center<br />

sowie der neuen „Tante Ju’s Speisenwerkstatt“ im Besucherpark<br />

zwei neue anspruchsvolle Restaurants realisiert<br />

werden. Beide werden von der Tochtergesellschaft<br />

Allresto betrieben.<br />

Auch die Planungen für das Retailgeschäft im neuen<br />

Satellitengebäude für das Terminal 2 wurden weiter vorangetrieben.<br />

Insgesamt werden dort circa 8.000 Quadratmeter<br />

zusätzliche Flächen für Einzelhandel <strong>und</strong><br />

Gastronomie auf zwei neuen Abflugebenen entstehen.<br />

Retaileinheiten<br />

Gesamt: 200<br />

Einzelhandel (EZH)/Service: gesamt 152<br />

Gastronomie: gesamt 48<br />

Gastronomie<br />

Airside<br />

19<br />

Gastronomie<br />

Landside<br />

29<br />

EZH/Service<br />

Airside<br />

84<br />

EZH/Service<br />

Landside<br />

68<br />

Stand: Dezember 2012<br />

Ohne Besucherpark, Ringeltaube Nordallee, Sparkasse Verwaltung, Reisebüros<br />

MAC-Forum: Global Player<br />

präsentieren sich<br />

Der Flughafen München bietet in den beiden Terminals,<br />

im München Airport Center, aber auch auf dem<br />

Außengelände eine Vielzahl an Werbemöglichkeiten.<br />

Dazu zählen Promotion- <strong>und</strong> Eventflächen ebenso wie<br />

zahlreiche weitere hochwertige Werbeträger. Neben<br />

der Standardwerbung, wie den Leuchtkästen <strong>und</strong><br />

City-Light-Postern, hat der Werbek<strong>und</strong>e auch die<br />

Wahl zwischen speziellen Formen der Sonderwerbung,<br />

beispielsweise Riesenpostern an Fassaden <strong>und</strong><br />

Parkhäusern, Werbung an Gepäckwagen oder Bodenprojektionen.<br />

Hinzu kommen Werbeinstallationen, zu<br />

denen unter anderem Luftraumobjekte oder auch Exponatflächen<br />

zählen.<br />

Die größte überdachte Freifläche Europas – das MAC-<br />

Forum – wurde zum wiederholten Male von Audi genutzt.<br />

Mit einem Architektur- <strong>und</strong> Inszenierungskonzept<br />

machte der Ingolstädter Automobilhersteller aus<br />

der Fläche zwischen den beiden Terminals eine begehbare<br />

Eventlandschaft, auf der neue Modelle <strong>und</strong> Services<br />

vorgestellt wurden. In Form eines überdimensionalen<br />

3D-Bildes, das in aufwendiger Handarbeit auf<br />

den Boden aufgebracht wurde, präsentierte sich der<br />

internationale Konzern General Electric auf künstlerische<br />

Weise ebenfalls im MAC-Forum. Die beiden<br />

sportlichen Höhepunkte in 2012 – die Fußball-Europameisterschaft<br />

<strong>und</strong> die Olympischen Spiele – nahm<br />

unser Standort-Partner Lufthansa zum Anlass, um<br />

sich mit kreativen Umsetzungen als Fluggesellschaft<br />

des Sports zu präsentieren.<br />

Surf-Event <strong>und</strong> Weltpremiere<br />

Das Highlight unter den Veranstaltungen im Jahr 2012<br />

bildete erneut das Surf & Style-Event im Forum des<br />

München Airport Center im August, bei dem der Flughafen<br />

München bereits zum zweiten Mal die weltweit<br />

größte stehende Welle an einem Airport präsentierte.<br />

Auf ihr konnten Profis <strong>und</strong> Einsteiger kostenlos surfen,<br />

sie war aber auch Schauplatz der zweiten Europameisterschaften<br />

im sogenannten stationary wave riding<br />

am 11. <strong>und</strong> 12. August, die von r<strong>und</strong> 22.000 Zuschauern<br />

verfolgt wurden.<br />

Pünktlich zu seinem 20-jährigen Jubiläum präsentierte<br />

der Flughafen München mit dem MetaTwistTower<br />

eine absolute Weltneuheit. Der 41 Quadratmeter große,<br />

in sich klappbare LED-Tower wurde im MAC-Forum<br />

als zentrales Kommunikationsmedium für News,<br />

Content, Werbung <strong>und</strong> Services sowie Events, beispielsweise<br />

Public Viewings oder Kino-Open-Air-Veranstaltungen,<br />

installiert. Als Premiumpartner sind<br />

Lufthansa, Europcar, Audi <strong>und</strong> Süddeutsche Zeitung<br />

in den kommenden Jahren mit Content <strong>und</strong> Werbung<br />

auf dem Tower präsent.<br />

52<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Parken <strong>und</strong> Services: attraktives Portfolio<br />

Das Geschäftsfeld Parken <strong>und</strong> Services ist für die<br />

Bewirtschaftung von über 34.000 Stellplätzen, die<br />

sich auf 14 Parkhäuser <strong>und</strong> zahlreiche Parkflächen<br />

verteilen, zuständig. Zu seinen K<strong>und</strong>en zählen neben<br />

Fluggästen <strong>und</strong> Besuchern auch Mieter <strong>und</strong> Flughafenbeschäftigte.<br />

Insgesamt wurden im Jahr 2012<br />

r<strong>und</strong> 8,3 Millionen Fahrzeuge geparkt, was einer<br />

Steigerung von 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr<br />

entspricht. Dies ist vor allem durch die schrittweise<br />

Beschrankung der vorher frei zugänglichen Vorfahrten<br />

begründet, die erstmals eine Aussage über die<br />

Anzahl der dort abgestellten Fahrzeuge erlaubt.<br />

Zum Serviceportfolio gehört das „Komfort- <strong>und</strong> Sicherheitsparken“,<br />

das im Parkhaus P20 angeboten wird, einem<br />

Parkbereich, der nicht zuletzt wegen seiner speziellen<br />

Services vor allem bei Vielfliegern, Firmenk<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> Geschäftsleuten sehr beliebt ist. Zum Angebot<br />

zählen außerdem die Möglichkeit der verbindlichen Onlinereservierung<br />

im Voraus sowie die ermäßigte Buchung<br />

auf der Flughafenwebsite. Als Extraservice für<br />

Elektro- <strong>und</strong> Hybridautos stehen im P20 vier Stellplätze<br />

mit Stromanschluss zur Verfügung. Dort können<br />

Wagen während der Parkdauer kostenfrei aufgeladen<br />

werden.<br />

Allresto: umwelt- <strong>und</strong> biozertifiziert<br />

Die Allresto Flughafen München Hotel <strong>und</strong> Gaststätten<br />

GmbH, die am Flughafen München r<strong>und</strong> 85 Prozent<br />

aller gastronomischen Einrichtungen betreibt,<br />

gliedert sich in die drei Geschäftsbereiche Restaurants,<br />

Mitarbeiterkantinen <strong>und</strong> Hotel. Zum Bereich<br />

Restaurants, der das Kerngeschäft von Allresto dar-<br />

stellt, gehören zahlreiche in Eigenregie bewirtschaftete<br />

Restaurants mit deutscher, bayerischer, italienischer<br />

<strong>und</strong> asiatischer Küche sowie Bistros, ein Fast-<br />

Food-Restaurant, Cafés <strong>und</strong> diverse Bars in den<br />

beiden Terminals sowie das Konferenzzentrum municon.<br />

Die fünf Mitarbeiterkantinen <strong>und</strong> das Kempinski<br />

Hotel Airport München werden auf Basis eines<br />

Managementvertrages von dem Caterer Eurest<br />

Deutschland GmbH beziehungsweise von Kempinski<br />

betrieben.<br />

Die Allresto ist mit einem Mix aus Franchise- <strong>und</strong> Lizenzkonzept<br />

sowie eigenen starken Marken ein attraktiver<br />

<strong>und</strong> innovativer Gastgeber für Passagiere <strong>und</strong> Besucher<br />

am Flughafen München <strong>und</strong> wurde insbesondere<br />

wegen ihrer hochwertigen Serviceleistungen bei den<br />

Passagierbefragungen durch das englische Marktforschungsunternehmen<br />

Skytrax 2012 als zweitbeste<br />

Flughafengastronomie in Europa ausgezeichnet. Das<br />

Unternehmen, das r<strong>und</strong> 90 Prozent der verwendeten<br />

Lebensmittel aus Bayern bezieht, ist darüber hinaus<br />

nach EMAS umweltzertifiziert <strong>und</strong> achtet auf einen ressourcenschonenden<br />

Umgang mit Lebensmitteln sowie<br />

auf Nachhaltigkeit auf dem Sektor der Reinigung<br />

<strong>und</strong> Logistik. Die Biozertifizierung erlaubt es Allresto,<br />

nach den Richtlinien der EG-Öko-Verordnung Biowaren<br />

herzustellen, die im Bistro Organic im Terminal 2 angeboten<br />

werden.<br />

Erklärtes Ziel des Unternehmens, das mit durchschnittlich<br />

650 Mitarbeitern im Jahr 2012 Umsatzerlöse inklusive<br />

Erträge in Höhe von 93 Millionen Euro erzielte,<br />

ist es, die attraktivste, effizienteste <strong>und</strong> nachhaltigste<br />

Verkehrsgastronomie Europas zu werden.<br />

)<br />

munich-airport.de/parken<br />

)<br />

allresto.de<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

53


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

p Non-Aviation<br />

)<br />

eurotrade.org<br />

)<br />

medicare-m.de<br />

eurotrade: Einkaufserlebnis Airport<br />

Die eurotrade Flughafen München Handels-GmbH, eine<br />

h<strong>und</strong>ertprozentige Tochter der Flughafen München<br />

GmbH, betreibt am Flughafen München mit 64 Retail-<br />

Stores in den Verkaufsbereichen Duty Free/Travel Value,<br />

Presse <strong>und</strong> Souvenirs, Mode <strong>und</strong> Textilien, Uhren,<br />

Schmuck <strong>und</strong> Accessoires sowie mit kleinen gastronomischen<br />

Einheiten einen vielfältigen Branchenmix. Darüber<br />

hinaus zeigt sich die eurotrade für den Betrieb eines<br />

Duty Free/Travel Value-Shops am Flughafen<br />

Friedrichshafen verantwortlich.<br />

Das Unternehmen generierte im Jahr 2012 mit seinen<br />

über 1.000 Mitarbeitern einen Nettoumsatz von<br />

187,5 Millionen Euro, was einer Umsatzsteigerung von<br />

8,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht <strong>und</strong> das<br />

Passagierwachstum von 1,6 Prozent deutlich übertrifft.<br />

Damit erzielte die eurotrade ihr bestes Jahresergebnis<br />

der Unternehmensgeschichte. Um auch künftig eine<br />

positive Ertragsentwicklung zu erreichen, richtet die<br />

eurotrade den Fokus auf ein an internationalen K<strong>und</strong>en<br />

ausgerichtetes Produktportfolio <strong>und</strong> forciert gleichzeitig<br />

den weiteren Ausbau des Angebots an weltweit<br />

führenden Marken.<br />

MediCare: Kompetenz in Sachen<br />

Ges<strong>und</strong>heit<br />

Die MediCare Flughafen München Medizinisches Zentrum<br />

GmbH stellt für den Flughafen 24 St<strong>und</strong>en täglich<br />

die medizinische Versorgung von Passagieren, Besuchern<br />

<strong>und</strong> Mitarbeitern sicher. Darüber hinaus bietet<br />

die MediCare betriebs- <strong>und</strong> flugärztliche Leistungen für<br />

den Flughafen München sowie für die Firmen auf dem<br />

Campus. Als weiteren Schwerpunkt betreibt MediCare<br />

54<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

die AirportClinic M. Dieses medizinische Kompetenzzentrum<br />

vereint in einem einzigartigen Full-Service-<br />

Konzept spezialisierte Versorgung sowie Nähe <strong>und</strong> Erreichbarkeit<br />

für Patienten aus dem Umland <strong>und</strong> aus<br />

aller Welt. Im Portfolio sind die Fachgebiete Orthopädie,<br />

Gynäkologie <strong>und</strong> Urologie. Gesellschafter des Unternehmens<br />

sind die Flughafen München GmbH mit<br />

51 Prozent <strong>und</strong> die MAHM GmbH, ein Zusammenschluss<br />

von teilweise am Flughafen München niedergelassenen<br />

Ärzten, mit 49 Prozent. Die MediCare beschäftigt<br />

derzeit 64 Mitarbeiter <strong>und</strong> erzielte 2012 einen<br />

Gesamtumsatz von über sechs Millionen Euro. Auch<br />

im Jahr 2013 wird mit weiterem Wachstum in allen<br />

Bereichen der MediCare gerechnet.<br />

Consulting: Fachwissen für andere<br />

Flughäfen<br />

Die Flughafen München GmbH hat in den letzten<br />

Jahrzehnten ein bedeutendes Image auf internationaler<br />

Ebene aufgebaut. Einerseits hat dazu die sehr<br />

erfolgreiche Entwicklung des nunmehr 20-jährigen<br />

Münchner Airports beigetragen. Andererseits hat die<br />

Flughafen München GmbH ihr Wissen seit ihrem erfolgreichen<br />

Großumzug exportieren können <strong>und</strong> ist<br />

so zum weltweit führenden Inbetriebnahme- <strong>und</strong><br />

Umzugsspezialisten geworden. Aufgr<strong>und</strong> dieser<br />

erfolgreichen Entwicklung wurde Anfang 2010 ein<br />

eigener Bereich Internationales Geschäft gegründet,<br />

um die internationalen Aktivitäten der Flughafen<br />

München GmbH auszubauen <strong>und</strong> neue Geschäftsfelder<br />

zu erschließen. Diese global orientierte<br />

Abteilung bedient die drei Kernthemen Consulting<br />

Services, Management Services <strong>und</strong> Private Equity<br />

Investment.<br />

Durch den Facettenreichtum der Flughafen München<br />

GmbH <strong>und</strong> ihrer Beteiligungen stellt der Konzern einen<br />

„Full-Service-Operator“ dar <strong>und</strong> verfügt über ein f<strong>und</strong>iertes<br />

Fachwissen. Das Engagement der FMG in diesem<br />

Bereich wurde bereits mehrfach mit Preisen ausgezeichnet.<br />

Der Bereich Internationales Geschäft kann<br />

auf das Fach- <strong>und</strong> Expertenwissen aller Bereiche im<br />

Flughafen München Konzern zugreifen <strong>und</strong> individuelle<br />

maßgeschneiderte Beratung für den gesamten Lebenszyklus<br />

eines Flughafens anbieten. So kann die<br />

Flughafen München GmbH mit Leistungen für alle<br />

Fragestellungen des Airport-Betriebs aufwarten, von<br />

ersten Machbarkeitsstudien bis hin zu Managementaufgaben.<br />

Im Jahr 2012 setzte das circa 50-köpfige Team im internationalen<br />

Geschäft r<strong>und</strong> neun Millionen Euro um.<br />

Durch konsequente Vertriebsbestrebungen <strong>und</strong> Erschließung<br />

neuer Beratungsfelder sowie durch Kapitalbeteiligungen<br />

soll dieser Umsatz in den folgenden<br />

Jahren konsequent gesteigert werden.<br />

K<strong>und</strong>enorientierte Beratungsleistungen<br />

Initialisierungsphase<br />

Planungsphase Bauphase Inbetriebnahme Betrieb<br />

Entwicklung der Flughafenstrategie & Businessplanung<br />

Verkehrsvorhersage<br />

Verkehrsentwicklung & Airline-Marketing<br />

Machbarkeitsstudie<br />

Masterplanung<br />

& Infrastrukturdesign<br />

Operational Readiness<br />

& Airport Transfer (ORAT)<br />

Flughafenmanagement<br />

Airport<br />

Collaborative<br />

Decision<br />

Making<br />

(A-CDM)<br />

Operatives & Managementtraining<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

55


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

p Qualität <strong>und</strong> Sicherheit<br />

Qualität <strong>und</strong> Sicherheit<br />

)<br />

munich-airport.de/feedback<br />

Service wird laufend optimiert<br />

Der Flughafen München ist stets bestrebt, seinen<br />

Fluggästen ein vielfältiges Leistungsangebot sowie<br />

ein Höchstmaß an Servicequalität zu bieten. Für die<br />

Optimierung der Servicequalität ist für uns die Meinung<br />

unserer K<strong>und</strong>en, zu denen Passagiere, Fluggesellschaften<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter sonstiger Unternehmen<br />

am Flughafen, Besucher, aber auch Flughafenmitarbeiter<br />

zählen, von außerordentlich hoher Bedeutung.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> pflegt die Flughafen München<br />

GmbH seit vielen Jahren ein Feedbacksystem, über<br />

das die K<strong>und</strong>en Anregungen <strong>und</strong> Beschwerden einbringen<br />

können. Ferner tragen bereits seit Längerem<br />

Umfragen dazu bei, die K<strong>und</strong>en zufriedenheit<br />

zu ermitteln.<br />

K<strong>und</strong>enfeedback zur Servicequalität<br />

Durch ein zentrales K<strong>und</strong>enmanagement stellt das<br />

Unternehmen sicher, dass alle schriftlichen Anregungen<br />

oder Beschwerden der Flughafennutzer nicht nur<br />

zeitnah <strong>und</strong> individuell beantwortet werden, sondern<br />

auch zur Optimierung des Serviceangebots beitragen.<br />

Sämtliche K<strong>und</strong>enanregungen werden systematisch<br />

erfasst <strong>und</strong> regelmäßig ausgewertet.<br />

Das K<strong>und</strong>enmanagement verzeichnete im Jahr 2012<br />

insgesamt 1.354 K<strong>und</strong>enanregungen. Trotz 1,6 Prozent<br />

Steigerung des Passagiervolumens lag die Anzahl der<br />

Anregungen in etwa auf Vorjahresniveau. Im Verhältnis<br />

zu über 38 Millionen Passagieren kann die Anzahl<br />

der Anregungen als sehr gering eingestuft werden.<br />

R<strong>und</strong> 40 Prozent des K<strong>und</strong>enfeedbacks liegen nicht im<br />

direkten Verantwortungsbereich des Flughafen München<br />

Konzerns. Dazu gehört K<strong>und</strong>enfeedback zu Airline-Angelegenheiten<br />

(zum Beispiel Annullierungen,<br />

Flugverspätungen, Service von Airlines), behördlichen<br />

Kontrollen oder öffentlichen Verkehrsmitteln.<br />

Bei den Themen Gepäckabfertigung (Wartezeit bei der<br />

Gepäckausgabe) <strong>und</strong> Onlinebuchung von Parkplätzen<br />

konnte die FMG durch zielgerichtete Maßnahmen einen<br />

Rückgang des kritischen K<strong>und</strong>enfeedbacks bewirken.<br />

Permanente Verbesserungen der Prozess-, Koordinations-<br />

<strong>und</strong> Kommunikationsabläufe bei der Gepäckausgabe<br />

sowie eine Optimierung der Flughafen<br />

München Website mit besseren Informationsdarstellungen<br />

<strong>und</strong> einem neuen Webportal zur Onlinebuchung<br />

von Parkplätzen tragen dem K<strong>und</strong>enwunsch nach einer<br />

verbesserten Servicequalität Rechnung.<br />

56<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Beschwerden nach Thema<br />

Anzahl der Nennungen<br />

Airline-Angelegenheiten<br />

308<br />

Wartezeiten<br />

281<br />

Gepäck<br />

277<br />

Parken (mit Onlinebuchung)<br />

210<br />

Personenkontrolle<br />

194<br />

Fehlende Einrichtungen<br />

Passkontrolle<br />

Öffentliche Verkehrsmittel<br />

44<br />

38<br />

66<br />

)<br />

infogate-systems.de<br />

Skytrax & ASQ 2012: Auszeichnungen<br />

für hohe Servicequalität<br />

Durch das Benchmarkprogramm „Airport Service Quality“<br />

(ASQ) des europäischen Flughafendachverbandes<br />

Airports Council International (ACI) sowie anhand der<br />

jährlichen Passagierbefragungen durch das unabhängige<br />

Londoner Luftfahrtforschungsinstitut Skytrax erhält<br />

der Flughafen München regelmäßig Informationen darüber,<br />

wie Fluggäste seine Dienstleistungen <strong>und</strong> Serviceangebote<br />

bewerten.<br />

Das ASQ-K<strong>und</strong>enzufriedenheits-Benchmarkprogramm<br />

liefert den über 200 weltweit teilnehmenden Flughäfen<br />

quartalsweise Daten zur K<strong>und</strong>enzufriedenheit. Der<br />

Flughafen München erhielt im Jahr 2012 mit dem Wert<br />

4,02 ein K<strong>und</strong>enzufriedenheits-Rating, das dem Qualitätsurteil<br />

„sehr gut“ entspricht. Damit platzierten wir<br />

uns im Vergleich mit ähnlichen Flughäfen unter den<br />

Top 3. Eine höhere K<strong>und</strong>enzufriedenheit beim Internet-/<br />

WLAN-Angebot sowie dem Preis-/Leistungsverhältnis<br />

beim Parken <strong>und</strong> optimierte Wartezeiten beim Check-in<br />

sowie bei der Gepäckausgabe trugen mit zu diesem Ergebnis<br />

bei. Sie sind das Resultat von Verbesserungsmaßnahmen,<br />

die im Jahr 2012 umgesetzt wurden.<br />

Neue Tochter „InfoGate“<br />

Im März 2012 wurde die InfoGate Information Systems<br />

GmbH als h<strong>und</strong>ertprozentige Tochter der Flughafen<br />

München GmbH gegründet. Ziel ist es, das seit 2011<br />

am Flughafen München im Einsatz befindliche eigenentwickelte<br />

Informationssystem „InfoGate“ auch außerhalb<br />

des Münchner Flughafens zu vermarkten <strong>und</strong><br />

für andere K<strong>und</strong>ensegmente weiterzuentwickeln.<br />

Die Produktfamilie InfoGate bietet eine mehrsprachige<br />

videobasierte K<strong>und</strong>enkommunikation sowie eine breite<br />

Funktionspalette an Informations-, Buchungs- <strong>und</strong><br />

Navigationsservices. Besonders interessant ist der<br />

Einsatz des Systems für Unternehmen, deren Standorte<br />

weitläufig verteilt liegen <strong>und</strong> deren Informations<strong>und</strong><br />

Betreuungsdienste kostenoptimal zentralisiert<br />

werden sollen. Das Indoor-Wegeführungsmodul erlaubt<br />

den Nutzern, auch in großen Gebäuden den<br />

Überblick zu behalten <strong>und</strong> den kürzesten Weg zum Ziel<br />

zu finden. Die InfoGate-Lösung richtet sich dabei besonders<br />

an große Infrastrukturbetreiber, Unternehmen<br />

aus der Verkehrsbranche oder Messestandorte.<br />

Im Juni 2012 wurde die erste Installation außerhalb<br />

des Münchner Flughafens in Ingolstadt in Betrieb genommen.<br />

Das Terminal 2 des Münchner Flughafens<br />

<strong>und</strong> ein Hotel wurden im Sommer 2012 mit InfoGate-<br />

Systemen ausgestattet. Anfang 2013 folgten Einkaufszentren<br />

in Nord- <strong>und</strong> Westdeutschland. Damit konnte<br />

InfoGate erstmals auch Unternehmen außerhalb der<br />

Reisebranche für sich gewinnen.<br />

Sicherheit im Fokus<br />

Das Thema Sicherheit besitzt an einem internationalen<br />

Verkehrsflughafen naturgemäß oberste Priorität.<br />

Den höchsten Stellenwert hat am Flughafen München<br />

sowohl die allgemeine Sicherheit (Security) als<br />

auch – gemäß den gesetzlichen Vorschriften des Luftverkehrs<br />

– der sichere Betrieb von Flugzeugen <strong>und</strong><br />

deren Abfertigung (Safety). Gerade vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />

kontinuierlich steigender Verkehrszahlen im<br />

Luftverkehr liegt das Augenmerk von Airport Safety<br />

)<br />

airportservicequality.aero<br />

)<br />

munich-airport.de/<br />

sicherheit<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

57


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

p Qualität <strong>und</strong> Sicherheit<br />

)<br />

cap-security.de<br />

darauf, Unfälle <strong>und</strong> Gefahrensituationen zu vermeiden<br />

<strong>und</strong> zu minimieren sowie systematisches Fehlerpotenzial<br />

zu erkennen.<br />

Die FMG trägt als Flughafenbetreibergesellschaft<br />

nach § 8 des Luftsicherheitsgesetzes (LuftSiG) die<br />

Verantwortung zur Eigensicherung für baulich-technische<br />

als auch personelle <strong>und</strong> organisatorische Maßnahmen.<br />

Zuständig für die operative Umsetzung dieser<br />

Aufgabenstellung ist neben der FMG die CAP<br />

Flughafen München Sicherheits-GmbH, ein h<strong>und</strong>ertprozentiges<br />

Tochterunternehmen der FMG, mit derzeit<br />

700 Mitarbeitern.<br />

Den Luftverkehrsgesellschaften am Flughafen München<br />

obliegt eine Eigensicherungspflicht nach § 9 Luftsicherheitsgesetz<br />

sowie zusätzlich die Verantwortung<br />

für die Sicherung der Fracht. Als zuständige Aufsichtsbehörde<br />

fungiert hier das Luftfahrtb<strong>und</strong>esamt. Kontinuierliche<br />

Qualitätskontrollen erfolgen durch nationale<br />

<strong>und</strong> EU-Sicherheitsinspektionen, die durch ein unternehmenseigenes<br />

Qualitätsmanagementsystem im<br />

Bereich Security ergänzt werden. Überwacht wird der<br />

Flughafen München von der bayerischen Luftaufsichtsbehörde<br />

(BStMWIVT).<br />

Für die Luftverkehrssicherheit am Flughafen München<br />

sorgen die B<strong>und</strong>espolizei <strong>und</strong> der Zoll. Die B<strong>und</strong>espolizei<br />

ist zuständig für die Passkontrollen bei der Ein- <strong>und</strong><br />

Ausreise <strong>und</strong> übernimmt diverse Sicherungsaufgaben,<br />

wie etwa bei besonders gefährdeten Flügen oder bei<br />

Passagierkontrollstellen in den Terminals. Der Zoll<br />

nimmt die Ein- <strong>und</strong> Ausfuhrkontrollen der mitgeführten<br />

Waren vor.<br />

Die vier Säulen der Luftsicherheit in Deutschland<br />

Sicherheit der zivilen Luftfahrt<br />

Luftfahrtbehörden Flughafenbetreiber Luftfahrtunternehmen<br />

Reglementierte<br />

Beauftragte<br />

B<strong>und</strong>esministerium<br />

des Innern<br />

B<strong>und</strong>esministerium<br />

des Innern<br />

B<strong>und</strong>esministerium<br />

für Verkehr, Bau <strong>und</strong><br />

Stadtentwicklung<br />

Luftfahrt-B<strong>und</strong>esamt<br />

B<strong>und</strong>esministerium<br />

für Verkehr, Bau <strong>und</strong><br />

Stadtentwicklung<br />

Luftfahrt-B<strong>und</strong>esamt<br />

Besondere Befugnisse der<br />

Luftsicherheitsbehörden<br />

Sicherheitsmaßnahmen<br />

des Flugplatzbetreibers<br />

Sicherheitsmaßnahmen der<br />

Luftfahrtunternehmen<br />

Festlegung gemeinsamer<br />

Vorschriften für die Sicherheit<br />

der Zivilluftfahrt<br />

’ Abwehr äußerer Gefahr<br />

auf die zivile Luftfahrt<br />

’ Einsetzen geeigneter<br />

Hilfsorgane zur Durchführung<br />

von Personen<strong>und</strong><br />

Gepäckkontrollen<br />

’ Kontrollieren <strong>und</strong> Verweisen<br />

von Personen,<br />

Kontrolle von mitgeführten<br />

Gegenständen<br />

’ Personal-, Mitarbeiter<strong>und</strong><br />

Zugangskontrollen<br />

’ Allgemeine Sicherheit<br />

des Flughafenbetriebes<br />

’ Bauliche <strong>und</strong> technische<br />

Gestaltung des Flughafens<br />

’ Schulung des Personals<br />

’ Eigensicherung des<br />

Betriebs der Airline<br />

’ Sicherungsmaßnahmen<br />

bei Passagieren, Gepäck,<br />

Post <strong>und</strong> Fracht<br />

’ Sicherung eigener<br />

Luftfahrzeuge<br />

’ Schulung des Personals<br />

’ Kontrolle der Fracht …<br />

- von Hand oder<br />

- mit Röntgengerät oder<br />

- in einer Druckkammer<br />

oder<br />

- mit biosensorischen<br />

Mitteln<br />

… um zu gewährleisten,<br />

dass die Fracht keine<br />

verbotenen Gegenstände<br />

enthält, die nicht<br />

angemeldet bzw. nicht<br />

ordnungsgemäß den<br />

geltenden Sicherheitsmaßnahmen<br />

unterzogen<br />

wurden.<br />

’ Schulung des Personals<br />

58<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Fortbildung für Sicherheitskräfte<br />

Vor dem Zutritt in den Abflugbereich werden die Passagiere<br />

sowie ihr Handgepäck von den Mitarbeitern der<br />

Sicherheitsgesellschaft am Flughafen München mbH<br />

(SGM) kontrolliert. Dies geschieht im Auftrag der<br />

obersten bayerischen Luftsicherheitsbehörde, in diesem<br />

Falle des Bayerischen Staatsministeriums für<br />

Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr <strong>und</strong> Technologie, <strong>und</strong><br />

unter der Fachaufsicht des Luftamtes Südbayern. Um<br />

eine kontinuierliche Sicherheit <strong>und</strong> Qualität der Kontrolle<br />

zu gewährleisten, absolviert jeder der mehr als 1.200<br />

Luftsicherheitsbeauftragten jährlich 40 St<strong>und</strong>en Fort<strong>und</strong><br />

Weiterbildung.<br />

Umsetzung neuer Sicherheitsbestimmungen<br />

Die Europäische Union hat die Flughafenbetreiber per<br />

Verordnung angewiesen, Lieferungen in die Sicherheitsbereiche<br />

noch gründlicher zu kontrollieren. Am<br />

Flughafen München hat der Servicebereich Security<br />

bereits im Jahr 2011 Planungen für den Bau einer zusätzlichen<br />

Kontrollstelle für solche Lieferungen aufgenommen.<br />

Die Baumaßnahme wurde fristgerecht zum<br />

28. April 2012 abgeschlossen. Ähnlich wie bei der Luftfracht<br />

können sich Unternehmen auch für die Abfertigung<br />

von Flughafenlieferungen als „bekannte Lieferanten“<br />

vom Flughafenbetreiber zertifizieren lassen. Das<br />

bedeutet: Verpflichtet sich das Unternehmen, bei Lieferungen<br />

in den Sicherheitsbereich vorgegebene Verfahren<br />

anzuwenden, vereinfachen sich im Gegenzug die<br />

Kontrollen. Im Jahr 2012 benannte der Servicebereich<br />

Security 160 Unternehmen als „bekannte Lieferanten“.<br />

Safety-Management-System für<br />

optimale Sicherheit<br />

Gemäß den Vorgaben der International Civil Aviation<br />

Organization ICAO, Annex 14, sowie der Luftverkehrs-<br />

Zulassungsordnung, § 45 b, betreibt die Flughafen<br />

München GmbH ein Safety-Management-System,<br />

dessen Zuständigkeitsbereich sich auf den gesamten<br />

Flughafen erstreckt <strong>und</strong> in der Flughafenbenutzungsordnung<br />

mit aufgeführt ist. Das bedeutet, dass auch<br />

alle am Flughafen München tätigen Unternehmen <strong>und</strong><br />

Organisationen, die sicherheitsrelevante Aufgaben<br />

erfüllen, in das Safety-Management-System unter der<br />

Leitung der Flughafengesellschaft mit einbezogen sind.<br />

Das Safety-Team, das sich aus dem Safety-Manager<br />

<strong>und</strong> seinen Mitarbeitern zusammensetzt, bildet die<br />

Schnittstelle zu den Safety-Management-Systemen der<br />

Luftverkehrsgesellschaften, der Deutschen Flugsicherung<br />

sowie der Luftfahrtbehörden beziehungsweise anderer<br />

Organisationseinheiten, die auf dem Vorfeld tätig<br />

sind. Zu den zentralen Aufgaben zählen unter anderem<br />

die Mitwirkung bei luftrechtlichen Genehmigungsverfahren<br />

<strong>und</strong> Flughafeninspektionen seitens der Behörde<br />

sowie die Durchführung von Safety-Audits auf dem gesamten<br />

Flughafen. Weitere Kernelemente sind die Untersuchung<br />

von Unfällen, Schadensereignissen <strong>und</strong> sicherheitsrelevanten<br />

Vorkommnissen sowie die Koordination<br />

<strong>und</strong> Abstimmung mit Luftfahrtbehörden <strong>und</strong><br />

Airlines in Fragen der Flugbetriebssicherheit.<br />

Krisenmanagement – „Organisation<br />

des Unbekannten“<br />

Eine Infrastruktur wie der Flughafen München ist essenzieller<br />

Bestandteil einer hoch entwickelten <strong>und</strong><br />

mobilen Gesellschaft. Die Beeinträchtigung oder der<br />

Ausfall dieser wichtigen Infrastruktur in einer Krise hat<br />

nachhaltige Auswirkungen auch für andere Branchen<br />

<strong>und</strong> Bereiche <strong>und</strong> damit weit über den Flughafen<br />

München hinaus. Ursachen, aus denen sich Krisen<br />

entwickeln können, sind zum Beispiel Naturkatastrophen,<br />

klimawandelbedingte Extremwetterereignisse,<br />

Pandemien, Wirtschafts- <strong>und</strong> Finanzkrisen, menschliches<br />

Versagen, Großschadenslagen, technische<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

59


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

p Qualität <strong>und</strong> Sicherheit<br />

Ausfälle sowie vorsätzliche Handlungen mit kriminellem<br />

oder terroristischem Hintergr<strong>und</strong>. Die Verschärfung<br />

der Gefahrensituation stellt die Gesellschaft, <strong>und</strong> im besonderen<br />

Maße einen großen Flughafen wie den Flughafen<br />

München, vor neue Herausforderungen.<br />

Krisen sind nicht planbar – planbar sind jedoch die Reaktionen<br />

auf Krisen. Ein Baustein, um durch zukunftsorientiertes<br />

<strong>und</strong> weitsichtiges Handeln einer der attraktivsten,<br />

effizientesten <strong>und</strong> nachhaltigsten Hub-Flughäfen<br />

der Welt zu sein, ist ein standortübergreifendes<br />

Krisenmanagement. Ein spezieller Krisenstab mit abteilungsübergreifenden<br />

Kompetenzen <strong>und</strong> unter einheitlicher<br />

Leitung bündelt im Ernstfall alle Aktivitäten.<br />

Für den Krisenstab haben wir eine eigene Aufbauorganisation,<br />

eine spezielle Infrastruktur (Krisenstabsräume,<br />

eigene Kommunikationsstrukturen, besondere<br />

technische Ausstattung) sowie spezielle Prozessabläufe<br />

(Alarmierung, Dokumentation) geschaffen. Darüber<br />

hinaus wurden die Mitglieder des Krisenstabs<br />

speziell geschult. In Form von Krisenstabsübungen<br />

trainiert der Krisenstab für den Ernstfall. Im Jahr 2013<br />

wird diese Sonderorganisationsform durch ein Assistenzteam<br />

– die Krisenstabsadministration – erweitert<br />

werden, welches aus Mitarbeitern aus den verschiedensten<br />

Bereichen des Unternehmens besteht.<br />

Flughafenfeuerwehr: in 180 Sek<strong>und</strong>en<br />

vor Ort<br />

Um den hohen Sicherheitsstandards am Flughafen<br />

München gerecht werden zu können, gibt es zwei Feuerwachen.<br />

Die Feuerwache Süd ist für den Flugzeugbrandschutz<br />

der südlichen Start- <strong>und</strong> Landebahn sowie<br />

auf den Vorfeldern von Terminal 1, Fracht <strong>und</strong> Wartung<br />

<strong>und</strong> auf dem Hubschrauberlandeplatz zuständig. Die<br />

Feuerwache Nord übernimmt diese Aufgabe bei der<br />

nördlichen Start- <strong>und</strong> Landebahn sowie auf dem östlich<br />

gelegenen Vorfeld des Terminals 2. Beim Gebäudebrandschutz<br />

auf dem Flughafengelände arbeiten beide<br />

Feuerwachen zusammen.<br />

Die Flughafenfeuerwehr am Münchner Airport erfüllt<br />

die Richtlinien der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation<br />

ICAO nach der höchsten Kategorie 10, nach denen<br />

jeder Punkt auf den Start- <strong>und</strong> Landebahnen innerhalb<br />

von 180 Sek<strong>und</strong>en nach Auslösen eines Alarms<br />

erreicht <strong>und</strong> innerhalb dieser Frist auch mit der Brandbekämpfung<br />

begonnen werden muss. Bei Alarmierung<br />

des Flugzeugbrandschutzes dürfen nicht mehr als<br />

40 Sek<strong>und</strong>en vergehen, bis die Fahrzeuge die Wache<br />

verlassen.<br />

Für den Gebäudebrandschutz sind in allen Gebäuden<br />

<strong>und</strong> auf dem Gelände des Flughafens insgesamt<br />

52.000 automatische <strong>und</strong> manuelle Brandmelder installiert.<br />

Die Einsatzzentrale der Flughafenfeuerwehr<br />

verfügt außerdem über eine ständige Verbindung zur<br />

Integrierten Leitstelle Erding <strong>und</strong> zur Polizeiinspektion<br />

am Flughafen, sodass die Flughafenfeuerwehr bei einem<br />

größeren Schadensereignis zusätzlich Unterstützung<br />

anfordern <strong>und</strong> bei Bedarf auch außerhalb des<br />

Flughafens Hilfe leisten kann.<br />

An r<strong>und</strong> 150 St<strong>und</strong>en im Jahr absolvieren die Mitarbeiter<br />

der Feuerwehr theoretische <strong>und</strong> praktische<br />

Fortbildungen, die die Bedienung der Löschanlagen,<br />

den Umgang mit Gefahrgut <strong>und</strong> Atemschutz sowie<br />

eine Sanitätsausbildung <strong>und</strong> die technische Hilfe bei<br />

Verkehrsunfällen beinhalten. Eigene Lehrrettungsassistenten<br />

führen Erste-Hilfe-Schulungen für alle Beschäftigten<br />

am Flughafen durch. Am feuerwehreigenen<br />

Löschbecken üben die Brandschützer darüber<br />

hinaus den Umgang mit einem Großfeuer. Die Rückstände<br />

des zu Übungszwecken verbrannten Kerosins<br />

werden in unterirdischen Sammelbecken aufgefangen<br />

<strong>und</strong> sachgerecht entsorgt.<br />

Die Flughafenfeuerwehr wurde im Jahr 2012 in insgesamt<br />

3.582 Fällen alarmiert, 857 davon waren Fehlalarme.<br />

Zu den Einsätzen zählten 1.831 technische<br />

Hilfeleistungen, 574 Sicherheitswachen, 118 Brandeinsätze<br />

sowie 202 sogenannte First-Responder-Einsätze,<br />

bei denen Erste Hilfe bis zum Eintreffen des<br />

Rettungsdienstes geleistet wurde. Über die vielfältige<br />

Arbeit der Flughafenfeuerwehr, die Ende des Berichtsjahres<br />

202 Mitarbeiter zählte, informierten sich<br />

im Jahr 2012 r<strong>und</strong> 11.000 Besucher, unter anderem<br />

auch im Rahmen von Führungen.<br />

60<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Bird Control: Vogelschlag verhindern<br />

Kollisionen von Luftfahrzeugen mit Vögeln stellen eine<br />

Gefahr für die Sicherheit des Luftverkehrs dar. Um die<br />

Sicherheit <strong>und</strong> die ordnungsgemäße Durchführung des<br />

Flughafenbetriebes zu gewährleisten, werden am Flughafen<br />

München eine Reihe von Maßnahmen ergriffen.<br />

Die Bird-Control-Aufgaben, die der aktiven Abwehr von<br />

möglichen Gefahren dienen, nehmen speziell geschulte<br />

Mitarbeiter der Flughafen München GmbH wahr, die<br />

in einem Schichtbetrieb während der gesamten Betriebszeit<br />

anwesend sind <strong>und</strong> in ständigem Kontakt mit<br />

der Flugsicherung stehen.<br />

Durchdachtes Biotopmanagement<br />

Anders als viele internationale Flughäfen setzt der<br />

Münchner Airport nicht nur auf die Vertreibung von für<br />

den Flugbetrieb gefährlichen Vögeln, vielmehr liegt der<br />

Schwerpunkt auf einem speziellen, den lokalen Verhältnissen<br />

angepassten Biotopmanagement. Dabei wird<br />

auf dem Flughafen <strong>und</strong> in seinem Umfeld darauf hingewirkt,<br />

dass flugsicherheitsrelevante, also schwergewichtige<br />

oder schwarmbildende Vögel erst gar nicht angelockt<br />

werden.<br />

Zwei Drittel des Flughafengeländes sind Grünflächen,<br />

deren Pflege in diesem Zusammenhang von besonderer<br />

Bedeutung ist: Da niedrige Grasbestände flugsicherheitsrelevante<br />

Vögel anlocken, werden die Grünflächen<br />

im Bereich der Start- <strong>und</strong> Landebahnen so selten<br />

wie möglich gemäht. Schwarmvögel wie Möwen<br />

<strong>und</strong> Stare bleiben den auf diese Weise entstehenden<br />

Langgrasbeständen wegen des fehlenden Sichtkontakts<br />

fern <strong>und</strong> schwergewichtige Vögel wie Bussarde<br />

<strong>und</strong> Reiher wegen der erschwerten Nahrungssuche.<br />

Da schwergewichtige Wasservögel offene Wasserflächen<br />

bevorzugen, gibt es auf dem Gelände kaum Gewässer,<br />

die notwendigen Gr<strong>und</strong>wasserabsenkgräben<br />

sind mit Drähten überspannt <strong>und</strong> übernässte Flächen<br />

drainiert. Der Flughafenzaun wiederum verhindert das<br />

Eindringen von größeren Säugetieren, wie beispielsweise<br />

Rehen <strong>und</strong> Wildschweinen. Aus Gründen der Vogelschlagverhütung<br />

sind für landwirtschaftlich genutzte<br />

Flächen außerhalb des Flughafengeländes, die sich im<br />

Eigentum der FMG befinden, Bewirtschaftungsauflagen<br />

mit dem jeweiligen Pächter vertraglich vereinbart<br />

worden. Unter anderem dürfen in einem Streifen bis<br />

600 Meter um den Flughafen weder Flüssigdünger<br />

noch Klärschlamm ausgebracht werden.<br />

Die FMG steht mit den für die Vogelschlagverhütung<br />

relevanten Institutionen, insbesondere mit Airlines, der<br />

Deutschen Flugsicherung, regionalen <strong>und</strong> übergeordneten<br />

Behörden sowie mit dem Deutschen Ausschuss<br />

zur Verhütung von Vogelschlägen im Luftverkehr e. V.<br />

(DAVVL), in einem intensiven Kontakt <strong>und</strong> Dialog. Auch<br />

bei Genehmigungsverfahren zur Landnutzung außerhalb<br />

des Flughafengeländes ist die Flughafengesellschaft<br />

als Träger öffentlicher Belange im Sinne der Vogelschlagprävention<br />

tätig.<br />

München mit niedriger Vogelschlagrate<br />

Die Wahrscheinlichkeit eines Vogelschlagereignisses<br />

ist statistisch gesehen am Flughafen München geringer<br />

als an den meisten anderen Verkehrsflughäfen.<br />

Denn für das Jahr 2011 wies die Vogelschlagstatistik<br />

des Deutschen Ausschusses zur Verhütung von Vogelschlägen<br />

im Luftverkehr e. V. für den Flughafen München<br />

eine Vogelschlagrate im Innenbereich von 1,17<br />

<strong>und</strong> im Außenbereich von 0,50 aus. Dem steht im<br />

Deutschlandvergleich für das Jahr 2011 eine durchschnittliche<br />

Vogelschlagrate von 1,72 im Innenbereich<br />

<strong>und</strong> von 0,77 im Außenbereich gegenüber. Als Vogelschlagrate<br />

wird die Anzahl der Vogelschläge pro<br />

10.000 Flugbewegungen bezeichnet. Für das Jahr<br />

2012 liegen vom DAVVL noch keine Vergleichswerte<br />

der anderen Flughäfen vor.<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

61


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

p Qualität <strong>und</strong> Sicherheit<br />

IT-Sicherheit auf hohem Niveau<br />

Die Flughafen München GmbH hat für den Umgang mit<br />

Informationen sowie den Einsatz von Informationstechnik<br />

eine für die FMG <strong>und</strong> ihre Beteiligungsgesellschaften verbindliche<br />

Informationssicherheitsleitlinie erstellt. Darin<br />

sind die Verantwortlichkeiten <strong>und</strong> wesentlichen Regeln für<br />

Informationssicherheit festgelegt. Verantwortlich für das<br />

Informationssicherheits-Management im Flughafen München<br />

Konzern ist der Beauftragte für Informationssicherheit,<br />

der direkt an die Geschäftsführung der FMG berichtet<br />

<strong>und</strong> von den Bereichsbeauftragten für Informationssicherheit<br />

der Flughafengesellschaft <strong>und</strong> ihrer Tochtergesellschaften<br />

unterstützt wird.<br />

Hauptaufgaben innerhalb des Informationssicherheits-Prozesses<br />

sind Auditierungen zu technischen,<br />

organisatorischen <strong>und</strong> Mitarbeiterthemen, die Erstellung<br />

von Richtlinien beispielsweise für die Nutzung<br />

von IT-Systemen oder die Beauftragung von externen<br />

Dienstleistungen, das Durchführen von Maßnahmen<br />

zur Steigerung des IT-Sicherheitsbewusstseins der<br />

Mitarbeiter, das Risikomanagement sowie die Steigerung<br />

der IT-Sicherheit durch technische Maßnahmen.<br />

Neue FMG-Systeme werden gemäß der IT-spezifischen<br />

FMG-Projektmanagement-Methode MAPIT<br />

erstellt. Durch diese einheitliche Vorgehensweise im<br />

Projektmanagement ist gewährleistet, dass Qualität,<br />

Sicherheit <strong>und</strong> Zuverlässigkeit der Systeme schon bei<br />

deren Entwicklung berücksichtigt werden.<br />

62<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Der sichere Umgang mit in IT-Systemen gespeicherten<br />

Informationen, insbesondere mit K<strong>und</strong>endaten, ist in<br />

der Richtlinie zur Informationsklassifizierung <strong>und</strong> -handhabung<br />

geregelt.<br />

Schwerpunkte des Informationssicherheits-Managements<br />

im Jahr 2012 waren die Durchführung einer umfassenden<br />

Awareness-Kampagne für Mitarbeiter, die<br />

Auditierung von technischen Lösungen, wie zum Beispiel<br />

die Windows 7 Clients, sowie verschiedene<br />

technische IT-Security-Maßnahmen, wie die Erneuerung<br />

der Proxy-Infrastruktur.<br />

Migration auf Windows 7<br />

Das Betriebssystem Windows XP wurde seit vielen<br />

Jahren am Flughafen eingesetzt. Mit dem für das Jahr<br />

2014 angekündigten Supportende, unter anderem für<br />

Sicherheitsupdates, musste daher die Umstellung von<br />

2.700 Rechnern <strong>und</strong> r<strong>und</strong> 4.000 Nutzerprofilen auf das<br />

Nachfolgeprodukt Windows 7 zeitnah erfolgen. Mit dieser<br />

Migration konnte zugleich die Anzahl der am Flughafen<br />

benutzten Softwarepakete <strong>und</strong> damit die Kosten<br />

für Software deutlich reduziert werden. Weitere Einsparungen<br />

wurden durch den vermehrten Einsatz von<br />

Freeware <strong>und</strong> Open-Source-Software erreicht. Insgesamt<br />

lief das Projekt voll im Plan <strong>und</strong> unterschritt das<br />

Finanzbudget um 120.000 Euro.<br />

IT steigert Effizienz<br />

Großer Wert wird beim IT-Service-Management-Standard<br />

ISO 20000 der kontinuierlichen Verbesserung beigemessen.<br />

Dadurch soll sichergestellt werden, dass<br />

die Abläufe permanent den sich ändernden Bedingungen<br />

angepasst <strong>und</strong> dadurch weiter optimiert werden.<br />

Ein konkretes Verbesserungspotenzial wurde beispielsweise<br />

beim bestehenden IT-Service-Management-Tool<br />

(ITSM-Tool) identifiziert. Bei diesem Tool<br />

handelt es sich um eine Software zur Koordinierung<br />

<strong>und</strong> Unterstützung der Arbeitsprozesse im Servicebereich<br />

IT – zum Beispiel bei der Auslieferung oder der<br />

Entstörung von Endgeräten. Durch die damit verb<strong>und</strong>ene<br />

größere Automatisierung <strong>und</strong> Serviceorientierung<br />

sowie eine stärkere Integration können unter anderem<br />

Lieferprozesse, beispielsweise die Ausstattung eines<br />

Arbeitsplatzes mit PC, Notebook oder Telefon <strong>und</strong> die<br />

Ausstattung von Endgeräten, noch effizienter gestaltet<br />

werden. Die neue Software verkürzt die Reaktionszeiten<br />

auf K<strong>und</strong>enanfragen, reduziert den Personalaufwand<br />

pro Prozessdurchlauf, verbessert den IT-Service<br />

<strong>und</strong> die Qualität der Servicedaten <strong>und</strong> vereinfacht die<br />

Rechnungsstellung an K<strong>und</strong>en. Das neue ITSM-Tool,<br />

das sich derzeit noch in der Testphase befindet, wird<br />

im Jahr 2013 in Betrieb genommen.<br />

Moderne Druckertechnik<br />

Ein weiteres großes Projekt der IT war der Austausch<br />

sämtlicher Bürodrucker am Flughafen. Mit abteilungsübergreifenden,<br />

umfangreichen Tests wurden im Rahmen<br />

einer Ausschreibung die Angebote von drei Bietern<br />

umfassenden Langzeit- <strong>und</strong> Belastungstests sowie<br />

den Erfahrungen von Anwendern unterzogen.<br />

Drucker sind in der FMG jetzt nicht mehr im „Besitz“<br />

einzelner Abteilungen, sondern werden pauschal bereitgestellt.<br />

Vor der Umstellung wurden 750 Drucker<br />

benötigt, jetzt reichen für die gleichen Anforderungen<br />

circa 430 Geräte in sechs Klassen aus. Das<br />

Projekt „Technology Refreshing Output Services“,<br />

kurz TROS, konnte die jährlichen Kosten für Leasing<br />

<strong>und</strong> Wartung von 880.000 Euro auf knapp über<br />

320.000 Euro senken. Um den Prinzipien der „Green<br />

IT“ zu folgen, nutzt die FMG schon seit Jahren zum<br />

Drucken interner, nicht- repräsentativer Dokumente<br />

nur noch Recyclingpapier mit 80 Prozent Weißegrad.<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

63


s<br />

Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

Umsätze in der Region<br />

104 Mio. €<br />

Q<br />

Spenden <strong>und</strong><br />

Sponsoring für über<br />

500 Projekte<br />

Q<br />

Regionalbüro: Brücke<br />

zwischen Flughafen<br />

<strong>und</strong> Region<br />

10 Jahre<br />

64<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche<br />

Verantwortung<br />

66 Dialog mit den Anspruchsgruppen<br />

70 Partnerschaftliche Entwicklung<br />

73 Ökonomischer Nutzen<br />

75 Gesellschaftliches Engagement<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

65


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

p Dialog mit den Anspruchsgruppen<br />

Dialog mit den Anspruchsgruppen<br />

)<br />

munich-airport.de/<br />

stakeholder<br />

Partnerschaftlicher Dialog<br />

Die Flughafen München GmbH <strong>und</strong> ihre Tochtergesellschaften<br />

stehen mit ihren wichtigsten Anspruchsgruppen<br />

regelmäßig in einem engen Dialog. Ein fairer<br />

<strong>und</strong> vertrauensvoller Meinungsaustausch findet mit<br />

Airlines <strong>und</strong> Geschäftspartnern sowie Passagieren<br />

<strong>und</strong> Mitarbeitern statt. Letztere werden beispielsweise<br />

durch laufende Befragungen einbezogen. Hinzu<br />

kommt die Zusammenarbeit mit den Nachbarn <strong>und</strong><br />

Partnern im direkten Umfeld, die für die erfolgreiche<br />

Entwicklung des Flughafen München Konzerns von<br />

großer Bedeutung ist. Bindeglied zwischen Flughafen<br />

<strong>und</strong> Region ist das Regionalbüro, das einen intensiven<br />

Kontakt mit den Gemeinden, politischen Entscheidungsträgern<br />

<strong>und</strong> Bürgern der Region pflegt.<br />

Stimme <strong>und</strong> Gehör der FMG ist die Unternehmenskommunikation.<br />

Sie erläutert die Strategie <strong>und</strong> Interessen<br />

des Unternehmens gegenüber Mitarbeitern, Medien<br />

<strong>und</strong> Öffentlichkeit. Alle Aktivitäten der Unternehmenskommunikation<br />

verfolgen das Ziel, das Handeln<br />

der FMG nachvollziehbar zu machen sowie Glaubwürdigkeit<br />

<strong>und</strong> Vertrauen in der Öffentlichkeit zu schaffen.<br />

Im Gegenzug sollen gesellschaftliche Trends, Stimmungen<br />

<strong>und</strong> Meinungen erkannt <strong>und</strong> in die Willensbildung<br />

innerhalb des Unternehmens einbezogen werden.<br />

Analyse der Anspruchsgruppen<br />

Zukunftsfähige Lösungen <strong>und</strong> eine nachhaltige Entwicklung<br />

können nur im ständigen Dialog mit allen gesellschaftlichen<br />

Gruppen erreicht werden. Aus diesem<br />

Gr<strong>und</strong> tauschen wir uns mit unseren Stakeholdern –<br />

sei es unternehmensintern oder auf lokaler, regionaler,<br />

nationaler <strong>und</strong> internationaler Ebene – kontinuierlich<br />

aus. Die umfassende Analyse unserer Anspruchsgrup-<br />

pen erfolgt durch systematisierte Interviews mit den<br />

unternehmensinternen Ansprechpartnern der jeweiligen<br />

Dialoggruppe.<br />

Medienarbeit<br />

Zu den Anspruchsgruppen der FMG zählen sowohl<br />

die unterschiedlichen Medien wie auch die breite regionale<br />

<strong>und</strong> überregionale Öffentlichkeit. Der Dialog<br />

mit diesen Gruppen wird geführt in Form von Pressemitteilungen<br />

<strong>und</strong> Medienterminen, über das Internet<br />

<strong>und</strong> Intranet sowie über Zeitungen <strong>und</strong> Publikationen.<br />

Das wichtigste Medienereignis ist die Jahrespressekonferenz,<br />

in deren Rahmen die Finanz- <strong>und</strong><br />

Verkehrszahlen des Unternehmens vorgestellt <strong>und</strong><br />

wichtige Branchentrends thematisiert werden. Über<br />

alle aktuellen Entwicklungen <strong>und</strong> Geschehnisse am<br />

Münchner Flughafen informiert die Presseabteilung<br />

in Pressemitteilungen <strong>und</strong> Bildaussendungen.<br />

Zu den bedeutendsten Ereignissen im Berichtszeitraum<br />

zählten die vielfältigen <strong>und</strong> umfangreichen Aktivitäten<br />

r<strong>und</strong> um das 20-jährige Bestehen des Flughafens<br />

am neuen Standort <strong>und</strong> die Kommunikationsarbeit im<br />

Rahmen des Bürgerbegehrens in der Landeshauptstadt<br />

München über die Frage einer dritten Start- <strong>und</strong><br />

Landebahn.<br />

Dialogorientierte Öffentlichkeitsarbeit<br />

Auch die Öffentlichkeitsarbeit der FMG trägt maßgeblich<br />

zum angestrebten offenen <strong>und</strong> direkten Dialog mit<br />

allen Anspruchsgruppen bei. Insbesondere für die breite<br />

regionale <strong>und</strong> überregionale Öffentlichkeit bietet der<br />

Besucherdienst der FMG die Möglichkeit, sich aus erster<br />

Hand über die FMG <strong>und</strong> den Flughafen München<br />

vor Ort zu informieren. Dieses Angebot der offenen Tür<br />

Zentrale Anspruchsgruppen<br />

Medien Passagiere <strong>und</strong> Besucher Airlines <strong>und</strong> Luftverkehrsbranche<br />

Ministerien <strong>und</strong> Behörden Flughafen München Mitarbeiter<br />

Politik <strong>und</strong> Verbände Geschäftspartner Region<br />

66<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

entspricht dem Anspruch der FMG, nachvollziehbar<br />

<strong>und</strong> glaubwürdig gegenüber der Öffentlichkeit aufzutreten.<br />

Über 70.000 Teilnehmer an Besucherr<strong>und</strong>fahrten<br />

über das Flughafengelände verdeutlichen, dass dieses<br />

Angebot von der breiten Öffentlichkeit gerne angenommen<br />

wird.<br />

Aber auch ein umfangreiches Angebot an öffentlichen<br />

Veranstaltungen bietet einem breiten Publikum die<br />

Möglichkeit, mit der FMG in Interaktion zu treten. So<br />

veranstaltete die FMG anlässlich des 20-jährigen Bestehens<br />

des Flughafens am neuen Standort eine eigene<br />

Festwoche. Mehrere Tausend Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger<br />

konnten hier unentgeltlich – als Jubiläumsgeschenk<br />

der FMG – die Auftritte namhafter Künstler erleben.<br />

Der Austausch mit den Anspruchsgruppen wird auch<br />

außerhalb des Flughafengeländes geführt. Auf Regionalmessen<br />

<strong>und</strong> zahlreichen auch überregionalen Veranstaltungen<br />

informiert die FMG aus erster Hand über<br />

die aktuellen Entwicklungen <strong>und</strong> Geschehnisse am<br />

Flughafen München.<br />

Social Media<br />

Eine immer größere Bedeutung für den Dialog mit<br />

K<strong>und</strong>en, Beschäftigten, Medien <strong>und</strong> der interessierten<br />

Öffentlichkeit gewinnen die sozialen Netzwerke<br />

wie Facebook, Twitter, XING <strong>und</strong> andere. Besonders<br />

intensiv nutzte die FMG diese Plattformen als Kommunikationsweg<br />

während des Münchner Bürgerbegehrens.<br />

Ein eigenes Social-Media-Team, das in der<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

67


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

p Dialog mit den Anspruchsgruppen<br />

)<br />

facebook.de/<br />

flughafenmuenchen<br />

)<br />

twitter.com/MUC_Airport<br />

Unternehmenskommunikation angesiedelt ist, arbeitet<br />

abteilungsübergreifend mit anderen Bereichen<br />

zusammen. So soll die Öffentlichkeit den Flughafen<br />

München als modernen, sympathischen Konzern<br />

<strong>und</strong> attraktiven Arbeitgeber wahrnehmen, die Unternehmenskultur<br />

für Außenstehende erleb- <strong>und</strong> sichtbar<br />

werden. Die FMG erlaubt ihren Mitarbeitern ausdrücklich,<br />

sich am Meinungsaustausch in den sozialen<br />

Medien zu beteiligen. In einem Pilotprojekt im<br />

Oktober 2012 wurden im Flughafen-Schulungszentrum<br />

erstmals Lehrgänge für Führungskräfte zum<br />

Thema „Soziale Netzwerke“ angeboten.<br />

Dabei konzentriert sich die FMG auf die wichtigsten<br />

Plattformen im Social Web:<br />

Facebook<br />

Auf der unternehmenseigenen Facebook-Seite informieren<br />

FMG-Mitarbeiter aktuell über Aktionen, Veranstaltungen<br />

<strong>und</strong> interessante Themen r<strong>und</strong> um den<br />

Flughafen. Dort wird auch für den Campus als attraktiven<br />

Arbeits- <strong>und</strong> Ausbildungsplatz geworben. Interaktion<br />

mit den Usern, Dialog über wichtige Luftfahrtthemen<br />

<strong>und</strong> campusinterne Werbung sollen dazu beitragen,<br />

die Attraktivität <strong>und</strong> damit auch die Reichweite<br />

zu steigern. User erhalten möglichst schnell die gewünschten<br />

Auskünfte. Unter Ausnutzung der generierten<br />

großen Reichweite streut die Unternehmens-<br />

kommunikation, auch in Zusammenarbeit mit den<br />

Fachabteilungen, unternehmensrelevante Themen<br />

mit ein. Der Geschäftsbereich Aviation beispielsweise<br />

beantwortet allgemeine Anfragen <strong>und</strong> postet tagesaktuelle<br />

Informationen zum Verkehrsbetrieb (Verspätungen,<br />

Staumeldungen, Störungen im Betriebsablauf<br />

etc.).<br />

YouTube<br />

Die FMG nutzt YouTube als zentrale Videoplattform,<br />

um für den Flughafen als attraktiven Arbeitgeber,<br />

Standort für Geschäftsk<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Airlines, als Ausflugsziel<br />

<strong>und</strong> Erlebniswelt sowie als unverzichtbaren<br />

Partner <strong>und</strong> Wirtschaftsmotor für die Region zu werben.<br />

Der Newsroom auf der Corporate Website zeigt<br />

eine Auswahl der dort angebotenen Filme.<br />

Twitter<br />

Twitter wird ebenfalls zur Kommunikation unternehmensrelevanter<br />

Themen genutzt. Die notwendigen<br />

Hintergr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Detailinformationen werden durch<br />

Verlinkung zur Corporate Website bereitgestellt. Bei<br />

Veranstaltungen wie der Jahrespressekonferenz<br />

werden auch Livestatements getwittert. Aktionen,<br />

Eröffnungen <strong>und</strong> Interessantes r<strong>und</strong> um den Flughafen<br />

werden mittels Twitter kurz angetextet <strong>und</strong> dann<br />

auf Facebook, YouTube <strong>und</strong> der Corporate Website<br />

vertieft.<br />

68<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

XING<br />

Auf XING positioniert sich die Flughafen München<br />

GmbH als attraktiver Arbeitgeber <strong>und</strong> steigert ihre<br />

Bekanntheit. Der Personalbereich nutzt XING als Recruiting-Instrument,<br />

schaltet Stellenanzeigen <strong>und</strong><br />

fördert mit geeigneten Aktionen die Bindung der<br />

Mitarbeiter an die FMG.<br />

App für Flugreisende<br />

Unter dem Namen „MUC Airport“ stellt der Münchner<br />

Airport allen Besitzern von Smartphones mit dem iOS-<br />

Betriebssystem einen neuen Service zur Verfügung.<br />

Die App ermöglicht es, auf Informationen des Flughafens,<br />

wie aktuelle Daten zu An- <strong>und</strong> Abflügen, das<br />

gesamte Flugangebot oder Statusänderungen von<br />

Flügen, zuzugreifen. Ein weiteres Feature ist die<br />

Parkplatz-Merkfunktion, mit deren Hilfe der Standort<br />

des abgestellten Pkw festgehalten werden kann. Die<br />

neue App ergänzt die schon seit Längerem zur Verfügung<br />

stehende mobile Website.<br />

Interessenvertretung auf vielen Ebenen<br />

Die Stabsstelle „Politische Angelegenheiten“ vertritt<br />

die Interessen des Flughafen München Konzerns<br />

gegenüber den Institutionen der Europäischen Union,<br />

der B<strong>und</strong>esregierung <strong>und</strong> dem B<strong>und</strong>estag, der<br />

Bayerischen Staatsregierung <strong>und</strong> dem Bayerischen<br />

Landtag sowie dem Münchner Stadtrat. Die Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter der Stabsstelle gewährleisten<br />

einen verlässlichen Informationsaustausch auf<br />

den unterschiedlichen politischen Ebenen <strong>und</strong> machen<br />

auf die Anliegen des Flughafen München Konzerns<br />

aufmerksam. Zu diesem Zweck finden neben<br />

der kontinuier lichen Kontaktpflege auch regelmäßige<br />

Veranstaltungen in Brüssel, Berlin <strong>und</strong> München statt.<br />

Darüber hinaus veröffentlicht die Flughafen München<br />

GmbH zwei- bis dreimal pro Jahr einen Politikbrief.<br />

Durch eine enge Zusammenarbeit mit den Branchenverbänden,<br />

vor allem mit der Arbeitsgemeinschaft<br />

Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV), dem B<strong>und</strong>esverband<br />

der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) <strong>und</strong><br />

dem Airports Council International (ACI) Europe, hat die<br />

Flughafen München GmbH Zugang zu aktuellen Informationen<br />

aus dem Umfeld der Luftfahrtwirtschaft <strong>und</strong><br />

wirkt an einer gebündelten Interessenvertretung mit.<br />

Daneben widmet sich die Stabsstelle seit Mitte 2012<br />

auch der systematischen Entwicklung einer Fördermittelstrategie<br />

für den Flughafen München Konzern. Dazu<br />

gehören die Recherche geeigneter öffentlicher Förderprogramme<br />

<strong>und</strong> die Beratung der jeweiligen Fachbereiche<br />

innerhalb des Konzerns.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich leistet die Flughafen München GmbH<br />

keinerlei finanzielle Zuwendungen an Politiker, politische<br />

Parteien oder damit verb<strong>und</strong>ene Institutionen.<br />

)<br />

munich-airport.de/mobile<br />

)<br />

Politikbriefe:<br />

munich-airport.de/<br />

publikationen<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

69


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

p Partnerschaftliche Entwicklung<br />

Partnerschaftliche Entwicklung<br />

)<br />

nachbarschaftsbeirat.de<br />

Nachbarschaftsbeirat als Dialogforum<br />

Die Flughafen München GmbH misst dem offenen<br />

<strong>und</strong> konstruktiven Dialog mit der Flughafenregion<br />

große Bedeutung bei. Aus diesem Gr<strong>und</strong> stellt der<br />

Nachbarschaftsbeirat, der seit September 2005 den<br />

Planungsprozess zum Ausbau des Flughafens München<br />

begleitet, ein wichtiges Informations- <strong>und</strong> Dialogforum<br />

zwischen Flughafen <strong>und</strong> Umland dar. Der<br />

Nachbarschaftsbeirat, der bei den diversen Zusammenkünften<br />

frühzeitig über die aktuellen Planungsstände<br />

informiert wurde, ist ein Sprachrohr für die<br />

Belange der Region, gibt Empfehlungen ab, bringt<br />

Vorschläge ein <strong>und</strong> trägt damit dazu bei, einvernehmliche<br />

Lösungen zu finden. Das Gremium umfasst<br />

r<strong>und</strong> 40 Mitglieder <strong>und</strong> besteht aus Repräsentanten<br />

von Städten <strong>und</strong> Gemeinden, Landkreisen <strong>und</strong> der<br />

Wirtschaft aus der näheren Flughafenumgebung sowie<br />

aus Gewerkschaftsvertretern. Den Bereich der<br />

Luftfahrt decken die Deutsche Lufthansa AG, die<br />

Deutsche Flugsicherung GmbH sowie die Flughafen<br />

München GmbH ab. Geleitet wird der Beirat von der<br />

ehemaligen Präsidentin des Bayerischen Verfassungsgerichts<br />

Edda Huther.<br />

Förderung kommunaler Verkehrsprojekte<br />

Der von den Gesellschaftern der FMG eingerichtete<br />

Umlandfonds in Höhe von 100 Millionen Euro soll als<br />

Ausgleich für Belastungen durch den Bau der dritten<br />

Start- <strong>und</strong> Landebahn den Ausbau der regionalen Infrastruktur<br />

unterstützen. Die Auszahlungen sind gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

an den Baubeginn der dritten Bahn geb<strong>und</strong>en.<br />

Nach der bisherigen Beschlusslage stehen aus dem<br />

Umlandfonds in Höhe von 100 Mio. €<br />

Für weitere<br />

kommunale<br />

Infrastruktur<br />

50 Mio. €<br />

Für kommunale<br />

Straßenbaumaßnahmen<br />

50 Mio. €<br />

Landkreis<br />

Freising<br />

26,6 Mio. €<br />

Landkreis<br />

Erding<br />

23,4 Mio. €<br />

Umlandfonds für kommunale Straßenverkehrsprojekte<br />

im Landkreis Erding 23,4 Millionen Euro <strong>und</strong> im<br />

Landkreis Freising 26,6 Millionen Euro zur Verfügung.<br />

Daraus werden die Nordumfahrung Erding <strong>und</strong> – auf<br />

13,5 Millionen Euro begrenzt – die Westtangente Freising<br />

gefördert. Da rüber hinaus wurde beschlossen,<br />

auch eine Straßenverbindung zwischen Berglern <strong>und</strong><br />

Eitting im Landkreis Erding <strong>und</strong> – mit einem Höchstbetrag<br />

von vier Millionen Euro – die Westtangente Moosburg<br />

zu fördern.<br />

Unabhängig davon wurden ohne weitere Vorbedingungen<br />

jeweils fünf Millionen Euro für Planungsleistungen<br />

bezüglich der Nordumfahrung Erding <strong>und</strong> der Westtangente<br />

Freising sowie für den Gr<strong>und</strong>stücksankauf für die<br />

Westtangente Freising freigegeben. Bisher wurden<br />

vom Landkreis Erding r<strong>und</strong> 500.000 Euro für die Planung<br />

der Nordumfahrung Erding <strong>und</strong> von der Stadt<br />

Freising ebenfalls r<strong>und</strong> 500.000 Euro für den Gr<strong>und</strong>erwerb<br />

im Vorfeld des Baus der Westtangente Freising<br />

abgerufen. Die weiteren Maßnahmen werden jedoch<br />

erst ab dem Baubeginn der dritten Start- <strong>und</strong> Landebahn<br />

unterstützt.<br />

Zehn Jahre Regionalbüro<br />

Im Herbst 2002 wurde das Amt des Regionalbeauftragten<br />

für die Flughafenregion von der Geschäftsführung<br />

installiert. Gemeinsam mit seinem Team arbeitet<br />

der Beauftragte seit nunmehr über zehn Jahren an der<br />

systematischen Vernetzung mit der Region auf allen<br />

Ebenen. Das Regionalbüro versteht sich als Koordinierungsstelle<br />

<strong>und</strong> Brücke zwischen dem Flughafen <strong>und</strong><br />

der Region. Ziel ist es, den Flughafen München kontinuierlich<br />

als festen Bestandteil der Region <strong>und</strong> als „normalen“<br />

Nachbarn zu etablieren. Einerseits bringt das<br />

Regionalbüro die Botschaften der Flughafen München<br />

GmbH in die Region, andererseits trägt es die Wünsche<br />

<strong>und</strong> Bedürfnisse der Nachbarn in den Flughafen.<br />

Kooperation mit der Region<br />

Seit 2005 engagierte sich die Flughafen München<br />

GmbH personell <strong>und</strong> finanziell in der Arbeitsgemeinschaft<br />

Regionalmarketing für die „AirfolgsRegion<br />

70<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Erding-Freising“ mit dem Ziel, die Standortqualitäten<br />

der Region professionell zu vermarkten. Die Partner<br />

der AirfolgsRegion Erding-Freising haben sich im September<br />

2012 darauf verständigt, die Zusammenarbeit<br />

in der bisherigen Organisationsform, nämlich einer<br />

kommunalen Arbeitsgemeinschaft, zu beenden. Einigkeit<br />

besteht jedoch darüber, das bisher für die Region<br />

positiv Erreichte weiter gemeinsam zu nutzen <strong>und</strong> insbesondere<br />

Projekte wie zum Beispiel die ausgearbeiteten<br />

Themenradrouten zwar vorerst eigenständig, aber<br />

in enger Abstimmung untereinander fortzuführen.<br />

Mitglied beim Niederbayern-Forum<br />

Am 7. Juli 2011 wurde der Verein „Niederbayern-<br />

Forum e. V.“ aus der Taufe gehoben. Er übernimmt die<br />

Trägerschaft für das „Regionalmarketing Niederbayern“<br />

<strong>und</strong> geht auf eine Initiative des Bayerischen<br />

Staatsministeriums für Wirtschaft, Verkehr <strong>und</strong> Technologie<br />

zurück. Zweck des Vereins ist es, die Kompetenzen<br />

der Region Niederbayern als attraktiven Lebensraum<br />

<strong>und</strong> leistungsfähigen Wirtschaftsstandort<br />

dar zustellen <strong>und</strong> für den Raum in seiner Gesamtheit<br />

zu werben. Er soll außerdem die gesellschaftlichen<br />

<strong>und</strong> wirtschaftlichen, die individuellen <strong>und</strong> institutionellen<br />

Kräfte von Niederbayern bündeln mit dem Ziel,<br />

die Interessen des Raumes gemeinsam <strong>und</strong> wirksam<br />

wahrzunehmen. Im Juli 2012 ist der Flughafen<br />

München als h<strong>und</strong>ertstes Mitglied diesem Verein beigetreten,<br />

da die bestehenden wirtschaftlichen Verflechtungen<br />

mehr als nur einen Teil des Regierungsbezirks<br />

Oberbayern <strong>und</strong> München umfassen.<br />

Tourismus stärken<br />

In dem eingetragenen Verein „Tourismusregion Erding“<br />

haben sich viele Gemeinden sowie Institutionen <strong>und</strong><br />

Unternehmen des Landkreises Erding zur Vermarktung<br />

der touristischen Standortqualitäten zusammengeschlossen.<br />

Als Teil der Region ist die FMG dem Verein<br />

im November 2012 beigetreten. Die unterschiedlichen<br />

Mitglieder können ihre spezifischen Stärken einbringen<br />

<strong>und</strong> so gemeinsam die gesamte Tourismuswirtschaft<br />

im Landkreis stärken.<br />

Vermarktung von Gewerbegebieten<br />

<strong>und</strong> Immobilien<br />

Die Arbeitsgemeinschaft Munich Airport Area (MAA),<br />

ein Zusammenschluss der Gemeinden Hallbergmoos,<br />

Oberding <strong>und</strong> Marzling unter Beteiligung der Flughafen<br />

München GmbH, hat in 2012 ihre Arbeit fortgesetzt<br />

<strong>und</strong> die Entwicklung sowie Vermarktung der Gewerbegebiete<br />

<strong>und</strong> Immobilienprojekte ihrer Mitglieder systematisch<br />

weiter gefördert. Zu diesem Zweck stellt die<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

71


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

p Partnerschaftliche Entwicklung<br />

p Ökonomischer Nutzen<br />

MAA mit zielgerichteten Marketinginitiativen <strong>und</strong> Auftritten<br />

bei allen relevanten Messen im In- <strong>und</strong> Ausland<br />

wichtige Kontakte zu potenziellen Investoren, Projektentwicklern<br />

<strong>und</strong> Unternehmen her.<br />

Geschäftspartner aus der Region<br />

Bei der Ausschreibung von Leistungen stellen wir<br />

sicher, dass nationale <strong>und</strong> EU-weite Gesetze <strong>und</strong><br />

Übereinkommen angewendet werden. Diese Anforderung<br />

wird bei Vertragsabschluss noch einmal<br />

rechtsverbindlich bestätigt. R<strong>und</strong> 93 Prozent der<br />

Unternehmen, die uns beliefern, haben ihren Sitz<br />

in Deutschland. Von ihnen kommen 59 Prozent aus<br />

Bayern. Lediglich zwei Prozent der Lieferanten sind<br />

außerhalb der EU gemeldet.<br />

Beurteilung von Lieferanten<br />

Im Rahmen des Lieferantenmanagements beurteilt die<br />

Flughafen München GmbH seit 2004 einmal jährlich etwa<br />

150 Rahmenvertragspartner, die einen fest definierten<br />

Mindestumsatz pro Jahr erreichen. Bewertet werden<br />

dabei Kriterien wie Produkt- <strong>und</strong> Arbeitsqualität,<br />

Liefertreue sowie Service <strong>und</strong> Preisentwicklung, aber<br />

auch die Zertifizierung der Unternehmen nach Qualitäts-<br />

<strong>und</strong> Umweltstandards. Bei schwachen Ergebnissen<br />

erhalten die Anbieter bei Lieferantenaudits die<br />

Chance, vorliegende Mängel zu beheben.<br />

Liefer- <strong>und</strong> Leistungsbeziehungen der FMG<br />

(ohne Tochterunternehmen)<br />

Prozentuale Verteilung der Umsätze insgesamt bzw. in der Region<br />

Ausland<br />

4 %<br />

Deutschland<br />

ohne<br />

Bayern<br />

40 %<br />

Bayern<br />

56 %<br />

Bayern ohne LK<br />

ED, FS, LA, Stadt<br />

München<br />

26 %<br />

Stadt München<br />

17 %<br />

LK Erding 5 %<br />

LK Freising 6 %<br />

LK Landshut 2 %<br />

LK = Landkreis<br />

)<br />

earthlink.de<br />

)<br />

Flyer Liefer- <strong>und</strong><br />

Leistungsbeziehungen:<br />

munich-airport.de/<br />

publikationen<br />

Nachhaltige Beschaffung<br />

Im September 2012 fand in Zusammenarbeit mit<br />

dem earthlink e. V. ein Workshop zum Thema „Nachhaltige<br />

Beschaffung – Chancen <strong>und</strong> Herausforderungen“<br />

statt. Dabei wurden Möglichkeiten herausgearbeitet,<br />

nachhaltige Aspekte – unter Berücksichtigung<br />

des Flughafens als Sektorenauftraggeber – in Ausschreibungen<br />

aufzunehmen. Als Ergebnis des Workshops<br />

wurde ein Pilotprojekt identifiziert, das bei der<br />

Ausschreibung nachhaltige Aspekte noch stärker als<br />

bisher in die Bewertungskriterien integriert.<br />

72<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Ökonomischer Nutzen<br />

Schematische Darstellung der regionalen Beschäftigungseffekte<br />

Wirtschaftsfaktor<br />

Effekte durch den Betrieb des Flughafens<br />

Indirekte<br />

Beschäftigung durch<br />

den Bezug von<br />

Vorleistungen<br />

aus der Region<br />

Arbeitsplätze direkt<br />

am Flughafen<br />

Induzierte<br />

Beschäftigung durch<br />

Ausgaben in der Region<br />

der direkt <strong>und</strong> indirekt<br />

Beschäftigten<br />

Außerhalb des Flughafengeländes<br />

Die ökonomischen Auswirkungen des Flughafens<br />

München sind vielschichtig. Gr<strong>und</strong>sätzlich wird zwischen<br />

Effekten unterschieden, die einerseits durch<br />

den Betrieb des Flughafens <strong>und</strong> andererseits durch<br />

seine Nutzung entstehen.<br />

)<br />

munich-airport.de/<br />

oekonomie<br />

Standortfaktor<br />

Effekte durch die Nutzung des Luftverkehrs<br />

(„katalytische Effekte“)<br />

Beschäftigungseffekte durch<br />

Ansiedlungs- <strong>und</strong> Investitionsvorhaben<br />

Beschäftigungseffekte auf dem Tourismussektor<br />

Weitere Beschäftigungseffekte<br />

Außerhalb des Flughafengeländes<br />

durch die Flughafen München GmbH (ohne Tochterunternehmen)<br />

wurden im Jahr 2012 Ausgaben in den<br />

Landkreisen Erding, Freising <strong>und</strong> Landshut in Höhe von<br />

46,9 Millionen Euro getätigt, in der Landeshauptstadt<br />

München waren es sogar 57,2 Millionen Euro. 3<br />

1. Effekte durch den Betrieb des Flughafens<br />

Zu den direkten Auswirkungen des Flughafens zählen<br />

Sach- <strong>und</strong> Personalausgaben, Investitionen sowie<br />

Einkommen <strong>und</strong> Arbeitsplätze. Unter indirekten Effekten<br />

sind jene zu verstehen, die durch Aufträge der<br />

am Flughafen ansässigen Betriebe an Unternehmen<br />

in der Region generiert werden, wie etwa Beschäftigungseffekte.<br />

Induzierte Effekte sind die durch den<br />

Konsum der Flughafenmitarbeiter <strong>und</strong> indirekt Beschäftigten<br />

ausgelösten Effekte wie Wertschöpfung,<br />

Beschäftigung <strong>und</strong> Einkommen.<br />

p Ausgaben der Unternehmen am Flughafen<br />

Geschätzte 3,6 Milliarden Euro wurden im Jahr 2005<br />

durch alle am Flughafen München ansässigen Unternehmen<br />

für den Einkauf von Produkten <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

(Vorleistungen) <strong>und</strong> Investitionen ausgegeben. 1<br />

R<strong>und</strong> zwei Drittel dieser Summe fließen an Unternehmen<br />

außerhalb des Flughafengeländes, davon jährlich<br />

1,4 Milliarden Euro in das Flughafenumland. 2 Allein<br />

Liefer- <strong>und</strong> Leistungsbeziehungen der FMG<br />

(ohne Tochterunternehmen)<br />

Umsätze in der Region in Mio. €<br />

Landkreis<br />

Landshut<br />

Landkreis<br />

Freising<br />

Landkreis<br />

Erding<br />

Stadt<br />

München<br />

Summe Landkreise<br />

<strong>und</strong> Stadt München<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

5,6<br />

5,1<br />

8,0<br />

15,4<br />

13,6<br />

21,8<br />

22,1<br />

19,5<br />

17,1<br />

56,9<br />

61,8<br />

57,2<br />

100<br />

100<br />

104,2<br />

1<br />

Ernst Basler + Partner AG/BulwienGesa AG (2007), PFV-Gutachten, S. 54–58<br />

2<br />

72 Gemeinden um den Flughafen inklusive der Stadt München<br />

3<br />

FMG-Einkauf, Stand: März 2013<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

73


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

p Ökonomischer Nutzen<br />

p Gesellschaftliches Engagement<br />

p Gehaltszahlungen der Unternehmen am<br />

Flughafen<br />

Im Jahr 2009 wurden von allen Arbeitgebern am Flughafen<br />

München insgesamt r<strong>und</strong> 1,1 Milliarden Euro an<br />

Löhnen <strong>und</strong> Gehältern gezahlt. Davon entfielen über<br />

740 Millionen Euro an die im Flughafenumland wohnenden<br />

Mitarbeiter. Das Gehalt der insgesamt 29.560<br />

Flughafenbeschäftigten – einschließlich der Teilzeit- <strong>und</strong><br />

geringfügig Beschäftigten – ist in den letzten Jahren<br />

deutlich gestiegen. Da ein Mitarbeiter am Campus<br />

durchschnittlich 37.089 Euro pro Jahr verdient, hat sich<br />

das Jahresgehalt von 2006 bis 2009 um r<strong>und</strong> 16 Prozent<br />

beziehungsweise um fünf Prozent pro Jahr erhöht.<br />

Diese Daten basieren auf der Arbeitsstättenerhebung<br />

von 2009. Die Ergebnisse der neuen Erhebung,<br />

die einem dreijährigen Turnus folgend Ende 2012<br />

stattfand, werden im Laufe des Jahres 2013 vorliegen<br />

<strong>und</strong> veröffentlicht.<br />

Ebenfalls bedeutsam sind die Auswirkungen, die sich<br />

für die öffentlichen Haushalte ergeben. Allein die von<br />

der Flughafen München GmbH als einem von r<strong>und</strong> 550<br />

Unternehmen am Standort im Jahr 2012 abgeführte<br />

Lohnsteuersumme betrug über 30 Millionen Euro <strong>und</strong><br />

ist damit klares Indiz für die wirtschaftliche Bedeutung<br />

des Airports.<br />

p Beschäftigungsmultiplikator<br />

Der Beschäftigungsmultiplikator für das Flughafenumland<br />

beträgt 1,03. Das bedeutet: Die 30.000 Arbeitsplätze<br />

am Flughafen generieren über 30.000 weitere<br />

Arbeitsplätze im Flughafenumland. Werden jene Effekte<br />

untersucht, die noch über das Flughafenumland hinausgehen,<br />

so errechnet sich sogar ein nationaler Beschäftigungsmultiplikator<br />

des Münchner Airports von<br />

1,64. 1 Insgesamt stehen knapp fünf Prozent aller Erwerbstätigen<br />

im Flughafenumland direkt oder mittelbar<br />

mit dem Flughafenbetrieb in Verbindung. Wird die<br />

Landeshauptstadt München ausgeklammert, so liegt<br />

dieser Wert bei knapp 16 Prozent aller Erwerbstätigen. 2<br />

Bis zum Jahr 2025 wird für das Flughafenumland ein<br />

starkes Wirtschaftswachstum mit deutlichen Zuwächsen<br />

bei den Arbeitsplätzen prognostiziert. Untersuchungen<br />

haben ergeben, dass durch die dritte Start<strong>und</strong><br />

Landebahn zusätzlich r<strong>und</strong> 16.700 Arbeitsplätze<br />

geschaffen werden könnten. 3<br />

2. Effekte durch die Nutzung des Luftverkehrs<br />

Wichtige Effekte, die als katalytische oder Standorteffekte<br />

bezeichnet werden, ergeben sich wiederum aus<br />

der Nutzung von großen Verkehrsinfrastrukturen wie<br />

dem Flughafen München. So ist die Nähe zum Flughafen<br />

<strong>und</strong> sein Angebot von Flugverbindungen in alle<br />

Welt ein wichtiges Kriterium bei der Ansiedlung besonders<br />

von international operierenden Firmen. Der Flughafen<br />

bietet damit für Unternehmen, aber auch für den<br />

Tourismussektor einen beachtlichen Standortvorteil.<br />

Seine Nutzung führt zu deutlichen volks- <strong>und</strong> regionalwirtschaftlichen<br />

Auswirkungen, wie etwa einer Steigerung<br />

der Produktivität, der Investitionen, der Beschäftigungszahlen<br />

in der Region <strong>und</strong> des Innovationsniveaus.<br />

4<br />

Im Folgenden werden zwei bedeutsame katalytische<br />

Effekte mit ihren Auswirkungen auf die Beschäftigtensituation<br />

exemplarisch dargestellt:<br />

p Unternehmerische Ansiedlungseffekte<br />

International agierende Unternehmen legen bei ihrer<br />

potenziellen Ansiedlung großen Wert auf eine gute,<br />

funktionierende Luftverkehrsanbindung. Nach einer<br />

Studie des European Center for Aviation Development<br />

(ECAD) ist die Anbindung an den Luftverkehr<br />

sogar der viertwichtigste Aspekt für Unternehmen,<br />

sich in der Region München niederzulassen. Mehr als<br />

die Hälfte dieser Firmen hätte bei einer unzureichenden<br />

Luftverkehrsanbindung einen anderen Standort<br />

im In- oder Ausland gewählt. Allein durch die international<br />

tätigen Unternehmen, die sich in der Münchner<br />

Region angesiedelt haben, werden circa 250.000 Arbeitsplätze<br />

gesichert. 4<br />

p Wertschöpfung durch Tourismus<br />

Doch nicht nur auf die Ansiedlung von Unternehmen,<br />

auch auf den Tourismus wirkt sich der Flughafen München<br />

positiv aus. So betrugen im Jahr 2007 die Ausgaben<br />

der ausländischen Übernachtungsgäste, die mit<br />

dem Flugzeug angereist waren <strong>und</strong> in der Region München<br />

übernachtet hatten, r<strong>und</strong> 1,8 Milliarden Euro. Diese<br />

Ausgaben wiederum generierten in der Region<br />

München eine Wertschöpfung von 978 Millionen Euro<br />

<strong>und</strong> sicherten somit über 44.000 Arbeitsplätze. 4<br />

1<br />

Ernst Basler + Partner AG (2010), PFV-Gutachten – Aktualisierung der<br />

Prognosen mit Zeithorizont 2025, S. 21 ff.<br />

2<br />

Ernst Basler + Partner AG (2011), Regionaler Strukturwandel im Umland<br />

des Flughafens München, S. 22<br />

3<br />

Ernst Basler + Partner AG (2010), PFV-Gutachten – Aktualisierung<br />

4<br />

Katalytische volks- <strong>und</strong> regionalwirtschaftliche Effekte des Flughafens<br />

München, ECAD GmbH (European Center for Aviation Development),<br />

Darmstadt, 2008<br />

der Prognosen mit Zeithorizont 2025, S. 24 ff.<br />

74<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Gesellschaftliches Engagement<br />

Spenden <strong>und</strong> Sponsoring<br />

Die Flughafen München GmbH engagiert sich als<br />

verantwortungsvoller Nachbar nicht nur finanziell,<br />

sondern auch mit Sachmitteln freiwillig in über 500<br />

Projekten aus den Bereichen Sport, Soziales, Bildung<br />

<strong>und</strong> Kultur in der Flughafenregion.<br />

Empfang der Sponsoring-Partner am Flughafen<br />

Erstmals fand im Juli 2012 ein Empfang der Sponsoring-Partner<br />

statt. Bei dieser Gelegenheit wurde<br />

deutlich, dass die FMG Partner zahlreicher Vereine<br />

<strong>und</strong> Institutionen ist <strong>und</strong> durch ihr finanzielles Engagement<br />

viele Projekte in der Flughafenregion erst<br />

möglich gemacht hat. Viele Partnerschaften bestehen<br />

bereits seit über 20 Jahren. Der Projektwettbewerb,<br />

der zu diesem Anlass ausgelobt wurde, hat<br />

gezeigt, dass die Vereine <strong>und</strong> Institutionen noch viele<br />

Ideen <strong>und</strong> Raum für Neues haben <strong>und</strong> das gesellschaftliche<br />

Engagement der FMG nach wie vor stark<br />

gefragt ist. Die von einer Jury ausgewählten besten<br />

drei Projekte wurden mit Preisen ausgezeichnet.<br />

Sport<br />

Im Jahr 2012 bestanden allein mit 74 Sportvereinen im<br />

Wirkungsraum des Flughafens München, hauptsächlich<br />

aus den Landkreisen Erding <strong>und</strong> Freising, mehrjährige<br />

Rahmenverträge zur Jugendförderung. Neben neu<br />

hinzugekommenen Vereinen wurden 2012 viele bestehende<br />

Rahmenverträge verlängert, was unser Engagement<br />

bei der Förderung des sportlichen Nachwuchses<br />

unter Beweis stellt <strong>und</strong> den Vereinen zusätzliche Planungssicherheit<br />

für die Jugendarbeit bietet.<br />

Soziales<br />

Ein Schwerpunkt der Sponsoringarbeit im sozialen Bereich<br />

war im Jahr 2012 die Unterstützung von Hospizvereinen<br />

<strong>und</strong> Palliativteams, hauptsächlich in den Landkreisen<br />

Dachau, Erding <strong>und</strong> Landshut. Die FMG leistete<br />

hier einen Beitrag zur professionellen Betreuung von<br />

Schwerstkranken.<br />

Bildung<br />

Durch die Unterstützung der FMG war es dem Arbeitskreis<br />

Schulbus Dorfen/Taufkirchen möglich, einen Verstärkerbus<br />

für 15 Wochen zu finanzieren. In diesem<br />

ausschließlich ehrenamtlich besetzten Arbeitskreis<br />

unter der Federführung des Fördervereins Gymnasium<br />

Dorfen haben sich fünf Schulen aus Dorfen <strong>und</strong> Taufkirchen<br />

mit der Elternschaft zusammengeschlossen.<br />

Die Verstärkerbusse tragen vor allem auf den Linien<br />

entlang den B<strong>und</strong>esstraßen in hohem Maße zur Verbesserung<br />

der Sicherheit im Schulbusverkehr bei. Zudem<br />

mildern sie den Zeitdruck, unter dem die Busfahrer<br />

oftmals stehen.<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

75


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

p Gesellschaftliches Engagement<br />

)<br />

munich-airport.de/<br />

sponsoring<br />

Kultur<br />

Auch für die Kultur in der Region engagiert sich die<br />

FMG auf vielfältige Weise. In diesem Zusammenhang<br />

wurden neben vielen anderen Projekten, wie zum Beispiel<br />

dem Freisinger Theatersommer oder dem Landeswettbewerb<br />

„Jugend musiziert“ in Erding, im Juli<br />

2012 zum zweiten Mal die Freisinger Skulpturtage im<br />

Kranzberger Forst unterstützt. Schüler der Meisterschule<br />

für das Holzbildhauerhandwerk der Landeshauptstadt<br />

München hatten dank des finanziellen<br />

Engagements der FMG Gelegenheit, vor Ort drei<br />

dauerhaft im sogenannten Weltwald verbleibende<br />

Instal lationen anzufertigen.<br />

Ausgaben für Spenden <strong>und</strong> Sponsoring<br />

Anteil am Gesamtetat<br />

Bildung<br />

13 %<br />

Kultur<br />

26 %<br />

Sport<br />

32 %<br />

Soziales<br />

29 %<br />

Aus Gleitst<strong>und</strong>en werden Spenden<br />

Eine Hilfeleistung der besonderen Art leistete die<br />

FMG-Geschäftsführung in Abstimmung mit dem Betriebsrat,<br />

indem sie den rechnerischen Gegenwert der<br />

„abgeschnittenen“ Gleitst<strong>und</strong>en spendete, die von<br />

den Beschäftigten im Jahr 2011 nicht genommen worden<br />

waren. Im Januar 2012 wurde für den Wiederaufbau<br />

eines vom Erdbeben zerstörten Lehrerwohnheims<br />

in der osttürkischen Stadt Van ein Scheck in Höhe von<br />

100.000 Euro übergeben. Das neue Wohnheim wird<br />

75 Zimmer haben, die die Namen der bei dem Erdbeben<br />

ums Leben gekommenen Lehrer tragen werden.<br />

Freiwilliges Engagement der<br />

Flughafenmitarbeiter<br />

Mitarbeiter des Flughafens München engagieren<br />

sich immer wieder für Menschen, die aufgr<strong>und</strong> eines<br />

Schicksalsschlages, schwieriger Verhältnisse oder<br />

einer Naturkatastrophe in Not geraten sind. Dabei<br />

schließen sie sich Hilfsorganisationen an oder helfen<br />

auf individueller Basis. Aber auch Institutionen oder<br />

Vereine werden unterstützt, wenn offizielle Geldmittel<br />

nicht zur Verfügung stehen. Der Flughafen München<br />

Konzern begrüßt diese Initiativen <strong>und</strong> stellt seinen<br />

Mitarbeitern zudem die Infrastruktur des Flughafens<br />

zur Verfügung.<br />

76<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Eine außergewöhnliche Aktion, über die auch in den<br />

Medien berichtet wurde, kam einem Kinderhort in der<br />

Nachbarschaft des Airports zugute. Unter dem Titel<br />

„Schwerer als Luft“ präsentierten Flugzeugabfertiger<br />

ein innovatives Musiktheaterprojekt, das dem Menschheitstraum<br />

vom Fliegen über unterschiedliche Epochen<br />

<strong>und</strong> Kulturräume nachspürt. Das Ensemble hat das Publikum<br />

dabei um Spenden für den Kinderhort gebeten.<br />

Insgesamt kamen so an drei Abenden 1.050 Euro zusammen.<br />

Der Konzern stellte für Darsteller <strong>und</strong> Musiker,<br />

die allesamt in ihrer Freizeit probten, geeignete<br />

Übungsräume zur Verfügung.<br />

Flughafenverein hilft vielfältig<br />

„Mit Sicherheit für eine gute Sache“ – der Flughafenverein<br />

München e. V. blieb auch im Jahr 2012 seinem<br />

Motto treu. Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Mitarbeiter der FMG haben<br />

den gemeinnützigen <strong>und</strong> unabhängigen Verein 1996<br />

gegründet, um für mildtätige <strong>und</strong> karitative Zwecke<br />

im Umfeld des Airports Geldspenden zu sammeln.<br />

Zum fünften Mal wurde beispielsweise das traditionelle<br />

Charity-Golfturnier ausgetragen. Dabei kamen<br />

11.000 Euro für einen jungen Mann zusammen, der<br />

nach einem Sportunfall querschnittsgelähmt ist. Zu<br />

Jahresbeginn unterstützte der Flughafenverein zusammen<br />

mit zwei Münchner Initiativen angesichts einer<br />

Kältewelle Obdachlose in der Landeshauptstadt, indem<br />

zwei Airport-Busse zu Wärme-Bussen umgebaut<br />

wurden. Darüber hinaus finanzierte der Flughafenverein<br />

einen Kühlanhänger für den Verein „Füreinander<br />

Miteinander“ aus dem benachbarten Ort Wartenberg,<br />

damit die Frische der Lebensmittel für die Tafel auf Rädern<br />

garantiert werden kann.<br />

Bereits das fünfte Jahr in Folge brachten 2012 mit<br />

Unterstützung des Flughafenvereins zwei Lkw Hilfsgüter<br />

nach Lettland, um dort die Not in einer armen<br />

Gemeinde zu lindern. Die Initiative geht auf den<br />

Stationsleiter der Swiss International Air Lines am<br />

Münchner Flughafen zurück, der in Lettland seine<br />

familiären Wurzeln hat. Insgesamt 26 Tonnen Gebrauchsgegenstände,<br />

aber auch dringend benötigte<br />

Babynahrung kamen diesmal in einer Kleinstadt östlich<br />

von Riga an.<br />

Unterstützung für Tansania<br />

Ein Mitarbeiter des Zolls am Flughafen engagiert<br />

sich für arme Menschen in Kitandililo, einem Dorf in<br />

Tansania. Seine Heimatgemeinde Ismaning unweit<br />

des Flughafens unterhält eine Partnerschaft mit diesem<br />

Dorf <strong>und</strong> sammelt immer wieder Hilfsgüter, die<br />

der Zollbeamte in seiner Freizeit bereits mehrere<br />

Male nach Kitandililo gebracht hat, um sicherzustellen,<br />

dass die Hilfe auch dort ankommt, wo sie gebraucht<br />

wird. Unterstützung konnte den Dorfbewohnern<br />

auch durch eine Spendenaktion auf dem Flughafen<br />

gewährt werden.<br />

)<br />

flughafenverein.de<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

77


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

p<br />

Personalbedarf bis<br />

zum Jahr 2017 in allen<br />

Bereichen<br />

2.500<br />

Mitarbeiter<br />

p<br />

p<br />

Internationale<br />

Belegschaft für<br />

internationale<br />

Passagiere<br />

Über 50<br />

Nationen<br />

Ges<strong>und</strong>e Mitarbeiter<br />

im Fokus<br />

78<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

80 Personalstrategie<br />

83 Ausbildung <strong>und</strong> Personalentwicklung<br />

86 Diversity<br />

87 Work-Life-Balance <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />

89 Vergütung <strong>und</strong> Mitbestimmung<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

79


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

Personalstrategie<br />

Bedeutender Arbeitgeber in der Region<br />

Der Flughafen München Konzern ist mit seinen 7.443<br />

Mitarbeitern 1 nach der Deutschen Lufthansa AG der<br />

zweitgrößte Arbeitgeber am Standort. Ein Indiz für die<br />

große Bedeutung des Flughafens München auf dem<br />

regionalen Arbeitsmarkt ist, dass der Arbeitsagenturbezirk<br />

Freising, zu dem auch der Landkreis Erding gehört,<br />

seit vielen Jahren eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten<br />

Deutschlands aufweist. Im Jahr 2012 lag<br />

die Quote im Durchschnitt bei 2,2 Prozent, was nahezu<br />

einer Vollbeschäftigung entspricht.<br />

Zielsetzungen<br />

Personalstrategischer Rahmen<br />

Personalbedarf decken<br />

Effizienz steigern<br />

)<br />

munich-airport.de/<br />

mitarbeiter<br />

Attraktive Arbeitsplätze schaffen <strong>und</strong><br />

Mitarbeiter gewinnen<br />

Attraktive Bedingungen für bestehende, aber auch<br />

künftige Arbeitsplätze am Münchner Flughafen zu<br />

schaffen <strong>und</strong> nachhaltig Beschäftigung zu sichern, ist<br />

die zentrale Herausforderung des Konzernbereichs<br />

Personal. So trägt eine Vielzahl unserer personalstrategischen<br />

Aktivitäten dazu bei, die Attraktivität der<br />

FMG als Arbeitgeber zu erhöhen. Vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />

der demografischen Entwicklung verbessern<br />

wir so zugleich unsere Position im Wettbewerb um<br />

zusätzliche Arbeitskräfte.<br />

Ziele im Personalmanagement<br />

konkretisiert<br />

Um die Entwicklung des Unternehmens auch in Zukunft<br />

positiv zu gestalten, ist eine erfolgreiche <strong>und</strong><br />

strategische Personalarbeit ein entscheidender Faktor.<br />

Unser langfristig ausgerichtetes Personalkonzept<br />

orientiert sich an der Unternehmensstrategie, die es<br />

optimal zu unterstützen gilt, sowie an der aktuellen<br />

Geschäftssituation. Außerdem finden gesellschaftliche<br />

Megatrends wie demografischer Wandel, Diversity,<br />

Individualisierung, Mobilität, Ges<strong>und</strong>heit oder<br />

Bildung darin Berücksichtigung. Alle diese Aspekte<br />

flossen in die im Jahr 2011 verabschiedete Personalstrategie<br />

ein, die wichtige Ziele für das Personalmanagement<br />

<strong>und</strong> die dazugehörigen Maßnahmenbündel<br />

festlegt. Ein Großteil dieser Maßnahmen wurde<br />

im Jahr 2012 umgesetzt beziehungsweise so weit<br />

konkretisiert, dass sie im Jahr 2013 abgeschlossen<br />

werden können.<br />

Arbeitgeberattraktivität erhöhen<br />

Exzellente Führung etablieren<br />

Personalbedarf decken<br />

Um den Personalbedarf zu ermitteln, wurde eine qualitativ-quantitative<br />

Personalplanung mit fünfjährigem Betrachtungszeitraum<br />

erstellt. Bis 2017 werden im Flughafen<br />

München Konzern mindestens 2.500 neue Mitarbeiter<br />

in unterschiedlichen Funktionen benötigt, vor<br />

allem in den Tätigkeitsbereichen IT, Engineering, Gebäudemanagement,<br />

Safety, Einzelhandel, Gastronomie<br />

<strong>und</strong> Sicherheit. Nachdem die Berufsausbildung in<br />

einem mehrjährigen Prozess neu ausgerichtet wurde,<br />

gilt diese Maßnahme mit der Einführung des Ausbildungsberufes<br />

Werksfeuerwehrmann/frau im Jahr 2012<br />

<strong>und</strong> der Ausschreibung neuer IT-Berufe <strong>und</strong> -Studiengänge<br />

mit Ausbildungsbeginn im Herbst 2013 als erfolgreich<br />

abgeschlossen.<br />

Haben wir uns bisher in erster Linie als regionaler Arbeitgeber<br />

gesehen, müssen wir uns künftig erfolgreich<br />

in einem größeren Arbeitsmarkt positionieren. Gründe<br />

dafür sind der demografische Wandel sowie die sehr<br />

niedrigen Arbeitslosenquoten in den Landkreisen Erding<br />

<strong>und</strong> Freising <strong>und</strong> der dadurch bedingte Arbeitskräftemangel.<br />

Deshalb wurden im Jahr 2012 Marketing-<br />

<strong>und</strong> Recruitingstrategien zum Aufbau einer attraktiven<br />

Arbeitgebermarke entwickelt, mit der wir uns ab<br />

dem Jahr 2013 auf dem regionalen <strong>und</strong> überregionalen<br />

Arbeitsmarkt präsentieren werden.<br />

1<br />

Inklusive Auszubildenden, ohne geringfügig Beschäftigte, Leiharbeiter<br />

<strong>und</strong> Praktikanten<br />

80<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

p Personalstrategie<br />

Effizienz steigern<br />

Zur Effizienzsteigerung wurden unter anderem die tariflichen<br />

Regelungen <strong>und</strong> Betriebsvereinbarungen im<br />

Hinblick auf Optimierungsmöglichkeiten überprüft.<br />

Dies führte zum Beispiel im operativen Bereich „Sicherheit“<br />

– in Abstimmung mit dem Betriebsrat – zu<br />

neuen Betriebsvereinbarungen, die einen flexibleren<br />

Einsatz der Mitarbeiter ermöglichen.<br />

Ein wichtiger Faktor, um das gesetzte Ziel zu erreichen,<br />

ist die Senkung des Krankenstandes. Dazu<br />

wurden Maßnahmenpakete definiert <strong>und</strong> umgesetzt,<br />

die eine nachhaltig gute Ges<strong>und</strong>heit fördern sollen.<br />

Im Jahr 2012 wurden ferner die arbeitsmedizinischen<br />

Leistungen – vor allem für die FMG-Tochter<br />

AeroGro<strong>und</strong> – intensiviert, zum Beispiel durch die<br />

Einführung verbindlicher Untersuchungen für neue<br />

Mitarbeiter. Eine nachhaltige Wirkung zeigen bereits<br />

die Verstärkung der Arbeitsmedizin in der FMG-Tochter<br />

MediCare <strong>und</strong> die Etablierung des Betrieblichen<br />

Ges<strong>und</strong>heitsmanagements mit einer Vielzahl von<br />

Akti vitäten r<strong>und</strong> um die Themen Betriebliches Eingliederungsmanagement,<br />

Betriebssport <strong>und</strong> Prävention.<br />

Arbeitgeberattraktivität erhöhen<br />

Ein entscheidender Schritt zum erfolgreichen Employer<br />

Branding war eine umfassende Analysephase. Das Ergebnis<br />

zeigte, dass sich ein steigender Anteil der Mitarbeiter<br />

weniger an das Unternehmen geb<strong>und</strong>en fühlt.<br />

Um einer möglicherweise daraus entstehenden<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

81


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

Fluktuation gegenzusteuern, muss die Attraktivität der<br />

FMG als Arbeitgeber gesteigert werden. Dies gelingt<br />

nur, wenn die Arbeitgebermarke <strong>und</strong> das tägliche Erleben<br />

des direkten Arbeitsumfelds (Team, Arbeits- <strong>und</strong><br />

Beschäftigungsbedingungen, direkte Führungskraft)<br />

stimmig sind.<br />

Deshalb wurde im Jahr 2012 ein Projekt gestartet,<br />

das zu einem attraktiven Auftritt des Arbeitgebers<br />

Flughafen München auf externen Personalmärkten,<br />

aber auch innerhalb des Unternehmens führen soll.<br />

Weitere Maßnahmen, um die Arbeitgeberattraktivität<br />

zu erhöhen, sind: die Auszahlung einer Ergebnisbeteiligung,<br />

die Einführung eines Familien- <strong>und</strong> Beratungsservice<br />

im Rahmen unseres Programms „be family!“,<br />

der Neubau einer Kinderkrippe <strong>und</strong> die in Kooperation<br />

mit der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di gestarteten<br />

Gespräche zur campusweiten Initiative „Gute Arbeit“<br />

am Flughafen München.<br />

Seit Ende 2012 nutzt die Flughafen München GmbH<br />

mit „kununu“ eine große <strong>und</strong> professionelle Plattform<br />

für Arbeitgeberbewertungen, um potenzielle Bewerber<br />

auf das Unternehmen aufmerksam zu machen.<br />

Mitarbeiter <strong>und</strong> Auszubildende der FMG haben dort die<br />

Möglichkeit, ihren Job oder Ausbildungsplatz online<br />

<strong>und</strong> anonym zu bewerten. Interessierte Jobsuchende<br />

erhalten so einen authentischen Einblick in das Unternehmen<br />

<strong>und</strong> können im Gegenzug auch das eigene<br />

Bewerbungsverfahren bewerten. Mit dem Unternehmensprofil<br />

auf „kununu“ verfolgt die FMG das Ziel,<br />

sich als attraktiver Arbeitgeber noch besser zu positionieren<br />

<strong>und</strong> sich bei qualifizierten Bewerbern stärker<br />

in den Fokus zu rücken.<br />

Für das Jahr 2013 ist die Einführung eines Talent- <strong>und</strong><br />

Nachfolgemanagements geplant, um potenzielle Leistungsträger<br />

zu identifizieren.<br />

Exzellente Führung etablieren<br />

Im Jahr 2012 wurde das Leadership-Excellence-Programm<br />

weiter ausgebaut. Es basiert auf dem Ende<br />

2011 eingeführten Führungsleitbild, das den Rahmen<br />

dieses Qualifizierungsprogramms definiert. Jede<br />

Führungskraft muss pro Jahr mindestens einen der darin<br />

enthaltenen Qualifizierungsbausteine absolvieren.<br />

Eine weitere Maßnahme zur Etablierung exzellenter<br />

Führung ist das Instrument „Mitarbeitergespräch“, das<br />

ab 2013 eingeführt werden wird. Ein wichtiger Meilenstein<br />

war ferner die Anpassung des Vergütungs- <strong>und</strong><br />

Vertragspaketes für außertarifliche Führungskräfte.<br />

Diese Maßnahmen stärken nicht nur die Bindung der<br />

bestehenden Führungskräfte an unser Unternehmen,<br />

sondern erleichtern die Suche nach qualifizierten Managern<br />

auf dem externen Arbeitsmarkt.<br />

Organisation angepasst<br />

Um die konsequente Umsetzung der personalstrategischen<br />

Maßnahmen zu ermöglichen, wurde der Personalbereich<br />

teilweise neu organisiert. Nach der Schaffung<br />

des eigenständigen Bereiches Personal- <strong>und</strong><br />

Führungskräfteentwicklung sowie der Stabsstelle Betriebliches<br />

Ges<strong>und</strong>heitsmanagement zum Jahresende<br />

2011 wurde im Jahr 2012 die Organisationsentwicklung<br />

in das Leistungsspektrum des Konzernbereichs Personal<br />

integriert. Die neue Stabsstelle „Organisation“ ist<br />

für Reorganisationsfragen, für Themen des Veränderungsmanagements<br />

sowie für übergreifende Richtlinien<br />

im Flughafen München Konzern verantwortlich.<br />

82<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

p Personalstrategie<br />

p Ausbildung <strong>und</strong> Personalentwicklung<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Ausbildung <strong>und</strong> Personalentwicklung<br />

Innovative Tätigkeitsfelder<br />

Als Betreiber eines kontinuierlich wachsenden Flughafens<br />

mit breit gefächertem Handels- <strong>und</strong> Dienstleistungsangebot<br />

verfügt der Flughafen München Konzern<br />

über zahlreiche interessante Tätigkeitsfelder für Schüler,<br />

Schulabsolventen, Berufseinsteiger <strong>und</strong> Berufserfahrene.<br />

Der Flughafen München Konzern zählte 2012 erneut<br />

zu den größten Ausbildungsstätten in der Region.<br />

Im Jahr 2012 erhielten r<strong>und</strong> 140 Schüler <strong>und</strong> 103 Studierende<br />

bei Praktika in unterschiedlichen Unternehmensbereichen<br />

einen ersten Einblick in unsere Flughafenwelt.<br />

Darüber hinaus vergaben wir im Zusammenhang<br />

mit verschiedenen Projekten Themen für<br />

Diplom-, Bachelor- <strong>und</strong> Masterarbeiten. Zum Stichtag<br />

31. Dezember 2012 wurden konzernweit 246 Jugendliche<br />

unter anderem zu Mechatronikern, Bürokaufleuten,<br />

Servicekaufleuten im Luftverkehr, Köchen oder<br />

Immobilienkaufleuten ausgebildet. Im September<br />

2012 starteten 90 Schulabgänger ihre Ausbildung oder<br />

ihr duales Studium beim Flughafen München Konzern.<br />

Neben den klassischen Ausbildungsberufen werden<br />

auch innovative Ausbildungswege angeboten, wie beispielsweise<br />

der Lehrberuf zur Fachkraft für Systemgastronomie<br />

oder zum/zur Werkfeuerwehrmann/-frau. Gefragt<br />

sind ferner der duale Studiengang Bachelor Luftverkehrsmanagement/Aviation<br />

Management (Bachelor<br />

of Arts), der Betriebswirtschaftslehre mit der Praxis aus<br />

dem Flughafenalltag verbindet, <strong>und</strong> Wirtschaftsinformatik<br />

(Bachelor of Science), der mathematischtechnisch<br />

begabten Schülern mit Abitur oder Fachhochschulreife<br />

eine interessante Alternative zum klassischen<br />

Hochschulstudium bietet.<br />

Schul- <strong>und</strong> Bildungsprojekte der FMG<br />

Als starker Nachbar übernehmen wir gesellschaftliche<br />

Verantwortung <strong>und</strong> unterstützen diverse Schul- <strong>und</strong> Bildungsprojekte<br />

in der Region. Ein Beispiel ist der Arbeitskreis<br />

„SCHULEWIRTSCHAFT Freising-Erding-Flughafen“,<br />

in dem wir seit 1997 die regionale Vernetzung von<br />

Schulen <strong>und</strong> Wirtschaftsunternehmen fördern.<br />

Im Herbst 2012 fand zum zweiten Mal die große Berufsinformationsmesse<br />

„Nacht der Ausbildung“ am<br />

Flughafen-Campus statt, die die Flughafen München<br />

GmbH wie bereits im Jahr 2009 ausrichtete. Zahlreiche<br />

Schüler nutzten die Gelegenheit, um insgesamt 26 Ausbildungsbetriebe<br />

mit Sitz oder Niederlassung am Flughafengelände<br />

mit r<strong>und</strong> 60 verschiedenen Ausbildungs<strong>und</strong><br />

Studienangeboten kennenzulernen. Darüber<br />

hinaus war die FMG 2012 wieder Partner des b<strong>und</strong>esweiten<br />

Aktionstags „Girls’ Day“, an dem sich campusweit<br />

70 Schülerinnen in technischen oder techniknahen<br />

Berufen übten. Bereits zum zehnten Mal war die FMG<br />

Gastgeber des Regionalwettbewerbs „Jugend forscht/<br />

Schüler experimentieren“. Jungen Menschen, die<br />

Schwierigkeiten haben, einen Ausbildungsplatz zu finden,<br />

bietet die FMG seit 2005 die „Berufliche Einstiegsqualifizierung<br />

für Jugendliche“ an. Ein sechsmonatiges<br />

berufsvorbereitendes Praktikum eröffnet ihnen die<br />

Chance auf einen Einstieg ins Berufsleben.<br />

)<br />

munich-airport.de/karriere<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

83


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

)<br />

munich-airport.de/academy<br />

Weiterbildung in der Munich Airport<br />

Academy<br />

Neben der Ausbildung ist die Weiterbildung unserer<br />

Mitarbeiter in der Munich Airport Academy ein wichtiger<br />

Baustein der Personalstrategie. Die Konzernmitarbeiter<br />

können aus einer großen Angebotsvielfalt<br />

wählen: von fachspezifischen Seminaren der Flughafenbranche<br />

bis hin zu allgemeinen Kursen, wie beispielsweise<br />

für IT, Fremdsprachen oder Persönlichkeitsentwicklung.<br />

Darüber hinaus können auch Dritte<br />

die Schulungs- <strong>und</strong> Trainingsprogramme buchen. Aufgr<strong>und</strong><br />

der zunehmenden Bedeutung der Personalentwicklung<br />

ist im Jahr 2012 die Zahl der internen <strong>und</strong> externen<br />

Teilnehmertage am Schulungsangebot der<br />

Munich Airport Academy sowie an Workshops im Vergleich<br />

zum Vorjahr um 30,5 Prozent gestiegen.<br />

Aviation Training – wichtiger Partner<br />

im Luftverkehr<br />

Neben den regulären Trainingsmaßnahmen des Bereiches<br />

Aviation Training der Munich Airport Academy lag<br />

der Fokus im Jahr 2012 auf einer Qualifikationsoffensive<br />

für die AeroGro<strong>und</strong>. Die Mitarbeiter sollten für einen<br />

multifunktionalen Einsatz im operativen Betrieb, das<br />

heißt sowohl in der Flugzeug- als auch in der Gepäckabfertigung,<br />

fit gemacht werden, um so den Anforderungen<br />

der AeroGro<strong>und</strong> <strong>und</strong> ihrer K<strong>und</strong>en nach Flexibilität<br />

gerecht zu werden. Der Ausbildungsschwerpunkt<br />

lag auf der Abnahme der Betriebsprüfung. Diese ist eine<br />

notwendige Voraussetzung für die eigenverantwortliche<br />

Abfertigung von Flugzeugen sowie ein wichtiger<br />

Baustein für den Erwerb der IHK-Qualifikation „Staatlich<br />

geprüfter Flugzeugabfertiger“.<br />

Eine weitere wichtige Aufgabe des Aviation Trainings<br />

im Jahr 2012 waren zahlreiche Vorfeldführerschein-<br />

Schulungen. Bedingt durch den Bau des Satelliten<br />

<strong>und</strong> Neueinstellungen bei einem Gro<strong>und</strong>-Handling-<br />

Dienstleister stieg die Anzahl der Mitarbeiter, die<br />

erstmals auf dem Vorfeld beschäftigt waren. Zusätzlich<br />

zu seinen Tätigkeiten am Standort München verstärkte<br />

das Aviation Training seine Consultingaktivitäten.<br />

Im Mittelpunkt standen im Jahr 2012 Schulungs<strong>und</strong><br />

Trainingskoordinationsleistungen für den Ausbau<br />

der Flughäfen Muscat <strong>und</strong> Salalah in Oman.<br />

Hoher Bedarf für Security Training<br />

Der Bereich Security Training der Munich Airport<br />

Academy erweiterte sein Leistungsportfolio um den<br />

„Lehrgang für Sicherheitsbeauftragte für Flughafen-<br />

lieferungen“. Dieser ist speziell auf die Ausbildung<br />

der Sicherheitsverantwortlichen bei den Flughafen-<br />

Zuliefer unternehmen zugeschnitten. Erforderlich ist<br />

dies, da der Flughafen aufgr<strong>und</strong> gesetzlicher Vorgaben<br />

seitens der EU verpflichtet ist, Flughafenlieferungen<br />

einer h<strong>und</strong>ertprozentigen Kontrolle zu unterziehen.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt im Jahr 2012 lag auf der<br />

Qualifikation von Luftsicherheitskontrollkräften für Personal-<br />

<strong>und</strong> Warenkontrollen. Die Anzahl der Gr<strong>und</strong>lehrgänge<br />

stieg um r<strong>und</strong> 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr.<br />

Wie bereits in den Jahren zuvor nutzten auch eine<br />

Reihe von Fremdfirmen die Schulungskapazitäten der<br />

Munich Airport Academy im Bereich Security Training,<br />

zum Beispiel für die Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung an der Gepäckprüfanlage.<br />

84<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

p Ausbildung <strong>und</strong> Personalentwicklung<br />

Fortbildung auf vielen Ebenen<br />

Neben der individuellen Weiterbildung im Rahmen von<br />

Seminaren <strong>und</strong> Schulungen hatten Auszubildende, Mitarbeiter<br />

<strong>und</strong> Führungskräfte die Möglichkeit, ihre fachliche<br />

<strong>und</strong> soziale Kompetenz bei nationalen oder internationalen<br />

Austauschprogrammen zu erweitern. Im Rahmen<br />

des europäischen Bildungs- <strong>und</strong> Kulturprogramms<br />

„Leonardo da Vinci“ besuchten im Jahr 2012 insgesamt<br />

21 Auszubildende der FMG unsere Partnerflughäfen<br />

in Wien, Athen <strong>und</strong> Lissabon <strong>und</strong> auf Malta.<br />

Neue Ideen für die Weiterentwicklung unseres Flughafens<br />

sammelten Fach- <strong>und</strong> Führungskräfte beim Aufenthalt<br />

auf einem unserer fünf Schwesterflughäfen<br />

Denver International Airport, Central Japan International<br />

Airport, Airports of Thailand, Singapore Changi Airport<br />

<strong>und</strong> Beijing Capital International Airport Co., Ltd.<br />

Die Kooperation mit diesen Airports ermöglichte ausgewählten<br />

Mitarbeitern, ihr Fachwissen auf Workshops<br />

<strong>und</strong> bei Austauschprogrammen zu vertiefen.<br />

Leadership Excellence<br />

Das Anfang 2011 ins Leben gerufene Projekt „Leadership<br />

Excellence – Leistungskultur leben“ richtet sich an<br />

die Führungskräfte der Flughafen München GmbH. Im<br />

Fokus steht dabei neben der Leistungskultur die Konzentration<br />

auf eine hierarchieübergreifende Zusammenarbeit<br />

über alle Führungsebenen hinweg.<br />

Eine breit angelegte Kampagne vermittelte inzwischen<br />

allen Führungskräften der FMG die im letzten Jahr entwickelten<br />

Excellence-Kriterien (Führungsleitbild) sowie<br />

die zugehörigen Maßnahmen <strong>und</strong> Aktivitäten. Mittlerweile<br />

wurden auch die ersten Beteiligungsgesellschaften<br />

in das Programm „Leadership Excellence“ integriert.<br />

Per Informationsvideo erreichte das Führungsleitbild<br />

konzernweit auch alle Mitarbeiter. Führungskräfte<br />

hatten die Möglichkeit, sich auf Fortbildungsseminaren<br />

zunächst über die drei Module „Kommunikation“, „Arbeitgeber“<br />

<strong>und</strong> „Organisieren <strong>und</strong> Entscheiden“ zu informieren.<br />

Die spätere Teilnahme an mindestens einem<br />

dieser Module war verpflichtend.<br />

Vier Felder der Excellence-Kriterien<br />

Exzellente Führung in der FMG<br />

Organisieren <strong>und</strong> Entscheiden<br />

Entwickeln <strong>und</strong> Verändern<br />

Arbeitgeber<br />

Kommunikation<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

85


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

Diversity<br />

Arbeitsplätze für Schwerbehinderte<br />

Die Flughafen München GmbH beschäftigte im Jahr<br />

2012 r<strong>und</strong> 459 schwerbehinderte Mitarbeiter, was einem<br />

Anteil von 11,1 Prozent an der Belegschaft entspricht.<br />

Damit liegen wir deutlich über der vom Gesetzgeber<br />

vorgeschriebenen Schwerbehindertenquote von<br />

fünf Prozent. Auf Gr<strong>und</strong>lage der bestehenden Integrationsvereinbarung<br />

wurden zahlreiche Arbeitsplätze im<br />

Unternehmen behindertengerecht umgestaltet.<br />

Kulturelle Vielfalt<br />

Der Flughafen München profitiert als international<br />

ausgerichtetes Unternehmen von der Heterogenität<br />

seiner Mitarbeiter mit ihren unterschiedlichen Sichtweisen<br />

<strong>und</strong> kulturellen Hintergründen. Da Akzeptanz<br />

<strong>und</strong> gegenseitige Wertschätzung dabei von großer<br />

Bedeutung sind, kennen <strong>und</strong> beachten alle Führungskräfte<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz<br />

(AGG), das Arbeitnehmer vor Diskriminierung<br />

oder Benachteiligung aufgr<strong>und</strong> von Rasse,<br />

ethnischer Herkunft, Geschlecht, Religion, Weltanschauung,<br />

Behinderung, sexueller Identität oder<br />

Alter schützt.<br />

1.134 der insgesamt 7.443 Konzernmitarbeiter 1 am<br />

Münchner Flughafen kommen aus mehr als 50 verschiedenen<br />

Nationen. „Living Diversity“ wird damit<br />

zu einem festen Bestandteil unserer Unternehmenskultur<br />

<strong>und</strong> der Internationalität unseres Geschäfts.<br />

Der Schutz von Menschenrechten ist für den Flughafen<br />

München Konzern innerhalb seines Einflussbereiches<br />

eine Selbstverständlichkeit. Im Berichtszeitraum<br />

gab es keine gemeldeten Fälle von Diskriminierung,<br />

Menschenrechtsbeschwerden oder -verletzungen.<br />

Seit vielen Jahren fördert die FMG Schüler einer privaten<br />

Schule der Lebenshilfe Freising. Dort werden junge<br />

Menschen mit geistiger Behinderung ausgebildet. Neben<br />

den bewährten Angeboten an Praktika <strong>und</strong> Praxistagen<br />

wurde in diesem Jahr die Schülerfirma „Carwash<br />

mit Pfiff“ gegründet. Sie zählt zu den sogenannten Juniorfirmen,<br />

die in Zusammenarbeit der Schulen mit dem<br />

Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft betrieben<br />

werden. Die FMG hat eine Wirtschaftspatenschaft übernommen<br />

<strong>und</strong> den behinderten sowie nicht behinderten<br />

Jugendlichen ermöglicht, die Reinigung von am Airport<br />

geparkten Fahrzeugen anzubieten. Diese Zusammenarbeit<br />

mit der Lebenshilfe Freising wurde auf zahlreichen<br />

Veranstaltungen gewürdigt <strong>und</strong> im Bayerischen Landtag<br />

am „2. Tag der Menschen mit Behinderung“ als beispielhaftes<br />

Projekt zur Nachahmung empfohlen.<br />

<strong>Perspektiven</strong> für ges<strong>und</strong>heitlich<br />

eingeschränkte Mitarbeiter<br />

Im Rahmen unseres Betrieblichen Eingliederungsmanagements<br />

setzen wir ges<strong>und</strong>heitlich eingeschränkte<br />

Mitarbeiter, die ihre bisherigen Tätigkeiten nicht mehr<br />

ausüben können, entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit<br />

ein. Zum einen werden sie innerhalb ihres Fachbereichs<br />

auf sogenannten leistungsadäquaten Arbeitsplätzen<br />

weiterbeschäftigt, zum anderen werden sie im<br />

Bereich „Interne Dienstleistungen“ eingesetzt, wo sie<br />

beispielsweise für Kurier- <strong>und</strong> Botendienste, Wartungsarbeiten<br />

<strong>und</strong> Qualitätsmessungen zuständig sind.<br />

1<br />

Inklusive Auszubildenden, ohne geringfügig Beschäftigte, Leiharbeiter<br />

<strong>und</strong> Praktikanten<br />

86<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

p Diversity<br />

p Work-Life-Balance <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Work-Life-Balance <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />

Familienbewusster Arbeitgeber<br />

Flexible Arbeitszeiten sind nicht nur für die optimale<br />

Balance zwischen Berufs- <strong>und</strong> Privatleben von zentraler<br />

Bedeutung, sondern erhöhen auch die Attraktivität<br />

eines Arbeitgebers. Im Flughafen München Konzern<br />

sind 1.387 Mitarbeiter in flexiblen Arbeitszeitmodellen<br />

beschäftigt: von Gleitzeit <strong>und</strong> Teilzeit über alternierende<br />

Telearbeit bis hin zur Wunschdienstplanung für Schichtbeschäftigte.<br />

Weitere attraktive Zusatzleistungen ermöglichen<br />

sowohl die Vereinbarkeit von Beruf <strong>und</strong> Familie<br />

als auch das persönliche Wohlbefinden <strong>und</strong> damit<br />

die Ges<strong>und</strong>heit unserer Mitarbeiter.<br />

Hierzu zählen:<br />

) Betriebseigene Kindertagesstätte „Airport-Hopser“<br />

am Flughafen-Campus für Mitarbeiterkinder bis zu<br />

drei Jahren<br />

) Mitarbeiterwohnheime in Flughafennähe<br />

) Ferienbetreuungsprogramme für Mitarbeiterkinder<br />

) Interne Sozialberatung <strong>und</strong> Kooperation mit dem<br />

„pme Familienservice“<br />

) Zahlreiche Angebote zur Ges<strong>und</strong>heitsförderung,<br />

zum Beispiel Fitnesskurse, Betriebssportverein<br />

mit zahlreichen Sparten, Ergonomieberatung<br />

) Hausinterne Reisestelle<br />

) Vergünstigte MVV-Monatskarten<br />

) Versicherungsservice für Mitarbeiter<br />

) Kostenlose Parkplätze am Flughafen-Campus<br />

Seit 2011 unterstützt die Flughafen München GmbH<br />

verstärkt Mitarbeiter mit schulpflichtigen Kindern. Jeweils<br />

in den Pfingst- <strong>und</strong> Sommerferien bietet ein einwöchiges<br />

Ferienprogramm Mitarbeiterkindern einen<br />

abwechslungsreichen Mix aus Bewegungs- <strong>und</strong> Kreativangeboten,<br />

Ausflügen <strong>und</strong> Phasen zum Freispielen<br />

<strong>und</strong> Ausruhen. Auch am schulfreien Buß- <strong>und</strong> Bettag<br />

organisiert die FMG seit 2011 eine Betreuung für Kinder<br />

von Mitarbeitern. Darüber hinaus steht allen FMG-<br />

Beschäftigten seit Juni 2011 eine lösungsorientierte<br />

Beratung zu den Themen Kinderbetreuung <strong>und</strong> Homecare/Eldercare<br />

zur Verfügung. Dabei unterstützen wir<br />

auch bei der Suche von Betreuungspersonal.<br />

Konsequenter Arbeitsschutz<br />

Arbeitssicherheit umfasst bei der Flughafen München<br />

GmbH das Ziel, die körperliche Unversehrtheit <strong>und</strong> den<br />

Schutz der Ges<strong>und</strong>heit für alle Mitarbeiter zu gewährleisten.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> betreibt die FMG konsequent<br />

einen präventiven Arbeitsschutz <strong>und</strong> ergreift alle<br />

erforderlichen Maßnahmen, um Unfälle <strong>und</strong> berufsbedingte<br />

Erkrankungen zu vermeiden. Die enge Zusammenarbeit<br />

des Arbeitsschutzteams mit den staatlichen<br />

Aufsichtsbehörden <strong>und</strong> den Berufsgenossenschaften<br />

stellt sicher, dass die sich stetig ändernden gesetzlichen<br />

Vorgaben zeitnah in die betriebliche Praxis integriert<br />

werden.<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

87


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

Qualitätssiegel für den Arbeitsschutz<br />

Die Gesellschaft für Qualität im Arbeitsschutz mbH<br />

(GQA) bestätigte der Flughafen München GmbH nach<br />

erfolgreicher Rezertifizierung im September 2012 die<br />

hohe Qualität der Arbeitssicherheit. Neben dem Qualitätssiegel<br />

der GQA bekräftigt auch die Unfallstatistik<br />

2012 das Engagement der FMG auf diesem Gebiet:<br />

Die Zahl der meldepflichtigen Arbeits- <strong>und</strong> Wegeunfälle<br />

bei der Flughafen München GmbH ist – nach einem erheblichen<br />

Rückgang im Vorjahr – um weitere 4,3 Prozent<br />

gesunken. Im Jahr 2012 stellten die Sicherheitsfachkräfte<br />

bei über 35 Betriebsbegehungen sicher,<br />

dass die Arbeitsschutzmaßnahmen wirksam umgesetzt<br />

beziehungsweise den sich ändernden Betriebsverfahren<br />

angepasst wurden. Alle Maßnahmen, ob<br />

technischer oder organisatorischer Art, wurden mit<br />

dem Betriebsrat abgestimmt.<br />

Lärmpegel ausgesetzt sind. Sicherheitsfachkräfte sorgen<br />

dafür, dass das bestehende Lärmkataster ständig<br />

aktualisiert <strong>und</strong> fortgeschrieben wird. Bei Bedarf schlagen<br />

sie Maßnahmen zum Lärmschutz vor.<br />

Dem Schutz der Mitarbeiter vor möglichen arbeitsbedingten<br />

Beeinträchtigungen wird auch beim Umgang<br />

mit Gefahrstoffen <strong>und</strong> biologischen Arbeitsstoffen sowie<br />

beim Arbeiten in großer Höhe besonderer Stellenwert<br />

eingeräumt. Darüber hinaus werden – die<br />

auch gesetzlich vorgeschriebenen – Pflichtschulungen<br />

zum Thema Arbeitssicherheit in den einzelnen Unternehmensbereichen<br />

durchgeführt <strong>und</strong> dokumentiert.<br />

Die Palette reicht von Schulungen für neue Mitarbeiter<br />

oder Beschäftigte nach einem Arbeitsplatzwechsel<br />

bis hin zu Unterweisungen im sicheren Umgang mit<br />

Bodenabfertigungsgeräten.<br />

Meldepflichtige Arbeits- <strong>und</strong> Wegeunfälle 2010–2012<br />

2010<br />

2011<br />

139<br />

2012<br />

133<br />

175<br />

Betriebliches Ges<strong>und</strong>heitsmanagement<br />

Im Jahr 2012 wurde das Betriebliche Ges<strong>und</strong>heitsmanagement<br />

(BGM) weiterentwickelt <strong>und</strong> um die Ergonomieberatung<br />

am Arbeitsplatz ergänzt. Die Themen<br />

Bindung der Mitarbeiter sowie Erhalt <strong>und</strong> Verbesserung<br />

der Beschäftigungsfähigkeit sind als Ziele bei<br />

den Führungskräften verankert.<br />

Quelle: FMG – Arbeitsschutzbericht 2012<br />

Ein wesentlicher Bestandteil der betrieblichen Arbeitsschutzorganisation<br />

ist der Arbeitsschutz-Ausschuss,<br />

der vierteljährlich tagt <strong>und</strong> die Belange der gesamten<br />

Belegschaft berücksichtigt. Ständige Mitglieder im<br />

Ausschuss sind neben Betriebsrat, Geschäftsführung,<br />

Führungskräften <strong>und</strong> Sicherheitsbeauftragten auch Arbeitsmediziner.<br />

Vertreter des Arbeitsschutzes, des Betriebsrates<br />

<strong>und</strong> des Medizinischen Dienstes diskutieren<br />

einmal im Monat im sogenannten Ges<strong>und</strong>heitszirkel<br />

über aktuelle Themen. Auf Initiative dieses<br />

Gremiums wurden beispielsweise die jährlichen kostenlosen<br />

Grippeschutzimpfungen eingeführt. Der betriebsärztliche<br />

Dienst der MediCare, einer Beteiligungsgesellschaft<br />

der FMG, nimmt auch andere Schutzimpfungen<br />

vor, zum Beispiel gegen Hepatitis <strong>und</strong> FSME<br />

(Frühsommer-Meningoenzephalitis, auch Zeckenschutzimpfung<br />

genannt). MediCare beurteilt außerdem<br />

Arbeitsplätze hinsichtlich möglicher Ges<strong>und</strong>heitsbeeinträchtigungen<br />

sowie ergonomischer Gestaltung<br />

<strong>und</strong> ist in Fragen des Ges<strong>und</strong>heitsschutzes an der betrieblichen<br />

Ges<strong>und</strong>heitsförderung beteiligt.<br />

Des Weiteren steht Prävention auf dem Programm:<br />

beispielsweise Augenuntersuchungen für Mitarbeiter<br />

an Bildschirmarbeitsplätzen oder regelmäßige Gehöruntersuchungen<br />

für Personen, die einem höheren<br />

Das Programm zur Verbesserung <strong>und</strong> zum Erhalt der<br />

Beschäftigungsfähigkeit der Feuerwehrmänner wurde<br />

im Jahr 2012 weiterentwickelt: Der gesamte Tagesablauf<br />

inklusive Essens- sowie Pausenzeiten ist<br />

nach Ges<strong>und</strong>heitsaspekten strukturiert worden. Außerdem<br />

werden die Mitarbeiter von einem ausgebildeten<br />

Sportwissenschaftler trainiert.<br />

Einen großen Meilenstein im Jahr 2012 stellte die Eröffnung<br />

der Health Lounge mit Vibrationsplatte, Laufband<br />

<strong>und</strong> biomechanischen Massageliegen im Bereich<br />

IT dar. Mitarbeiter können die Einrichtung unter fachk<strong>und</strong>iger<br />

Anleitung kostenlos nutzen, um sich physisch<br />

<strong>und</strong> psychisch zu regenerieren sowie die Muskulatur<br />

aktiv zu mobilisieren. Ein webbasiertes, virtuelles Coaching<br />

mit individuellen Vitaldaten sorgt für mehr Konsequenz<br />

<strong>und</strong> Nachhaltigkeit des Trainings. Über 70 Prozent<br />

der IT-Mitarbeiter trainierten in den ersten Monaten<br />

bereits aktiv. Bei anhaltend guter Nutzung soll die<br />

Health Lounge künftig auch in anderen Unternehmensbereichen<br />

der FMG angeboten werden.<br />

Die Ziele für das Jahr 2013 beinhalten die Zusammenführung<br />

der Themen Schwerbehinderung, Mitarbeiter<br />

mit Einschränkungen <strong>und</strong> das Betriebliche Eingliederungsmanagement<br />

sowie die qualitative Weiterentwicklung<br />

des BGM <strong>und</strong> seine Etablierung in allen Konzernunternehmen.<br />

88<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

p Work-Life-Balance <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />

p Vergütung <strong>und</strong> Mitbestimmung<br />

Vergütung <strong>und</strong> Mitbestimmung<br />

Tochterunternehmen gelten ähnliche Bestimmungen,<br />

die jedoch in eigenen Tarifverträgen geregelt sind.<br />

Für die Flughafenfeuerwehr gilt seit 2011 ein eigener<br />

Tarifvertrag, der unter anderem eine spezielle Regelung<br />

zur Altersteilzeit enthält. Für jüngere Beschäftigte<br />

wird künftig ein Wertkonto eingerichtet, das eine bezahlte<br />

Freistellungsphase vor dem Eintritt in die frühestmögliche<br />

Altersrente sicherstellt. Damit wird den<br />

besonderen körperlichen Belastungen des Feuerwehrpersonals<br />

Rechnung getragen. Der Tarifvertrag eröffnet<br />

die Möglichkeit, bei altersbedingten Leistungseinschränkungen<br />

oder Berufsunfähigkeit aus dem Feuerwehrdienst<br />

auszuscheiden.<br />

Das Durchschnittsgehalt für die Beschäftigten der<br />

Flughafen München GmbH betrug im Jahr 2012<br />

43.098 Euro <strong>und</strong> lag damit deutlich über dem B<strong>und</strong>esdurchschnitt<br />

des Wirtschaftszweiges Verkehr <strong>und</strong><br />

Lagerei, der für die FMG relevant ist. Diese Betrachtung<br />

berücksichtigt neben den tariflich bezahlten<br />

Mitarbeitern auch leitende Angestellte sowie geringfügig<br />

Beschäftigte <strong>und</strong> Teilzeitkräfte. Der Gesamtpersonalaufwand<br />

des Flughafen München Konzerns belief<br />

sich im Jahr 2012 auf 333,6 Millionen Euro. Davon<br />

entfielen 225,9 Millionen Euro auf die Flughafen<br />

München GmbH. In dieser Summe enthalten sind<br />

Löhne <strong>und</strong> Gehälter – inklusive der Aufwendungen<br />

für Fahrtkostenerstattungen <strong>und</strong> Essensgeldzuschüsse<br />

– in Höhe von 178,5 Millionen Euro sowie<br />

Sozialabgaben <strong>und</strong> Aufwendungen für Altersvorsorge<br />

<strong>und</strong> Unterstützung mit 47,4 Millionen Euro.<br />

Personalaufwand<br />

Fast alle Mitarbeiter des Flughafen München Konzerns<br />

unterliegen Tarifverträgen, die die Rahmenbedingungen<br />

für die Beschäftigten festlegen. Weibliche <strong>und</strong><br />

männliche Mitarbeiter werden danach gleich bezahlt –<br />

sofern sie vergleichbare Tätigkeiten ausüben.<br />

Die Flughafen München GmbH ist als Mitglied im kommunalen<br />

Arbeitgeberverband an den Tarifvertrag für<br />

den öffentlichen Dienst (TVöD) geb<strong>und</strong>en. Im März<br />

2012 einigten sich die Tarifparteien auf einen neuen Tarifabschluss.<br />

Die Laufzeit des Tarifvertrags beträgt zwei<br />

Jahre. Dieser sieht eine Entgelterhöhung von insgesamt<br />

6,3 Prozent vor, die sich in drei Stufen vollzieht.<br />

Auch die Ausbildungsentgelte steigen in zwei Schritten<br />

um insgesamt 90 Euro. Für die Beschäftigten unserer<br />

Die Altersvorsorge für unsere Mitarbeiter ist Bestandteil<br />

des Tarifvertrages <strong>und</strong> wird über die bayerische<br />

Zusatzversorgungskasse für kommunale Arbeitgeber<br />

abgedeckt. Zu diesem Thema <strong>und</strong> allen<br />

Fragen zur gesetzlichen Rente berät unser Betriebliches<br />

Alters vorsorgemanagement.<br />

Verantwortungsvoller Arbeitgeber<br />

Unsere Leistungen gehen jedoch weit über die gesetzlichen<br />

Erfordernisse hinaus. So werden beispielsweise<br />

für Schicht- <strong>und</strong> Wechselschichtarbeit finanzielle sowie<br />

zeitliche Ausgleichsregelungen gewährt. Auch der Urlaubsanspruch<br />

liegt deutlich über dem gesetzlichen<br />

Niveau von 24 Arbeitstagen. Der Urlaub wurde im<br />

Rahmen des Tarifabschlusses ebenfalls neu geregelt<br />

<strong>und</strong> beträgt nun bei einer Fünftagewoche für alle<br />

Beschäftigten 29 Arbeitstage, nach dem vollendeten<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

89


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

55. Lebensjahr 30 Arbeitstage. Für Auszubildende<br />

gibt es künftig 27 Urlaubstage. Ansonsten gilt eine<br />

Besitzstandswahrung. Über die monatliche Vergütung<br />

hinaus erhalten alle Beschäftigten tarifliche <strong>und</strong> übertarifliche<br />

Zusatzleistungen, wie beispielsweise Jahressonderzahlungen,<br />

eine Betriebsrente sowie Kantinen-<br />

<strong>und</strong> Fahrtkostenzuschüsse.<br />

Gelebte Mitbestimmung<br />

Die Beschäftigten der Flughafen München GmbH besitzen<br />

zahlreiche Möglichkeiten <strong>und</strong> Rechte zur aktiven<br />

Mitbestimmung in ihrem Unternehmen. Die Gr<strong>und</strong>lagen<br />

dafür sind unter anderem im Betriebsverfassungsgesetz<br />

(BetrVG) geregelt.<br />

Der Betriebsrat, der alle vier Jahre gewählt wird – das<br />

nächste Mal im Frühjahr 2014 – <strong>und</strong> derzeit aus 27 Mitgliedern<br />

besteht, vertritt die Interessen der Beschäftigten<br />

<strong>und</strong> achtet auf die Einhaltung der Tarifverträge, der<br />

gesetzlichen Regelungen <strong>und</strong> Bestimmungen sowie<br />

der geltenden Betriebsvereinbarungen. Wichtige Betriebsvereinbarungen<br />

gelten unter anderem für das<br />

Betriebliche Ges<strong>und</strong>heitsmanagement, die Suchtprävention,<br />

die Integrationsvereinbarung für Schwerbehinderte<br />

<strong>und</strong> ihnen gleichgestellte Mitarbeiter, das Betriebliche<br />

Eingliederungsmanagement <strong>und</strong> die zahlreichen<br />

Arbeitszeitmodelle. Der Betriebsrat begleitet<br />

Betriebsänderungen bereits ab der Konzeptphase, sodass<br />

seine Anmerkungen <strong>und</strong> Vorschläge in die Planungen<br />

mit einfließen, um optimale Lösungen für das<br />

Unternehmen sowie die Beschäftigten zu finden.<br />

Ein Sprachrohr für Auszubildende<br />

Die Interessen der Auszubildenden nimmt die Jugend<strong>und</strong><br />

Auszubildendenvertretung (JAV) wahr, die von der<br />

Unternehmensführung bei allen Fragen zu diesem Thema<br />

eingeb<strong>und</strong>en wird. Im Betriebsrat hat dieses Gremium<br />

bei Angelegenheiten, die Jugendliche beziehungsweise<br />

Auszubildende betreffen, ein Stimm- <strong>und</strong><br />

Vetorecht auf Aussetzung eines Beschlusses, was weitere<br />

Nachberatungen ermöglicht. In der JAV, die im<br />

Zwei-Jahres-Rhythmus – das letzte Mal im Jahr 2012 –<br />

von allen Auszubildenden gewählt wird, engagieren<br />

sich derzeit sieben Mitglieder. Wählbar sind alle Beschäftigten,<br />

die das 25. Lebensjahr noch nicht überschritten<br />

haben.<br />

Mitwirken <strong>und</strong> gestalten<br />

Wir motivieren unsere Mitarbeiter dazu, sich in den<br />

gesetzlich vorgeschriebenen Gremien wie dem Betriebsrat,<br />

dem Aufsichtsrat, der Jugend- <strong>und</strong> Auszubildendenvertretung<br />

<strong>und</strong> der Schwerbehindertenvertretung<br />

einzubringen, sich aber auch darüber hinaus<br />

zu engagieren. Möglichkeiten dazu gibt es viele – sei<br />

es im Projekt Beruf <strong>und</strong> Familie, in der Arbeitsgruppe<br />

Frauen in der FMG, dem Betriebssportverein, den<br />

Arbeitsgruppen im Betrieblichen Ges<strong>und</strong>heitsmanagement<br />

oder im betrieblichen Vorschlagswesen<br />

sowie auch ehrenamtlich, wie beispielsweise im<br />

Flughafenverein München e. V.<br />

Sicherung von Arbeitsplätzen<br />

Als Folge einer EU-Richtlinie aus dem Jahr 1996, die<br />

Wettbewerbern den Zugang zum Markt der Bodenverkehrsdienste<br />

auf Flughäfen der Gemeinschaft ermöglichte,<br />

musste auch am Münchner Flughafen ein externer<br />

Anbieter im Bodenverkehrsdienst zugelassen werden.<br />

Dem Risiko, die Arbeitsplätze im betroffenen<br />

Bereich der Flughafen München GmbH wegen der<br />

niedrigen Löhne <strong>und</strong> Abfertigungsentgelte beim neuen<br />

Anbieter auf Dauer nicht halten zu können, begegneten<br />

wir zunächst mit der Gründung der h<strong>und</strong>ertprozentigen<br />

FMG-Tochter AeroGro<strong>und</strong>.<br />

Teile der EU-Kommission sowie einige Airlines fordern<br />

nun eine weitere Marktöffnung. Diesem Vorhaben<br />

treten FMG <strong>und</strong> Betriebsrat gemeinsam mit Politikern<br />

in Berlin <strong>und</strong> Brüssel entschieden entgegen.<br />

Ein weiterer Wettbewerber am Münchner Flughafen<br />

würde dazu führen, dass AeroGro<strong>und</strong> nicht mehr kostendeckend<br />

wirtschaften könnte, was sich letztendlich<br />

negativ auf die Mitarbeiter <strong>und</strong> deren Arbeitsplätze<br />

auswirken würde. Sozialdumping wäre die<br />

Konsequenz.<br />

Aus diesen Gründen hat die FMG gemeinsam mit<br />

dem Flughafenverband ADV <strong>und</strong> den Flughäfen<br />

Frankfurt <strong>und</strong> Wien versucht, dieses Vorhaben zu<br />

stoppen. Der Verkehrsausschuss des Europäischen<br />

Parlaments hat den Vertragsentwurf der EU-Kommission<br />

zu einer weiteren Liberalisierung der Bodenverkehrsdienste<br />

Anfang November 2012 zurückgewiesen.<br />

Mitte Dezember stimmte das Europäische<br />

90<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

p Vergütung <strong>und</strong> Mitbestimmung<br />

Parlament über den Vertragsentwurf ab <strong>und</strong> verwies<br />

in seiner Plenarsitzung die BVD-Verordnung der<br />

EU-Kommission an den Verkehrsausschuss zurück. Zu<br />

einer weiteren Liberalisierung der Bodenverkehrsdienste<br />

wird es vorerst nicht kommen. Im Jahr 2013<br />

kann jedoch anders entschieden werden, da nur eine<br />

Zurückweisung direkt an die EU-Kommission eine explizite<br />

Ablehnung bedeutet hätte.<br />

für „Gute Arbeit“ erfüllen. Dieser Standard richtet den<br />

Blick auf die Qualität der Arbeitsbedingungen <strong>und</strong> soll<br />

einer möglichen Verschlechterung von Arbeitsstandards<br />

entgegenwirken. Hier werden im Jahr 2013 die<br />

Gespräche wieder aufgenommen, um gemeinsam mit<br />

Unternehmen auf dem Flughafengelände einheitliche<br />

Qualitätsstandards für Beschäftigung zu definieren.<br />

Darüber hinaus setzt sich die FMG gemeinsam mit der<br />

Dienstleistungsgewerkschaft ver.di dafür ein, dass<br />

Arbeitsplätze am Airport einen verbindlichen Standard<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

91


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

q<br />

Weniger<br />

Energieverbrauch<br />

dank neuer<br />

Beleuchtungstechnik<br />

30 %<br />

S<br />

p<br />

Verringerung der<br />

Emissionen pro<br />

Passagier seit 2005<br />

3,92 Liter<br />

Q<br />

Recyclingquote der<br />

eingesetzten<br />

Enteisungsflüssigkeit<br />

67 %<br />

Treibstoffverbrauch<br />

eines Flugzeugs auf<br />

100 km pro Passagier<br />

92<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

94 Klimaschutzstrategie<br />

103 Umgang mit Ressourcen<br />

107 Lärmschutz<br />

111 Biodiversität<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

93


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

Klimaschutzstrategie<br />

)<br />

die-vier-liter-flieger.de<br />

Gemeinschaftsaufgabe Klimaschutz<br />

Klimaschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Auch<br />

wenn der Beitrag des Flughafenbetreibers zum globalen<br />

Klimaschutz begrenzt ist, ist sich die Flughafen<br />

München GmbH ihrer Verantwortung als Betreiber einer<br />

großen Infrastruktur bewusst <strong>und</strong> leistet im Rahmen<br />

ihrer Möglichkeiten den größtmöglichen Beitrag<br />

zur Reduzierung von Emissionen. Zu unserer Strategie<br />

gehört es, den Betrieb <strong>und</strong> die Weiterentwicklung<br />

des Flughafens so zu gestalten, dass belastende Auswirkungen<br />

auf die Umwelt effektiv begrenzt werden.<br />

Wir erfüllen Verordnungen <strong>und</strong> Umweltauflagen über<br />

den gesetzlichen Rahmen hinaus.<br />

sowie die Treibhausgasemissionen des Sektors sind<br />

eng miteinander verknüpft. Die Ausgaben für Treibstoff<br />

machen derzeit circa 20 Prozent der gesamten<br />

Kosten im Betrieb einer Fluggesellschaft aus. Die Airlines<br />

streben daher, auch ohne staatliche Grenzwerte,<br />

aus eigenem Antrieb einen möglichst geringen Kerosinverbrauch<br />

für ihre Flotten an. In den letzten Jahren<br />

konnten die deutschen Fluggesellschaften ihren Treibstoffverbrauch<br />

um 37 Prozent verringern. Benötigte<br />

ein Flugzeug 1990 noch etwa sechs Liter pro Passagier<br />

<strong>und</strong> 100 Kilometer, liegt dieser Wert heute unter<br />

vier Litern. 1<br />

Der Energiebedarf <strong>und</strong> der Schadstoffausstoß eines<br />

großen Flughafens lassen sich mit den Werten einer<br />

Kleinstadt vergleichen. Dabei werden einem Flughafen<br />

nur die Emissionen zugerechnet, die durch den<br />

Betrieb, den Zubringerverkehr sowie die startenden,<br />

landenden <strong>und</strong> rollenden Flugzeuge entstehen. Der<br />

Schadstoffausstoß von Flugzeugen ab einer Flughöhe<br />

von 914 Metern (3.000 Fuß) wird dem Flughafen nicht<br />

mehr zugerechnet, da die Luftfahrzeuge in dieser<br />

Flughöhe im Regelfall weiter als acht Kilometer vom<br />

Flughafen entfernt sind.<br />

Treibstoffverbrauch<br />

Liter pro Passagier auf 100 Kilometer<br />

6,20 l<br />

4,12 l<br />

Klimaschutzstrategie der deutschen<br />

Verkehrsflughäfen<br />

Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen<br />

(ADV) legte mit ihrer 2009 verabschiedeten Strategie<br />

für einen umfassenden Klimaschutz an deutschen Verkehrsflughäfen<br />

einen systematischen Ansatz vor. Dieser<br />

beinhaltet die Erhebung der Emissionen <strong>und</strong> Maßnahmen<br />

zur Emissionsminderung. Es gelten die Prinzipien:<br />

vermeiden, reduzieren, kompensieren. Dieser<br />

Ansatz ergänzt die Vier-Säulen-Strategie der internationalen<br />

Luftverkehrsorganisation (IATA). Diese Strategie<br />

beschreibt, wie technischer Fortschritt, eine effiziente<br />

Infrastruktur, optimierte Betriebsabläufe sowie geeignete<br />

Steuerungsinstrumente die Umweltauswirkungen<br />

des Luftverkehrs minimieren <strong>und</strong> gleichzeitig<br />

Wachstum <strong>und</strong> Wettbewerbsfähigkeit der Industrie<br />

ermöglichen können.<br />

Treibstoffverbrauch <strong>und</strong> Emissionshandel<br />

im Luftverkehr<br />

Der Luftverkehr ist abhängig von Kerosin, einem fossilen<br />

Energieträger, der bei der Verbrennung pro Tonne<br />

einen Ausstoß von circa 3,15 Tonnen CO 2 verursacht.<br />

Das Verkehrswachstum, der Kerosinverbrauch<br />

1990 2008 2011<br />

3,92 l<br />

Als Folge des EU-Parlamentsbeschlusses aus dem<br />

Jahr 2008, die Kohlendioxid-Emissionen von Flugzeugen<br />

zu deckeln, müssen europäische Luftfahrzeugbetreiber<br />

seit Januar 2012 für jede ausgestoßene Tonne<br />

Kohlendioxid eine Emissionsberechtigung abgeben.<br />

Der interkontinentale Flugverkehr wurde vorerst für ein<br />

Jahr vom Emissionshandel ausgenommen. Das Regelwerk<br />

sieht vor, dass Fluggesellschaften bis 2020 einen<br />

Großteil der Zertifikate für Kohlendioxid-Emissionen<br />

kostenlos zugeteilt bekommen – zunächst 85 Prozent,<br />

2013 sinkt der Anteil auf 82 Prozent. Den Rest müssen<br />

die Betreiber am Markt zukaufen, um ihre Emissionen<br />

vollständig abzudecken, oder aber sie reduzieren ihre<br />

Emissionen durch eigene Klimaschutzmaßnahmen. Im<br />

jeweils darauffolgenden Jahr müssen die Luftfahrzeugbetreiber<br />

über ihre tatsächlichen Emissionen berichten<br />

<strong>und</strong> die entsprechenden Zertifikate abgeben. 2<br />

1<br />

Quelle: B<strong>und</strong>esverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL)<br />

2<br />

Quelle: Umweltb<strong>und</strong>esamt; Deutsche Emissionshandelsstelle<br />

94<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

p Klimaschutzstrategie<br />

FMG ist Gründungsmitglied von „aireg“<br />

Im Jahr 2011 schlossen sich erstmals Airlines, Flugzeug-<br />

<strong>und</strong> Triebwerkshersteller, Luftfahrtforschung,<br />

Treibstoffhersteller <strong>und</strong> die Flughafen München GmbH<br />

– als bisher einziger Betreiber eines deutschen Großflughafens<br />

– zum Verein „Aviation Initiative for Renewable<br />

Energy in Germany – aireg e. V.“ zusammen. Ziel<br />

der Initiative ist es, die Entwicklung <strong>und</strong> Einführung regenerativer<br />

Kraftstoffe für den Luftverkehr in Deutschland<br />

zu unterstützen sowie über Nachfrage, Herkunft,<br />

Bereitstellung <strong>und</strong> Nutzung zu informieren. Denn die<br />

freiwillige Selbstverpflichtung der Luftfahrtindustrie,<br />

ab 2020 CO 2 -neutral zu wachsen, erfordert schnelle<br />

<strong>und</strong> zielorientierte Maßnahmen. Die FMG wird dort ihre<br />

Erfahrungen auf dem Gebiet der regenerativen Energienutzung<br />

einbringen, um die Luftfahrt trotz der zu<br />

erwartenden weiteren Zunahme des zivilen Flugverkehrs<br />

so klimafre<strong>und</strong>lich wie möglich zu gestalten.<br />

CO 2 -neutrales Wachstum<br />

Eines der Unternehmensziele ist es, bis zum Jahr 2020<br />

CO 2 -neutral zu wachsen. Das bedeutet, dass der von<br />

der FMG beeinflussbare CO 2 -Ausstoß von jährlich r<strong>und</strong><br />

160.000 Tonnen (bezogen auf das Basisjahr 2005) trotz<br />

der Ausbaupläne <strong>und</strong> des zu erwartenden Verkehrswachstums<br />

nicht weiter ansteigen soll. Ohne konsequente<br />

Gegenmaßnahmen würden im Jahr 2020<br />

zusätzliche Emissionen in einer Größen ordnung<br />

zwischen 50.000 <strong>und</strong> 80.000 Tonnen Kohlendioxid<br />

anfallen.<br />

CO 2 -Footprint des Flughafens München<br />

Scope 1<br />

Diesel- <strong>und</strong> Ottokraftstoffe<br />

für eigene Fahrzeuge: 2 %<br />

Energieeigenerzeugung: 11 %<br />

Scope 2<br />

Energiefremdbezug: 4 %<br />

Scope 3<br />

Öffentlicher Verkehr: 6 %<br />

APU (Hilfsturbine)<br />

<strong>und</strong> Triebwerksprobeläufe:<br />

6 %<br />

LTO-Zyklus: 63 %<br />

Diesel- <strong>und</strong> Ottokraftstoffe für externe<br />

Unternehmen: 1 %<br />

Energiebezug externer Unternehmen: 7 %<br />

)<br />

munich-airport.de/<br />

umweltmanagement<br />

)<br />

munich-airport.de/<br />

klimaschutz<br />

Um dieses Ziel zu erreichen, wurde ein konzernweites<br />

CO 2 -Reduzierungsprojekt mit vier zentralen<br />

Handlungsfeldern auf den Weg gebracht:<br />

) Nachhaltige Energiebereitstellung<br />

) Steigende Effizienz bei der Nutzung von Energie<br />

) Förderung des Verantwortungsbewusstseins der<br />

Mitarbeiter<br />

) Nachhaltiges Bauen<br />

Systematisches CO 2 -Monitoring <strong>und</strong><br />

CO 2 -Footprint<br />

Einer der wichtigsten Bestandteile des CO 2 -Managements<br />

ist die CO 2 -Datenbank, eine Eigenentwicklung<br />

der FMG, die als Reporting-, Steuerungs- <strong>und</strong> Kontrollinstrument<br />

für alle Aktivitäten r<strong>und</strong> um das Thema<br />

CO 2 -Minderung <strong>und</strong> Energieeffizienz dient. Der CO 2 -<br />

Footprint wird nach den Vorgaben des international anerkannten<br />

Greenhouse Gas Protocols ermittelt, das<br />

die Emissionen nach dem Verursacherprinzip in drei<br />

Kategorien einteilt:<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

95


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

) Zu Scope 1 gehören Emissionen, die durch selbst<br />

produzierte Energie verursacht werden.<br />

) Unter Scope 2 fallen die für den Eigenbedarf bezogene<br />

Energie beziehungsweise die damit verb<strong>und</strong>enen<br />

Emissionen der Energieerzeugung.<br />

) Scope 3 betrachtet Emissionen, die durch die Nutzung<br />

des Flughafens durch Dritte, wie etwa Airlines<br />

<strong>und</strong> öffentliche Verkehre, verursacht werden.<br />

Diese Emissionen versucht die FMG ebenfalls zu<br />

ver ringern, indem sie am Flughafen ansässige Unternehmen<br />

bei der Reduktion ihrer Emissionen unterstützt<br />

<strong>und</strong> – beispielsweise durch emissionsabhängige<br />

Landeentgelte – Einfluss auf den Ausstoß<br />

von Schadstoffen nimmt.<br />

Bei der Gesamtbetrachtung aller flughafenrelevanten<br />

Schadstoffemissionen werden die Abfertigung<br />

der Flugzeuge am Boden, die Nutzung der Infrastruktureinrichtungen,<br />

aber auch der landseitige<br />

Verkehr wie die An- <strong>und</strong> Abreise von Passagieren,<br />

Besuchern <strong>und</strong> Mitarbeitern mitberücksichtigt.<br />

Emissionen, die durch den Einsatz von Flugzeugen<br />

entstehen, werden den Fluggesellschaften zugerechnet.<br />

Als Systemgrenze findet hier die Definition<br />

des Landing-and-Take-off-Zyklus (LTO-Zyklus) Anwendung,<br />

wonach alle durch Flugzeuge verursachten<br />

Emissionen unterhalb von 3.000 Fuß (914 Meter)<br />

in die Betrachtung des Flughafenbetreibers<br />

mit einbezogen werden.<br />

Programm zur Senkung des CO 2 -<br />

Ausstoßes<br />

Der absolute CO 2 -Ausstoß aller Anlagen, Bauwerke<br />

<strong>und</strong> Fahrzeuge, auf die die FMG unmittelbaren Einfluss<br />

hat (Scope 1, 2 <strong>und</strong> Scope 3 ohne LTO-Zyklus, APU <strong>und</strong><br />

öffentlichen Verkehr), konnte im Jahr 2012 nicht weiter<br />

gesenkt werden <strong>und</strong> betrug mit 150.553 Tonnen etwa<br />

ein Prozent mehr als im Vorjahr. Gründe dafür sind die<br />

Erweiterungen der Gebäude für die Abwicklung der<br />

Luftfracht, der Beginn der Bauarbeiten am neuen Satellitenterminal<br />

sowie der Umstand, dass das Jahr 2012<br />

kühler war als 2011.<br />

Dagegen verringerten sich trotz des Zuwachses bei<br />

den Fluggastzahlen die spezifischen Emissionswerte<br />

pro Passagier im Jahr 2012 im Vergleich zu 2005 um<br />

r<strong>und</strong> 30 Prozent.<br />

Die im Jahr 2012 geplanten <strong>und</strong> vorbereiteten Maßnahmen<br />

werden ab dem Jahr 2013 umgesetzt. Dazu<br />

gehören zum Beispiel die Optimierung des Gebäudebestandes,<br />

Umstellungsmaßnahmen auf LED-Beleuchtung<br />

am Campus <strong>und</strong> vermehrter Einsatz von<br />

Photovoltaik zur Energieeigenerzeugung am Flughafen.<br />

All dies wird signifikant dazu beitragen, den CO 2 -<br />

Ausstoß der Gebäude, die sich derzeit im Bau befinden,<br />

zum Beispiel Satellitengebäude, Neubau der<br />

Deutschen Flugsicherung <strong>und</strong> andere Erweiterungen,<br />

in den nächsten Jahren zu kompensieren.<br />

Greenhouse-Gas-Emissionen am Flughafen München<br />

CO 2 (SF 6 CH 4 N 2 O HFCs PCFs) 1<br />

Scope 2 Scope 1 Scope 3<br />

Indirekte Emissionen<br />

durch Energieeinkauf<br />

Direkte Emissionen aus<br />

Energieproduktion <strong>und</strong> Transport<br />

Indirekte Emissionen durch<br />

das Geschäftsfeld des Flughafens<br />

Hotels<br />

1<br />

CO2-äquivalent<br />

Erdgaslieferung<br />

96<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

p Klimaschutzstrategie<br />

Durch Informationsveranstaltungen bei den Tochterunternehmen<br />

der FMG wurde die Zusammenarbeit<br />

bei der Analyse <strong>und</strong> Umsetzung von Einsparpotenzialen<br />

<strong>und</strong> -maßnahmen weiter intensiviert.<br />

Die Entwicklung der spezifischen CO 2 -Emissionen in<br />

Bezug auf die Passagierzahlen lässt erkennen, dass<br />

eine stetige Verbesserung erreicht werden konnte. Im<br />

Jahr 2012 „verursachte“ jeder Passagier, der am Flughafen<br />

München abgefertigt wurde, eine CO 2 -Emission<br />

von 3,93 Kilogramm. Durch die klimabereinigten<br />

Zahlen wird versucht, die unterschiedlich strengen<br />

Winter auszugleichen <strong>und</strong> die Daten auf einen<br />

„Normwinter“ von 2005 (Basisjahr) zu nivellieren.<br />

Spezifische CO 2 -Emissionen<br />

Spezifische Emissionen in kg CO 2 pro Passagier<br />

Spezifische Emissionen in kg CO 2 pro Passagier<br />

(klimabereinigt gegenüber 2005)<br />

CO 2 -Emissionen am Flughafen München<br />

in Tonnen pro Jahr<br />

(Scope1, 2 <strong>und</strong> Scope 3 ohne LTO-Zyklus,<br />

APU <strong>und</strong> öffentlichen Verkehr)<br />

2005<br />

5,67<br />

5,67<br />

2005<br />

162.046<br />

2006<br />

5,22<br />

5,29<br />

2006<br />

160.854<br />

2007<br />

4,74<br />

4,85<br />

2007<br />

161.238<br />

2008<br />

4,75<br />

4,84<br />

2008<br />

163.800<br />

2009<br />

4,87<br />

4,96<br />

2009<br />

159.089<br />

2010<br />

4,57<br />

4,55<br />

2010<br />

158.536<br />

2011<br />

3,95<br />

4,03<br />

2011<br />

148.967<br />

2012<br />

3,92<br />

3,98<br />

2012<br />

150.553<br />

2013–2014<br />

CERTIFICATE<br />

of ACCREDITATION<br />

In Anerkennung der<br />

Maßnahmen zur Verringerung<br />

von Kohlendioxid-<br />

Emissionen aus dem<br />

Flughafenbetrieb erreichte<br />

der Flughafen München<br />

im Mai 2013 erneut<br />

die „Airport Carbon<br />

Accreditation“ auf Stufe<br />

„Optimierung“.<br />

This is to certify that Airport Carbon Accreditation, <strong>und</strong>er the administration<br />

of WSP Environment & Energy Ltd, confirms that the carbon management<br />

processes at<br />

have earned the accreditation level of OPTIMISATION, in recognition of their<br />

exemplary work in managing, reducing and engaging other stakeholders on<br />

the airport site, in minimising CO 2 emissions as part of the European airport<br />

industry’s response to the challenge of Climate Change.<br />

www.airportcarbonaccreditation.org<br />

Olivier Jankovec<br />

Director General<br />

ACI EUROPE<br />

Simon Clouston<br />

Global Director<br />

WSP Environment & Energy<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

97


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

Verantwortungsbewusstsein fördern<br />

Um das Verantwortungsbewusstsein für Umwelt <strong>und</strong><br />

Klimaschutz zu schärfen, wurden bis Anfang 2012 konzernübergreifend<br />

1.800 Mitarbeiter geschult. Als Trainer<br />

fungierten dabei 21 Mitarbeiter aus den unterschiedlichsten<br />

Bereichen des Unternehmens. Den Schwerpunkt<br />

eines verfeinerten Konzepts für die Sensibilisierungstrainings<br />

bildete im Jahr 2012 der gemeinsame<br />

Dialog über den Zusammenhang von nachhaltiger Unternehmensentwicklung<br />

<strong>und</strong> Qualität am Flughafen<br />

München.<br />

LED-Technik senkt Energieverbrauch<br />

Der Münchner Airport tauscht nach <strong>und</strong> nach die konventionelle<br />

Vorfeld- <strong>und</strong> Außenbeleuchtung mit Natriumdampflampen<br />

gegen moderne LED-Technik aus.<br />

Teile der Vorfelder, mehrere Straßen <strong>und</strong> Parkplätze<br />

sind bereits umgerüstet. Die LED-Lampen benötigen<br />

etwa 50 Prozent weniger Energie als die herkömmliche<br />

Beleuchtung <strong>und</strong> haben mit r<strong>und</strong> 17 Jahren eine<br />

eineinhalbmal so lange Lebensdauer. Schon die erste<br />

Phase der Umstellung ermöglicht es, jährlich r<strong>und</strong><br />

122.000 Kilowattst<strong>und</strong>en Strom <strong>und</strong> damit 70 Tonnen<br />

CO 2 einzusparen. Langfristig bringt die Umrüstung<br />

aller 3.000 Lampen auf dem Vorfeld <strong>und</strong> der 10.200<br />

Lampen der Außenbeleuchtung eine jährliche Einsparung<br />

von mehr als 5.000 Tonnen CO 2 .<br />

Optimierung bei Flughafengebäuden<br />

Ressourcen schonen, Energie sparen <strong>und</strong> den CO 2 -<br />

Ausstoß senken – diese Prämissen stehen schon<br />

bei der Planung von Gebäuden im Mittelpunkt. Das<br />

Programm zur Ermittlung von Einsparpotenzialen bei<br />

Flughafengebäuden mit hohem Energieverbrauch,<br />

das im Rahmen des CO 2 -Managements 2011 startete,<br />

wurde im Jahr 2012 weitgehend abgeschlossen.<br />

Die Untersuchung hat bereits Sparpotenziale von<br />

über 7.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr ergeben.<br />

Die Umsetzung aller Maßnahmen wird noch mindestens<br />

bis 2015 dauern. Neben einer Optimierung der<br />

Beleuchtungstechnik zeigten die verbesserte Antriebstechnik<br />

von in Gebäuden installierten Geräten<br />

<strong>und</strong> die Steuerung der Haupt- <strong>und</strong> Nebenlüftungsanlagen<br />

den größten Spareffekt. Allein der Austausch<br />

der Ventilatoren <strong>und</strong> ihrer Antriebe im Terminal 1<br />

führte zu einer Minderung um über 1.500 Tonnen<br />

CO 2 .<br />

Parallel zur Analyse der Einzelgebäude wurde die Reorganisation<br />

des Zählermanagements weitergeführt,<br />

um durch eine bessere Datenerfassung Potenziale<br />

leichter erkennen <strong>und</strong> Maßnahmen zuverlässiger<br />

überprüfen zu können. Technische Neuerungen, wie<br />

beispielsweise die Fernablesung durch „intelligente“<br />

Zähler, tragen dazu bei, Einsparmöglichkeiten aufzudecken<br />

<strong>und</strong> bereits erreichte Einsparungen langfristig<br />

zu sichern.<br />

Neuausrichtung der Energieversorgung<br />

Die Flughafen München GmbH setzt bei der Energieerzeugung<br />

von Anfang an auf Nachhaltigkeit <strong>und</strong><br />

wirtschaftliche Effizienz. So auch beim flughafeneigenen<br />

Blockheizkraftwerk (BHKW), das mit Erdgas betrieben<br />

wird: Es leistet nicht nur einen erheblichen<br />

98<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

p Klimaschutzstrategie<br />

Beitrag zur Vermeidung von CO 2 -Emissionen, sondern<br />

zählt mit einer Gesamtlaufleistung in Höhe von über<br />

einer Million Betriebsst<strong>und</strong>en weltweit zu den wirtschaftlichsten<br />

<strong>und</strong> effizientesten Anlagen seiner Art.<br />

Die Minderung des Ausstoßes an Kohlenstoffdioxid<br />

beläuft sich – verglichen mit herkömmlicher Energieerzeugung<br />

– auf r<strong>und</strong> 30.000 Tonnen im Jahr. Möglich<br />

wird dieser hohe Wirkungsgrad bei der Energiegewinnung<br />

durch die Kraft-Wärme-Kopplung: Die bei der<br />

Stromerzeugung entstehende Wärme geht nicht verloren,<br />

sondern wird sowohl für die Bereitstellung von<br />

Heizwärme als auch zur Erzeugung von Klimakälte<br />

eingesetzt.<br />

Steigende Passagierzahlen, die Ausbaumaßnahmen<br />

am Flughafen München <strong>und</strong> das Klimaschutzziel des<br />

CO 2 -neutralen Wachstums erfordern in der nahen<br />

Zukunft eine Erweiterung <strong>und</strong> Neuausrichtung der<br />

Energieversorgung. Wie die 2011 fertiggestellte Studie<br />

„Energiekonzept 2030“ bestätigte, erzielt die Erneuerung<br />

der seit 1992 betriebenen BHKW-Aggregate<br />

– bei gleichzeitiger bedarfsgerechter Kapazitätserweiterung<br />

auf bis zu 32 Megawatt elektrischer<br />

Erzeugungsleistung – das Optimum zwischen Effizienz<br />

<strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit auf der einen sowie Klima<strong>und</strong><br />

Ressourcenschutz auf der anderen Seite. In der<br />

gesamtheitlichen Betrachtung können regenerative<br />

ungekoppelte Energieerzeugungsvarianten, die entweder<br />

nur Wärme oder nur Strom produzieren, in<br />

Bezug auf ökologische <strong>und</strong> ökonomische Nachhaltigkeit<br />

mit der gasbetriebenen Kraft-Wärme-Kopplung<br />

nicht Schritt halten.<br />

Mit Zustimmung der Gesellschafter wurden im Frühjahr<br />

2012 die Investitionsmittel für Ersatz <strong>und</strong> Erweiterung<br />

des vorhandenen BHKW freigegeben <strong>und</strong> die<br />

Planungen hierfür aufgenommen. Mit den Bauarbeiten<br />

wird voraussichtlich im Herbst 2013 begonnen.<br />

Die Energieproduktion durch die neue Anlage soll im<br />

Herbst 2015 starten. Der Flughafen München verfügt<br />

mit dem Neubau der BHKW-Anlage über ein Energiekonzept,<br />

das über die nächsten zwei Jahrzehnte hinaus<br />

ein nachhaltiges Wachstum ermöglicht. Die dezentrale<br />

erdgasbetriebene Kraft-Wärme-Kopplung<br />

stellt zudem einen unverzichtbaren Baustein in dem<br />

von der B<strong>und</strong>esregierung vertretenen Energiekonzept<br />

zum Umbau der Energieversorgung Deutschlands im<br />

Rahmen der Energiewende dar.<br />

Fernwärme: regenerativ <strong>und</strong><br />

klimaneutral<br />

R<strong>und</strong> 75 Prozent seiner benötigten Jahresheizwärme<br />

produziert der Flughafen München derzeit im Blockheizkraftwerk<br />

selbst. Bis auf eine minimale Menge, die<br />

in Spitzenkesseln erzeugt wird, bezieht der Flughafen<br />

den restlichen Bedarf an Heizwärme bei der Fernwärmeversorgung<br />

Freising. 50 Prozent dieser zugekauften<br />

Fernwärme – also etwa 15 Gigawattst<strong>und</strong>en (GWh) –<br />

werden seit Anfang 2011 in einem Biomasse-Heizkraftwerk<br />

am Standort Zolling erzeugt. Der Bezug ist<br />

über eine langfristige Option für die nächsten Jahre<br />

gesichert. Diese aus Biomasse gewonnene Fernwärme<br />

ist regenerativ <strong>und</strong> klimaneutral. Mit dieser Energiepolitik<br />

wird der Ausstoß von Kohlendioxid nachhaltig<br />

um 3.500 Tonnen pro Jahr reduziert.<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

99


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

<strong>und</strong> soziokulturelle Qualitäten gleichrangig berücksichtigt.<br />

Idealerweise sollen deswegen geeignete<br />

Projekte nach DGNB-Kriterien zertifiziert werden, da<br />

die Themen in diesem System systematisch aufgegriffen<br />

<strong>und</strong> bewertet werden können.<br />

) Sanitärumbau im Terminal 1<br />

Wassersparende Armaturen <strong>und</strong> Toiletten, energiesparende<br />

LED-Beleuchtung mit bewegungsabhängiger<br />

Steuerung <strong>und</strong> Armaturen mit Näherungssteuerung<br />

erfüllen ökologische sowie ökonomische Ansprüche.<br />

) Fußgängerverbindung Nord<br />

Dieses 2012 fertiggestellte Projekt diente dem verstärkten<br />

Einsatz energiesparender Beleuchtung. LED-<br />

Strahler schalten sich jetzt tageslichtabhängig ein<br />

oder aus, die Beleuchtungsstärke ist bedarfsabhängig<br />

zwischen zehn <strong>und</strong> 100 Prozent dimmbar.<br />

)<br />

Green Satellite<br />

siehe „Unternehmensporträt<br />

<strong>und</strong> Strategie“<br />

Nachhaltiges Bauen im Fokus<br />

Die Bedeutung, die die Flughafen München GmbH<br />

dem Thema „nachhaltiges Bauen“ beimisst, wird<br />

durch die Mitgliedschaft bei der Deutschen Gesellschaft<br />

für Nachhaltiges Bauen (DGNB) unterstrichen.<br />

Darüber hinaus wird seit Mitte 2012 intern an der Erstellung<br />

eines Planungsleitfadens für den Bau nachhaltiger<br />

Flughafen-Infrastrukturprojekte gearbeitet.<br />

Die neue Broschüre, die 2013 erscheinen wird, enthält<br />

die Qualitäts- <strong>und</strong> <strong>Nachhaltigkeits</strong>anforderungen<br />

an Flugbetriebsflächen, Wasserwirtschaft, Befeuerung,<br />

Beleuchtung, Fernmelde- <strong>und</strong> Informationstechnik,<br />

Sicherheitstechnik, Landschaftspflege sowie<br />

Trassen <strong>und</strong> dient als Nachschlagewerk oder<br />

Anleitung für Planer.<br />

Im Bereich Immobilien wird bei allen Neubauten eine<br />

Reduzierung der CO 2 -Emissionen um 40 Prozent im<br />

Vergleich zu den Gebäuden des heutigen Bestandes<br />

angestrebt. Dies gilt sowohl für FMG-Projekte, beispielsweise<br />

Terminal 1-Optimierung, Kinderkrippe,<br />

Feuerwache, Spediteursgebäude 2 <strong>und</strong> Frachterweiterung<br />

West, als auch für Drittinvestoren am Campus,<br />

wie zum Beispiel den BMW-Airportservice. Die Zusammenführung<br />

der Bereiche Immobilienmanagement<br />

<strong>und</strong> -entwicklung <strong>und</strong> Planung <strong>und</strong> Bau zum Geschäftsfeld<br />

Real Estate wird verstärkt zu nachhaltigem<br />

Planen <strong>und</strong> Bauen beitragen, da alle Beteiligten<br />

bei Bauvorhaben von Anfang an zusammenarbeiten.<br />

Mehrere Projekte wurden im Jahr 2012 erfolgreich abgeschlossen.<br />

Sie spiegeln die Strategie des neuen<br />

Immobilienbereichs wider, die Ökologie, Ökonomie<br />

) Kinderkrippe<br />

Bei der Planung der Kinderkrippe wurde neben<br />

Energieeffizienz <strong>und</strong> hoher Wärmedämmung Wert<br />

auf einen ganzheitlichen Ansatz gelegt. Emissionsarme<br />

Bauprodukte stellen die Innenraumluftqualität<br />

sicher. Die Kompaktheit <strong>und</strong> Flächeneffizienz des<br />

Gebäudes mit einem Hüllfläche-zu-Volumen-Verhältnis<br />

(A/V-Verhältnis) von 0,5 reduziert neben den Investitionskosten<br />

auch die Versiegelung von natürlichem<br />

Boden sowie den Energieverbrauch <strong>und</strong> damit<br />

die Energiekosten. Die Lüftungsanlage wird mit einer<br />

Wärmerückgewinnung ausgestattet. Das Regenwasser<br />

versickert über einen unterirdischen<br />

Pufferspeicher gebäudenah, ohne den Regenwasserkanal<br />

zu belasten. Zudem zeichnet sich das<br />

Gebäude bei der Lebenszyklusbetrachtung durch<br />

leichte Demontierbarkeit, Trennbarkeit <strong>und</strong> Recyclingfähigkeit<br />

aus.<br />

) Satellit<br />

) Pre-Conditioned-Air-Projekt<br />

Nach abgeschlossener Planung im Jahr 2012 werden<br />

derzeit bodenstationierte Pre-Conditioned-Air-Anlagen<br />

(PCAs) für die Flugzeugklimatisierung <strong>und</strong> -heizung<br />

während des Abfertigungsprozesses realisiert.<br />

Sie sollen die bisher genutzten flugzeugeigenen Klimatisierungsaggregate<br />

ersetzen. Dieser Austausch<br />

ermöglicht eine jährliche Einsparung an CO 2 -Emissionen<br />

in Höhe von bis zu 24.000 Tonnen. Die Anlagen<br />

werden ab Herbst 2014 an allen Flugzeugpositionen<br />

im Terminal 1 <strong>und</strong> 2 <strong>und</strong> am Satellitengebäude – nach<br />

dessen Fertigstellung im Jahr 2015 – verfügbar sein.<br />

100<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

p Klimaschutzstrategie<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Green IT: wirkungsvolle Maßnahmen<br />

Über 2.500 Arbeitsplatzrechner mit Bildschirmen,<br />

mehrere H<strong>und</strong>ert Server, Notebooks <strong>und</strong> Drucker, einige<br />

Rechenzentren <strong>und</strong> sonstige Geräte – wie beispielsweise<br />

weit über tausend Anzeigen- <strong>und</strong> Informationssysteme<br />

sowie 2.000 Überwachungskameras<br />

– verbrauchen am Münchner Flughafen eine<br />

erhebliche Menge an Strom. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong><br />

ist der Servicebereich IT bestrebt, seinen Beitrag zur<br />

Energieeinsparung beziehungsweise zur Effizienzsteigerung<br />

zu leisten, zum Beispiel durch das Ersetzen<br />

von physischen durch virtuelle Server.<br />

Längst haben die Speichersysteme in den Rechenzentren<br />

gewaltige Ausmaße erreicht, zumal die Speicherung<br />

von Daten wegen der strengen Sicherheitsbestimmungen<br />

sehr aufwendig ist. Mehrfache Wechsel auf die jeweils<br />

neueste Gerätegeneration begrenzten trotz eines<br />

exponentiellen Wachstums der Speicherkapazitäten<br />

um das 70-Fache das Wachstum des Verbrauchs auf<br />

300 Prozent (2003–2012), der relative Verbrauch pro Kapazität<br />

sank also erheblich. Die Energieeinsparung in<br />

den Rechenzentren bewirkt auch einen positiven Effekt<br />

bei deren Klimatisierung: Sinkt die Menge der Abwärme,<br />

muss weniger Energie zum Kühlen aufgewendet<br />

werden. Die Effizienz dieser Kühlung wird durch konstruktive<br />

Verbesserungen stetig weiter optimiert.<br />

Mit GoGreen CO 2 -Emissionen<br />

ausgleichen<br />

Auch im Jahr 2012 nahm die Flughafen München<br />

GmbH wieder am GoGreen-Projekt der Deutschen<br />

Post teil. Dabei werden CO 2 -Emissionen, die bei der<br />

Beförderung von nationalen <strong>und</strong> internationalen Briefsendungen<br />

entstehen, durch die Unterstützung international<br />

anerkannter Klimaschutzprojekte ausgeglichen.<br />

Sichtbar wird die Teilnahme am Projekt am Go-<br />

Green-Label auf jeder Sendung.<br />

Alternative Antriebskonzepte im Fuhrpark<br />

Seit 2007 setzt die Flughafen München GmbH probeweise<br />

alternative Treibstoffe aus regenerativen Energien<br />

(„Biofuel“) in ihrem Fuhrpark ein. Derzeit werden<br />

115 Fahrzeuge mit einer Diesel-Pflanzenöl-Mischung<br />

<strong>und</strong> 39 Fahrzeuge mit Bioethanol betrieben. Tests mit<br />

Biogas- <strong>und</strong> Elektroantrieb sind in Vorbereitung. Ziel<br />

dieser Gegenüberstellung von alternativer <strong>und</strong> traditioneller<br />

Kraftstoffnutzung ist es, bei Beschaffung <strong>und</strong><br />

Einkauf sowie bei der Infrastrukturentwicklung am<br />

Flughafen (zum Beispiel Tankstellen) durch aktiven Klimaschutz<br />

CO 2 einzusparen. Die Bayerische Staatsregierung<br />

nahm dieses Vorhaben als Leuchtturmprojekt<br />

in das „Klimaprogramm Bayern 2020“ auf.<br />

Umweltmanagement auch bei aerogate<br />

<strong>und</strong> Cargogate<br />

Neu im Kreis der ökozertifizierten Unternehmen im<br />

Flughafen München Konzern sind die Tochtergesellschaften<br />

aerogate <strong>und</strong> Cargogate. Sie wurden im März<br />

2012 von einem unabhängigen Umweltgutachter geprüft<br />

<strong>und</strong> nach den strengen Umweltnormen der europäischen<br />

EMAS-Verordnung <strong>und</strong> der Norm ISO EN DIN<br />

14001 zertifiziert. Damit betreiben nun insgesamt fünf<br />

Gesellschaften am Standort ein validiertes Umweltmanagementsystem:<br />

die FMG, die Allresto, das Kempinski<br />

Hotel Airport München, die aerogate <strong>und</strong> die<br />

Cargogate. Im Berichtsjahr 2012 wurden in all diesen<br />

Gesellschaften Audits durchgeführt.<br />

3. Platz beim Wettbewerb „Büro & Umwelt“<br />

Im Rahmen des Wettbewerbs „Büro & Umwelt” 2012<br />

wurde die Flughafen München GmbH vom B<strong>und</strong>esdeutschen<br />

Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management<br />

(B.A.U.M. e. V.) in der Kategorie „Unternehmen<br />

mit mehr als 500 Mitarbeitern“ mit dem 3. Platz<br />

für ihr herausragendes Engagement für den Umweltschutz<br />

im Büro ausgezeichnet. Bewertet wurden nach<br />

Umweltgesichtspunkten unter anderem die Büroorganisation,<br />

Bürogeräte <strong>und</strong> -materialien, Büromöbel<br />

sowie Recycling im Büroalltag. Die „drittgrünsten“<br />

Büros in Deutschland liegen damit am Flughafen<br />

München. Die Auszeichnung, die auch von B<strong>und</strong>esumweltminister<br />

Peter Altmaier unterzeichnet ist, wurde<br />

im Rahmen des Sustainability Day am 24. Oktober<br />

2012 in Köln verliehen.<br />

Luftschadstoffbelastung auf<br />

Vorjahresniveau<br />

Der Einfluss des Flughafenbetriebs <strong>und</strong> des Luftverkehrs<br />

auf die Schadstoffsituation im Umfeld des Flughafens<br />

München wird an zwei Messstellen – eine im<br />

Westen <strong>und</strong> eine im Osten des Flughafengeländes –<br />

kontinuierlich ermittelt. Stickstoffdioxid (NO 2 ) <strong>und</strong><br />

Feinstaub wiesen im Jahr 2012 wie schon in den Vorjahren<br />

überwiegend niedrige bis mittlere Werte auf.<br />

Zum Jahreswechsel 2011/2012 wurde die Hauptmessstelle<br />

im Osten wegen Bautätigkeiten an einen<br />

neuen Standort am östlichen Ende der Südbahn<br />

verlegt. Der Jahresmittelwert 2012, der dort für<br />

NO 2 registriert wurde, lag bei 24 Mikrogramm pro<br />

Kubikmeter Luft <strong>und</strong> somit unterhalb des Niveaus der<br />

Werte aus den Jahren 2008 bis 2011 mit 29 bis 31<br />

Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. An der Messstelle<br />

im Westen des Flughafens, die ebenfalls in unmittelbarer<br />

Nähe zum Flughafen liegt, wurden im Jahr 2012<br />

durchschnittlich 24 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft<br />

)<br />

munich-airport.de/<br />

umweltmanagement<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

101


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

)<br />

munich-airport.de/ luft<br />

)<br />

munich-airport.de/<br />

immissionen<br />

)<br />

munich-airport.de/<br />

umweltuntersuchung<br />

gemessen. In den Jahren 2008 bis 2011 waren es 27<br />

bis 28 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft.<br />

Unter Berücksichtigung des durch die Verlegung der<br />

Hauptmessstelle etwas veränderten Einzugsgebietes<br />

zeigen die gemessenen Werte eine Luftschadstoffbelastung<br />

auf dem Niveau der Vorjahre. Nach der gültigen<br />

Immissionsschutzverordnung liegt der gesetzlich<br />

vorgeschriebene Grenzwert für NO 2 (Stickstoffdioxid)<br />

seit 2010 bei 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft<br />

(Jahresmittelwert). Die Stickstoffdioxid-Werte am<br />

Flughafen München entsprechen damit in etwa den<br />

Werten, wie sie auch in Städten mittlerer Größenordnung<br />

wie zum Beispiel Ingolstadt, Bamberg oder<br />

Würzburg auftreten. In Ortschaften mit einem eher<br />

ländlichen Umfeld sind die Werte niedriger, in der<br />

Münchner Innenstadt liegen sie deutlich höher als am<br />

Flughafen München.<br />

Beim Feinstaub (PM 10 ) wurde 2012 ein Jahresmittelwert<br />

von 16 Mikrogramm pro Kubikmeter gemessen<br />

(kontinuierliche Messung an der Hauptmessstelle im<br />

Osten). Die durchschnittlichen Werte der Jahre 2008<br />

bis 2011 lagen im Bereich von 18 bis 21 Mikrogramm<br />

pro Kubikmeter Luft.<br />

Außer Feinstaub PM 10 <strong>und</strong> Stickstoffdioxid werden<br />

noch die Schadstoffe Ozon, Stickstoffmonoxid,<br />

Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid, Benzol, Toluol <strong>und</strong><br />

Staubniederschlag gemessen. Die geltenden gesetzlichen<br />

Grenzwerte wurden für alle diese Schadstoffe<br />

eingehalten.<br />

Gemessene Schadstoffkonzentrationen an der Hauptmessstelle<br />

Jahresmittelwerte in µg/m 3<br />

2010 2011 2012 Grenzwert<br />

NO 2-Konzentration<br />

(Stickstoffdioxid)<br />

SO 2-Konzentration<br />

(Schwefeldioxid)<br />

3<br />

3<br />

3<br />

20<br />

30<br />

31<br />

24 1 40<br />

Emissionsabhängige Landeentgelte<br />

Bereits seit dem 1. Januar 2008 erhebt die Flughafen<br />

München GmbH zusätzlich zu den lärmabhängigen<br />

auch schadstoffabhängige Landeentgelte. Ziel dieser<br />

Maßnahme ist es, die Emissionen von Stickstoffoxiden<br />

(NO X) <strong>und</strong> den Ausstoß von unverbrannten Kohlenwasserstoffen<br />

aus den Flugzeugtriebwerken zu<br />

verringern. Die FMG leistet damit einen aktiven Beitrag<br />

zur Verbesserung der Luftqualität in der Umgebung<br />

des Flughafens <strong>und</strong> gibt gleichzeitig Triebwerksherstellern<br />

<strong>und</strong> Flugzeugbauern einen langfristigen<br />

Anreiz, in die Entwicklung von schadstoffärmerem<br />

Fluggerät zu investieren.<br />

Monitoring: Honig von hoher Qualität<br />

Seit dem Jahr 2008 lässt die Flughafen München<br />

GmbH Honig von Bienenvölkern untersuchen, die am<br />

Flughafenzaun gehalten werden. Der Flughafenhonig<br />

sowie Wachs <strong>und</strong> Pollen aus den Stöcken der Flughafenbienen<br />

werden auf Rückstände von Luftschadstoffen<br />

untersucht, die aus dem Luftverkehr stammen<br />

könnten: Schwermetalle <strong>und</strong> polyzyklische aromatische<br />

Kohlenwasserstoffe (PAK). Wachs <strong>und</strong> Pollen<br />

werden untersucht, da sich im Wachs zum Beispiel<br />

fettlösliche PAK anreichern könnten, ohne im Honig<br />

selbst nachweisbar zu sein. Auch die Vitalität der Bienenvölker<br />

gibt Aufschluss über mögliche Beeinträchtigungen<br />

durch Luftschadstoffe. Die Ergebnisse des<br />

Honigmonitorings werden anhand üblicher Qualitätskriterien<br />

für Honig bewertet <strong>und</strong> mit Untersuchungen<br />

in flughafenfernen Gebieten verglichen. Zur weiteren<br />

Beurteilung dienen die bei anderen Lebensmitteln<br />

gültigen Grenzwerte, da für Honig im Lebensmittelbereich<br />

für die untersuchten Stoffe keine eigenen Grenzwerte<br />

existieren.<br />

Das Honigmonitoring des Jahres 2012 bestätigte die<br />

Ergebnisse aus den Vorjahren: Die Werte von Schwermetallen<br />

<strong>und</strong> PAK in Honig, Wachs <strong>und</strong> Pollen lagen<br />

unter den einschlägigen Grenzwerten <strong>und</strong> sind absolut<br />

vergleichbar mit Honig aus flughafenfernen Gebieten.<br />

Der Flughafenbetrieb hat keinen Einfluss auf die<br />

hohe Qualität des Honigs.<br />

PM 10-Konzentration<br />

(Feinstaub)<br />

21<br />

18<br />

16<br />

40<br />

1<br />

Verlegung der Messstelle Ost<br />

102<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

p Klimaschutzstrategie<br />

p Umgang mit Ressourcen<br />

Umgang mit Ressourcen<br />

Weniger Wasserverbrauch in Gebäuden<br />

Das für den Münchner Flughafen benötigte Trinkwasser<br />

wird vom Zweckverband zur Wasserversorgung<br />

Moosrain über sechs zwischen 94 <strong>und</strong> 160 Meter tiefe<br />

Brunnen aus den tertiären Schichten gefördert. Sie<br />

befinden sich in den Wasserschutzgebieten „Obere<br />

Point“ <strong>und</strong> „Oberdingermoos“ der Gemeinde Oberding.<br />

Bereits seit Bauphase – also noch vor Inbetriebnahme<br />

im Jahr 1992 – bis heute hat sich der Flughafen<br />

München an den Infrastrukturkosten dieses<br />

Zweckverbands mit Investitionszuschüssen in Höhe<br />

von circa 20 Millionen Euro beteiligt. Das Trinkwasser,<br />

das regelmäßigen strengen Kontrollen unterliegt, entspricht<br />

höchsten Qualitätsanforderungen.<br />

Die Wasserverteilung auf dem Flughafen erfolgt über<br />

zwei unterschiedliche Rohrsysteme: Das Trinkwassernetz<br />

besteht aus Rohren mit geringerem Durchmesser,<br />

um aus hygienischen Gründen eine Stagnation,<br />

also ein zu langes Verbleiben des Wassers im Rohr, zu<br />

vermeiden. Die Rohre des Löschwassernetzes hingegen<br />

verfügen über einen großen Durchmesser, um im<br />

Brandfall ausreichende Mengen an Löschwasser<br />

transportieren zu können. Die Leitungen beider Systeme<br />

sind circa h<strong>und</strong>ert Kilometer lang.<br />

Terminals. Eine weitere Ursache für die Verbrauchssteigerungen<br />

sind die Neubauten <strong>und</strong> Erweiterungsmaßnahmen<br />

am Gebäudebestand. Durch technische<br />

Optimierungsmaßnahmen konnte jedoch der Wasserverbrauch<br />

in den Gebäuden deutlich reduziert<br />

werden, zum Beispiel durch den Einbau von wassersparenden<br />

Armaturen <strong>und</strong> die Nutzung von Brauchwasser<br />

in der Energiezentrale.<br />

Wasserverbrauch<br />

Terminal 2<br />

Terminal 1<br />

Catering & Kantinen<br />

Hotels<br />

Sonstige Gebäude<br />

Sonstige (aus Hydranten)<br />

MAC<br />

Bürogebäude (vermietet)<br />

Wartung<br />

Fracht<br />

Parkhäuser & Tiefgaragen<br />

Versorgungszentrale<br />

Bürogebäude (intern)<br />

Sonstige<br />

85.992<br />

66.255<br />

64.208<br />

41.179<br />

35.189<br />

24.435<br />

21.499<br />

20.272<br />

18.303<br />

17.849<br />

11.090<br />

92.142<br />

229.373<br />

195.837<br />

)<br />

moosrain.de<br />

Einteilung nach Gebäuden <strong>und</strong> Anlagen, in m 3 103<br />

Hauptverursacher des gestiegenen Wasserverbrauchs<br />

am Flughafen München ist der Passagierzuwachs.<br />

Mehr Fluggäste bedingen auch höhere Abnahmemengen<br />

in den Cateringbetrieben <strong>und</strong> den<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

Reduzierung des Trinkwasserverbrauchs<br />

Oberflächennahes Gr<strong>und</strong>wasser statt Tiefenwasser (Trinkwasser)<br />

Bisher:<br />

Hochwertiges Trinkwasser des Zweckverbandes zur Wasserversorgung<br />

Moosrain wurde in der Energiezentrale zu Kühlzwecken<br />

verwendet.<br />

Seit 2010:<br />

Statt wertvollen Trinkwassers wird nun oberflächennahes<br />

Gr<strong>und</strong>wasser zur Kühlung genutzt.<br />

Energiezentrale<br />

Kühlung<br />

Circa 170.000 m 2 wertvolles<br />

Trinkwasser können nun durch<br />

oberflächennahes Gr<strong>und</strong>wasser<br />

dauerhaft eingespart werden.<br />

0,00 m<br />

Brauchwasserbrunnen<br />

circa 8 Meter tief<br />

Gr<strong>und</strong>wasser Quartär<br />

8 m<br />

Tiefbrunnen<br />

Zweckverband<br />

circa 150 Meter tief<br />

Gr<strong>und</strong>wasser Tertiär 1<br />

Gr<strong>und</strong>wasser Tertiär 2<br />

40 m<br />

120 m<br />

Schonung der Ressource Trinkwasser<br />

Zur Kühlung der Kältemaschinen <strong>und</strong> Aggregate des<br />

Blockheizkraftwerks am Flughafen München wurden<br />

bislang jährlich circa 170.000 Kubikmeter Trinkwasser<br />

aus tertiärem Tiefengr<strong>und</strong>wasser verwendet – etwa<br />

so viel wie 1.100 Haushalte pro Jahr verbrauchen. Der<br />

derzeit geltende wasserwirtschaftliche Gr<strong>und</strong>satz verlangt<br />

jedoch, wertvolles tertiäres Gr<strong>und</strong>wasser durch<br />

andere Wasserquellen zu ersetzen, sofern keine Trinkwasserqualität<br />

erforderlich ist. Die Flughafen München<br />

GmbH fördert deshalb seit Dezember 2010 quartäres<br />

Gr<strong>und</strong>wasser aus einem eigens dafür gebohrten,<br />

circa acht Meter tiefen Brunnen, das anschließend<br />

in die Energiezentrale eingespeist wird. Von Ende<br />

2010 bis Anfang Dezember 2012 wurden so 376.000<br />

Kubikmeter Quartärbrunnenwasser gefördert. Dies<br />

entspricht einer Ersparnis von jährlich circa 20 Prozent<br />

des Gesamttrinkwasserverbrauchs am Flughafen<br />

München.<br />

Abwasser sorgfältig gereinigt<br />

Die Reinigung des häuslichen Abwassers, Enteisungs<strong>und</strong><br />

zum Teil auch Regenwassers (Mischsystem) erfolgt<br />

in der Kläranlage Eitting, bei deren Betreiber „Abwasserzweckverband<br />

Erdinger Moos“ die FMG Mitglied<br />

ist. Niederschlagswasser von befestigten Flächen<br />

wird separat gefasst, über Filteranlagen versickert beziehungsweise<br />

nach Vorbehandlung in Regenklärbecken<br />

in oberirdische Gewässer eingeleitet.<br />

Aus Sicherheitsgründen müssen Flugzeuge regelmäßig<br />

gereinigt werden. Die bei der Reinigung anfallenden<br />

Abwässer können mit Waschmittelresten, Öl, Kerosin<br />

<strong>und</strong> Schwermetallen verunreinigt sein. Dieses<br />

Abwasser wird gesammelt, in einer Flugzeugwaschwasservorbehandlungsanlage<br />

am Flughafen vorgereinigt<br />

<strong>und</strong> anschließend in die öffentliche Kanalisation<br />

des Abwasserzweckverbandes Erdinger Moos eingeleitet.<br />

Regelmäßige Qualitätskontrollen stellen sicher,<br />

dass die behördlich festgelegten Überwachungswerte<br />

eingehalten werden.<br />

Regelmäßige Gewässerproben<br />

Nach den Bestimmungen des Planfeststellungsbeschlusses<br />

ist der Flughafen München verpflichtet, zur<br />

quantitativen Beweissicherung des Gr<strong>und</strong>wassers<br />

wöchentlich die Stände an 320 Gr<strong>und</strong>wasser- <strong>und</strong> 16<br />

Oberflächengewässer-Messstellen zu ermitteln. Die<br />

qualitative Untersuchung des Gr<strong>und</strong>wassers erfolgt an<br />

18 Gr<strong>und</strong>wasser- <strong>und</strong> 14 Oberflächengewässer-Messstellen.<br />

Zusätzlich betreibt der Flughafen München<br />

weitere Gewässer-Messstellen, zum Beispiel zur<br />

Beweissicherung des Abbausystems Gelände oder<br />

zu Bauwasserhaltungszwecken.<br />

Qualität des Niederschlagswassers<br />

Das auf den befestigten Flächen des Flughafens<br />

München anfallende Niederschlagswasser wird je<br />

nach Herkunftsbereich (zum Beispiel Flugbetriebs-<br />

104<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

p Umgang mit Ressourcen<br />

Gesamt-Frischwasserverbrauch 1<br />

pro Verkehrseinheit, in Liter<br />

Gesamt-Abwassereinspeisung 1, 2<br />

pro Verkehrseinheit, in Liter<br />

59,9<br />

55,7<br />

60,2<br />

25,6<br />

22,2 22,9<br />

2010 2011 2012<br />

2010 2011 2012<br />

1<br />

Enthalten sind alle Unternehmen am Campus.<br />

1<br />

Enthalten sind alle Unternehmen am Campus.<br />

2<br />

Das in die Kläranlage eingespeiste Abwasser setzt sich aus häuslichem<br />

Abwasser, Enteisungswasser <strong>und</strong> Regenwasser zusammen.<br />

flächen wie Rollbahnen oder Vorfeld, Parkplätze oder<br />

Gebäude) <strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen unterschiedlichen<br />

Verschmutzung differenziert gesammelt, behandelt<br />

<strong>und</strong> bewirtschaftet. Die Entwässerung erfolgt<br />

teilweise noch gemischt, überwiegend aber<br />

in einem modifizierten Trennsystem. Das Niederschlagswasser<br />

aus dem Mischsystem wird zusammen<br />

mit dem Schmutzwasser der Kläranlage der<br />

weiteren Reinigung zugeführt. Das im Trennsystem<br />

anfallende Niederschlagswasser wird separat gesammelt,<br />

einer Behandlung zugeführt <strong>und</strong> anschließend<br />

versickert beziehungsweise in oberirdische<br />

Gewässer des Flughafens eingeleitet.<br />

Das im Winter mit Enteisungsmitteln für Flugzeuge<br />

<strong>und</strong> Flächen vermischte Niederschlagswasser gelangt<br />

über Schlitzrinnen <strong>und</strong> Kanäle in eine Enteisungsabwasserbeckenanlage<br />

<strong>und</strong> von dort dosiert in die zen t-<br />

rale Kläranlage. Nur im Bereich der Rollbahnen versickert<br />

das mit Enteisungsmitteln belastete Niederschlagswasser<br />

nach einer Vorbehandlung in einem<br />

Filtersystem (Abbausystem Gelände – ASG) unmittelbar<br />

im Grünbereich neben den Bahnen. Zudem können<br />

im Winterbetrieb Teilmengen der Enteisungsmittel<br />

durch Windverfrachtung auf die an die Flugbetriebsflächen<br />

angrenzenden Grünflächen <strong>und</strong> von dort mit<br />

dem Niederschlagswasser in das Gr<strong>und</strong>wasser gelangen.<br />

Um dies zu verhindern, werden in den Grünflächen<br />

bei den Start- <strong>und</strong> Landebahnköpfen seit Juni<br />

2012 Bodenfilter errichtet. Sie bestehen aus unterirdischen,<br />

mit Kies gefüllten <strong>und</strong> gegen den Untergr<strong>und</strong><br />

abgedichteten Speicherräumen. Nach der<br />

Messung seiner Qualität (TOC- beziehungsweise<br />

Gesamtkohlenstoff-Gehalt) wird das aus den<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

105


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

Speicherräumen abfließende Wasser je nach Belastung<br />

entweder dem Enteisungsabwassersystem zugeführt<br />

oder aber in ein Oberflächengewässer eingeleitet.<br />

Die Bodenfilterflächen südlich des Rollweges<br />

sowie (größtenteils) das tiefliegende Kanalsystem<br />

sind bereits fertiggestellt.<br />

Recycling von Enteisungsmitteln<br />

Das bei der Flugzeugenteisung anfallende Enteisungsabwasser<br />

wird über Schlitzrinnen in unterirdische Becken<br />

geleitet. In der flughafeneigenen Recyclinganlage<br />

wird es mechanisch <strong>und</strong> chemisch gereinigt, destilliert<br />

<strong>und</strong> durch die Zugabe von Zusatzstoffen wieder in Flugzeugenteisungsmittel<br />

umgewandelt. Mit diesem Verfahren<br />

wurden im Winter 2011/2012 insgesamt 67 Prozent<br />

der eingesetzten Enteisungsflüssigkeit aufbereitet<br />

<strong>und</strong> konnten so wiederverwendet werden.<br />

Vermeiden, verwerten, beseitigen<br />

Im Juni 2012 löste das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz<br />

(KrWG) das seit 1994 geltende Gesetz ab. Damit<br />

wird die EU-Abfallrahmenrichtlinie (RL 2008/98/EG) in<br />

deutsches Recht umgesetzt, <strong>und</strong> das deutsche Abfallrecht<br />

erfährt eine umfassende Modernisierung.<br />

Oberstes Ziel der Abfallwirtschaft am Flughafen München<br />

bleibt nach wie vor, Abfälle zu vermeiden. Aus<br />

diesem Gr<strong>und</strong> werden bereits im Rahmen der Einkaufsrichtlinie,<br />

die neben ökonomischen auch ökologische<br />

Kriterien umfasst, möglichst umweltfre<strong>und</strong>liche<br />

Produkte mit einer langen Lebensdauer beschafft.<br />

Zwei weitere wichtige Säulen sind die Verminderung<br />

<strong>und</strong> Verwertung von Abfällen. Nur wenn Abfall weder<br />

stofflich verwertbar noch energetisch nutzbar ist, darf<br />

er dauerhaft <strong>und</strong> umweltverträglich beseitigt werden.<br />

Gr<strong>und</strong>voraussetzung für eine sortenreine Weiterverwertung<br />

ist die konsequente Trennung von Wertstoffen<br />

<strong>und</strong> Abfällen. Auf dem Flughafengelände wird dies von<br />

geschultem Personal in insgesamt sechs bewirtschafteten<br />

Wertstoff-/Abfallsammelstellen erledigt. Zertifizierte<br />

Transport- beziehungsweise Entsorgungsfachbetriebe<br />

führen die Stoffe anschließend getrennt der weiteren<br />

Verarbeitung zu. Der Großteil aller Wertstoffe/<br />

Abfälle wird von den am Flughafen ansässigen Firmen<br />

erzeugt. Spezifische Beratung <strong>und</strong> entsprechende Entsorgungskonzepte<br />

leiten diese an, Wertstoffe/Abfälle<br />

bereits getrennt zu sammeln. Eine stete Optimierung<br />

der Logistik, zum Beispiel durch eine optimale Containerauslastung<br />

<strong>und</strong> kurze Transportwege, hilft, schädliche<br />

Emissionen wie CO 2 zu verringern.<br />

Die Abfallmengen aus der Flugzeugkabinenreinigung<br />

sowie der Cateringrücklauf werden entsprechend EG-<br />

Verordnung 1 von einem Entsorgungsfachbetrieb in<br />

der Müllverbrennungsanlage/Heizkraftwerk München<br />

Nord beseitigt.<br />

Gefahrgut: Kontrollen <strong>und</strong> Schulungen<br />

Am Flughafen München fallen betriebsbedingt wasser-<br />

<strong>und</strong> umweltgefährdende Stoffe, also sogenannte<br />

Gefahrstoffe an, die abtransportiert werden müssen<br />

<strong>und</strong> dann als Gefahrgut bezeichnet werden. Im Berichtsjahr<br />

2012 wurden insgesamt 167 Tonnen Abfall<br />

(Vorjahr: r<strong>und</strong> 144 Tonnen) als deklariertes Gefahrgut<br />

zur Entsorgung transportiert. Die Kontrolle der für die<br />

Beförderung von Gefahrgut eingesetzten Fahrzeuge ergab<br />

deren ordnungsgemäßen Zustand sowie Betriebs<strong>und</strong><br />

Verkehrssicherheit. Für die Mitarbeiter finden gemäß<br />

den gesetzlichen Vorschriften regelmäßig Schulungen<br />

im Umgang mit Gefahrgut statt.<br />

1<br />

Verordnung (EG) 1069/2009 Entsorgung von tierischen Nebenprodukten<br />

vom 21. Oktober 2009 (Amtsblatt EU L 300)<br />

106<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

p Umgang mit Ressourcen<br />

p Lärmschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Lärmschutz<br />

Lärmzertifizierung von Luftfahrzeugen<br />

Der Lärm, den Flugzeuge verursachen, wird streng<br />

überwacht. So verlangt die internationale Zivilluftfahrtorganisation<br />

(ICAO) beispielsweise ein f<strong>und</strong>iertes<br />

Lärmzeugnis für die Muster- <strong>und</strong> Verkehrszulassung<br />

von neuen Luftfahrzeugen. Alle Bestimmungen, Hinweise<br />

<strong>und</strong> Verfahren zur sogenannten Lärmzertifizierung<br />

sind im ICAO-Annex 16 enthalten. Mit den<br />

„Lärmvorschriften für Luftfahrzeuge“ (LVL) wurden<br />

sie in deutsches Recht überführt.<br />

Die Zulassung erfolgt nach einer standardisierten Prozedur:<br />

Die Lärmimmissionen des Luftfahrzeuges werden<br />

an drei festgelegten Messpunkten im Vorbeiflug<br />

sowie im Überflug vor der Landung <strong>und</strong> nach dem<br />

Start einmalig gemessen. Danach werden die einzelnen<br />

Flugzeugtypen je nach Geräuschemissionen in<br />

drei Stufen eingeteilt, von Kapitel 2 bis 4. Alle strahl<strong>und</strong><br />

propellergetriebenen Flugzeuge, deren Musterzulassung<br />

nach dem 1. Januar 2006 erfolgt ist, müssen<br />

den neuesten <strong>und</strong> damit strengsten Lärmgrenzwert<br />

nach Kapitel 4 vom September 2001 erfüllen.<br />

Dieser liegt kumuliert 10 dB unter dem nach Kapitel 3<br />

zulässigen Wert.<br />

Mit der Weiterentwicklung der Antriebstechnologie<br />

(„Getriebefan“) <strong>und</strong> den Änderungen am Flugzeugdesign<br />

wird eine weitere Reduktion um 10 dB(A) möglich<br />

sein. Dies kommt den Zielsetzungen des ACARE-<br />

Beirats der EU (Advisory Council for Aviation Research<br />

in Europe) entgegen, der in seiner Vision 2020<br />

die Halbierung des außen wahrgenommenen Lärms<br />

anstrebt. Auch der „Flightpath 2050“ der EU verfolgt<br />

das Ziel, die Lärmemissionen bis 2050 um 65 Prozent<br />

abzusenken.<br />

Gemeinsames Ziel: weitere Reduzierung<br />

des Fluglärms<br />

Um eine weitere Reduzierung des Fluglärms bemüht<br />

sich intensiv die „Kommission zum Schutz gegen<br />

Fluglärm <strong>und</strong> gegen Luftverunreinigung durch Flugzeuge<br />

für den Flughafen München“. Ihr gehören Vertreter<br />

des Flughafens München, der Luftfahrtgesellschaften,<br />

der Umlandgemeinden sowie von Behörden<br />

an, die über die regelmäßig stattfindenden<br />

Sitzungen hinaus in einem ständigen Dialog miteinander<br />

stehen. Außerdem nimmt die DFS Deutsche Flugsicherung<br />

GmbH an den Treffen teil. Die Beteiligten<br />

haben dabei unterschiedliche Einflussmöglichkeiten<br />

auf die Reduzierung des Fluglärms: die DFS durch die<br />

Planung von An- <strong>und</strong> Abflugverfahren, die Luftverkehrsgesellschaften<br />

durch die zielgerichtete Lärmminderung<br />

in ihrer Flottenpolitik aus ökonomischen<br />

<strong>und</strong> ökologischen Gründen <strong>und</strong> die Flughafen München<br />

GmbH unter anderem durch die Verpflichtung<br />

zur Umsetzung gesetzlicher Regelungen <strong>und</strong> Auflagen<br />

zum Lärmschutz.<br />

Der Flughafen München nimmt insbesondere durch<br />

lärmdifferenzierte Landegebühren Einfluss auf das<br />

eingesetzte Fluggerät. Fluggesellschaften, die leises<br />

Fluggerät einsetzen, profitieren von einem gestaffelten,<br />

stark gespreizten Gebührensystem. Die lärmabhängigen<br />

Start- <strong>und</strong> Landeentgelte können für einen<br />

lauten Flugzeugtyp bis zu achtmal teurer sein als für<br />

einen leisen. Sie bestimmen sich aus festgelegten<br />

Lärmklassen, denen die gemessenen durchschnittlichen<br />

Lande- <strong>und</strong> Startlärmpegel zugr<strong>und</strong>e liegen.<br />

Aktiver Lärmschutz<br />

Um die Belastungen durch Fluglärm für die Flughafenanwohner<br />

zu verringern, will die FMG über das eigentliche<br />

gesetzliche Maß hinaus die Lärmsituation weiter<br />

verbessern. Derzeit werden zahlreiche aktive Schallschutzmaßnahmen<br />

diskutiert <strong>und</strong> geprüft, die Lärm an<br />

seiner Entstehungsquelle vermindern oder vermeiden<br />

beziehungsweise zu einer anderen Verteilung der<br />

Lärmbelastung führen könnten. Dazu zählen die Einführung<br />

von steileren Abflügen, die häufigere Anwendung<br />

des kontinuierlichen Sinkflugs (Continuous Descent<br />

Approach), der leiser als herkömmliche Landungen<br />

ist, <strong>und</strong> die Änderung des Anfluggleitwinkels,<br />

sodass sich im weiteren Flughafenumland die Flugzeuge<br />

beim Anflug noch in größeren Höhen befinden. Weitere<br />

Schritte sind die Optimierung von Flugrouten zur<br />

Entlastung einzelner Ortslagen, eine im Hinblick auf die<br />

Lärmbelastung bestmögliche Nutzung der Start- <strong>und</strong><br />

Landebahnen (insbesondere während der Nachtzeit)<br />

sowie neue Entwicklungen in der Triebwerkstechnologie<br />

<strong>und</strong> Umrüstungen bei den Flugzeugflotten.<br />

All diese potenziellen Maßnahmen bedürfen einer intensiven<br />

Diskussion zwischen der Flughafen München<br />

GmbH, der Deutschen Flugsicherung GmbH <strong>und</strong><br />

der Fluglärmkommission. Sie sind nur dann sinnvoll,<br />

wenn sie einvernehmlich realisiert werden <strong>und</strong> tatsächliche<br />

Verbesserungen für die Flughafenanwohner<br />

mit sich bringen.<br />

)<br />

ec.europa.eu/<br />

transport/ modes/air/doc/<br />

flightpath2050.<strong>pdf</strong><br />

)<br />

acare4europe.org/<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

107


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

Seit 2012 werden die Daten von den mobilen Messstellen<br />

zur Zentrale am Flughafen München drahtlos<br />

über das Handynetz per UMTS übertragen. Diese<br />

Neuerung erlaubt es, jederzeit online über die aktuelle<br />

Fluglärmsituation Auskunft geben zu können. Zugleich<br />

ermöglicht sie eine Fernwartung <strong>und</strong> eine schnelle<br />

Reaktion bei auftretenden Problemen.<br />

Mobile Fluglärmüberwachung als<br />

Service<br />

Mobile Fluglärmmessungen mit dem Messfahrzeug<br />

oder Messcontainer sind eine freiwillige Leistung der<br />

Flughafen München GmbH. Sie können auf Wunsch<br />

von Gemeindevertretern angefordert werden, deren<br />

Orte nicht vom stationären Messanlagennetz abgedeckt<br />

sind. Im Berichtsjahr 2012 wurden bei acht mobilen<br />

Fluglärmmessungen an insgesamt 301 Tagen<br />

Werte aufgezeichnet – erstmals auch in Landshut-<br />

Birken berg, Ismaning-Fischerhäuser, Baierbach,<br />

Schwabhausen <strong>und</strong> Taufkirchen. In Fahrenzhausen-<br />

Unterbruck, Karlsfeld <strong>und</strong> Poing kann zusätzlich die<br />

Entwicklung der Fluglärmbelastung dokumentiert<br />

werden, da dort bereits zum wiederholten Mal mobile<br />

Messungen erfolgten.<br />

Umfassende Messungen von hoher<br />

Qualität<br />

Am Münchner Airport wird der Fluglärm kontinuierlich<br />

überwacht. Die Flughafen München GmbH betreibt<br />

dazu 16 ortsfeste Messstellen, die im Umkreis von etwa<br />

20 Kilometern um den Flughafen positioniert sind,<br />

sowie drei mobile Messstationen für den individuellen<br />

Einsatz. Die Messwerte werden monatlich in Immissionsberichten<br />

<strong>und</strong> auf den Internetseiten des<br />

Flughafens veröffentlicht.<br />

Im Jahr 2012 wurden alle Messstellen – stationär <strong>und</strong><br />

mobil – mit neuen Messgeräten ausgestattet. Sie erfüllen<br />

mit Schallpegelmessern <strong>und</strong> Mikrofonen der<br />

Genauigkeitsklasse 1 die höchsten elektroakustischen<br />

Leistungsanforderungen. Jede Messstelle wird<br />

täglich überprüft <strong>und</strong> halbjährlich bei einer Zwischenprüfung<br />

akustisch kalibriert. Die Geräte werden in einem<br />

vorgeschriebenen Turnus von einem externen,<br />

akkreditierten Kalibrierlabor geeicht.<br />

Fluglärmsituation auf Vorjahresniveau<br />

Mehr als die Hälfte der an der stationären Fluglärmüberwachungsanlage<br />

gemessenen Dauerschallpegel<br />

Leq3 Tag – 6vM (sechs verkehrsreichste Monate) <strong>und</strong><br />

Leq3 Nacht – 6vM bewegte sich auf dem Niveau des<br />

Vorjahres. Unterschiede zeigten sich lediglich bei der<br />

im Vergleich zum Vorjahr erhöhten Nutzung der Betriebsrichtung<br />

West.<br />

Für die vier an den Hauptabflugrichtungen gelegenen<br />

Fluglärmmessstellen bedeutet das im Einzelnen: Der<br />

Dauerschallpegel Leq3 Tag – 6vM an der Messstelle<br />

Viehlaßmoos nahm um 1 dB(A) ab, in Brandstadel,<br />

Pallhausen <strong>und</strong> Reisen blieb er im Vergleich zum Vorjahreswert<br />

unverändert. Während sich im Nachtzeitraum<br />

der Dauerschallpegel Leq3 Nacht – 6vM an den<br />

Messstellen Brandstadel <strong>und</strong> Reisen nicht veränderte,<br />

nahm er in Pallhausen <strong>und</strong> Viehlaßmoos im Vergleich<br />

zum Vorjahreswert um 1 dB(A) zu.<br />

Ein Tages-Dauerschallpegel Leq3 Tag – 6vM größer<br />

als 60 dB(A) wurde mit 62 dB(A) an der Messstelle<br />

Pulling <strong>und</strong> mit 61 dB(A) in Schwaig ermittelt. An<br />

zehn Messstellen lagen die Werte zwischen 55 <strong>und</strong><br />

60 dB(A), in Asenkofen, Fahrenzhausen, Mintraching<br />

<strong>und</strong> Neufahrn wurden Werte unter 55 dB(A) registriert.<br />

Nächtliche Dauerschallpegel Leq3 Nacht – 6vM<br />

größer als 55 dB(A) traten mit 56 dB(A) nur an der<br />

108<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

p Lärmschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Dauerschallpegel Leq3 der sechs verkehrsreichsten Monate an vier, jeweils an den Hauptabflugrichtungen gelegenen<br />

Fluglärmmessstellen in dB(A) 1 )<br />

2012 2011 2010<br />

Messstelle Nacht Tag Nacht Tag Nacht Tag<br />

Brandstadel 47 58 47 58 48 58<br />

Pallhausen 43 55 42 55 42 55<br />

Reisen 50 56 50 56 50 55<br />

Viehlaßmoos 44 55 43 56 43 55<br />

1<br />

Mit dem neuen Fluglärmgesetz vom 7. Juni 2007 trat gleichzeitig als zentrales Beurteilungskriterium für die Fluglärmbelastung der energieäquivalente<br />

Dauerschallpegel Leq3 Tag <strong>und</strong> Nacht in Kraft. Ergänzend dazu wurde ein Pegelhäufigkeitskriterium für die Nacht eingeführt. Aufgr<strong>und</strong> abweichender<br />

Betriebsrichtungen, Flugroutenänderungen, unterschiedlicher Betriebszeiten oder durch Ausfallzeiten bei extremen Witterungsbedingungen oder<br />

technischen Defekten können die Werte der einzelnen Jahre nicht eindeutig miteinander verglichen werden. Ausführliche Informationen über die<br />

monatlichen Messergebnisse der stationären Messstellen sind im Internet zu finden.<br />

munich-airport.de/<br />

fluglaerm<br />

Messstelle Schwaig auf. An den fünf Messstellen<br />

Achering, Glaslern, Hallbergmoos, Pulling <strong>und</strong> Reisen<br />

lagen die Werte zwischen 50 <strong>und</strong> 55 dB(A), an<br />

zehn weiteren Standorten wurden Werte unter 50<br />

dB(A) gemessen.<br />

Fluglärmbeschwerdemanagement<br />

Über das Fluglärmbeschwerdetelefon, das im Rahmen<br />

des Beschwerdemanagements angeboten wird,<br />

können betroffene Anwohner in direkten Kontakt mit<br />

der Flughafen München GmbH treten. Mit diesem<br />

Service ist es möglich, auf Beschwerden über einzelne<br />

Fluglärmereignisse <strong>und</strong> Anfragen zur allgemeinen<br />

Fluglärmsituation unmittelbar zu reagieren. Die Nummer<br />

des Beschwerdetelefons für Lärmfragen am<br />

Münchner Flughafen lautet: +49 89 975-40410.<br />

Regelung begrenzt Nachtflüge<br />

Nachtflüge sind für den weltweit verflochtenen Luftverkehr<br />

unverzichtbar. Am Flughafen München ist<br />

zur Nachtzeit (22 bis 6 Uhr) Flugbetrieb nur mit besonders<br />

lärmarmen Flugzeugen <strong>und</strong> nur in eingeschränktem<br />

Umfang zugelassen.<br />

In der weitgehend bewegungsfreien Kernzeit von<br />

0 bis 5 Uhr sind generell nur Nachtluftpost- <strong>und</strong> Vermessungsflüge<br />

der Deutschen Flugsicherung zugelassen.<br />

Ausnahmen bilden zum Beispiel Not- <strong>und</strong><br />

Hilfeleistungsflüge, Landungen aus Flugsicherheitsgründen<br />

sowie Flüge in begründeten Einzelfällen, die<br />

das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur,<br />

Verkehr <strong>und</strong> Technologie als zuständige Behörde<br />

bewilligt hat. Diese Flugbewegungen, für die<br />

ein besonderes öffentliches Interesse besteht, unterliegen<br />

keiner zeitlichen Beschränkung.<br />

In der Nachtzeit (von 22 bis 24 Uhr <strong>und</strong> von 5 bis 6<br />

Uhr) dürfen nur Flugzeuge verkehren, die in der sogenannten<br />

Bonusliste des B<strong>und</strong>esverkehrsministeriums<br />

aufgeführt sind. Hiervon ausgenommen sind lediglich<br />

verspätete Flugbewegungen beziehungsweise verfrühte<br />

Landungen mit zumindest nach ICAO-Chapter 3<br />

lärmzugelassenen Luftfahrzeugen. Zudem müssen<br />

die Flugbewegungen eine der folgenden Zulassungsvoraussetzungen<br />

erfüllen:<br />

) Planmäßige Flugbewegungen im Linien- <strong>und</strong><br />

Charterverkehr (maximal 28 pro Nacht)<br />

) Flüge von Fluggesellschaften, die einen Wartungsschwerpunkt<br />

(„homebase“) in München unterhalten<br />

) Flugzeuge, die an den Lärmmessstellen in der Umgebung<br />

des Flughafens München im Mittel keinen<br />

höheren Einzelschallpegel als 75 dB(A) erzeugen<br />

(„München-Liste“)<br />

) Ausbildungs- <strong>und</strong> Übungsflüge<br />

Der Nachtflugbetrieb ist nur zugelassen, soweit der<br />

von allen Nachtflügen insgesamt erzeugte Fluglärm<br />

ein festgelegtes Jahres-Lärmvolumen nicht übersteigt.<br />

Für dessen Berechnung bestimmend ist die<br />

Anzahl der An- <strong>und</strong> Abflüge sowie die jeweilige Art<br />

<strong>und</strong> Größe des Flugzeugs. Der Einsatz leiserer Flugzeuge<br />

lässt demzufolge eine höhere Anzahl nächtlicher<br />

Flugbewegungen zu, während mit lauteren Flugzeugen<br />

nur ein niedrigeres Bewegungsaufkommen<br />

zulässig ist. Außerdem darf der berechnete energieäquivalente<br />

Dauerschallpegel Leq in der Durchschnittsnacht<br />

eines Kalenderjahres an den Schnittpunkten<br />

der Flugrouten mit der Grenzlinie des kombinierten<br />

Tag-/Nachtschutzgebiets nicht höher als 50<br />

dB(A) sein.<br />

)<br />

munich-airport.de/<br />

fluglaerm<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

109


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

)<br />

munich-airport.de/<br />

nachtflug<br />

Die am Flughafen München praktizierte Nachtflugregelung<br />

sieht ein Lärmkontingent vor, für dessen Berechnung<br />

die Anzahl der Bewegungen sowie die jeweilige<br />

Art <strong>und</strong> Größe der Flugzeuge bestimmend<br />

sind. Wie im Vorjahr wurde auch im Jahr 2012 das zulässige<br />

Lärmvolumen nur zu 69 Prozent ausgenutzt.<br />

Der erlaubte durchschnittliche nächtliche Dauerschallpegel<br />

von 50 dB(A) wurde im Jahr 2012 an keinem<br />

Schnittpunkt der Flugrouten mit der Schutzgebietsgrenze<br />

des kombinierten Tag-/Nachtschutzgebietes<br />

überschritten.<br />

Die Einhaltung des Lärmvolumens <strong>und</strong> des Dauerschallpegels<br />

ist den Luftfahrtbehörden <strong>und</strong> der Fluglärmkommission<br />

jährlich nachzuweisen. Der korrekte<br />

Vollzug der Nachtflugregelung <strong>und</strong> die Entwicklung<br />

des Nachtflugbetriebs bleiben damit auch für die Öffentlichkeit<br />

transparent <strong>und</strong> nachvollziehbar.<br />

110<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

p Lärmschutz<br />

p Biodiversität<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Biodiversität<br />

Flächen für Ausgleichs- <strong>und</strong><br />

Ersatzmaßnahmen<br />

Die Flughafen München GmbH unterhält derzeit im<br />

Flughafenumland, in der sogenannten Zone III, 353<br />

Hektar Flächen mit ökologischen Ausgleichsmaßnahmen.<br />

Davon befinden sich sieben Hektar im Naturschutzgebiet<br />

„Oberdingermoos“, weitere 49 Hektar<br />

liegen in Landschaftsschutzgebieten der beiden Landkreise<br />

Freising <strong>und</strong> Erding <strong>und</strong> 75 Hektar in den beiden<br />

Vogelschutzgebieten „Freisinger Moos“ beziehungsweise<br />

„Nördliches Erdinger Moos“.<br />

Die Flughafenrandzone, die Zone II, dient der Einbindung<br />

des Flughafens in die Landschaft <strong>und</strong> umfasst<br />

über 250 Hektar, auf denen Feldgehölze <strong>und</strong> Hecken,<br />

Rasen- <strong>und</strong> Wiesenflächen sowie Wasserbauwerke,<br />

wie die Abfanggräben Süd <strong>und</strong> Ost, der Ableitgraben<br />

Nord <strong>und</strong> der Vorflutgraben Nord, angelegt wurden.<br />

Die Flughafenrandzone befindet sich zum Großteil im<br />

Vogelschutzgebiet „Nördliches Erdinger Moos“.<br />

Im Rahmen eines Ökopools werden 117 Hektar bereits<br />

hergestellte ökologische Maßnahmenflächen vorgehalten,<br />

die als Ausgleichsmaßnahmen für künf tige Bauvorhaben<br />

dienen. Auch sie verteilen sich auf die bereits<br />

genannten Schutzgebiete. Die naturschutzfachliche<br />

Eignung dieser Flächen wurde bereits von den Naturschutzbehörden<br />

bestätigt.<br />

Ein Großteil der Flächen aus dem Ökopool wird der<br />

dritten Start- <strong>und</strong> Landebahn zugeordnet. Insgesamt<br />

wären für die geplante dritte Bahn Ausgleichs- <strong>und</strong> Ersatzmaßnahmen<br />

im Umfang von 806 Hektar erforderlich.<br />

Einige spezifische Artenhilfsmaßnahmen, die<br />

zum Erhalt der ökologischen Funktionsfähigkeit der<br />

betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätten europarechtlich<br />

geschützter Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten notwendig<br />

sind <strong>und</strong> vor Baubeginn der dritten Start- <strong>und</strong> Landebahn<br />

realisiert sein müssen, sind bereits umgesetzt.<br />

Knapp 40 Prozent des Gesamtbedarfs an<br />

Kompensation dienten dem Kohärenzsicherungsausgleich<br />

des Schutzgebietsnetzes Natura 2000 für das<br />

europäische Vogelschutzgebiet „Nördliches Erdinger<br />

Moos“ oder dem speziellen Artenschutz. Damit würde<br />

sichergestellt, dass die mit dem Bau der dritten Start<strong>und</strong><br />

Landebahn verb<strong>und</strong>enen unvermeidbaren ökologischen<br />

Eingriffe in Natur <strong>und</strong> Landschaft vollständig<br />

kompensiert <strong>und</strong> beim Gebiets- <strong>und</strong> Artenschutz die<br />

Kohärenz im Schutzgebietsnetz Natura 2000 sowie<br />

die ökologische Funktionalität wiederhergestellt wären.<br />

Die heute teilweise ungünstige Situation für Tiere<br />

<strong>und</strong> Pflanzen in der oftmals durch intensive Agrarnutzung<br />

geprägten Umgebung des Flughafens könnte<br />

mit der Realisierung der Maßnahmen zukünftig sogar<br />

qualitativ verbessert werden.<br />

Kontinuierliche Pflege <strong>und</strong><br />

Weiterentwicklung<br />

Die Ausgleichs- <strong>und</strong> Ersatzmaßnahmen der FMG, deren<br />

fachgerechte Umsetzung <strong>und</strong> Herstellung von Behördenseite<br />

abgenommen <strong>und</strong> bestätigt wurde, leisten<br />

gegenwärtig <strong>und</strong> auch langfristig einen bedeutenden<br />

Beitrag zur Biodiversität. Übergeordnetes Ziel ist<br />

es, die ökologische Vielfalt zu steigern sowie die im<br />

Naturraum besonders gefährdeten Lebensräume mit<br />

hoher Artenvielfalt wiederherzustellen beziehungsweise<br />

zu optimieren. In Abstimmung mit den Naturschutzbehörden<br />

wurden geeignete Entwicklungsziele<br />

für die geschaffenen Biotope definiert. Die Pflegemaßnahmen<br />

zur Erreichung dieser Ziele sind für alle<br />

Flächen in Pflege- <strong>und</strong> Entwicklungsplänen niedergelegt,<br />

die kontinuierlich aktualisiert <strong>und</strong> an den Entwicklungszustand<br />

von Flora <strong>und</strong> Fauna angepasst<br />

werden. Sie enthalten unter anderem gezielte <strong>und</strong><br />

differenzierte Anweisungen zum Mähen von Wiesen<br />

)<br />

muc-ausbau.de/bahn3/<br />

pfv/unterlagen/gutachten/<br />

index.jsp<br />

muc-ausbau.de/bahn3/pfv/<br />

ergaenzungen/03_aender2/<br />

index.jsp<br />

muc-ausbau.de/bahn3/pfv/<br />

unterlagen/lbp/index.jsp<br />

)<br />

munich-airport.de/<br />

landschaft<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

111


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

)<br />

Vogelschlag siehe<br />

„Leistungsportfolio“<br />

<strong>und</strong> Feuchtgebieten sowie genaue Angaben zur zeitlich<br />

gestaffelten Verjüngung <strong>und</strong> zur Auflichtung der<br />

Ränder von Gebüschen <strong>und</strong> Feldgehölzen.<br />

Ökologische Gegebenheiten weiter<br />

verbessern<br />

Mit den landschaftsplanerischen Maßnahmen leistet<br />

die FMG besonders in den Schutzgebieten einen<br />

wichtigen Beitrag zum Erhalt der Schutzziele <strong>und</strong> zur<br />

Verbesserung der dortigen ökologischen Verhältnisse.<br />

Strukturelemente wie Bäume, Hecken <strong>und</strong> Krautsäume,<br />

die auf den Maßnahmenflächen in den Landschaftsschutzgebieten<br />

gepflanzt beziehungsweise<br />

angelegt wurden, tragen zur Vielfalt, Eigenart <strong>und</strong><br />

Schönheit der Landschaft bei. In den unter Schutz<br />

stehenden Niedermoorresten – Oberdinger Moos,<br />

Freisinger Moos oder Viehlaßmoos <strong>und</strong> ihre Umgebung<br />

– wird das vorrangige naturschutzfachliche Ziel<br />

der Wiedereinführung <strong>und</strong> Weiterentwicklung vormals<br />

biotopprägender Nutzungen entscheidend unterstützt,<br />

indem die Pflege wieder aufgenommen<br />

<strong>und</strong> Streu-, Nass-, Feucht- sowie Magerwiesen neu<br />

angelegt oder erweitert werden.<br />

Insgesamt wirken sich die Maßnahmen der landschaftspflegerischen<br />

Begleitplanungen positiv auf die<br />

Lebensräume von Pflanzen <strong>und</strong> Tieren aus, vor allem<br />

seltener, gefährdeter <strong>und</strong> für den Naturraum typischer<br />

Arten. Damit trägt die Flughafengesellschaft maßgeblich<br />

zu einer deutlichen Verbesserung der Ökologie <strong>und</strong><br />

der Biodiversität in den Schutzgebieten r<strong>und</strong> um den<br />

Flughafen bei.<br />

Naturnahe Lebensräume, wie Gewässer <strong>und</strong> ihre Verlandungs-<br />

<strong>und</strong> Uferbereiche, Moore, Sümpfe, Streu<strong>und</strong><br />

Nasswiesen, aber auch Sumpf- <strong>und</strong> Auenwälder<br />

sowie Magerrasen, sind auch außerhalb ausgewiesener<br />

Schutzgebiete nach dem Naturschutzrecht gesetzlich<br />

geschützt. Vegetationsbestände dieser Art<br />

finden sich auch auf den ökologischen Maßnahmenflächen.<br />

Die Neuschaffung oder die Weiterentwicklung<br />

derartiger Biotope ist das erklärte Ziel der Ausgleichs-<br />

<strong>und</strong> Ersatzmaßnahmen, sodass jede Pflegemaßnahme<br />

darauf ausgerichtet ist, diese Bestände<br />

zu entwickeln <strong>und</strong> in ihrer ökologischen Wirkung noch<br />

zu verbessern.<br />

Schutz für gefährdete Vogelarten<br />

Im Jahr 2008 wurde das 4.525 Hektar große europäische<br />

Vogelschutzgebiet „Nördliches Erdinger Moos“<br />

im Bereich des Flughafens München <strong>und</strong> seiner nordöstlichen<br />

Umgebung ausgewiesen. Die Bedeutung<br />

des Schutzgebietes ist für den Erhalt von Vogelarten<br />

in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet hoch <strong>und</strong> von<br />

nationaler Bedeutung. Die sehr hochwertige ökologische<br />

Qualität der um die beiden Start- <strong>und</strong> Landebahnen<br />

gelegenen Flughafenwiesen hat bei der Ausweisung<br />

dieses Vogelschutzgebietes eine herausragende<br />

Rolle gespielt. Aufgr<strong>und</strong> der optimalen Habitatqualität<br />

<strong>und</strong> des Fehlens natürlicher Feinde haben sich hier<br />

seltene Vogelarten wie Grauammer, Wachtel, Rebhuhn,<br />

Kiebitz <strong>und</strong> Feldlerche sowie der vom Aussterben<br />

bedrohte Große Brachvogel niedergelassen <strong>und</strong><br />

sich auch vermehren können. So konzentrieren sich<br />

112<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

p Biodiversität<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

heute 90 Prozent des gesamten Brachvogelbestandes<br />

Schutzgebietes „Nördliches Erdinger Moos“ auf<br />

die Flughafenwiesen innerhalb des Zauns.<br />

Seit Jahren werden die Brutvögel auf den Flughafenwiesen<br />

sorgfältig beobachtet, die Bestände ermittelt<br />

<strong>und</strong> geschützt. Die notwendige Pflege der Wiesen,<br />

aber auch Bau- <strong>und</strong> Wartungsarbeiten sowie Maßnahmen<br />

zur Verhütung von Vogelschlägen werden mit<br />

den Schutzbelangen der Wiesenbrüter sorgfältig abgestimmt.<br />

Auf diese Weise werden am Flughafen<br />

München Natur <strong>und</strong> Flugbetrieb in Einklang gehalten.<br />

Darüber hinaus stellt der Vogelschutz einen bedeutenden<br />

Schwerpunkt bei den Ausgleichsflächen dar, die innerhalb<br />

der beiden Vogelschutzgebiete „Nördliches Erdinger<br />

Moos“ <strong>und</strong> „Freisinger Moos“ liegen. Ziel ist<br />

es, den bedrohten Vogelarten wie Wachtel, Kiebitz,<br />

Wiesenschafstelze, Feldlerche, Wachtelkönig oder<br />

Großer Brachvogel, aber auch Pirol, Trauerschnäpper,<br />

Neuntöter <strong>und</strong> Blaukehlchen, wieder Lebensräume zur<br />

Verfügung zu stellen. Für wiesenbrütende Vogelarten<br />

sind dies möglichst offene <strong>und</strong> großflächige magere<br />

Wiesenkomplexe. Die Flächen werden so gemäht,<br />

dass die Ansprüche der Vogelarten an ihren Nistplatz<br />

<strong>und</strong> seine Umgebung gewahrt <strong>und</strong> die Gelege <strong>und</strong><br />

Jungvögel geschützt werden. So sind die Magerwiesen<br />

der Ausgleichsmaßnahme „Lange Haken“, ein<br />

ehemaliger Segelflugplatz im Freisinger Moos, entscheidend<br />

für den langfristigen Erhalt der dortigen kleinen<br />

Population des Großen Brachvogels.<br />

oder Mardern – reguliert. Die Flughafenjäger helfen<br />

vielen Wildtieren in strengen Wintern durch eine artgerechte<br />

Fütterung über die Notzeit.<br />

Die FMG besitzt Flächen im Bereich der Isarauen, die<br />

zum Einstandsgebiet <strong>und</strong> insbesondere zum Regenerationsbereich<br />

des Rotwildes zählen. Der Rothirsch ist<br />

in weiten Teilen Bayerns nicht mehr anzutreffen. Die<br />

Isarauen zählen zu den in Bayern ausgewiesenen elf<br />

Rotwildgebieten. Das Gebiet verläuft vom Münchner<br />

Norden bis nach Moosburg. Aufgr<strong>und</strong> ihrer lang gestreckten<br />

Form <strong>und</strong> ihrer Beliebtheit bei Erholungssuchenden<br />

findet das Rotwild in den Isarauen nur schwer<br />

geeignete Einstands- <strong>und</strong> Äsungsflächen sowie Ruhezonen.<br />

In Zusammenwirken mit dem Bayerischen<br />

Jagdverband, der unteren Jagdbehörde, der Liegenschaftsabteilung<br />

der FMG sowie den zuständigen Jägern<br />

ist es in den vergangenen Jahren gelungen, die<br />

Bestandsflächen zu sichern sowie naturschutzrechtliche<br />

<strong>und</strong> jagdliche Belange aufeinander abzustimmen.<br />

Auf den Maßnahmenflächen der FMG im Schulmoos<br />

im Vogelschutzgebiet „Nördliches Erdinger Moos“,<br />

wurden durch eine gezielte Gestaltung <strong>und</strong> Pflege Lebensräume<br />

für unterschiedlichste Vogelarten erhalten<br />

<strong>und</strong> entwickelt <strong>und</strong> auch dauerhaft geschützt. Im Jahr<br />

2011 brüteten dort so bedeutsame europäische Vogelarten<br />

wie zum Beispiel der Baumpieper.<br />

Jagd als angewandter Naturschutz<br />

Als Gr<strong>und</strong>eigentümer ist die Flughafen München<br />

GmbH berechtigt, die Jagd auf ihrem Gr<strong>und</strong> <strong>und</strong> Boden<br />

auszuüben. Im Bereich eines Flughafens hat diese<br />

– verglichen mit anderen Revieren – gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

eine andere Priorität: Bejagt werden Wildarten aus<br />

Gründen des Natur- <strong>und</strong> Artenschutzes beziehungsweise<br />

der Vogelschlagverhütung oder wenn deren<br />

Bestandsgröße es nötig macht. Außerdem wird zum<br />

Schutz der Tiere, die sich am <strong>und</strong> um den Flughafen<br />

angesiedelt haben, zum Beispiel Rebhühner <strong>und</strong> Feldhasen,<br />

der Bestand von Raubtieren – wie Füchsen<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

113


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

p<br />

EBITDA-Marge<br />

43 %<br />

IFRS<br />

Erster Abschluss<br />

nach internationalen<br />

Standards<br />

1,2 Mrd. €<br />

p<br />

Konzernumsatz auf<br />

Höchstmarke<br />

114<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Finanzbericht<br />

116 Konzernlagebericht<br />

132 Konzernjahresabschluss<br />

132 Konzern-Gewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnung<br />

133 Konzern-Gesamtergebnisrechnung<br />

134 Konzern-Bilanz<br />

136 Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung<br />

137 Konzern-Kapitalflussrechnung<br />

138 Konzern-Anhang<br />

198 Bericht des Aufsichtsrats<br />

199 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

115


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

Konzernlagebericht<br />

Geschäftstätigkeit <strong>und</strong> Organisationsstruktur<br />

Die Flughafen München GmbH betreibt den Münchner<br />

Flughafen, der im Jahr 1992 im Erdinger Moos eröffnet<br />

wurde. Zur Abwicklung des Luftverkehrs stehen am<br />

Flughafen München zwei moderne <strong>und</strong> leistungsfähige<br />

Terminals sowie zwei jeweils 4.000 Meter lange Start<strong>und</strong><br />

Landebahnen, die unabhängig voneinander betrieben<br />

werden können, zur Verfügung. Der Betrieb <strong>und</strong><br />

die Weiterentwicklung des Flughafens München erfolgen<br />

unter nachhaltigen Gesichtspunkten.<br />

Der Flughafen München Konzern ist in den Geschäftsfeldern<br />

Aviation <strong>und</strong> Abfertigungsdienstleistungen,<br />

Consumer Activities, Immobilienmanagement <strong>und</strong><br />

-entwicklung tätig.<br />

Strategie <strong>und</strong> Nachhaltigkeit<br />

Der Flughafen München zählt seit Jahren zu den führenden<br />

europäischen Luftverkehrsdrehscheiben <strong>und</strong><br />

gewinnt zunehmend auch im internationalen Kontext<br />

an Bedeutung. Dieser Anspruch ist in der Mission des<br />

Konzerns „2015 ist der Münchner Airport einer der attraktivsten,<br />

effizientesten <strong>und</strong> nachhaltigsten Hub-<br />

Flughäfen der Welt“ formuliert. In den letzten 20 Jahren<br />

seit dem Umzug ins Erdinger Moos wurde die Anzahl<br />

an Flugbewegungen mehr als verdoppelt <strong>und</strong> die<br />

Anzahl der Passagiere mehr als verdreifacht. Infolge<br />

dieser Entwicklung konnte sich der Flughafen bezogen<br />

auf die Passagierzahl vom 14. auf den nunmehr 7. Platz<br />

im europäischen Ranking verbessern <strong>und</strong> damit einen<br />

essenziellen Beitrag zur Sicherung von Mobilität <strong>und</strong><br />

Standortqualität in Bayern leisten.<br />

Um weiterhin die strategische Positionierung als<br />

nachhaltiger Konzern beizubehalten, strebt der Flughafen<br />

München auch in Zukunft ein ausgewogenes<br />

Wachstum in den Bereichen Aviation <strong>und</strong> Non-Aviation<br />

an. Beide Geschäftsfelder leisten bereits heute einen<br />

gleichwertigen Beitrag zur Wertschöpfung des<br />

Unternehmens. Allerdings sorgt der negative Bürgerentscheid<br />

in München zur dritten Bahn im Jahr 2012<br />

für eine nicht unerhebliche Begrenzung der Partizipationsmöglichkeiten<br />

an regionalen <strong>und</strong> globalen Mobilitätsnachfragesteigerungen<br />

in naher Zukunft. Kurzfristig<br />

wird sich daher der Wachstumsfokus etwas stärker<br />

auf den Bereich Non-Aviation richten. Hierbei sei<br />

jedoch angemerkt, dass eine langfristige einseitige<br />

Expansion in diesem Bereich aufgr<strong>und</strong> der starken<br />

Abhängigkeit zur Luftverkehrsentwicklung nicht tragfähig<br />

sein wird. Daher verliert der Flughafen München<br />

strategisch seine interdependenten Ziele – Entwicklung<br />

zum Primary Hub <strong>und</strong> zur Airport-City – nicht aus<br />

den Augen, sondern verlagert lediglich den kurzfristigen<br />

Wachstumsschwerpunkt.<br />

Der Flughafen München bekennt sich in seinem Betrieb<br />

<strong>und</strong> der künftigen Entwicklung zu einer verantwortungsvollen<br />

Unternehmenspolitik. In dieser nachhaltigen<br />

Geschäftsentwicklung steht die Balance zwischen<br />

ökonomischen, ökologischen, gesellschaftlichen<br />

bzw. sozialen Zielsetzungen jeden Tag im Zentrum unseres<br />

Denkens <strong>und</strong> Handelns.<br />

Gesellschaftsrechtliche Struktur<br />

Der Konzern umfasst die Flughafen München GmbH,<br />

14 Tochter-/Zweckgesellschaften, ein at-equity bewertetes<br />

Unternehmen sowie zwei at cost bilanzierte Unternehmen.<br />

Im Geschäftsjahr wurde die Terminal 2 Betriebsgesellschaft<br />

mbH & Co oHG, Oberding, auf die FM Terminal 2<br />

Immobilien-Verwaltungsgesellschaft mbH & Co oHG,<br />

Oberding, verschmolzen; dabei erfolgte eine Umfirmierung<br />

in Terminal 2 Gesellschaft mbH & Co oHG,<br />

Oberding.<br />

In Vorbereitung dieser Verschmelzung wurde die Beteiligungsgesellschaft<br />

mbH der FMG, Freising, auf die<br />

Flughafen München GmbH, München, verschmolzen.<br />

Gegründet wurde im Geschäftsjahr die InfoGate Information<br />

Systems GmbH, Freising.<br />

116<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

p Konzernlagebericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Die Flughafen München GmbH ist gemäß Energiewirtschaftsgesetz<br />

ein Energieversorgungsunternehmen<br />

(EVU). Diese Aufgabe als EVU mit den Sparten<br />

Erzeugung, Verteilung <strong>und</strong> Vertrieb von Strom <strong>und</strong><br />

Gas übernimmt in der Flughafen München GmbH das<br />

Servicefeld TEW Energie-, Wasser- <strong>und</strong> Abfallwirtschaft<br />

im Servicebereich Technik. Die einzelnen Tätigkeiten<br />

finden dabei in getrennten Organisationseinheiten<br />

statt, die kaufmännische Abwicklung erfolgt<br />

über getrennte Konten.<br />

Für den Stromnetzbereich hat die Flughafen München<br />

GmbH vom Bayerischen Staatsministerium für<br />

Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr <strong>und</strong> Technologie die<br />

„Einstufung der am Flughafen München betriebenen<br />

Energieanlage mit Elektrizität als Geschlossenes<br />

Verteilernetz nach § 110 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 <strong>und</strong> 2 des<br />

Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG)“ mit Datum<br />

vom 14. Dezember 2012 erhalten. Als Stromnetzgebiet<br />

ist dabei die gesamte planfestgestellte Fläche<br />

des Flughafens München festgelegt. Der Flughafen<br />

München erfüllt für diesen Bereich alle gesetzlich geforderten<br />

Anforderungen <strong>und</strong> gemäß EnWG § 6b wird<br />

dafür ein eigener Tätigkeitsabschluss angefertigt.<br />

Gesamtwirtschaftliches Umfeld<br />

Das Jahr 2012 war weltweit von einer weiteren Abschwächung<br />

der Konjunktur <strong>und</strong> zunehmender Unsicherheit<br />

über die zukünftige Entwicklung geprägt. Das<br />

weltweite Wirtschaftswachstum hat sich im abgelaufenen<br />

Jahr auf r<strong>und</strong> 2,5 % reduziert (nach 2,9 % bzw.<br />

4,3 % in den Jahren 2011 <strong>und</strong> 2010). Ursache war zum<br />

einen die andauernde Schulden- <strong>und</strong> Bankenkrise in<br />

der Eurozone. Zum anderen ist das Wachstum in China<br />

auf 7,8 % zurückgegangen (2011: 9,2 %).<br />

Die zweitgrößte Volkswirtschaft, China, die hier als<br />

wichtigster Vertreter der Schwellenländer steht,<br />

durchschritt im dritten Quartal 2012 die Talsohle der<br />

Wirtschaftsschwäche (+7,4 %). Ab dem vierten Quartal<br />

zeigte sich wieder ein Anstieg des Wachstums<br />

(+7,9 %). Hierzu haben die Lockerung der Geldpolitik<br />

(Zinssatz <strong>und</strong> Mindestreserve) sowie Konjunkturmaßnahmen<br />

(insbesondere Infrastrukturprogramme) beigetragen.<br />

Die drittgrößte Volkswirtschaft, Japan, legte im Wachstum<br />

zu (2,0 % gegenüber –0,6 % im Jahr 2011). Hier<br />

wirkte als Basiseffekt die Tsunamikatastrophe vom<br />

März 2011 nach.<br />

In der Eurozone zeichnete sich dagegen noch keine Erholung<br />

ab. Hier trugen die von der Schuldenkrise belasteten<br />

Südländer zu dem Rückgang des BIP von –0,4 %<br />

bei. Dabei entwickelten sich die einzelnen Volkswirtschaften<br />

der Eurozone dennoch unterschiedlich.<br />

Deutschland weist weiterhin ein positives Wachstum<br />

von 0,7 % auf. Aufgr<strong>und</strong> der schwächelnden Absatzmärkte<br />

in Südeuropa <strong>und</strong> China ging das Wachstum<br />

gegenüber 2011 (3,0 %) allerdings deutlich zurück.<br />

Die Verkehrsentwicklung am Flughafen München als<br />

internationalem Drehkreuz wird sowohl von der Weltwirtschaft<br />

(r<strong>und</strong> 15 % Anteil Interkont-Passagiere) als<br />

auch von der europäischen Wirtschaft (r<strong>und</strong> 60 % der<br />

Passagiere) <strong>und</strong> von der deutschen Wirtschaftslage<br />

(r<strong>und</strong> 25 % Binnenverkehrspassagiere) beeinflusst.<br />

Die größte Volkswirtschaft der Welt, die USA, konnte<br />

entgegen dem Trend im Wachstum leicht auf 2,1 % zulegen<br />

(2011: 1,8 %). Hierzu hat insbesondere die positive<br />

Entwicklung im Immobiliensektor, auf dem Arbeitsmarkt<br />

<strong>und</strong> beim Konsumklima beigetragen.<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

117


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

Geschäftsentwicklung 2012<br />

Flugverkehr in Deutschland bleibt auf<br />

hohem Niveau<br />

Deutschlandweit stieg die Zahl der Flugpassagiere im<br />

Jahr 2012 um 1,1 % auf 200,4 Millionen. Die Mehrzahl<br />

der deutschen Flughäfen lag dabei unter den Vorjahreswerten.<br />

Die zehn größten Flughäfen in Europa wiesen ein<br />

durchschnittliches Wachstum von 1,7 % aus, wobei<br />

die Entwicklung sehr unterschiedlich verlief. So verlor<br />

der Flughafen Madrid r<strong>und</strong> 9 %, während der Flughafen<br />

Istanbul-Atatürk einen Anstieg der Passagierzahlen<br />

um r<strong>und</strong> 20 % auf fast 45 Millionen im abgelaufenen<br />

Jahr erzielte. Er profitierte dabei von der dynamischen<br />

Entwicklung in der Türkei <strong>und</strong> dem Ausbau<br />

seiner Hub-Funktion. Die größten Flughäfen in Europa<br />

sind London-Heathrow (70,0 Millionen Passagiere)<br />

vor Paris-Charles de Gaulle (61,6 Millionen) <strong>und</strong> Frankfurt<br />

(57,5 Millionen).<br />

Top-Ten-Flughäfen Europas<br />

Passagieraufkommen in Millionen<br />

London-Heathrow<br />

Paris-Charles de Gaulle<br />

Frankfurt<br />

Amsterdam<br />

Madrid<br />

Istanbul-Atatürk<br />

München<br />

Rom-Fiumicino<br />

Barcelona<br />

London-Gatwick<br />

38,4<br />

37,0<br />

35,1<br />

34,2<br />

45,2<br />

45,0<br />

51,0<br />

57,5<br />

61,6<br />

70,0<br />

Passagiere am Flughafen München<br />

1992–2012: Gewerbliche Passagiere in Millionen<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

Quelle: Flughafen München GmbH<br />

12,0<br />

12,7<br />

13,5<br />

14,9<br />

15,7<br />

17,9<br />

19,3<br />

21,3<br />

23,1<br />

23,6<br />

23,2<br />

24,2<br />

26,8<br />

28,6<br />

30,8<br />

34,0<br />

34,5<br />

32,7<br />

34,7<br />

37,8<br />

38,4<br />

Im europäischen Vergleich zeigte der Münchner Flughafen<br />

mit einem Plus von 1,6 % eine durchschnittliche<br />

Entwicklung. Gemessen an den Passagierzahlen erreichte<br />

der Flughafen München damit Platz 7 (Vorjahr:<br />

6) unter den zehn größten Flughäfen Europas. Legt<br />

man die Flugbewegungen zugr<strong>und</strong>e, so konnte sich<br />

der Flughafen München auf den fünften Platz verbessern<br />

<strong>und</strong> liegt nun knapp vor dem spanischen<br />

Hauptstadtflughafen Madrid.<br />

Leichter Rückgang im Cargobereich<br />

Die weltweit schwache Konjunktur führte auch am<br />

Flughafen München zu einem Rückgang des Cargoaufkommens<br />

aus Luftfracht <strong>und</strong> Luftpost. Im Jahr 2012<br />

wurden insgesamt r<strong>und</strong> 290.000 Tonnen Fracht umgeschlagen;<br />

das entspricht einem Minus von gut 4 %<br />

oder 13.000 Tonnen gegenüber dem Rekordwert von<br />

über 303.000 Tonnen im Vorjahr.<br />

Quelle: Airports Council International (ACI), Stand: 28. Januar 2013<br />

Weiterer Anstieg der Passagierzahlen am<br />

Flughafen München<br />

Das Jahr 2012 war trotz einer schwächelnden Weltkonjunktur<br />

für den Flughafen München erfolgreich. Die<br />

Passagierzahlen stiegen um 1,6 % oder r<strong>und</strong> 600.000<br />

auf 38,4 Millionen Fluggäste (Vorjahr: 37,8 Millionen).<br />

Damit bewegte sich der Airport im deutschen Trend<br />

<strong>und</strong> bestätigte seine Position als zweitgrößter deutscher<br />

Flughafen.<br />

118<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

p Konzernlagebericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Luftfracht am Flughafen München<br />

1992–2012: Geflogene Luftfracht in Tausend (an + ab + Transit)<br />

Flugbewegungen am Flughafen München<br />

1992–2012: Bewegungen gesamt in Tausend<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

57<br />

65<br />

72<br />

71<br />

83<br />

104<br />

104<br />

123<br />

133<br />

135<br />

166<br />

156<br />

177<br />

209<br />

232<br />

258<br />

257<br />

229<br />

290<br />

303<br />

287<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

192<br />

192<br />

200<br />

214<br />

233<br />

268<br />

278<br />

299<br />

319<br />

338<br />

344<br />

356<br />

383<br />

399<br />

411<br />

432<br />

432<br />

397<br />

390<br />

410<br />

398<br />

Quelle: Flughafen München GmbH<br />

Quelle: Flughafen München GmbH<br />

Dabei hat sich der Anteil der Beiladefracht, also Luftfracht,<br />

die mit Passagiermaschinen befördert wird, um<br />

3 Prozentpunkte auf 89 % ausgebaut.<br />

Der Anteil der Nurfracht, des Frachttransports mit<br />

reinen Frachtflugzeugen, nahm hingegen auf 11 %<br />

ab. Auch das Frachtchartergeschäft war weiter rückläufig<br />

<strong>und</strong> verlor um 24 % auf nunmehr 31.000 Tonnen.<br />

Im Bereich Luftpost wurde ein Zuwachs um 3 % auf<br />

18.099 Tonnen erzielt. Der Bereich spielt in der Gesamtmenge<br />

des Flughafens aber nur eine nachgeordnete<br />

Rolle <strong>und</strong> ist eng an das Beförderungskonzept<br />

der Deutschen Post geb<strong>und</strong>en.<br />

Rückgang der Flugbewegungen in den Randzeiten<br />

Die Anzahl der Starts <strong>und</strong> Landungen, der sogenannten<br />

Flugbewegungen, hat vor diesem Hintergr<strong>und</strong> um<br />

2,9 % auf 398.039 abgenommen. Dabei reduzierten<br />

die Fluggesellschaften insbesondere Flüge zu Randzeiten,<br />

während es in den Kernzeiten unverändert keine<br />

freien Slots, also Zeitfenster für Starts <strong>und</strong> Landungen,<br />

für zusätzliche Flüge gab.<br />

Geschäftsverlauf<br />

Das Jahr 2012 war für den Flughafen München hinsichtlich<br />

der Passagierentwicklung das erfolgreichste<br />

Geschäftsjahr seit seinem Bestehen. Nach der globalen<br />

Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftskrise der letzten Jahre konnte<br />

der Flughafen München Konzern sehr viel schneller<br />

als erwartet wieder deutliche Verkehrszuwächse verzeichnen.<br />

Das Passagieraufkommen am Flughafen München hat<br />

im abgelaufenen Jahr erstmals die Zahl von 38 Millionen<br />

überschritten. Das entspricht einem Plus von<br />

1,6 %. Damit bewegt sich der Flughafen im Rahmen<br />

der durchschnittlichen europäischen Vergleichswerte.<br />

Ursächlich für das schwache Wachstum sind gesamtwirtschaftliche<br />

Risiken aus der Euro- <strong>und</strong> Schuldenkrise<br />

sowie die schwache konjunkturelle Entwicklung, die<br />

zu einer geringeren Nachfrage nach Beförderungsleistungen<br />

im Luftverkehr führten. Zusätzliche branchenspezifische<br />

Belastungen, wie hohe Kerosinpreise<br />

<strong>und</strong> Luftverkehrssteuern, trugen zu einer weiteren<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

119


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

Kostenbelastung bei. In deren Folge mussten erste<br />

Fluggesellschaften Insolvenz anmelden. Von den Insolvenzen<br />

von Cirrus Airlines, Cimber <strong>und</strong> Spanair war<br />

auch der Flughafen München betroffen. Andere Fluggesellschaften<br />

haben Verbindungen gestrichen <strong>und</strong><br />

zusätzliche Sparprogramme initiiert. Die Kostensenkungs-<br />

<strong>und</strong> Effizienzsteigerungsprogramme von<br />

Lufthansa <strong>und</strong> airberlin wirkten sich ebenfalls auf<br />

den Flughafen aus. Neu gewonnene K<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

Strecken konnten diese Rückgänge nicht ausgleichen.<br />

Im Geschäftsjahr 2012 wurden von den 101 Fluggesellschaften<br />

(Vorjahr: 100) am Flughafen München regelmäßig<br />

242 Ziele (Vorjahr: 241) bedient. Wie im Vorjahr<br />

lagen dabei 20 Ziele im Inland. 222 Flugziele befanden<br />

sich im Ausland in 68 Ländern.<br />

Die Zahl der Starts <strong>und</strong> Landungen ist im vergangenen<br />

Jahr um 2,9 % auf 387.983 Flugbewegungen gesunken.<br />

Dass dem Rückgang dennoch ein Anstieg der<br />

Passagierzahlen gegenübersteht, hängt mit einer verbesserten<br />

Auslastung <strong>und</strong> dem Einsatz größerer Flugzeuge<br />

zusammen. So stieg das durchschnittliche Sitzplatzangebot<br />

pro Flug um 4 auf 138 Plätze, bei einer<br />

gleichzeitigen Erhöhung der Passagierzahl pro Flug um<br />

4 auf 103 Passagiere. Damit nahm die durchschnittliche<br />

Auslastung um nahezu einen Prozentpunkt auf 74,5 %<br />

zu. Im Jahr 2012 erfolgten im Tagesdurchschnitt 1.060<br />

Starts <strong>und</strong> Landungen (Vorjahr: 1.095).<br />

Die Dynamik im Passagierwachstum schwächte sich<br />

im Jahresverlauf zunehmend ab. So brachte das erste<br />

Quartal einen Anstieg der Passagierzahlen von r<strong>und</strong><br />

5 %, während im vierten Quartal nur noch das Vorjahresniveau<br />

erreicht wurde. Ursächlich dafür sind unter<br />

anderem die Reduzierungen der Angebote in den Winterflugplänen<br />

der Airlines.<br />

In diesem Drehkreuzverkehr setzte sich die positive<br />

Entwicklung der vergangenen Jahre fort <strong>und</strong> trug insgesamt<br />

zur Stabilisierung der Passagierzahlen bei. So<br />

konnten auch neue Fluggesellschaften <strong>und</strong> Ziele hinzugewonnen<br />

werden. Insbesondere die osteuropäischen<br />

Staaten sowie die beruhigte Situation in den Ländern<br />

des sogenannten Arabischen Frühlings führten zu gestiegenen<br />

Passagierzahlen. Nachfragestärkstes Ziel<br />

blieb London vor Paris <strong>und</strong> Amsterdam. Stärkstes<br />

Wachstum mit nahezu 11 % wiesen wiederum die Verbindungen<br />

nach Istanbul auf, die bereits im Vorjahr von<br />

den Rückgängen des Verkehrs in die afrikanischen Mittelmeerstaaten<br />

überdurchschnittlich profitierten.<br />

Einbußen musste erstmals der Interkontinentalverkehr<br />

hinnehmen. Mehrere Verbindungen fielen aus dem<br />

Zielkatalog heraus. Allein die Reduzierung des Langstreckenangebotes<br />

durch airberlin, bedingt durch die<br />

Verlagerung von Flugzeugen an die Hauptstadtflughäfen,<br />

ist für die Hälfte der Rückgänge verantwortlich <strong>und</strong><br />

konnte nicht vollständig durch neue Verbindungen<br />

kompensiert werden. Ein deutliches Wachstum der<br />

Passagierzahlen war hingegen in Richtung Golfregion<br />

zu verzeichnen. Dies hängt eng mit der Expansion der<br />

dort ansässigen Airlines <strong>und</strong> dem Aufbau von Drehkreuzen<br />

in der Golfregion zusammen.<br />

Insgesamt profitiert München in dieser schwierigen<br />

Zeit von seiner Drehkreuzfunktion, da die Fluggesellschaften<br />

ihre Angebote durch eine Veränderung der<br />

Frequenzen an die schwächere Nachfrage anpassen<br />

können, ohne dabei die Anzahl der Ziele insgesamt zu<br />

reduzieren. Dementsprechend sank der Umsteigeranteil<br />

im Jahr 2012 um lediglich einen Prozentpunkt.<br />

Die größten Einbußen bei Verbindungen <strong>und</strong> Passagierzahlen<br />

wurden im innerdeutschen Verkehr verzeichnet.<br />

Im europäischen Verkehr inklusive der Mittelmeeranrainerstaaten<br />

in Afrika <strong>und</strong> Asien gab es weiterhin<br />

Zuwächse bei den Passagierzahlen.<br />

120<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

p Konzernlagebericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Ertrags-, Finanz- <strong>und</strong> Vermögenslage<br />

Die Flughafen München GmbH stellt für das Geschäftsjahr<br />

2012 gemäß § 315a Abs. 3 HGB einen<br />

befreienden Konzernabschluss nach internationalen<br />

Rechnungslegungsstandards auf. Dabei wendet die<br />

Gesellschaft die vom International Accounting Standards<br />

Board (IASB) <strong>und</strong> vom International Financial<br />

Reporting Standards Interpretations Committee (IFRS<br />

IC) veröffentlichten Rechnungslegungsstandards<br />

(IAS/IFRS) <strong>und</strong> Interpretationen (SIC/IFRIC) in der<br />

durch die Europäische Kommission in europäisches<br />

Recht übernommenen Fassung vollständig <strong>und</strong> uneingeschränkt<br />

an.<br />

Erlöse<br />

Im Jahr 2012 konnte der Konzern seine Umsatzer löse<br />

um 4,6 % auf T€ 1.186.802 (Vorjahr: T€ 1.134.684)<br />

steigern.<br />

Verursacht wurde dies durch die steigende Verkehrsentwicklung<br />

sowohl im Aviation- als auch im Non-Aviation-Bereich.<br />

Die Steigerung ist unter anderem auf das<br />

Passagierwachstum von 1,6 % <strong>und</strong> Preisanpassungen<br />

im Luftverkehr zurückzuführen. Die Entwicklung der<br />

Konzernerlöse <strong>und</strong> Ergebnisse ist im nachstehenden<br />

Abschnitt „Tätigkeitsbereiche des Konzerns“ dargestellt.<br />

Aufwand<br />

Der Materialaufwand ist gegenüber dem Vorjahr um<br />

T€ 21.303 auf T€ 323.866 (Vorjahr: T€ 302.563) angestiegen,<br />

was einem Zuwachs von 7,0 % entspricht.<br />

Hierfür verantwortlich sind insbesondere die im Materialaufwand<br />

erfassten Aufwendungen für bezogene<br />

Leistungen aus Bewachung <strong>und</strong> Sicherheitsleistungen,<br />

Instandhaltungs- <strong>und</strong> Sanierungsaufwendungen, Aufwendungen<br />

für Energie <strong>und</strong> witterungsbedingt für Flächenenteisungsmaterial.<br />

Die Personalaufwendungen sind bedingt durch<br />

den geänderten Tarifabschluss <strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> der<br />

Erhöhung der Mitarbeiterzahl um 733 im Vorjahresvergleich<br />

um T€ 22.586 auf T€ 333.621 (Vorjahr:<br />

T€ 311.035) gestiegen.<br />

Die den Aufwand des Konzerns wesentlich beeinflussenden<br />

sonstigen betrieblichen Aufwendungen <strong>und</strong><br />

Zinsaufwendungen beliefen sich auf T€ 215.905 (Vorjahr:<br />

T€ 308.256), was einem Anteil von 24,7 % (Vorjahr:<br />

33,4 %) am Gesamtaufwand vor Steuern entspricht.<br />

Der Rückgang beruht im Wesentlichen auf der Reduzierung<br />

der sonstigen betrieblichen Aufwendungen.<br />

Die Abschreibungen im Konzern betrugen T€ 235.284<br />

(Vorjahr: T€ 243.857).<br />

Der Konzern weist im Jahr 2012 einen Jahresüberschuss<br />

von T€ 95.347 (Vorjahr: T€ 74.334) aus. Der<br />

Anstieg ist insbesondere auf das im Vergleich zum<br />

Vorjahr höhere EBIT zurückzuführen.<br />

Tätigkeitsbereiche des Konzerns<br />

Der Flughafen München Konzern ist in die Tätigkeitsbereiche<br />

Aviation <strong>und</strong> Non-Aviation gegliedert.<br />

Aviation<br />

Der Tätigkeitsbereich Aviation ist für die ordnungsgemäße<br />

Abwicklung des Luftverkehrs innerhalb des<br />

Flughafengeländes zuständig. Seit dem 1. Januar<br />

2011 bietet der Flughafen München Konzern seine<br />

landseitigen Abfertigungsdienstleistungen über die<br />

AeroGro<strong>und</strong> Flughafen München GmbH an. Diese<br />

Gesellschaft hat ihre Organisationsstruktur auf die<br />

spezifischen Bedürfnisse der Airline-K<strong>und</strong>en in Terminal<br />

1 <strong>und</strong> 2 ausgerichtet.<br />

Der Tätigkeitsbereich Aviation ist mit einem Anteil von<br />

51,6 % am Konzernumsatz beteiligt. Entsprechend der<br />

positiven Entwicklung im Luftverkehr konnte in diesem<br />

Bereich ein Erlöszuwachs von T€ 26.770 auf T€ 612.846<br />

verzeichnet werden. Dies entspricht einem Anstieg<br />

von 4,6 %.<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

121


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

Non-Aviation<br />

Der Tätigkeitsbereich Non-Aviation umfasst im Wesentlichen<br />

die Segmente Consumer Activities, Retail <strong>und</strong><br />

Restaurant sowie Immobilienmanagement <strong>und</strong> -entwicklung.<br />

Die Segmente Consumer Activities <strong>und</strong> Retail <strong>und</strong><br />

Restaurant sind für die Entwicklung, Vermarktung <strong>und</strong><br />

Verwaltung von Einzelhandel <strong>und</strong> Gastronomie, für<br />

die Werbung am Flughafen München sowie für das<br />

Geschäftsfeld Parken <strong>und</strong> Services zuständig, das ein<br />

breit differenziertes Parkangebot vorhält <strong>und</strong> innovative<br />

Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen für die K<strong>und</strong>en<br />

entwickelt.<br />

Die eurotrade Flughafen München Handels-GmbH,<br />

München, ist eine wichtige Säule des Non-Aviation-Geschäfts<br />

<strong>und</strong> bietet ein auf die K<strong>und</strong>enbedürfnisse optimal<br />

abgestimmtes Angebot an nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />

Premiumartikeln an. Ihr Ziel ist es, mit hoher<br />

Flexibilität auf die sich ständig verändernden K<strong>und</strong>enwünsche<br />

einzugehen. Die Allresto Flughafen München<br />

Hotel <strong>und</strong> Gaststätten GmbH, München, führt die öffentlichen<br />

Restaurants <strong>und</strong> weitere gastronomische<br />

Einrichtungen in den allgemein zugänglichen <strong>und</strong> den<br />

nicht-öffentlichen Bereichen des Flughafens, die Mitarbeiterkantinen<br />

sowie das Flughafenhotel, das von<br />

Kempinski betrieben wird.<br />

Das Leistungsspektrum des Bereichs Immobilienmanagement<br />

<strong>und</strong> -entwicklung umfasst die bedarfsgerechte<br />

Entwicklung, Vermarktung <strong>und</strong> Verwaltung von<br />

Gebäuden <strong>und</strong> Flächen. Dazu gehören in erster Linie<br />

die Infrastruktureinrichtungen am Flughafen selbst,<br />

aber auch Objekte außerhalb des Flughafens sowie<br />

Gr<strong>und</strong>stücke, die für künftige Erweiterungsmaßnahmen<br />

erworben wurden, <strong>und</strong> Flächen, die für ökologische<br />

Ausgleichsmaßnahmen zur Verfügung stehen.<br />

Der Non-Aviation-Bereich trägt im Konzern mit 48,4 %<br />

bzw. T€ 573.956 zum Umsatz bei <strong>und</strong> konnte damit –<br />

wie der Bereich Aviation – ebenfalls einen Zuwachs<br />

verzeichnen, der T€ 25.348 bzw. 4,6 % beträgt.<br />

Vermögens- <strong>und</strong> Kapitalstruktur<br />

31. Dezember 2012 31. Dezember 2011<br />

T€ % T€ %<br />

Langfristige Vermögenswerte 4.885.986 92,9 4.892.363 94,2<br />

Kurzfristige Vermögenswerte 375.277 7,1 300.558 5,8<br />

Vermögenswerte mit Veräußerungsabsicht 348 0,0 127 0,0<br />

Aktiva 5.261.611 100,0 5.193.048 100,0<br />

Eigenkapital 1.714.159 32,6 1.660.819 32,0<br />

Finanzschulden aus Anteilen an Personengesellschaften 234.581 4,5 296.201 5,7<br />

Langfristige Schulden 2.389.625 45,4 2.420.659 46,6<br />

Kurzfristige Schulden 923.246 17,5 815.369 15,7<br />

Passiva 5.261.611 100,0 5.193.048 100,0<br />

122<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

p Konzernlagebericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Die Bilanzsumme hat sich im Vergleich zum 31. Dezember<br />

des Vorjahres um 1,3 % oder T€ 68.563 auf<br />

T€ 5.261.611 (Vorjahr: T€ 5.193.048) erhöht. Das langfristige<br />

Vermögen beinhaltet insbesondere selbstgenutzte<br />

Sachanlagen <strong>und</strong> immaterielle Vermögenswerte<br />

sowie als Finanzinvestition gehaltene Immobilien<br />

<strong>und</strong> Beteiligungen an assoziierten Unternehmen.<br />

Die selbstgenutzten Sachanlagen <strong>und</strong> immateriellen<br />

Vermögenswerte verzeichnen im Vorjahresvergleich eine<br />

Erhöhung um T€ 3.014 auf T€ 4.642.808. Den Abgängen<br />

in Höhe von T€ 19.316 standen Zugänge in Höhe<br />

von T€ 227.683 gegenüber.<br />

Die Abschreibungen im Jahr 2012 schlugen mit<br />

T€ 235.284 (Vorjahr: T€ 243.857) zu Buche.<br />

Die Zugänge im Sachanlagevermögen in Höhe von<br />

T€ 224.636 betreffen die Anlageklassen Gr<strong>und</strong>stücke,<br />

Gebäude, technische Anlagen, Betriebs- <strong>und</strong><br />

Geschäftsausstattung sowie Anlagen im Bau, wobei<br />

bei den Gr<strong>und</strong>stücken der Schwerpunkt in der Beschaffung<br />

von Gr<strong>und</strong> <strong>und</strong> Boden im Rahmen des Projektes<br />

„Dritte Start- <strong>und</strong> Landebahn“ liegt. Bei den<br />

Gebäuden handelt es sich im Wesentlichen um Zugänge<br />

für das neue Spediteursgebäude.<br />

Die Zugänge für Anlagen im Bau in Höhe von<br />

T€ 119.946 beinhalten Planungs- <strong>und</strong> Projektierungskosten<br />

für die Errichtung von Flugbetriebsflächen in<br />

Höhe von T€ 33.708. Darin enthalten sind Zugänge in<br />

Höhe von T€ 12.006, die die unmittelbare Planung<br />

<strong>und</strong> Projektierung der dritten Start- <strong>und</strong> Landebahn<br />

betreffen sowie die am 23. April 2012 begonnenen<br />

Rohbauarbeiten für das Satellitengebäude, mit dem<br />

die Kapazität des Terminals 2 deutlich erweitert werden<br />

soll. Weitere höhere Zugänge betreffen noch<br />

nicht fertiggestellte bauliche Objekte in Höhe von<br />

T€ 3.480 sowie noch nicht fertiggestellte technische<br />

Anlagen <strong>und</strong> Maschinen in Höhe von T€ 10.138.<br />

Bei den technischen Anlagen <strong>und</strong> Maschinen liegt der<br />

Schwerpunkt der Zugänge von insgesamt T€ 54.100 in<br />

der Erweiterung der Gepäckförderanlage in Höhe von<br />

T€ 46.085 sowie bei der Errichtung eines Kerosinlagertanks<br />

in Höhe von T€ 4.416.<br />

In die Betriebs- <strong>und</strong> Geschäftsausstattung wurden Investitionen<br />

in Höhe von T€ 23.249 getätigt. Dabei handelte<br />

es sich im Wesentlichen um Anschaffungen von<br />

Fahrzeugen, Geräten sowie um Betriebs- <strong>und</strong> Büroausstattung.<br />

Bei den als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien in<br />

Höhe von T€ 200.716 handelt es sich um fremdgenutzte<br />

Gebäude <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>stücke, mit denen vom übrigen<br />

Flughafenbetrieb unabhängige Erlöse erzielt werden.<br />

Die Veränderung in den Beteiligungen an assoziierten<br />

Unternehmen um T€ 1.144 auf T€ 1.917 ist ausschließlich<br />

auf die At-Equity-Bewertung der EFM – Gesellschaft<br />

für Enteisen <strong>und</strong> Flugzeugschleppen am Flughafen<br />

München GmbH zurückzuführen.<br />

Bei den langfristigen Forderungen <strong>und</strong> sonstigen<br />

finanziellen Vermögenswerten ist gegenüber dem Vorjahr<br />

keine nennenswerte Veränderung zu verzeichnen.<br />

Die Erhöhung der kurzfristigen Vermögenswerte um<br />

T€ 74.719 auf T€ 375.277 resultiert überwiegend aus<br />

der Zunahme des Forderungs- sowie des Geldanlagen<strong>und</strong><br />

Zahlungsmittelbestandes.<br />

Zum Bilanzstichtag erhöhte sich das Eigenkapital auf<br />

T€ 1.714.159 (Vorjahr: T€ 1.660.819). Dabei ist der Anstieg<br />

insbesondere auf den Konzernjahresüberschuss<br />

<strong>und</strong> die positiven Veränderungen des übrigen Eigenkapitals<br />

zurückzuführen. Die Eigenkapitalquote des Flughafen<br />

München Konzerns erreichte damit 32,6 % (Vorjahr:<br />

32,0 %).<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

123


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

Die langfristigen Schulden zum 31. Dezember 2012 lagen<br />

mit T€ 2.389.625 um T€ 31.034 unter dem Vorjahreswert<br />

von T€ 2.420.659. Dies ist im Wesentlichen auf<br />

die Verschiebung von Fristigkeiten bedingt durch den<br />

Jahreswechsel in den kurzfristigen Bereich zurückzuführen.<br />

Die kurzfristigen Schulden stiegen aufgr<strong>und</strong> der<br />

Verschiebung aus dem langfristigen Bereich auf<br />

T€ 923.246 (Vorjahr: T€ 815.369).<br />

Finanzlage<br />

Aus dem Nettozahlungsmittelzufluss aus betrieblicher<br />

Tätigkeit in Höhe von T€ 440.791 (Vorjahr: T€ 436.786)<br />

standen im Geschäftsjahr 2012 ausreichend Finanzmittel<br />

zur Verfügung, sodass die Zahlungsmittelflüsse aus<br />

der Investitionstätigkeit des Konzerns stets gesichert<br />

waren.<br />

Nicht-finanzielle Leistungsindikatoren<br />

Mitarbeiter<br />

Der Flughafen München ist mit r<strong>und</strong> 30.000 Beschäftigten<br />

die größte Arbeitsstätte in der Region. Der Konzern<br />

beschäftigte 7.625 Mitarbeiter (inkl. 232 Auszubildende)<br />

zum 31. Dezember 2012.<br />

Im Jahr 2011 wurde eine Personalstrategie verabschiedet,<br />

in der die wichtigsten Ziele für das Personalmanagement<br />

<strong>und</strong> die dazugehörigen Maßnahmenbündel<br />

verankert sind. Ein Großteil dieser Maßnahmen wurde<br />

im Jahr 2012 ausgeführt beziehungsweise so weit kon -<br />

kretisiert, dass ein Abschluss im Jahr 2013 sichergestellt<br />

ist. Beispielsweise wurde eine qualitativ-quantitative<br />

Personalplanung mit fünfjährigem Betrachtungszeitraum<br />

erstellt, die als Orientierungshilfe für Recruiting<strong>und</strong><br />

Personalentwicklungskonzepte dienen soll.<br />

Darüber hinaus wurde im Jahr 2012 das Betriebliche<br />

Ges<strong>und</strong>heitsmanagement weiterentwickelt mit dem<br />

Ziel, eine nachhaltige Reduzierung des Krankenstandes<br />

zu erreichen. Dazu gehörten die Intensivierung arbeitsmedizinischer<br />

Leistungen <strong>und</strong> ein breites Angebot von<br />

Aktivitäten r<strong>und</strong> um die Themen Betriebliches Eingliederungsmanagement,<br />

Betriebssport <strong>und</strong> Prävention.<br />

Ein starkes Augenmerk galt der Erhöhung der Arbeitgeberattraktivität.<br />

Im Zuge der Erarbeitung einer attraktiven<br />

Arbeitgebermarke Flughafen München wurden<br />

im Rahmen des Programms „be family!“ Maßnahmen<br />

ergriffen, die zur Wahrnehmung des Flughafen München<br />

Konzerns als attraktiver Arbeitgeber beitragen,<br />

zum Beispiel die Einführung eines Familien- <strong>und</strong> Beratungsservice<br />

oder der Neubau einer Kinderkrippe.<br />

Ein weiteres Ziel innerhalb des Personalmanagements<br />

ist die Etablierung exzellenter Führung. Deshalb wurde<br />

das Leadership-Excellence-Qualifizierungsprogramm,<br />

das bereits letztes Jahr aufgesetzt wurde, weiter ausgebaut.<br />

Aus Mitarbeitersicht verdient der im Jahr 2012 abgeschlossene<br />

Tarifvertrag im öffentlichen Dienst, der eine<br />

Erhöhung von 6,3 % – verteilt auf zwei Jahre – vorsieht,<br />

besondere Erwähnung. Außerdem erhielten Mitarbeiter<br />

des Mutterunternehmens im abgelaufenen<br />

Jahr eine Ergebnisbeteiligung an dem im Jahr 2011 erwirtschafteten<br />

Rekordergebnis, zu dem das große Engagement<br />

der Belegschaft einen wesentlichen Beitrag<br />

geleistet hat.<br />

Flughafen München mit ausgezeichnetem Service<br />

Bei der internationalen Passagierbefragung des Londoner<br />

Luftfahrtforschungsinstitutes Skytrax belegte der<br />

Flughafen München 2012 unter den weltbesten Flughäfen<br />

Platz 6 hinter Seoul, Singapur, Hongkong,<br />

Amsterdam <strong>und</strong> Peking.<br />

In zwei Kategorien schaffte es München im weltweiten<br />

Vergleich sogar unter die besten drei: Sowohl beim<br />

Freizeit- <strong>und</strong> Unterhaltungsangebot als auch beim<br />

Gast ronomie-Angebot punktete die bayerische Luftverkehrsdrehscheibe<br />

im globalen Ranking mit jeweils dritten<br />

Plätzen unter den insgesamt knapp 400 beurteilten<br />

Flughäfen. Zudem bietet München mit dem Kempinski<br />

Hotel Airport München eines der besten Flughafenhotels<br />

(Platz 6 in Europa).<br />

124<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

p Konzernlagebericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Eine weitere Anerkennung erhielt der Flughafen München<br />

für die hohe Servicequalität des Servicepersonals:<br />

Skytrax ehrte den Münchner Flughafen mit der<br />

Auszeichnung „Best Airport Staff in Europe“ für die<br />

hohe K<strong>und</strong>enzufriedenheit.<br />

Bei den Skytrax „World Airport Awards“ werden jedes<br />

Jahr internationale Flughäfen <strong>und</strong> Fluggesellschaften<br />

im Hinblick auf ihre Servicequalität untersucht <strong>und</strong><br />

prämiert. Die befragten Passagiere bewerten an den<br />

Airports r<strong>und</strong> 40 Servicekategorien, darunter beispielsweise<br />

die Abfertigungs- <strong>und</strong> Servicequalität,<br />

die Fre<strong>und</strong>lichkeit <strong>und</strong> Kompetenz des Flughafenpersonals,<br />

das Einkaufs- <strong>und</strong> Unterhaltungsangebot sowie<br />

die Umsteigemöglichkeiten. An der Erhebung hatten<br />

sich mit über zwölf Millionen Teilnehmern mehr<br />

Passagiere als je zuvor beteiligt.<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Klimaschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Auch<br />

wenn unsere Einflussnahme auf den globalen Klimaschutz<br />

als Flughafenbetreiber begrenzt ist, sind wir<br />

uns der Verantwortung bewusst <strong>und</strong> leisten im Rahmen<br />

unserer Möglichkeiten den größtmöglichen Beitrag<br />

zur Reduzierung von Emissionen. Zu unserer Strategie<br />

gehört es, den Betrieb <strong>und</strong> die Weiterentwicklung<br />

des Flughafens so zu gestalten, dass belastende<br />

Auswirkungen auf die Umwelt begrenzt werden.<br />

Compliance<br />

Compliance beinhaltet rechtmäßiges Verhalten im Hinblick<br />

auf die für den Konzern relevanten Gesetze <strong>und</strong><br />

Vorschriften, nationale <strong>und</strong> internationale Normen <strong>und</strong><br />

Standards sowie unternehmensinterne Regelungen<br />

<strong>und</strong> Richtlinien, soweit sie der Einhaltung dieser Normen<br />

dienen.<br />

Seit dem 1. Januar 2011 gibt es eine eigenständige<br />

Stabsstelle Compliance. Die Stabsstelle verfügt über<br />

einen direkten Berichtsweg zur Geschäftsführung <strong>und</strong><br />

zum Aufsichtsrat <strong>und</strong> ist organisatorisch dem Konzernbereich<br />

Recht <strong>und</strong> Compliance zugeordnet. Aufbauend<br />

auf den vorhandenen Compliance-Maßnahmen wurde<br />

ein umfassendes Compliance-Management-System<br />

(CMS) für den Flughafen München Konzern erarbeitet.<br />

Dieses Konzept wurde nach dem Standard des Instituts<br />

der Wirtschaftsprüfer (IDW) PS 980 im Jahr 2012<br />

erfolgreich geprüft <strong>und</strong> soll 2013 vollständig implementiert<br />

werden.<br />

Aufsichtsrat <strong>und</strong> Geschäftsführung<br />

Die Flughafen München GmbH mit Sitz in München<br />

als Mutterunternehmen unterliegt den Vorschriften<br />

des deutschen GmbH-Gesetzes sowie einschlägigen<br />

handelsrechtlichen <strong>und</strong> gesellschaftsrechtlichen Bestimmungen.<br />

Darüber hinaus gelten zahlreiche mitbestimmungsrechtliche<br />

<strong>und</strong> tarifrechtliche Vorschriften.<br />

Neben der Geschäftsführung ist ein Aufsichtsrat zur<br />

unabhängigen Überwachung der Geschäftsführung<br />

installiert.<br />

Nach dem Gesellschaftsvertrag der Flughafen München<br />

GmbH übt der Aufsichtsrat Kontrollfunktionen<br />

aus. Er setzt sich aus je acht Vertretern aus den Reihen<br />

der Gesellschafter <strong>und</strong> der Arbeitnehmer zusammen.<br />

Die Gesellschafter des Mutterunternehmens sind nach<br />

dem Verhältnis ihrer Anteile im Aufsichtsrat vertreten.<br />

Auf Arbeitnehmerseite sind Arbeitnehmer (fünf Sitze),<br />

Gewerkschaften (zwei Sitze) sowie leitende Angestellte<br />

(ein Sitz) vertreten. Zu den Rechten des Aufsichtsrats<br />

gehören insbesondere die Bestellung bzw. Abberufung<br />

der Mitglieder der Geschäftsführung.<br />

Der Gesellschaftsvertrag sieht vor, dass bestimmte<br />

Rechtsgeschäfte <strong>und</strong> Maßnahmen der Geschäftsführung,<br />

die festgelegte Wertgrenzen überschreiten, nur<br />

mit Zustimmung des Aufsichtsrats erfolgen können.<br />

Bei Beschlussfassungen im Aufsichtsrat hat der Vorsitzende<br />

des Aufsichtsrats (Gesellschaftervertreter) bei<br />

Stimmengleichheit zwei Stimmen.<br />

Die Gesellschaftervertreter im Aufsichtsrat werden<br />

durch die zuständigen B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> Landesministerien<br />

bzw. Kommunen gestellt. Die Geschäftsführung des<br />

Mutterunternehmens setzt sich zusammen aus dem<br />

Vorsitzenden der Geschäftsführung, der auch die Funktion<br />

des Arbeitsdirektors ausübt, <strong>und</strong> dem Geschäftsführer<br />

für Finanzen <strong>und</strong> Infrastruktur. Die Strukturen<br />

des Vergütungssystems <strong>und</strong> die Gesamtbezüge von<br />

Geschäftsführung <strong>und</strong> Aufsichtsrat sind im Konzernanhang<br />

angegeben.<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

125


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

Richtlinien sorgen für Transparenz<br />

Die Abläufe im Konzern (ohne Objektgesellschaften)<br />

sind überwiegend in Organisationshandbüchern niedergelegt.<br />

Zahlreiche Richtlinien regeln beispielsweise<br />

die Einhaltung des öffentlichen Vergaberechtes bei Beschaffungs-<br />

<strong>und</strong> Vergabevorgängen oder die Informationssicherheit.<br />

Dadurch werden Prozessabläufe intern<br />

<strong>und</strong> extern transparent <strong>und</strong> nachvollziehbar. Bei Vergaben<br />

<strong>und</strong> Ausschreibungsverfahren fordert der Flughafen<br />

München Konzern von Bietern eine Verpflichtungserklärung,<br />

alle erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen,<br />

um Korruption zu vermeiden.<br />

Bei Verstößen sind Sanktionen vorgesehen, zum<br />

Beispiel der Ausschluss von der Auftragsvergabe.<br />

Analyse der Einkaufsprozesse<br />

Um die Sicherheit im Einkauf zu verbessern, werden<br />

quartalsweise potenzielle Abweichungen von den Konzerneinkaufsregeln<br />

ausgewertet. Dabei werden die<br />

Standard-Einkaufsprozesse der Konzernbereiche dahin<br />

gehend analysiert, ob die erforderlichen Wettbewerbskriterien<br />

im Einzelfall eingehalten wurden.<br />

Geprüft wird jeweils, ob der beauftragende Bereich die<br />

– nach internen Regeln – geforderten drei Vergleichsangebote<br />

eingeholt hat bzw. ob er – falls dies nicht erfolgt<br />

ist – eine ausreichende Begründung hierfür hat.<br />

Zusätzlich wird im SAP-System eine Auswertung jener<br />

Rechnungen, die keiner Bestellung zuzuordnen sind,<br />

vorgenommen. Ziel ist es, das Maverick-Buying, also<br />

die Beschaffung außerhalb standardisierter Beschaffungswege,<br />

im Konzern zu reduzieren <strong>und</strong> dadurch Einsparungseffekte<br />

zu erzielen.<br />

Antikorruption<br />

Der Verhaltenskodex des Flughafen München Konzerns<br />

enthält Unternehmensgr<strong>und</strong>sätze zum gesetzeskonformen<br />

<strong>und</strong> ethischen Verhalten von Beschäftigten<br />

<strong>und</strong> Führungskräften. Er ist im Intranet veröffentlicht<br />

<strong>und</strong> umfasst Regelungen zum Umgang mit Geschenken/Zuwendungen<br />

(„verbotenes Nehmen“), zur Gewährung<br />

von Vorteilen an Dritte („verbotenes Geben“),<br />

zur Zulässigkeit von Nebentätigkeiten <strong>und</strong> Bestimmungen<br />

zu Vergabeverfahren. Darüber hinaus wird auf die<br />

Beachtung weiterer Richtlinien verwiesen. Mit diesen<br />

Regelungen sollen ordnungsgemäße Abläufe speziell<br />

bei der Beschaffung, Vergabe <strong>und</strong> Vertragsabwicklung<br />

sichergestellt werden.<br />

Die Mitarbeiter sowie alle Vorgesetzten werden regelmäßig<br />

mit der Richtlinie sowie mit ihren Aktualisierungen<br />

<strong>und</strong> Neuerungen vertraut gemacht. Alle Führungskräfte<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter müssen die Kenntnisnahme der<br />

Richtlinie „Verhaltensstandards im FMG-Konzern“ persönlich<br />

gegenzeichnen <strong>und</strong> sich verpflichten, auf die<br />

Einhaltung der Richtlinie zu achten. In Zweifelsfällen<br />

steht die Abteilung Compliance beratend zur Seite.<br />

Die Position des Antikorruptionsbeauftragten wird<br />

durch die Leitung der Stabsstelle Compliance wahrgenommen.<br />

Im Rahmen der Weiterentwicklung des bestehenden<br />

Compliance-Management-Systems wurden im Jahr<br />

2012 die Erfassung <strong>und</strong> Bewertung der spezifischen<br />

Compliance-Risiken für alle Bereiche des Konzerns abgeschlossen.<br />

Die Antikorruptionsbeauftragte berichtet,<br />

dass im Jahr 2012 bei der Flughafen München GmbH<br />

<strong>und</strong> den Töchtern keine Korruptionsvorwürfe bekannt<br />

wurden.<br />

Es wurde einem externen Hinweis auf Fehlverhalten<br />

im Vergabeverfahren nachgegangen; der Vorwurf hat<br />

sich jedoch nicht bestätigt.<br />

Einführung eines elektronischen<br />

Hinweisgebersystems<br />

Über ein elektronisches Hinweisgebersystem, das<br />

sogenannte Business Keeper Monitoring System<br />

(BKMS ® System), können Mitarbeiter des Flughafen<br />

München Konzerns, Geschäftspartner <strong>und</strong> auch K<strong>und</strong>en<br />

Hinweise auf unternehmensschädigendes Verhalten<br />

geben. Dabei hat der Hinweisgeber die Möglichkeit,<br />

dies auch anonym zu tun, wobei die Anonymität systemseitig<br />

gewährleistet wird. Die Meldungen werden<br />

inhaltlich geprüft <strong>und</strong> gegebenenfalls weitere Maßnahmen<br />

veranlasst. Der Zugang zum elektronischen Hinweisgebersystem<br />

ist über das Internet möglich.<br />

Datenschutz<br />

Der Datenschutzbeauftragte der Flughafen München<br />

GmbH gehört ebenfalls der Stabsstelle Compliance an,<br />

übt seine Tätigkeit jedoch weisungsfrei aus. Erstschulungen<br />

der neuen Mitarbeiter bzw. Azubis sowie periodisch<br />

durchgeführte Weiterbildungsmaßnahmen der<br />

Beschäftigten im Datenschutzrecht haben zur Sensibilisierung<br />

hinsichtlich datenschutzrechtlicher Bestimmungen<br />

geführt. Seit dem Jahr 2012 wird für Schulungszwecke<br />

ein zusätzliches Web Based Training verwendet.<br />

126<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

p Konzernlagebericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Darüber hinaus ist in Einzelfällen stets eine fachliche<br />

<strong>und</strong> individuelle Beratung gewährleistet, durch die die<br />

Sicherheit im Umgang mit Datenschutzregelungen unterstützt<br />

wird.<br />

Im Jahr 2013 soll die 2012 konzipierte Richtlinie zur<br />

Datenschutzorganisation umgesetzt werden, die die<br />

Verantwortlichkeiten der Führungskräfte <strong>und</strong> der Beschäftigten,<br />

die Umsetzung der gesetzlichen Datenschutzanforderungen<br />

<strong>und</strong> die Voraussetzungen für die<br />

Aufgabenerfüllung des Datenschutzbeauftragten festschreibt.<br />

Chancen- <strong>und</strong> Risikobericht<br />

Der Flughafen München Konzern verfügt über ein umfassendes<br />

Risikomanagement-System, mit dessen<br />

Hilfe bedeutende Risiken identifiziert, bewertet <strong>und</strong><br />

regelmäßig überwacht werden können. Hierbei wird<br />

je nach Schadenshöhe <strong>und</strong> Eintrittswahrscheinlichkeit<br />

zwischen zu beobachtenden, zu überwachenden, wesentlichen<br />

<strong>und</strong> existenzgefährdenden Risiken unterschieden.<br />

Die zu überwachenden, wesentlichen <strong>und</strong><br />

existenzgefährdenden Risiken werden als bedeutende<br />

Risiken angesehen <strong>und</strong> an Geschäftsführung <strong>und</strong><br />

Gesellschafter berichtet.<br />

Risikopolitische Gr<strong>und</strong>sätze<br />

Der Konzern nimmt Chancen unter Berücksichtigung<br />

der damit einhergehenden Risiken wahr. Chancen <strong>und</strong><br />

Risiken müssen in einem angemessenen Verhältnis<br />

zueinander stehen. Es gelten folgende Gr<strong>und</strong>sätze:<br />

) Die Risikopolitik wird mit der Unternehmensstrategie<br />

abgestimmt <strong>und</strong> muss mit dieser konsistent<br />

sein.<br />

) Das Risikomanagement-System ist in die laufenden<br />

Geschäftsprozesse integriert.<br />

) Mithilfe des Risikomanagement-Prozesses soll<br />

sichergestellt werden, dass bedeutende Risiken<br />

identifiziert, bewertet <strong>und</strong> regelmäßig überwacht<br />

werden.<br />

) Die identifizierten Risiken werden den Entscheidungsträgern<br />

transparent kommuniziert.<br />

) Das Management der Risiken erfolgt im Wesentlichen<br />

durch die Geschäftsprozessverantwortlichen.<br />

) Zur Verfügung stehende Mittel der Risikovermeidung<br />

oder -begrenzung werden aktiv eingesetzt,<br />

um frühzeitig gegensteuernde Maßnahmen einleiten<br />

zu können.<br />

Risikomanagement-System<br />

In das Risikomanagement des Flughafen München<br />

Konzerns sind alle operativen <strong>und</strong> strategischen Geschäftsprozesse<br />

eingeb<strong>und</strong>en, um auf diese Weise<br />

alle Risiken im Unternehmen <strong>und</strong> bei Konzerngesellschaften<br />

(ohne Zweckgesellschaften) frühzeitig identifizieren,<br />

bewerten <strong>und</strong> ihnen entgegenwirken zu<br />

können. Die Risikobewertung erfolgt nach den Kriterien<br />

der Eintrittswahrscheinlichkeit <strong>und</strong> der Quantifizierung<br />

der potenziellen Schadenshöhe. Primäre Ziele<br />

des Risikomanagements sind der kontrollierte Umgang<br />

mit Risiken sowie vorbeugende Maßnahmen<br />

zu deren Abwendung.<br />

In das allgemeine Risikomanagement-System eingebettet<br />

ist das Finanzrisikomanagement.<br />

Hinsichtlich bilanzierter <strong>und</strong> zukünftiger Positionen <strong>und</strong><br />

Transaktionen ergeben sich für den Flughafen München<br />

insbesondere Kreditrisiken sowie Risiken aus der<br />

Veränderung von Zinssätzen <strong>und</strong> Währungskursen.<br />

Zins- <strong>und</strong> Währungsrisiken begegnet der Flughafen<br />

München Konzern in großem Umfang durch die Absicherung<br />

der Gr<strong>und</strong>geschäfte mit derivativen Finanzinstrumenten.<br />

Hierbei ist das Treasury für das effiziente<br />

Management der Marktrisiken verantwortlich. Gesteuert<br />

werden gr<strong>und</strong>sätzlich nur Risiken, die den Cashflow<br />

beeinflussen können.<br />

Zinsderivate werden zur Optimierung von Kreditkonditionen<br />

<strong>und</strong> zur Begrenzung des Zinsänderungsrisikos<br />

genutzt. Es werden gr<strong>und</strong>sätzlich keine Geschäfte zu<br />

Handels- oder Spekulationszwecken eingegangen.<br />

Zinsrisiken ergeben sich im Wesentlichen aus variabel<br />

verzinsten Finanzverbindlichkeiten. Aus Zinssicherungspositionen<br />

können sich negative Marktwerte bei<br />

verringertem Marktzinsniveau ergeben.<br />

Soweit geplanten Umsätzen in Fremdwährungen keine<br />

entsprechenden währungskongruenten Ausgaben gegenüberstehen,<br />

ergeben sich Währungsrisiken, die<br />

durch Devisentermingeschäfte abgesichert werden.<br />

Kreditrisiken bestehen derzeit vor allem aus kurzfristigen<br />

Geldanlagen. Diesem Risiko wird dadurch begegnet,<br />

dass Geldanlagen in der Regel bei Kreditinstituten<br />

der EU erfolgen, die einer Einlagensicherung<br />

unterliegen.<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

127


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

Aufgr<strong>und</strong> der aktuellen Situation an den weltweiten Finanzmärkten<br />

sowie deren Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft<br />

<strong>und</strong> damit auf die Liquiditätssituation<br />

sowie die künftige Kreditvergabepraxis der Banken<br />

können sich Risiken für die Vermögens-, Finanz- <strong>und</strong> Ertragslage<br />

des Flughafen München Konzerns ergeben.<br />

Zur Minimierung möglicher finanzieller Schäden hat<br />

der Flughafen München Konzern für alle wesentlichen<br />

Haftungsrisiken Versicherungen mit angemessenen<br />

Haftungsbeträgen abgeschlossen.<br />

Möglichen Forderungsausfallrisiken wird durch ein<br />

konsequentes <strong>und</strong> effektives Forderungsmanagement<br />

begegnet. Dazu gehören eine umfassende Bonitätsprüfung<br />

der K<strong>und</strong>en, eine stetige Überwachung der<br />

offenen Posten <strong>und</strong> ein stringentes Mahnwesen.<br />

Das Risikomanagement umfasst, soweit monetär<br />

bewertbar, alle Dimensionen der Nachhaltigkeit, das<br />

heißt ökologische, ökonomische <strong>und</strong> gesellschaftlichsoziale<br />

Aspekte.<br />

Die interne Aufbereitung aller Risikoinformationen<br />

erfolgt vierteljährlich in Form eines Risikoberichtes,<br />

der an die Geschäftsleitung sowie die Bereichsleiter<br />

verteilt wird. Diese können somit zeitnah <strong>und</strong> effizient<br />

auf eine veränderte Risikosituation reagieren. Im Bedarfsfall<br />

wird auf sich neu oder verändert ergebende<br />

Risikosituationen unmittelbar reagiert. Auch die Mitglieder<br />

des Aufsichtsrats des Mutterunternehmens<br />

erhalten regelmäßig den aktuellen Risikobericht.<br />

Risiken<br />

Besonderes Augenmerk im Risikomanagement-System<br />

liegt auf den aus Gesellschaftssicht bedeutenden<br />

Risiken.<br />

Die Auswirkungen von Risiken sind unter anderem von<br />

der finanziellen Leistungsfähigkeit der jeweiligen Gesellschaft<br />

abhängig. Deshalb wird bei der Bewertung<br />

der Risiken hinsichtlich der Schadenskategorisierung<br />

zwischen den einzelnen Gesellschaften unterschieden.<br />

Auch der Verlust bzw. die Einschränkung der Hub-Funktion<br />

durch die Deutsche Lufthansa stellt weiterhin ein<br />

Risiko für den Konzern dar. Ersteres wäre der Fall,<br />

wenn die Lufthansa im Rahmen eines Strategiewechsels<br />

den Flughafen nicht mehr als Hub benutzen würde.<br />

Eine Einschränkung wäre möglich, wenn sich der<br />

Ausbau der Kapazitäten nicht fortsetzte oder aber im<br />

Rahmen von Sparmaßnahmen Einschränkungen des<br />

Angebotes erfolgten. Im Rahmen des Sparprogramms<br />

„Score“ ist das Angebot der Lufthansa nach dem<br />

zweiten Quartal leicht gesunken.<br />

In der zweiten Jahreshälfte wurde im Rahmen der<br />

Risikoberichterstattung die wirtschaftliche Situation<br />

des Großk<strong>und</strong>en airberlin thematisiert <strong>und</strong> das Risiko<br />

hinsichtlich einer weiteren Frequenzreduzierung <strong>und</strong><br />

Betriebsunterbrechung bewertet. Auch über das Jahr<br />

2012 hinaus bleibt dieses Risiko bestehen.<br />

Investitionsrisiken<br />

Als wesentliches Risiko wurde ab dem zweiten Quartal<br />

2012 eine mögliche Budgetüberschreitung des Bauprojekts<br />

Satellit aufgenommen. Ansatz für Mehrkosten<br />

könnten im Projektverlauf eintretende Störungen <strong>und</strong><br />

unvorhersehbare allgemeine Risiken sein. Eine Aktualisierung<br />

der Kostenplanung erfolgt im Jahr 2013.<br />

Prozessrisiken<br />

Die informationstechnische Infrastruktur des Flughafens<br />

kann durch Wassereinbruch, Brand oder Sabotage<br />

beschädigt werden, was womöglich einen Ausfall des<br />

Verkehrsbetriebes zur Folge hätte.<br />

Durch die Einführung von neuen IT-Systemen wird<br />

versucht, das Risiko unter Berücksichtigung der entstehenden<br />

Kosten stetig zu reduzieren.<br />

Außergewöhnliche externe Einflüsse<br />

Externe Risiken wie terroristische Ereignisse, Naturkatastrophen<br />

<strong>und</strong> der mögliche Ausbruch einer Seuche<br />

haben eine eher geringe bis sehr geringe Eintrittswahrscheinlichkeit,<br />

würden aber eine höhere wirtschaftliche<br />

Belastung mit sich bringen.<br />

Markt- bzw. gesamtwirtschaftliche Risiken<br />

Über den Jahresverlauf hinweg <strong>und</strong> mit Blick auf künftige<br />

Entwicklungen wurden die unsichere konjunkturelle<br />

Entwicklung <strong>und</strong> deren Folgen für den Flughafen München<br />

betrachtet <strong>und</strong> analysiert.<br />

128<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

p Konzernlagebericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Sonstige Risiken<br />

Ein Risiko besteht in dem anhängigen Ermittlungsverfahren<br />

gegenüber der CAP Flughafen München Sicherheits-GmbH<br />

aufgr<strong>und</strong> möglicher Nachzahlungen für<br />

Lohnsteuer <strong>und</strong> Sozialversicherungsabgaben. Im Rahmen<br />

des Ermittlungsverfahrens der Staatsanwaltschaft<br />

Landshut wurde gegen die CAP Flughafen München<br />

Sicherheits-GmbH <strong>und</strong> die Flughafen München GmbH<br />

jeweils ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet.<br />

Gesamtaussage zur Risikosituation der<br />

Gesellschaft<br />

Bestandsgefährdende Risiken sind derzeit nicht<br />

erkennbar.<br />

Soweit Risiken durch den Abschluss geeigneter<br />

Versicherungen reduziert oder abgewendet werden<br />

können, wird diese Möglichkeit genutzt.<br />

Chancen <strong>und</strong> Wachstumsprojekte<br />

Auch nach dem Ausgang des Bürgerentscheids über<br />

die dritte Start- <strong>und</strong> Landebahn in der Landeshauptstadt<br />

hält die Flughafen München GmbH am bedarfsgerechten<br />

Ausbau des Münchner Flughafens<br />

fest. Die Mehrheitsgesellschafter Freistaat Bayern<br />

<strong>und</strong> B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland, die 77 % der Unternehmensanteile<br />

besitzen, halten die dritte Start<strong>und</strong><br />

Landebahn weiterhin für unverzichtbar. Der<br />

Flughafenausbau ist als zentrales Infrastrukturprojekt<br />

für die Zukunftsfähigkeit des gesamten Landes<br />

von überragender Bedeutung. Dies haben die Mehrheitsgesellschafter<br />

in verschiedenen öffentlichen Erklärungen<br />

<strong>und</strong> in den Gesellschaftsgremien wiederholt<br />

deutlich gemacht.<br />

Die gerichtliche Überprüfung des von der Regierung<br />

von Oberbayern 2011 erlassenen Planfeststellungsbeschlusses<br />

geht weiter. Sollte der Bayerische Verwaltungsgerichtshof<br />

(BayVGH) im Laufe des Jahres 2013<br />

den Planfeststellungsbeschluss bestätigen, liegt das<br />

Projekt nach acht Jahren Planungs- <strong>und</strong> Genehmigungsprozess<br />

sowie der gerichtlichen Überprüfung<br />

sozusagen fertig <strong>und</strong> jederzeit realisierbar in der Schublade.<br />

Die mit der Planfeststellung verb<strong>und</strong>ene Baugenehmigung<br />

hat bis zu 15 Jahre Bestand.<br />

Als Erweiterung des Terminals 2 baut die Flughafen<br />

München GmbH zusammen mit der Deutschen Lufthansa<br />

AG daher auf der bereits existierenden Gepäcksortierhalle<br />

auf dem östlichen Vorfeld einen sogenannten<br />

Satelliten, der über ein unterirdisches, vollautomatisiertes<br />

Personentransportsystem mit dem Terminal 2<br />

verb<strong>und</strong>en wird.<br />

Der Rohbaubeginn für das neue Passagiergebäude erfolgte<br />

im Mai 2012. Nach seiner Fertigstellung, die im<br />

Jahr 2015 geplant ist, soll der Satellit, der über 52 Gates<br />

<strong>und</strong> 27 gebäudenahe Flugzeugabstellpositionen verfügt,<br />

eine zusätzliche Abfertigungskapazität für elf Millionen<br />

Fluggäste schaffen.<br />

Die Investitionskosten für das Gebäude sowie für technische<br />

Einrichtungen in Höhe von r<strong>und</strong> T€ 650.000 werden<br />

– wie beim Terminal 2 – im Verhältnis von 60 zu 40<br />

zwischen Flughafen München GmbH <strong>und</strong> Deutscher<br />

Lufthansa aufgeteilt.<br />

Durch die Realisierung des Satelliten wird das anerkannt<br />

hohe Qualitätsniveau des Flughafens München<br />

als Drehscheibe für den Umsteigeverkehr weiter gesteigert<br />

<strong>und</strong> auch für das künftig zu erwartende Verkehrsaufkommen<br />

sichergestellt. Dies festigt die Position<br />

des Münchner Airports in der Liga der internationalen<br />

Premium-Drehkreuze.<br />

Geplante Bau- <strong>und</strong> Infrastrukturmaßnahmen<br />

Neben den laufenden Baumaßnahmen für den Satelliten<br />

werden im Jahr 2013 mehrere Erweiterungs- bzw.<br />

Ergänzungsmaßnahmen am Flughafen München baulich<br />

fertiggestellt, so beispielsweise der Erweiterungsbau<br />

der Deutschen Flugsicherung (DFS), die Erweiterung<br />

des Tanklagers oder die neue Betriebs-Kindertagesstätte.<br />

Parallel laufen aktuell intensive Planungen, um die beiden<br />

bestehenden Terminals für das steigende Passagieraufkommen<br />

fit zu machen. Im Terminal 2, das zusammen<br />

mit der Lufthansa betrieben wird, sollen die<br />

Gepäckförderanlage <strong>und</strong> das sogenannte Hub Operations<br />

Center erweitert werden.<br />

Neben der zusätzlichen Runwaykapazität benötigt der<br />

Flughafen München zur Abwicklung des Drehkreuzverkehrs<br />

aber auch mehr gebäudenahe Abstellpositionen<br />

sowie zusätzliche Ressourcen für die Passagierabfertigung.<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

129


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

Auch für das Terminal 1, das bereits 1992 in Betrieb<br />

gegangen ist, wird derzeit eine umfassende Modernisierung,<br />

zunächst im Bereich der Terminalmitte,<br />

angestrebt. Entsprechende Machbarkeitsstudien<br />

sind abgeschlossen, die Planungen sollen im Jahr<br />

2013 aufgenommen werden.<br />

Um das Frachtaufkommen zu bewältigen, plant die<br />

Flughafen München GmbH zudem die Erweiterung<br />

des bestehenden Frachtterminals um ein weiteres<br />

Modul.<br />

Mit dem Vorliegen eines positiven Planfeststellungsbescheides<br />

für den Bau der dritten Start- <strong>und</strong> Landebahn<br />

verpflichtete sich die Flughafen München GmbH gegenüber<br />

den Umlandgemeinden, Infrastrukturmaßnahmen<br />

mit einem Umlandfonds in Höhe von 100 Mio.<br />

EUR zu unterstützen. Die Auszahlung dieser Mittel ist<br />

an die tatsächliche Umsetzung des Bauvorhabens geb<strong>und</strong>en.<br />

Vorab wurde bereits der finanziellen Beteiligung<br />

der Flughafen München GmbH an den Planungsleistungen<br />

für die Straßenbauprojekte „Westtangente<br />

Freising“ <strong>und</strong> „Nordumfahrung Erding“ bis zu einer<br />

Höhe von jeweils 5 Mio. EUR zugestimmt. Davon wurden<br />

bis Ende 2012 r<strong>und</strong> 1 Mio. EUR ausbezahlt.<br />

Die attraktive <strong>und</strong> k<strong>und</strong>engerechte Anbindung über<br />

Straße <strong>und</strong> Schiene ist Voraussetzung, um auch bei der<br />

landseitigen Anbindung dem im internationalen Wettbewerb<br />

geforderten hohen Service- <strong>und</strong> Qualitätsstandard<br />

gerecht zu werden. Für die auch politisch gewollte<br />

nachhaltige Ausgestaltung der Mobilität der Zukunft ist<br />

die verstärkte Vernetzung der einzelnen Verkehrsträger<br />

zwingende Voraussetzung. Hier kommt der Intermodalität<br />

Schiene-Luft die entscheidende Bedeutung zu.<br />

Die Verbesserung der Intermodalität Schiene-Luft ist<br />

ein wesentliches strategisches Entwicklungsziel für<br />

den Flughafen München. Mit den Ergebnissen des im<br />

Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft,<br />

Infrastruktur, Verkehr <strong>und</strong> Technologie erarbeiteten<br />

Gutachtens zur Verbesserung der Schienenanbindung<br />

des Flughafens München liegt seit Anfang 2010<br />

ein Zielkonzept vor. Dieses wird von der Bayerischen<br />

Staatsregierung, dem Landtag sowie der Landeshauptstadt<br />

München <strong>und</strong> dem Flughafen München<br />

gemeinsam getragen. Mit dem Bau der Neufahrner<br />

Kurve als erstem Projekt des Zielkonzeptes könnte<br />

2013 begonnen werden, sodass voraussichtlich ab<br />

2016 Flugpassagieren aus Nordbayern eine direkte<br />

Anbindung von Regensburg zum Flughafen München<br />

angeboten werden kann.<br />

Darüber hinaus hat der Flughafen München im Hinblick<br />

auf die Neuaufstellung des B<strong>und</strong>esverkehrswegeplanes<br />

die Studie „Verkehrlicher <strong>und</strong> volkswirtschaftlicher<br />

Nutzen der Intermodalität“ 1 initiiert. Die fachlich vom<br />

B<strong>und</strong>esverkehrsministerium für Verkehr, Bau <strong>und</strong><br />

Stadtentwicklung begleitete Untersuchung quantifiziert<br />

den zusätzlichen volkswirtschaftlichen Nutzen aus<br />

der Vernetzung der Verkehrsträger Schiene <strong>und</strong> Luft. Es<br />

zeigt sich, dass sich durch die stärkere Berücksichtigung<br />

der Intermodalität Schiene-Luft das für die Realisierungsaussichten<br />

von Verkehrsprojekten maßgebliche<br />

Nutzen-Kosten-Verhältnis bei den Bauvorhaben,<br />

die den Flughafen-Zubringerverkehr auf der Schiene<br />

betreffen, deutlich verbessert. In einer ergänzenden<br />

Fallstudie für das Ausbauprojekt München–Mühldorf–Freilassing<br />

konnten diese positiven Effekte<br />

konkret aufgezeigt werden.<br />

Die Ergebnisse wurden im Oktober 2012 gemeinsam<br />

mit der Deutschen Bahn im Berliner „BahnTower“ vorgestellt.<br />

Beide Mobilitätsplayer wiesen hier eindringlich<br />

auf die Notwendigkeit hin, die Verknüpfung der Verkehrsträger<br />

an Schnittstellen wie dem Münchner Flughafen<br />

zu verbessern.<br />

Wichtige Ereignisse nach Abschluss des<br />

Geschäftsjahres<br />

Nach dem Bilanzstichtag sind keine Ereignisse, die für<br />

die Beurteilung der Ertrags-, Finanz- <strong>und</strong> Vermögenslage<br />

des Flughafen München Konzerns von besonderer<br />

Bedeutung wären <strong>und</strong> über die hier zu berichten wäre,<br />

eingetreten.<br />

Ausblick <strong>und</strong> Prognose<br />

Nachdem das Wirtschaftswachstum in Deutschland<br />

2012 unterhalb von 1 % lag <strong>und</strong> die Wirtschaft in der<br />

Eurozone insgesamt 2012 sogar schrumpfte, ist auch<br />

für 2013 nur ein geringes Wirtschaftswachstum zu erwarten.<br />

Führende Forschungsinstitute prognostizieren<br />

für die deutsche Wirtschaft im Jahr 2013 ein Wachstum<br />

von weit unter 1 %. Erst für das Jahr 2014 wird wieder<br />

mit einem deutlichen Anstieg des Wirtschaftswachstums<br />

gerechnet. Für die Eurozone insgesamt nehmen<br />

1<br />

Intraplan Consult GmbH, München, 2012, im Rahmen der Initiative<br />

Luftverkehr für Deutschland zusammen mit den Flughäfen Frankfurt <strong>und</strong><br />

Düsseldorf sowie der Deutschen Lufthansa, der Deutschen Bahn <strong>und</strong><br />

der Deutschen Flugsicherung<br />

130<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

p Konzernlagebericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

die meisten Prognosen für 2013 allenfalls ein minimales<br />

Wachstum oder sogar einen weiteren Rückgang an.<br />

In den südeuropäischen Ländern, die wichtige Zielmärkte<br />

für Flüge ab München darstellen, wird die Wirtschaft<br />

2013 voraussichtlich weiter schrumpfen.<br />

Diese Entwicklung geht auch an der Luftverkehrsbranche<br />

nicht vorbei. Viele Luftverkehrsgesellschaften setzen<br />

auf einen Konsolidierungskurs <strong>und</strong> führen derzeit<br />

umfangreiche Umstrukturierungs- <strong>und</strong> Sparprogramme<br />

durch. Einige Airlines sind nach Insolvenz überhaupt<br />

nicht mehr am Markt vertreten. Dieser Entwicklung<br />

des Verkehrsvolumens kann sich auch der Flughafen<br />

München nicht entziehen. Wir gehen daher davon<br />

aus, dass sich der langjährige Wachstumstrend der Verkehrszahlen<br />

am Flughafen München kurzfristig nicht<br />

fortsetzen wird.<br />

Die Konjunkturentwicklung wirkt sich dabei nicht nur<br />

auf den Geschäftsbereich Aviation aus, sondern auch<br />

auf die Geschäftsentwicklung im Non-Aviation-Bereich.<br />

Aufgr<strong>und</strong> des schwierigen Marktumfelds erwarten wir<br />

für das Jahr 2013 auf Basis der derzeitigen wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen einen gegenüber dem Berichtsjahr<br />

rückläufigen Trend im Konzernjahresergebnis.<br />

Die Unsicherheit der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung<br />

gestaltet es schwierig, belastbare Aussagen<br />

für 2014 zu treffen. Zum gegenwärtigen Stand wird für<br />

2014 von einer Belebung des allgemeinen Wirtschaftswachstums<br />

ausgegangen.<br />

Die damit einhergehende Steigerung der Umsatzerlöse<br />

würde sich auch in einer entsprechenden Ergebnisverbesserung<br />

gegenüber dem Jahr 2013 widerspiegeln.<br />

Die Entwicklung des Flughafens München wird, außer<br />

von der weiteren Wirtschaftsentwicklung, auch<br />

von der Entwicklung der regulatorischen Rahmenbedingungen<br />

für die Luftverkehrsbranche abhängen.<br />

Zentrale Fragen werden in diesem Zusammenhang<br />

die Entwicklungen bezüglich des von der Europäischen<br />

Union eingeführten Emissionshandels <strong>und</strong><br />

der deutschen Luftverkehrssteuern sein. Am 16. April<br />

2013 hat das Europäische Parlament der von der<br />

EU-Kommission vorgelegten Bodenverkehrsdienste-<br />

Richtlinie <strong>und</strong> somit einer weiteren Liberalisierung<br />

dieses Marktes zugestimmt. Es ist somit davon auszugehen,<br />

dass zumindest ein weiterer Dienstleister<br />

am Flughafen München zugelassen werden muss,<br />

es Einschränkungen für die Untervergabe von Leistungen<br />

geben wird <strong>und</strong> neue Anforderungen für die<br />

zentrale Infrastruktur entstehen werden. Die Wettbewerbssituation<br />

beim Bodenverkehrsdienst am<br />

Flughafen München wird dadurch verschärft <strong>und</strong> infolgedessen<br />

der wirtschaftliche Druck auf die FMG-<br />

Tochter AeroGro<strong>und</strong> erhöht. Dies kann entsprechende<br />

Auswirkungen auf den Gesamtkonzern haben.<br />

Nach derzeitigem Stand sollen Drittabfertiger erst<br />

sechs Jahre nach Inkrafttreten der BVD-Verordnung<br />

ihre Tätigkeit aufnehmen dürfen. Diese Regelungen<br />

müssen jedoch noch in Trilogverhandlungen mit den<br />

Mitgliedsstaaten bestätigt werden, wo erneut Auseinandersetzungen<br />

zwischen Befürwortern <strong>und</strong> Gegnern<br />

einer umfassenden Liberalisierung zu erwarten<br />

sind.<br />

Positive Entwicklungen bei den Flugbewegungen sind<br />

erst nach einer Überwindung der Eurokrise <strong>und</strong> nach<br />

Abschluss der Restrukturierungsbemühungen der Airlines<br />

zu erwarten. Der internationale Luftverkehrsverband<br />

IATA erwartet für Europa im Zeitraum 2012 bis<br />

2016 eine mittlere jährliche Steigerung (CAGR) der Passagierzahlen<br />

für internationale Flüge von 4,4 %. Für<br />

Deutschland wird dabei ein unterdurchschnittlicher Anstieg<br />

der Passagierzahlen um 19 % oder 28 Mio. auf<br />

173 Mio. Passagiere vorhergesagt. An dieser positiven<br />

Entwicklungsperspektive wird der Flughafen München<br />

wegen seiner derzeit begrenzten Slotkapazitäten nur<br />

zum Teil partizipieren können, wobei aber wieder Steigerungen<br />

bei Passagierzahlen <strong>und</strong> Bewegungen zu erwarten<br />

sind.<br />

Diese Kapazitätsengpässe beim Start- <strong>und</strong> Landebahnsystem,<br />

gerade in den Verkehrsspitzen, bleiben dabei<br />

ohne dritte Start- <strong>und</strong> Landebahn bestehen. Zu den bevorzugten<br />

Tageszeiten <strong>und</strong> während der bevorzugten<br />

Saisonzeiten sind die bestehenden zwei Bahnen bereits<br />

derzeit vollständig ausgelastet. Diese Engpässe<br />

bzgl. der Wachstumsmöglichkeiten bei Flugbewegungen<br />

werden erst nach Inbetriebnahme der dritten Start<strong>und</strong><br />

Landebahn aufgelöst werden können.<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

131


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

Konzern-Gewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnung<br />

T€ Angabe 2012 2011<br />

Umsatzerlöse VII.1 1.186.802 1.134.684<br />

Bestandsveränderung –68 806<br />

Aktivierte Eigenleistung VII.2 18.485 11.554<br />

Sonstige Erträge VII.3 44.808 123.551<br />

Gesamtleistung 1.250.027 1.270.595<br />

Materialaufwand VII.4 –323.866 –302.563<br />

Personalaufwand VII.5 –333.621 –311.035<br />

Sonstige Aufwendungen VII.6 –78.870 –160.499<br />

Betriebliches Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) 513.670 496.498<br />

Abschreibungen VII.7 –235.284 –243.857<br />

Betriebliches Ergebnis (EBIT) 278.386 252.641<br />

Zinsergebnis VII.8 –122.382 –136.675<br />

Sonstiges Finanzergebnis VII.8 8.161 5.425<br />

Finanzergebnis –114.221 –131.250<br />

Ergebnis aus at equity bewerteten Unternehmen 1.159 3.684<br />

Ergebnis vor Ertragsteuern 165.324 125.075<br />

Ertragsteuern VII.9 –69.977 –50.741<br />

Konzernjahresergebnis (EAT) 95.347 74.334<br />

davon auf beherrschende Gesellschafter 94.089 74.443<br />

davon auf nicht beherrschende Gesellschafter 1.258 –109<br />

132<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

p Konzern-Gewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnung<br />

p Konzern-Gesamtergebnisrechnung<br />

Konzern-Gesamtergebnisrechnung<br />

T€ Angabe 2012 2011<br />

Konzernjahresergebnis 95.347 74.334<br />

Absicherung von Zahlungsströmen VIII.16 –49.104 –16.659<br />

Versicherungsmathematische Gewinne <strong>und</strong> Verluste VIII.17 –6.071 –33<br />

Ergebnisneutrale latente Steuern VII.6 13.168 3.578<br />

Sonstiges Ergebnis nach Steuern –42.007 –13.114<br />

Gesamtergebnis 53.340 61.220<br />

davon auf beherrschende Gesellschafter 52.082 61.329<br />

davon auf nicht beherrschende Gesellschafter 1.258 –109<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

133


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

Konzern-Bilanz<br />

Aktiva Angabe 31.12.12 31.12.11 01.01.11<br />

T€<br />

Immaterielle Vermögenswerte VIII.1 8.166 6.717 4.166<br />

Selbstgenutzte Sachanlagen VIII.2 4.634.642 4.633.077 4.744.239<br />

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien VIII.3 200.716 208.994 207.530<br />

Beteiligungen an assoziierten Unternehmen VIII.4 1.917 3.061 4.033<br />

Forderungen VIII.5 18.606 17.199 16.014<br />

Sonstiges Finanzvermögen VIII.5 10.637 18.425 21.183<br />

Aktive latente Steuern VIII.6 5.445 0 0<br />

Sonstige Vermögenswerte VIII.9 5.857 4.890 495<br />

Langfristige Vermögenswerte 4.885.986 4.892.363 4.997.660<br />

Vorräte VIII.7 34.884 33.357 29.752<br />

Forderungen VIII.8 65.056 60.605 53.884<br />

Sonstiges Finanzvermögen VIII.8 0 0 0<br />

Tatsächliche Ertragsteueransprüche 370 82 810<br />

Sonstige Vermögenswerte VIII.9 10.881 6.398 7.281<br />

Geldanlagen VIII.10 257.000 193.000 171.500<br />

Zahlungsmittelbestand VIII.10 7.086 7.116 6.897<br />

Kurzfristige Vermögenswerte 375.277 300.558 270.124<br />

Vermögenswerte mit Veräußerungsabsicht VIII.11 348 127 557<br />

Aktiva 5.261.611 5.193.048 5.268.341<br />

134<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

p Konzern-Bilanz<br />

Passiva Angabe 31.12.12 31.12.11 01.01.11<br />

T€<br />

Gezeichnetes Kapital VIII.12 306.776 306.776 306.776<br />

Rücklagen VIII.12 99.835 106.209 104.242<br />

Übriges Eigenkapital VIII.12 1.308.959 1.250.503 1.193.779<br />

Anteile nicht beherrschender Gesellschafter VIII.12 –1.411 –2.669 –2.503<br />

Eigenkapital 1.714.159 1.660.819 1.602.294<br />

Finanzschulden aus Anteilen an Personengesellschaften VIII.14 234.581 296.201 289.448<br />

Verbindlichkeiten VIII.15 11.290 7.085 6.990<br />

Sonstige Finanzschulden VIII.15 1.756.238 1.818.268 1.841.591<br />

Leistungen an Arbeitnehmer VIII.17 37.635 33.173 34.121<br />

Sonstige Rückstellungen VIII.18 98.119 103.700 99.600<br />

Passive latente Steuern VIII.6 465.760 436.306 413.069<br />

Sonstige Schulden VIII.20 20.583 22.127 23.916<br />

Langfristige Schulden 2.389.625 2.420.659 2.419.287<br />

Verbindlichkeiten VIII.19 94.028 101.053 85.723<br />

Sonstige Finanzschulden VIII.19 776.057 649.111 780.040<br />

Leistungen an Arbeitnehmer VIII.17 18.252 15.736 20.847<br />

Sonstige Rückstellungen VIII.18 14.948 21.638 29.484<br />

Tatsächliche Ertragsteuerschulden 13.254 15.485 25.610<br />

Sonstige Schulden VIII.20 6.707 12.346 15.608<br />

Kurzfristige Schulden 923.246 815.369 957.312<br />

Schulden zu Vermögenswerten mit Veräußerungsabsicht VIII.11 0 0 0<br />

Passiva 5.261.611 5.193.048 5.268.341<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

135


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung<br />

Gezeichnetes<br />

Kapital<br />

Rücklagen<br />

Übriges<br />

Eigenkapital<br />

Nicht<br />

beherrschende<br />

Gesellschafter<br />

Eigenkapital<br />

T€ Kapitalrücklage Gewinnrücklage<br />

Stand 01.01.11 306.776 102.258 1.984 1.193.779 –2.503 1.602.294<br />

Jahresergebnis 0 0 0 74.443 –109 74.334<br />

Sonstiges Ergebnis 0 0 –33 –13.081 0 –13.114<br />

Gesamtergebnis 0 0 –33 61.362 –109 61.220<br />

Transaktionen mit<br />

Gesellschaftern 0 0 0 0 0 0<br />

Einstellung in Rücklagen 0 0 2.000 0 0 2.000<br />

Entnahme aus Rücklagen 0 0 0 –2.000 0 –2.000<br />

Änderung von Rücklagen 0 0 2.000 –2.000 0 0<br />

Veränderungen<br />

des Konsolidierungskreises 0 0 0 –2.638 –57 –2.695<br />

Stand 31.12.11 306.776 102.258 3.951 1.250.503 –2.669 1.660.819<br />

Jahresergebnis 0 0 0 94.089 1.258 95.347<br />

Sonstiges Ergebnis 0 0 –4.374 –37.633 0 –42.007<br />

Gesamtergebnis 0 0 –4.374 56.456 1.258 53.340<br />

Transaktionen mit<br />

Gesellschaftern 0 0 0 0 0 0<br />

Einstellung in Rücklagen 0 0 0 2.000 0 2.000<br />

Entnahme aus Rücklagen 0 0 –2.000 0 0 –2.000<br />

Änderung von Rücklagen 0 0 –2.000 2.000 0 0<br />

Stand 31.12.12 306.776 102.258 –2.423 1.308.959 –1.411 1.714.159<br />

136<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

p Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung<br />

p Konzern-Kapitalflussrechnung<br />

Konzern-Kapitalflussrechnung<br />

T€<br />

Angabe 2012 2011<br />

Zahlungsmittelflüsse aus der betrieblichen Tätigkeit X. 440.791 436.786<br />

Einzahlungen aus der Veräußerung von selbstgenutzten Sachanlagen 4.060 2.828<br />

Einzahlungen aus der Veräußerung von immateriellen Vermögenswerten 105 964<br />

Einzahlungen aus der Veräußerung von als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien 111 2.185<br />

Einzahlungen aus dem Verkauf von assoziierten Unternehmen 0 1.600<br />

Einzahlungen von assoziierten Unternehmen aufgr<strong>und</strong> von Ausschüttungen 2.303 3.156<br />

Auszahlungen für Investitionen in selbstgenutzte Sachanlagen –224.636 –134.071<br />

Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte –3.047 –4.826<br />

Auszahlungen für Investitionen in als Finanzinvestition gehaltene Immobilien –8.150 –2.762<br />

Auszahlungen für den Erwerb von Anteilen von vollkonsolidierten Unternehmen 0 –577<br />

Einzahlungen aus erhaltenen Zinsen 4.849 2.922<br />

Veränderungen von Geldanlagen –64.000 –21.500<br />

Zahlungsmittelflüsse aus der Investitionstätigkeit –288.405 –150.081<br />

Einzahlungen aus der Aufnahme von Darlehen bei Kreditinstituten 120.000 31.100<br />

Auszahlungen aus der Tilgung von Darlehen bei Kreditinstituten –90.365 –50.566<br />

Zahlungsmittelflüsse aus dem konzernweiten Cashmanagement<br />

mit assoziierten <strong>und</strong> Beteiligungsunternehmen –2.801 –3.356<br />

Auszahlungen aus der Tilgung von Finanzschulden aus Anteilen<br />

an Personengesellschaften –88.444 –22.067<br />

Auszahlungen aus gezahlten Zinsen –90.806 –241.597<br />

Zahlungsmittelflüsse aus der Finanzierungstätigkeit –152.416 –286.486<br />

Zahlungsbedingte Veränderung des Zahlungsmittelfonds –30 219<br />

Zahlungsmittelfonds zum Periodenbeginn VIII.10 7.116 6.897<br />

Zahlungsmittelfonds zum Periodenende VIII.10 7.086 7.116<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

137


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

Konzern-Anhang<br />

I. Unternehmen<br />

Bei dem vorliegenden Bericht handelt es sich um den<br />

Konzernabschluss der Flughafen München GmbH (die<br />

Unternehmen im Konsolidierungskreis der Flughafen<br />

München GmbH werden im Folgenden als Flughafen<br />

München bezeichnet).<br />

Die Flughafen München GmbH <strong>und</strong> ihre Tochterunternehmen<br />

betreiben den Flughafen <strong>und</strong> die dazugehörigen<br />

Nebengeschäfte.<br />

Die Gesellschaft hat ihren Firmensitz in der Nordallee<br />

25, 85326 München, B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland.<br />

Sie wird im Handelsregister des Amtsgerichts<br />

München unter der Nummer 5448 geführt. Die Geschäftsanteile<br />

der Flughafen München GmbH werden<br />

vom Freistaat Bayern, von der B<strong>und</strong>esrepublik<br />

Deutschland <strong>und</strong> der Landeshauptstadt München<br />

gehalten.<br />

Die Flughafen München GmbH ist oberstes Mutterunternehmen<br />

aller in den Konzernabschluss einbezogenen<br />

Gesellschaften.<br />

Per 31.12.2012 hat die Gesellschaft keine Wertpapiere<br />

im Sinne des § 2 Abs. 1 Nr. 1 Wertpapierhandelsgesetz<br />

(WpHG) ausgegeben, die an organisierten Märkten gemäß<br />

§ 2 Abs. 5 WpHG gehandelt werden.<br />

Die Geschäftsführung der Flughafen München GmbH<br />

hat den Konzernabschluss am 30.04.2013 zur Weitergabe<br />

an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat<br />

hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen <strong>und</strong><br />

zu erklären, ob er den Konzernabschluss billigt.<br />

II. Gr<strong>und</strong>sätze der Aufstellung des<br />

Konzernabschlusses<br />

Im Folgenden werden die bei Aufstellung dieses Konzernabschlusses<br />

beachteten Gr<strong>und</strong>sätze dargestellt.<br />

Sie wurden in allen dargestellten Geschäftsperioden<br />

stetig angewandt.<br />

Die Berichtswährung entspricht der funktionalen Währung.<br />

Der Konsolidierungskreis beinhaltet keine Gesellschaften<br />

mit abweichender funktionaler Währung.<br />

1. Gr<strong>und</strong>lagen der Abschlusserstellung<br />

Die Flughafen München GmbH stellt gemäß § 315 a<br />

Abs. 3 HGB freiwillig einen Konzernabschluss nach internationalen<br />

Rechnungslegungsstandards auf. Dabei<br />

wendet die Gesellschaft die vom International Accounting<br />

Standards Board (IASB) <strong>und</strong> vom International Financial<br />

Reporting Standards Interpretations Committee<br />

(IFRS IC) veröffentlichten Rechnungslegungsstandards<br />

(IAS/IFRS) <strong>und</strong> Interpretationen (SIC/IFRIC) in der<br />

durch die Europäische Kommission in europäisches<br />

Recht übernommenen Fassung vollständig <strong>und</strong> uneingeschränkt<br />

an.<br />

Gr<strong>und</strong>lage der Bilanzierung ist das Anschaffungskostenprinzip.<br />

Für die Bewertung von zur Veräußerung verfügbaren<br />

finanziellen Vermögenswerten <strong>und</strong> von finanziellen<br />

Vermögenswerten <strong>und</strong> finanziellen Schulden,<br />

die erfolgswirksam mit dem beizulegenden Zeitwert<br />

zu bewerten sind, bestehen Ausnahmen.<br />

Die Konzern-Gewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnung wird nach<br />

dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.<br />

Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr.<br />

Die Aufstellung eines Abschlusses nach den internationalen<br />

Rechnungslegungsstandards erfolgt unter Verwendung<br />

von Ermessensentscheidungen <strong>und</strong> von Einschätzungen<br />

durch die Geschäftsleitung. Ermessensentscheidungen<br />

<strong>und</strong> Schätzungen zur Bilanzierung<br />

bestimmter Sachverhalte können wesentliche Auswirkungen<br />

auf die Gesamtaussage des Konzernabschlusses<br />

haben. Daher werden Sachverhalte, deren Bilanzierung<br />

auf Ermessensentscheidungen <strong>und</strong> Schätzungen<br />

mit wesentlicher Auswirkung auf den Abschluss<br />

beruht, in Kapitel VI gesondert dargestellt.<br />

Berichtswährung ist der Euro. Soweit nicht anders gekennzeichnet,<br />

erfolgt die Angabe aller Beträge in Tausend<br />

Euro (T€). Aus rechnerischen Gründen können<br />

R<strong>und</strong>ungsdifferenzen auftreten.<br />

138<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Finanzbericht<br />

p Konzern-Anhang<br />

2. Neue beziehungsweise überarbeitete<br />

Rechnungslegungsvorschriften<br />

a) Erstmals angewandte neue Vorschriften<br />

Vorschrift Kurzbeschreibung Auswirkungen<br />

IFRS 1<br />

IFRS 1<br />

IFRS 7<br />

IAS 12<br />

IAS 19r<br />

Für die Aufstellung des erstmaligen Abschlusses nach<br />

IFRS müssen Ausbuchungstransaktionen zu Finanzinstrumenten,<br />

die vor dem Zeitpunkt des Übergangs<br />

auf IFRS stattgef<strong>und</strong>en haben, nicht nach den hierfür<br />

einschlägigen Vorschriften bilanziert werden. Daneben<br />

wurden Anwendungsleitlinien für die Wiederaufnahme<br />

der IFRS-Bilanzierung nach Unterbrechungen<br />

wegen Hochinflation in den Standard aufgenommen.<br />

Nach IAS 20p10A beinhaltet ein zinsloses oder unter<br />

dem Marktzins gewährtes Darlehen der öffentlichen<br />

Hand eine Zuwendung. Durch die Ergänzung zum<br />

IFRS 1 wird diese Vorschrift vom Gr<strong>und</strong>satz der<br />

retrospektiven Anwendung ausgenommen. Die Bilanzierung<br />

des Unterschiedsbetrags als Zuwendung<br />

der öffentlichen Hand unterbleibt.<br />

Die Angabepflichten zu Verbriefungstransaktionen<br />

werden ausgeweitet.<br />

Es handelt sich um eine Klarstellung zur Erfassung<br />

latenter Steuern auf temporäre Differenzen bei als<br />

Finanzinvestition gehaltenen Immobilien, die mit<br />

dem Neubewertungsbetrag bewertet werden.<br />

Das Wahlrecht hinsichtlicht der Abgrenzung versicherungsmathematischer<br />

Gewinne <strong>und</strong> Verluste (Korridormethode)<br />

besteht nicht mehr. Zur Bewertung des<br />

Planvermögens ist der Diskontierungszins der Pensionsverpflichtungen<br />

zu verwenden. Klarstellungen zur<br />

Definition von Leistungen anlässlich der Beendigung<br />

des Arbeitsverhältnisses führen zu Buchwertänderungen<br />

bei Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen.<br />

Angabepflichten zu Leistungen an Arbeitnehmer<br />

werden ausgeweitet.<br />

Der vorliegende Abschluss wird<br />

vom Anwendungsbereich der genannten<br />

Vorschriften nicht erfasst.<br />

Es ergeben sich keine Auswirkungen<br />

auf den Konzernabschluss.<br />

Die an den Flughafen München<br />

ausgereichten Darlehen von Kreditanstalten<br />

des öffentlichen Rechts<br />

(Kreditanstalt für Wiederaufbau,<br />

LfA Förderbank Bayern) sind marktgerecht<br />

verzinst. Die vorzeitige Anwendung<br />

der Vorschrift blieb ohne<br />

Auswirkungen auf die Wertansätze<br />

der Vermögenswerte <strong>und</strong> Schulden<br />

im erstmaligen Konzernabschluss<br />

nach IFRS.<br />

Der vorliegende Abschluss beinhaltet<br />

keine Transaktionen, die vom<br />

Anwendungsbereich der Vorschrift<br />

erfasst werden. Es ergeben sich<br />

keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss.<br />

Der vorliegende Abschluss beinhaltet<br />

keine Transaktionen, die vom<br />

Anwendungsbereich der Vorschrift<br />

erfasst werden. Es ergeben sich<br />

keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss.<br />

Die FMG wendet die Korridormethode<br />

nicht an. Änderungen bei der<br />

Bilanzierung von Rückstellungen<br />

für Altersteilzeitverpflichtungen<br />

wurden im Buchwert berücksichtigt.<br />

Angaben zu Leistungen an<br />

Arbeitnehmern wurden an die Anforderungen<br />

des IAS 19 (revised)<br />

angepasst.<br />

Erstmalige<br />

Anwendung<br />

Vorzeitige<br />

Anwendung<br />

01.07.2011 nicht<br />

relevant<br />

01.01.2013 zulässig<br />

01.07.2011 nicht<br />

relevant<br />

01.01.2012 nicht<br />

relevant<br />

01.01.2013 zulässig<br />

b) Noch nicht angewandte neue Vorschriften<br />

Vorschrift Kurzbeschreibung Auswirkungen<br />

IFRS 1<br />

IFRS 1<br />

IFRS 7<br />

IFRS 1 ist auch von Unternehmen anzuwenden, die<br />

bereits in der Vergangenheit Abschlüsse nach IFRS<br />

aufgestellt hatten, soweit diese Abschlüsse mit den<br />

IFRS nicht in Einklang standen.<br />

Fremdkapitalkosten, die in Abschlüssen vor Aufstellung<br />

des erstmaligen Abschlusses nach IFRS<br />

angesetzt wurden, dürfen beibehalten werden.<br />

Die Angabepflichten zur Saldierung finanzieller Vermögenswerte<br />

<strong>und</strong> Schulden wurden geändert.<br />

Es werden keine Auswirkungen<br />

erwartet.<br />

Nach HGB wurden keine Aktivierungen<br />

von Fremdkapitalkosten<br />

vorgenommen. Es werden keine<br />

Auswirkungen auf den Konzernabschluss<br />

erwartet.<br />

Der Flughafen München nimmt<br />

keine Saldierungen vor. Es ergeben<br />

sich keine Auswirkungen auf den<br />

Konzernabschluss.<br />

Erstmalige<br />

Anwendung<br />

Vorzeitige<br />

Anwendung<br />

01.01.2013 zulässig<br />

01.01.2013 zulässig<br />

01.01.2013 zulässig<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

139


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

Vorschrift Kurzbeschreibung Auswirkungen<br />

IFRS 9<br />

IFRS 9<br />

IFRS 10<br />

IFRS 11<br />

IFRS 12<br />

IFRS 13<br />

IAS 1<br />

Nach IFRS 9 sind für die Bewertung finanzieller Vermögenswerte<br />

zwei Klassen vorgesehen. Schuldtitel,<br />

die ausschließlich zur Vereinnahmung von Nominalbetrag<br />

<strong>und</strong> Zinszahlungen gehalten werden, sind zu<br />

fortgeführten Anschaffungskosten zu bewerten. Im<br />

Übrigen werden finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam<br />

mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet.<br />

Bei Eigenkapitaltiteln, die nicht zu Handelszwecken<br />

gehalten werden, werden Wertveränderungen<br />

ergebnisneutral erfasst. Die Pflicht zur Trennung<br />

eingebetteter Derivate wird aufgehoben. Für die<br />

Zuordnung zu den Bewertungsklassen sind die<br />

kombinierten Zahlungsströme aus dem Instrument<br />

zu beurteilen.<br />

Bei Ausübung der Fair Value Option für Finanzschulden<br />

werden Wertveränderungen aufgr<strong>und</strong><br />

des Ausfallrisikos erfolgsneutral erfasst. Derivative<br />

finanzielle Verbindlichkeiten über die Lieferung<br />

von Eigenkapitalinstrumenten, die nicht auf einem<br />

aktiven Markt gehandelt werden, sind ausnahmslos<br />

mit dem beizulegenden Zeitwert zu bewerten.<br />

Nach IFRS 10 wird Beherrschung aus Entscheidungsgewalt<br />

abgeleitet. Die Beherrschungsvermutung<br />

aufgr<strong>und</strong> Verteilung von Chancen <strong>und</strong> Risiken wird<br />

aufgegeben. Ein Unternehmen, das eine variable<br />

Rendite aus einem Investment bezieht, kann Beherrschung<br />

nachweisen, wenn es Entscheidungsgewalt<br />

hat, die es ihm ermöglicht, die Höhe der Rendite aus<br />

diesem Investment unilateral zu bestimmen.<br />

Nach IFRS 11 sind gemeinschaftliche Tätigkeiten<br />

von Gemeinschaftsunternehmen zu unterscheiden.<br />

Beim Gemeinschaftsunternehmen bezieht sich die<br />

Entscheidungsgewalt der beteiligten Unternehmen<br />

auf das Nettovermögen bei der gemeinschaftlichen<br />

Aktivität auf die von jedem Partner eingebrachten<br />

Vermögenswerte <strong>und</strong> Verpflichtungen. Partner einer<br />

gemeinschaftlichen Aktivität bilanzieren die von<br />

ihnen eingebrachten Vermögenswerte <strong>und</strong> Verpflichtungen<br />

nach den jeweils einschlägigen IFRS. Partner<br />

in einem Gemeinschaftsunternehmen bilanzieren<br />

ihren Anteil nach der Equity-Methode gemäß IAS 28.<br />

In IFRS 12 werden Angaben zu Tochter-, Gemeinschafts-<br />

<strong>und</strong> assoziierten Unternehmen zusammengeführt<br />

<strong>und</strong> ergänzt.<br />

IFRS 13 beinhaltet allgemeingültige Bestimmungen<br />

zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts. Zur<br />

Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts muss ein<br />

Unternehmen das Bewertungsobjekt <strong>und</strong> den Markt,<br />

auf dem dieses Objekt gehandelt wird, identifizieren.<br />

Zudem hat ein Unternehmen für nicht-finanzielle mit<br />

dem beizulegenden Zeitwert bewertete Vermögenswerte<br />

festzulegen, ob diese einzeln oder nur<br />

in Verbindung mit anderen Objekten <strong>und</strong> Schulden<br />

bewertet werden können. Der Standard stellt Bewertungsverfahren<br />

für Objekte vor, deren Wert nicht<br />

unmittelbar beobachtet werden kann <strong>und</strong> gliedert die<br />

Bewertungsverfahren in eine dreistufige Bewertungshierarchie.<br />

Die Regeländerung betrifft die Darstellung des sonstigen<br />

Ergebnisses. Posten, die einer ergebniswirksamen<br />

Erfassung in künftigen Perioden unterliegen<br />

(Recycling), sind von Posten, die zu keinem Zeitpunkt<br />

recycelt werden, zu unterscheiden.<br />

Der Flughafen München kann die<br />

bisherigen Bewertungsverfahren<br />

unter IFRS 9 fortführen. Es ergeben<br />

sich keine Auswirkungen auf<br />

den Konzernabschluss.<br />

Der Konzernabschluss beinhaltet<br />

keine Finanzschulden, die vom<br />

Anwendungsbereich der Vorschrift<br />

erfasst werden.<br />

Die Anwendung des IFRS 10<br />

hat keine Auswirkungen auf die<br />

Abgrenzung des Konsolidierungskreises<br />

der Flughafen München<br />

GmbH. Dies gilt für Tochterunternehmen<br />

mit <strong>und</strong> ohne Stimmrechtsbeteiligung<br />

(insbesondere<br />

Leasingobjektgesellschaften).<br />

Gemeinschaftsunternehmen werden<br />

bereits nach der Equity-Methode<br />

bilanziert. Gemeinschaftliche<br />

Tätigkeiten sind im Konsolidierungskreis<br />

nicht enthalten. Die vorzeitige<br />

Anwendung der Vorschriften<br />

blieb ohne Auswirkungen auf den<br />

Konzernabschluss.<br />

Angaben zu Tochter-, Gemeinschafts-<br />

<strong>und</strong> assoziierten Unternehmen<br />

im Konzernabschluss wurden<br />

ergänzt.<br />

Die zur Ermittlung des beizulegenden<br />

Zeitwerts finanzieller Vermögenswerte<br />

angewandten Verfahren<br />

genügen den Anforderungen des<br />

IFRS 13. Der Konzernabschluss<br />

beinhaltet keine nicht-finanziellen<br />

Vermögenswerte, die fortlaufend<br />

mit dem beizulegenden Zeitwert<br />

bewertet werden. Die Vorschriften<br />

haben keine Auswirkungen auf den<br />

Konzernabschluss.<br />

Der Flughafen München gibt im<br />

sonstigen Ergebnis enthaltene<br />

Beträge nach Herkunft getrennt<br />

an. Die Vorschriften haben keine<br />

Auswirkungen auf den Konzernabschluss.<br />

Erstmalige<br />

Anwendung<br />

Vorzeitige<br />

Anwendung<br />

01.01.2015 unzulässig<br />

01.01.2015 unzulässig<br />

01.01.2013 zulässig<br />

IFRS 10,<br />

11,12,<br />

IAS 27r, 28r<br />

zugleich<br />

01.01.2014 zulässig<br />

IFRS 10,<br />

11,12,<br />

IAS 27r, 28r<br />

zugleich<br />

01.01.2014 zulässig auch<br />

auszugsweise<br />

<strong>und</strong><br />

unabhängig<br />

von IFRS 10-<br />

11, IAS 27r<br />

<strong>und</strong> IAS 28r<br />

01.01.2013 zulässig<br />

01.07.2012 zulässig<br />

140<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Finanzbericht<br />

p Konzern-Anhang<br />

Vorschrift Kurzbeschreibung Auswirkungen<br />

IAS 1<br />

IAS 16<br />

Die freiwillige Ausweitung einzelner Angaben auf<br />

zusätzliche Vergleichsperioden löst keine Pflicht zur<br />

Ausweitung bei allen Angaben aus.<br />

Wartungsgeräte sind nur dann als Sachanlagen zu<br />

bilanzieren, wenn sie die Definition von Sachanlagen<br />

erfüllen.<br />

IAS 27r Nach Einführung des IFRS 10 beinhaltet IAS 27<br />

nur noch Vorschriften zur Bilanzierung in separaten<br />

Abschlüssen.<br />

IAS 28r<br />

IAS 32<br />

IAS 32<br />

IAS 34<br />

IFRIC 20<br />

IAS 28 wurde nach Einführung von IFRS 10 <strong>und</strong> IFRS<br />

11 entsprechend angepasst.<br />

Steuereffekte aus Ausschüttungen an Anteilseigner<br />

sind nach den Vorschriften des IAS 12 zu bilanzieren.<br />

Einige der bestehenden Vorschriften zur Saldierung<br />

finanzieller Vermögenswerte <strong>und</strong> finanzieller Schulden<br />

werden klargestellt.<br />

Das Gesamtvermögen je Segment ist im Zwischenabschluss<br />

nur anzugeben, wenn es regelmäßig an<br />

den Chief Operating Decision Maker gemeldet wird<br />

<strong>und</strong> wesentlich von dem Wert im letzten Jahresabschluss<br />

abweicht.<br />

IFRIC 20 regelt die Bilanzierung von Abraumkosten in<br />

der Produktionsphase einer über Tagebau erschlossenen<br />

Mine.<br />

Der Flughafen München macht keine<br />

freiwilligen Zusatzangaben zu<br />

weiteren Vergleichsperioden. Die<br />

Vorschrift hat keine Auswirkungen<br />

auf den Konzernabschluss.<br />

Die Zuordnung zum Sachanlagevermögen<br />

erfolgt bereits im<br />

vorliegenden Konzernabschluss<br />

nur für den Fall, dass die Definition<br />

erfüllt ist. Die Vorschrift hat keine<br />

Auswirkungen auf den Konzernabschluss.<br />

Der vorliegende Abschluss ist ein<br />

Konzernabschluss, kein separater<br />

Abschluss. Es wird auf Angaben<br />

zur erstmaligen Anwendung des<br />

IFRS 10 verwiesen.<br />

Die Änderungen an IAS 28 haben<br />

keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss.<br />

Die Änderungen haben keine<br />

Auswirkungen auf den Konzernabschluss.<br />

Der Konzernabschluss beinhaltet<br />

keine finanziellen Vermögenswerte<br />

<strong>und</strong> Schulden, die vom Anwendungsbereich<br />

der geänderten<br />

Vorschriften erfasst werden. Die<br />

Änderungen an IAS 32 haben keine<br />

Auswirkungen auf den Konzernabschluss.<br />

Der Flughafen München fertigt<br />

keine Zwischenberichte an. Die<br />

Vorschrift hat keine Auswirkungen<br />

auf den Konzernabschluss.<br />

Das Geschäftsmodell des Flughafens<br />

München beinhaltet keine<br />

Geschäfte, die vom Anwendungsbereich<br />

der Vorschrift erfasst<br />

werden.<br />

Erstmalige<br />

Anwendung<br />

Vorzeitige<br />

Anwendung<br />

01.01.2013 zulässig<br />

01.01.2013 zulässig<br />

01.01.2014 zulässig<br />

IFRS 10,<br />

11,12,<br />

IAS 27r, 28r<br />

zugleich<br />

01.01.2014 zulässig<br />

IFRS 10,<br />

11,12,<br />

IAS 27r, 28r<br />

zugleich<br />

01.01.2013 zulässig<br />

01.01.2014 unzulässig<br />

01.01.2013 zulässig<br />

01.01.2013 zulässig<br />

III. Konsolidierungskreis<br />

1. Tochterunternehmen<br />

Tochterunternehmen sind alle Unternehmen, die von<br />

der Flughafen München GmbH beherrscht werden.<br />

Beherrschung wird angenommen, wenn die Flughafen<br />

München GmbH direkt oder indirekt über mehr<br />

als die Hälfte der Stimmrechte eines anderen Unternehmens<br />

verfügt. Beherrschung kann auch ohne<br />

formale Stimmrechtsmehrheit aus Satzung, Präsenzmehrheiten,<br />

sonstigen Verträgen oder ähnlichen<br />

Umständen resultieren.<br />

Gesellschaften mit eng begrenztem Geschäftszweck<br />

(Zweckgesellschaften), die entsprechend den Geschäftsbedürfnissen<br />

der Flughafen München GmbH<br />

in vorherbestimmter Art <strong>und</strong> Weise durch einen<br />

„Autopilot“-Mechanismus gelenkt werden, sind in<br />

den Konsolidierungskreis einzubeziehen, wenn die<br />

Flughafen München GmbH die Mehrheit der Chancen<br />

<strong>und</strong> Risiken aus dem Geschäftsbetrieb <strong>und</strong> zudem<br />

das Restwertrisiko der wesentlichen Vermögenswerte<br />

dieser Gesellschaften trägt.<br />

Die Abschlüsse der Flughafen München GmbH <strong>und</strong><br />

der Tochterunternehmen werden auf den gleichen<br />

Abschlussstichtag aufgestellt.<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

141


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

Die in Kapitel IV dargestellten Bilanzierungs- <strong>und</strong> Bewertungsmethoden<br />

werden von allen in den Konzernabschluss<br />

einbezogenen Unternehmen angewandt.<br />

Die Abschlüsse des Mutterunternehmens <strong>und</strong> der<br />

Tochterunternehmen werden bei der Aufstellung des<br />

Konzernabschlusses durch Addition gleichartiger Posten<br />

zusammengefasst.<br />

Im Rahmen der Kapitalkonsolidierung werden die<br />

Buchwerte der Beteiligungen des Mutterunternehmens<br />

gegen das dem Mutterunternehmen zuzurechnende<br />

anteilige Eigenkapital verrechnet.<br />

Anteile nicht beherrschender Gesellschafter am Nettovermögen<br />

konsolidierter Tochterunternehmen werden<br />

ebenso wie der Anteil dieser Gesellschafter am Gesamtergebnis<br />

getrennt erfasst <strong>und</strong> ausgewiesen.<br />

Eliminiert werden darüber hinaus konzerninterne Geschäftsvorfälle,<br />

Salden, Aufwendungen <strong>und</strong> Erträge sowie<br />

Gewinne <strong>und</strong> Verluste aus Transaktionen zwischen<br />

den vollkonsolidierten Unternehmen.<br />

Transaktionen mit Anteilen an Tochterunternehmen<br />

werden als Geschäfte unter Anteilseignern bilanziert,<br />

sofern sie nicht zur Begründung oder zum Verlust der<br />

Beherrschung des Tochterunternehmens führen.<br />

2. Assoziierte Unternehmen<br />

Unternehmen, deren finanz- <strong>und</strong> geschäftspolitische<br />

Entscheidungen die Flughafen München GmbH maßgeblich<br />

beeinflussen können, ohne diese allein oder<br />

gemeinschaftlich mit einem anderen Unternehmen<br />

zu beherrschen, sind assoziierte Unternehmen.<br />

Gr<strong>und</strong>lage der Einbeziehung assoziierter Unternehmen<br />

ist der letzte verfügbare Abschluss des assoziierten Unternehmens.<br />

Bei abweichenden Abschlussstichtagen<br />

muss das assoziierte oder gemeinschaftlich geführte<br />

Unternehmen einen Zwischenabschluss aufstellen.<br />

Sollte dies nicht möglich sein, darf auch ein Abschluss<br />

mit abweichendem Stichtag zur Anwendung der Equity-Bilanzierung<br />

herangezogen werden, sofern die Abweichung<br />

zwischen den Stichtagen nicht größer als<br />

3 Monate ist. Dieser ist um die bilanziellen Auswirkungen<br />

wesentlicher Geschäftsvorfälle zwischen den Abschlussstichtagen<br />

anzupassen.<br />

Im Erwerbszeitpunkt werden Beteiligungen an assoziierten<br />

Unternehmen mit den Anschaffungskosten bewertet.<br />

Nach dem erstmaligen Ansatz wird der Equity-<br />

Wert der Beteiligung zu jedem Abschlussstichtag um<br />

die anteiligen Veränderungen des Eigenkapitals des assoziierten<br />

Unternehmens angepasst. Dabei werden ergebnisneutrale<br />

Eigenkapitalveränderungen des assoziierten<br />

Unternehmens im sonstigen Ergebnis erfasst.<br />

Im Übrigen erfolgt die Erfassung ergebniswirksam.<br />

An jedem dem Erwerbszeitpunkt folgenden Abschlussstichtag<br />

ist zu prüfen, ob der Buchwert der Beteiligung<br />

den erzielbaren Betrag unterschreitet <strong>und</strong> eine Wertminderung<br />

oder die Rücknahme einer Wertminderung<br />

erforderlich ist.<br />

Gewinne <strong>und</strong> Verluste, die aus Transaktionen zwischen<br />

einem vollkonsolidierten Unternehmen <strong>und</strong> einem<br />

mit dem Eigenkapitalwert bilanzierten Unternehmen<br />

stammen, werden der Anteilsquote entsprechend<br />

eliminiert, soweit für die Vermögenswerte aus solchen<br />

Transaktionen nicht bereits eine Wertminderung im<br />

Abschluss des assoziierten Unter nehmens erfasst<br />

wurde.<br />

Die in Kapitel IV dargestellten Bilanzierungs- <strong>und</strong><br />

Bewertungsmethoden werden auch auf die in den<br />

Konzernabschluss einbezogenen assoziierten Unternehmen<br />

angewandt.<br />

142<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

p Konzern-Anhang<br />

3. Zusammensetzung des Konsolidierungskreises<br />

Der Konsolidierungskreis der Flughafen München<br />

GmbH umfasst die folgenden Tochterunternehmen<br />

<strong>und</strong> Zweckgesellschaften:<br />

Firma Sitz Beteiligung in % Gr<strong>und</strong><br />

aerogate München Gesellschaft für Luftverkehrsabfertigungen mbH München 100 Stimmrechte<br />

AeroGro<strong>und</strong> Flughafen München GmbH München 100 1 Stimmrechte<br />

Allresto Flughafen München Hotel <strong>und</strong> Gaststätten GmbH München 100 1 Stimmrechte<br />

CAP Flughafen München Sicherheits-GmbH Freising 100 Stimmrechte<br />

Cargogate Flughafen München Gesellschaft für Luftverkehrsabfertigungen mbH München 100 1 Stimmrechte<br />

eurotrade Flughafen München Handels-GmbH München 100 1 Stimmrechte<br />

InfoGate Information Systems GmbH Freising 100 1 Stimmrechte<br />

Flughafen München Baugesellschaft mbH Oberding 60 Chancen <strong>und</strong> Risiken<br />

Terminal 2 Gesellschaft mbH & Co oHG Oberding 60 1 Chancen <strong>und</strong> Risiken<br />

MAC Gr<strong>und</strong>stücksgesellschaft mbH & Co. KG Grünwald 95 1 Stimmrechte<br />

Malto Gr<strong>und</strong>stücks-Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. KG Grünwald 0 1 Chancen <strong>und</strong> Risiken<br />

MFG Flughafen-Gr<strong>und</strong>stücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. Alpha KG Grünwald 0 1 Chancen <strong>und</strong> Risiken<br />

MFG Flughafen-Gr<strong>und</strong>stücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. Beta KG Grünwald 0 1 Chancen <strong>und</strong> Risiken<br />

MFG Flughafen-Gr<strong>und</strong>stücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. Gamma oHG Grünwald 0 1 Chancen <strong>und</strong> Risiken<br />

München Airport Center Betriebsgesellschaft MAC mbH Grünwald 0 Chancen <strong>und</strong> Risiken<br />

1<br />

Hinsichtlich der Offenlegung des Jahresabschlusses wird von der Befreiungsmöglichkeit der §§ 264 Abs. 3 beziehungsweise 264b HGB Gebrauch gemacht.<br />

Folgende Unternehmen sind assoziierte Unternehmen.<br />

Sie wurden nach dem Equity-Ansatz bewertet:<br />

Firma Sitz Beteiligung in %<br />

EFM – Gesellschaft für Enteisen <strong>und</strong> Flugzeugschleppen am Flughafen München mbH Freising 49<br />

Die folgenden Tochterunternehmen <strong>und</strong> Gemeinschaftsunternehmen<br />

werden nicht in den Konzernabschluss<br />

einbezogen, da sie für die Vermittlung eines<br />

den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden<br />

Bildes der Vermögens-, Finanz- <strong>und</strong> Ertragslage von<br />

unter geordneter Bedeutung sind.<br />

Firma Sitz Beteiligung in % Art Gr<strong>und</strong><br />

FMV – Flughafen München Versicherungsvermittlungsgesellschaft mbH Freising 100 TU Stimmrechte<br />

MediCare Flughafen München Medizinisches Zentrum GmbH Oberding 51 JV 1 Stimmrechte<br />

1<br />

JV = Gemeinschaftsunternehmen<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

143


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Nichteinbeziehung wird der Konzernumsatz<br />

um 0,41 % (2011 0,43 %) niedriger ausgewiesen.<br />

Im Geschäftsjahr 2012 wurde die InfoGate Information<br />

Systems GmbH, Freising, erstmals in den Konsolidierungskreis<br />

einbezogen. Es handelt sich um einen Zugang<br />

durch Gründung.<br />

Die Terminal 2 Betriebsgesellschaft mbH & Co oHG,<br />

Oberding, wurde rückwirkend zum 01.01.2012 auf die<br />

FM Terminal 2 Immobilien-Verwaltungsgesellschaft<br />

mbH & Co oHG, Oberding, verschmolzen. Die Gesellschaft<br />

wird unter der Firma Terminal 2 Gesellschaft<br />

mbH & Co oHG, Oberding, fortgeführt.<br />

Die Beteiligungsgesellschaft mbH der FMG, Freising,<br />

wurde rückwirkend zum 01.01.2012 auf die Flughafen<br />

München GmbH, München, verschmolzen.<br />

IV. Bilanzierungs- <strong>und</strong><br />

Bewertungsmethoden<br />

1. Sachanlagevermögen<br />

Aufwendungen für den Erwerb oder die Herstellung<br />

langfristiger materieller Vermögenswerte sind als Sachanlagen<br />

anzusetzen, soweit sie sich in der Verfügungsmacht<br />

des Konzerns befinden, verlässlich bestimmt<br />

werden können <strong>und</strong> mit überwiegender Wahrscheinlichkeit<br />

künftigen wirtschaftlichen Nutzen bringen.<br />

Der erstmalige Ansatz von Vermögenswerten des<br />

Sachanlagevermögens erfolgt zu Anschaffungs- oder<br />

Herstellungskosten. Dabei umfassen die Anschaffungs-<br />

<strong>und</strong> Herstellungskosten alle dem Erwerb direkt<br />

zurechenbaren Kosten. Die Herstellungskosten umfassen<br />

alle dem Herstellungsvorgang direkt zurechenbaren<br />

Kosten. Dabei handelt es sich um Einzelkosten <strong>und</strong><br />

anteilige Gemeinkosten. Die Folgebewertung erfolgt<br />

mit den fortgeführten Anschaffungs- <strong>und</strong> Herstellungskosten.<br />

Die Neubewertungsmethode wird im Konzern<br />

nicht angewandt.<br />

Instandhaltungs- <strong>und</strong> Wartungsmaßnahmen werden<br />

aufwandswirksam erfasst. Nachträgliche Anschaffungs-<br />

oder Herstellungskosten wie beispielsweise<br />

Ersatz- oder Erweiterungsinvestitionen werden nur<br />

dann als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten<br />

eines Vermögenswerts erfasst, wenn sie für sich<br />

genommen als Vermögenswert angesetzt werden<br />

können.<br />

Gr<strong>und</strong>stücke werden nicht planmäßig abgeschrieben.<br />

Alle übrigen Vermögenswerte werden linear entsprechend<br />

ihren erwarteten wirtschaftlichen Nutzungsdauern<br />

planmäßig abgeschrieben.<br />

Der Konzern wendet insbesondere für Gebäude den<br />

Komponentenansatz an. Danach sind die kumulierten<br />

Anschaffungs- <strong>und</strong> Herstellungskosten eines Gebäudes<br />

in Bestandteile unterschiedlicher Nutzungsdauer<br />

zu zerlegen <strong>und</strong> getrennt abzuschreiben. Die Anschaffungs-<br />

<strong>und</strong> Herstellungskosten der Gebäude werden in<br />

die Bestandteile Rohbau, Dächer sowie Innenausstattung<br />

<strong>und</strong> Technik zerlegt <strong>und</strong> gesondert abgeschrieben.<br />

Im Konzernabschluss gelten die folgenden Nutzungsdauern:<br />

Gebäude<br />

Rohbau<br />

Dächer<br />

Innenausstattung <strong>und</strong> Technik<br />

Verkehrsflächen<br />

Betriebsflächen<br />

Technische Anlagen <strong>und</strong> Maschinen<br />

Flugbetriebsflächen<br />

Flugtechnische Anlagen<br />

Ver- <strong>und</strong> Entsorgungsanlagen<br />

Andere Anlagen <strong>und</strong> Maschinen<br />

Betriebsausstattung<br />

Mobiles Gerät Betrieb <strong>und</strong> Abfertigung<br />

Mobiliar <strong>und</strong> Einrichtungen<br />

Fuhrpark<br />

Andere Betriebsausstattung<br />

50 Jahre<br />

20 Jahre<br />

25 Jahre<br />

35 Jahre<br />

15 – 25 Jahre<br />

40 Jahre<br />

10 – 20 Jahre<br />

15 – 35 Jahre<br />

15 – 20 Jahre<br />

9 – 10 Jahre<br />

10 – 14 Jahre<br />

10 Jahre<br />

3 – 10 Jahre<br />

Die Nutzungsdauern <strong>und</strong> erwarteten Restwerte von<br />

Sachanlagen werden zum Ende einer jeden Berichtsperiode<br />

geprüft.<br />

Unterschreitet der erzielbare Betrag einer Sachanlage<br />

deren Buchwert, wird die Sachanlage außerplanmäßig<br />

ergebniswirksam auf den erzielbaren Betrag abgeschrieben.<br />

Gewinne <strong>und</strong> Verluste aus Anlagenabgängen werden<br />

durch Vergleich des Verkaufserlöses mit dem Restbuchwert<br />

ermittelt. Sie sind in der Konzern-Gewinn<strong>und</strong><br />

Verlustrechnung unter den sonstigen Erträgen <strong>und</strong><br />

sonstigen Aufwendungen enthalten.<br />

144<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Finanzbericht<br />

p Konzern-Anhang<br />

2. Immaterielle Vermögenswerte<br />

a) Sonstige immaterielle Vermögenswerte<br />

Aufwendungen für den Erwerb langfristiger immaterieller<br />

Vermögenswerte sind anzusetzen, soweit diese<br />

sich in der Verfügungsmacht des Konzerns befinden,<br />

verlässlich bestimmt werden können <strong>und</strong> mit überwiegender<br />

Wahrscheinlichkeit künftigen wirtschaftlichen<br />

Nutzen bringen.<br />

Die Anschaffungskosten umfassen alle Aufwendungen,<br />

die notwendig sind, um den Vermögenswert in<br />

Betriebsbereitschaft zu versetzen.<br />

Von Emissionsrechten abgesehen, sind die Nutzungsdauern<br />

der erworbenen immateriellen Vermögenswerte<br />

bestimmt <strong>und</strong> betragen zwischen 3 <strong>und</strong> 10 Jahre.<br />

Die planmäßige Abschreibung erfolgt linear über die<br />

erwartete wirtschaftliche Nutzungsdauer.<br />

b) Selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte<br />

Kosten für selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte<br />

werden aktiviert, sobald ein Herstellungsprojekt die<br />

Entwicklungsphase erreicht hat <strong>und</strong> die nachfolgenden<br />

Kriterien erfüllt sind:<br />

) technische Machbarkeit<br />

) Fertigstellungsabsicht<br />

) Fähigkeit zur Nutzung<br />

) Nachweis über den künftigen wirtschaftlichen<br />

Nutzen in Form von Umsatzerlösen oder<br />

Aufwandsersparnis<br />

) Ressourcenverfügbarkeit<br />

) verlässliche Bestimmung der Projektaufwendungen<br />

Bei den selbsterstellten immateriellen Vermögensgegenständen<br />

handelt es sich um Spezialsoftware für<br />

den Flughafenbetrieb. Der Ansatz der selbsterstellten<br />

immateriellen Vermögenswerte erfolgt zu Herstellungskosten.<br />

Diese umfassen alle direkt zurechenbaren<br />

Kosten.<br />

Aufwendungen, die die Ansatzvoraussetzungen nicht<br />

erfüllen, werden sofort aufwandswirksam erfasst. Einmal<br />

als Aufwand erfasste Entwicklungskosten werden<br />

nicht in Folgeperioden aktiviert.<br />

Die Nutzungsdauer der selbsterstellten immateriellen<br />

Vermögenswerte ist bestimmbar. Sie beträgt 5 Jahre.<br />

Planmäßige Abschreibungen erfolgen linear.<br />

c) Emissionsrechte<br />

Emissionsrechte werden bei erstmaligem Ansatz mit<br />

den Anschaffungskosten bewertet. Die Folgebewertung<br />

erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten.<br />

Die Nutzungsdauer von Emissionsrechten ist gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

nicht bestimmbar. Daher wird der Buchwert<br />

dieser Rechte jährlich mit dem erzielbaren Betrag verglichen<br />

<strong>und</strong> gegebenenfalls abgewertet. Emissionsrechte<br />

werden auf aktiven Märkten gehandelt. Der erzielbare<br />

Betrag entspricht dem Marktwert abzüglich<br />

Transaktionskosten.<br />

3. Fremdkapitalkosten<br />

Soweit bis zum Erreichen der Betriebsbereitschaft eines<br />

Vermögenswerts ein beträchtlicher Zeitraum vergeht<br />

(qualifizierte Vermögenswerte), werden die dem<br />

Erwerb oder der Herstellung des Vermögenswerts direkt<br />

zurechenbaren Fremdkapitalkosten aktiviert.<br />

Aktivierungsfähige Fremdkapitalkosten umfassen Zinsaufwendungen<br />

direkter <strong>und</strong> indirekter Finanzierungsquellen.<br />

Sie werden aus dem nach der Effektivzinsmethode<br />

bestimmten Zinsaufwand abgeleitet.<br />

Der Ansatz von Fremdkapitalkosten beginnt mit dem<br />

Anschaffungs- oder Herstellungsbeginn <strong>und</strong> endet mit<br />

Erreichen der Betriebsbereitschaft.<br />

4. Wertminderungstest<br />

Der Konzern prüft an jedem Abschlussstichtag, ob Anhaltspunkte<br />

für die außerplanmäßige Wertminderung<br />

von Vermögenswerten vorliegen. Liegt ein solcher Anhaltspunkt<br />

vor, schätzt der Konzern den erzielbaren Betrag<br />

der Vermögenswerte <strong>und</strong> vergleicht diesen mit<br />

dem Buchwert. Erzielbarer Betrag ist der höhere Betrag<br />

aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Verkaufskosten<br />

<strong>und</strong> Nutzungswert. Nutzungswert ist der Barwert<br />

der erwarteten Zahlungsmittelflüsse, die aus der<br />

fortgeführten Nutzung der betroffenen Vermögenswerte<br />

voraussichtlich erzielt werden können. Liegt der erzielbare<br />

Betrag unter dem Buchwert des Vermögenswerts,<br />

so wird die Differenz zum Buchwert aufwandswirksam<br />

erfasst.<br />

Vermögenswerte, die nur in Zusammenhang mit anderen<br />

Vermögenswerten Zahlungsmittelflüsse erzeugen<br />

können, werden zu zahlungsmittelgenerierenden Einheiten<br />

zusammengefasst. Die Zusammenfassung endet,<br />

sobald Einheiten erreicht werden, die Zahlungsmittelzuflüsse<br />

erzeugen, welche von den Zahlungsmittelflüssen<br />

aus anderen Einheiten unabhängig sind.<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

145


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

5. Langfristige Vermögenswerte, die zur<br />

Veräußerung gehalten werden<br />

Langfristige Vermögenswerte werden als zur Veräußerung<br />

gehalten eingestuft, wenn der zugehörige Buchwert<br />

durch ein Veräußerungsgeschäft <strong>und</strong> nicht durch<br />

fortgeführte Nutzung realisiert werden soll. Voraussetzungen<br />

für die Einstufung als zur Veräußerung verfügbar<br />

sind:<br />

) Möglichkeit zur Veräußerung im gegenwärtigen<br />

Zustand <strong>und</strong> zu allgemein üblichen Konditionen<br />

) höchstwahrscheinliche Veräußerung binnen<br />

Jahresfrist<br />

Langfristige Vermögenswerte, die zur Veräußerung gehalten<br />

werden, werden nicht planmäßig abgeschrieben.<br />

Die Folgebewertung erfolgt zum Restbuchwert<br />

abzüglich kumulierter Wertminderungen. Bewertungsmaßstab<br />

zur Ermittlung des Wertminderungsbedarfs<br />

ist der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten.<br />

6. Immobilien, die als Finanzinvestition<br />

gehalten werden<br />

Im Gegensatz zu selbstgenutzten Immobilien werden<br />

als Finanzinvestition gehaltene Immobilien nicht im<br />

Rahmen der üblichen betrieblichen Tätigkeit, sondern<br />

ausschließlich zur Erzielung von Mieteinnahmen oder<br />

zur Vereinnahmung von Wertsteigerungen verwendet.<br />

Zu den als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien<br />

zählen alle Gr<strong>und</strong>stücke <strong>und</strong> Gebäude mit unbestimmter<br />

Verwendung. Der Konzern ordnet zudem alle fremdgenutzten<br />

Gebäude <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>stücke, mit denen Einnahmen<br />

erzielt werden, die unabhängig vom übrigen<br />

Flughafenbetrieb anfallen, den Finanzinvestitionen zu.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> werden beispielsweise vermietete<br />

Hangars als selbstgenutzte Immobilien, vermietete<br />

Verwaltungsgebäude dagegen als Finanzinvestitionen<br />

eingestuft.<br />

Der erstmalige Ansatz von als Finanzinvestition gehaltenen<br />

Immobilien erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten.<br />

Dabei umfassen die Anschaffungsoder<br />

Herstellungskosten alle dem Erwerb direkt zurechenbaren<br />

Kosten. Die Folgebewertung erfolgt mit den<br />

fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten.<br />

Die Neubewertungsmethode wird im Konzern nicht<br />

angewandt.<br />

Sobald als Finanzinvestition gehaltene Immobilien<br />

einer betrieblichen Verwendung zugeführt werden,<br />

erfolgt eine Umbuchung in das selbstgenutzte Sachanlagevermögen.<br />

Als Finanzinvestition gehaltene<br />

Immobilien werden den zur Veräußerung gehaltenen<br />

langfristigen Vermögenswerten zugeordnet, sobald<br />

die Voraussetzungen hierfür erfüllt sind.<br />

Die Folgebewertung der als Finanzinvestition gehaltenen<br />

Immobilien entspricht den Folgebewertungsmethoden<br />

für selbstgenutzte Immobilien.<br />

Die im Konzern-Anhang angegebenen beizulegenden<br />

Zeitwerte der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien<br />

werden unter Verwendung marktüblicher Liegenschaftszinsen<br />

ermittelt.<br />

Zu den Liegenschaftszinsen werden Stellungnahmen<br />

qualifizierter, unabhängiger Gutachter angefordert.<br />

7. Leasing<br />

Bei allen Vereinbarungen, die ein Recht auf die Nutzung<br />

eines Vermögenswertes gegen eine Reihe von<br />

Zahlungen beinhalten, handelt es sich um Leasingverhältnisse.<br />

Behält der Leasinggeber im Wesentlichen alle mit dem<br />

Eigentum am Leasingobjekt verb<strong>und</strong>enen Chancen<br />

<strong>und</strong> Risiken zurück, handelt es sich bei der zugr<strong>und</strong>e<br />

liegenden Vereinbarung um ein operatives Leasingverhältnis.<br />

In diesem Fall wird das Leasingentgelt linear<br />

über die Laufzeit des Leasingverhältnisses als Aufwand<br />

oder Ertrag erfasst.<br />

Werden im Wesentlichen alle mit dem Eigentum am<br />

Leasingobjekt verb<strong>und</strong>enen Chancen <strong>und</strong> Risiken auf<br />

den Leasingnehmer übertragen, handelt es sich bei der<br />

zugr<strong>und</strong>e liegenden Vereinbarung um ein Finanzierungsleasingverhältnis.<br />

In diesem Fall werden das Leasingobjekt<br />

<strong>und</strong> eine Leasingverbindlichkeit im Abschluss<br />

des Leasingnehmers angesetzt. Das Leasingobjekt<br />

wird über die wirtschaftliche Nutzungsdauer<br />

oder die Dauer des Leasingverhältnisses abgeschrieben,<br />

soweit diese kürzer ist. Die Leasingzahlungen<br />

werden in einen Zins- <strong>und</strong> einen Tilgungsanteil geteilt.<br />

Der Tilgungsanteil mindert die Leasingverbindlichkeit,<br />

der Zinsanteil wird aufwandswirksam erfasst.<br />

146<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Finanzbericht<br />

p Konzern-Anhang<br />

8. Finanzinstrumente<br />

a) Klassifikation<br />

Bei erstmaligem Ansatz ordnet der Flughafen München<br />

Finanzinstrumente entsprechend ihren Eigenschaften<br />

<strong>und</strong> den Absichten der Geschäftsführung einer<br />

der nachfolgend beschriebenen Bewertungskategorien<br />

zu.<br />

Erfolgswirksam mit dem beizulegenden Zeitwert zu<br />

bewerten sind derivative Finanzinstrumente, die keiner<br />

Sicherungsbeziehung angehören, <strong>und</strong> originäre<br />

Finanzinstrumente, die mit Handelsabsicht erworben<br />

wurden. Sie werden unter den kurzfristigen Vermögenswerten<br />

oder Schulden ausgewiesen, es sei<br />

denn, der Ausgleich wird in mehr als 12 Monate nach<br />

dem Abschlussstichtag erwartet. Derivate ohne Sicherungsbeziehung<br />

werden gr<strong>und</strong>sätzlich unter den<br />

kurzfristigen Vermögenswerten beziehungsweise<br />

Schulden gezeigt.<br />

Kredite <strong>und</strong> Forderungen sind originäre finanzielle Vermögenswerte<br />

mit festen oder bestimmbaren Zahlungen,<br />

die nicht auf einem aktiven Markt gehandelt werden.<br />

Sie werden unter den kurzfristigen Vermögenswerten<br />

ausgewiesen, es sei denn, die Fälligkeit tritt<br />

mehr als 12 Monate nach dem Abschlussstichtag ein.<br />

Zu fortgeführten Anschaffungskosten nach der Effektivzinsmethode<br />

sind alle Finanzschulden zu bewerten,<br />

die nicht mit dem beizulegenden Zeitwert zu bewerten<br />

sind. Sie werden unter den kurzfristigen Schulden ausgewiesen,<br />

es sei denn, mit der Tilgung wird in mehr als<br />

12 Monaten nach dem Abschlussstichtag gerechnet.<br />

b) Ansatz <strong>und</strong> Bewertung<br />

Marktübliche Käufe <strong>und</strong> Verkäufe von Finanzinstrumenten<br />

werden am Handelstag bilanziert.<br />

Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht,<br />

wenn die Rechte auf Zahlungsströme aus dem Finanzinstrument<br />

erloschen oder unter Übertragung aller<br />

wesentlichen inhaberspezifischen Chancen <strong>und</strong> Risiken<br />

auf einen Dritten übergegangen sind. Finanzschulden<br />

werden nur bei Erfüllung, Kündigung oder Verfall<br />

ausgebucht.<br />

Alle Finanzinstrumente, die nicht erfolgswirksam mit<br />

dem beizulegenden Zeitwert zu bewerten sind, werden<br />

bei erstmaligem Ansatz mit dem beizulegenden<br />

Zeitwert zuzüglich Transaktionskosten bewertet. Die<br />

übrigen Finanzinstrumente werden mit dem beizulegenden<br />

Zeitwert bewertet, Transaktionskosten aufwandswirksam<br />

erfasst.<br />

Im Anschluss an den erstmaligen Ansatz werden Finanzinstrumente<br />

erfolgswirksam mit dem beizulegenden<br />

Zeitwert bewertet, es sei denn, sie gehören der<br />

Kategorie Kredite <strong>und</strong> Forderungen oder den originären<br />

Finanzschulden an. In diesem Fall erfolgt die Folgebewertung<br />

zu fortgeführten Anschaffungskosten unter<br />

Anwendung der Effektivzinsmethode.<br />

Gewinne oder Verluste aus der Bewertung mit dem<br />

beizulegenden Zeitwert werden unter den sonstigen<br />

Gewinnen (netto) beziehungsweise den sonstigen Verlusten<br />

(netto) ausgewiesen. Zinsabgrenzungseffekte<br />

sind in den sonstigen Gewinnen oder Verlusten (netto)<br />

nicht enthalten.<br />

Effektivzins ist der Zinssatz, mit dem die erwarteten<br />

Zahlungsströme aus einem Finanzinstrument (einschließlich<br />

aller Gebühren) auf den im Ermittlungszeitpunkt<br />

anzusetzenden Buchwert diskontiert werden<br />

können. Bei Schätzungsänderungen wird der ursprünglich<br />

berechnete Effektivzins beibehalten. Bei variabel<br />

verzinsten Schuldtiteln wird der Effektivzins laufend angepasst.<br />

Bei Darlehensmodifikationen, die zur Ausbuchung<br />

des ursprünglichen <strong>und</strong> Erfassung eines neuen<br />

Darlehens führen, wird für die verbleibende Laufzeit<br />

ein neuer Effektivzins berechnet.<br />

Die Bilanzierung von Finanzgebühren richtet sich nach<br />

deren Gehalt. Gebühren, die für erbrachte Leistungen<br />

erhoben werden, sind sofort ergebniswirksam zu erfassen.<br />

Anderenfalls erfolgt ihre Berücksichtigung als<br />

Transaktionskosten (Erfassung im Zugangsbuchwert<br />

<strong>und</strong> Verteilung mittels der Effektivzinsmethode bei Finanzinstrumenten<br />

mit fester Zinsbindung, beziehungsweise<br />

lineare Verteilung über die Laufzeit bei variabler<br />

Zinsbindung). Bereitstellungsgebühren werden bis zur<br />

Darlehensauszahlung unter den abgegrenzten Aufwendungen<br />

angesetzt. Soweit mit der Darlehensauszahlung<br />

nicht mehr gerechnet wird, ist der angesammelte<br />

Betrag sofort ergebniswirksam aufzulösen.<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

147


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

c) Saldierung<br />

Finanzielle Vermögenswerte <strong>und</strong> Finanzschulden werden<br />

im vorliegenden Konzernabschluss saldiert, wenn<br />

die zivilrechtlichen Voraussetzungen für die Aufrechnung<br />

nach § 387 ff. BGB gegeben sind <strong>und</strong> die Geschäftsleitung<br />

die Aufrechnung oder einen simultanen<br />

Ausgleich beabsichtigt.<br />

d) Wertberichtigung <strong>und</strong> Wertaufholung<br />

Zu jedem Abschlussstichtag werden alle finanziellen<br />

Vermögenswerte einzeln dahin gehend untersucht,<br />

ob objektive Hinweise auf eine Wertminderung vorliegen.<br />

Objektive Hinweise auf die Wertminderung eines<br />

finanziellen Vermögenswerts liegen vor, wenn<br />

seit dem erstmaligen Ansatz ein Ereignis (Verlustereignis)<br />

mit verlässlich bestimmbaren negativen Auswirkungen<br />

auf die künftigen Zahlungsmittelflüsse aus<br />

dem Vermögenswert eingetreten ist.<br />

Als Verlustereignisse gelten erhebliche Refinanzierungsschwierigkeiten,<br />

Zahlungsausfälle, Herabsetzung<br />

der Kreditwürdigkeit oder Insolvenz.<br />

Die Differenz zwischen dem Restbuchwert <strong>und</strong> dem<br />

Barwert der Zahlungsmittelflüsse, unter Berücksichtigung<br />

des Verlustereignisses <strong>und</strong> der Beibehaltung des<br />

ursprünglichen Effektivzinses, wird als Wertberichtigung<br />

in der Konzern-Gewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnung<br />

erfasst.<br />

Soweit in einer der folgenden Geschäftsperioden Ereignisse<br />

eintreten, die darauf hinweisen, dass sich die<br />

künftigen Zahlungsmittelflüsse aus dem finanziellen<br />

Vermögenswert wieder dem ursprünglichen Niveau<br />

annähern (zum Beispiel durch eine Erhöhung der Kreditwürdigkeit),<br />

wird eine Wertaufholung in der Konzern-Gewinn-<br />

<strong>und</strong> Verlustrechnung erfasst.<br />

e) Derivate in Sicherungsbeziehungen<br />

Die folgenden Bilanzierungs- <strong>und</strong> Bewertungsmethoden<br />

können nur auf Derivate angewandt werden, die in<br />

eine hocheffektive, hinreichend dokumentierte Sicherungsbeziehung<br />

eingebracht wurden. Alle übrigen Derivate<br />

sind erfolgswirksam mit dem beizulegenden<br />

Zeitwert zu bewerten. Derivate in Sicherungsbeziehungen<br />

werden am Handelstag angesetzt. Sie werden bei<br />

erstmaligem Ansatz <strong>und</strong> in der Folge mit dem beizulegenden<br />

Zeitwert bewertet. Die Erfassung von Veränderungen<br />

des beizulegenden Zeitwerts hängt von der Art<br />

des Gr<strong>und</strong>geschäfts <strong>und</strong> der Sicherungsbeziehung ab.<br />

Der Flughafen München unterscheidet die folgenden<br />

Arten von Sicherungsbeziehungen:<br />

Absicherung des beizulegenden Zeitwerts (Fair<br />

Value Hedge): Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts<br />

des Sicherungsinstruments <strong>und</strong> Veränderungen<br />

des beizulegenden Zeitwerts des Gr<strong>und</strong>geschäfts im<br />

Hinblick auf das gesicherte Risiko werden ergebniswirksam<br />

erfasst. Dabei wird der effektive Teil der Änderung<br />

unter den Finanzierungsaufwendungen oder<br />

-erträgen <strong>und</strong> der ineffektive Teil unter den sonstigen<br />

Gewinnen (netto) beziehungsweise den sonstigen<br />

Verlusten (netto) ausgewiesen.<br />

Mit Beendigung eines Fair Value Hedge wird die Zeitwertbewertung<br />

des Gr<strong>und</strong>geschäfts beendet. Bei einem<br />

zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten<br />

Finanzinstrument wird auf Basis des im Beendigungszeitpunkt<br />

vorliegenden Buchwerts <strong>und</strong> der noch ausstehenden<br />

Zahlungsströme ein neuer Effektivzins bestimmt.<br />

Absicherung von Zahlungsmittelströmen (Cash<br />

Flow Hedge): Der effektive Anteil der Änderungen<br />

des beizulegenden Zeitwerts des Sicherungsinstruments<br />

wird ergebnisneutral in der Sicherungsrücklage,<br />

der ineffektive Anteil ergebniswirksam unter den<br />

sonstigen Gewinnen (netto) beziehungsweise den<br />

sonstigen Verlusten (netto) erfasst. Die in der Sicherungsrücklage<br />

erfassten Wertänderungen werden in<br />

jedem Zahlungszeitpunkt zum Ausgleich des Ergebniseffekts<br />

aus den abgesicherten Zahlungsströmen<br />

des Gr<strong>und</strong>geschäfts in die Gewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnung<br />

umgegliedert.<br />

Auch nach Beendigung eines Cash Flow Hedge verbleiben<br />

die bis dato angesammelten Änderungen des<br />

beizulegenden Zeitwerts bis zum Eintritt der abgesicherten<br />

Transaktion in der Sicherungsrücklage. Die<br />

Zeitwertbewertung des Sicherungsinstruments wird<br />

fortan unter den sonstigen Gewinnen (netto) beziehungsweise<br />

den sonstigen Verlusten (netto) erfasst.<br />

Spätestens zu Beginn der Absicherung werden Sicherungsbeziehungen,<br />

Risikomanagementziele <strong>und</strong> -strategien<br />

des Konzerns im Hinblick auf die Absicherung<br />

formal festgelegt <strong>und</strong> dokumentiert. Dabei werden<br />

Gr<strong>und</strong>geschäft <strong>und</strong> Sicherungsgeschäft identifiziert,<br />

148<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Finanzbericht<br />

p Konzern-Anhang<br />

die Art der Sicherungsbeziehung bestimmt, die Ziele<br />

der Sicherungsstrategie <strong>und</strong> die Methoden der Effektivitätsmessung<br />

festgehalten. Der Flughafen München<br />

überwacht die Effektivität der Sicherungsbeziehung<br />

vom Zeitpunkt des Sicherungsbeginns bis zum Ende<br />

der Sicherungsbeziehung.<br />

Angaben zum beizulegenden Zeitwert der Derivate in<br />

Sicherungsbeziehungen sind dem Kapitel VIII.16 zu<br />

entnehmen, Angaben zu den Veränderungen der Sicherungsrücklage<br />

sind in Kapitel VIII.12 zu finden. Entsprechend<br />

der Fristigkeit des zugehörigen Gr<strong>und</strong>geschäfts<br />

wird der volle Buchwert eines Derivats als kurz- oder<br />

langfristig eingestuft.<br />

9. Vorräte<br />

Das Vorratsvermögen beinhaltet im Wesentlichen<br />

Handelswarenbestände. Diese werden mit dem niedrigeren<br />

Wert aus Anschaffungskosten <strong>und</strong> Nettoveräußerungswert<br />

bewertet. Das zur Bestimmung der Anschaffungskosten<br />

verwendete Verbrauchsfolgeverfahren<br />

ist die Fifo-Methode.<br />

Der Nettoveräußerungswert ist dagegen der Verkaufserlös<br />

abzüglich erwarteter Kosten bis zur Veräußerung.<br />

10. Forderungen aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen<br />

Forderungen aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen werden<br />

angesetzt, sobald der Flughafen München einen Anspruch<br />

auf Vergütung für ausgeführte Lieferungen oder<br />

erbrachte Leistungen erworben hat. Sie werden unter<br />

den langfristigen Vermögenswerten ausgewiesen, soweit<br />

der Fälligkeitstermin mehr als 12 Monate nach<br />

dem Abschlussstichtag liegt. Im Übrigen erfolgt der<br />

Ausweis unter den kurzfristigen Vermögenswerten.<br />

Bei erstmaligem Ansatz werden Forderungen mit dem<br />

beizulegenden Zeitwert <strong>und</strong> in der Folge zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten nach der Effektivzinsmethode<br />

unter Abzug von Wertminderungen bewertet.<br />

11. Flüssige Mittel<br />

Die flüssigen Mittel umfassen den Zahlungsmittelbestand<br />

<strong>und</strong> kurzfristige Geldanlagen. Dem Zahlungsmittelbestand<br />

werden Barmittel <strong>und</strong> Geldanlagen mit einer<br />

Laufzeit von bis zu 3 Monaten (Sichteinlagen) zugerechnet.<br />

Geldanlagen mit Laufzeiten über 3 Monaten<br />

werden dem Zahlungsmittelbestand nur dann zugerechnet,<br />

wenn sie keiner wesentlichen Wertschwankung<br />

unterliegen <strong>und</strong> jederzeit ohne Risikoabschlag liquidiert<br />

werden können. Im Übrigen erfolgt der Ausweis<br />

unter den kurzfristigen Geldanlagen.<br />

12. Sonstige Vermögenswerte <strong>und</strong> abgegrenzte<br />

Aufwendungen<br />

Sonstige Vermögenswerte werden angesetzt, soweit<br />

sie mit überwiegender Wahrscheinlichkeit zu einem<br />

Zufluss wirtschaftlichen Nutzens führen <strong>und</strong> verlässlich<br />

bewertet werden können.<br />

Abgegrenzte Aufwendungen werden angesetzt, soweit<br />

in der Berichtsperiode Zahlungen erfolgen, die<br />

erst in künftigen Perioden als Aufwand zu erfassen<br />

sind.<br />

13. Eigenkapital<br />

a) Abgrenzung von Eigen- <strong>und</strong> Fremdkapital<br />

Die vom Flughafen München ausgegebenen Finanzinstrumente<br />

werden entsprechend dem wirtschaftlichen<br />

Gehalt der Vereinbarungen als Eigen- oder Fremdkapital<br />

eingestuft. Als Eigenkapital gelten dabei alle passiven<br />

Finanzinstrumente, die keine Schulden sind.<br />

b) Personengesellschaften<br />

Der Konsolidierungskreis beinhaltet Personenhandelsgesellschaften<br />

mit nicht beherrschenden Anteilen. Anteile<br />

an deutschen Personengesellschaften sind mit einem<br />

Kündigungsrecht ausgestattet, das durch den Gesellschaftsvertrag<br />

nicht abbedungen werden kann. Der<br />

kündigende Gesellschafter kann gegenüber den übrigen<br />

Gesellschaftern einen Anspruch auf Abfindung geltend<br />

machen. Daher werden Anteile an Personengesellschaften,<br />

soweit sie nicht beherrschenden Gesellschaftern<br />

zuzuordnen sind, im Konzernabschluss als<br />

Finanzschulden eingestuft. Im vorliegenden Konzernabschluss<br />

werden sie als „Finanzschulden aus Anteilen<br />

an Personengesellschaften“ ausgewiesen.<br />

Die dem vorliegenden Konzernabschluss nach den verpflichtend<br />

zu beachtenden Vorschriften der IFRS zugr<strong>und</strong>e<br />

liegenden Abgrenzungsregeln weichen von<br />

den im deutschen Rechtsraum geltenden Unterscheidungsmethoden<br />

für Eigen- <strong>und</strong> Fremdkapital ab. In<br />

handelsrechtlichen Konzernabschlüssen wären Anteile<br />

nicht beherrschender Gesellschafter an Personengesellschaften<br />

dem Eigenkapital zuzuordnen.<br />

Im Zeitpunkt des erstmaligen Ansatzes werden diese<br />

Finanzschulden mit dem beizulegenden Zeitwert, das<br />

heißt mit dem Barwert der erwarteten Abfindungsverpflichtung<br />

im frühestmöglichen Kündigungszeitpunkt,<br />

bewertet. Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten unter Anwendung der<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

149


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

Effektivzinsmethode. Einlagen <strong>und</strong> Entnahmen mit<br />

Auswirkungen auf die Höhe des Abfindungsanspruchs<br />

werden der Abfindungsverpflichtung gutgeschrieben<br />

beziehungsweise belastet.<br />

14. Tatsächliche <strong>und</strong> latente Ertragsteueransprüche<br />

<strong>und</strong> -schulden<br />

Der Steueraufwand der Periode umfasst tatsächliche<br />

<strong>und</strong> latente Ertragsteuern. Ertragsteuern werden ergebniswirksam<br />

erfasst, es sei denn, sie beziehen sich<br />

auf Geschäftsvorfälle, die im sonstigen Ergebnis oder<br />

direkt im Eigenkapital erfasst werden. In diesem Fall<br />

erfolgt ihre Erfassung analog im sonstigen Ergebnis<br />

oder direkt im Eigenkapital.<br />

Tatsächliche Steueransprüche <strong>und</strong> -schulden werden<br />

auf Gr<strong>und</strong>lage der für den Flughafen München zum Abschlussstichtag<br />

gültigen Steuergesetze bewertet.<br />

Latente Steueransprüche <strong>und</strong> -schulden werden auf<br />

Basis eines zweistufigen Bilanzvergleichs für abzugsfähige<br />

oder zu versteuernde temporäre Differenzen zwischen<br />

den Buchwerten der Vermögenswerte <strong>und</strong><br />

Schulden nach einschlägigen IFRS bzw. IAS <strong>und</strong> den<br />

steuerlichen Wertansätzen ermittelt. Darüber hinaus<br />

werden latente Steueransprüche auch für ungenutzte<br />

steuerliche Verlust- <strong>und</strong> Zinsvorträge angesetzt.<br />

Der Ansatz latenter Steuern auf abzugsfähige temporäre<br />

Differenzen <strong>und</strong> Verlust- <strong>und</strong> Zinsvorträge ist<br />

dabei auf den Betrag begrenzt, der voraussichtlich<br />

aus hinreichend verfügbarem zu versteuernden Einkommen,<br />

zu versteuernden temporären Differenzen<br />

oder aufgr<strong>und</strong> von Steuergestaltungsmöglichkeiten<br />

genutzt werden kann.<br />

Der Ansatz latenter Steuern für temporäre Differenzen<br />

aus dem erstmaligen Ansatz eines Geschäfts- oder Firmenwerts<br />

oder für temporäre Differenzen, die erfolgsneutral<br />

entstanden sind, ist generell unzulässig. Latente<br />

Steuern sind mit den Steuersätzen zu bewerten, die<br />

im Zeitpunkt der Umkehr der temporären Differenz voraussichtlich<br />

gelten werden.<br />

Latente Steueransprüche <strong>und</strong> -schulden sind mit den<br />

Steuersätzen zu bewerten, die im Zeitpunkt der Umkehr<br />

temporärer Differenzen oder der Nutzung steuerlicher<br />

Verlustvorträge voraussichtlich Gültigkeit besitzen.<br />

Zukünftige Steuersatzänderungen bzw. Steuergesetzänderungen<br />

sind vorwegzunehmen, sobald der Erfüllung<br />

der materiellen Wirksamkeitsvoraussetzungen für<br />

ihre Einführung im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens<br />

keine Hindernisse mehr entgegenstehen. In<br />

Deutschland ist dies mit Zustimmung des B<strong>und</strong>esrats<br />

zu den verabschiedeten Steuergesetzen der Fall.<br />

Latente Steuern werden zudem auf temporäre Differenzen<br />

aus der Zwischenergebniseliminierung <strong>und</strong> der<br />

Aufwands- <strong>und</strong> Ertragskonsolidierung angesetzt. Latente<br />

Steuern auf temporäre Differenzen zwischen den<br />

Nettovermögenswerten eines Tochterunternehmens<br />

<strong>und</strong> dem steuerlichen Beteiligungsansatz werden nicht<br />

angesetzt, soweit der Flughafen München den Zeitpunkt<br />

der Umkehr dieser temporären Differenzen<br />

selbst bestimmen kann <strong>und</strong> mit einer Umkehr auf absehbare<br />

Zeit nicht gerechnet wird.<br />

Latente Steueransprüche <strong>und</strong> -schulden sind zu saldieren,<br />

wenn der Flughafen München einen rechtlichen<br />

Anspruch auf Saldierung tatsächlicher Ertragsteueransprüche<br />

<strong>und</strong> -schulden erworben hat <strong>und</strong> die latenten<br />

Steueransprüche <strong>und</strong> -schulden gegenüber derselben<br />

Steuerbehörde bestehen. Im vorliegenden Konzernabschluss<br />

werden latente Steuern aus kurzfristigen Posten<br />

<strong>und</strong> latente Steuern aus langfristigen Posten gesondert<br />

saldiert. Auf Konzernebene erfolgt die Saldierung<br />

nur insoweit, als eine Aufrechnungsmöglichkeit<br />

aus ertragsteuerlichen Organschaften besteht.<br />

15. Verpflichtungen aus Leistungen an<br />

Arbeitnehmer<br />

a) Verpflichtungen aus Leistungen nach<br />

Beendigung des Arbeitsverhältnisses<br />

Der Konzernabschluss beinhaltet leistungs- <strong>und</strong> beitragsorientierte<br />

Versorgungspläne. Eine Versorgungsmaßnahme<br />

ist beitragsorientiert, wenn neben der Zahlung<br />

fixer Beitragsleistungen keine weiteren Verpflich-<br />

150<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Finanzbericht<br />

p Konzern-Anhang<br />

tungen im Hinblick auf die Altersversorgung der<br />

Arbeitnehmer (insbesondere keine Nachschusspflicht<br />

im Fall der Unterdeckung des Planvermögens) übernommen<br />

werden müssen. Alle anderen Maßnahmen<br />

zur Versorgung nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses<br />

sind leistungsorientiert. Typischerweise beinhaltet<br />

ein leistungsorientierter Versorgungsplan die Zusage<br />

von Pensionszahlungen in Abhängigkeit von Alter,<br />

Betriebszugehörigkeit <strong>und</strong> Arbeitsentgelt des Pensionsberechtigten.<br />

Zahlungen für beitragsorientierte Versorgungspläne<br />

werden in der Periode aufwandswirksam erfasst, in<br />

der die versorgungsberechtigten Arbeitnehmer anspruchsbegründende<br />

Arbeitsleistungen erbringen. Der<br />

Flughafen München leistet Zahlungen an die Deutsche<br />

Rentenversicherung <strong>und</strong> an die Zusatzversorgungskasse<br />

der Bayerischen Versorgungskammer. Über die<br />

Beitragszahlung hinaus bestehen keine weiteren Verpflichtungen.<br />

Für Verpflichtungen aus leistungsorientierten Versorgungsplänen<br />

werden Rückstellungen angesetzt. Die<br />

Bewertung erfolgt nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren<br />

(„Projected Unit Credit Method“). Dieses<br />

Verfahren spiegelt den versicherungsmathematischen<br />

Barwert der bereits erdienten Anwartschaft wider. Der<br />

Anwartschaftsbarwert wird unter Berücksichtigung<br />

künftiger Gehalts- <strong>und</strong> Rentensteigerungen sowie der<br />

Lebenserwartung der Pensionsberechtigten ermittelt.<br />

Die Bewertung von Ansprüchen auf Krankenversicherungsleistungen<br />

basiert auf versicherungsmathematischen<br />

Annahmen zum Krankheitskostentrend. Diskontsätze<br />

werden aus der zum Bewertungsstichtag<br />

vorliegenden Zinsstrukturkurve für hochwertige Unternehmensanleihen<br />

abgeleitet. Pensionszahlungen <strong>und</strong><br />

Krankheitskosten bestreitet der Flughafen München<br />

aus laufenden Zahlungsmittelflüssen. Es bestehen keine<br />

Anlagen zur Deckung der Versorgungsverpflichtungen<br />

(Planvermögen).<br />

Versicherungsmathematische Gewinne <strong>und</strong> Verluste<br />

werden im sonstigen Ergebnis ausgewiesen <strong>und</strong> ergebnisneutral<br />

im Eigenkapital erfasst.<br />

b) Verpflichtungen aus Leistungen anlässlich der<br />

Beendigung von Arbeitsverhältnissen<br />

Rückstellungen für Leistungen anlässlich der Beendigung<br />

von Arbeitsverhältnissen werden erfasst, soweit<br />

der Flughafen München verpflichtet ist, Arbeitsverhältnisse<br />

vor dem Renteneintrittsalter zu beenden, oder<br />

Abfindungen zahlen muss, wenn Arbeitnehmer freiwillig<br />

vorzeitig aus dem Arbeitsverhältnis ausscheiden. Voraussetzung<br />

für den Ansatz von Rückstellungen für<br />

Leistungen anlässlich der Beendigung von Arbeitsverhältnissen<br />

ist, dass ein formgerechter detaillierter Plan<br />

vorliegt, aufgr<strong>und</strong> dessen Arbeitnehmer die oben genannten<br />

Leistungen einfordern können.<br />

Aufstockungsbeträge, die aufgr<strong>und</strong> einer Altersteilzeitvereinbarung<br />

geleistet werden, werden nach den<br />

Gr<strong>und</strong>sätzen für sonstige langfristige Leistungen an<br />

Arbeitnehmer bilanziert (siehe Kapitel IV.15.c).<br />

c) Verpflichtungen aus sonstigen langfristigen<br />

Leistungen an Arbeitnehmer<br />

Sonstige langfristige Leistungen an Arbeitnehmer umfassen<br />

Rückstellungen für Dienstzeitjubiläen, Rückstellungen<br />

für Verpflichtungen aus Altersteilzeitvereinbarungen<br />

(Erfüllungsrückstand <strong>und</strong> Aufstockungsbeträge)<br />

<strong>und</strong> sonstige bezuschusste Gehaltsumwandlung.<br />

Die Bewertung der Verpflichtung erfolgt nach den in Kapitel<br />

IV.15.a) dargestellten Gr<strong>und</strong>sätzen <strong>und</strong> Methoden.<br />

Verpflichtungen aus Altersteilzeitvereinbarungen sind<br />

durch ein Planvermögen gedeckt. Der Barwert der Verpflichtung<br />

wird mit dem beizulegenden Zeitwert dieses<br />

Vermögens verrechnet. Ein Aktivüberhang wird unter<br />

den sonstigen Vermögenswerten ausgewiesen.<br />

16. Sonstige Rückstellungen<br />

Sonstige Rückstellungen werden angesetzt, wenn der<br />

Flughafen München aus einem vergangenen Ereignis<br />

die unentziehbare Pflicht zur Hingabe von Ressourcen<br />

mit wirtschaftlichem Nutzen an Dritte hat, die Verpflichtung<br />

verlässlich bewertet werden kann <strong>und</strong> mit einer<br />

Inanspruchnahme durch den Dritten mit überwiegender<br />

Wahrscheinlichkeit zu rechnen ist. Der Ansatz von<br />

Aufwandsrückstellungen ist generell verboten. Die Verpflichtung<br />

kann sowohl rechtlicher als auch faktischer<br />

Natur sein.<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

151


Intro<br />

Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio<br />

Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

Für die Bewertung von sonstigen Rückstellungen für<br />

Einzelverpflichtungen ist der mit der höchsten Wahrscheinlichkeit<br />

eintretende Verpflichtungsbetrag maßgeblich.<br />

Werden Rückstellungen für eine große Anzahl<br />

gleichartiger Verpflichtungen angesetzt, erfolgt die Bewertung<br />

mit dem Erwartungswert.<br />

Soweit der Barwert einer Verpflichtung wesentlich vom<br />

Nominalbetrag abweicht, werden Rückstellungen mit<br />

dem Barwert der erwarteten Verpflichtung angesetzt.<br />

Die der Verpflichtung innewohnenden Risiken werden<br />

bei der Ermittlung der erwarteten Ressourcenabflüsse<br />

berücksichtigt, die Abzinsung erfolgt dementsprechend<br />

mit dem risikolosen Vorsteuerzins.<br />

17. Umsatzerlöse<br />

Die Höhe der Umsatzerlöse entspricht dem beizulegenden<br />

Zeitwert der Gegenleistung unter Berücksichtigung<br />

von Erlösschmälerungen.<br />

a) Umsatzerlöse aus der Erbringung von<br />

Dienstleistungen<br />

Umsatzerlöse aus der Erbringung von Dienstleistungen<br />

erfasst der Flughafen München, soweit entsprechende<br />

Leistungen erbracht oder in Anspruch genommen<br />

wurden.<br />

Bei Beratungsprojekten erstreckt sich die Leistungserbringung<br />

regelmäßig über einen längeren Zeitraum.<br />

Umsatzerlöse werden in diesen Fällen linear oder entsprechend<br />

dem Leistungsfortschritt erfasst, soweit mit<br />

überwiegender Wahrscheinlichkeit vom erfolgreichen<br />

Abschluss des Gesamtprojekts oder der jeweiligen<br />

Leistungseinheit ausgegangen werden kann.<br />

b) Umsatzerlöse aus Konzessionen<br />

Die Erlöserfassung erfolgt gr<strong>und</strong>sätzlich, soweit mit<br />

überwiegender Wahrscheinlichkeit von einem Ressourcenzufluss<br />

ausgegangen werden kann <strong>und</strong> die Erlöse<br />

der Höhe nach verlässlich bewertet werden können.<br />

Konzessionserlöse werden entsprechend den jeweiligen<br />

vertraglichen Gr<strong>und</strong>lagen periodengerecht<br />

über den Konzessionszeitraum verteilt.<br />

c) Umsatzerlöse aus dem Warenverkauf<br />

Umsatzerlöse aus der Veräußerung von Gütern sind zu<br />

erfassen, wenn die maßgeblichen Chancen <strong>und</strong> Risiken<br />

aus dem Eigentum an den Gütern auf den Erwerber<br />

übergegangen sind. Im Falle der Warenveräußerung<br />

erfolgt dies in der Regel mit Übergabe der Produkte<br />

an den K<strong>und</strong>en.<br />

V. Umstellung auf IFRS<br />

Bei dem vorliegenden Konzernabschluss handelt es<br />

sich um den ersten Abschluss, den die Flughafen München<br />

GmbH unter vollständiger <strong>und</strong> uneingeschränkter<br />

Anwendung der vom International Accounting Standards<br />

Board (IASB) <strong>und</strong> vom International Financial Reporting<br />

Standards Interpretations Committee (IFRS IC)<br />

veröffentlichten Rechnungslegungsstandards (IAS/<br />

IFRS) <strong>und</strong> Interpretationen (SIC/IFRIC) in ihrer durch<br />

die Europäische Kommission in europäisches Recht<br />

übernommenen Fassung aufgestellt hat.<br />

Ausgangspunkt des vorliegenden Konzernabschlusses<br />

sind die im letzten nach handelsrechtlichen Gr<strong>und</strong>sätzen<br />

aufgestellten Konzernabschluss enthaltenen Beträge.<br />

Die Auswirkungen der Überleitung auf IFRS auf die<br />

Darstellung der Vermögens-, Finanz- <strong>und</strong> Ertragslage<br />

im Konzernabschluss werden im Folgenden erläutert.<br />

1. Bilanzierungs- <strong>und</strong> Bewertungsmethoden<br />

Die Eröffnungsbilanz zum 01.01.2011 wurde, mit den<br />

im Folgenden genannten Ausnahmen, unter uneingeschränkter<br />

retrospektiver Anwendung der in Kapitel IV<br />

dargestellten Bilanzierungs- <strong>und</strong> Bewertungsmethoden<br />

erstellt.<br />

Angaben zu den Buchwerten der Eröffnungsbilanz zum<br />

01.01.2011 erfolgen nur insoweit, als sie für das Verständnis<br />

von Unterschieden zwischen den Buchwerten<br />

in der letzten Konzernbilanz nach HGB <strong>und</strong> der Konzernbilanz<br />

nach IFRS von unmittelbarer Bedeutung<br />

sind.<br />

152<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Finanzbericht<br />

p Konzern-Anhang<br />

a) Generelle Ausnahmen<br />

Die folgenden Bilanzierungs- <strong>und</strong> Bewertungsmethoden<br />

dürfen im Zeitpunkt des Übergangs auf IFRS nicht<br />

retrospektiv angewandt werden.<br />

1. Abgang finanzieller Vermögenswerte <strong>und</strong><br />

finanzieller Schulden<br />

Der Flughafen München hat die Abgangsvorschriften<br />

für finanzielle Vermögenswerte <strong>und</strong> finanzielle Schulden<br />

bei Transaktionen, die vor dem 01.01.2004 stattfanden,<br />

nicht retrospektiv angewandt.<br />

2. Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen<br />

In der Eröffnungsbilanz wurden Sicherungsbeziehungen<br />

nur insoweit berücksichtigt, als alle relevanten Voraussetzungen<br />

zur Bilanzierung als Sicherungsbeziehung<br />

im Zeitpunkt des Übergangs auf IFRS erfüllt waren.<br />

3. Nicht beherrschende Anteile<br />

Der Konzernabschluss beinhaltet keine wesentlichen<br />

nicht beherrschenden Anteile. Ausnahmevorschriften<br />

zu nicht beherrschenden Anteilen wurden demzufolge<br />

nicht angewandt.<br />

b) Ausnahmen aufgr<strong>und</strong> der Ausübung von<br />

Wahlrechten<br />

Neben den zuvor genannten verpflichtenden Ausnahmen<br />

hatte der Flughafen München ein Wahlrecht hinsichtlich<br />

der Inanspruchnahme einer Vielzahl weiterer<br />

Ausnahmeregeln. Von den nachfolgenden Wahlrechten<br />

hat der Flughafen München Gebrauch gemacht. Die<br />

übrigen Wahlrechte beziehen sich auf Sachverhalte, die<br />

in der Eröffnungsbilanz zum 01.01.2011 nicht enthalten<br />

sind. Für eine Wahlrechtsausübung bestand daher kein<br />

Anlass.<br />

1. Beizulegender Zeitwert als Ersatz für fortgeführte<br />

Anschaffungs- <strong>und</strong> Herstellungskosten<br />

Es besteht ein Wahlrecht, selbstgenutzte Sachanlagen<br />

<strong>und</strong> als Finanzinvestition genutzte Sachanlagen im Zeitpunkt<br />

der Überleitung auf IFRS mit dem beizulegenden<br />

Zeitwert anstelle der fortgeführten Anschaffungs- oder<br />

Herstellungskosten zu bewerten. Von diesem Wahlrecht<br />

hat der Flughafen München bei der Bewertung<br />

ausgewählter Gr<strong>und</strong>stücke <strong>und</strong> Gebäude Gebrauch gemacht.<br />

2. Bewertung von Rückstellungen für Verpflichtungen<br />

aus Leistungen an Arbeitnehmer<br />

Es besteht ein Wahlrecht, von der vollen retrospektiven<br />

Ermittlung der kumulierten versicherungsmathematischen<br />

Gewinne <strong>und</strong> Verluste aus Rückstellungen für<br />

Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses<br />

im Zeitpunkt der Überleitung auf IFRS abzusehen. Bei<br />

Anwendung dieses Wahlrechts erfolgt die Ansammlung<br />

kumulierter versicherungsmathematischer Gewinne<br />

<strong>und</strong> Verluste erst ab dem Zeitpunkt der Überleitung<br />

auf IFRS. Der Flughafen München hat von diesem<br />

Wahlrecht bei der Bewertung von Rückstellungen für<br />

Pensionszusagen, Beihilfezusagen <strong>und</strong> Altersteilzeitvereinbarungen<br />

Gebrauch gemacht.<br />

3. Angaben zu Rückstellungen für Verpflichtungen<br />

aus Leistungen an Arbeitnehmer<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich ist die Entwicklung der Rückstellungen<br />

für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses<br />

für die letzten fünf Geschäftsjahre im Konzern-Anhang<br />

anzugeben. Es besteht ein Wahlrecht, mit der Angabe<br />

der Rückstellungsentwicklung im Zeitpunkt der<br />

Überleitung auf IFRS zu beginnen. Der Flughafen München<br />

hat dieses Wahlrecht ausgeübt. Die Entwicklung<br />

der genannten Rückstellungen wird beginnend mit den<br />

Rückstellungsbeträgen im Geschäftsjahr 2010 gezeigt.<br />

4. Aktivierung von Fremdkapitalkosten<br />

Es besteht ein Wahlrecht, mit der Aktivierung von<br />

Fremdkapitalkosten im Zeitpunkt der Überleitung auf<br />

IFRS zu beginnen. Der Flughafen München hat dieses<br />

Wahlrecht in Anspruch genommen <strong>und</strong> keine retrospektive<br />

Aktivierung von Fremdkapitalkosten vorgenommen.<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

153


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

2. Überleitungsrechnungen für den ersten<br />

IFRS Konzernabschluss<br />

a) Überleitung des Konzerneigenkapitals <strong>und</strong><br />

des Konzernergebnisses<br />

Der vorliegende Konzernabschluss nach IAS/IFRS wurde<br />

aus dem handelsrechtlichen Konzernabschluss zum<br />

31.12.2011, wie folgt, abgeleitet. Differenzen aus Überleitungsmaßnahmen<br />

zum 01.01.2011 wurden mit dem<br />

Ergebnisvortrag aus der erstmaligen Anwendung der<br />

IAS/ IFRS <strong>und</strong> dem Ergebnisvortrag aus ergebnisneutraler<br />

Bewertung, Differenzen aus der Überleitung zum<br />

31.12.2011 mit den jeweiligen Positionen in der Konzern-Gewinn-<br />

<strong>und</strong> Verlustrechnung verrechnet. Unterschiedsbeträge,<br />

die nicht aus abweichenden Bilanzierungs-<br />

<strong>und</strong> Bewertungsmethoden resultieren, sind im<br />

einbehaltenen Ergebnis erfasst.<br />

01.01.11<br />

Gezeichnetes<br />

Kapital<br />

Rücklagen<br />

Übriges Eigenkapital<br />

Anteile nicht<br />

beherrschender<br />

Gesellschafter<br />

Eigenkapital<br />

T€<br />

Ergebnisneutrale<br />

Bewertung<br />

Erstmalige<br />

Anw. der<br />

IFRS<br />

Übrige<br />

einbehaltene<br />

Ergebnisse<br />

HGB Angabe –306.776 –104.242 –19.765 –435.034 –865.817<br />

Ansatz selbsterstellter<br />

immaterieller<br />

Vermögenswerte 0 0 0 –412 0 0 –412<br />

Bewertung immaterieller<br />

Vermögenswerte 0 0 0 –33 0 1 –32<br />

Selbstgenutzte<br />

Gr<strong>und</strong>stücke 0 0 0 –978.016 0 0 –978.016<br />

Selbstgenutzte<br />

Gebäude 0 0 0 –599.645 0 508.869 –90.776<br />

Übrige Sachanlagen 0 0 0 –249.338 423 5 –248.910<br />

Als Finanzinvestition<br />

gehaltene Gr<strong>und</strong>stücke 0 0 0 –32.930 0 0 –32.930<br />

Als Finanzinvestition<br />

gehaltene Gebäude 0 0 0 –143.778 0 138.213 –5.565<br />

Vorräte 0 0 0 –945 0 0 –945<br />

Finanzschulden aus<br />

Anteilen an Personengesellschaften<br />

0 0 0 484.073 0 –209.761 274.312<br />

Leistungen an<br />

Arbeitnehmer 0 0 0 13.925 0 0 13.925<br />

Ansatz <strong>und</strong> Bewertung<br />

sonstiger Rückstellungen 0 0 0 –3.804 –4.347 1 –8.150<br />

Bewertung originärer<br />

finanzieller<br />

Vermögenswerte 0 0 0 –9.510 0 0 –9.510<br />

Bewertung originärer<br />

finanzieller Schulden 0 0 0 –54.187 0 0 –54.187<br />

Bewertung derivativer<br />

finanzieller Vermögenswerte<br />

<strong>und</strong> Schulden 0 0 32.908 3.470 0 0 36.378<br />

Finanzierungsleasing 0 0 0 354 0 0 354<br />

Ansatz <strong>und</strong> Bewertung<br />

latenter Steuern 0 0 –8.112 375.890 0 –23 367.755<br />

Unterschiede aus<br />

Konsolidierungsmaßnahmen<br />

0 0 0 0 0 232 232<br />

IFRS Angabe –306.776 –104.242 24.796 –1.194.886 –23.689 2.503 –1.602.294<br />

154<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

p Konzern-Anhang<br />

31.12.11<br />

Gezeichnetes<br />

Kapital Rücklagen Übriges Eigenkapital<br />

Übrige<br />

Rücklagen<br />

Sonstiges<br />

Ergebnis<br />

Eigenkapital<br />

Jahresergebnis<br />

Übrige<br />

einbehaltene<br />

Ergebnisse<br />

Anteile nicht<br />

beherrschender<br />

Gesellschafter<br />

–306.776 –113.402 0 –172.125 –14.418 –378.248 –984.969<br />

24.796 –1.198.810 0 –1.174.014<br />

0 0 0 0 0 0 0 0<br />

0 0 0 0 838 0 0 838<br />

0 0 0 0 0 0 0 0<br />

0 0 0 0 64.235 0 471.499 535.734<br />

0 0 0 0 13.131 0 1 13.132<br />

0 0 0 0 0 0 0 0<br />

0 0 0 0 12.813 0 82.132 94.945<br />

0 0 0 0 –186 0 0 –186<br />

0 0 0 0 28.340 0 –172.657 –144.317<br />

0 0 33 0 –8.510 0 0 –8.477<br />

0 7.160 0 0 –29.308 0 0 –22.148<br />

0 0 0 0 –1.381 0 0 –1.381<br />

0 0 0 0 –75 0 0 –75<br />

0 0 0 16.660 –517 0 0 16.143<br />

0 0 0 0 –679 0 0 –679<br />

0 0 0 –3.578 20.137 0 0 16.559<br />

0 0 0 0 844 –2.710 –58 –1.924<br />

–306.776 –106.242 33 37.878 –72.443 –1.215.938 2.669 –1.660.819<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

155


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

In den folgenden Abschnitten werden die Überleitungsmaßnahmen<br />

im Einzelnen dargestellt <strong>und</strong> erläutert.<br />

1. Ansatz selbsterstellter immaterieller<br />

Vermögenswerte<br />

Der vorliegende Konzernabschluss beinhaltet selbsterstellte<br />

immaterielle Vermögenswerte. Der Buchwert<br />

dieser Vermögenswerte wurde unter uneingeschränkt<br />

retrospektiver Anwendung der in Kapitel IV.2.b) beschriebenen<br />

Bilanzierungs- <strong>und</strong> Bewertungsmethoden<br />

ermittelt.<br />

Im HGB Konzernabschluss zum 31.12.2011 wurde auf<br />

den Ansatz selbsterstellter immaterieller Vermögenswerte<br />

gemäß § 248 Abs. 2 HGB verzichtet.<br />

Der Buchwert der selbsterstellten immateriellen Vermögenswerte<br />

zum 01.01. <strong>und</strong> 31.12.2011 sowie die Abschreibungen<br />

auf selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte<br />

stimmen daher nicht mit dem HGB Konzernabschluss<br />

zum 31.12.2011 überein.<br />

2. Bewertung immaterieller Vermögenswerte<br />

Die fortgeführten Anschaffungskosten der übrigen immateriellen<br />

Vermögenswerte wurden unter Verwendung<br />

der in Kapitel IV.2 genannten Nutzungsdauern ermittelt.<br />

Diese spiegeln den tatsächlichen Wertverzehr<br />

im Flughafenbetrieb wider.<br />

Den planmäßigen Abschreibungen im HGB Konzernabschluss<br />

liegen branchenübliche Nutzungsdauern der<br />

ADV (Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen)<br />

zugr<strong>und</strong>e.<br />

Der Buchwert der übrigen immateriellen Vermögenswerte<br />

zum 01.01. <strong>und</strong> 31.12.2011 sowie die Abschreibungen<br />

auf immaterielle Vermögenswerte stimmen<br />

nicht mit dem HGB Konzernabschluss zum 31.12.2011<br />

überein.<br />

3. Selbstgenutzte Gr<strong>und</strong>stücke<br />

Der Buchwert der selbstgenutzten Gr<strong>und</strong>stücke<br />

wurde, mit den im folgenden Absatz genannten<br />

Ausnahmen, unter retrospektiver Anwendung der<br />

in Kapitel IV.1 beschriebenen Bilanzierungs- <strong>und</strong><br />

Bewertungsmethoden ermittelt.<br />

Dem Flughafengelände angehörende selbstgenutzte<br />

Gr<strong>und</strong>stücke wurden zum 01.01.2011 unter Ausübung<br />

des in Kapitel V.1.b) beschriebenen Wahlrechts mit dem<br />

beizulegenden Zeitwert als Ersatz für die fortgeführten<br />

Anschaffungskosten bewertet. Die Zeitwertermittlung<br />

basiert auf einem unabhängigen Gutachten. Zum<br />

01.01.2011 betrug der beizulegende Zeitwert der unter<br />

Wahlrechtsausübung bewerteten selbstgenutzten<br />

Gr<strong>und</strong>stücke T€ 1.674.926. Er übersteigt den Ausgangssaldo<br />

im letzten Konzernabschluss nach HGB um<br />

T€ 977.708.<br />

Der Buchwert der selbstgenutzten Gr<strong>und</strong>stücke zum<br />

01.01. <strong>und</strong> 31.12.2011 stimmt daher nicht mit dem HGB<br />

Konzernabschluss zum 31.12.2011 überein.<br />

4. Selbstgenutzte Gebäude<br />

Der Buchwert der selbstgenutzten Gebäude im zivilrechtlichen<br />

Eigentum der Flughafen München GmbH<br />

<strong>und</strong> der Terminal 2 Gesellschaft mbH & Co. oHG (ehemals<br />

FM Terminal 2 Immobilien-Verwaltungsgesellschaft<br />

mbH & Co. oHG) wurde durch uneingeschränkt<br />

retrospektive Anwendung der in Kapitel IV.1 beschriebenen<br />

Bewertungsmethoden ermittelt. Den planmäßigen<br />

Abschreibungen liegt eine Komponentenzerlegung<br />

zugr<strong>und</strong>e. Fremdkapitalkosten wurden, unter<br />

Anwendung des diesbezüglich in Kapitel V.1.b) beschriebenen<br />

Ansatzwahlrechts, nicht aktiviert.<br />

Der Buchwert der selbstgenutzten Gebäude im zivilrechtlichen<br />

Eigentum von Tochterunternehmen, an denen<br />

die Flughafen München GmbH zum 01.01.2011<br />

nicht oder nicht maßgeblich gesellschaftsrechtlich beteiligt<br />

war, wurde, mit den im folgenden Absatz genannten<br />

Ausnahmen, unter retrospektiver Anwendung<br />

der in Kapitel IV.1 beschriebenen Bilanzierungs- <strong>und</strong><br />

Bewertungsmethoden ermittelt. Den planmäßigen Abschreibungen<br />

liegt eine Komponentenzerlegung zugr<strong>und</strong>e.<br />

Fremdkapitalkosten wurden unter Anwendung<br />

des diesbezüglich in Kapitel V.1.b) beschriebenen Ansatzwahlrechts<br />

nicht aktiviert.<br />

Zum 01.01.2011 wurde der Buchwert der im letzten Absatz<br />

genannten Gebäude unter Anwendung des in Kapitel<br />

V.1.b) beschriebenen Bewertungswahlrechts bestimmt.<br />

Die Gebäude wurden mit dem beizulegenden<br />

Zeitwert als Ersatz für die fortgeführten Anschaffungskosten<br />

bewertet. Dabei handelt es sich um Ertragswerte,<br />

die unter Beachtung des IDW ES 10 bestimmt wurden.<br />

Zum 01.01.2011 betrug der beizulegende Zeitwert<br />

dieser Gebäude T€ 611.432. Er unterschreitet den Ausgangssaldo<br />

nach HGB um T€ 44.203.<br />

Die Buchwerte der Gebäude im HGB Konzernabschluss<br />

zum 31.12.2011 entsprechen den fortgeführten<br />

Anschaffungs- <strong>und</strong> Herstellungskosten nach planmäßiger<br />

Abschreibung über einheitliche branchenübliche<br />

156<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Finanzbericht<br />

p Konzern-Anhang<br />

Nutzungsdauern gemäß ADV. Eine Komponentenzerlegung<br />

erfolgte nicht. Bauzeitzinsen wurden nicht angesetzt.<br />

Der Buchwert dieser Gebäude zum 01.01. <strong>und</strong><br />

31.12.2011 <strong>und</strong> die Gebäudeabschreibungen stimmen<br />

nicht mit dem HGB Konzernabschluss zum<br />

31.12.2011 überein.<br />

5. Übrige Sachanlagen<br />

Die fortgeführten Anschaffungskosten der übrigen<br />

Sachanlagen wurden unter Verwendung der in Kapitel<br />

IV.1 genannten Nutzungsdauern ermittelt. Diese<br />

spiegeln den tatsächlichen Wertverzehr im Flughafenbetrieb<br />

wider.<br />

Den planmäßigen Abschreibungen im HGB Konzernabschluss<br />

liegen branchenübliche Nutzungsdauern nach<br />

ADV zugr<strong>und</strong>e.<br />

Der HGB Konzernabschluss zum 31.12.2011 beinhaltet<br />

eine Korrektur der Zwischenergebniseliminierung zu<br />

den übrigen Sachanlagen. Der Korrekturbetrag wurde<br />

im außerordentlichen Ergebnis erfasst. Der hieraus resultierende<br />

Überleitungseffekt zum 01.01.2011 wurde<br />

nicht im Ergebnisvortrag aus der erstmaligen Anwendung<br />

der IAS/IFRS, sondern in den übrigen einbehaltenen<br />

Ergebnissen erfasst.<br />

Der Buchwert der übrigen Sachanlagen zum 01.01. <strong>und</strong><br />

31.12.2011 <strong>und</strong> die Abschreibungen auf übrige Sachanlagen<br />

stimmen nicht mit dem HGB Konzernabschluss<br />

zum 31.12.2011 überein.<br />

6. Als Finanzinvestition gehaltene Gr<strong>und</strong>stücke<br />

Der Buchwert der als Finanzinvestition gehaltenen<br />

Gr<strong>und</strong>stücke wurde, mit den im folgenden Absatz genannten<br />

Ausnahmen, unter retrospektiver Anwendung<br />

der in Kapitel IV.6 beschriebenen Bewertungsmethoden<br />

ermittelt.<br />

Dem Flughafengelände angehörende, als Finanzinvestition<br />

gehaltene Gr<strong>und</strong>stücke wurden zum 01.01.2011<br />

unter Ausübung des in Kapitel V.1.b) beschriebenen<br />

Wahlrechts mit dem beizulegenden Zeitwert als Ersatz<br />

für die fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.<br />

Die Zeitwertermittlung basiert auf einem unabhängigen<br />

Gutachten. Zum 01.01.2011 betrug der beizulegende<br />

Zeitwert der unter Wahlrechtsausübung bewerteten<br />

als Finanzinvestition gehaltenen Gr<strong>und</strong>stücke<br />

T€ 35.283. Er übersteigt den Ausgangssaldo im letzten<br />

Konzernabschluss nach HGB um T€ 32.930.<br />

Der Buchwert der als Finanzinvestition gehaltenen<br />

Gr<strong>und</strong>stücke zum 01.01. <strong>und</strong> 31.12.2011 stimmt nicht<br />

mit dem HGB Konzernabschluss zum 31.12.2011<br />

überein.<br />

7. Als Finanzinvestition gehaltene Gebäude<br />

Als Finanzinvestition gehaltene Gebäude befinden<br />

sich im Wesentlichen im zivilrechtlichen Eigentum von<br />

Zweckgesellschaften, an denen die Flughafen München<br />

GmbH zum 01.01.2011 nicht oder nicht maßgeblich<br />

gesellschaftsrechtlich beteiligt war.<br />

Der Buchwert dieser Gebäude wurde, mit den im<br />

folgenden Absatz genannten Ausnahmen, unter retrospektiver<br />

Anwendung der in Kapitel IV.1 beschriebenen<br />

Bilanzierungs- <strong>und</strong> Bewertungsmethoden ermittelt.<br />

Den planmäßigen Abschreibungen liegt eine<br />

Komponentenzerlegung zugr<strong>und</strong>e. Fremdkapitalkosten<br />

wurden, unter Anwendung des diesbezüglich in<br />

Kapitel V.1.b) beschriebenen Ansatzwahlrechts, nicht<br />

aktiviert.<br />

Zum 01.01.2011 wurde der Buchwert der im letzten Absatz<br />

genannten Gebäude unter Anwendung des in Kapitel<br />

V.1.b) beschriebenen Bewertungswahlrechts bestimmt.<br />

Die Gebäude wurden mit dem beizulegenden<br />

Zeitwert als Ersatz für die fortgeführten Anschaffungskosten<br />

bewertet. Dabei handelt es sich um Ertragswerte,<br />

die unter Beachtung des IDW ES 10 bestimmt wurden.<br />

Zum 01.01.2011 betrug der beizulegende Zeitwert<br />

dieser Gebäude T€ 181.620. Er übersteigt den Ausgangssaldo<br />

nach HGB um T€ 5.565.<br />

Die Buchwerte der Gebäude im HGB Konzernabschluss<br />

zum 31.12.2011 entsprechen den fortgeführten<br />

Anschaffungs- <strong>und</strong> Herstellungskosten nach planmäßiger<br />

Abschreibung über einheitliche branchenübliche<br />

Nutzungsdauern gemäß ADV. Eine Komponentenzerlegung<br />

erfolgte nicht. Bauzeitzinsen wurden nicht angesetzt.<br />

Der Buchwert dieser Gebäude zum 01.01. <strong>und</strong><br />

31.12.2011 <strong>und</strong> die Gebäudeabschreibungen stimmen<br />

nicht mit dem HGB Konzernabschluss zum<br />

31.12.2011 überein.<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

157


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

8. Vorräte<br />

Der Vorratsbestand wurde unter vollständiger retrospektiver<br />

Anwendung der in Kapitel IV.9 genannten<br />

Bilanzierungs- <strong>und</strong> Bewertungsmethoden ermittelt.<br />

Der Bewertung liegt eine absatzmarktorientierte Betrachtungsweise<br />

zugr<strong>und</strong>e. Vergleichsmaßstab zur<br />

Bestimmung von Wertminderungen ist der Nettoveräußerungspreis<br />

nach erwarteten Kosten bis zur Veräußerung.<br />

Der Buchwert der Vorräte im HGB Konzernabschluss<br />

zum 31.12.2011 wurde unter Anwendung des gemäß<br />

§ 253 Abs. 4 Satz 1 HGB geforderten, beschaffungsmarktorientierten<br />

Bewertungsmodells bestimmt.<br />

Der Buchwert der Vorräte zum 01.01. <strong>und</strong> 31.12.2011,<br />

der Materialeinsatz <strong>und</strong> die Aufwendungen aus Wertminderungen<br />

von Vorräten stimmen nicht mit dem<br />

HGB Konzernabschluss zum 31.12.2011 überein.<br />

9. Finanzschulden aus Anteilen an<br />

Personengesellschaften<br />

Der Buchwert der Anteile nicht beherrschender Gesellschafter<br />

von Personengesellschaften wurde unter uneingeschränkter<br />

retrospektiver Anwendung der in Kapitel<br />

IV.13.b) genannten Gr<strong>und</strong>sätze ermittelt. Anteile<br />

nicht beherrschender Gesellschafter von Personengesellschaften<br />

wurden als Finanzschulden eingestuft <strong>und</strong><br />

mit den fortgeführten Anschaffungskosten nach der<br />

Effektivzinsmethode bewertet. Im Zeitpunkt des erstmaligen<br />

Ansatzes entspricht der Buchwert dieser<br />

Finanzschulden dem Barwert der Abfindungsschuld<br />

gegenüber dem Anteilseigner im frühestmöglichen<br />

Kündigungszeitpunkt.<br />

Die Finanzschulden ersetzen den im HGB Konzernabschluss<br />

zum 31.12.2011 ausgewiesenen Ausgleichsposten<br />

für Anteile anderer Gesellschafter.<br />

Das Jahresergebnis des vorliegenden Konzernabschlusses<br />

zeigt, abweichend vom HGB Konzernabschluss<br />

zum 31.12.2011, den Ergebnisanteil der nicht<br />

beherrschenden Gesellschafter nicht als Ausgleichsposten,<br />

sondern als eigenes Ergebnis. Es beinhaltet<br />

stattdessen einen Finanzaufwand aus der Veränderung<br />

des Barwerts der Abfindungsschuld gegenüber dem<br />

Vorjahresabschluss.<br />

10. Leistungen an Arbeitnehmer<br />

Der Buchwert der Rückstellungen für Leistungen nach<br />

Beendigung des Arbeitsverhältnisses wurde unter<br />

Ausübung des in Kapitel V.1.b) beschriebenen Wahlrechts<br />

hinsichtlich der ergebnisneutralen Erfassung<br />

versicherungsmathematischer Gewinne <strong>und</strong> Verluste<br />

ermittelt. Die zur Bewertung der Rückstellungen verwendeten<br />

Parameter (vgl. Kapitel IV.15.a)) stimmen<br />

nicht mit den im Konzernabschluss nach HGB verwendeten<br />

überein. Die Veränderung der Rückstellungen für<br />

Leistungen an Arbeitnehmer nach HGB wird insgesamt<br />

ergebniswirksam erfasst.<br />

Der Buchwert der Rückstellungen für Aufstockungsbeträge<br />

aus Altersteilzeitvereinbarungen wurde unter uneingeschränkter<br />

retrospektiver Anwendung der in Kapitel<br />

IV.15.c) dargestellten Bilanzierungs- <strong>und</strong> Bewertungsmethoden<br />

für sonstige langfristige Leistungen an<br />

Arbeitnehmer ermittelt. Der Rückstellungsbewertung<br />

liegt ein Andienungsmodell zugr<strong>und</strong>e, das im Konzernabschluss<br />

nach HGB keine Verwendung fand.<br />

Der Buchwert der Rückstellungen für Leistungen an<br />

Arbeitnehmer zum 01.01. <strong>und</strong> 31.12.2011, der Aufwand<br />

aus der Aufzinsung von Rückstellungen, die Aufwendungen<br />

aus der Zuführung, die Erträge aus der Auflösung<br />

<strong>und</strong> die ergebnisneutral erfassten Effekte weichen<br />

vom HGB Konzernabschluss zum 31.12.2011 ab.<br />

11. Ansatz <strong>und</strong> Bewertung sonstiger<br />

Rückstellungen<br />

Der Buchwert der sonstigen Rückstellungen wurde unter<br />

uneingeschränkter retrospektiver Anwendung der<br />

in Kapitel IV.16 beschriebenen Bilanzierungs- <strong>und</strong> Bewertungsmethoden<br />

ermittelt. Dabei wurden Rückstellungen<br />

für Verpflichtungen gegenüber konsolidierten<br />

Konzerngesellschaften eliminiert.<br />

Der HGB Konzernabschluss zum 31.12.2011 beinhaltet<br />

Rückstellungen für Verpflichtungen gegenüber konsolidierten<br />

Konzerngesellschaften, die entgegen § 303<br />

Abs. 1 HGB nicht eliminiert wurden. Der Überleitungseffekt<br />

zum 01.01.2011 wurde insoweit nicht im Ergebnisvortrag<br />

aus der erstmaligen Anwendung der IAS/<br />

IFRS, sondern in den übrigen einbehaltenen Ergebnissen<br />

erfasst.<br />

Langfristige sonstige Rückstellungen werden mit dem<br />

Barwert der erwarteten Zahlungsmittelströme bewertet.<br />

Der Diskontsatz wird aus einer dem Risikoprofil der<br />

jeweiligen Rückstellung entsprechenden Zinsstrukturkurve<br />

abgeleitet.<br />

Im Konzernabschluss nach HGB erfolgte die Abzinsung<br />

entsprechend § 253 Abs. 2, Satz 4 in Verbindung mit<br />

§ 253 Abs. 2 Satz 1 HGB mit Diskontsätzen, die von der<br />

Deutschen B<strong>und</strong>esbank gemäß RückAbzinsV ermittelt<br />

<strong>und</strong> veröffentlicht wurden.<br />

158<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Finanzbericht<br />

p Konzern-Anhang<br />

Der Buchwert der sonstigen Rückstellungen zum 01.01.<br />

<strong>und</strong> 31.12.2011, der Aufwand aus der Aufzinsung von<br />

Rückstellungen, die Aufwendungen aus der Zuführung<br />

zu Rückstellungen <strong>und</strong> die Erträge aus der Auflösung<br />

von Rückstellungen stimmen nicht mit dem HGB Konzernabschluss<br />

zum 31.12.2011 überein.<br />

12. Bewertung originärer finanzieller<br />

Vermögenswerte<br />

Die Eröffnungssalden aller finanziellen Vermögenswerte<br />

der Bewertungskategorie „Darlehen <strong>und</strong> Forderungen“<br />

wurden unter uneingeschränkt retrospektiver Anwendung<br />

der in Kapitel IV.8.b) beschriebenen Bilanzierungs-<br />

<strong>und</strong> Bewertungsmethoden ermittelt.<br />

Der HGB Konzernabschluss zum 31.12.2011 beinhaltet<br />

pauschale Wertberichtigungen gemäß § 253 Abs. 4<br />

Satz 2 HGB. Diese waren für den Konzernabschluss<br />

nach IAS/IFRS zurückzunehmen.<br />

Im vorliegenden Konzernabschluss werden zinslose<br />

Forderungen mit dem Barwert bewertet. Der Diskontsatz<br />

entspricht dem Marktzins bei erstmaliger Erfassung.<br />

Der HGB Konzernabschluss zum 31.12.2011 beinhaltet<br />

zinslose Forderungen, die zum 01.01.2011 entgegen<br />

§ 253 Abs. 4 HGB nicht mit dem Barwert bewertet<br />

wurden. Der Überleitungseffekt zum 01.01.2011 wurde<br />

insoweit nicht im Ergebnisvortrag aus der erstmaligen<br />

Anwendung der IAS/IFRS, sondern in den einbehaltenen<br />

Ergebnissen erfasst.<br />

Der Buchwert der Forderungen <strong>und</strong> Wertberichtigungen<br />

zum 01.01. <strong>und</strong> 31.12.2011, der Ertrag aus der Auflösung<br />

von Wertberichtigungen <strong>und</strong> der Zinsertrag<br />

aus der Aufzinsung zinsloser Forderungen stimmen<br />

nicht mit dem HGB Konzernabschluss zum 31.12.2011<br />

überein.<br />

13. Bewertung originärer finanzieller Schulden<br />

Der Buchwert der originären finanziellen Schulden wurde<br />

unter uneingeschränkter retrospektiver Anwendung<br />

der in Kapitel IV.8.b) vorgestellten Bewertungsmethoden<br />

ermittelt. Er entspricht den fortgeführten Anschaffungskosten<br />

nach der Effektivzinsmethode. Originäre<br />

Finanzschulden in Sicherungsbeziehungen zur Absicherung<br />

des beizulegenden Zeitwerts werden im Hinblick<br />

auf das gesicherte Risiko mit dem beizulegenden<br />

Zeitwert bewertet.<br />

Im Konzernabschluss nach HGB werden originäre finanzielle<br />

Schulden ausnahmslos mit dem Erfüllungsbetrag<br />

gemäß § 253 Abs. 1 Satz 2 HGB zuzüglich linearer<br />

Zins- <strong>und</strong> Gebührenabgrenzung gemäß § 250 HGB<br />

angesetzt.<br />

Der Buchwert der originären Finanzschulden zum<br />

01.01. <strong>und</strong> 31.12.2011, der Zinsaufwand, der Aufwand<br />

aus Gebührenabgrenzung <strong>und</strong> das Ergebnis aus der<br />

Neubewertung von Finanzschulden stimmen nicht<br />

mit dem HGB Konzernabschluss zum 31.12.2011<br />

überein.<br />

14. Bewertung derivativer finanzieller Vermögenswerte<br />

<strong>und</strong> Schulden<br />

Die Eröffnungssalden der derivativen finanziellen<br />

Vermögenswerte <strong>und</strong> Schulden wurden unter vollständiger<br />

retrospektiver Anwendung der in Kapitel<br />

IV.8.e) beschriebenen Bilanzierungs- <strong>und</strong> Bewertungsmethoden<br />

mit der Maßgabe ermittelt, dass<br />

keine Sicherungsbeziehungen berücksichtigt wurden,<br />

die die hierfür geltenden Voraussetzungen<br />

nicht erfüllen (vgl. Kapitel V.1.a)).<br />

Derivate, die der Absicherung von Zahlungsmittelströmen<br />

dienen, werden, soweit die Wertänderung effektiv<br />

ist, erfolgsneutral mit dem beizulegenden Zeitwert<br />

bewertet. Im Übrigen erfolgt die Bewertung ergebniswirksam.<br />

Derivate <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>geschäfte in Sicherungsbeziehungen<br />

zur Absicherung des beizulegenden Zeitwerts<br />

werden in vollem Umfang ergebniswirksam mit<br />

dem beizulegenden Zeitwert bewertet.<br />

Der HGB Konzernabschluss zum 31.12.2011 beinhaltet<br />

eine Rückstellung für Ineffektivitäten gemäß § 249<br />

Abs. 1 Satz 1 in Verbindung mit § 254 HGB. Die Derivate<br />

selbst wurden nicht angesetzt.<br />

Soweit er auf den ineffektiven Anteil der kumulativen<br />

Wertänderungen von Derivaten zur Absicherung des<br />

beizulegenden Zeitwerts entfällt, wurde der Unterschiedsbetrag<br />

zum 01.01.2011 mit dem Ergebnisvortrag<br />

aus der erstmaligen Anwendung der IAS/IFRS verrechnet.<br />

Im Übrigen erfolgte eine Verrechnung mit dem Ergebnisvortrag<br />

aus ergebnisneutraler Bewertung.<br />

Der Buchwert der derivativen finanziellen Vermögenswerte<br />

<strong>und</strong> Schulden zum 01.01. <strong>und</strong> 31.12.2011, das Ergebnis<br />

aus Ineffektivitäten <strong>und</strong> das sonstige Ergebnis<br />

aus ergebnisneutraler Bewertung weichen vom HGB<br />

Konzernabschluss zum 31.12.2011 ab.<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

159


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

15. Finanzierungsleasing<br />

Der Flughafen München hat die Eröffnungssalden für<br />

Vermögenswerte <strong>und</strong> Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverhältnissen<br />

unter vollständiger retrospektiver<br />

Anwendung der in Kapitel IV.7 dargestellten<br />

Bilanzierungs- <strong>und</strong> Bewertungsmethoden ermittelt.<br />

Nach den für den HGB Konzernabschluss zum<br />

31.12.2011 geltenden Klassifikationskriterien wurden<br />

keine Finanzierungsleasingverhältnisse identifiziert.<br />

Der Buchwert der Vermögenswerte <strong>und</strong> Finanzschulden<br />

aus Finanzierungsleasing zum 01.01. <strong>und</strong><br />

31.12.2011, der Zinsaufwand aus Finanzierungsleasing<br />

<strong>und</strong> der Mietaufwand stimmen nicht mit dem HGB<br />

Konzernabschluss zum 31.12.2011 überein.<br />

16. Ansatz <strong>und</strong> Bewertung latenter Steuern<br />

Der Flughafen München hat die Eröffnungssalden der<br />

latenten Ertragsteueransprüche <strong>und</strong> -schulden unter<br />

uneingeschränkt retrospektiver Anwendung der in Kapitel<br />

IV.14 beschriebenen Bilanzierungs- <strong>und</strong> Bewertungsmethoden<br />

ermittelt.<br />

Im Konzernabschluss nach HGB wurde vom Ansatzwahlrecht<br />

für den die passiven latenten Steuern übersteigenden<br />

Betrag der aktiven latenten Steuern gemäß<br />

§ 274 Abs. 1 Satz 2 HGB Gebrauch gemacht. Passive<br />

latente Steuern wurden für zu versteuernde temporäre<br />

Differenzen zwischen den Buchwerten Vermögenswerte<br />

<strong>und</strong> Schulden in der HGB Konzernbilanz<br />

<strong>und</strong> den steuerlichen Wertansätzen angesetzt.<br />

Der Buchwert der aktiven <strong>und</strong> passiven latenten Steuern<br />

zum 01.01. <strong>und</strong> 31.12.2011, der latente Steueraufwand<br />

beziehungsweise -ertrag <strong>und</strong> der im sonstigen<br />

Ergebnis ergebnisneutral erfasste latente Steueraufwand<br />

beziehungsweise -ertrag stimmen nicht mit dem<br />

HGB Konzernabschluss zum 31.12.2011 überein.<br />

17. Unterschiede aus Konsolidierungsmaßnahmen<br />

Der dem vorliegenden Konzernabschluss zugr<strong>und</strong>e liegende<br />

Konsolidierungskreis wurde unter uneingeschränkter<br />

retrospektiver Anwendung der in Kapitel<br />

III.1 <strong>und</strong> Kapitel III.2 beschriebenen Prinzipien bestimmt.<br />

Dabei wurde von einer Einbeziehung der FMV<br />

– Flughafen München Versicherungsvermittlungsgesellschaft<br />

GmbH (FMV) als Tochterunternehmen <strong>und</strong><br />

der MediCare Flughafen München Medizinisches Zentrum<br />

GmbH (MediCare) als Gemeinschaftsunternehmen<br />

unter Beachtung des § 296 Abs. 2 Satz 1 HGB wegen<br />

Unwesentlichkeit abgesehen. Die Beteiligung der<br />

Flughafen München GmbH an der MediCare wird als finanzieller<br />

Vermögenswert der Bewertungskategorie<br />

„zur Veräußerung verfügbar“ bilanziert.<br />

Im HGB Konzernabschluss zum 31.12.2011 wurde die<br />

FMV durch Vollkonsolidierung einbezogen. Die Beteiligung<br />

an der MediCare wurde nach der Equity-Methode<br />

bewertet.<br />

b) Überleitung der Konzern-Kapitalflussrechnung<br />

Die im vorliegenden Konzernabschluss abgebildete<br />

Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2011<br />

stimmt nicht mit dem letzten nach HGB offengelegten<br />

Konzernabschluss überein. Abweichungen resultieren<br />

im Wesentlichen aus den folgenden Effekten.<br />

T€<br />

Betrieblicher<br />

Tätigkeit<br />

Zahlungsmittelfluss aus<br />

Veränderung<br />

des Zahlungsmittelfonds<br />

Investitionstätigkeit<br />

Finanzierungstätigkeit<br />

HGB Angabe 208.068 –131.446 –54.948 21.674<br />

Finanzmittelfonds 0 –21.500 0 –21.500<br />

Gezahlte Zinsen 241.597 0 –241.597 0<br />

Erhaltene Zinsen –2.922 2.922 0 0<br />

Ergebnisabführung an Minderheiten –10.631 0 10.631 0<br />

Konzernweites Cashmanagement 377 0 –377 0<br />

Übrige 297 –57 –195 45<br />

IFRS Angabe 436.786 –150.081 –286.486 219<br />

160<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Finanzbericht<br />

p Konzern-Anhang<br />

1. Zusammensetzung des Finanzmittelfonds/<br />

Zahlungsmittelfonds<br />

Der Finanzmittelfonds im Konzernabschluss nach Handelsrecht<br />

unterscheidet sich bei der Zuordnung von<br />

Geldanlagen vom Zahlungsmittelfonds nach IFRS. Soweit<br />

Geldanlagen nicht dem Zahlungsmittelfonds zugeordnet<br />

werden können, werden deren Veränderungen<br />

im Zahlungsmittelzu-/-abfluss aus der Investitionstätigkeit<br />

gezeigt.<br />

2. Ausweis gezahlter <strong>und</strong> erhaltener Zinsen<br />

Im Konzernabschluss nach Handelsrecht werden gezahlte<br />

<strong>und</strong> erhaltene Zinsen dem Kapitalfluss aus der<br />

betrieblichen Tätigkeit zugeordnet. Im Konzernabschluss<br />

nach IFRS erfolgt der Ausweis der gezahlten<br />

Zinsen im Kapitalfluss aus der Finanzierungstätigkeit.<br />

Erhaltene Zinsen werden unter dem Kapitalfluss aus<br />

der Investitionstätigkeit gezeigt.<br />

3. Ermittlung von Zahlungsmittelflüssen aus<br />

Ergebnisabführung an Minderheiten<br />

Im Konzernabschluss nach Handelsrecht wird das in<br />

der Periode erwirtschaftete <strong>und</strong> an Minderheiten abzuführende<br />

Ergebnis als Zahlungsmittelabfluss aus<br />

der Finanzierungstätigkeit gezeigt. Im Konzernabschluss<br />

nach IFRS wird dagegen der tatsächlich gezahlte<br />

Betrag, also das im Vorjahr erwirtschaftete <strong>und</strong><br />

an Minderheiten abzuführende Ergebnis als Zahlungsmittelabfluss<br />

aus der Finanzierungstätigkeit ausgewiesen.<br />

Die Differenz zwischen dem erwirtschafteten<br />

<strong>und</strong> dem abgeführten Ergebnis führt zu einer Minderung<br />

der im Kapitalfluss aus der betrieblichen Tätigkeit<br />

gezeigten Veränderung von Verbindlichkeiten aus Ergebnisabführung.<br />

4. Zahlungsmittelabflüsse aus dem konzern weiten<br />

Cashmanagement<br />

Im Konsolidierungskreis nach Handelsrecht sind Unternehmen<br />

enthalten, die im Konzernabschluss nach IFRS<br />

aus Wesentlichkeitsgründen nicht konsolidiert werden.<br />

VI. Annahmen mit wesentlichem Einfluss<br />

auf den Konzernabschluss<br />

Der Buchwert bestimmter im vorliegenden Konzernabschluss<br />

enthaltener Vermögenswerte <strong>und</strong> Schulden<br />

basiert auf zukunftsbezogenen Annahmen <strong>und</strong> Schätzungen.<br />

Im Folgenden wird untersucht, ob bei einzelnen<br />

Vermögenswerten <strong>und</strong> Schulden das signifikante<br />

Risiko einer Schätzungs- oder Annahmenänderung mit<br />

wesentlichem Einfluss auf den Buchwert im folgenden<br />

Geschäftsjahr besteht.<br />

T€ Buchwert Annahme(n) Sensitivität 1 Risiko 2<br />

Aktivierte Planungsleistungen im Hinblick auf die<br />

Errichtung einer dritten Start- <strong>und</strong> Landebahn 78.739 Verzögerung des Baubeginns unter proportional gering<br />

Gr<strong>und</strong>stücksbestand im Hinblick auf die Errichtung<br />

einer dritten Start- <strong>und</strong> Landebahn 88.778 Verzögerung des Baubeginns neutral gering<br />

Rückstellung Umlandfonds 92.459 Verzögerung des Baubeginns unter proportional gering<br />

Abfindungsleistungen an Gesellschafter<br />

vollkonsolidierter Personengesellschaften 234.581 Abfindungsbetrag unter proportional gering<br />

1<br />

Sensitivität des Buchwerts im Hinblick auf eine Änderung der Annahmen<br />

2<br />

Risiko einer wesentlichen Schätzungsänderung im folgenden Geschäftsjahr<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

161


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

VII. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn<strong>und</strong><br />

Verlustrechnung<br />

1. Umsatzerlöse<br />

Die Umsatzerlöse setzen sich wie folgt zusammen:<br />

T€ 2012 2011<br />

Nutzungsüberlassung 659.048 635.511<br />

Dienstleistungen 227.335 218.922<br />

Veräußerung von Gütern 187.476 172.440<br />

Übrige 112.943 107.811<br />

Gesamt 1.186.802 1.134.684<br />

Sie sind den Tätigkeitsbereichen des Konzerns wie<br />

folgt zuzuordnen:<br />

Zu den Leasingerlösen aus der Parkraumbewirtschaftung<br />

zählen die Parkgebühren der Flughafenbesucher<br />

<strong>und</strong> Passagiere. Daneben vermietet der Konzern Stellplätze<br />

an Gewerbetreibende <strong>und</strong> an die Mieter von Büro-<br />

<strong>und</strong> Konferenzräumen. Die Vermietung erfolgt überwiegend<br />

unbefristet mit Kündigungsfristen bis zu 18<br />

Monaten. In Einzelfällen werden befristete Verträge<br />

vereinbart. Die Laufzeiten reichen bis zu einem Jahr.<br />

Mietverlängerungsoptionen bestehen in der Regel<br />

nicht. Kaufoptionen werden nicht gewährt.<br />

Die Leasingerlöse beinhalten bedingte Leasingzahlungen<br />

in Höhe von T€ 3.020 (2011 T€ 2.758).<br />

In künftigen Geschäftsjahren erwartet der Konzern<br />

folgende Leasingzahlungen:<br />

T€ 2012 2011<br />

T€ 31.12.12 31.12.11<br />

Aviation 612.846 586.076<br />

Non-Aviation 573.956 548.608<br />

Gesamt 1.186.802 1.134.684<br />

Die Erlöse aus Nutzungsüberlassung beinhalten auch<br />

Leasingerlöse. Diese resultieren im Wesentlichen aus<br />

der Vermietung von Hangars <strong>und</strong> Terminalflächen an die<br />

an Luftverkehr <strong>und</strong> Abfertigung beteiligten Unternehmen<br />

<strong>und</strong> Behörden, der Vermietung sonstiger Gewerbeflächen,<br />

Büro- <strong>und</strong> Konferenzräume <strong>und</strong> der Parkraumbewirtschaftung.<br />

Die Vermietung von Hangar- <strong>und</strong> Terminalflächen erfolgt<br />

überwiegend unbefristet mit Kündigungsfristen bis zu<br />

18 Monaten. In Einzelfällen werden befristete Verträge<br />

vereinbart. Die Restlaufzeiten reichen bis zu 16 Jahre.<br />

Mietverlängerungsoptionen bestehen in der Regel<br />

nicht. Kaufoptionen werden nicht gewährt.<br />

Die Vermietung von Gewerbeflächen, Büro- <strong>und</strong> Konferenzräumen<br />

erfolgt überwiegend unbefristet mit Kündigungsfristen<br />

bis zu 11 Jahren. In Einzelfällen werden<br />

befristete Verträge vereinbart. Die Restlaufzeiten reichen<br />

bis zu 24 Jahre. Mietverlängerungen sind, soweit<br />

vereinbart, über Verlängerungsperioden bis zu 5 Jahren<br />

möglich. Kaufoptionen werden nicht gewährt. Mieter<br />

von Gewerbeflächen entrichten neben einer fixen<br />

Gr<strong>und</strong>miete umsatzabhängige Zusatzentgelte.<br />

In einem Jahr 66.680 64.870<br />

In 2 bis 5 Jahren 169.241 175.148<br />

Nach 5 Jahren 216.065 245.312<br />

Gesamt 451.986 485.330<br />

Angaben zu den Buchwerten der Vermögenswerte, die<br />

Gegenstand eines Leasingverhältnisses sind, sind in<br />

Kapitel VIII.2 <strong>und</strong> F.VIII.3 zu finden.<br />

2. Aktivierte Eigenleistungen<br />

Der Buchwert der aktivierten Eigenleistungen betrifft<br />

im Wesentlichen Planungsleistungen im Zusammenhang<br />

mit der Errichtung einer dritten Start- <strong>und</strong> Landebahn.<br />

3. Sonstige Erträge<br />

Die sonstigen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:<br />

T€ 2012 2011<br />

Erträge aus der Auflösung<br />

von sonstigen Rückstellungen 10.435 83.518<br />

Erträge in Zusammenhang mit<br />

Schäden <strong>und</strong> Schadensersatzleistungen<br />

9.070 1.529<br />

Erträge aus der Werbeflächenvermarktung<br />

7.707 6.162<br />

Sonstige Erträge aus der<br />

Ausbuchung von Schulden 7.242 6.473<br />

Übrige 10.354 25.869<br />

Gesamt 44.808 123.551<br />

Die Erträge aus Wechselkursgewinnen sind insgesamt<br />

von untergeordneter Bedeutung.<br />

162<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

p Konzern-Anhang<br />

4. Materialaufwand<br />

Die Materialaufwendungen setzen sich wie folgt<br />

zusammen:<br />

6. Sonstige Aufwendungen<br />

Die sonstigen Aufwendungen setzen sich wie folgt<br />

zusammen:<br />

T€ 2012 2011<br />

T€ 2012 2011<br />

Aufwendungen für Roh-,<br />

Hilfs- <strong>und</strong> Betriebsstoffe –166.669 –154.277<br />

Aufwendungen für<br />

bezogene Leistungen –157.197 –148.286<br />

Gesamt –323.866 –302.563<br />

5. Personalaufwand<br />

Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:<br />

T€ 2012 2011<br />

Löhne <strong>und</strong> Gehälter –269.705 –250.232<br />

Sozialabgaben <strong>und</strong><br />

Unterstützungsleistungen –47.946 –45.592<br />

Aufwendungen für leistungsorientierte<br />

Versorgungspläne –346 –354<br />

Aufwendungen für beitragsorientierte<br />

Versorgungspläne –15.624 –14.857<br />

Aufwendungen für Altersvorsorge –15.970 –15.211<br />

Gesamt –333.621 –311.035<br />

Die durchschnittliche Anzahl der im Geschäftsjahr<br />

beschäftigten Mitarbeiter kann der nachfolgenden<br />

Übersicht entnommen werden:<br />

2012 2011<br />

Arbeitnehmer (unbefristet/<br />

befristet beschäftigt, Trainees) 7.384 6.670<br />

Auszubildende 232 222<br />

Gesamt 7.616 6.892<br />

Personalnebenkosten –14.208 –16.505<br />

Beiträge <strong>und</strong> Gebühren für<br />

öffentliche Versorgungsleistungen<br />

sowie sonstige Gebühren –9.110 –8.648<br />

Aufwendungen für<br />

Beratungsleistungen –9.040 –9.962<br />

Aufwendungen für<br />

Werbemaßnahmen –8.438 –8.207<br />

Leasingaufwendungen –6.584 –6.739<br />

Aufwendungen für Versicherungen –6.187 –7.022<br />

Mietnebenkosten <strong>und</strong> Aufwendungen<br />

für Bürokommunikation –4.028 –3.928<br />

Sonstige Aufwendungen<br />

in Zusammenhang mit Schäden –3.461 –1.598<br />

Zuführungen zu sonstigen<br />

Rückstellungen –2.343 –88.761<br />

Sonstige Aufwendungen für<br />

Instandhaltungen <strong>und</strong> Reparaturen –2.678 –1.171<br />

Aufwendungen für sonstige Steuern –2.097 –2.109<br />

Aufwendungen für Projektkosten –1.985 –2.147<br />

Verluste aus Anlagenabgängen –444 –1.337<br />

Übrige –8.267 –2.365<br />

Gesamt –78.870 –160.499<br />

Die Aufwendungen aus Wechselkursverlusten sind<br />

insgesamt von untergeordneter Bedeutung.<br />

Die übrigen Aufwendungen beinhalten auch Aufwendungen<br />

aus der Erhöhung von Wertminderungen<br />

finanzieller Vermögenswerte. Diese sind den in Kapitel<br />

IV.8.a) beschriebenen Bewertungskategorien wie<br />

folgt zuzuordnen:<br />

T€ 2012 2011<br />

Kredite <strong>und</strong> Forderungen –211 –1.929<br />

Gesamt –211 –1.929<br />

In den übrigen Aufwendungen sind die Honorare des<br />

Abschlussprüfers enthalten. Diese setzen sich aus Abschlussprüfungsleistungen<br />

in Höhe von T€ 131 (2011<br />

T€ 90) <strong>und</strong> sonstigen Leistungen in Höhe von T€ 66<br />

(2011 T€ 95) zusammen.<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

163


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

Die Leasingaufwendungen resultieren im Wesentlichen<br />

aus der kurzfristigen Anmietung von Kraftfahrzeugen<br />

<strong>und</strong> Gebäuden.<br />

Kraftfahrzeuge werden in der Regel über Laufzeiten<br />

von 1 bis 3 Jahren gemietet. Verlängerungs- <strong>und</strong> Kaufoptionen<br />

bestehen in der Regel nicht.<br />

Die Anmietung von Gebäuden erfolgt überwiegend befristet<br />

mit Kündigungsfristen zwischen 2 <strong>und</strong> 12 Monaten.<br />

Die Laufzeiten reichen von 3 bis 5 Jahre. In Einzelfällen<br />

werden unbefristete Verträge vereinbart. Die<br />

Kündigungsfristen betragen in der Regel 6 Monate.<br />

Mietverlängerungen sind, soweit vereinbart, über Verlängerungsperioden<br />

bis zu fünf Jahren möglich. Kaufoptionen<br />

bestehen nicht.<br />

In künftigen Geschäftsjahren hat der Konzern die<br />

folgenden Leasingzahlungen zu leisten:<br />

Mindestleasingzahlungen<br />

T€ 31.12.12 31.12.11<br />

In einem Jahr 3.885 3.843<br />

In 2 bis 5 Jahren 7.084 3.315<br />

Nach 5 Jahren 241 487<br />

Gesamt 11.210 7.645<br />

7. Abschreibungen<br />

Die Abschreibungen setzen sich wie folgt zusammen:<br />

T€ 2012 2011<br />

Planmäßige Abschreibungen –222.940 –242.755<br />

Außerplanmäßige Abschreibungen –12.344 –1.102<br />

Gesamt –235.284 –243.857<br />

Die außerplanmäßigen Abschreibungen entfallen<br />

auf selbstgenutzte Sachanlagen, als Finanzinvestition<br />

gehaltene Immobilien <strong>und</strong> immaterielle Vermögenswerte.<br />

Aufgr<strong>und</strong> erwarteten Mietleerstands wurde eine außerplanmäßige<br />

Abschreibung auf Gebäudeflächen erfasst,<br />

die der Vermietung im Rahmen der betrieblichen<br />

Tätigkeit dienen. Die Abschreibung beträgt T€ 12.276.<br />

Maßstab für die Ermittlung des erzielbaren Betrags ist<br />

der Nutzungswert. Dabei handelt es sich um den Barwert<br />

der verbleibenden Zahlungsmittelüberschüsse<br />

aus der Vermietung dieser Flächen. Der Barwertermittlung<br />

liegt ein Diskontsatz (Liegenschaftszins) in Höhe<br />

von 6,5 % zugr<strong>und</strong>e.<br />

Im Jahr 2011 erfolgten außerplanmäßige Abschreibungen<br />

auf Betriebs- <strong>und</strong> Geschäftsausstattung in Höhe<br />

von T€ 337 wegen Beschädigung <strong>und</strong> Aussonderung.<br />

Der Nettoveräußerungswert ist in diesen Fällen vernachlässigbar.<br />

Es wurde eine Vollabschreibung vorgenommen.<br />

Die außerplanmäßigen Abschreibungen auf immaterielle<br />

Vermögenswerte (T€ 64, 2011 T€ 765) entfallen im<br />

Wesentlichen auf Emissionsrechte. Diese sind Ergebnis<br />

des jährlichen Wertminderungstests für Emissionsrechte.<br />

Bei Emissionsrechten handelt es sich um immaterielle<br />

Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer.<br />

Der erzielbare Betrag der Emissionsrechte<br />

entspricht dem beizulegenden Zeitwert nach Veräußerungskosten.<br />

Da Emissionsrechte auf aktiven Märkten<br />

gehandelt werden, sind notierte Marktwerte jederzeit<br />

verfügbar.<br />

8. Finanzergebnis<br />

Das Zinsergebnis setzt sich wie folgt zusammen:<br />

T€ 2012 2011<br />

Zinserträge aus kurzfristigen<br />

Geldanlagen <strong>und</strong> sonstigen<br />

Forderungen 7.632 8.854<br />

Zinsaufwendungen aus<br />

Finanzschulden –126.848 –136.199<br />

Transaktionskosten aus<br />

Finanzschulden –266 –700<br />

Zinsergebnis aus<br />

Finanzinstrumenten –119.482 –128.045<br />

Übrige Zinserträge 1.189 26<br />

Übrige Zinsaufwendungen –4.089 –8.656<br />

Übriges Zinsergebnis –2.900 –8.630<br />

Gesamt –122.382 –136.675<br />

Die übrigen Zinserträge <strong>und</strong> -aufwendungen resultieren<br />

im Wesentlichen aus der Bewertung von langfristigen<br />

sonstigen Rückstellungen <strong>und</strong> Verpflichtungen aus<br />

Leistungen an Arbeitnehmer mit dem Barwert.<br />

164<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

p Konzern-Anhang<br />

Das sonstige Finanzergebnis setzt sich wie folgt<br />

zusammen:<br />

T€ 2012 2011<br />

Ertrag aus Ergebnisübernahme 494 591<br />

Nettogewinne aus<br />

Finanzinstrumenten 13.660 7.037<br />

Sonstige Finanzerträge 14.154 7.628<br />

Aufwand aus Ergebnisübernahme 0 0<br />

Nettoverluste aus<br />

Finanzinstrumenten –5.993 –2.203<br />

Sonstige Finanzaufwendungen –5.993 –2.203<br />

Gesamt 8.161 5.425<br />

Die Nettogewinne aus der Neubewertung von Finanzinstrumenten<br />

entfallen auf die in Kapitel IV.8.a) genannten<br />

Bewertungskategorien wie folgt:<br />

T€ 2012 2011<br />

Finanzielle Vermögenswerte 0 0<br />

Zum beizulegenden Zeitwert<br />

designiert 208 95<br />

Zum beizulegenden Zeitwert<br />

freistehend 773 413<br />

Zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten 12.679 6.529<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten 13.660 7.037<br />

Gesamt 13.660 7.037<br />

Die Nettoverluste aus der Neubewertung von Finanzinstrumenten<br />

entfallen auf die in Kapitel IV.8.a) beschriebenen<br />

Bewertungskategorien wie folgt:<br />

T€ 2012 2011<br />

Finanzielle Vermögenswerte 0 0<br />

Zum beizulegenden Zeitwert<br />

designiert –175 –24<br />

Zum beizulegenden Zeitwert<br />

freistehend 0 0<br />

Zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten –5.818 –2.179<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten –5.993 –2.203<br />

Gesamt –5.993 –2.203<br />

9. Ertragsteuern<br />

Der Ertragsteueraufwand beinhaltet Aufwendungen<br />

für Gewerbesteuer in Höhe von T€ 24.672 (2011<br />

T€ 18.548) <strong>und</strong> für Körperschaftsteuer in Höhe von<br />

T€ 8.128 (2011 T€ 5.377). Der latente Steueraufwand<br />

beträgt T€ 37.177 (2011 T€ 26.816).<br />

Für die Bewertung latenter Steueransprüche <strong>und</strong><br />

-schulden sind die im Zeitpunkt der Realisation erwarteten<br />

Steuersätze maßgeblich (siehe Kapitel IV.14).<br />

Den latenten Steuern im vorliegenden Konzernabschluss<br />

liegen Steuersätze zwischen 24,23 %<br />

(31.12.2011 24,23 %, 01.01.2011 24,23 %) <strong>und</strong> 27,80 %<br />

(31.12.2011 27,66 %, 01.01.2011 27,66 %) zugr<strong>und</strong>e.<br />

Der Steuersatz beinhaltet Körperschaftsteuer <strong>und</strong><br />

Solidaritätszuschlag in Höhe von 15,83 % (31.12.2011<br />

15,83 %, 01.01.2011 15,83 %). Der Gewerbesteuersatz<br />

beträgt zwischen 8,40 % (31.12.2011 8,40 %,<br />

01.01.2011 8,40 %) <strong>und</strong> 11,97 % (31.12.2011 11,83 %,<br />

01.01.2011 11,83 %). Die Erhöhung des Gewerbesteuersatzes<br />

ist auf eine geänderte Gewerbesteuerzerlegung<br />

zurückzuführen.<br />

Wäre das Jahresergebnis des vorliegenden Konzernabschlusses<br />

Gr<strong>und</strong>lage der Besteuerung, wäre für das<br />

laufende Geschäftsjahr ein Ertragsteueraufwand in Höhe<br />

von T€ 45.960 (2011 T€ 34.596) zu erwarten. Unterschiede<br />

zwischen dem erwarteten <strong>und</strong> dem tatsächlichen<br />

Ertragsteueraufwand werden zum Teil durch den<br />

latenten Steueraufwand beziehungsweise -ertrag aus<br />

der Veränderung aktiver <strong>und</strong> passiver latenter Steuern<br />

ausgeglichen. Die verbleibende Abweichung ist auf die<br />

folgenden Ursachen zurückzuführen:<br />

T€ 2012 2011<br />

Ergebnis vor Steuern (EBT) 165.324 125.075<br />

Steuersatz 27,80 % 27,66 %<br />

Erwarteter<br />

Ertragsteuer aufwand/-ertrag –45.960 –34.596<br />

Hinzurechnungen<br />

zum Gewerbeertrag –4.839 –4.231<br />

Kürzungen des Gewerbeertrags 5.416 5.427<br />

Abweichungen vom<br />

erwarteten Steuersatz –13.328 –7.191<br />

Verlust- <strong>und</strong> Zinsvorträge<br />

außer Ansatz 0 73<br />

Nutzung von Verlust- <strong>und</strong><br />

Zinsvorträgen außer Ansatz 0 13<br />

Änderung der latenten Steuern<br />

aufgr<strong>und</strong> Änderung des<br />

Steuersatzes –2.264 0<br />

Nicht abzugsfähige Aufwendungen 3.952 5.832<br />

Steuerfreie Erträge 153 1.191<br />

Periodenfremde<br />

tatsächliche Steuern 2.200 –2.277<br />

Periodenfremde latente Steuern 1.345 0<br />

Steuereffekt aus deutschen<br />

Personengesellschaften –4.059 –7.139<br />

Übrige Effekte –12.593 –7.843<br />

Ertragsteueraufwand –69.977 –50.741<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

165


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

VIII. Erläuterungen zur Konzern-Bilanz<br />

1. Immaterielle Vermögenswerte<br />

Die Buchwerte der immateriellen Vermögenswerte<br />

entwickelten sich wie folgt:<br />

Immaterielle Vermögenswerte<br />

Erworben Selbsterstellt Gesamt<br />

T€ Übrige Anzahlungen davon fertig davon unfertig<br />

Anschaffungs- <strong>und</strong> Herstellungskosten<br />

Stand zum 01.01.12 31.471 0 554 0 32.025<br />

Zugänge 2.782 265 0 0 3.047<br />

Abgänge –281 0 –149 0 –430<br />

Umbuchungen / Umgliederungen 720 0 0 0 720<br />

Stand zum 31.12.12 34.692 265 405 0 35.362<br />

Kumulierte Abschreibungen<br />

Stand zum 01.01.12 25.210 0 98 0 25.308<br />

Planmäßig 2.074 0 81 0 2.155<br />

Wertminderungen 64 0 0 0 64<br />

Abgänge –281 0 –44 0 –325<br />

Umbuchungen / Umgliederungen –6 0 0 0 –6<br />

Stand zum 31.12.12 27.061 0 135 0 27.196<br />

Buchwert zum 01.01.12 6.261 0 456 0 6.717<br />

Buchwert zum 31.12.12 7.631 265 270 0 8.166<br />

Immaterielle Vermögenswerte<br />

Erworben Selbsterstellt Gesamt<br />

T€ Übrige Anzahlungen davon fertig davon unfertig<br />

Anschaffungs- <strong>und</strong> Herstellungskosten<br />

Stand zum 01.01.11 28.157 192 251 0 28.600<br />

Zugänge 4.710 0 116 0 4.826<br />

Abgänge –2.797 0 0 0 –2.797<br />

Umbuchungen / Umgliederungen 1.401 –192 187 0 1.396<br />

Stand zum 31.12.11 31.471 0 554 0 32.025<br />

Kumulierte Abschreibungen<br />

Stand zum 01.01.11 24.408 0 26 0 24.434<br />

Planmäßig 1.870 0 72 0 1.942<br />

Wertminderungen 765 0 0 0 765<br />

Abgänge –1.833 0 0 0 –1.833<br />

Stand zum 31.12.11 25.210 0 98 0 25.308<br />

Buchwert zum 01.01.11 3.749 0 225 0 4.166<br />

Buchwert zum 31.12.11 6.261 0 456 0 6.717<br />

Aufwendungen aus Wertminderungen werden in der<br />

Konzern-Gewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnung unter den Abschreibungen<br />

gezeigt. Erträge aus Wertaufholungen<br />

sind unter den sonstigen Erträgen zu finden.<br />

Zu den erworbenen immateriellen Vermögenswerten<br />

zählen Emissionsrechte mit einem Buchwert von<br />

T€ 1.828 (31.12.2011 T€ 1.590, 01.01.2011 T€ 0). Es handelt<br />

sich um immaterielle Vermögenswerte mit einer<br />

unbestimmten Nutzungsdauer.<br />

166<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

p Konzern-Anhang<br />

Es bestehen Verpflichtungen zum Erwerb immaterieller<br />

Vermögenswerte in Höhe von T€ 1.001 (31.12.2011<br />

T€ 17, 01.01.2011 T€ 0).<br />

Soweit die in Kapitel IV.2.b) erläuterten Ansatzvoraussetzungen<br />

für selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte<br />

nicht erfüllt waren, wurden Entwicklungsaufwendungen<br />

nicht angesetzt. Im Berichtsjahr sind keine<br />

Entwicklungsaufwendungen angefallen, die nicht angesetzt<br />

wurden. Im Vorjahr wurden Entwicklungsaufwendungen<br />

in Höhe von T€ 29 nicht angesetzt. Forschungsaufwendungen<br />

sind nicht angefallen.<br />

2. Selbstgenutzte Sachanlagen<br />

Die Buchwerte der selbstgenutzten Sachanlagen<br />

entwickelten sich, wie folgt:<br />

T€ Gr<strong>und</strong>stücke Gebäude<br />

Technische<br />

Anlagen <strong>und</strong><br />

Maschinen<br />

Betriebs<strong>und</strong><br />

Geschäftsausstattung<br />

Geleistete<br />

Anzahlungen<br />

<strong>und</strong><br />

Anlagen<br />

in Bau<br />

Gesamt<br />

Anschaffungs- <strong>und</strong> Herstellungskosten<br />

Stand zum 01.01.12 1.881.974 3.424.675 1.390.964 271.952 187.490 7.157.055<br />

Zugänge 10.968 16.373 54.100 23.249 119.946 224.636<br />

Abgänge –626 –986 –6.479 –9.104 –1.691 –18.886<br />

Umbuchungen/Umgliederungen 4.725 4.348 28.081 1.354 –40.894 –2.386<br />

Stand zum 31.12.12 1.897.041 3.444.410 1.466.666 287.451 264.851 7.360.419<br />

Kumulierte Abschreibungen<br />

Stand zum 01.01.12 16.917 1.400.092 881.792 225.177 0 2.523.978<br />

Planmäßig 0 138.379 47.792 17.870 0 204.041<br />

Wertminderungen 0 12.276 0 0 0 12.276<br />

Abgänge 0 600 –6.231 –8.893 0 –14.524<br />

Umbuchungen/Umgliederungen 0 0 0 6 0 6<br />

Stand zum 31.12.12 16.917 1.551.347 923.353 234.160 0 2.725.777<br />

Buchwert zum 01.01.12 1.865.057 2.024.583 509.172 46.775 187.490 4.633.077<br />

Buchwert zum 31.12.12 1.880.124 1.893.063 543.313 53.291 264.851 4.634.642<br />

T€ Gr<strong>und</strong>stücke Gebäude<br />

Technische<br />

Anlagen <strong>und</strong><br />

Maschinen<br />

Betriebs<strong>und</strong><br />

Geschäftsausstattung<br />

Geleistete<br />

Anzahlungen<br />

<strong>und</strong><br />

Anlagen<br />

in Bau<br />

Gesamt<br />

Anschaffungs- <strong>und</strong> Herstellungskosten<br />

Stand zum 01.01.11 1.890.556 3.416.181 1.413.394 259.342 103.744 7.083.217<br />

Zugänge 5.046 20.892 3.236 12.465 92.432 134.071<br />

Abgänge –1.222 0 –31.394 –32 –330 –32.978<br />

Umbuchungen/Umgliederungen –12.406 –12.398 5.728 177 –8.356 –27.255<br />

Stand zum 31.12.11 1.881.974 3.424.675 1.390.964 271.952 187.490 7.157.055<br />

Kumulierte Abschreibungen<br />

Stand zum 01.01.11 19.713 1.255.883 853.437 209.945 0 2.338.978<br />

Planmäßig 0 150.188 58.508 13.518 0 222.214<br />

Wertminderungen 0 0 0 337 0 337<br />

Abgänge –276 0 –30.153 1.377 0 –29.052<br />

Umbuchungen/Umgliederungen –2.520 –5.979 0 0 0 –8.499<br />

Stand zum 31.12.11 16.917 1.400.092 881.792 225.177 0 2.523.978<br />

Buchwert zum 01.01.11 1.870.843 2.160.298 559.957 49.397 103.744 4.744.239<br />

Buchwert zum 31.12.11 1.865.057 2.024.583 509.172 46.775 187.490 4.633.077<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

167


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

Aufwendungen aus Wertminderungen werden in der<br />

Konzern-Gewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnung unter den Abschreibungen<br />

gezeigt. Erträge aus Wertaufholungen<br />

sind unter den sonstigen Erträgen zu finden.<br />

Die Gr<strong>und</strong>stücke sind zum Teil mit Erbbaurechten,<br />

Nießbrauch <strong>und</strong> ähnlichen Rechten belastet. Der Buchwert<br />

dieser Gr<strong>und</strong>stücke beträgt T€ 4.096 (31.12.2011<br />

T€ 440, 01.01.2011 T€ 440). Die Malto Gr<strong>und</strong>stücks-Verwaltungsgesellschaft<br />

mbH & Co. KG (Malto) hat zulasten<br />

eines Gr<strong>und</strong>stücks eine Gr<strong>und</strong>schuld bestellt. Das<br />

Gr<strong>und</strong>stück steht im zivilrechtlichen Eigentum der Malto.<br />

Die Flughafen München GmbH ist an der Malto<br />

nicht gesellschaftsrechtlich beteiligt.<br />

Von den Gebäuden der Tochterunternehmen der<br />

Flughafen München GmbH dienen T€ 1.166.803<br />

(31.12.2011 T€ 1.262.803, 01.01.2011 T€ 1.308.522),<br />

von den technischen Anlagen <strong>und</strong> Maschinen der<br />

Tochterunternehmen dienen insgesamt T€ 214.387<br />

(31.12.2011 T€ 164.149, 01.01.2011 T€ 179.174) als Sicherheiten<br />

für langfristige Darlehen. Die Flughafen<br />

München GmbH selbst hat keine Vermögenswerte<br />

als Sicherheiten für Fremdkapital gestellt.<br />

Es bestehen Verpflichtungen zum Erwerb von Sachanlagen<br />

in Höhe von T€ 303.753 (31.12.2011 T€ 103.265,<br />

01.01.2011 T€ 13.357).<br />

Als Ausgleich für die Beschädigung oder den Verlust<br />

von Sachanlagen hat der Flughafen München keine<br />

Entschädigungen erhalten <strong>und</strong> ergebniswirksam vereinnahmt.<br />

Die Auswirkungen von Schätzungsänderungen auf das<br />

Anlagevermögen sind insgesamt von untergeordneter<br />

Bedeutung.<br />

Die Zugänge zu den Anschaffungs- <strong>und</strong> Herstellungskosten<br />

der Anlagen in Bau beinhalten allgemeine<br />

Fremdkapitalkosten in Höhe von T€ 562 (31.12.2011<br />

T€ 0, 01.01.2011 T€ 0) <strong>und</strong> Fremdkapitalkosten aus<br />

direkter Projektfinanzierung in Höhe von T€ 436<br />

(31.12.2011 T€ 0, 01.01.2011 T€ 0). Der Aktivierung<br />

allgemeiner Fremdkapitalkosten im Berichtsjahr<br />

liegt eine Kapitalisierungsquote von 4,7 % zugr<strong>und</strong>e.<br />

Die Betriebs- <strong>und</strong> Geschäftsausstattung beinhaltet Vermögenswerte<br />

aus Finanzierungsleasing. Der Buchwert<br />

der Betriebs- <strong>und</strong> Geschäftsausstattung aus Finanzierungsleasing<br />

entwickelte sich wie folgt:<br />

T€<br />

Betriebs- <strong>und</strong><br />

Geschäftsausstattung<br />

Betriebs- <strong>und</strong><br />

Geschäftsausstattung<br />

Anschaffungs- <strong>und</strong> Herstellungskosten<br />

Anschaffungs- <strong>und</strong> Herstellungskosten<br />

Stand zum 01.01.12 5.685 Stand zum 01.01.11 4.341<br />

Zugänge 111 Zugänge 1.344<br />

Abgänge 0 Abgänge 0<br />

Stand zum 31.12.12 5.796 Stand zum 31.12.11 5.685<br />

Kumulierte Abschreibungen<br />

Kumulierte Abschreibungen<br />

Stand zum 01.01.12 4.358 Stand zum 01.01.11 3.616<br />

Planmäßig 672 Planmäßig 742<br />

Wertminderungen 0 Wertminderungen 0<br />

Wertaufholungen 0 Wertaufholungen 0<br />

Abgänge 0 Abgänge 0<br />

Stand zum 31.12.12 5.030 Stand zum 31.12.11 4.358<br />

Buchwert zum 01.01.12 1.327 Buchwert zum 01.01.11 725<br />

Buchwert zum 31.12.12 766 Buchwert zum 31.12.11 1.327<br />

168<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

p Konzern-Anhang<br />

Weitere Angaben zu Finanzierungsleasingverhältnissen<br />

sind in Kapitel VIII.15.d) zu finden.<br />

Der Buchwert der selbstgenutzten Gr<strong>und</strong>stücke <strong>und</strong><br />

Gebäude beinhaltet Vermögenswerte, die Gegenstand<br />

operativer Leasingverhältnisse sind. Der Buchwert dieser<br />

Vermögenswerte entwickelte sich wie folgt:<br />

T€ Gr<strong>und</strong>stücke Gebäude Gr<strong>und</strong>stücke Gebäude<br />

Anschaffungs- <strong>und</strong> Herstellungskosten<br />

Anschaffungs- <strong>und</strong> Herstellungskosten<br />

Stand zum 01.01.12 111.360 499.539 Stand zum 01.01.11 111.360 498.753<br />

Zugänge 0 220 Zugänge 0 748<br />

Abgänge 0 0 Abgänge 0 0<br />

Umbuchungen 0 22 Umbuchungen 0 38<br />

Stand zum 31.12.12 111.360 499.781 Stand zum 31.12.11 111.360 499.539<br />

Kumulierte Abschreibungen<br />

Kumulierte Abschreibungen<br />

Stand zum 01.01.12 0 110.814 Stand zum 01.01.11 0 74.501<br />

Planmäßig 0 34.654 Planmäßig 0 36.313<br />

Wertminderungen 0 12.275 Wertminderungen 0 0<br />

Wertaufholungen 0 0 Wertaufholungen 0 0<br />

Abgänge 0 0 Abgänge 0 0<br />

Umbuchungen 0 10 Umbuchungen 0 0<br />

Stand zum 31.12.12 0 157.753 Stand zum 31.12.11 0 110.814<br />

Buchwert zum 01.01.12 111.360 388.725 Buchwert zum 01.01.11 111.360 424.252<br />

Buchwert zum 31.12.12 111.360 342.028 Buchwert zum 31.12.11 111.360 388.725<br />

3. Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien<br />

Die Buchwerte der als Finanzinvestition gehaltenen<br />

Immobilien entwickelten sich wie folgt:<br />

T€ Gr<strong>und</strong>stücke Gebäude Gesamt<br />

Anschaffungs- <strong>und</strong> Herstellungskosten<br />

Stand zum 01.01.12 40.751 195.130 235.881<br />

Zugänge 8.050 100 8.150<br />

Abgänge –114 0 –114<br />

Umbuchungen/Umgliederungen 430 0 430<br />

Stand zum 31.12.12 49.117 195.230 244.347<br />

Kumulierte Abschreibungen<br />

Stand zum 01.01.12 2.310 24.577 26.887<br />

Planmäßig 0 16.744 16.744<br />

Wertminderungen 4 0 4<br />

Abgänge –4 0 –4<br />

Umbuchungen/Umgliederungen 0 0 0<br />

Stand zum 31.12.12 2.310 41.321 43.631<br />

Buchwert zum 01.01.12 38.441 170.553 208.994<br />

Buchwert zum 31.12.12 46.807 153.909 200.716<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

169


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

T€ Gr<strong>und</strong>stücke Gebäude Gesamt<br />

Anschaffungs- <strong>und</strong> Herstellungskosten<br />

Stand zum 01.01.11 25.883 181.647 207.530<br />

Zugänge 2.404 358 2.762<br />

Abgänge –270 0 –270<br />

Umbuchungen/Umgliederungen 12.734 13.125 25.859<br />

Stand zum 31.12.11 40.751 195.130 235.881<br />

Kumulierte Abschreibungen<br />

Stand zum 01.01.11 0 0 0<br />

Planmäßig 0 18.599 18.599<br />

Abgänge –211 0 –211<br />

Umbuchungen/Umgliederungen 2.521 5.978 8.499<br />

Stand zum 31.12.11 2.310 24.577 26.887<br />

Buchwert zum 01.01.11 25.883 181.647 207.530<br />

Buchwert zum 31.12.11 38.441 170.553 208.994<br />

Aufwendungen aus Wertminderungen werden in der<br />

Konzern-Gewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnung unter den Abschreibungen<br />

gezeigt. Erträge aus Wertaufholungen<br />

sind unter den sonstigen Erträgen zu finden.<br />

Aus der Vermietung von als Finanzinvestition gehaltenen<br />

Immobilien hat der Flughafen München Erträge in<br />

Höhe von T€ 14.877 (2011 T€ 14.058) realisiert. Die Betriebsaufwendungen<br />

(einschließlich der Aufwendungen<br />

für Reparaturen <strong>und</strong> Wartung) betrugen T€ 906<br />

(2011 T€ 1.008).<br />

Es bestehen Verpflichtungen zum Erwerb von als Finanzinvestition<br />

gehaltenen Immobilien <strong>und</strong> zur Errichtung<br />

von Erweiterungsbauten für als Finanzinvestition<br />

gehaltene Immobilien in Höhe von T€ 64.800<br />

(31.12.2011 T€ 68.200, 01.01.2011 T€ 0).<br />

Die als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien sind<br />

zum Teil mit Rechten Dritter (unter anderem Erbbaurechten)<br />

belastet. Der Buchwert dieser Immobilien beträgt<br />

T€ 12.487 (31.12.2011 T€ 6.827, 01.01.2011<br />

T€ 6.595).<br />

Von den als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien<br />

der Tochterunternehmen der Flughafen München<br />

GmbH dienen T€ 147.727 (31.12.2011 T€ 163.757,<br />

01.01.2011 T€ 181.647) als Sicherheiten für langfristige<br />

Darlehen. Die Flughafen München GmbH selbst hat<br />

keine Vermögenswerte als Sicherheiten für Fremdkapital<br />

gestellt.<br />

Abschreibungsmethoden <strong>und</strong> Nutzungsdauern zu den<br />

als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien wurden in<br />

Kapitel IV.6 dargelegt.<br />

Der beizulegende Zeitwert aller als Finanzinvestition<br />

gehaltenen Immobilien beträgt T€ 288.693 (31.12.2011<br />

T€ 292.278, 01.01.2011 T€ 216.903).<br />

Die als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien sind<br />

Gegenstand operativer Leasingverhältnisse. Der Anteil<br />

der nicht vermieteten als Finanzinvestition gehaltenen<br />

Immobilien ist insgesamt von untergeordneter<br />

Bedeutung.<br />

170<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

p Konzern-Anhang<br />

4. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen<br />

Der Buchwert der Beteiligungen an assoziierten<br />

Unternehmen setzt sich wie folgt zusammen:<br />

T€ 31.12.12 31.12.11 01.01.11<br />

Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 1.917 3.061 4.033<br />

Anteil der Flughafen München GmbH 49 % 49 % 49 %<br />

Gesamt Anteilig Gesamt Anteilig Gesamt Anteilig<br />

Vermögenswerte 10.313 5.053 11.038 5.409 22.498 11.024<br />

Schulden 6.401 3.136 4.791 2.348 12.998 6.369<br />

Eigenkapital 3.912 1.917 6.247 3.061 9.500 4.655<br />

Umsatzerlöse 24.277 11.896 27.925 13.683<br />

Jahresergebnis 2.365 1.159 4.707 2.306<br />

Das Geschäftsjahr des assoziierten Unternehmens<br />

beginnt mit dem 01.10. <strong>und</strong> endet mit dem 30.09.<br />

des Folgejahres. Ein Zwischenabschluss wird nicht<br />

erstellt. Der Abschluss wird mit abweichendem<br />

Stichtag nach Anpassung um Ergebnisse aus wesentlichen<br />

Geschäftsvorfällen zwischen dem 01.10.<br />

<strong>und</strong> dem 31.12. einbezogen.<br />

Nicht angesetzte Verlustanteile bestehen nicht.<br />

5. Langfristige finanzielle Vermögenswerte<br />

Buchwerte <strong>und</strong> Marktwerte der langfristigen finanziellen<br />

Vermögenswerte sind den in Kapitel IV.8.a) beschriebenen<br />

Bewertungskategorien wie folgt zuzuordnen:<br />

31.12.12<br />

Zum beizulegenden<br />

Zeitwert<br />

Zur Veräußerung<br />

verfügbar<br />

Kredite <strong>und</strong><br />

Forderungen<br />

Gesamt<br />

31.12. 31.12. 31.12. 31.12.<br />

T€ BW 1 MW 2 BW 1 MW 2 BW 1 MW 2 BW 1 MW 2<br />

Sonstige<br />

Forderungen 0 0 0 0 18.606 19.303 18.606 19.303<br />

Forderungen 0 0 0 0 18.606 19.303 18.606 19.303<br />

Originäre finanzielle<br />

Vermögenswerte 0 0 179 179 0 0 179 179<br />

Derivative finanzielle<br />

Vermögenswerte 10.458 10.458 0 0 0 0 10.458 10.458<br />

Sonstiges<br />

Finanzvermögen 10.458 10.458 179 179 0 0 10.637 10.637<br />

Langfristige<br />

finanzielle<br />

Vermögenswerte 10.458 10.458 179 179 18.606 19.303 29.243 29.940<br />

1<br />

BW = Buchwert<br />

2<br />

MW = Marktwert<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

171


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

Zum beizulegenden<br />

Zeitwert<br />

Zur Veräußerung<br />

verfügbar<br />

31.12.11<br />

Kredite <strong>und</strong><br />

Forderungen<br />

Gesamt<br />

31.12. 01.01. 31.12. 01.01. 31.12. 01.01. 31.12. 01.01.<br />

T€ BW 1 MW 2 BW 1 BW 1 MW 2 BW 1 BW 1 MW 2 BW 1 BW 1 MW 2 BW 1<br />

Sonstige<br />

Forderungen 0 0 0 0 0 0 17.199 19.794 16.014 17.199 19.794 16.014<br />

Forderungen 0 0 0 0 0 0 17.199 19.794 16.014 17.199 19.794 16.014<br />

Originäre finanzielle<br />

Vermögenswerte 0 0 0 179 179 179 0 0 0 179 179 179<br />

Derivative finanzielle<br />

Vermögenswerte 18.246 18.246 21.004 0 0 0 0 0 0 18.246 18.246 21.004<br />

Sonstiges<br />

Finanzvermögen 18.246 18.246 21.004 179 179 179 0 0 0 18.425 18.425 21.183<br />

Langfristige<br />

finanzielle<br />

Vermögenswerte 18.246 18.246 21.004 179 179 179 17.199 19.794 16.014 35.624 38.219 37.197<br />

1<br />

BW = Buchwert<br />

2<br />

MW = Marktwert<br />

Die angegebenen Marktwerte werden unter Berücksichtigung<br />

der am Stichtag gegebenen Marktverhältnisse<br />

ermittelt. Der Marktwert entspricht dem Barwert<br />

der Zahlungsmittelzuflüsse aus dem jeweiligen Finanzinstrument.<br />

Zur Bestimmung der Barwerte werden<br />

Diskontsätze aus risikoadjustierten Zinsstrukturkurven<br />

des jeweiligen Währungsraums abgeleitet.<br />

Die langfristigen finanziellen Vermögenswerte bestehen<br />

gegenüber Kontrahenten hoher Bonität. Signifikante<br />

Kreditrisiken sind nicht erkennbar. Der Buchwert<br />

der langfristigen finanziellen Vermögenswerte beinhaltet<br />

dementsprechend keine Wertminderungen. Sie<br />

wurden ausnahmslos als nicht fällig eingestuft.<br />

a) Langfristige sonstige Forderungen<br />

Der Buchwert der langfristigen sonstigen Forderungen<br />

beinhaltet im Wesentlichen Forderungen an nicht beherrschende<br />

Gesellschafter aus Verlustübernahme in<br />

Höhe von T€ 18.370 (31.12.2011 T€ 16.827, 01.01.2011<br />

T€ 15.413).<br />

b) Langfristige derivative finanzielle<br />

Vermögenswerte<br />

Erläuterungen zu Derivaten <strong>und</strong> Sicherungsbeziehungen<br />

sind in Kapitel VIII.16 zu finden.<br />

172<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

p Konzern-Anhang<br />

6. Latente Ertragsteuern<br />

Aktive <strong>und</strong> passive latente Steuern sind unter Bezugnahme<br />

auf ihre Entstehung den folgenden Kategorien<br />

zuzuordnen:<br />

Aktive Latente Steuern<br />

Passive Latente Steuern<br />

31.12.12 2011 31.12.12 2011<br />

T€ 31.12. 01.01. 31.12. 01.01.<br />

Immaterielle Vermögenswerte 0 90 98 –678 –527 –99<br />

Selbstgenutzte Sachanlagen 4.885 4 6 –486.363 –484.719 –492.001<br />

Als Finanzinvestition gehaltene Sachanlagen 2.615 0 0 0 0 0<br />

Finanzielle Vermögenswerte 0 514 250 –96 –88 0<br />

davon Derivate zur Absicherung von Zahlungsmittelströmen 0 0 0 0 0 0<br />

Vorräte 505 0 0 –337 –313 –261<br />

Übrige Vermögenswerte 214 0 0 –395 –185 –105<br />

Vermögenswerte 8.219 608 354 –487.869 –485.832 –492.466<br />

Finanzschulden 34.913 23.503 20.064 –19.567 –2.016 0<br />

davon Derivate zur Absicherung von Zahlungsmittelströmen 21.663 7.780 5.492 0 0 0<br />

Rückstellungen 6.677 7.818 27.894 –7.825 –7.952 –6.333<br />

Leistungen an Arbeitnehmer 4.519 2.798 2.506 0 –27 –4<br />

davon Pensionszusagen <strong>und</strong> sonstige langfristige Leistungen 4.519 2.798 2.506 0 –27 –4<br />

Sonstige Schulden 7 104 120 –113 –10.545 –13.223<br />

Schulden 46.116 34.223 50.584 –27.505 –20.540 –19.560<br />

Konsolidierung 2.289 1.215 117 –9.253 –4.452 –3.951<br />

Verlustvorträge 7.688 20.728 29.235<br />

Zinsvorträge 0 17.744 22.618<br />

Verlust- <strong>und</strong> Zinsvorträge 7.688 38.472 51.853<br />

Gesamt 64.312 74.518 102.908 –524.627 –510.824 –515.977<br />

Saldierung –58.867 –74.518 –102.908 58.867 74.518 102.908<br />

Ansatz 5.445 0 0 –465.760 –436.306 –413.069<br />

Die Auswirkungen der Veränderung aktiver <strong>und</strong> passiver<br />

latenter Steuern auf das Konzernjahresergebnis<br />

<strong>und</strong> das sonstige Ergebnis werden in folgender Übersicht<br />

dargestellt:<br />

T€ 31.12.12 31.12.11<br />

Stand zum 01.01. –436.306 –413.069<br />

Derivate zur Absicherung von Zahlungsmittelströmen 2.394 –1.291<br />

Pensionszusagen <strong>und</strong> sonstige langfristige Leistungen 69 269<br />

Übrige temporäre Differenzen –8.856 –12.413<br />

Verlust- <strong>und</strong> Zinsvorträge –30.784 –13.381<br />

Ergebniswirksame latente Steuern –37.177 –26.815<br />

Derivate zur Absicherung von Zahlungsmittelströmen 11.489 3.579<br />

Pensionszusagen <strong>und</strong> sonstige langfristige Leistungen 1.679 0<br />

Ergebnisneutrale latente Steuern 13.168 3.579<br />

Stand zum 31.12. –460.315 –436.306<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

173


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

Von den gewerbesteuerlichen Verlustvorträgen sind<br />

T€ 4.363 (31.12.2011 T€ 3.730, 01.01.2011 T€ 4.072) <strong>und</strong><br />

von den körperschaftsteuerlichen Verlustvorträgen<br />

T€ 4.532 (31.12.2011 T€ 3.873, 01.01.2011 T€ 4.167)<br />

nicht angesetzt worden. Die Verlustvorträge sind<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich unverfallbar.<br />

Vom Buchwert der aktiven latenten Steuern auf<br />

Verlustvorträge entfallen T€ 54 (31.12.2011 T€ 135,<br />

01.01.2011 T€ 62) auf Gesellschaften mit steuerlichen<br />

Verlusten im Berichts- oder Vorjahr. Über den Betrag<br />

der saldierungsfähigen passiven latenten Steuern hinaus,<br />

werden aktive latente Steuern auf Verlustvorträge<br />

nur angesetzt, soweit sie gegen erwartete zu versteuernde<br />

Gewinne verrechnet werden können.<br />

Bei den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen<br />

handelt es sich um Kapital- <strong>und</strong> Personengesellschaften.<br />

Die zwischen dem steuerlichen<br />

Beteiligungsbuchwert der in den Konzernabschluss<br />

einbezogenen Kapitalgesellschaften <strong>und</strong> deren Nettovermögen<br />

nach IFRS bestehenden Differenzen sind<br />

gemäß § 8b Abs. 1 in Verbindung mit § 8b Abs. 5<br />

KStG beziehungsweise § 8b Abs. 2 in Verbindung mit<br />

Abs. 5 KStG zu 95 % von der Besteuerung ausgenommen.<br />

Sie sind für den vorliegenden Konzernabschluss<br />

insgesamt von untergeordneter Bedeutung.<br />

Es erfolgt keine Steuerabgrenzung.<br />

Zwischen dem nach der Spiegelbildmethode abgebildeten<br />

steuerlichen Nettovermögen der Personengesellschaften<br />

<strong>und</strong> dem Nettovermögen nach IFRS entstehen<br />

über die auf Einzelgesellschaftsebene berücksichtigten<br />

temporären Differenzen hinaus keine<br />

weiteren Differenzen.<br />

7. Vorratsvermögen<br />

Der Buchwert der Vorräte setzt sich wie folgt<br />

zusammen:<br />

31.12.12 2011<br />

T€ 31.12. 01.01.<br />

Roh-, Hilfs- <strong>und</strong> Betriebsstoffe 6.773 6.585 5.757<br />

Handelswaren 27.316 25.896 23.925<br />

Fertige <strong>und</strong> unfertige Leistungen 725 806 0<br />

Geleistete Anzahlungen 70 70 70<br />

Buchwert der Vorräte 34.884 33.357 29.752<br />

T€ 343 (31.12.2011 T€ 465, 01.01.2011 T€ 474) des Buchwerts<br />

entfallen auf Vorräte, die mit dem Nettoveräußerungswert<br />

bewertet wurden.<br />

Der Materialaufwand beinhaltet Aufwendungen aus<br />

Wertminderungen in Höhe von T€ 71 (2011 T€ 0). Wertaufholungen<br />

in Höhe von T€ 0 (2011 T€ 33) wurden gegen<br />

den Materialaufwand verrechnet. Der Waren- <strong>und</strong><br />

Materialeinsatz betrug T€ 126.021 (2011 T€ 110.596).<br />

Das Vorratsvermögen ist nicht mit Rechten Dritter<br />

belastet.<br />

8. Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte<br />

Der Buchwert der kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte<br />

ist den in Kapitel IV.8.a) beschriebenen Bewertungskategorien<br />

wie folgt zuzuordnen. Der Buchwert<br />

stellt einen angemessenen Näherungswert für den<br />

Marktwert dar.<br />

Kredite <strong>und</strong> Forderungen<br />

Gesamt<br />

31.12.12 2011 31.12.12 2011<br />

T€ 31.12. 01.01. 31.12. 01.01.<br />

Forderungen aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 50.807 46.620 46.658 50.807 46.620 46.658<br />

Sonstige Forderungen 14.249 13.985 7.226 14.249 13.985 7.226<br />

Forderungen 65.056 60.605 53.884 65.056 60.605 53.884<br />

Sonstiges Finanzvermögen 0 0 0 0 0 0<br />

Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 65.056 60.605 53.884 65.056 60.605 53.884<br />

174<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Finanzbericht<br />

p Konzern-Anhang<br />

a) Kurzfristige Forderungen aus Lieferungen<br />

<strong>und</strong> Leistungen<br />

Signifikante Ausfallrisiken bei Forderungen aus Lieferungen<br />

<strong>und</strong> Leistungen werden durch Wertminderungen<br />

berücksichtigt, soweit ein verlustbringendes Ereignis<br />

eingetreten ist (siehe Kapitel IV.8.d)). Die Wertminderungen<br />

bei Forderungen aus Lieferungen <strong>und</strong><br />

Leistungen werden auf einem gesonderten Wertberichtigungskonto<br />

erfasst. Der Wertberichtigungssaldo<br />

hat sich wie folgt entwickelt:<br />

T€ 01.01.12 Zuführung Verbrauch Auflösung 31.12.12<br />

2.955 211 –884 –746 1.536<br />

T€ 01.01.11 Zuführung Verbrauch Auflösung 31.12.11<br />

3.548 1.929 –81 –2.441 2.955<br />

Anhand der folgenden Analyse wird das Kreditrisiko<br />

aus Forderungen aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen<br />

verdeutlicht:<br />

31.12.12 Buchwert Nicht fällig<br />

Fällig <strong>und</strong><br />

wert berichtigt<br />

Fällig <strong>und</strong> nicht wertberichtigt nach Alter in Tagen:<br />

T€ unter 30 30 bis 180 180 bis 360 über 360<br />

Forderungen aus<br />

Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 50.807 39.008 1.542 7.953 2.007 8 289<br />

31.12.11 Buchwert Nicht fällig<br />

Fällig <strong>und</strong><br />

wert berichtigt<br />

Fällig <strong>und</strong> nicht wertberichtigt nach Alter in Tagen:<br />

T€ unter 30 30 bis 180 180 bis 360 über 360<br />

Forderungen aus<br />

Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 46.620 38.536 3.020 3.795 465 144 660<br />

01.01.11 Buchwert Nicht fällig<br />

Fällig <strong>und</strong><br />

wert berichtigt<br />

Fällig <strong>und</strong> nicht wertberichtigt nach Alter in Tagen:<br />

T€ unter 30 30 bis 180 180 bis 360 über 360<br />

Forderungen aus<br />

Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 46.658 40.084 2.199 2.654 1.587 68 66<br />

Die nicht fälligen Forderungen bestehen gegen Schuldner<br />

unterschiedlicher Bonität. Signifikante Kreditrisiken<br />

sind nicht erkennbar.<br />

Forderungen aus Mietverträgen werden durch die<br />

Hinterlegung von Kautionen <strong>und</strong> Bürgschaften gesichert.<br />

Abfertigungsleistungen werden nur gegen<br />

Hinterlegung von Barsicherheiten <strong>und</strong> Bankbürgschaften<br />

erbracht. T€ 1.317 (31.12.2011 T€ 1.139, 01.01.2011<br />

T€ 1.228) der Forderungen aus Mietverträgen sind<br />

durch Kautionen in Höhe von T€ 952 (31.12.2011<br />

T€ 780, 01.01.2011 T€ 649) gedeckt <strong>und</strong> durch Bürgschaften<br />

in Höhe von T€ 8.505 (31.12.2011 T€ 7.974,<br />

01.01.2011 T€ 6.248), T€ 4.581 (31.12.2011 T€ 4.872,<br />

01.01.2011 T€ 5.244) der Forderungen aus Abfertigungsleistungen<br />

durch Barsicherheiten <strong>und</strong> Bankbürgschaften<br />

in Höhe von T€ 8.076 (31.12.2011<br />

T€ 7.074, 01.01.2011 T€ 7.559).<br />

Von den Forderungen aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen<br />

der Tochterunternehmen der Flughafen München<br />

GmbH wurden T€ 3.073 (31.12.2011 T€ 1.913,<br />

01.01.2011 T€ 4.054) als Sicherheiten für Darlehensschulden<br />

gestellt. Die Gestellung erfolgt als stille<br />

Zession nach § 398 BGB. Die Flughafen München<br />

GmbH selbst hat keine Vermögenswerte als Sicherheiten<br />

für Fremdkapital gestellt.<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

175


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

b) Kurzfristige sonstige Forderungen<br />

Der Buchwert der kurzfristigen sonstigen Forderungen<br />

setzt sich wie folgt zusammen:<br />

10. Flüssige Mittel<br />

Der Buchwert der flüssigen Mittel setzt sich wie folgt<br />

zusammen:<br />

31.12.12 2011<br />

T€ 31.12. 01.01.<br />

31.12.12 2011<br />

T€ 31.12. 01.01.<br />

Lieferantenboni 3.387 2.824 2.000<br />

Forderungen gegen assoziierte<br />

Unternehmen <strong>und</strong> Beteiligungen 2.027 1.185 925<br />

Forderungen gegen Kreditinstitute 1.858 2.090 599<br />

Forderungen aus<br />

Schadensersatzleistungen 1.850 0 0<br />

Debitorische Kreditoren 1.529 3.518 604<br />

Forderungen in Zusammenhang<br />

mit dem Ausscheiden stiller<br />

Gesellschafter 998 1.100 0<br />

Übrige 2.600 3.268 3.098<br />

Gesamt 14.249 13.985 7.226<br />

Signifikante Ausfallrisiken bei kurzfristigen sonstigen<br />

Forderungen werden durch Wertminderungen berücksichtigt,<br />

soweit ein verlustbringendes Ereignis eingetreten<br />

ist (siehe Kapitel IV.8.d)). Wertminderungen bei<br />

kurzfristigen sonstigen Forderungen werden direkt gegen<br />

den Buchwert verrechnet. Im Geschäfts- <strong>und</strong> im<br />

Vorjahr wurden keine Wertminderungen erfasst.<br />

Die kurzfristigen sonstigen Forderungen sind insgesamt<br />

als nicht fällig anzusehen. Sie bestehen gegenüber<br />

Schuldnern unterschiedlicher Bonität. Signifikante<br />

Kreditrisiken sind nicht erkennbar.<br />

9. Sonstige Vermögenswerte<br />

Der Buchwert der sonstigen Vermögenswerte setzt<br />

sich wie folgt zusammen:<br />

31.12.12 2011<br />

T€ 31.12. 01.01.<br />

Forderungen aus Steuern<br />

<strong>und</strong> sonstigen Abgaben 8.467 3.520 4.708<br />

Übrige nicht finanzielle<br />

Forderungen 23 55 99<br />

Nicht finanzielle Forderungen 8.490 3.575 4.807<br />

Transaktionskosten zu<br />

Darlehensschulden 5.859 3.843 1.089<br />

Versicherungsprämien 1.606 1.785 1.589<br />

Übrige abgegrenzte<br />

Aufwendungen 783 2.085 291<br />

Abgegrenzte Aufwendungen 8.248 7.713 2.969<br />

Sonstige Vermögenswerte 16.738 11.288 7.776<br />

davon kurzfristig 10.881 6.398 7.281<br />

davon langfristig 5.857 4.890 495<br />

Geldanlagen 257.000 193.000 171.500<br />

Sichteinlagen 5.860 5.577 5.422<br />

Kassenbestand 1.226 1.539 1.475<br />

Zahlungsmittelbestand 7.086 7.116 6.897<br />

Gesamt 264.086 200.116 178.397<br />

Zusammensetzung <strong>und</strong> Saldo des Zahlungsmittelbestands<br />

entsprechen dem Saldo des Zahlungsmittelfonds<br />

in der Kapitalflussrechnung.<br />

Vom Saldo des Zahlungsmittelbestands stammen<br />

T€ 2.136 (31.12.2011 T€ 2.922, 01.01.2011 T€ 2.625) aus<br />

Zahlungsmittelbeständen konsolidierter Zweckgesellschaften,<br />

an denen der Flughafen München nicht gesellschaftsrechtlich<br />

beteiligt ist. Der Konzern kann auf<br />

diese Zahlungsmittelbestände nicht zugreifen.<br />

Die flüssigen Mittel gehören der Bewertungskategorie<br />

Kredite <strong>und</strong> Forderungen an. Ihr Buchwert entspricht<br />

dem Marktwert.<br />

11. Vermögenswerte mit Veräußerungsabsicht<br />

Der Buchwert der Vermögenswerte mit Veräußerungsabsicht<br />

beinhaltet im Wesentlichen Gr<strong>und</strong>stücke, die<br />

im Zusammenhang mit dem Erwerb von Flächen für<br />

Erweiterungsbauten als Tauschobjekt angeboten werden.<br />

Mit den Tauschgeschäften wird überwiegend innerhalb<br />

des 4. Quartals (2011 1. Quartal) des dem Berichtszeitpunkt<br />

folgenden Geschäftsjahres gerechnet.<br />

12. Eigenkapital<br />

Das Stammkapital der Flughafen München GmbH ist<br />

in drei Geschäftsanteile geteilt. Alle Geschäftsanteile<br />

sind voll eingezahlt.<br />

Der Nennwert je Geschäftsanteil beträgt:<br />

31.12.12 2011<br />

T€ 31.12. 01.01.<br />

Freistaat Bayern 156.456 156.456 156.456<br />

B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland 79.762 79.762 79.762<br />

Landeshauptstadt München 70.558 70.558 70.558<br />

306.776 306.776 306.776<br />

176<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

p Konzern-Anhang<br />

Je 10 Euro eines Geschäftsanteils gewähren eine Stimme<br />

im Rahmen der Beschlussfassung durch die Gesellschafterversammlung.<br />

Die Verfügung über die Geschäftsanteile<br />

oder Teile von ihnen bedarf der Zustimmung<br />

durch alle Gesellschafter.<br />

Der Buchwert der Rücklagen setzt sich wie folgt<br />

zusammen:<br />

31.12.12 2011<br />

T€ 31.12. 01.01.<br />

Kapitalrücklage 102.258 102.258 102.258<br />

Versicherungsmathematische<br />

Gewinne <strong>und</strong> Verluste –6.104 –33 0<br />

Latente Steuern 1.697 0 0<br />

Sonstige Gewinnrücklagen 1.984 3.984 1.984<br />

Gewinnrücklagen –2.423 3.951 1.984<br />

Rücklagen 99.835 106.209 104.242<br />

Die Kapitalrücklage resultiert aus einer Kapitalerhöhung<br />

im Zuge der Errichtung des Flughafenneubaus<br />

am heutigen Standort im Erdinger Moos. Die Kapitalrücklage<br />

kann nur durch einstimmigen Gesellschafterbeschluss<br />

zurückgefordert werden.<br />

Die sonstigen Gewinnrücklagen dienen der Finanzierung<br />

von Investitionsvorhaben bei Tochterunternehmen<br />

mit Ergebnisabführung. Über die Bildung<br />

<strong>und</strong> Auflösung dieser Rücklagen entscheidet die<br />

Geschäftsführung.<br />

Das übrige Eigenkapital setzt sich wie folgt zusammen:<br />

13. Kapitalmanagement<br />

Das Kapitalmanagement verfolgt das Ziel, die Unternehmensfortführung<br />

zu sichern <strong>und</strong> angemessene<br />

Renditen für die Gesellschafter zu erzielen. Zur Erreichung<br />

dieses Ziels werden Maßnahmen zur Steuerung<br />

von Verschuldung <strong>und</strong> Ertragskraft ergriffen.<br />

a) Verschuldung<br />

Die Steuerung der Kapitalstruktur erfolgt im Hinblick<br />

auf die nachhaltige Aufrechterhaltung eines Unternehmensratings<br />

im Investmentgrade.<br />

Eine maßgebliche finanzielle Einflussgröße für das<br />

Unternehmensrating ist das Net Debt/bereinigtes<br />

EBITDA. Beim bereinigten EBITDA handelt es sich<br />

um eine nachhaltige Größe. Die Bereinigung betrifft<br />

im laufenden EBITDA enthaltene nicht wiederkehrende<br />

Effekte <strong>und</strong> Sondereffekte.<br />

Die Kapitalstruktur wird im Hinblick auf den aus dem<br />

Zielrating abgeleiteten Betrag des Net Debt/bereinigtes<br />

EBITDA gesteuert. Darüber hinaus wird das Net<br />

Debt/bereinigtes EBITDA regelmäßig mit den entsprechenden<br />

Kennzahlen von kapitalmarktnotierten Unternehmen<br />

der europäischen Referenzgruppe verglichen.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Gesellschafterstruktur der Flughafen<br />

München GmbH konzentrieren sich die Maßnahmen<br />

zur Steuerung der Verschuldung primär auf den Umfang<br />

der Finanzierung durch Fremdkapital.<br />

Das Net Debt/bereinigtes EBITDA hat sich wie folgt<br />

entwickelt:<br />

31.12.12 2011<br />

T€ 31.12. 01.01.<br />

Sicherungsrücklage –98.672 –49.568 –32.908<br />

Latente Steuern 23.194 11.690 8.112<br />

Ergebnisneutrale<br />

Bewertung –75.478 –37.878 –24.796<br />

Erstmalige Anwendung<br />

der IFRS 1.194.886 1.194.886 1.194.886<br />

Übrige einbehaltene<br />

Ergebnisse 189.551 93.495 23.689<br />

Einbehaltene Ergebnisse 1.384.437 1.288.381 1.218.575<br />

Übriges Eigenkapital 1.308.959 1.250.503 1.193.779<br />

T€ 2012 2011<br />

Finanzschulden aus Anteilen<br />

an Personengesellschaften 234.581 296.201<br />

Sonstige Finanzschulden 2.532.295 2.467.379<br />

Flüssige Mittel –264.086 –200.116<br />

Net Debt 2.502.790 2.563.464<br />

EBITDA des Geschäftsjahres 513.670 496.498<br />

Nicht wiederkehrende<br />

Effekte <strong>und</strong> Sondereffekte 0 –13.400<br />

Bereinigtes EBITDA 513.670 483.098<br />

Net Debt/bereinigtes EBITDA 4,9 5,3<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

177


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

Die nicht wiederkehrenden Effekte <strong>und</strong> Sondereffekte<br />

2011 betreffen im Wesentlichen Erträge aus Rückstellungen<br />

im Bereich Gro<strong>und</strong> Handling in Höhe von r<strong>und</strong><br />

T€ 95.800 sowie die Bildung einer Rückstellung Umlandfonds<br />

in Höhe von r<strong>und</strong> T€ 82.400. Im Geschäftsjahr<br />

2012 wird aus Gründen der Übersichtlichkeit <strong>und</strong><br />

Wesentlichkeit von einer Bereinigung abgesehen<br />

(letztmaliger Ertrag aus Rückstellungen im Bereich<br />

Gro<strong>und</strong> Handling 2012 T€ 11.100).<br />

Vorgehensweisen <strong>und</strong> Methoden der Steuerung <strong>und</strong><br />

der Überwachung der Kapitalstruktur haben sich im<br />

Vergleich zum Vorjahr nicht geändert.<br />

b) Ertragskraft<br />

Die Ertragskraft wird anhand des EBIT gemessen. Das<br />

EBIT ist Ausgangsgröße für die Bestimmung der<br />

Gesamtkapitalrendite (Return On Capital Employed =<br />

ROCE) vor Steuern. Im Rahmen der wertorientierten<br />

Unternehmensstrategie strebt der Konzern eine Gesamtkapitalrendite<br />

an, die mindestens den gewichteten<br />

Kapitalkosten (Weighted Average Cost of Capital =<br />

WACC) entspricht. Darüber hinaus wird der ROCE regelmäßig<br />

mit den entsprechenden Kennzahlen von kapitalmarktnotierten<br />

Unternehmen der europäischen<br />

Referenzgruppe verglichen.<br />

Das jeweilige bereichsbezogene EBIT wird den Bereichen<br />

<strong>und</strong> Tochtergesellschaften des Konzerns als Zielgröße<br />

in einer Balanced Scorecard vorgegeben <strong>und</strong><br />

überwacht. Die Balanced Scorecard findet im Rahmen<br />

der Bemessung variabler Vergütungsbestandteile der<br />

Führungskräfte Verwendung.<br />

Bereinigtes EBIT <strong>und</strong> ROCE haben sich wie folgt entwickelt:<br />

T€ 2012 2011<br />

Eigenkapital 1.714.159 1.660.819<br />

Net Debt 2.502.790 2.563.464<br />

Langfristige Leistungen<br />

an Arbeitnehmer 37.635 33.173<br />

Eingesetztes Kapital<br />

(Capital Employed) 4.254.584 4.257.456<br />

EBIT 278.386 252.641<br />

Nicht wiederkehrende<br />

Effekte <strong>und</strong> Sondereffekte 0 –13.400<br />

Bereinigtes EBIT 278.386 239.241<br />

ROCE:<br />

Bereinigtes EBIT/Capital Employed 6,5 % 5,6 %<br />

Erläuterungen zu den nicht wiederkehrenden Effekten<br />

sind dem vorangegangenen Kapitel zu entnehmen.<br />

Vorgehensweisen <strong>und</strong> Methoden der Steuerung <strong>und</strong><br />

der Überwachung der Ertragskraft haben sich im Vergleich<br />

zum Vorjahr nicht geändert.<br />

14. Finanzschulden aus Anteilen an<br />

Personengesellschaften<br />

Im Konzernabschluss nach HGB sind Finanzschulden<br />

aus Anteilen an Personengesellschaften dem Eigenkapital<br />

zuzuordnen. Wirtschaftlicher Gehalt <strong>und</strong> Bewertung<br />

der Finanzschulden aus Anteilen an Personengesellschaften<br />

sind im Kapitel IV.13.b) beschrieben.<br />

Sie gehören der Bewertungskategorie „zu<br />

fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Finanzschulden“<br />

an. Ihr Buchwert entspricht näherungsweise<br />

dem Marktwert.<br />

Nach den diesem Abschluss zugr<strong>und</strong>e liegenden Bilanzierungs-<br />

<strong>und</strong> Bewertungsmethoden erfolgt die Aufteilung<br />

des Buchwerts nach Fristigkeit unter Berücksichtigung<br />

der § 132 ff. HGB. Sie entspricht daher nicht den<br />

tatsächlich zu erwartenden Fristigkeiten.<br />

31.12.12 2011<br />

T€ 31.12. 01.01.<br />

Finanzschulden 234.581 296.201 289.448<br />

davon langfristig 36.632 34.620 87.938<br />

davon kurzfristig 197.949 261.581 201.510<br />

178<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

p Konzern-Anhang<br />

15. Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten<br />

Buchwerte <strong>und</strong> Marktwerte der langfristigen finanziellen<br />

Verbindlichkeiten sind den in Kapitel IV.8.a)<br />

beschriebenen Bewertungskategorien wie folgt zuzuordnen:<br />

Zum beizulegenden<br />

Zeitwert<br />

31.12.12<br />

Zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten<br />

Gesamt<br />

T€ BW 1 MW 2 BW 1 MW 2 BW 1 MW 2<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 0 0 6.879 7.413 6.879 7.413<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 0 0 4.411 4.411 4.411 4.411<br />

Verbindlichkeiten 0 0 11.290 11.824 11.290 11.824<br />

Finanzschulden aus Darlehen 0 0 1.652.643 1.690.973 1.652.643 1.690.973<br />

Finanzschulden aus Finanzierungsleasing 3 0 0 652 711 652 711<br />

Derivative Finanzschulden 102.943 102.943 0 0 102.943 102.943<br />

Sonstige Finanzschulden 102.943 102.943 1.653.295 1.691.684 1.756.238 1.794.627<br />

1<br />

BW = Buchwert<br />

2<br />

MW = Marktwert<br />

3<br />

Finanzschulden aus Finanzierungsleasing sind nur hinsichtlich der Ausbuchung nach den Kategorien aus Kapitel IV.10 a) zu bilanzieren.<br />

Im Übrigen erfolgt die Bilanzierung nach Kapitel IV.9.<br />

2011<br />

Zum beizulegenden<br />

Zeitwert<br />

Zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten<br />

Gesamt<br />

31.12. 01.01. 31.12. 01.01. 31.12. 01.01.<br />

T€ BW 1 MW 2 BW 1 BW 1 MW 2 BW 1 BW 1 MW 2 BW 1<br />

Verbindlichkeiten aus<br />

Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 0 0 0 2.830 3.326 2.606 2.830 3.326 2.606<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 0 0 0 4.255 4.255 4.384 4.255 4.255 4.384<br />

Verbindlichkeiten 0 0 0 7.085 7.581 6.990 7.085 7.581 6.990<br />

Finanzschulden aus Darlehen 0 0 0 1.762.080 1.791.259 1.794.667 1.762.080 1.791.259 1.794.667<br />

Finanzschulden aus<br />

Finanzierungsleasing 3 0 0 0 1.033 1.134 405 1.033 1.134 405<br />

Derivative Finanzschulden 55.155 55.155 46.519 0 0 0 55.155 55.155 46.519<br />

Sonstige Finanzschulden 55.155 55.155 46.519 1.763.113 1.792.393 1.795.072 1.818.268 1.847.548 1.841.591<br />

1<br />

BW = Buchwert<br />

2<br />

MW = Marktwert<br />

3<br />

Finanzschulden aus Finanzierungsleasing sind nur hinsichtlich der Ausbuchung nach den Kategorien aus Kapitel IV.10 a) zu bilanzieren.<br />

Im Übrigen erfolgt die Bilanzierung nach Kapitel IV.9.<br />

Die angegebenen Marktwerte werden unter Berücksichtigung<br />

der am Stichtag gegebenen Marktverhältnisse<br />

ermittelt. Der Marktwert entspricht dem Barwert<br />

der Zahlungsmittelzuflüsse aus dem jeweiligen Finanzinstrument.<br />

Zur Bestimmung der Barwerte werden<br />

Diskontsätze aus risikoadjustierten Zinsstrukturkurven<br />

des jeweiligen Währungsraums abgeleitet.<br />

Die Buchwerte der derivativen <strong>und</strong> der originären Finanzschulden,<br />

die mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet<br />

sind, werden aus Bewertungsfaktoren abgeleitet,<br />

die direkt (zum Beispiel Preise) oder indirekt (zum<br />

Beispiel abgeleitet aus Preisen) auf aktiven Märkten<br />

beobachtet werden können.<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

179


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

a) Langfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

<strong>und</strong> Leistungen<br />

Die langfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen <strong>und</strong><br />

Leistungen betreffen im Wesentlichen Gewährleistungseinbehalte.<br />

b) Langfristige sonstige Verbindlichkeiten<br />

Der Buchwert der langfristigen sonstigen Verbindlichkeiten<br />

beinhaltet im Wesentlichen Depotzahlungen<br />

<strong>und</strong> Kautionen.<br />

Depotzahlungen <strong>und</strong> Kautionen sind mit marktgerechten<br />

Zinsen ausgestattet. Signifikante Abweichungen<br />

zwischen Buchwert <strong>und</strong> Marktwert bestehen nicht.<br />

c) Langfristige Finanzschulden aus Darlehen<br />

Bei den Finanzschulden aus Darlehen handelt es sich<br />

überwiegend um Konsortialfinanzierungen. Die Darlehen<br />

sind mit üblichen nicht finanziellen Covenants, unter<br />

anderem Negativverpflichtungen <strong>und</strong> Gleichrangigkeitserklärungen,<br />

ausgestattet. Darüber hinaus bestehen<br />

weitere allgemein übliche Vereinbarungen zur<br />

Zinsanpassung <strong>und</strong> Rückzahlung bei Veränderungen in<br />

der Gesellschafterstruktur der Flughafen München<br />

GmbH. Finanzielle Covenants wurden nicht vereinbart.<br />

Die wesentlichen Ausstattungsmerkmale der Darlehen<br />

mit langfristiger Zinsbindung sind:<br />

31.12.12 Buchwert Restschuld Zins<br />

Währung T€ T€ von in % bis in %<br />

EUR 953.856 977.000 1,4 7,0<br />

JPY 54.231 43.586 1,7 1,8<br />

31.12.11 Buchwert Restschuld Zins<br />

Währung T€ T€ von in % bis in %<br />

EUR 1.041.007 1.085.937 2,7 7,0<br />

JPY 61.933 43.586 1,7 1,8<br />

01.01.11 Buchwert Restschuld Zins<br />

Währung T€ T€ von in % bis in %<br />

EUR 1.103.274 1.145.627 2,7 7,0<br />

JPY 58.290 43.586 1,7 1,8<br />

Die wesentlichen Ausstattungsmerkmale der Darlehen<br />

mit variabler Zinsbindung sind:<br />

31.12.12 Buchwert Restschuld Basiszins<br />

Währung T€ T€<br />

EUR 912.838 913.215<br />

3M <strong>und</strong> 6M<br />

EURIBOR<br />

31.12.11 Buchwert Restschuld Basiszins<br />

Währung T€ T€<br />

EUR 799.784 782.765<br />

3M <strong>und</strong> 6M<br />

EURIBOR<br />

01.01.11 Buchwert Restschuld Basiszins<br />

Währung T€ T€<br />

EUR 768.572 768.400<br />

3M <strong>und</strong> 6M<br />

EURIBOR<br />

Der kurzfristige Anteil der Finanzschulden aus Darlehen<br />

wird unter den kurzfristigen Finanzschulden ausgewiesen.<br />

180<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

p Konzern-Anhang<br />

d) Langfristige Finanzschulden aus<br />

Finanzierungsleasing<br />

Der Buchwert der Finanzschulden aus Finanzierungsleasing<br />

entspricht dem Barwert der ausstehenden<br />

Mindestleasingzahlungen. Die Summe der in künftigen<br />

Geschäftsperioden zu leistenden Zahlungen <strong>und</strong> deren<br />

Barwerte werden in der folgenden Übersicht gegenübergestellt.<br />

T€<br />

31.12.12 31.12.11 01.01.11<br />

Erwartete<br />

Zahlung Abzinsung Buchwert<br />

Erwartete<br />

Zahlung Abzinsung Buchwert<br />

Erwartete<br />

Zahlung Abzinsung Buchwert<br />

≤ 1 Jahr 542 –14 528 619 –14 605 684 –9 675<br />

Kurzfristig 542 –14 528 619 –14 605 684 –9 675<br />

1 bis 5 Jahre 738 –86 652 1.186 –153 1.033 442 –37 405<br />

≥ 5 Jahre 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

Langfristig 738 –86 652 1.186 –153 1.033 442 –37 405<br />

Gesamt 1.280 –100 1.180 1.805 –167 1.638 1.126 –46 1.080<br />

Der kurzfristige Anteil der Finanzschulden aus Finanzierungsleasing<br />

wird unter den kurzfristigen Finanzschulden<br />

ausgewiesen.<br />

Zu den Finanzierungsleasingverhältnissen gehören insbesondere<br />

Vereinbarungen zur Überlassung von Bürogeräten<br />

<strong>und</strong> Datenverarbeitungssystemen. Die Mindestlaufzeit<br />

der betroffenen Vereinbarungen entspricht<br />

der wirtschaftlichen Nutzungsdauer der überlassenen<br />

Objekte. Die Leasingverhältnisse sind in der Regel in<br />

einen Service- <strong>und</strong> Wartungsvertrag eingebettet.<br />

e) Langfristige derivative Finanzschulden<br />

Erläuterungen zu Derivaten <strong>und</strong> Sicherungsaktivitäten<br />

sind in Kapitel VIII.16 zu finden.<br />

16. Derivative Finanzinstrumente <strong>und</strong><br />

Sicherungsaktivitäten<br />

Der Flughafen München setzt Derivate im Rahmen des<br />

Finanzrisikomanagements als Sicherungsgeschäfte<br />

ein. Alle Sicherungsmaßnahmen sind hocheffektiv. Der<br />

Handel mit Derivaten zu Spekulationszwecken ist dem<br />

Flughafen München gr<strong>und</strong>sätzlich untersagt.<br />

Der Buchwert der Derivate beinhaltet im Einzelnen:<br />

Vermögenswerte<br />

Schulden<br />

31.12.12 2011 31.12.12 2011<br />

T€ 31.12. 01.01. 31.12. 01.01.<br />

Bilanzierte Sicherungen<br />

Zinsswaps 0 0 6.371 100.743 52.133 43.142<br />

Devisentermingeschäfte 0 0 130 10 58 0<br />

Absicherung gegen schwankende Zahlungsmittelströme 0 0 6.501 100.753 52.191 43.142<br />

Zins- <strong>und</strong> Währungsswaps 10.458 18.246 14.503 0 0 0<br />

Absicherung gegen schwankende Marktwerte 10.458 18.246 14.503 0 0 0<br />

Nicht bilanzierte Sicherungen<br />

Zinsswaps 0 0 0 2.190 2.963 3.377<br />

Absicherung gegen schwankende Zahlungsmittelströme 0 0 0 2.190 2.963 3.377<br />

Gesamt 10.458 18.246 21.004 102.943 55.154 46.519<br />

Der Buchwert der Derivate entspricht ihrem Marktwert.<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

181


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

a) Sicherung von Zahlungsmittelströmen<br />

Der Konzern setzt Zinssicherungsgeschäfte zur Begrenzung<br />

von Liquiditätsrisiken aus variabel verzinsten<br />

Darlehen ein. Hierbei werden variable Zinsverpflichtungen<br />

aus Darlehen gegen Zinszahlungen mit festen<br />

Zinssätzen getauscht (pay fix/receive floating). Auswirkungen<br />

künftiger Veränderungen der Zinszahlungspflichten<br />

aus den gesicherten Darlehen werden auf<br />

diese Weise nahezu vollständig ausgeglichen. Der Derivatebestand<br />

beinhaltet sowohl Geschäfte, die dem<br />

Ausgleich gegenwärtiger Zinszahlungspflichten dienen,<br />

als auch Geschäfte mit Laufzeitbeginn in künftigen<br />

Geschäftsperioden (forward starting swaps). Der Derivatebestand<br />

setzt sich wie folgt zusammen:<br />

FMG FMG<br />

31.12.12 Nominal zahlt zahlt<br />

Art von in % bis in %<br />

Swaps 749.444 2,14 5,73<br />

Forward<br />

starting<br />

swaps 420.000 1,48 2,92<br />

FMG<br />

erhält<br />

3M <strong>und</strong> 6M<br />

EURI BOR<br />

3M <strong>und</strong> 6M<br />

EURI BOR<br />

FMG FMG<br />

31.12.11 Nominal zahlt zahlt<br />

Art von in % bis in %<br />

Swaps 679.444 2,72 5,75<br />

Forward<br />

starting<br />

swaps 626.000 2,14 2,92<br />

FMG FMG<br />

01.01.11 Nominal zahlt zahlt<br />

Art von in % bis in %<br />

Swaps 729.444 3,41 5,75<br />

Forward<br />

starting<br />

swaps 195.000 2,37 2,72<br />

FMG<br />

erhält<br />

3M <strong>und</strong> 6M<br />

EURI BOR<br />

3M <strong>und</strong> 6M<br />

EURI BOR<br />

FMG<br />

erhält<br />

3M <strong>und</strong> 6M<br />

EURI BOR<br />

3M <strong>und</strong> 6M<br />

EURI BOR<br />

Zur Begrenzung von Liquiditätsrisiken aus der Schwankung<br />

von Zahlungsmittelzuflüssen aus langfristigen<br />

Consultingverträgen in Fremdwährung setzt der Konzern<br />

Währungssicherungsgeschäfte ein. Durch Devisentermingeschäfte<br />

wird sichergestellt, dass der Umtausch<br />

der erwarteten Entgelte zu einem bestimmten<br />

Wechselkurs erfolgt. Der Derivatebestand setzt sich<br />

wie folgt zusammen:<br />

31.12.12 Nominal FMG zahlt FMG erhält Kurs von Kurs bis<br />

Art T€ % %<br />

Devisentermingeschäft 6.585 EUR USD 1,33 1,31<br />

31.12.11 Nominal FMG zahlt FMG erhält Kurs von Kurs bis<br />

Art T€ % %<br />

Devisentermingeschäft 7.078 EUR USD 1,33 1,31<br />

01.01.11 Nominal FMG zahlt FMG erhält Kurs von Kurs bis<br />

Art T€ % %<br />

Devisentermingeschäft 7.725 EUR USD 1,33 1,31<br />

182<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

p Konzern-Anhang<br />

Der Buchwert der Derivate, die zur Sicherung von Zahlungsmittelströmen<br />

eingesetzt werden, hat sich wie<br />

folgt entwickelt:<br />

T€<br />

Gesamt<br />

Effektiver Anteil<br />

Stand 01.01.12 49.424 144 49.568<br />

Umgliederung –19.026 –10 –19.036<br />

Neubewertung 68.267 –127 68.140<br />

Stand 31.12.12 98.665 7 98.672<br />

Ineffektiver Anteil<br />

Stand 01.01.12 272 0 272<br />

Neubewertung –208 0 –208<br />

Stand 31.12.12 64 0 64<br />

Nicht designierter Anteil<br />

Stand 01.01.12 2.437 –86 2.351<br />

Nettoveränderung –423 89 –334<br />

Stand 31.12.12 2.014 3 2.017<br />

Buchwerte<br />

Stand 01.01.12 52.133 58<br />

Stand 31.12.12 100.743 10<br />

T€<br />

Zinssicherung<br />

Währungssicherung<br />

Zinssicherung<br />

Währungssicherung<br />

Gesamt<br />

Effektiver Anteil<br />

Stand 01.01.11 32.929 –21 32.908<br />

Umgliederung –20.124 3 –20.121<br />

Neubewertung 36.619 161 36.780<br />

Stand 31.12.11 49.424 143 49.568<br />

Ineffektiver Anteil<br />

Stand 01.01.11 366 0 366<br />

Neubewertung –95 0 –95<br />

Stand 31.12.11 271 0 271<br />

Nicht designierter Anteil<br />

Stand 01.01.11 3.476 –109 3.367<br />

Nettoveränderung –1.038 24 –1.014<br />

Stand 31.12.11 2.438 –85 2.353<br />

Buchwerte<br />

Stand 01.01.11 36.771 –130<br />

Stand 31.12.11 52.133 58<br />

Der effektive Anteil der Sicherungsbeziehungen zur Absicherung<br />

gegen Zinsrisiken wird mit Eintritt der gesicherten<br />

Zinszahlung in die Finanzaufwendungen umgegliedert<br />

<strong>und</strong> gleicht dort die Aufwendungen aus<br />

Zinszahlungen für das gesicherte Gr<strong>und</strong>geschäft aus.<br />

Die Umgliederung wird voraussichtlich in den folgenden<br />

Geschäftsperioden vorgenommen:<br />

31.12.12 Bis 2013<br />

2014 bis<br />

2017 Nach 2017<br />

Währung T€ T€<br />

Erwartete<br />

Umgliederung<br />

in den Zinsaufwand<br />

3.388 42.808 52.470<br />

31.12.11 Bis 2012<br />

2013 bis<br />

2016 Nach 2016<br />

Währung T€ T€<br />

Erwartete<br />

Umgliederung<br />

in den Zinsaufwand<br />

1.743 37.048 10.633<br />

01.01.11 Bis 2011<br />

2012 bis<br />

2015 Nach 2015<br />

Währung T€ T€<br />

Erwartete<br />

Umgliederung<br />

in den Zinsaufwand<br />

4.125 20.845 7.959<br />

Der effektive Anteil der Sicherungsbeziehungen zur Absicherung<br />

gegen Wechselkursrisiken wird mit Zahlung<br />

des gesicherten Entgelts in die Umsatzerlöse umgegliedert<br />

<strong>und</strong> gleicht dort Abweichungen vom gesicherten<br />

Kurs aus. Die Umgliederung wird voraussichtlich in<br />

den folgenden Geschäftsperioden vorgenommen:<br />

31.12.12 Bis 2013<br />

2013 bis<br />

2017 Nach 2017<br />

Währung T€ T€<br />

Erwartete Umgliederung<br />

in die<br />

Umsatzerlöse 1 5 0<br />

31.12.11 Bis 2012<br />

2012 bis<br />

2016 Nach 2016<br />

Währung T€ T€<br />

Erwartete Umgliederung<br />

in die<br />

Umsatzerlöse 10 134 0<br />

01.01.11 Bis 2011<br />

2011 bis<br />

2015 Nach 2015<br />

Währung T€ T€<br />

Erwartete Umgliederung<br />

in die<br />

Umsatzerlöse –3 –18 0<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

183


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

b) Sicherung des beizulegenden Zeitwerts<br />

Durch den Abschluss von Zins- <strong>und</strong> Währungsswaps<br />

werden festverzinste Fremdwährungsdarlehen in Finanzschulden<br />

mit variablem Zins in funktionaler Währung<br />

gewandelt. Die wesentlichen Ausstattungsmerkmale<br />

der Zins- <strong>und</strong> Währungsswaps sind:<br />

31.12.12 FMG zahlt FMG erhält<br />

Nominal Währung Zins Währung Zins von Zins bis<br />

T€ % %<br />

43.568 EUR EURIBOR JPY 1,72 1,83<br />

31.12.11 FMG zahlt FMG erhält<br />

Nominal Währung Zins Währung Zins von Zins bis<br />

T€ % %<br />

43.568 EUR EURIBOR JPY 1,72 1,83<br />

01.01.11 FMG zahlt FMG erhält<br />

Nominal Währung Zins Währung Zins von Zins bis<br />

T€ % %<br />

43.568 EUR EURIBOR JPY 1,72 1,83<br />

Entsprechend den in Kapitel IV.8.e) beschriebenen Bilanzierungs-<br />

<strong>und</strong> Bewertungsmethoden werden die<br />

Zins- <strong>und</strong> Währungsswaps mit dem beizulegenden<br />

Zeitwert bewertet. Das Gleiche gilt für die im Darlehenswert<br />

enthaltene Zins- <strong>und</strong> Währungskomponente.<br />

Aus der Neubewertung der im Darlehenswert enthaltenen<br />

Zins- <strong>und</strong> Währungskomponente resultiert ein<br />

Nettogewinn bzw. -verlust in Höhe von T€ 7.702 (2011<br />

T€ -3.643). Dieser wird durch einen Nettogewinn bzw.<br />

-verlust aus der Neubewertung der Zins- <strong>und</strong> Währungsswaps<br />

in Höhe von T€ –7.789 (2011 T€ 3.744) ausgeglichen.<br />

c) Nicht bilanzierte Sicherungen<br />

Der Buchwert der nicht bilanzierten Sicherungen beinhaltet<br />

einen Zinsswap in Höhe von T€ 2.190 (31.12.2011<br />

T€ 2.963, 01.01.2011 T€ 3.377), der zur Minimierung von<br />

Zahlungsstromrisiken aus einer kombinierten Position –<br />

Fremdwährungsdarlehen mit Zins- <strong>und</strong> Währungsswap<br />

– verwendet wird. Die Sicherung ist hocheffektiv.<br />

Entsprechend den in Kapitel IV.8.e) erläuterten Bilanzierungs-<br />

<strong>und</strong> Bewertungsmethoden dürfen solche Sicherungsmaßnahmen<br />

jedoch ohne Beachtung ihrer Effektivität<br />

nicht bilanziell abgebildet werden.<br />

184<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

p Konzern-Anhang<br />

17. Verpflichtungen aus Leistungen an<br />

Arbeitnehmer<br />

Die Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer<br />

beinhalten:<br />

31.12.12 2011<br />

T€ 31.12. 01.01.<br />

Pensionszusagen 24.790 19.135 18.901<br />

Medizinische Versorgungsleistungen<br />

2.263 1.848 1.925<br />

Leistungen nach<br />

Beendigung des<br />

Arbeitsverhältnisses 27.053 20.983 20.826<br />

Dienstzeitjubiläen 1.439 1.256 1.319<br />

Altersteilzeitvereinbarungen<br />

6.492 8.776 11.297<br />

Übrige Leistungen 0 0 25<br />

Sonstige langfristige<br />

Leistungen an Arbeitnehmer<br />

7.931 10.032 12.641<br />

Leistungen anlässlich<br />

der Beendigung des<br />

Arbeitsverhältnisses 2.651 2.158 8.078<br />

Variable Vergütungsbestandteile<br />

2.392 2.274 4.221<br />

Gleitzeitguthaben 9.523 8.240 6.617<br />

Ausstehende Lohn<strong>und</strong><br />

Gehaltszahlungen 3.224 3.094 1.311<br />

Übrige Leistungen 3.113 2.128 1.274<br />

Kurzfristige Leistungen<br />

an Arbeitnehmer 18.252 15.736 13.423<br />

Leistungen an Arbeitnehmer<br />

55.887 48.909 54.968<br />

davon langfristig 37.635 33.173 34.121<br />

davon kurzfristig 18.252 15.736 20.847<br />

a) Verpflichtungen aus Pensionszusagen<br />

Verpflichtungen aus Pensionszusagen bestehen gegenüber<br />

Geschäftsführern, Prokuristen <strong>und</strong> deren Hinterbliebene.<br />

Sie umfassen insgesamt 31 (31.12.2011<br />

31, 01.01.2011 32) Anspruchsberechtigte, davon 5<br />

(31.12.2011 7, 01.01.2011 9) aktive Mitarbeiter <strong>und</strong> 26<br />

(31.12.2011 24, 01.01.2011 23) Pensionäre <strong>und</strong> Hinterbliebene.<br />

Die Höhe des jeweiligen Versorgungsanspruchs<br />

ist von der Dauer der Betriebszugehörigkeit,<br />

dem Gehaltsniveau im Austrittszeitpunkt <strong>und</strong> dem allgemeinen<br />

Rentenniveau abhängig. Die Pensionszahlungen<br />

werden aus laufenden betrieblichen Zahlungsmittelüberschüssen<br />

bestritten.<br />

Der Konzern hat kein Deckungsvermögen zur Finanzierung<br />

der Versorgungsverpflichtungen angelegt. Der<br />

Buchwert der Rückstellungen stimmt mit dem Betrag<br />

der kumulierten leistungsorientierten Verpflichtung<br />

überein.<br />

Der Buchwert der Pensionszusagen hat sich wie folgt<br />

entwickelt:<br />

T€ 2012 2011<br />

Verpflichtung zum 01.01. 19.135 18.901<br />

Laufender Dienstzeitaufwand 305 306<br />

Zinsaufwand 906 932<br />

Pensionszahlungen –1.169 –1.083<br />

Versicherungsmathematische<br />

Gewinne <strong>und</strong> Verluste 5.613 79<br />

Verpflichtung zum 31.12. 24.790 19.135<br />

Erwarteter Pensionsaufwand 1.127 1.211<br />

Erwartete Pensionszahlungen –1.275 –1.201<br />

Erwartete Verpflichtung zum<br />

31.12. des Folgejahres 24.642 19.145<br />

Die Veränderung des Saldos versicherungsmathematischer<br />

Gewinne <strong>und</strong> Verluste ist auf folgende Ursachen<br />

zurückzuführen:<br />

T€ 2012 2011<br />

Stand zum 01.01. 79 0<br />

Änderung von Finanzparametern 4.992 350<br />

Erfahrungsbedingte Anpassungen 621 –271<br />

Stand zum 31.12. 5.692 79<br />

Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen beruht auf<br />

den folgenden Annahmen:<br />

31.12.12 2011<br />

% 31.12. 01.01.<br />

Diskontsatz 3,0 4,9 5,1<br />

Gehaltstrend 1,5 3,0 3,0<br />

Rententrend 2,0 2,0 2,0<br />

Fluktuation 0,0 0,0 0,0<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

185


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

Als Rechnungsgr<strong>und</strong>lage wird unverändert die Richttafel<br />

2005 G von Klaus Heubeck unter Ansatz einer<br />

monatlich vorschüssigen Zahlungsweise verwendet.<br />

Die durchschnittliche Duration des Anwartschaftsbestands<br />

beträgt 11 (31.12.2011 11, 01.01.2011 12) Jahre.<br />

Aus den Pensionszusagen resultiert ein moderates<br />

Liquiditätsrisiko für den Konzern. Dieses kann näherungsweise<br />

aus den erwarteten Pensionszahlungen<br />

des Folgejahres <strong>und</strong> der durchschnittlichen Duration<br />

der Pensionszusagen abgeleitet werden.<br />

Weitere Risiken ergeben sich aus Schwankungen des<br />

Marktzinsniveaus, des Gehalts- <strong>und</strong> des Rententrends.<br />

Eine Minderung des Marktzinsniveaus führt zu einer<br />

Erhöhung des Betrags der Rückstellungen für Pensionszusagen.<br />

Mit Zunahme des erwarteten Gehalts im<br />

Austrittszeitpunkt steigt der Rückstellungsbetrag ebenfalls.<br />

Gleiches gilt für die Erhöhung des Rentenniveaus<br />

im Anschluss an den Pensionseintritt. Von einer Änderung<br />

der Lebenserwartung hingegen geht nur ein moderates<br />

Risiko aus.<br />

Eine quantitative Einschätzung zum Umfang der oben<br />

genannten Risiken gibt die nachfolgende Sensitivitätsanalyse:<br />

Änderung der<br />

Annahme<br />

Änderung<br />

der Verpflichtung<br />

31.12.12<br />

% + –<br />

Diskontsatz 1,0 –15,0 18,5<br />

Gehaltstrend 1,0 2,1 –1,9<br />

Rententrend 1,0 15,6 –13,2<br />

Änderung der<br />

Annahme<br />

Änderung<br />

der Verpflichtung<br />

31.12.11<br />

% + –<br />

Diskontsatz 1,0 –10,2 12,3<br />

Gehaltstrend 1,0 1,1 –1,1<br />

Rententrend 1,0 11,0 –9,4<br />

Die Sensitivitätsanalyse beinhaltet die Änderung jeweils<br />

einer Annahme unter Beibehaltung aller übrigen<br />

Bewertungsparameter. Die Berechnung der Sensitivität<br />

erfolgt nach der für die Folgebewertung von Pensionsverpflichtungen<br />

angewandten Methode (Anwartschaftsbarwertverfahren).<br />

Berechnungsmethoden <strong>und</strong> Art der Annahmen sind<br />

mit dem Vorjahr identisch.<br />

b) Verpflichtungen aus medizinischen<br />

Versorgungsleistungen<br />

Beihilfezusagen für medizinische Versorgung im Krankheitsfall<br />

nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses<br />

werden ausschließlich an aktive Beamte <strong>und</strong> Pensionäre<br />

gewährt. Sie umfassen insgesamt 44 (31.12.2011<br />

25, 01.01.2011 26) Anspruchsberechtigte, davon 20<br />

(31.12.2011 11, 01.01.2011 12) aktive Mitarbeiter <strong>und</strong> 24<br />

(31.12.2011 14, 01.01.2011 14) Pensionäre <strong>und</strong> Hinterbliebene.<br />

Die Höhe der Beihilfeleistungen hängt von<br />

der Dauer der Betriebszugehörigkeit ab. Beihilfezusagen<br />

gelten ab dem Pensionseintritt auf Lebenszeit. Die<br />

Beihilfeleistungen werden aus laufenden betrieblichen<br />

Zahlungsmittelüberschüssen bestritten.<br />

Der Konzern hat kein Deckungsvermögen zur Finanzierung<br />

der Beihilfeverpflichtungen angelegt. Der Buchwert<br />

der Rückstellungen stimmt mit dem Betrag der<br />

kumulierten leistungsorientierten Verpflichtung überein.<br />

Der Buchwert der Beihilfezusagen hat sich wie folgt<br />

entwickelt:<br />

T€ 2012 2011<br />

Verpflichtung zum 01.01. 1.848 1.925<br />

Laufender Dienstzeitaufwand 41 48<br />

Zinsaufwand 88 96<br />

Beihilfezahlungen –172 –175<br />

Versicherungsmathematische<br />

Gewinne <strong>und</strong> Verluste 458 –46<br />

Verpflichtung zum 31.12. 2.263 1.848<br />

Erwartete Zuführung 154 128<br />

Erwartete Beihilfezahlungen –107 –97<br />

Erwartete Verpflichtung zum<br />

31.12. des Folgejahres 2.310 1.879<br />

186<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

p Konzern-Anhang<br />

Die Veränderung des Saldos versicherungsmathematischer<br />

Gewinne <strong>und</strong> Verluste ist auf folgende Ursachen<br />

zurückzuführen:<br />

T€ 2012 2011<br />

Stand zum 01.01. –46 0<br />

Änderung von Finanzparametern 732 43<br />

Erfahrungsbedingte Anpassungen –274 –89<br />

Stand zum 31.12. 412 –46<br />

Die Bewertung der Beihilfeverpflichtungen beruht auf<br />

den folgenden Annahmen:<br />

31.12.12 2011<br />

% 31.12. 01.01.<br />

Weitere Risiken ergeben sich aus Schwankungen des<br />

Marktzinsniveaus <strong>und</strong> des Kostentrends für medizinische<br />

Versorgung. Eine Minderung des Marktzinsniveaus<br />

führt zu einer Erhöhung des Betrags der Rückstellungen<br />

für Beihilfezusagen. Mit Zunahme des erwarteten<br />

Kostentrends steigt der Rückstellungsbetrag<br />

ebenfalls. Von einer Änderung der Lebenserwartung<br />

hingegen geht nur ein moderates Risiko aus.<br />

Eine quantitative Einschätzung zum Umfang der oben<br />

genannten Risiken gibt folgende Sensitivitätsanalyse:<br />

Änderung<br />

der<br />

Annahme<br />

Änderung<br />

der Verpflichtung<br />

31.12.12<br />

% + –<br />

Diskontsatz 3,0 4,9 5,1<br />

Fluktuation 0,0 0,0 0,0<br />

Kosten 1 6,5 6,5 6,8<br />

Kostentrend 3,0 2,0 2,0<br />

1<br />

Durchschnittliche Beihilfezahlungen der letzten 5 Jahre in T€<br />

Als Rechnungsgr<strong>und</strong>lage wird unverändert die Richttafel<br />

2005 G von Klaus Heubeck unter Ansatz einer<br />

monatlich vorschüssigen Zahlungsweise verwendet.<br />

Die durchschnittliche Duration beträgt 14 Jahre<br />

(31.12.2011 13 Jahre, 01.01.2011 13 Jahre).<br />

Aus den Beihilfezusagen resultiert ein moderates<br />

Liquiditätsrisiko für den Konzern. Dieses kann näherungsweise<br />

aus den erwarteten Beihilfezahlungen<br />

des Folgejahres <strong>und</strong> der durchschnittlichen Duration<br />

der Beihilfezusagen abgeleitet werden.<br />

Diskontsatz 1,0 –14,3 17,8<br />

Kostentrend 1,0 17,7 –14,6<br />

Änderung<br />

der<br />

Annahme<br />

Änderung<br />

der Verpflichtung<br />

31.12.11<br />

% + –<br />

Diskontsatz 1,0 –10,5 12,9<br />

Kostentrend 1,0 12,9 –10,7<br />

Die Sensitivitätsanalyse beinhaltet die Änderung jeweils<br />

einer Annahme unter Beibehaltung aller übrigen<br />

Bewertungsparameter. Die Berechnung der Sensitivität<br />

erfolgt nach der für die Folgebewertung von Beihilfeverpflichtungen<br />

angewandten Methode (Anwartschaftsbarwertverfahren).<br />

Berechnungsmethoden <strong>und</strong> Art der Annahmen sind<br />

mit dem Vorjahr identisch.<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

187


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

18. Sonstige Rückstellungen<br />

Der Buchwert der sonstigen Rückstellungen hat sich<br />

wie folgt entwickelt:<br />

T€<br />

Belastende<br />

Verträge<br />

Umlandfonds<br />

Sanierung Übrige Gesamt<br />

Stand 01.01.11 100.227 9.613 6.840 12.404 129.084<br />

Stand 01.01.12 10.989 91.305 9.956 13.088 125.338<br />

Zuführungen 0 0 452 1.891 2.343<br />

Verbräuche –4.000 0 0 –1.494 –5.494<br />

Auflösungen –7.089 0 –2.347 –1.000 –10.436<br />

Umgliederungen 0 0 0 –138 –138<br />

Aufzinsungen 56 27 86 34 203<br />

Abzinsungen 0 –1.168 0 0 –1.168<br />

Zinsänderungen 44 2.295 45 35 2.419<br />

Stand 31.12.12 0 92.459 8.192 12.416 113.067<br />

davon kurzfristig 0 1.963 2.378 10.607 14.948<br />

davon langfristig 0 90.496 5.814 1.809 98.119<br />

Die Rückstellungen für belastende Verträge beinhalteten<br />

erwartete Unterdeckungen aus Verträgen über die<br />

Erbringung von Bodenverkehrsdiensten. Aufgr<strong>und</strong> erfolgreicher<br />

Restrukturierungen konnte der Geschäftsbereich<br />

eine entscheidende Verbesserung der Kostenstrukturen<br />

erreichen. Ab dem Geschäftsjahr 2013 sind<br />

keine Unterdeckungen mehr zu erwarten. Der verbleibende<br />

Rückstellungssaldo wurde aufgelöst.<br />

Die Rückstellung Umlandfonds beinhaltet verbindliche<br />

Zusagen zur Förderung von kommunalen Infrastrukturprojekten<br />

im Umland des Flughafens München. Bis<br />

zum Geschäftsjahr 2010 hat sich der Flughafen München<br />

zur Zahlung von T€ 10.000 für Straßenbauprojekte<br />

in den Landkreisen Freising <strong>und</strong> Erding verpflichtet.<br />

Von diesen Mitteln wurden im Geschäftsjahr 2010<br />

T€ 300 <strong>und</strong> im Geschäftsjahr 2011 T€ 744 abgerufen.<br />

Der verbleibende Betrag wird voraussichtlich in den<br />

Geschäftsjahren 2013 <strong>und</strong> 2014 ausgezahlt.<br />

Aufgr<strong>und</strong> des positiven Planfeststellungsbeschlusses<br />

für den Bau einer dritten Start- <strong>und</strong> Landebahn hat der<br />

Flughafen München im Geschäftsjahr 2011 die Fördermittelzusagen<br />

um T€ 90.000 erhöht. Damit stehen<br />

den umliegenden Gemeinden nunmehr zusätzlich<br />

T€ 40.000 für Verkehrsinfrastrukturprojekte <strong>und</strong><br />

T€ 50.000 für sonstige Infrastrukturprojekte zur Verfügung.<br />

Diese können ab dem Baubeginn der dritten<br />

Start- <strong>und</strong> Landebahn ohne zeitliche Befristung in maximalen<br />

Jahrestranchen von T€ 10.000 abgerufen werden.<br />

Höhe <strong>und</strong> Zeitpunkt des Mittelabrufs sind ungewiss.<br />

Derzeit geht der Flughafen München davon aus,<br />

dass die Fördermittel ab dem erwarteten Baubeginn<br />

der dritten Start- <strong>und</strong> Landebahn jährlich mit dem jeweils<br />

maximalen Betrag ausgezahlt werden.<br />

Rückstellungen für Sanierungen werden angesetzt, soweit<br />

unmittelbare Verpflichtungen gegenüber Dritten<br />

bestehen. Der Zeitpunkt der Sanierungsdurchführung<br />

<strong>und</strong> die Höhe der hierfür anfallenden Aufwendungen<br />

sind ungewiss.<br />

188<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

p Konzern-Anhang<br />

Auszahlungen aufgr<strong>und</strong> sonstiger Rückstellungen<br />

werden in den folgenden Intervallen erwartet:<br />

31.12.12<br />

T€<br />

In einem<br />

Jahr<br />

In 2 bis 5<br />

Jahren<br />

Nach 5<br />

Jahren<br />

Umlandfonds 1.966 27.000 70.000<br />

Sanierungen 2.381 5.821 0<br />

Übrige 10.609 775 1.107<br />

Gesamt 14.956 33.597 71.107<br />

31.12.11<br />

T€<br />

In einem<br />

Jahr<br />

In 2 bis 5<br />

Jahren<br />

Nach 5<br />

Jahren<br />

Belastende Verträge 4.000 7.10 0 0<br />

Umlandfonds 3.500 35.466 60.000<br />

Sanierungen 2.900 7.200 0<br />

Übrige 11.301 830 977<br />

Gesamt 21.701 50.596 60.977<br />

19. Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten<br />

Die Buchwerte der kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten<br />

sind den in Kapitel IV.8.a) beschriebenen<br />

Bewertungskategorien wie folgt zuzuordnen. Ihr Buchwert<br />

stellt einen angemessenen Näherungswert für<br />

den Marktwert dar.<br />

Zu fortgeführten Anschaffungskosten<br />

Gesamt<br />

31.12.12 2011 31.12.12 2011<br />

T€ 31.12. 01.01. 31.12. 01.01.<br />

Verbindlichkeiten aus<br />

Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 66.398 69.054 55.444 66.398 69.054 55.444<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 27.630 31.999 30.279 27.630 31.999 30.279<br />

Verbindlichkeiten 94.028 101.053 85.723 94.028 101.053 85.723<br />

Finanzschulden gegenüber<br />

Gesellschaftern 507.246 507.860 643.895 507.246 507.860 643.895<br />

Finanzschulden aus Darlehen 268.283 140.646 135.470 268.283 140.646 135.470<br />

Finanzschulden aus<br />

Finanzierungsleasing 1 528 605 675 528 605 675<br />

Sonstige Finanzschulden 776.057 649.111 780.040 776.057 649.111 780.040<br />

Kurzfristige finanzielle<br />

Verbindlichkeiten 870.085 750.164 865.763 870.085 750.164 865.763<br />

1<br />

Finanzschulden aus Finanzierungsleasing sind nur hinsichtlich der Ausbuchung nach den Kategorien aus Kapitel IV.10.a) zu bilanzieren.<br />

Im Übrigen erfolgt die Bilanzierung nach Kapitel IV.9.<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

189


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

a) Kurzfristige sonstige Verbindlichkeiten<br />

Der Buchwert der kurzfristigen sonstigen Verbindlichkeiten<br />

setzt sich wie folgt zusammen:<br />

20. Sonstige Schulden<br />

Der Buchwert der sonstigen Schulden setzt sich wie<br />

folgt zusammen:<br />

31.12.12 2011<br />

T€ 31.12. 01.01.<br />

Ausstehende<br />

Rechnungen 11.794 10.682 5.318<br />

Verbindlichkeiten<br />

Marketing 8.900 5.991 5.363<br />

Verbindlichkeiten<br />

gegenüber assoziierten<br />

Unternehmen <strong>und</strong><br />

Beteiligungen 1.958 4.128 7.681<br />

Verbindlichkeiten<br />

aus Umzugs -<br />

verein barungen 0 3.488 3.488<br />

Noch nicht abgerechnete<br />

Baumaßnahmen 0 2.127 0<br />

Übrige<br />

Verbindlichkeiten 4.978 5.583 8.429<br />

Gesamt 27.630 31.999 30.279<br />

31.12.12 2011<br />

T€ 31.12. 01.01.<br />

Verbindlichkeiten aus<br />

Steuern <strong>und</strong><br />

sonstigen Abgaben 4.362 5.588 9.859<br />

Sonstige nicht<br />

finanzielle Schulden 4.362 5.588 9.859<br />

Vorauszahlungen<br />

auf Mieten 14.906 18.978 17.318<br />

Vorauszahlungen<br />

auf Erbbaurechte 4.327 5.804 4.561<br />

Übrige abgegrenzte<br />

Erlöse 3.695 4.103 7.786<br />

Abgegrenzte Erlöse 22.928 28.885 29.665<br />

Gesamt 27.290 34.473 39.524<br />

davon kurzfristig 6.707 12.346 15.608<br />

davon langfristig 20.583 22.127 23.916<br />

b) Finanzschulden gegenüber Gesellschaftern<br />

Von den Finanzschulden gegenüber Gesellschaftern<br />

entfallen T€ 131.810 (31.12.2011 T€ 131.970, 01.01.2011<br />

T€ 167.319) auf die B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland,<br />

T€ 258.550 (31.12.2011 T€ 258.864, 01.01.2011<br />

T€ 328.202) auf den Freistaat Bayern <strong>und</strong> T€ 116.885<br />

(31.12.2011 T€ 113.352, 01.01.2011 T€ 148.373) auf die<br />

Landeshauptstadt München. Die Darlehen sind mit<br />

einem ergebnisabhängigen Zins ausgestattet. Sie<br />

sind nicht befristet. Die Tilgung bedarf einer gesonderten<br />

Vereinbarung. Sie sind als kurzfristig einzustufen,<br />

da der Flughafen München nicht das uneingeschränkte<br />

Recht hat, die Rückzahlung innerhalb des<br />

folgenden Geschäftsjahres zu verweigern. Der<br />

Zinsaufwand für Gesellschafterdarlehen betrug<br />

im Berichtsjahr T€ 15.333 (2011 T€ 15.948).<br />

c) Kurzfristige Finanzschulden aus<br />

Finanzierungsleasing<br />

Erläuterungen zu Finanzschulden aus Finanzierungsleasing<br />

sind in Kapitel VIII.15.d) zu finden.<br />

21. Eventualschulden<br />

Die Eventualschulden betragen T€ 12.500. Sie setzen<br />

sich wie folgt zusammen:<br />

Aus bestehenden vertraglichen Verpflichtungen, die<br />

aufgr<strong>und</strong> des noch ungewissen Eintritts notwendiger<br />

Bedingungen im Folgejahr zu keiner Rückstellungsbildung<br />

geführt haben, ergeben sich Eventualschulden<br />

in Höhe von maximal T€ 11.000.<br />

Aus laufenden Ermittlungsverfahren gegen Konzerngesellschaften<br />

ergeben sich rechtliche Risiken in Höhe<br />

von maximal T€ 1.500. Der Flughafen München geht<br />

mit hoher Sicherheit davon aus, dass diese Verfahren<br />

eingestellt werden.<br />

Zum 31.12.2011 <strong>und</strong> 01.01.2011 bestanden keine<br />

Eventualschulden.<br />

22. Betriebsgenehmigung<br />

Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur,<br />

Verkehr <strong>und</strong> Technologie hat der Flughafen<br />

München GmbH am 09.05.1974 die luftrechtliche Genehmigung<br />

nach § 6 LuftVG für den Flughafen München<br />

erteilt. Die luftrechtliche Genehmigung enthält die<br />

für den Betrieb des Flughafens wesentlichen Regelungen.<br />

Die nach § 6 Abs. 4 LuftVG erforderliche Änderung<br />

der luftrechtlichen Genehmigung aufgr<strong>und</strong> des Planfeststellungsbeschlusses<br />

für die dritte Start- <strong>und</strong><br />

Landebahn steht noch aus.<br />

190<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Finanzbericht<br />

p Konzern-Anhang<br />

Neben den Bestimmungen der luftrechtlichen Genehmigung<br />

hat der Flughafenbetreiber die unmittelbar aus<br />

dem Gesetz (insbesondere Luftverkehrsgesetz <strong>und</strong><br />

hierzu ergangene Verordnungen) resultierenden Vorschriften<br />

zu beachten. Hiernach hat die Flughafen München<br />

GmbH unter anderem den Flughafen jederzeit in<br />

einem betriebssicheren Zustand zu erhalten, die für die<br />

Überwachung der Luftfahrt erforderlichen Einrichtungen<br />

<strong>und</strong> Zeichen zur Regelung des Luftverkehrs auf<br />

dem Flughafen bereitzustellen <strong>und</strong> zu erhalten sowie<br />

einen den besonderen Betriebsverhältnissen Rechnung<br />

tragenden Feuer- <strong>und</strong> Brandschutz sowie das<br />

Rettungswesen sicherzustellen.<br />

Die Festsetzung der Start- <strong>und</strong> Landeentgelte erfolgt<br />

durch die Flughafen München GmbH unter Genehmigungsvorbehalt<br />

durch das Bayerische Staatsministerium<br />

für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr <strong>und</strong><br />

Technologie.<br />

IX. Finanzrisikomanagement<br />

Im Rahmen seiner geschäftlichen Tätigkeit ist der Flughafen<br />

München einer Vielzahl unterschiedlicher finanzieller<br />

Risiken ausgesetzt. Hierzu zählen Kredit-, Liquiditäts-<br />

<strong>und</strong> Marktrisiken aus Zinssatz- <strong>und</strong> Wechselkursschwankungen.<br />

Diesen Risiken war der Flughafen München in vergleichbarer<br />

Zusammensetzung auch im Vorjahr ausgesetzt.<br />

Überwachung <strong>und</strong> Steuerung von Finanzrisiken ist Aufgabe<br />

des zentralen Finanz- <strong>und</strong> Cashmanagements. Im<br />

Rahmen des übergeordneten Risikofrüherkennungssystems<br />

erfolgt eine vierteljährliche Berichterstattung<br />

über alle wesentlichen Finanzrisiken an die Geschäftsleitung.<br />

Über die Liquiditäts- <strong>und</strong> Darlehensentwicklung<br />

sowie die Entwicklung des Derivatebestands wird<br />

die Geschäftsleitung durch einen monatlichen Finanzbericht<br />

in Kenntnis gesetzt.<br />

Derivate werden ausschließlich zu Sicherungszwecken<br />

eingesetzt. Geschäftsabschlüsse erfolgen durch das<br />

zentrale Finanz- <strong>und</strong> Cashmanagement. Zur Dokumentation,<br />

Abwicklung <strong>und</strong> zur Steuerung von Risiken aus<br />

dem Derivatebestand setzt das zentrale Finanz- <strong>und</strong><br />

Cashmanagement ein Treasury System ein. Die Software<br />

gewährleistet eine strikte Funktionstrennung<br />

zwischen Erwerb, Abwicklung <strong>und</strong> Bilanzierung der<br />

Derivate <strong>und</strong> der Überwachung der Risiken aus diesen<br />

Geschäften.<br />

Die Methoden des Finanzrisikomanagements haben<br />

sich gegenüber dem Vorjahr nicht geändert.<br />

1. Marktrisiko<br />

Der Flughafen München ist Marktrisiken aus Zinssatz<strong>und</strong><br />

Wechselkursschwankungen ausgesetzt. Diese haben<br />

Einfluss auf die Höhe der Zahlungspflichten aus<br />

Darlehensvereinbarungen mit variablen Zinsbindungen<br />

<strong>und</strong> auf den beizulegenden Zeitwert von Darlehensvereinbarungen<br />

mit fixen Zinszahlungen. In geringerem<br />

Umfang beeinflussen Wechselkursrisiken Zahlungsmittelströme<br />

des Flughafens München aus Darlehensverträgen<br />

in JPY <strong>und</strong> dem internationalen Beratungsgeschäft.<br />

Der Flughafen München begegnet Marktrisiken durch<br />

den Abschluss derivativer Finanzinstrumente. Deren<br />

Einsatzgebiet ist auf die Absicherung gegen Verluste<br />

aus Wertänderungen <strong>und</strong> den Schutz vor unerwarteten<br />

Schwankungen von Zahlungsmittelströmen begrenzt.<br />

Sicherungsgeschäfte werden nur dann erworben,<br />

wenn sie in eine hocheffektive Sicherungsbeziehung<br />

eingebracht werden können.<br />

Zur Sicherung von Zahlungsmittelströmen gegen Zinssatzschwankungen<br />

setzt der Flughafen München Zinsswaps<br />

ein. Schwankungen von Zahlungsmittelströmen<br />

aus Wechselkursschwankungen werden zum Teil durch<br />

Devisentermingeschäfte eliminiert. Der beizulegende<br />

Zeitwert der Fremdwährungsdarlehen in Japanischen<br />

Yen (JPY) wird mit Zins- <strong>und</strong> Währungsswaps gegen<br />

Schwankungen gesichert. Angaben zu Sicherungsbeziehungen<br />

sind dem Kapitel VIII.16 zu entnehmen.<br />

Anhand von Sensitivitätsanalysen kann die verbleibende<br />

Risikoexposition des Flughafens München gegenüber<br />

Zins- <strong>und</strong> Wechselkursschwankungen dargestellt<br />

werden.<br />

Die Zinssensitivitätsanalyse stellt die Auswirkungen<br />

einer Erhöhung beziehungsweise Minderung des Gesamt-,<br />

Jahres- <strong>und</strong> des sonstigen Ergebnisses bei einer<br />

Parallelverschiebung der Zinsstruktur um jeweils<br />

100 Basispunkte (BP) dar.<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

191


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

Der Zinssensitivitätsanalyse liegen folgende<br />

Annahmen zugr<strong>und</strong>e:<br />

) Der laufende Zinsaufwand aus zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumenten<br />

mit Zinsbindungsfristen größer ein Jahr bleibt<br />

unverändert. Dies gilt unabhängig vom Zeitpunkt<br />

der nächsten Zinsfestsetzung.<br />

) Auswirkungen geänderter Zinsstrukturkurven auf<br />

den Stichtagswert von zu fortgeführten Anschaffungskosten<br />

bewerteten Finanzinstrumenten mit<br />

Zinsbindungsfristen größer ein Jahr (IAS 39pAG8)<br />

werden nicht berücksichtigt.<br />

) Der laufende Zinsaufwand aus zu fortgeführten Anschaffungskosten<br />

bewerteten Finanzinstrumenten<br />

mit Zinsbindungsfristen kleiner ein Jahr, zum Beispiel<br />

mit Bindung an den 3M EURIBOR oder den 6M<br />

EURIBOR, ändert sich. Dies gilt unabhängig davon,<br />

ob diese Instrumente als Gr<strong>und</strong>geschäft in eine Sicherungsbeziehung<br />

eingebracht wurden oder nicht.<br />

Der Stichtagswert dieser Finanzinstrumente bleibt<br />

unverändert.<br />

) Der laufende Zinsaufwand aus zinstragenden derivativen<br />

Finanzinstrumenten, zum Beispiel mit Bindung<br />

an den 3M EURIBOR oder den 6M EURIBOR, ändert<br />

sich. Dies gilt unabhängig davon, ob diese Instrumente<br />

als Sicherungsgeschäft in eine Sicherungsbeziehung<br />

eingebracht wurden oder nicht.<br />

) Der Stichtagswert derivativer Finanzinstrumente ändert<br />

sich. Sek<strong>und</strong>äre Auswirkungen der Parallelverschiebung<br />

der Zinsstrukturkurve, wie etwa die Änderung<br />

von Forward Exchange Rates, werden bei der<br />

Ermittlung der Zinssensitivität nicht berücksichtigt.<br />

) Soweit derivative Finanzinstrumente als Sicherungsgeschäft<br />

in eine Sicherungsbeziehung zur Absicherung<br />

von Zahlungsmittelströmen designiert wurden,<br />

hat der ineffektive Anteil der Wertänderungen Auswirkungen<br />

auf das Jahresergebnis. Der effektive Anteil<br />

der Wertänderungen hat Auswirkungen auf das<br />

sonstige Ergebnis.<br />

) Soweit derivative Finanzinstrumente als Sicherungsgeschäft<br />

in eine Sicherungsbeziehung zur Absicherung<br />

des beizulegenden Zeitwerts designiert<br />

wurden, haben sowohl ineffektive, als auch effektive<br />

Wertänderungen Auswirkungen auf das Jahresergebnis.<br />

) Soweit zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete<br />

originäre Finanzinstrumente als Gr<strong>und</strong>geschäft<br />

in einer Sicherungsbeziehung zur Absicherung des<br />

beizulegenden Zeitwerts designiert wurden, haben<br />

sowohl ineffektive, als auch effektive Wertänderungen<br />

Auswirkungen auf das Jahresergebnis.<br />

Unter den oben genannten Annahmen mindert beziehungsweise<br />

erhöht eine Parallelverschiebung der Zinsstrukturkurve<br />

um plus beziehungsweise minus 100 BP<br />

das Gesamt-, Jahres- <strong>und</strong> sonstige Ergebnis wie folgt:<br />

Zinssensitivität<br />

31.12.12 31.12.11<br />

T€ +100 BP –100 BP +100 BP –100 BP<br />

Gesamtergebnis 48.002 –53.293 53.683 –55.110<br />

davon<br />

sonstiges<br />

Ergebnis 51.453 –56.008 55.266 –55.710<br />

davon<br />

Jahresergebnis<br />

–3.451 2.715 –1.583 600<br />

Wesentliche Wechselkursrisiken resultieren aus<br />

Schwankungen des Euro gegenüber dem Omanischen<br />

Rial (OMR), dem US-Dollar (USD) <strong>und</strong> dem Japanischen<br />

Yen (JPY). Zwischen dem OMR <strong>und</strong> dem USD<br />

besteht eine feste Kursparität. Auf die gesonderte<br />

Auswertung des Wechselkursrisikos gegenüber dem<br />

OMR wird daher verzichtet.<br />

Die Wechselkurssensitivitätsanalyse stellt die Auswirkungen<br />

einer Erhöhung beziehungsweise Minderung<br />

des Wechselkurses EUR zu USD <strong>und</strong> des Wechselkurses<br />

EUR zu JPY um jeweils 10 % auf das Gesamt-,<br />

Jahres- <strong>und</strong> sonstige Ergebnis dar.<br />

Der Wechselkurssensitivitätsanalyse liegen die<br />

folgenden Annahmen zugr<strong>und</strong>e:<br />

) Der Stichtagswert der zu fortgeführten Anschaffungskosten<br />

bewerteten Darlehen in Fremdwährung<br />

ändert sich.<br />

) Der Stichtagswert der Zins- <strong>und</strong> Währungsswaps<br />

ändert sich.<br />

) Der Stichtagswert der Devisentermingeschäfte<br />

ändert sich.<br />

192<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Finanzbericht<br />

p Konzern-Anhang<br />

Unter den oben genannten Annahmen mindert beziehungsweise<br />

erhöht eine Änderung des Wechselkurses<br />

USD zu EUR um plus beziehungsweise minus 10 %<br />

das Gesamtergebnis, Jahres- <strong>und</strong> sonstige Ergebnis<br />

wie folgt:<br />

T€<br />

Währungssensitivität USD zu EUR<br />

31.12.12 31.12.11<br />

Kurs<br />

+10 %<br />

Kurs<br />

–10 %<br />

Kurs<br />

+10 %<br />

Kurs<br />

–10 %<br />

Gesamtergebnis 656 –656 692 –692<br />

davon<br />

sonstiges<br />

Ergebnis 611 –605 701 –697<br />

davon<br />

Jahresergebnis<br />

45 –51 –9 5<br />

Unter den oben genannten Annahmen mindert beziehungsweise<br />

erhöht eine Änderung des Wechselkurses<br />

JPY zu EUR um plus beziehungsweise minus 10 % das<br />

Gesamt-, Jahres- <strong>und</strong> sonstige Ergebnis wie folgt:<br />

T€<br />

Währungssensitivität JPY zu EUR<br />

31.12.12 31.12.11<br />

Kurs<br />

+10 %<br />

Kurs<br />

–10 %<br />

Kurs<br />

+10 %<br />

Kurs<br />

–10 %<br />

Gesamtergebnis 2.877 –1.755 311 90<br />

davon<br />

sonstiges<br />

Ergebnis 0 0 0 0<br />

davon<br />

Jahresergebnis<br />

2.877 –1.755 311 90<br />

Annahmen <strong>und</strong> Methoden der Sensitivitätsanalysen<br />

werden stetig angewandt.<br />

2. Kreditrisiko<br />

Das Kreditrisiko des Flughafens München resultiert vor<br />

allem aus kurzfristigen Geldanlagen. Diesem Risiko<br />

wird dadurch begegnet, dass Geldanlagen nur bei<br />

Kreditinstituten in der Europäischen Union erfolgen,<br />

die einer Einlagensicherung unterliegen.<br />

Möglichen Forderungsausfallrisiken wird durch ein<br />

konsequentes <strong>und</strong> effektives Forderungsmanagement<br />

begegnet. Zu ihm gehören eine umfassende<br />

Bonitätsprüfung der K<strong>und</strong>en, eine stetige Überwachung<br />

der offenen Posten <strong>und</strong> ein stringentes<br />

Mahnwesen. Zahlungsansprüche aus Mietverträgen<br />

werden durch die Hinterlegung von Mietkautionen<br />

gesichert. Abfertigungsleistungen erfolgen gegen<br />

Hinterlegung von Barsicherheiten <strong>und</strong> Bankbürgschaften.<br />

Warenverkäufe <strong>und</strong> gastronomische Leistungen<br />

erfolgen überwiegend gegen Bar- oder Kreditkartenzahlung.<br />

Erkennbaren Ausfallrisiken einzelner finanzieller<br />

Vermögenswerte wird durch Wertminderungen<br />

Rechnung getragen.<br />

Ungeachtet bestehender Sicherheiten entspricht das<br />

maximale Kreditrisiko dem Buchwert der angesetzten<br />

finanziellen Vermögenswerte mit einem Betrag<br />

von T€ 360.302 (31.12.2011 T€ 299.406, 01.01.2011<br />

T€ 269.478).<br />

Eine Konzentration von Kreditrisiken aus Geschäftsbeziehungen<br />

mit einzelnen Schuldnern oder Schuldnergruppen<br />

ist gr<strong>und</strong>sätzlich nicht erkennbar.<br />

Weitere Angaben zum Ausfallrisiko, insbesondere zu<br />

Wertminderungen <strong>und</strong> der Fälligkeitsstruktur von Forderungen<br />

<strong>und</strong> sonstigen finanziellen Vermögenswerten,<br />

sind in Kapitel VIII.5 <strong>und</strong> Kapitel VIII.8 zu finden.<br />

3. Liquiditätsrisiko<br />

Die Steuerung <strong>und</strong> Überwachung des Liquiditätsrisikos<br />

ist Aufgabe des zentralen Finanz- <strong>und</strong> Cashmanagements<br />

des Flughafens München. Dabei wird das<br />

Liquiditätsrisiko sowohl im Rahmen der langfristigen<br />

Wirtschaftsplanung als auch im Rahmen der kurz- <strong>und</strong><br />

mittelfristigen Finanzplanung überwacht.<br />

Durch das konzernweite Cashmanagement werden<br />

die Zahlungsmittelbestände der operativen Tochtergesellschaften<br />

konzentriert. Neben dem Zugriff auf<br />

die betrieblichen Zahlungsmittelüberschüsse hält<br />

der Flughafen München hinreichende Liquidität in<br />

Form von kurzfristigen Geldanlagen <strong>und</strong> ausreichend<br />

dimensio nierten Kreditlinien bei Kreditinstituten.<br />

Im Berichtsjahr betrug der operative Cash -<br />

flow T€ 440.791 (2011 T€ 436.786). Der Flughafen<br />

München konnte auf freie Kreditlinien in Höhe von<br />

T€ 270.740 (31.12.2011 T€ 280.300, 01.01.2011<br />

T€ 277.100) zugreifen.<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

193


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

Die nachfolgende Tabelle zeigt die vertraglich vereinbarten<br />

Zins- <strong>und</strong> Tilgungszahlungen der originären <strong>und</strong><br />

der derivativen Finanzschulden:<br />

31.12.12 2013 2014 bis 2017 Nach 2017<br />

T€ Summe Zins Tilgung Zins Tilgung Zins Tilgung<br />

Personengesellschaften 332.457 0 197.950 0 0 0 134.507<br />

Gesellschafter 522.579 15.333 507.246 0 0 0 0<br />

Kreditinstitute 2.645.865 50.364 211.699 133.996 1.131.100 155.554 963.152<br />

Leasingvereinbarungen 1.280 0 542 0 738 0 0<br />

Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 73.550 0 66.698 0 6.852 0 0<br />

Sonstige Finanzschulden 27.362 0 22.973 0 4.389 0 0<br />

Originäre Finanzschulden 3.603.093 65.697 1.007.108 133.996 1.143.079 155.554 1.097.659<br />

Derivative Finanzinstrumente 156.774 22.873 15.896 73.849 34.257 9.899 0<br />

Derivative Finanzschulden 156.774 22.873 15.896 73.849 34.257 9.899 0<br />

Gesamt 3.759.867 88.570 1.023.004 207.845 1.177.336 165.453 1.097.659<br />

31.12.11 2013 2014 bis 2017 Nach 2017<br />

T€ Summe Zins Tilgung Zins Tilgung Zins Tilgung<br />

Personengesellschaften 395.785 0 261.581 0 0 0 134.204<br />

Gesellschafter 523.194 15.948 507.246 0 0 0 0<br />

Kreditinstitute 2.286.144 60.405 80.274 150.889 1.329.350 130.572 534.654<br />

Leasingvereinbarungen 1.805 0 619 0 1.186 0 0<br />

Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 72.263 0 68.649 0 2.599 0 1.015<br />

Sonstige Finanzschulden 61.939 0 57.684 0 4.255 0 0<br />

Originäre Finanzschulden 3.341.130 76.353 976.053 150.889 1.337.390 130.572 669.873<br />

Derivative Finanzinstrumente 119.493 20.207 490 47.597 50.095 1.104 0<br />

Derivative Finanzschulden 119.493 20.207 490 47.597 50.095 1.104 0<br />

Gesamt 3.460.623 96.560 976.543 198.486 1.387.485 131.676 669.873<br />

Tilgungsleistungen zu den Gesellschafterdarlehen des<br />

Flughafens München erfolgen ausschließlich aufgr<strong>und</strong><br />

gesonderter Tilgungsvereinbarungen. Soweit bis zum<br />

Abschlussstichtag keine verbindlichen Tilgungsbeschlüsse<br />

vorliegen, werden Tilgungsleistungen auf<br />

Gesellschafterdarlehen dem Intervall bis ein Jahr zugeordnet.<br />

Tilgungsleistungen zu originären Finanzschulden aus<br />

Anteilen an Personengesellschaften werden jeweils<br />

mit dem erwarteten Abfindungsbetrag gezeigt. Als<br />

Fälligkeitszeitpunkt gilt hier der frühestmögliche<br />

Kündigungszeitpunkt der Gesellschafter.<br />

194<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

p Konzern-Anhang<br />

X. Erläuterungen zur Konzern-<br />

Kapitalflussrechnung<br />

Zwischen dem Zahlungsmittelfluss aus der betrieblichen<br />

Tätigkeit <strong>und</strong> dem Gesamtergebnis besteht der<br />

folgende Zusammenhang:<br />

T€ 2012 2011<br />

Gesamtergebnis 53.340 61.220<br />

Ergebnisneutrale latente Steuern –13.168 –3.578<br />

Versicherungsmathematische Gewinne <strong>und</strong> Verluste 6.071 33<br />

Absicherung von Zahlungsmittelströmen 49.104 16.659<br />

Konzernjahresergebnis 95.347 74.334<br />

Ergebnis aus assoziierten Unternehmen –1.159 –3.684<br />

Ertragsteuern 69.977 50.741<br />

Finanzergebnis 114.221 131.250<br />

Betriebliches Ergebnis (EBIT) 278.386 252.641<br />

Abschreibungen 235.284 243.857<br />

Saldo aus Gewinnen/Verlusten aus dem Abgang von Anlagevermögen 1.537 –1.028<br />

Zu-/ Abnahme der Vorräte –1.527 –3.605<br />

Zu-/ Abnahme der kurzfristigen Forderungen –4.451 –6.721<br />

Zu-/ Abnahme der anderen Aktiva, die nicht der Investitionsoder<br />

Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind –5.671 –3.082<br />

Zu-/ Abnahme der Verbindlichkeiten –2.820 15.425<br />

Zu-/ Abnahme der Leistungen an Arbeitnehmer –539 –7.465<br />

Zu-/ Abnahme der sonstigen Rückstellungen –13.725 –11.004<br />

Zu-/ Abnahme der anderen Passiva, die nicht der Investitionsoder<br />

Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind –10.605 –9.321<br />

Bruttozahlungsmittelfluss aus der betrieblichen Tätigkeit 475.869 469.697<br />

Saldo aus gezahlten <strong>und</strong> erhaltenen Ertragsteuern –35.078 –32.911<br />

Nettozahlungsmittelfluss aus der betrieblichen Tätigkeit 440.791 436.786<br />

XI. Erläuterungen zu Geschäften mit<br />

nahestehenden Unternehmen <strong>und</strong><br />

Personen<br />

Oberstes Mutterunternehmen des Flughafens München<br />

ist die Flughafen München GmbH. Die Geschäftsanteile<br />

der Flughafen München GmbH werden unmittelbar<br />

vom Freistaat Bayern (51 %), von der B<strong>und</strong>esrepublik<br />

Deutschland (26 %) <strong>und</strong> der Landeshauptstadt<br />

München (23 %) gehalten (siehe Kapitel VIII.12). Entscheidungen,<br />

die die geschäftlichen Gr<strong>und</strong>lagen der<br />

Gesellschaft berühren oder bestimmte risikobehaftete<br />

Geschäfte beinhalten, treffen die Gesellschafter einstimmig.<br />

Im Übrigen werden Entscheidungen mit einfacher<br />

Mehrheit getroffen.<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

195


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

1. Geschäfte mit Behörden<br />

Die Geschäftsanteile der Flughafen München GmbH<br />

werden unmittelbar von der öffentlichen Hand gehalten.<br />

Sämtliche Behörden der beteiligten Gebietskörperschaften<br />

sind daher als nahestehend einzustufen.<br />

Geschäftsvorfälle mit Behörden resultieren überwiegend<br />

aus unbefristeten Mietverhältnissen mit der B<strong>und</strong>es-<br />

<strong>und</strong> Landespolizei <strong>und</strong> dem Zoll. An Behörden berechnete<br />

Entgelte dürfen die erstattungsfähigen Aufwendungen<br />

nicht übersteigen. Sie unterliegen einer<br />

regelmäßigen Preisprüfung. Die aus der Vermietung an<br />

Behörden erzielten Erlöse sind für den Konzernumsatz<br />

nicht wesentlich. Signifikante offene Posten bestehen<br />

nicht.<br />

2. Geschäfte mit Unternehmen der öffentlichen<br />

Hand<br />

Unternehmen, deren finanz- <strong>und</strong> geschäftspolitische<br />

Entscheidungen von der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland,<br />

dem Freistaat Bayern oder der Landeshauptstadt München<br />

beherrscht, gemeinschaftlich beherrscht oder<br />

maßgeblich beeinflusst werden, zählen ebenfalls zu<br />

den nahestehenden Unternehmen des Flughafens<br />

München.<br />

Zu den nahestehenden Unternehmen der öffentlichen<br />

Hand zählen Kreditinstitute mit unmittelbarer Beteiligung<br />

der öffentlichen Hand (unter anderem Bayerische<br />

Landesbank Anstalt des öffentlichen Rechts, Kreditanstalt<br />

für Wiederaufbau <strong>und</strong> LfA Förderbank Bayern) <strong>und</strong><br />

Kreditinstitute mit mittelbarer Beteiligung über Sondervermögen,<br />

wie zum Beispiel den Finanzmarktstabilisierungsfonds<br />

SoFFin (darunter die Commerzbank AG,<br />

West LB AG bis Juli 2012). Transaktionen mit diesen<br />

Kreditinstituten resultieren aus Finanzschulden (Darlehen)<br />

<strong>und</strong> Derivaten.<br />

T€ 31.12.12 31.12.11<br />

Originäre Finanzschulden<br />

Zinszahlungen –42.633 –50.701<br />

Tilgungen –82.014 –105.269<br />

Ziehungen 71.092 27.950<br />

Darüber hinaus zählen zu den nahestehenden Unternehmen<br />

der öffentlichen Hand Unternehmen <strong>und</strong><br />

Anstalten des öffentlichen Rechts, die B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Freistaat<br />

mit der Ausführung hoheitlicher Aufgaben am<br />

Flughafen München <strong>und</strong> im Rahmen der Luftverkehrsüberwachung<br />

beauftragt haben (darunter DFS<br />

Deutsche Flugsicherung GmbH, SGM Sicherheitsgesellschaft<br />

am Flughafen München GmbH, Deutscher<br />

Wetterdienst Anstalt des öffentlichen Rechts). Die<br />

Geschäftsvorfälle mit diesen Unternehmen resultieren<br />

überwiegend aus unbefristeten Mietverträgen.<br />

Die aus der Vermietung an Unternehmen der öffentlichen<br />

Hand resultierenden Erlöse <strong>und</strong> Aufwendungen<br />

sind für das Konzernergebnis nicht wesentlich. Signifikante<br />

offene Posten bestehen nicht.<br />

Der Flughafen München unterhält Geschäftsbeziehungen<br />

zu weiteren Unternehmen, deren Finanz- <strong>und</strong> Geschäftspolitik<br />

von der öffentlichen Hand zumindest<br />

maßgeblich beeinflusst wird. Hierzu zählen beispielsweise<br />

die Gesellschaften der Unternehmensgruppen<br />

Deutsche Post AG, Telekom Deutschland GmbH <strong>und</strong><br />

Deutsche Bahn AG. Zwischen dem Flughafen München<br />

<strong>und</strong> diesen Unternehmensgruppen bestehen<br />

wechselseitige Lieferungs- <strong>und</strong> Leistungsbeziehungen,<br />

die jedoch insgesamt für das Konzernergebnis<br />

von untergeordneter Bedeutung sind. Signifikante<br />

offene Posten bestehen nicht.<br />

3. Geschäfte mit assoziierten Unternehmen<br />

<strong>und</strong> Unternehmen, die wegen Wesentlichkeit<br />

nicht in den Konsolidierungskreis einbezogen<br />

wurden<br />

Der Konsolidierungskreis der Flughafen München<br />

GmbH beinhaltet ein assoziiertes Unternehmen (EFM<br />

– Gesellschaft für Enteisen <strong>und</strong> Flugzeugschleppen am<br />

Flughafen München mbH). Das Gemeinschaftsunternehmen<br />

MediCare Flughafen München Medizinisches<br />

Zentrum GmbH <strong>und</strong> das Tochterunternehmen FMV –<br />

Flughafen München Versicherungsvermittlungsgesellschaft<br />

mbH werden wegen der nicht gegebenen Wesentlichkeit<br />

nicht in den Konzernabschluss einbezogen.<br />

Derivative Finanzschulden<br />

Zinszahlungen –9.821 –12.180<br />

196<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

p Konzern-Anhang<br />

Zwischen dem Flughafen München <strong>und</strong> diesen Gesellschaften<br />

bestehen wechselseitige Lieferungs- <strong>und</strong><br />

Leistungsbeziehungen mit den folgenden Auswirkungen<br />

auf Konzernergebnis, -vermögenswerte <strong>und</strong><br />

-schulden:<br />

31.12.12 2011<br />

T€ 31.12. 01.01.<br />

Forderungen 2.026 1.185 925<br />

Verbindlichkeiten 1.958 4.128 7.681<br />

Veräußerung<br />

von Waren 2.184 2.358<br />

Dienstleistungen 2.530 2.667<br />

Nutzungsentgelte 4.855 4.913<br />

Erlöse 9.569 9.938<br />

Materialaufwand 2.839 2.876<br />

Sonstige<br />

Aufwendungen 541 357<br />

Aufwendungen 3.380 3.233<br />

Zusätzlich zu diesen Bezügen erhielten die Mitglieder<br />

der Geschäftsführung Sachbezüge <strong>und</strong> sonstige vertragliche<br />

Nebenleistungen sowie eine Einmalzahlung<br />

in Höhe von T€ 12 (2011 T€ 24).<br />

Geschäftsführer erhalten eine betriebliche Rente. Die<br />

Rückstellungen für Pensionszusagen an Geschäftsführer<br />

betragen T€ 2.407 (31.12.2011 T€ 1.228, 01.01.2011<br />

T€ 906).<br />

Für ehemalige Geschäftsführer <strong>und</strong> Hinterbliebene<br />

sind Rückstellungen für Pensionszusagen in Höhe von<br />

T€ 10.196 (31.12.2011 T€ 8.552, 01.01.2011 T€ 8.638) angesetzt.<br />

Die Pensionszahlungen betrugen T€ 703 (2011<br />

T€ 687).<br />

An die Mitglieder des Aufsichtsrats wurde eine Gesamtvergütung<br />

in Höhe von T€ 17 (2011 T€ 16) gezahlt.<br />

München, den 30. April 2013<br />

Erlöse aus der Veräußerung von Waren resultieren aus<br />

dem Weiterverkauf von Enteisungsmitteln <strong>und</strong> Kraftstoffen.<br />

Dienstleistungserlöse betreffen vor allem<br />

IT- Leistungen <strong>und</strong> Instandhaltungen von beweglichen<br />

Wirtschaftsgütern, Leasingerlöse <strong>und</strong> Konzessionen,<br />

die Vermietung von Räumlichkeiten <strong>und</strong> die damit einhergehenden<br />

Nebenkosten. Die Aufwendungen für<br />

bezogene Leistungen resultieren überwiegend aus<br />

dem Umsetzen von Luftfahrzeugen <strong>und</strong> dem betriebsmedizinischen<br />

Dienst.<br />

Dr. Michael Kerkloh<br />

Thomas Weyer<br />

4. Geschäfte mit nahestehenden Personen<br />

Dem Flughafen München nahestehend sind zudem die<br />

Mitglieder der Geschäftsführung <strong>und</strong> des Aufsichtsrats<br />

der Flughafen München GmbH. Die Vergütung der Mitglieder<br />

der Geschäftsführung setzt sich aus dem Festgehalt<br />

<strong>und</strong> einer variablen erfolgsabhängigen Tantieme<br />

zusammen.<br />

T€ 2012 2011<br />

Festgehalt 503 498<br />

Tantieme 302 268<br />

Gesamt 805 766<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

197


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

Bericht des Aufsichtsrats<br />

Der Aufsichtsrat ließ sich durch die Geschäftsführung<br />

über die Lage <strong>und</strong> Entwicklung der Gesellschaft sowie<br />

über die wesentlichen Geschäftsvorfälle in seinen Sitzungen<br />

<strong>und</strong> durch schriftliche Berichte regelmäßig <strong>und</strong><br />

eingehend unterrichten. Der Aufsichtsrat hat sich anhand<br />

der Berichte <strong>und</strong> der erteilten Auskünfte von der<br />

Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung überzeugt<br />

<strong>und</strong> im Rahmen seiner satzungsmäßigen Zuständigkeit<br />

die ihm obliegenden Entscheidungen getroffen.<br />

Der von der Geschäftsführung vorgelegte Jahresabschluss<br />

zum 31. Dezember 2012 <strong>und</strong> der Lagebericht<br />

der Flughafen München GmbH sowie des Konzerns<br />

sind durch die zum Abschlussprüfer bestellte Deloitte<br />

& Touche GmbH geprüft <strong>und</strong> mit dem uneingeschränkten<br />

Bestätigungsvermerk versehen worden.<br />

Den Geschäftsführern <strong>und</strong> allen Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeitern spricht der Aufsichtsrat Dank <strong>und</strong><br />

Anerkennung für die im Geschäftsjahr 2012 geleistete<br />

erfolgreiche Arbeit aus.<br />

München, den 19. Juni 2013<br />

Dr. Markus Söder<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats der<br />

Flughafen München GmbH<br />

Nach eigener Prüfung hat der Aufsichtsrat von dem<br />

Prüfungsergebnis Kenntnis genommen <strong>und</strong> keine<br />

Einwendungen erhoben.<br />

Er billigt gem. § 52 Abs. 1 GmbHG i. V. m. § 171 Abs. 2<br />

AktG den Jahresabschluss der Flughafen München<br />

GmbH <strong>und</strong> des Konzerns. Er schlägt der Gesellschafterversammlung<br />

vor, den Jahresabschluss der Flughafen<br />

München GmbH <strong>und</strong> des Konzerns festzustellen.<br />

198<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

p Bericht des Aufsichtsrats<br />

p Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />

Wir haben den von der Flughafen München GmbH,<br />

München, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend<br />

aus Gewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnung sowie Gesamtergebnisrechnung,<br />

Bilanz, Eigenkapitalveränderungsrechnung,<br />

Kapitalflussrechnung <strong>und</strong> Anhang –<br />

sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr<br />

vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012 geprüft. Die Aufstellung<br />

von Konzernabschluss <strong>und</strong> Konzernlagebericht<br />

nach den International Financial Reporting Standards<br />

(IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, <strong>und</strong><br />

den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden<br />

handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung<br />

der Geschäftsführung der Gesellschaft. Unsere<br />

Aufgabe ist es, auf der Gr<strong>und</strong>lage der von uns<br />

durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den<br />

Konzernabschluss <strong>und</strong> über den Konzernlagebericht<br />

abzugeben.<br />

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung gemäß<br />

§ 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer<br />

festgestellten deutschen Gr<strong>und</strong>sätze<br />

ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen.<br />

Danach ist die Prüfung so zu planen <strong>und</strong> durchzuführen,<br />

dass Unrichtigkeiten <strong>und</strong> Verstöße, die sich auf<br />

die Darstellung des durch den Konzernabschluss<br />

unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften<br />

<strong>und</strong> durch den Konzernlagebericht<br />

vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- <strong>und</strong><br />

Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender<br />

Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der<br />

Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die<br />

Geschäftstätigkeit <strong>und</strong> über das wirtschaftliche <strong>und</strong><br />

rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen<br />

über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen<br />

der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen<br />

internen Kontrollsystems sowie<br />

Nachweise für die Angaben in Konzernabschluss <strong>und</strong><br />

Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von<br />

Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung<br />

der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss<br />

einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung<br />

des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs-<br />

<strong>und</strong> Konsolidierungsgr<strong>und</strong>sätze <strong>und</strong> der wesentlichen<br />

Einschätzungen der Geschäftsführung sowie<br />

die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses<br />

<strong>und</strong> des Konzernlageberichts. Wir<br />

sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend<br />

sichere Gr<strong>und</strong>lage für unsere Beurteilung bildet.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung aufgr<strong>und</strong> der bei der Prüfung<br />

gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss<br />

der Flughafen München GmbH, München,<br />

den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind,<br />

<strong>und</strong> den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden<br />

handelsrechtlichen Vorschriften <strong>und</strong> vermittelt<br />

unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen<br />

Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,<br />

Finanz- <strong>und</strong> Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht<br />

steht in Einklang mit dem Konzernabschluss,<br />

vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild<br />

von der Lage des Konzerns <strong>und</strong> stellt die Chancen <strong>und</strong><br />

Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.<br />

München, den 30. April 2013<br />

Deloitte & Touche GmbH<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Dorn<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

ppa. Hehl<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

199


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

s<br />

Schaffung einer<br />

eigen ständigen Konzerneinheit<br />

„ Personal<strong>und</strong><br />

Führungskräfteentwicklung“<br />

<strong>Nachhaltigkeits</strong>programm:<br />

Fahrplan<br />

für die nachhaltige<br />

Entwicklung der FMG<br />

<strong>und</strong> die Erfüllung<br />

ihrer Mission 2015<br />

613,2 Mio.€<br />

Wertschöpfung<br />

p<br />

Wertschöpfungsrechnung:<br />

Differenz zwischen<br />

der vom Unternehmen<br />

erbrachten Leistung <strong>und</strong><br />

dem Wert der benötigten<br />

Vorleistungen<br />

200<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

202 <strong>Nachhaltigkeits</strong>programm<br />

209 <strong>Nachhaltigkeits</strong>kennzahlen<br />

222 Berichtsprofil<br />

224 GRI-Index<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

201


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

<strong>Nachhaltigkeits</strong>programm<br />

Aufgefächert nach Themenfeldern – basierend auf den<br />

zukünftigen Chancen <strong>und</strong> Risiken der FMG – dient das<br />

strategische <strong>Nachhaltigkeits</strong>programm als Fahrplan für<br />

die nachhaltige Entwicklung der Flughafen München<br />

GmbH <strong>und</strong> die Erfüllung ihrer Mission 2015. Das <strong>Nachhaltigkeits</strong>programm<br />

2012 knüpft an das des Vor jahres<br />

an. Es ist in vier <strong>Perspektiven</strong> unterteilt.<br />

Für alle <strong>Perspektiven</strong> nennt das <strong>Nachhaltigkeits</strong>programm<br />

Ziele <strong>und</strong> beschreibt kurz-, mittel- <strong>und</strong> langfristige<br />

Maßnahmen. Es definiert einen Termin, bis zu<br />

dem die Maßnahmen durchgeführt werden sollen, <strong>und</strong><br />

gibt Auskunft über den Status der Umsetzung. Für die<br />

Perspektive „Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz“ wird im Rahmen<br />

des Umweltmanagementsystems nach EMAS-<br />

VO <strong>und</strong> DIN EN ISO 14001 zusätzlich ein detail liertes<br />

Umweltprogramm in der jährlichen Umwelterklärung<br />

veröffentlicht.<br />

Themenfeld Maßnahmen Aktivitäten 2012 Status 2012 Termine<br />

Unternehmen <strong>und</strong> Management<br />

Ziel: Dauerhafte Wertsteigerung durch renditeorientiertes Wirtschaften <strong>und</strong> nachhaltige Investitionen am Standort<br />

Erwirtschaftung einer Gesamtkapitalrendite<br />

(ROCE) von 6,5 %<br />

fortlaufend<br />

Erwirtschaftung einer Gesamtkapitalrendite<br />

(ROCE) auf in 2012. Ziel ist es, dieses Renditeniveau<br />

die nächsten Jahre im<br />

Dauerhafte Wertsteigerung<br />

dem Niveau der (gelisteten)<br />

europäischen Peergroup Rahmen der gesamtwirtschaftlichen<br />

Lage zu steigern.<br />

Standortentwicklung<br />

(Ausbau am Standort)<br />

Nachhaltiges Bauen<br />

(energieeffizientes Bauen)<br />

Ausbau <strong>und</strong> Erweiterung der<br />

Infrastruktur laut Masterplan<br />

Integration von <strong>Nachhaltigkeits</strong>kriterien<br />

in die Ausbausowie<br />

Umbauplanung unter<br />

Berücksichtigung der CO 2<br />

-<br />

Zielsetzung<br />

Zertifizierung ausgewählter<br />

Gebäude nach den Standards<br />

der Deutschen Gesellschaft für<br />

Nachhaltiges Bauen (DGNB)<br />

Integration von <strong>Nachhaltigkeits</strong>kriterien<br />

in die Ausbausowie<br />

Umbauplanung in<br />

Anlehnung an die DGNB-<br />

Kriterien<br />

Vorbereitung auf das Gerichtsverfahren<br />

wegen Anfechtung des<br />

erhaltenen Planfeststellungsbeschlusses<br />

für die dritte Bahn<br />

Bau des Terminal 2 Satelliten<br />

Integration verbindlicher<br />

CO 2<br />

-Zielwerte im Investitionsplanungsprozess<br />

2013 Zertifizierung des<br />

Spediteurgebäudes Ost<br />

Entwicklung von Zielen <strong>und</strong><br />

Vorgabewerten für Projekte zu<br />

Ökologie, Ökonomie, Soziales,<br />

Technik <strong>und</strong> Prozesse inkl. dazugehörigen<br />

Berichtswesens<br />

90 % 2013<br />

25 % 2015<br />

geplant 2013<br />

80 % 2013<br />

geplant 2015<br />

fortlaufend<br />

Ziel: Ausbau der K<strong>und</strong>enorientierung <strong>und</strong> Steigerung der Attraktivität der angebotenen Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

Monitoring & Analyse von<br />

K<strong>und</strong>enfeedback <strong>und</strong> ständige<br />

Verbesserung der Servicequalität<br />

(ACI-Benchmarkprogramm,<br />

Bedarfsgerechtes Produkt- <strong>und</strong> Verbesserung der Airport-<br />

Dienstleistungsportfolio Service-Qualität<br />

Airport Service Quality (ASQ),<br />

Skytrax-Bewertung, Beschwerdemanagement)<br />

fortlaufend fortlaufend<br />

202<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

p <strong>Nachhaltigkeits</strong>programm<br />

Themenfeld Maßnahmen Aktivitäten 2012 Status 2012 Termine<br />

Fortsetzung der Zusammenführung<br />

80 % 2013<br />

des internen Vorschlagswe-<br />

sens „Ideenpool“ <strong>und</strong> des Innovationsmanagements;<br />

Relaunch<br />

Ideenpool geplant für 2013<br />

Engere Vernetzung des Innovationsmanagements<br />

geplant 2013<br />

Bedarfsgerechtes Produkt<strong>und</strong><br />

Dienstleistungsportfolio<br />

Neuaufbau des<br />

Innovationsmanagements mit internen<br />

<strong>und</strong> externen Stakeholdern<br />

(Konzernstrategie, Töchtergesellschaften,<br />

Verbände u. v. m.)<br />

Unterstützung von laufenden fortlaufend fortlaufend<br />

Innovationen<br />

Kommunikation <strong>und</strong> Vermarktung<br />

von Innovationen<br />

fortlaufend fortlaufend<br />

Ziel: Etablierung von Managementstrukturen für verantwortungsvolle Unternehmensführung<br />

Strategisches<br />

<strong>Nachhaltigkeits</strong>management<br />

Nachhaltigkeit in der<br />

unternehmerischen<br />

Wertschöpfungskette<br />

Compliance (Rechtssicherheit<br />

<strong>und</strong> Antikorruption)<br />

Weiterentwicklung <strong>und</strong><br />

Ausbau des strategischen<br />

<strong>Nachhaltigkeits</strong>programms<br />

<strong>und</strong> -managements<br />

Mitarbeit bei der Entwicklung<br />

der aktualisierten GRI-Richtlinien<br />

(G4) in Zusammenarbeit<br />

mit der GRI<br />

Integration der neuen<br />

GRI-Richtlinien (G4) in<br />

die Berichterstattung<br />

Integration von <strong>Nachhaltigkeits</strong>-<br />

<strong>und</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong><br />

Weiterentwicklung <strong>und</strong><br />

Überarbeitung der zukünftigen<br />

Strategiearbeit<br />

Weiterentwicklung der<br />

Konzernstrategie<br />

Bewusstsein für Nachhaltigkeit<br />

im Unternehmen erhöhen<br />

Integration von <strong>Nachhaltigkeits</strong>kriterien<br />

in das<br />

Lieferanten management<br />

Fortschreibung der <strong>Nachhaltigkeits</strong>projekte/-maßnahmen<br />

<strong>und</strong><br />

Bündelung in einem Multiprojektmanagement<br />

Vernetzung des strategischen<br />

<strong>Nachhaltigkeits</strong>managements<br />

mit Organisations-, Prozess-,<br />

Qualitäts- <strong>und</strong> Innovationsmanagement<br />

Mitarbeit an der Entwicklung der<br />

GRI-Richtlinien (G4)<br />

Prüfung der aktuellen Berichterstattungsinhalte<br />

<strong>und</strong> Anpassung<br />

an G4<br />

Mitarbeit im Pilotprogramm des<br />

IIRC (International Integrated<br />

Reporting Council)<br />

Anwendung des IIRC-Modells<br />

auf die FMG<br />

Kontinuierliche Verzahnung des<br />

Prozesses der Berichterstattung<br />

Prozessoptimierung der internen<br />

Planungs- <strong>und</strong> Steuerungsprozesse;<br />

Ist-Aufnahme Bestandsprozesse<br />

inkl. Sollprozessmodellierung<br />

2012 abgeschlossen;<br />

Umsetzung ab 2013<br />

Szenarienbasierte Weiterentwicklung<br />

der Strategie für den<br />

Zeitraum 2015 – 2025<br />

Konzeption <strong>und</strong> Durchführung<br />

von Informationsveranstaltungen<br />

zum Thema Nachhaltigkeit mit<br />

neuen Schwerpunktthemen<br />

Ergänzung des strategischen<br />

Beschaffungskonzeptes um<br />

<strong>Nachhaltigkeits</strong>aspekte<br />

fortlaufend<br />

fortlaufend<br />

100 % 2012<br />

30 % 2014<br />

50 % 2013<br />

20 % 2014<br />

50 % 2013<br />

45 % 2014<br />

45 % 2014<br />

30 % 2013<br />

fortlaufend<br />

fortlaufend<br />

fortlaufend<br />

fortlaufend<br />

Compliance-Schulungen Unternehmensweite Trainings geplant 2013<br />

Etablierung eines Compliance-<br />

Management-Systems inkl.<br />

Hinweisgebersystem<br />

Konzeption <strong>und</strong> Zertifizierung<br />

des Compliance-Management-<br />

Systems<br />

100 % 2012<br />

Implementierung des Compliance-Management-Systems<br />

Unternehmensweite Kommunikation<br />

des Compliance-Management-Systems<br />

100 % 2012<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

203


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

Themenfeld Maßnahmen Aktivitäten 2012 Status 2012 Termine<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Ziel: Konzernweiter Ausbau des Umweltmanagements<br />

Umweltmanagement<br />

Zertifizierung weiterer Tochterunternehmen<br />

nach DIN EN<br />

ISO 14001 <strong>und</strong> EMAS<br />

Rezertifizierung des EMAS-<br />

Umweltmanagementsystems<br />

der FMG<br />

Integration von aktuellen Themenfeldern<br />

in das Umweltmanagementprogramm<br />

„Airport Carbon Accreditation“<br />

durch das Airports Council<br />

International (ACI)<br />

Datenmanagement<br />

Zertifizierung von Cargogate<br />

<strong>und</strong> aerogate<br />

100 % 2012<br />

Zertifizierung von AeroGro<strong>und</strong> geplant 2013<br />

Erfolgreiche Rezertifizierung<br />

Prüfung von weiteren relevanten<br />

Themenfeldern<br />

Beibehaltung des „Level 3 – Optimization“,<br />

eines Gütesiegels für<br />

erfolgreiche CO 2<br />

-Reduzierung<br />

Aufbau eines integrierten Datenbanksystems<br />

für das Umweltmanagement<br />

(UMIS)<br />

Implementierung des integrierten<br />

Datenbanksystems für das<br />

Umweltmanagement (UMIS)<br />

jährlich<br />

fortlaufend<br />

jährlich<br />

jährlich<br />

fortlaufend<br />

jährlich<br />

100 % 2012<br />

geplant 2013<br />

Ziel: Ressourceneffizienz <strong>und</strong> Reduktion von Emissionen <strong>und</strong> Immissionen<br />

Reduzierung<br />

Treibhausgasemissionen<br />

Reduzierung Emissionen<br />

<strong>und</strong> Immissionen<br />

Weiterentwicklung des<br />

Konzeptes zur CO 2<br />

-Reduktion<br />

(CO 2<br />

-Umsetzungsstrategie)<br />

Umsetzung <strong>und</strong> Monitoring<br />

der CO 2<br />

-Reduktionsmaßnahmen<br />

Erhöhung des Einsatzes von<br />

regenerativen Energien<br />

Messung <strong>und</strong> Reduktion<br />

von Luftschadstoff- <strong>und</strong><br />

Lärmemissionen<br />

Identifizierung von CO 2<br />

-Reduktionsmaßnahmen<br />

zur Erreichung<br />

des festgelegten Teilziels bis<br />

Ende 2014 für das CO 2<br />

-neutrale<br />

Wachstum bis 2020<br />

Erfassung aller CO 2<br />

-Einsparmaßnahmen<br />

in der Datenbank,<br />

Optimierung Beleuchtung,<br />

Optimierung Lüftung<br />

Umsetzung der Maßnahmen<br />

aus dem campusweiten Stromsparprogramm<br />

Einsatz von regenerativer Wärme<br />

zur Gebäudeheizung: 15 Gigawattst<strong>und</strong>en<br />

werden aus dem Biomassekraftwerk<br />

in Zolling bezogen,<br />

dadurch werden 3,5 Tonnen CO 2<br />

jährlich eingespart<br />

Mobile Lärmmessungen auf Anfrage<br />

von Gemeinden, Angebot<br />

eines Lärmbeschwerdetelefons<br />

Continuous Descent Approach<br />

(CDA) (lärmvermindertes<br />

Anflugverfahren)<br />

Emissionsabhängige Start<strong>und</strong><br />

Landeentgelte<br />

Honigmonitoring als Bioindikator<br />

(Lebensmitteltestverfahren)<br />

60 % 2014<br />

60 % 2015<br />

50 % 2015<br />

100 % 2012<br />

fortlaufend fortlaufend<br />

fortlaufend fortlaufend<br />

fortlaufend fortlaufend<br />

fortlaufend fortlaufend<br />

204<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

p <strong>Nachhaltigkeits</strong>programm<br />

Themenfeld Maßnahmen Aktivitäten 2012 Status 2012 Termine<br />

Kontinuierliche Integration neuer fortlaufend fortlaufend<br />

Maßnahmen in das Green-IT-<br />

Umsetzungsprogramm<br />

Kontinuierliche Beschaffung von fortlaufend fortlaufend<br />

Green IT<br />

neuem IT-Equipment mit laufend<br />

verschärften Anforderungen,<br />

Inklusion neuester Energy-Staroder<br />

TCO-Anforderungskataloge,<br />

Höhergewichtung energiesparender<br />

Geräte bei der Produktauswahl<br />

zur Erreichung eines kontinuierlich<br />

sinkenden Verbrauchs<br />

Massive Senkung des Energieverbrauchs<br />

fortlaufend fortlaufend<br />

pro Gigabyte der<br />

Storagesysteme durch Einsatz<br />

neuester Technologien<br />

Ressourcenschonung <strong>und</strong><br />

Energieeffizienz<br />

Optimierung der Prozesse<br />

im Hinblick auf Ressourcenschonung<br />

Recycling der verwendeten<br />

Enteisungsflüssigkeiten, Installierung<br />

eines zentralen Zählermanagements<br />

(Smart- Meter-<br />

Konzept, zentrale Erfassung der<br />

Energieflüsse), Reduktion des<br />

Papierverbrauches: Ersatz von<br />

Frischfaserpapier durch Recyclingpapier<br />

fortlaufend fortlaufend<br />

Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs<br />

der Fahrzeugflotte <strong>und</strong><br />

Einsatz alternativer Antriebstechnologien<br />

Optimierung der Energieerzeugung<br />

Ersatz- & Kapazitätserweiterungen<br />

der Kraft-Wärme-Kopplung<br />

(BHKW) inkl. Energiezentrale<br />

Ost<br />

Weitere Reduzierung von<br />

Enteisungsmittelverlusten<br />

(Verfrachtung)<br />

Allgemeine Treibstoffreduzierung<br />

(Benzin, Diesel), Carpolicy,<br />

Vorbereitung auf Elektromobilität:<br />

Anschaffung neuer Elektrofahrzeuge,<br />

Biokraftstoffe<br />

Umrüstung der Absorptionskältemaschine<br />

3 auf Wärmepumpenbetrieb;<br />

Erhöhung der Kapazitäten<br />

zur freien Kühlung<br />

Ersatz der 1991 in Betrieb gegangenen<br />

7 Gas-Diesel-Maschinen<br />

mit 11 MW elektrische Leistung<br />

durch 4 Gas-Otto-Maschinen mit<br />

17 MW elektrische Leistung<br />

Bau von Bodenfilteranlagen im<br />

Bereich des Startbahnkopfes<br />

Nord-West<br />

fortlaufend<br />

100 % 2012<br />

geplant 2015<br />

40 % 2014<br />

fortlaufend<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

205


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

Themenfeld Maßnahmen Aktivitäten 2012 Status 2012 Termine<br />

Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt 1<br />

Ziel: Effizienz steigern durch tarifliche <strong>und</strong> betriebliche Rahmenbedingungen <strong>und</strong> beschäftigungsfähige Mitarbeiter<br />

Anpassung der Organisation<br />

im Hinblick auf die Personalstrategie<br />

Ausgliederung der Personalentwicklung<br />

aus der Konzerneinheit<br />

„Personalentwicklung, Konzernausbildung<br />

<strong>und</strong> HR-Marketing“<br />

<strong>und</strong> Schaffung einer eigenständigen<br />

Konzerneinheit „Personal<strong>und</strong><br />

Führungskräfteentwicklung“<br />

100 % 2012<br />

Erhöhung der Flexibilität des<br />

Mitarbeitereinsatzes<br />

Abschluss von Betriebsvereinbarungen<br />

zur Gestaltung flexiblerer<br />

Arbeitszeitmodelle im operativen<br />

Schichtbetrieb<br />

100 % laufend<br />

jährlich<br />

Prozessoptimierung<br />

Reduzierung von Strukturstellen<br />

Neustrukturierung einzelner Bereiche<br />

<strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene<br />

Reduzierung von Abteilungen <strong>und</strong><br />

Führungspositionen<br />

100 % laufend<br />

jährlich<br />

Intensivierung von Personal-<br />

Controlling zur Produktivitätssteigerung<br />

Prüfung neu zu besetzender <strong>und</strong><br />

noch nicht besetzter Stellen bzw.<br />

Zusammenlegung von Abteilungen<br />

gleichartiger Stellen<br />

100 % laufend<br />

jährlich<br />

Integration des Themas<br />

„Organisation“ in den<br />

Konzernbereich Personal<br />

Ausgliederung des Competence<br />

Centers „Organisation“ aus dem<br />

Bereich Konzernentwicklung <strong>und</strong><br />

Schaffung einer eigenständigen<br />

Konzerneinheit „Organisation“<br />

100 % 2012<br />

Analyse der Beschäftigungsfähigkeit<br />

im Rahmen eines<br />

Pilotprojektes im Hinblick auf<br />

die Ges<strong>und</strong>heit der Mitarbeiter<br />

Entwicklung eines<br />

Maßnahmenportfolios<br />

75 % 2013<br />

Ges<strong>und</strong>heitsmanagement<br />

Verstärkung der<br />

Arbeitsmedizin<br />

Abschluss eines Rahmenvertrages<br />

über arbeitsmedizinische<br />

Leistungen <strong>und</strong> verpflichtende<br />

Tauglichkeitsuntersuchungen in<br />

besonders belastenden Tätigkeitsbereichen<br />

75 % 2013<br />

Ausweitung MUC Sport/<br />

Ges<strong>und</strong>heitsförderungskurse<br />

Einführung einer Health Lounge<br />

sowie Ausweitung der Kurse <strong>und</strong><br />

Angebote für Fitness, Ges<strong>und</strong>heit<br />

<strong>und</strong> Entspannung<br />

100 % laufend<br />

jährlich<br />

Ziel: Exzellente Führung im Konzern etablieren <strong>und</strong> kontinuierlich weiterentwickeln<br />

Führungskräfteentwicklung<br />

Verbesserung der Führungskräftequalifikationen:<br />

Umsetzung eines<br />

Bausteins aus dem Leadership-<br />

Excellence-Programm<br />

50 % 2014<br />

Kompetenzmanagement<br />

Definition von Führungsstandards<br />

<strong>und</strong> -instrumenten<br />

Neukonzeption von Mitarbeitergesprächen<br />

(Konzeption in 2012<br />

abgeschlossen; Durchführung<br />

in 2013)<br />

Entwicklung <strong>und</strong> Implementierung<br />

eines Führungsleitbildes<br />

100 % 2012<br />

100 % 2012<br />

Definition Besetzungsprozesse<br />

Führungskreis 1 – 4<br />

50 % 2013<br />

1<br />

Mit dem Begriff Mitarbeiter sind sowohl weibliche wie auch männliche Mitarbeitende gemeint.<br />

Durch die Neukonzeption der Personalstrategie wurde das Programm gr<strong>und</strong>legend verändert.<br />

206<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

p <strong>Nachhaltigkeits</strong>programm<br />

Themenfeld Maßnahmen Aktivitäten 2012 Status 2012 Termine<br />

Ziel: Erhöhung der Arbeitgeberattraktivität <strong>und</strong> Stärkung der Mitarbeiterbindung<br />

Mitarbeiterzufriedenheit<br />

Identifikation des Themas<br />

„Arbeitgeberattraktivität“<br />

als zentrales Element der<br />

Personalstrategie<br />

Erhöhung der Mitarbeiterzufriedenheit<br />

Aufbau einer Arbeitgeber-<br />

Marke<br />

Durchführung einer<br />

Mitarbeiterbefragung<br />

Anpassung Vergütungs- <strong>und</strong><br />

Vertragspaket für außertarifliche<br />

Führungskräfte<br />

Steigerung der Mitarbeiterbindung<br />

in den nächsten fünf Jahren<br />

(Messung durch Mitarbeiterbefragung<br />

in 2013 <strong>und</strong> voraussichtlich<br />

in 2015)<br />

Übertarifliche Ergebnisbeteiligung<br />

für Beschäftigte<br />

deutlich erhöht<br />

Ausweitung des Projektes<br />

„be family!“<br />

Planung <strong>und</strong> Erweiterung der<br />

Kinderbetreuung – Ausbau Kita<br />

Employer-Branding-Programm<br />

(Implementierung in 2013)<br />

Konzeption <strong>und</strong> Durchführung<br />

einer Mitarbeiterbefragung<br />

(Konzeption in 2012 <strong>und</strong> Durchführung<br />

in 2013)<br />

Anpassung folgender Komponenten:<br />

betriebliche Altersvorsorge,<br />

Entgeltfortzahlung, Dienstwagen<br />

für Führungskräfte der<br />

2. Führungs ebene<br />

Ziel: Strategische Entwicklung des Konzerns mit Mitarbeitern in ausreichender Zahl <strong>und</strong> mit den erforderlichen<br />

Kompetenzen ermöglichen<br />

Kompetenzmanagement<br />

Mitarbeitergewinnung<br />

<strong>und</strong> Ausbildung<br />

Mitarbeiterentwicklung<br />

Steuerung der qualitativen<br />

<strong>und</strong> quantitativen Personalplanung<br />

Entwicklung weiterer bedarfsgerechter<br />

Ausbildungsberufe<br />

<strong>und</strong> dualer Studiengänge<br />

Einstellung neuer Mitarbeiter<br />

in der FMG (inkl. Gemeinschaftsbetrieb<br />

AeroGro<strong>und</strong><br />

GmbH)<br />

Quantitative <strong>und</strong> qualitative Personalplanung<br />

zur Erhebung des<br />

mittelfristigen Personalbedarfs<br />

nach Bereichen <strong>und</strong> Job-Familien<br />

Sicherstellen der termingerechten<br />

Umsetzung der in den dazugehörigen<br />

Maßnahmen hinterlegten<br />

Meilensteine, Definition des<br />

Beschaffungsmixes<br />

Review Ausbildungsportfolio<br />

(Einführung des Ausbildungsberufes<br />

Werksfeuerwehrmann<br />

in 2012 <strong>und</strong> Ausschreibung von<br />

IT-Berufen <strong>und</strong> -Studiengängen<br />

für 2013)<br />

Entwicklung einer Rekrutierungsstrategie<br />

(gekoppelt an Aufbau<br />

einer Arbeitgeber-Marke<br />

p Finalisierung in 2013)<br />

Bedarfsgerechte Einstellung von<br />

Auszubildenden (50) <strong>und</strong> externen<br />

Mitarbeitern (426)<br />

geplant 2015<br />

100 % 2012<br />

75 % 2013<br />

75 % 2013<br />

80 % 2012<br />

50 % 2013<br />

80 % 2013<br />

100 % 2012<br />

50 % 2013<br />

50 % 2013<br />

75 % 2012<br />

100 % 2012<br />

Ziel: Förderung der Mitarbeiterkompetenzen <strong>und</strong> Stärkung der Leistungsorientierung<br />

Wissenstransfer<br />

<strong>und</strong> Innovation<br />

Umsetzung von Projekten mit<br />

Kooperationspartnern<br />

Konzernweite Koordination<br />

des Bildungsmanagements<br />

durch die Airport Academy<br />

Enge Zusammenarbeit mit<br />

TU München, LMU München,<br />

Bauhaus Luftfahrt <strong>und</strong> anderen<br />

Kooperationspartnern<br />

Bereichsspezifische Bildungsbedarfsanalysen<br />

in Zusammenarbeit<br />

mit der Personalentwicklung<br />

fortlaufend<br />

geplant 2013<br />

fortlaufend<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

207


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

Themenfeld Maßnahmen Aktivitäten 2012 Status 2012 Termine<br />

Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

Ziel: Partnerschaftliche Entwicklung mit der Region<br />

Informationsveranstaltungen für<br />

Betriebe <strong>und</strong> Interessenvertreter<br />

fortlaufend<br />

fortlaufend<br />

Regionaler Dialog<br />

Regelmäßiger Austausch mit<br />

den Anspruchsgruppen<br />

Persönliche Gespräche mit<br />

kommunalen <strong>und</strong> politischen<br />

Vertretern der Flughafenregion<br />

fortlaufend<br />

fortlaufend<br />

Zusammenarbeit mit Nachbarn<br />

<strong>und</strong> Partnern im direkten Umfeld<br />

fortlaufend<br />

fortlaufend<br />

Regionale Wertschöpfung<br />

Information/Kommunikation<br />

für Lieferanten/Dienstleister<br />

Transparenz über die bestehenden<br />

Liefer- <strong>und</strong> Leistungsbeziehungen<br />

Erstellung von Informationsflyern<br />

für potenzielle Lieferanten <strong>und</strong><br />

Dienstleister aus der Region<br />

Erhebung <strong>und</strong> Veröffentlichung<br />

der FMG-Umsätze (inkl. Allresto)<br />

in der Region<br />

fortlaufend<br />

jährlich<br />

fortlaufend<br />

jährlich<br />

Ziel: Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung<br />

Regionalsponsoring<br />

Unterstützung der Region in<br />

den Bereichen Sport, Soziales,<br />

Kultur <strong>und</strong> Bildung<br />

Weiterführung bereits bestehender<br />

Sponsoringvereinbarungen<br />

<strong>und</strong> Prüfung neuer Projektanfragen<br />

auf Basis der FMG-Sponsoringgr<strong>und</strong>sätze,<br />

intensiver Dialog<br />

mit den Sponsoringpartnern<br />

(zum Beispiel Landeswettbewerb<br />

„Jugend musiziert“ in Erding,<br />

Freisinger Waldskulpturtage,<br />

Unterstützung von Hospizvereinen<br />

<strong>und</strong> Palliativteams in Dachau,<br />

Erding <strong>und</strong> Landshut)<br />

fortlaufend<br />

fortlaufend<br />

Empfang der Sponsoringpartner<br />

mit Projektwettbewerb<br />

100 % 2012<br />

Ziel: Zielgerichtete Kommunikation mit unseren gesellschaftlichen Anspruchsgruppen<br />

Kommunikation mit<br />

gesellschaftlichen<br />

Anspruchsgruppen 1<br />

Kommunikation hinsichtlich<br />

Neuausrichtung des Unternehmens<br />

im Rahmen des<br />

Markenprojekts<br />

Durchführung <strong>und</strong> Unterstützung<br />

von Veranstaltungen <strong>und</strong><br />

Kampagnen mit Bezug zur<br />

Nachhaltigkeit<br />

Interne <strong>und</strong> externe Kommunikation<br />

markenrelevanter Inhalte<br />

Koordination 4-Liter-Kampagne<br />

BDL<br />

Tag der offenen Tür/Airport Days/<br />

<strong>Nachhaltigkeits</strong>tage<br />

geplant 2014<br />

geplant 2013<br />

geplant 2013<br />

1<br />

Themenfeld „Kommunikation mit gesellschaftlichen Anspruchsgruppen“ nicht in <strong>Nachhaltigkeits</strong>matrix enthalten;<br />

wird im Rahmen des nächsten Berichtszyklus ergänzt<br />

208<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

p <strong>Nachhaltigkeits</strong>programm<br />

p <strong>Nachhaltigkeits</strong>kennzahlen<br />

<strong>Nachhaltigkeits</strong>kennzahlen<br />

Die Kennzahlenermittlung orientiert sich an den Empfehlungen<br />

<strong>und</strong> Leitlinien zur <strong>Nachhaltigkeits</strong>berichterstattung<br />

der Global Reporting Initiative (GRI). Eine<br />

Übersicht über alle Indikatoren findet sich im GRI-Index<br />

G3.1/AOSS. Sofern nicht anders vermerkt, beziehen<br />

sich die Kennzahlen auf den gesamten Konzern,<br />

einschließlich der Beteiligungsgesell schaften mit<br />

Mehrheitsbeteiligung.<br />

EC1 / Wertschöpfung Ermittlung<br />

2012<br />

IFRS<br />

1<br />

2011<br />

IFRS<br />

Konzern Mio. € Mio. €<br />

EC1 / Wertschöpfung Verteilung<br />

2012<br />

IFRS<br />

1<br />

2011<br />

IFRS<br />

Konzern Mio. € Mio. €<br />

Umsatzerlöse 1.186,8 1.134,7<br />

Sonstige Erträge 64,4 139,6<br />

Gesamtleistung 1.251,2 1.274,3<br />

. /. Sachaufwendungen –402,7 –463,1<br />

. /. Abschreibungen –235,3 –243,9<br />

= Wertschöpfung 613,2 567,3<br />

Mitarbeiter 333,6 311,0<br />

Darlehensgeber (saldiert) 114,2 131,3<br />

Öffentliche Hand 70,0 50,7<br />

FMG-Konzern 95,3 74,3<br />

= Wertschöpfung 613,2 567,3<br />

1<br />

Aufgr<strong>und</strong> der IFRS-Umstellung sind die Zahlen in der Spalte 2011 nicht mit den Zahlen im integrierten Bericht 2011 identisch.<br />

Die Wertschöpfungsrechnung stellt die Differenz zwischen<br />

der vom Unternehmen erbrachten Leistung <strong>und</strong><br />

dem Wert der benötigten Vorleistungen dar. In der Verteilungsrechnung<br />

werden die Anteile der am Wertschöpfungsprozess<br />

Beteiligten – Mitarbeiter, öffentliche<br />

Hand, Darlehensgeber – ausgewiesen.<br />

Über 50 % der gesamten Wertschöpfung von<br />

613,2 Millionen Euro entfielen auch 2012 auf unsere<br />

Mitarbeiter. Die Aufwendungen für Löhne <strong>und</strong><br />

Ge hälter, soziale Abgaben <strong>und</strong> Altersvorsorge<br />

betrugen 333,6 Millionen Euro.<br />

EC4<br />

Die Leistungen der FMG an die öffentliche Hand<br />

beinhalten Steuern. Die Zinsen für die Gesellschafterdarlehen<br />

sind unter der Empfängergruppe Darlehensgeber<br />

enthalten. Im Berichtszeitraum sind keine finanziellen<br />

Zuwendungen der öffentlichen Hand an die<br />

FMG erfolgt.<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

209


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

)<br />

munich-airport.de/statistik<br />

AO1, AO2, AO3 / Verkehrszahlen Luftfahrt<br />

2012 2011 2010<br />

Passagieraufkommen gesamt 38.378.619 37.782.256 34.742.222<br />

Nicht-gewerblicher Verkehr 18.015 18.555 20.617<br />

Summe gewerblicher Verkehr 38.360.604 37.763.701 34.721.605<br />

Linien- <strong>und</strong> Charterverkehr 38.335.908 37.733.585 34.690.578<br />

Sonstiger gewerblicher Verkehr 24.696 30.116 31.027<br />

Flugzeugbewegungen gesamt 398.039 409.956 389.939<br />

Allgemeine Luftfahrt (nicht-gewerblich) 10.056 10.375 11.020<br />

Summe gewerblicher Verkehr 387.983 399.581 378.919<br />

Linien- <strong>und</strong> Charterverkehr 376.889 388.044 367.760<br />

Allgemeine Luftfahrt (gewerblich) 11.094 11.537 11.159<br />

Sitzplatzauslastung (in %) 75 74 74<br />

Cargo-Umschlag<br />

Geflogene Fracht <strong>und</strong> Luftpost (t) 290.301 303.655 286.820<br />

)<br />

Glossar<br />

Verkehrseinheiten gesamt () VE) 41.138.118 40.689.133 37.487.283<br />

AO1 / Passagierzahlen (nur gewerblicher Verkehr)<br />

2012<br />

Gesamt International Inland<br />

Summe gewerblicher Verkehr 38.360.604 28.711.672 9.648.932<br />

Ankunft 19.137.490 14.341.284 4.796.206<br />

Abflug 19.079.691 14.244.862 4.834.829<br />

Transitpassagiere 1 – gewerblich 143.423 125.526 17.897<br />

Anzahl O&D-Passagiere 2 in Mio. 23,3<br />

Anzahl Umsteiger in Mio. 14,9<br />

Umsteigeranteil (in %) 3 39<br />

1<br />

Transitpassagiere sind Passagiere, die am Flughafen ankommen <strong>und</strong> ihre Reise mit demselben Flugzeug fortsetzen.<br />

Transitpassagiere werden nur bei Landung gezählt.<br />

2<br />

0&D-Passagiere sind Passagiere, die ihre Reise am Flughafen beginnen oder beenden.<br />

3<br />

Der Umsteigeranteil wird aus der Fluggastbefragung (abfliegende Passagiere) errechnet.<br />

210<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


AO2 / Flugbewegungen 1 2012<br />

Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

p <strong>Nachhaltigkeits</strong>kennzahlen<br />

Gesamt Ankunft Abflug<br />

Passagierflüge Linie/Charter 373.168 186.466 186.702<br />

Inland 97.657 48.806 48.851<br />

International 275.511 137.660 137.851<br />

Frachtflüge Linie/Charter 3.236 1.597 1.639<br />

Inland 1.388 725 663<br />

International 1.848 872 976<br />

Postflüge Linie/Charter 485 242 243<br />

Inland 485 242 243<br />

International — — —<br />

Allgemeine Luftfahrt 21.150 10.705 10.445<br />

Inland 9.297 4.724 4.573<br />

International 11.853 5.981 5.872<br />

Summe 398.039 199.010 199.029<br />

1<br />

Militärflüge werden nicht erhoben.<br />

AO3 / Frachttonnage (t)<br />

2012<br />

Frachtumschlag Ankommende Fracht Abfliegende Fracht<br />

Reine Frachtflüge 31.383 12.100 19.283<br />

Beiladefracht auf Passagiermaschinen 240.819 99.807 141.012<br />

Summe nach Flügen 272.202 111.907 160.295<br />

)<br />

Detaillierte Angaben zu<br />

den Nachtflugbewegungen<br />

finden Sie in den<br />

monatlichen Immissionsberichten:<br />

munich-airport.<br />

de/immission<br />

SO1 / Spenden <strong>und</strong> Sponsoring<br />

(Anteil am Gesamtetat in %)<br />

2012 2011 2010<br />

Sport 32 36 28<br />

Soziales 29 30 29<br />

Bildung 13 13 13<br />

Kultur 26 21 30<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

211


LA1, LA4, LA13 / Anzahl der Mitarbeiter 1 2012 2011<br />

Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

Konzern<br />

Frauen<br />

Anteil<br />

in % 4<br />

Männer<br />

Anteil<br />

in % 4<br />

Gesamt<br />

Anteil<br />

in % 4<br />

Gesamt<br />

Anteil<br />

in % 4<br />

Gesamtbeschäftigte 2 2.411 33,50 4.786 66,50 7.197 100 6.864 100<br />

Voll- <strong>und</strong> Teilzeitmitarbeiter 2<br />

Vollzeit 1.542 21,43 4.268 59,30 5.810 80,73 5.524 80,48<br />

Teilzeit 869 12,07 518 7,20 1.387 19,27 1.340 19,52<br />

Arbeitsverträge 2<br />

Befristet 489 6,79 460 6,39 949 13,19 858 12,5<br />

Unbefristet 1.922 26,71 4.326 60,11 6.248 86,81 6.006 87,5<br />

Weitere Beschäftigte<br />

Azubis 152 — 94 — 246 — 237 —<br />

Praktikanten 18 — 9 — 27 — 35 —<br />

Leiharbeiter 14 — 430 — 444 — 561 —<br />

Geringfügig Beschäftigte 119 — 251 — 370 — 335 —<br />

Mitarbeiter mit Tarifverträgen 7.171 6.739<br />

Erwerbstätige am gesamten<br />

Flughafen -Campus 3 29.560 29.560<br />

2012 2011<br />

FMG<br />

Frauen<br />

Anteil<br />

in % 4<br />

Männer<br />

Anteil<br />

in % 4<br />

Gesamt<br />

Anteil<br />

in % 4<br />

Gesamt<br />

Anteil<br />

in % 4<br />

Gesamtbeschäftigte 2 783 19,52 3.228 80,48 4.011 100 3.967 100<br />

Voll- <strong>und</strong> Teilzeitmitarbeiter 2<br />

Vollzeit 506 12,62 2.919 72,77 3.425 85,39 3.364 84,8<br />

Teilzeit 277 6,91 309 7,70 586 14,61 603 15,2<br />

Arbeitsverträge 2<br />

Befristet 29 0,72 80 1,99 109 2,72 75 1,89<br />

Unbefristet 754 18,80 3.148 78,48 3.902 97,28 3.892 98,11<br />

Weitere Beschäftigte<br />

Azubis 79 — 59 — 138 — 135 —<br />

Praktikanten 16 — 6 — 22 — 33 —<br />

Leiharbeiter 0 — 0 — 0 — 0 —<br />

Geringfügig Beschäftigte 5 — 38 — 43 — 43 —<br />

Mitarbeiter mit Tarifverträgen 4.046 3.828<br />

1<br />

Stichtag: 31.12.<br />

2<br />

Ohne Auszubildende, ohne geringfügig Beschäftigte, ohne Leiharbeiter, ohne Praktikanten<br />

3<br />

Basierend auf der Arbeitsstättenerhebung 2009. Die Arbeitsstättenerhebung wird alle drei Jahre durchgeführt.<br />

Die Daten der Arbeitsstättenerhebung 2013 lagen bei Berichtserstellung noch nicht vor.<br />

4<br />

Alle Prozentsätze sind auf die Anzahl der Gesamtbeschäftigten bezogen.<br />

212<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

p <strong>Nachhaltigkeits</strong>kennzahlen<br />

LA13 / Altersstruktur, Gender<br />

2012 2011<br />

Konzern<br />

Frauen<br />

Anteil<br />

in % 2<br />

Männer<br />

Anteil<br />

in % 2<br />

Gesamt<br />

Anteil<br />

in % 2<br />

Gesamt<br />

Anteil<br />

in % 2<br />

Altersstruktur Mitarbeiter 1<br />

Unter 30 Jahren 567 7,88 598 8,31 1.165 16,19 1.069 15,58<br />

30 bis 50 Jahre 1.410 19,59 2.652 36,85 4.062 56,44 4.011 58,43<br />

Über 50 Jahre 434 6,03 1.536 21,34 1.970 27,37 1.784 25,99<br />

Gesamt 2.411 — 4.786 — 7.197 — 6.864 —<br />

2012 2011<br />

FMG<br />

Frauen<br />

Anteil<br />

in % 2<br />

Männer<br />

Anteil<br />

in % 2<br />

Gesamt<br />

Anteil<br />

in % 2<br />

Gesamt<br />

Anteil<br />

in % 2<br />

Altersstruktur Mitarbeiter 1<br />

Unter 30 Jahren 178 4,44 163 4,06 341 8,50 313 7,89<br />

30 bis 50 Jahre 448 11,17 1.822 45,43 2.270 56,59 2.375 59,87<br />

Über 50 Jahre 157 3,91 1.243 30,99 1.400 34,90 1.279 32,24<br />

Gesamt 783 — 3.228 — 4.011 — 3.967 —<br />

1<br />

Stichtag: 31.12.; ohne Auszubildende, ohne geringfügig Beschäftigte, ohne Leiharbeiter, ohne Praktikanten<br />

2<br />

Alle errechneten Prozentsätze nehmen Bezug auf die Gesamtbeschäftigtenzahl<br />

LA13 / Führungskräfte<br />

2012 2011<br />

2012 2011<br />

Konzern<br />

Anteil<br />

in %<br />

Anteil<br />

in %<br />

FMG<br />

Anteil<br />

in %<br />

Anteil<br />

in %<br />

Führungskräfte gesamt 564 7,84 1 488 7,11 1<br />

Frauen 114 1,58 1 74 1,08 1<br />

Männer 450 6,25 1 414 6,03 1<br />

Altersstruktur<br />

Führungskräfte<br />

Unter 30 Jahren 22 3,90 2 12 2,46 2<br />

30 bis 50 Jahre 313 55,50 2 287 58,81 2<br />

Über 50 Jahre 229 40,60 2 189 38,73 2<br />

Führungskräfte gesamt 373 9,30 1 364 9,28 1<br />

Frauen 45 1,12 1 44 1,11 1<br />

Männer 328 8,18 1 320 8,07 1<br />

Altersstruktur<br />

Führungskräfte<br />

Unter 30 Jahren 7 1,88 2 3 0,82 2<br />

30 bis 50 Jahre 182 48,79 2 196 53,85 2<br />

Über 50 Jahre 184 49,33 2 165 45,33 2<br />

1<br />

Anteil der Führungskräfte an der Gesamtzahl der Beschäftigten<br />

zum Stichtag 31.12.<br />

2<br />

Anteil der Führungskräfte im Verhältnis zur Gesamtzahl der Führungskräfte<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

213


LA2 / Mitarbeiterfluktuation 1 2012 2011<br />

Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

Inanspruchnahme von Pflegezeit 1, 2 2012<br />

Konzern Frauen Männer Gesamt<br />

2012<br />

FMG Frauen Männer Gesamt<br />

Inanspruchnahme kurzfristig<br />

bis 10 Tage 0 0 0<br />

Inanspruchnahme langfristig<br />

bis zu 6 Monate 0 3 3<br />

Inanspruchnahme kurzfristig<br />

bis 10 Tage 0 0 0<br />

Inanspruchnahme langfristig<br />

bis zu 6 Monate 0 3 3<br />

1<br />

Start der Pflegezeit im Jahr 2012<br />

2<br />

Ohne Auszubildende, ohne geringfügig Beschäftigte, ohne Leiharbeiter, ohne Praktikanten<br />

LA15 / Inanspruchnahme von Elternzeit 1<br />

2012 2011<br />

Konzern Frauen Männer Gesamt Gesamt<br />

2012 2011<br />

FMG Frauen Männer Gesamt Gesamt<br />

Inanspruchnahme<br />

Elternzeit 106 87 193 169<br />

Inanspruchnahme<br />

Elternteilzeit 13 6 19 29<br />

Inanspruchnahme<br />

Elternzeit 20 67 87 76<br />

Inanspruchnahme<br />

Elternteilzeit 8 3 11 15<br />

1<br />

Der Anspruch auf Elternzeit ist im B<strong>und</strong>eselterngeld- <strong>und</strong> Elternzeitgesetz geregelt. Daten ohne Auszubildende, ohne geringfügig Beschäftigte, ohne<br />

Leiharbeiter, ohne Praktikanten. Zahl der Mitarbeiter, die ihre Elternzeit im betreffenden Jahr angetreten haben.<br />

Konzern Ein stellungen Anteil in % 2 Austritte Anteil in % 2 Ein stellungen Aus tritte<br />

Einstellungen <strong>und</strong> Austritte nach Altersklassen<br />

Unter 30 Jahren 509 52,04 339 46,12 515 422<br />

30 bis 50 Jahre 395 40,39 263 35,78 389 349<br />

Über 50 Jahre 74 7,57 133 18,10 57 207<br />

Gesamt 978 — 735 — 961 978<br />

Einstellungen <strong>und</strong> Austritte nach Geschlecht<br />

Männlich 536 54,81 386 52,52 457 610<br />

Weiblich 442 45,19 349 47,48 504 368<br />

2012 2011<br />

FMG Ein stellungen Anteil in % 2 Austritte Anteil in % 2 Ein stellungen Aus tritte<br />

Einstellungen <strong>und</strong> Austritte nach Altersklassen<br />

Unter 30 Jahren 114 58,76 60 31,58 81 114<br />

30 bis 50 Jahre 74 38,14 58 30,53 54 165<br />

Über 50 Jahre 6 3,09 72 37,89 13 166<br />

Gesamt 194 — 190 — 148 445<br />

Einstellungen <strong>und</strong> Austritte nach Geschlecht<br />

Männlich 121 62,37 143 75,26 93 367<br />

Weiblich 73 37,63 47 24,74 55 78<br />

1<br />

Inkl. Auszubildenden, ohne geringfügig Beschäftigte, ohne Leiharbeiter, ohne Praktikanten<br />

2<br />

Die Prozentsätze beziehen sich jeweils auf die Gesamtzahl der Eintritte bzw. Austritte der Mitarbeiter.<br />

214<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


LA2 / Durchschnittliche Fluktuationsquote 1 2012 2011<br />

Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

p <strong>Nachhaltigkeits</strong>kennzahlen<br />

Konzern FMG Konzern FMG<br />

Durchschnittliche Fluktuationsquote 8,66 4,6 13,77 10,85<br />

1<br />

Inkl. Auszubildenden, ohne geringfügig Beschäftigte, ohne Leiharbeiter, ohne Praktikanten<br />

LA10 / Durchschnittliche Weiterbildungs st<strong>und</strong>enanzahl 1, 2<br />

2012 2011<br />

Konzern FMG Konzern FMG<br />

Anzahl der durchschnitt lichen<br />

Weiterbildungs st<strong>und</strong>en pro Mitarbeiter 12,94 3 12,94 16,83 3 8,95<br />

Pro männlichem Mitarbeiter — 14,33 — 9,23<br />

Pro weiblicher Mitarbeiterin — 9,16 — 7,73<br />

Pro Führungskraft — 18,30 — 13,06<br />

Pro Mitarbeiter (ohne Führungsverantwortung) — 11,94 — 8,53<br />

1<br />

Zum Stichtag: 31.12.; ohne Auszubildende, ohne geringfügig Beschäftigte, ohne Leiharbeiter, ohne Praktikanten<br />

2<br />

Fortbildungs-, Schulungs- <strong>und</strong> Seminarst<strong>und</strong>en Durchschnitt pro Mitarbeiter, nur Beschäftigte nach 1 ; exkl. Luftsicherheitsschulung<br />

3<br />

Daten aller Töchter mit Mehrheitsbeteiligung exkl. T2 BG (Konsolidierung war zum Berichtszeitraum noch nicht abgeschlossen)<br />

LA7 / Sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit 1 2012 2011<br />

Konzern Gesamt Gesamt<br />

2012 2011<br />

FMG Gesamt Gesamt<br />

Unfallstatistik 2<br />

Meldepflichtige Arbeits- <strong>und</strong> Wegeunfälle 293 246<br />

Dadurch Ausfalltage ingesamt<br />

( Kalendertage ab 1. Tag) 4.608 4.852<br />

Tödliche Arbeitsunfälle 0 0<br />

1.000-Mann-Quote 3 35,01 —<br />

Unfallstatistik 2<br />

Meldepflichtige Arbeits- <strong>und</strong> Wegeunfälle 133 139<br />

Dadurch Ausfalltage ingesamt<br />

( Kalendertage ab 1. Tag) 2.392 3.564<br />

Tödliche Arbeitsunfälle 0 0<br />

1.000-Mann-Quote 3 32 35<br />

LA7 / Krankenstand<br />

2012 2011<br />

Konzern Frauen Männer Gesamt Gesamt<br />

2012 2011<br />

FMG Frauen Männer Gesamt Gesamt<br />

Anzeige von<br />

Berufskrankheiten 1 1 3 4 3<br />

Krankheitsquote (%) 4 — — 7,06 6,63<br />

Anzeige von Berufskrankheiten<br />

1 1 3 4 3<br />

Krankheitsquote (%) 4 5,45 7,86 7,41 7,54<br />

1<br />

Alle Beschäftigten<br />

2<br />

Verletzungen auf dem Niveau von Erste-Hilfe-Maßnahmen werden auch erfasst, sobald der Mitarbeiter beim medizinischen Dienst des<br />

Flughafens München vorstellig wird.<br />

3<br />

Meldepflichtige Betriebsunfälle x 1.000 / durchschnittliche Anzahl Beschäftigte im jeweiligen Jahr<br />

4<br />

Krankst<strong>und</strong>en gemessen an den zu leistenden Sollst<strong>und</strong>en, inkl. Reha, Kur, Heilverfahren etc.; bezieht sich auf Gesamtbeschäftigte<br />

inkl. Auszubildenden, ohne geringfügig Beschäftigte, ohne Leiharbeiter, ohne Praktikanten<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

215


LA13 / Nationalitäten 1 2012 2011<br />

Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

LA13 / Beschäftigung behinderter Mitarbeiter 1<br />

2012 2011<br />

Konzern Gesamt Gesamt<br />

2012 2011<br />

FMG Gesamt Gesamt<br />

Anzahl beschäftigter Mitarbeiter<br />

mit Einschränkung 570 567<br />

Schwerbehindertenquote 7,93 8,26<br />

Anzahl beschäftigter Mitarbeiter<br />

mit Einschränkung 459 456<br />

Schwerbehindertenquote 11,12 11,5<br />

1<br />

Gemäß Sozialgesetzbuch IX<br />

Konzern Frauen Männer Gesamt Anteil in % 2 Gesamt Anteil in % 2<br />

Verteilung nach Nationalitäten<br />

Deutsche Staatsangehörigkeit 2.310 4.000 6.310 84,77 6.027 84,88<br />

Ausländische Staatsangehörigkeit 339 795 1.134 15,23 1.074 15,12<br />

Verteilung Nationalitäten<br />

Deutschland 2.310 4.000 6.310 84,77 6.027 84,88<br />

Türkei 33 395 428 5,75 400 5,63<br />

Österreich 19 42 61 0,82 57 0,80<br />

Italien 19 56 75 1,01 67 0,94<br />

Griechenland 11 25 36 0,48 26 0,37<br />

Kosovo 6 30 36 0,48 26 0,37<br />

Bosnien-Herzegowina 6 13 19 0,26 13 0,18<br />

Amerika 7 10 17 0,23 11 0,15<br />

Großbritannien 7 10 17 0,23 15 0,21<br />

Afrika 11 40 51 0,69 40 0,56<br />

Andere Nationalität 220 174 394 5,29 419 5,90<br />

2012 2011<br />

FMG Frauen Männer Gesamt Anteil in % 2 Gesamt Anteil in % 2<br />

Verteilung nach Nationalitäten<br />

Deutsche Staatsangehörigkeit 815 2.863 3.678 88,65 3.621 88,27<br />

Ausländische Staatsangehörigkeit 47 424 471 11,35 481 11,73<br />

Verteilung Nationalitäten<br />

Deutschland 815 2.863 3.678 88,65 3.621 88,27<br />

Türkei 1 295 296 7,13 303 7,39<br />

Österreich 7 23 30 0,72 35 0,85<br />

Italien 7 23 30 0,72 31 0,76<br />

Griechenland 3 12 15 0,36 13 0,32<br />

Kosovo 0 11 11 0,27 10 0,24<br />

Bosnien-Herzegowina 0 6 6 0,14 7 0,17<br />

Amerika 2 4 6 0,14 6 0,15<br />

Großbritannien 1 4 5 0,12 5 0,12<br />

Afrika 0 9 9 0,22 9 0,22<br />

Andere Nationalität 26 37 63 1,52 62 1,51<br />

1<br />

Stichtag: 31.12.; inkl. Auszubildenden, ohne geringfügig Beschäftigte, ohne Leiharbeiter, ohne Praktikanten<br />

2<br />

Alle Prozentsätze beziehen sich auf die Gesamtzahl der Mitarbeiter inkl. Auszubildenden, ohne geringfügig Beschäftigte, ohne Leiharbeiter, ohne Praktikanten<br />

216<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


LA1, LA2, EC7 / Wohnsitz der Beschäftigten 1, 2 2012 2011<br />

Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

p <strong>Nachhaltigkeits</strong>kennzahlen<br />

FMG Konzern Anteil in % 3 FMG Anteil in % 3 Konzern FMG<br />

Erding 1.619 21,75 1.040 25,07 1.669 1.026<br />

Freising 1.622 21,79 791 19,06 1.606 744<br />

München 1.282 17,22 697 16,80 1.304 678<br />

Landshut 985 13,23 631 15,21 1.001 592<br />

Pfaffenhofen 124 1,67 80 1,93 110 79<br />

Anderer Landkreis 1.811 24,33 910 21,93 1.411 983<br />

1<br />

Wohnsitz zum 31.12. in den Landkreisen; inkl. Auszubildenden, ohne geringfügig Beschäftigte, ohne Leiharbeiter, ohne Praktikanten<br />

2<br />

Anzahl der Mitarbeiter mit Wohnsitz im jeweiligen Landkreis<br />

3<br />

Alle Prozentsätze beziehen sich auf die Gesamtzahl der Mitarbeiter inkl. Auszubildender, ohne geringfügig Beschäftigte, ohne Leiharbeiter, ohne Praktikanten<br />

EN1, EN2, AO6 / Eingesetzte Hilfs- <strong>und</strong> Betriebsstoffe: Enteisungsmittel 1<br />

2011/2012 2010/2011 2009/2010<br />

Betriebsflächenenteiser (t) 2 2.600 4.443 4.296<br />

Flugzeugenteisungsmittel (Safewing Typ I) (m 3 ) 4.020 5.629 6.237<br />

Flugzeugenteisungsmittel (Safewing Typ IV) (m 3 ) 1.080 1.512 1.613<br />

Recyclingquote der verwendeten Enteisungsmittel (in %) 67 65 68,7<br />

Einsatztage Winterdienst 50 63 71<br />

1<br />

Datenbasis saisonbedingt<br />

2<br />

Flüssigmittel Kaliumformiat <strong>und</strong> granuliertes Mittel Natriumformiat<br />

Die Gesellschaft für Enteisen <strong>und</strong> Flugzeugschleppen<br />

am Flughafen München mbH (EFM) verwendet zum<br />

Enteisen der Flugzeuge glykolhaltige Enteisungsmittel,<br />

die mit Enteisungsfahrzeugen auf die Flugzeuge aufgespritzt<br />

werden.<br />

Das dünnflüssige Enteisungsmittel Typ I wird im Verhältnis<br />

55: 45 mit Wasser vermischt. Es wird erhitzt<br />

<strong>und</strong> mit einer Temperatur von 85 Grad Celsius auf die<br />

Flugzeuge aufgetragen. Das Enteisungsmittel Typ IV<br />

enthält Verdicker <strong>und</strong> ist daher zähflüssig. Es wird unvermischt<br />

<strong>und</strong> kalt versprüht.<br />

Das Enteisungsmittel, das während der Flugzeugenteisung<br />

auf die Enteisungsflächen aufgebracht wird, gelangt<br />

– mit geschmolzenem Eis <strong>und</strong> Schnee vermischt –<br />

über Schlitzrinnen in unterirdische Tanks. Mit Lkws wird<br />

dieses Gemisch zu der Recyclinganlage transportiert.<br />

Dort wird es in mehreren Stufen mechanisch <strong>und</strong> chemisch<br />

gereinigt <strong>und</strong> anschließend destilliert. Auf diese<br />

Weise entsteht der glykolhaltige Gr<strong>und</strong>stoff für die Enteisungsmittel,<br />

der durch die Zugabe von Zusatzstoffen<br />

wieder zum Enteisungsmittel Typ I wird. Nach Laboranalysen<br />

<strong>und</strong> der Freigabe durch den Hersteller kann<br />

das Enteisungsmittel erneut verwendet werden.<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

217


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

EN1, EN3, EN4, EN16, EN17, EN29 / Energie verbrauch <strong>und</strong> Emissionen 1<br />

2012 2011<br />

GJ MWh CO 2 (t) GJ MWh CO 2 (t)<br />

Scope 1 Direkter Energieverbrauch/Emissionen<br />

Erdgas Gas-Diesel-Aggregate BHKW 2 50.385 181.387 36.084 48.185 173.465 34.727<br />

Erdgas Gas-Otto-Aggregate BHKW 2 33.846 121.844 24.239 34.171 123.015 24.627<br />

Erdgas Heizkesselanlage 524 1.888 376 644 2.318 464<br />

Heizöl Gas-Diesel-Aggregate 6.242 22.470 5.986 5.667 20.401 5.435<br />

Heizöl Kesselanlage 10 35 9 9 34 9<br />

Flüssiggas 308 1.110 259 309 1.112 259<br />

Heizöl Notstromaggregate 189 680 181 106 381 101<br />

Erdgasverbrauch EFM 3 931 3.351 667 772 2.780 556<br />

Diesel- <strong>und</strong> Ottokraftstoff 12.812 46.124 12.257 12.758 45.929 12.181<br />

Gesamt 105.247 378.889 80.058 102.621 369.434 78.361<br />

Scope 2 Indirekter Energieverbrauch/Emissionen<br />

Stromfremdbezug 4 26.965 97.073 54.943 27.739 99.859 56.221<br />

Fernwärmebezug 5 11.052 39.787 4.237 9.011 32.438 3.455<br />

Erdgasbezug 6 451 1.624 323 402 1.448 290<br />

Stromlieferung an externe Unternehmen –16.231 –58.433 –33.073 –17.540 –63.143 –35.550<br />

Wärmelieferung an externe Unternehmen –11.583 –41.700 –7.507 –10.433 –37.559 –6.942<br />

Kältelieferung an externe Unternehmen –846 –3.047 –344 – 827 –2.978 –336<br />

Erdgaslieferung an externe Unternehmen –451 –1.624 –323 – 402 –1.448 –290<br />

Stromfremdbezug Durchleitung 1.793 6.456 3.654 1.497 5.391 3.035<br />

Gesamt<br />

7 7<br />

21.910<br />

7 7<br />

19.883<br />

1<br />

Daten bilanziert entsprechend den Vorgaben des GHG-Protokolls. Die Heizwerte <strong>und</strong> Emissionsfaktoren, soweit sie dem Emissionshandel unterliegen,<br />

werden gemäß den Vorgaben der Deutschen Emissionshandelsstelle (DEHSt) bewertet. Übrige Werte, vor allem Strom- <strong>und</strong> Fernwärmebezug, werden aus<br />

den entsprechenden Veröffentlichungen des Umweltb<strong>und</strong>esamtes (UBA) übernommen.<br />

2<br />

BHKW: Blockheizkraftwerk<br />

3<br />

EFM: Gesellschaft für Enteisen <strong>und</strong> Flugzeugschleppen am Flughafen München<br />

4<br />

19,1 % Strom aus erneuerbaren Energien (Bezugsjahr 2010 nach § 42 EnWG)<br />

5<br />

50 % Fernwärme aus Biomasse<br />

6<br />

Keine erneuerbaren Energien, reiner Erdgasbezug<br />

7<br />

Es ist aus physikalischen Gründen nicht sinnvoll, Wärme, Kälte <strong>und</strong> Strom zu addieren.<br />

EN17, EN29 / Andere Treibhausgase<br />

CO 2-äquivalent (t)<br />

2012 2011 2010<br />

CH 4<br />

– Flugbetrieb (LTO-Zyklus 1 ) 678 509 617<br />

N 2<br />

O – Flugbetrieb (LTO-Zyklus 1 ) 3.232 3.278 3.072<br />

CH 4<br />

– Zubringerverkehr 2 5 6 8<br />

N 2<br />

O – Zubringerverkehr 2 326 341 338<br />

CH 4<br />

– APU 3 68 4 86 4 79 4<br />

N 2<br />

O – APU 3 324 4 330 4 306 4<br />

CH 4<br />

– Triebwerksprobelauf 2 4 2 4 2 4<br />

N 2<br />

O – Triebwerksprobelauf 9 4 10 4 10 4<br />

1<br />

LTO-Zyklus (Landing-and-Take-off-Cycle): Flugverkehr bis 914 m (3.000 Fuß) aller landenden<br />

<strong>und</strong> startenden Flugzeuge am Flughafen München<br />

2<br />

Zubringerverkehr umfasst den durch Passagiere, Besucher <strong>und</strong> Mitarbeiter verursachten<br />

Verkehr.<br />

3<br />

APU (Auxiliary Power Unit): Hilfstriebwerk in der Luftfahrt- <strong>und</strong> Fahrzeugtechnik. Es liefert in<br />

der Regel elektrische Energie <strong>und</strong> Druckluft zum autarken Betrieb der Flugzeugausrüstung am<br />

Boden, ohne dass die Haupttriebwerke eingeschaltet sein müssen.<br />

4<br />

Zahlen geschätzt<br />

218<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

p <strong>Nachhaltigkeits</strong>kennzahlen<br />

EN17, EN19 / Andere Treibhausgase <strong>und</strong> ozonabbauende Stoffe<br />

Kältemittel in Kühlgeräten<br />

Kleingeräte in Gebäuden<br />

Mittel<br />

2012 2011<br />

Leckagen 1<br />

Menge (kg)<br />

GWP 2<br />

(kg/kg)<br />

CO 2<br />

(t)<br />

Ozonabbauend<br />

R 22 12,4 1.700 21<br />

Mittel<br />

Leckagen 1<br />

Menge (kg)<br />

GWP 2<br />

(kg/kg)<br />

CO 2<br />

(t)<br />

Ozon abbauend<br />

R 22 51,5 1.700 88<br />

Kleingeräte in Gebäuden R 134a 58,6 1.300 76 R 422D 6,5 2.623 17<br />

Kleingeräte in Gebäuden R 407C 33,95 1.652 56 R 407C 2,86 1.652 5<br />

Mobile Anlagen (Kfz-Klimaanlagen) R 134a 63,05 1.300 82 R 134a 46,93 1.300 61<br />

Zentrale Turbokältemaschinen R 134a 0 1.300 0 R 134a 0 1.300 0<br />

Summe 235 171<br />

1<br />

Gewichtsverlust durch Verdunsten oder Aussickern aufgr<strong>und</strong> einer <strong>und</strong>ichten Stelle<br />

2<br />

Global Warming Potential<br />

EN20, AO5 / Gemessene Schadstoff konzentrationen (µg/m 3 ) 1<br />

2012<br />

Aktueller gesetzlicher<br />

Jahres grenzwert 2011 2010<br />

NO 2-Konzentration (Stickstoffdioxid) 24 40 31 30<br />

SO 2-Konzentration (Schwefeldioxid) 2 3 20 3 3<br />

PM 10-Konzentration (Feinstaub) 16 40 18 21<br />

1<br />

Jahresmittelwerte<br />

2<br />

Für SO2 gibt es keinen Jahresgrenzwert zum Schutz der menschlichen Ges<strong>und</strong>heit, es gibt nur einen für den Schutz der Vegetation.<br />

Dieser Grenzwert ist streng genommen nur abseits von Ballungsräumen oder großen Verkehrsanlagen anwendbar. Solange er wie hier so deutlich unterschritten<br />

wird, wie es derzeit der Fall ist, kann man den Grenzwert im Sinne einer Worst-Case-Abschätzung anwenden.<br />

EN20, EN29, AO5 / Emittierte Luftschadstoffe (t)<br />

2012 2011 2010<br />

)<br />

munich-airport.de/luft<br />

NO x – Luftverkehr (LTO-Zyklus 1 ) 1.491,0 1.374,6 1.248,5<br />

NO x – Zubringerverkehr 2 100,0 112,9 129,7<br />

SO x – Luftverkehr (LTO-Zyklus) 98,2 99,7 93,4<br />

SO x – Zubringerverkehr 0,2 0,2 0,2<br />

PM 10 – Luftverkehr (LTO-Zyklus) 12,4 13,0 11,9<br />

PM 10 – Zubringerverkehr 2,4 2,8 3,5<br />

1<br />

LTO-Zyklus (Landing-and-Take-off-Cycle): Flugverkehr bis 914 m (3.000 Fuß) aller landenden<br />

<strong>und</strong> startenden Flugzeuge am Flughafen München<br />

2<br />

Zubringerverkehr umfasst den durch Passagiere, Besucher <strong>und</strong> Mitarbeiter verursachten<br />

Verkehr.<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

219


EN21 / Gesamt-Abwassereinspeisung 1, 2 2012 2011 2010<br />

Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

)<br />

Weitere Informationen<br />

ab Seite 103<br />

EN8 / Gesamt-Frischwasserverbrauch 1 2012 2011 2010<br />

Menge des vom Wasserversorger bezogenen Wassers (m 3 ) 942.607 901.618 959.287<br />

Wasserverbrauch pro Verkehrseinheit (l) 22,9 22,2 25,6<br />

1<br />

Enthalten sind alle Unternehmen am Campus.<br />

Gesamt-Abwassereinspeisung des Flughafens München in die Kläranlage (m 3 ) 2.474.845 2.265.382 2.244.561<br />

Abwasserverbrauch pro Verkehrseinheit (I) 60,2 55,7 59,9<br />

1<br />

Enthalten sind alle Unternehmen am Campus.<br />

2<br />

Das in die Kläranlage eingespeiste Abwasser setzt sich aus häuslichem Abwasser, Enteisungswasser <strong>und</strong> Regenwasser zusammen.<br />

EN22, EN24, EN27 / Wertstoff/Abfall (t) <strong>und</strong> Entsorgungsmethode<br />

2012 2011<br />

Veränderung<br />

2012/2011 in % Entsorgung <strong>und</strong> Verwertung<br />

Abfall aus der Flugzeugkabineninnenreinigung 1 — — —<br />

Abfall zur Beseitigung/unzulässige Flüssig keiten<br />

(Terminalbereiche) 181 212 –15<br />

Abfall zur Beseitigung aus Gebäuden 2 567 504 12<br />

Heizkraftwerk München Nord<br />

(Energiegewinnung)<br />

Recycling<br />

Papier, Pappe, Kartonagen (PPK) aus Flugzeugen 3 0 273 — Sortieranlage <strong>und</strong> Papierfabrik<br />

Papier, Pappe, Kartonagen (PPK)<br />

aus Gebäuden 1.571 1.606 —<br />

München/Schrobenhausen<br />

(Altpapierrecycling)<br />

Gemischte Wertstoffe/Abfall<br />

zur Verwertung aus Gebäuden 2.929 2.878 2<br />

Mischglas 181 130 40 Sortieranlagen/Recyclingfachbetriebe<br />

Holz 263 304 –13<br />

Eitting, Schwaig,<br />

München (stoffliche Verwertung<br />

Sperrmüll 266 319 –17 Sek<strong>und</strong>är rohstoffe)<br />

Restliche Stoffe (zum Beispiel Folien, Styropor,<br />

Metalle, E-Schrott) 398 134 198<br />

Speisereste 4 893 827 8 Biogasanlage (Energiegewinnung)<br />

Sonstige Sonderabfälle (nur FMG-Anteil) 202 523 –61 Verwertungs-/Entsorgungsfachbetriebe<br />

bzw. Sonderabfallent-<br />

Gefährliche Abfälle (nur FMG-Anteil) 314 319 –2<br />

sorgung München, Ebenhausen<br />

(Energiegewinnung [Sek<strong>und</strong>ärbrennstoffe],<br />

stoffliche Bauschutt/Betonabbruch 1.125 448 151<br />

Verwertung)<br />

Gesamtmenge 8.890 8.475 5<br />

1<br />

Die Entsorgungsleistung liegt nicht mehr im Verantwortungsbereich der FMG. Die Entsorgungsleistung wird seit 01.01.2011 von einem sogenannten<br />

Beliehenen (Entsorgungsfachbetrieb im Namen <strong>und</strong> Auftrag des Zweckverbandes Tierkörperbeseitigung Erding) durchgeführt.<br />

2<br />

Aufgr<strong>und</strong> der hohen Stoffqualität anteilig der Fraktion „Gemischte Wertstoffe/Abfall zur Verwertung“ zugeordnet<br />

3<br />

Entsorgungsleistung nicht mehr durch die FMG. Übergabe dieser Entsorgungsleistungen am 01.04.2011 an einen Entsorgungsbetrieb<br />

4<br />

Ohne Allresto (Ausnahme im Terminal 2)<br />

Der Flughafen München bietet als Dienstleister für<br />

die Mieter, Pächter, Airlines <strong>und</strong> andere am Standort<br />

ansässigen Geschäftspartner die Sammlung von<br />

Abfall <strong>und</strong> Wertstoffen <strong>und</strong> die Zuführung zur stofflichen<br />

<strong>und</strong> energetischen Verwertung an.<br />

220<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

p <strong>Nachhaltigkeits</strong>kennzahlen<br />

AO7 / Gemessener Lärm 1 (dB)<br />

2012 2011 2010<br />

Nacht Tag Nacht Tag Nacht Tag<br />

)<br />

munich-airport.de/<br />

fluglaerm<br />

Brandstadel 47 58 47 58 48 58<br />

Pallhausen 43 55 42 55 42 55<br />

Reisen 50 56 50 56 50 55<br />

Viehlaßmoos 44 55 43 56 43 55<br />

1<br />

Dauerschallpegel Leq3 der sechs verkehrsreichsten Monate an vier, jeweils an den Hauptabflugrichtungen gelegenen<br />

Fluglärmmessstellen in dB(A)<br />

Mit dem neuen Fluglärmgesetz vom 7. Juni 2007 trat<br />

gleichzeitig als zentrales Beurteilungskriterium für die<br />

Fluglärmbelastung der energieäquivalente Dauerschallpegel<br />

Leq3 Tag <strong>und</strong> Nacht in Kraft. Ergänzend<br />

dazu wurde ein Pegelhäufigkeitskriterium für die Nacht<br />

eingeführt. Aufgr<strong>und</strong> abweichender Betriebsrichtungsverteilungen,<br />

Abflugroutenänderungen, Routennutzungsänderungen<br />

<strong>und</strong> unterschiedlicher Betriebszeiten,<br />

bedingt durch Ausfallzeiten wie bei extremen Witterungsbedingungen<br />

oder technischen Defekten, ist<br />

ein eindeutiger Vergleich nicht durchführbar.<br />

AO7 / Bevölkerungsentwicklung in den angrenzenden Gemeinden (Einwohner) 1<br />

2012 2011 2010 Veränderung in %<br />

Stadt Freising (Landkreis Freising) — 45.368 45.223 0,32<br />

Marzling (Landkreis Freising) — 3.168 3.099 2,23<br />

Oberding (Landkreis Erding) — 5.566 5.384 3,38<br />

Hallbergmoos (Landkreis Freising) — 9.554 9.266 3,11<br />

1<br />

Stichtag ist jeweils der 31.12. Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik <strong>und</strong> Datenverwaltung.<br />

Die Daten für 2012 lagen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Berichtes noch nicht vor.<br />

2.8, EN11, EN13 / Flughafen- <strong>und</strong> Grünflächen (ha)<br />

2012 2011 2010<br />

Gelände-, Nutzungs- <strong>und</strong> Funktionsplanfläche gesamt 1 1.575 1.575 1.575<br />

Versiegelte Fläche 640 632 632<br />

Nicht versiegelte Fläche 935 943 943<br />

Zusätzliche Grünflächen 2 720 700 697<br />

Ausgleichs- <strong>und</strong> Ersatzmaßnahmen 353 350 347<br />

Grüngürtel 250 250 250<br />

Ökokonto für zukünftige Ausbaumaßnahmen 117 100 100<br />

1<br />

Flächen innerhalb des Flughafenrandzauns<br />

2<br />

Flächen außerhalb des Flughafenrandzauns<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

221


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

Berichtsprofil<br />

)<br />

siehe ab Seite 224<br />

Inhalt <strong>und</strong> Struktur des Berichtes<br />

Die Flughafen München GmbH hat die Bedeutung der<br />

integrierten Berichterstattung als Ausdruck eines ganzheitlichen<br />

Ansatzes bereits frühzeitig erkannt <strong>und</strong><br />

nimmt am weltweiten Pilotprojekt des International<br />

Integrated Reporting Council (IIRC) teil. Der IIRC schlägt<br />

für die Berichterstattung einen prinzipienbasierten Ansatz<br />

vor, welchem der Flughafen München konsequent<br />

folgt. Die Prinzipien sind: strategischer Fokus <strong>und</strong> Zukunftsorientierung,<br />

Verknüpfbarkeit von Informationen,<br />

Integration von Stakeholderinteressen, Wesentlichkeit<br />

<strong>und</strong> Präzision der Aussagen, Verlässlichkeit der Daten<br />

sowie deren Vergleichbarkeit <strong>und</strong> Konsistenz.<br />

Mit „<strong>Perspektiven</strong> 2012“ veröffentlicht die Flughafen<br />

München GmbH ihren dritten integrierten Bericht.<br />

Die Inhalte des integrierten Berichtes ergeben sich<br />

im Wesentlichen aus der <strong>Nachhaltigkeits</strong>matrix, dem<br />

<strong>Nachhaltigkeits</strong>programm beziehungsweise den umgesetzten<br />

Maßnahmen sowie aus den Angaben zur<br />

finanziellen <strong>und</strong> ökonomischen Entwicklung des Unternehmens.<br />

Thematische Schwerpunkte bilden neben<br />

der Darstellung der integrierten Unternehmensstrategie<br />

<strong>und</strong> der verschiedenen Geschäftsbereiche<br />

die ganzheitliche Betrachtung des geplanten Ausbaues<br />

der Flughafenstruktur, der regionale Dialog<br />

<strong>und</strong> das gesellschaftliche Engagement, die Mitarbeiterförderung<br />

<strong>und</strong> -bindung sowie die Maßnahmen<br />

des Flughafen München Konzerns zum Umwelt- <strong>und</strong><br />

Klimaschutz. Weitere Elemente des integrierten Berichtes<br />

sind der Konzernjahresabschluss mit dem<br />

Konzernlagebericht sowie die Kennzahlen zu allen<br />

drei <strong>Nachhaltigkeits</strong>perspektiven.<br />

Der vorliegende integrierte Bericht orientiert sich am<br />

Leitfaden (Version G3.1 inklusive Sector Supplements<br />

für Flughäfen) der Global Reporting Initiative (GRI). Es<br />

wurden alle Kernindikatoren <strong>und</strong> – soweit relevant –<br />

alle Zusatzindikatoren beantwortet. Der GRI-Index<br />

verweist auf die Stellen, an denen Auskunft zu den einzelnen<br />

GRI-Indikatoren gegeben wird. „<strong>Perspektiven</strong><br />

2012“ erfüllt die höchste GRI-Anwendungsebene A+.<br />

Die GRI hat den integrierten Bericht auf Einhaltung<br />

ihrer Richtlinien für die Erstellung von <strong>Nachhaltigkeits</strong>berichten<br />

geprüft <strong>und</strong> die vollständige <strong>und</strong> ordnungsgemäße<br />

Umsetzung auf A+-Niveau anerkannt.<br />

Die Informationen zur Vermögens-, Finanz- <strong>und</strong><br />

Ertrags lage beruhen auf den Anforderungen der vom<br />

International Accounting Standards Board <strong>und</strong> vom<br />

International Financial Reporting Standards Interpretations<br />

Committee veröffentlichten <strong>und</strong> von der Europäischen<br />

Kommission in europäisches Recht übernommenen<br />

International Financial Reporting Standards<br />

<strong>und</strong> Interpretationen sowie den ergänzend<br />

nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden Vorschriften.<br />

Ihre Prüfung wurde seitens Deloitte & Touche<br />

GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft gemäß §<br />

317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer<br />

(IDW) festgestellten deutschen Gr<strong>und</strong>sätze<br />

ordnungsgemäßer Abschlussprüfung vorgenommen.<br />

Die Prüfung wurde am 30.04.2013 abgeschlossen<br />

<strong>und</strong> hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />

Berichtsgrenzen<br />

Der Berichtszeitraum umfasst das Geschäftsjahr 2012<br />

(1. Januar bis 31. Dezember 2012). Die ermittelten Daten<br />

beziehen sich in der Regel auf diesen Zeitraum<br />

oder auf den Stand am Ende der Berichtsperiode. Falls<br />

einzelnen Informationen andere Zeiträume zugr<strong>und</strong>e<br />

liegen, wird dies explizit angegeben. Der integrierte<br />

Bericht erscheint jährlich.<br />

Sofern nicht anders vermerkt, umfassen Kennzahlen<br />

<strong>und</strong> Informationen im vorliegenden Bericht den gesamten<br />

Konzern einschließlich der Beteiligungsgesellschaften<br />

mit Mehrheitsbeteiligung. Wenn nur Daten für die<br />

Flughafen München GmbH verfügbar waren, dann<br />

wurden diese zugr<strong>und</strong>e gelegt <strong>und</strong> dies angegeben.<br />

Alle Aussagen dieses Berichtes, die sich nicht auf historische<br />

Daten beziehen, sind Zukunftsaussagen. Sie<br />

berücksichtigen Risiken <strong>und</strong> Unsicherheiten, nicht aber<br />

zukünftige globale Wirtschaftsbedingungen, gesetzliche<br />

Vorschriften, Marktbedingungen, Aktivitäten der<br />

Mitbewerber sowie andere Faktoren, die außerhalb<br />

der Kontrolle der FMG liegen.<br />

222<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

p Berichtsprofil<br />

Datenerhebung <strong>und</strong> Berechnungsmethoden<br />

Sämtliche Daten <strong>und</strong> Informationen wurden von den<br />

jeweils fachlich zuständigen Einheiten mit repräsentativen<br />

Methoden für den Berichtszeitraum erhoben.<br />

Unter den berichtsrelevanten sozialen <strong>und</strong> ökologischen<br />

Kennzahlen werden die Personaldaten vorrangig<br />

mit einem elektronischen Personalmanagementsystem<br />

erfasst <strong>und</strong> ausgewertet. Die Umweltdaten<br />

werden im Rahmen des Umweltmanagementsystems<br />

nach EMAS-VO <strong>und</strong> DIN EN ISO 14001 syste matisch<br />

erhoben <strong>und</strong> unterliegen der externen Vali dierung beziehungsweise<br />

Zertifizierung durch einen zugelassenen<br />

Umweltgutachter. Die Berechnung der CO 2 - Emissionen<br />

erfolgt nach den Vorgaben des Greenhouse Gas Protocol<br />

(GHG-Protokoll). Die Heizwerte <strong>und</strong> Emis sions -<br />

faktoren – soweit sie dem Emissionshandel unterliegen<br />

– werden gemäß den Vorgaben der Deutschen<br />

Emissionshandelsstelle (DEHSt) bewertet. Übrige<br />

Werte, vor allem Strom- <strong>und</strong> Fernwärmebezug, werden<br />

aus den entsprechenden Veröffentlichungen des<br />

Umweltb<strong>und</strong>esamtes (UBA) übernommen.<br />

Zertifizierung<br />

Der akkreditierte Umweltgutachter Dr. Reiner Beer<br />

(DE-V-0007) bestätigt, dass der Inhalt des <strong>Nachhaltigkeits</strong>-<br />

<strong>und</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong>es 2012 der Flughafen<br />

München GmbH ein wahrheitsgetreues Bild der Organisation<br />

<strong>und</strong> ihrer Aktivitäten gemäß den Berichterstattungskriterien<br />

Version G3.1 inklusive Sector<br />

Supplements für Flughäfen der Global Reporting Initiative<br />

(GRI) darstellt. Ebenfalls wird bestätigt, dass die<br />

Daten <strong>und</strong> Angaben des <strong>Nachhaltigkeits</strong>- <strong>und</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong>es<br />

2012 geprüft wurden <strong>und</strong> verlässliche<br />

Informationen darstellen. Der <strong>Nachhaltigkeits</strong><strong>und</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> 2012 der Flughafen München<br />

GmbH war die Gr<strong>und</strong>lage der Überprüfung. Der Prüfumfang<br />

der Intechnica Cert GmbH umfasst alle Themen<br />

des <strong>Nachhaltigkeits</strong>- <strong>und</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong>s<br />

2012. Im Prüfumfang war nicht enthalten die Prüfung<br />

der Daten des enthaltenen Konzernabschlusses gem.<br />

§ 317 HGB, der separat durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Deloitte & Touche GmbH mit Datum<br />

30. April 2013 bestätigt wurde.<br />

München, 28. Mai 2013<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Vielfältigkeit des Engagements der FMG<br />

können im vorliegenden Printbericht nicht sämtliche<br />

Aktivitäten vollständig abgebildet werden. Daher werden<br />

weitere Themen in der ausführlichen Umwelterklärung<br />

2011 beziehungsweise der verkürzten Umwelterklärung<br />

2012 <strong>und</strong> 2013 (nach EMAS-VO) aufgegriffen.<br />

Im Internet finden sich zudem weitere Informationen,<br />

Studien <strong>und</strong> Untersuchungsergebnisse.<br />

Dr. Reiner Beer<br />

Umweltgutachterorganisation<br />

Intechnica Cert GmbH, DE-V-0279<br />

Zertifikat Nr. SVW 097-2013<br />

)<br />

munich-airport.de/<br />

unternehmen<br />

Aus Gründen der Lesbarkeit verwenden wir durchgängig<br />

den Begriff „Mitarbeiter“. Damit sind selbstverständlich<br />

alle weiblichen <strong>und</strong> männlichen Kollegen<br />

gemeint.<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

223


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

GRI-Index<br />

Status: nicht berichtet teilweise berichtet komplett berichtet T Kernindikator T Zusatzindikator DNK Bestandteil des Deutschen <strong>Nachhaltigkeits</strong>kodex<br />

GRI-Indikator Kommentar Verweis Status<br />

1. Strategie <strong>und</strong> Analyse<br />

1.1 Vision <strong>und</strong> Strategie/Vorwort<br />

des Vorsitzenden<br />

1.2 Auswirkungen der Geschäftstätigkeit<br />

sowie Chancen <strong>und</strong><br />

Risiken<br />

5–7<br />

40–43, 128–129<br />

DNK<br />

2. Organisationsprofil<br />

2.1 Name der Organisation Flughafen München GmbH, Flughafen<br />

München Konzern<br />

2.2 Wichtigste Marken, Produkte<br />

bzw. Dienstleistungen<br />

30–32, 51–55<br />

2.3 Organisationsstruktur 30, 143<br />

2.4 Hauptsitz der Organisation München, Deutschland 30<br />

2.5 Länder der Geschäftstätigkeit Deutschland 30<br />

2.6 Eigentümerstruktur <strong>und</strong><br />

Rechtsform<br />

2.7 Märkte Informationen zu Flugzeugbewegungen auch<br />

im statistischen Jahresbericht unter<br />

2.8 Größe der Organisation Zielflughäfen <strong>und</strong> Luftfahrtgesellschaften, die den<br />

Flughafen München im Berichtsjahr angeflogen<br />

haben, werden im statistischen Jahresbericht<br />

veröffentlicht unter<br />

2.9 Wesentliche Veränderungen<br />

der Größe, Struktur,<br />

Eigentumsverhältnisse<br />

2.10 Im Berichtszeitraum erhaltene<br />

Auszeichnungen<br />

30, 116–117<br />

46–50, 51–55<br />

munich-airport.de/statistik<br />

32–33, 46–47<br />

munich-airport.de/statistik<br />

116 –117<br />

97, 101<br />

munich-airport.de/Auszeichnungen<br />

3. Berichtsparameter<br />

3.1 Berichtszeitraum 222<br />

3.2 Veröffentlichung des letzten<br />

Berichts<br />

3.3 Berichtszyklus 222<br />

3.4 Ansprechpartner Impressum<br />

3.5 Vorgehensweise zur Bestimmung<br />

des Berichts inhaltes<br />

222<br />

36, 66, 222<br />

3.6 Berichtsgrenzen 141–144, 222–223<br />

3.7 Beschränkungen des Berichtsumfangs<br />

<strong>und</strong> Grenzen<br />

3.8 Joint Ventures, Tochterunternehmen,<br />

Outsourcing<br />

3.9 Erhebungsmethoden <strong>und</strong><br />

Berechnungs gr<strong>und</strong>lagen<br />

3.10 Auswirkungen durch neue<br />

Darstellung von Informationen<br />

3.11 Änderungen des Umfangs,<br />

der Berichtsgrenzen oder der<br />

verwendeten Messmethoden<br />

143–144, 222–223<br />

143–144<br />

152–153, 223<br />

152–155<br />

3.12 GRI-Content-Index 224–231<br />

3.13 Externe Prüfung des Berichtes 199, 223<br />

139–141, 152–153<br />

224<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

p GRI-Index<br />

GRI-Indikator Kommentar Verweis Status<br />

4. Governance, Verpflichtungen<br />

<strong>und</strong> Engagement<br />

4.1 Führungsstruktur der<br />

Organisation<br />

4.2 Unabhängigkeit des<br />

Aufsichtsratsvorsitzenden<br />

4.3 Unabhängige Mitglieder des<br />

höchsten Leitungs organs<br />

4.4 Mechanismen für Empfehlungen<br />

von Anteils eignern <strong>und</strong><br />

Mitarbeitern an das höchste<br />

Leitungsorgan<br />

4.5 Zusammenhang zwischen<br />

der Bezahlung der<br />

Führungs gremien <strong>und</strong> der<br />

Unternehmens leistung<br />

4.6 Mechanismen zur<br />

Vermeidung von<br />

Interessen konflikten<br />

4.7 Qualifikation der Mitglieder<br />

des höchsten Leitungs organs<br />

in Bezug auf <strong>Nachhaltigkeits</strong>themen<br />

4.8 Leitbilder, Verhaltenskodizes<br />

<strong>und</strong> Prinzipien<br />

4.9 Verfahren des höchsten<br />

Leitungs organs zur<br />

Über wachung der<br />

Nach haltigkeitsleistung<br />

4.10 Verfahren zur Bewertung der<br />

Nach haltigkeitsleistung des<br />

höchsten Leitungsorgans<br />

4.11 Berücksichtigung des<br />

Vorsorgeprinzips<br />

8–9, 30, 125<br />

munich-airport.de/fuehrung<br />

125<br />

125<br />

90, 125<br />

35–36, 197<br />

125–127<br />

34–37<br />

37<br />

munich-airport.de/leitbild<br />

munich-airport.de/werte<br />

36–37, 125–128<br />

35–37<br />

57–63, 127–129<br />

4.12 Teilnahme <strong>und</strong> Unterstützung<br />

37, 70–72, 95<br />

von extern entwickelten<br />

Vereinbarungen, Prinzipien<br />

<strong>und</strong> Initiativen<br />

4.13 Mitgliedschaften 37, 70–72, 100<br />

munich-airport.de/stakeholder<br />

4.14 Übersicht der Anspruchsgruppen<br />

4.15 Identifizierung der Anspruchsgruppen<br />

4.16 Einbeziehung der Anspruchsgruppen<br />

4.17 Berücksichtigung zentraler<br />

Anliegen der Anspruchsgruppen<br />

Imageanalyse 2010 „Der Flughafen aus Sicht der<br />

Nachbarn“ unter<br />

66<br />

munich-airport.de/stakeholder<br />

66<br />

36–37, 66–69<br />

munich-airport.de/publikationen,<br />

munich-airport.de/strukturgutachten,<br />

munich-airport.de/stakeholder<br />

40–43, 56–57, 70–71<br />

munich-airport.de/stakeholder<br />

DNK<br />

DNK<br />

DNK<br />

DNK<br />

DNK<br />

DNK<br />

Ökonomische Leistungsindikatoren<br />

Managementansatz 32–37, 46– 48, 70, 72–74,<br />

80–82, 202–203, 208<br />

EC1 Unmittelbar erzeugter<br />

<strong>und</strong> ausge schütteter<br />

wirtschaftlicher Wert<br />

70, 132, 209<br />

EC2<br />

EC3<br />

Finanzielle Folgen des<br />

Klimawandels<br />

Umfang der betrieblichen<br />

sozialen Zuwendungen<br />

Geeignetes Monitoring ist im Aufbau,<br />

Umsetzung geplant bis 2014<br />

94–95, 127–128<br />

89–90, 163, 185–186<br />

DNK<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

225


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

GRI-Indikator Kommentar Verweis Status<br />

EC4 Finanzielle Zuwendungen der<br />

öffentlichen Hand<br />

Im Berichtszeitraum sind keine finanziellen Zuwendungen<br />

der öffentlichen Hand an die FMG erfolgt.<br />

209<br />

EC5<br />

EC6<br />

Verhältnis der Standard-<br />

Eintrittsgehälter zum lokalen<br />

Mindestlohn<br />

Standortbezogene Auswahl<br />

von Zulieferern<br />

Der Sitz der Gesellschaft ist München. 98 Prozent<br />

der Mitarbeiter unterliegen Tarifverträgen.<br />

Informationsflyer Liefer- <strong>und</strong> Leistungsbeziehungen<br />

unter<br />

AO1<br />

AO2<br />

AO3<br />

Passagiere<br />

Flugbewegungen<br />

Luftfrachtvolumen<br />

Am Flughafen München ist zur Nachtzeit (22.00<br />

bis 6.00 Uhr) Flugbetrieb nur mit besonders lärmarmen<br />

Flugzeugen <strong>und</strong> nur in eingeschränktem<br />

Umfang zugelassen. Weiterführende Infos unter<br />

EC7<br />

EC8<br />

EC9<br />

Standortbezogene<br />

Personalauswahl<br />

Infrastrukturinvestitionen<br />

<strong>und</strong> Dienstleistungen, die<br />

vorrangig im öffentlichen<br />

Interesse erfolgen<br />

Wesentliche indirekte wirtschaftliche<br />

Auswirkungen<br />

89<br />

43, 72, 73<br />

munich-airport.de/publikationen<br />

210–211<br />

munich-airport.de/nachtflug,<br />

munich-airport.de/statistik<br />

80, 217<br />

70<br />

munich-airport.de/strukturgutachten<br />

40–41, 73–74, 80<br />

Ökologische Leistungsindikatoren<br />

Managementansatz 38–39, 94–113, 204–205<br />

EN1 Eingesetzte Materialien nach<br />

Gewicht oder Volumen<br />

217, 218<br />

EN2<br />

EN3<br />

EN4<br />

EN5<br />

EN6<br />

EN7<br />

EN8<br />

AO4<br />

EN9<br />

EN10<br />

EN11<br />

EN12<br />

EN13<br />

EN14<br />

Anteil von Recyclingmaterial<br />

am Gesamt materialeinsatz<br />

Direkter Energieverbrauch<br />

(nach Primärenergie trägern)<br />

Indirekter Energieverbrauch<br />

(nach Primärenergieträgern)<br />

Eingesparte Energie aufgr<strong>und</strong><br />

von umwelt bewusstem Einsatz<br />

<strong>und</strong> Effizienzsteigerungen<br />

Initiativen für eine Erhöhung<br />

der Energie effi zienz <strong>und</strong> Initiativen,<br />

die auf erneuerbaren<br />

Energien basieren<br />

Initiativen zur Verringerung<br />

des indirekten Energieverbrauchs<br />

<strong>und</strong> erzielte<br />

Einsparungen<br />

Gesamtwasserentnahme<br />

nach Quellen<br />

Qualität des Niederschlagswassers<br />

Wasserquellen, die wesentlich<br />

von der Wasser entnahme<br />

betroffen sind<br />

Anteil an rückgewonnenem<br />

<strong>und</strong> wiederver wendetem<br />

Wasser<br />

Gr<strong>und</strong>stücke in oder angrenzend<br />

an Schutzgebiete<br />

Auswirkungen auf die Biodiversität<br />

in Schutzgebieten<br />

Geschützte oder wiederhergestellte<br />

natürliche Lebensräume<br />

Strategien zum Schutz der<br />

Biodiversität<br />

Wasserbezug durch den Zweckverband<br />

Moosrain<br />

Wasserbezug durch den Zweckverband Moosrain<br />

Wasserquellen unter<br />

Klärung des gesamten Abwassers über<br />

Abwasserzweckverband Erdinger Moos<br />

217<br />

218<br />

99, 218<br />

96– 99<br />

96–99, 100–101<br />

95–98,100<br />

103–105, 220<br />

moosrain.de<br />

104 –106<br />

103–104<br />

moosrain.de,<br />

moosrain.de/versorgung/<br />

technische-anlagen<br />

104<br />

cms.azv-em.de<br />

111–113, 221<br />

61, 111–113<br />

61, 111–113<br />

61, 111–113<br />

DNK<br />

DNK<br />

DNK<br />

DNK<br />

226<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

p GRI-Index<br />

GRI-Indikator Kommentar Verweis Status<br />

EN15 Auswirkungen auf gefährdete<br />

Arten<br />

111–113<br />

EN16<br />

EN17<br />

EN18<br />

EN19<br />

EN20<br />

Direkte <strong>und</strong> indirekte Treibhausgasemissionen<br />

nach<br />

Gewicht<br />

Andere relevante Treibhausgasemissionen<br />

nach Gewicht<br />

Initiativen zur Verringerung<br />

der Treibhaus gas emissionen<br />

Ozonschädigende Stoffe nach<br />

Gewicht<br />

NO X , SO X <strong>und</strong> andere<br />

Luftemissionen nach Art<br />

<strong>und</strong> Gewicht<br />

Im Jahr 2008 wurde das 4.525 Hektar große europäische<br />

Vogelschutzgebiet „Nördliches Erdinger<br />

Moos“ im Bereich des Flughafens München <strong>und</strong><br />

seiner nordöstlichen Umgebung ausgewiesen.<br />

Karten vom Vogelschutzgebiet:<br />

Bayerisches Staatsministerium für Umwelt <strong>und</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heit<br />

Informationen zu Messstationen <strong>und</strong> Methodik,<br />

Messdaten <strong>und</strong> Schadstoffquellen finden Sie<br />

auch unter<br />

EN21 Gesamte Abwassereinleitung Die Klärung der gesamten Abwässer erfolgt über<br />

die Kläranlage Eitting, diese wird vom Abwasserzweckverband<br />

Erdinger Moos betrieben.<br />

EN22 Abfallmenge nach Art <strong>und</strong><br />

Entsorgungs methode<br />

EN23<br />

Gesamtzahl <strong>und</strong> Volumen<br />

wesentlicher Freisetzungen<br />

Im Berichtszeitraum gab es im Flughafen München<br />

Konzern keine gemeldeten Fälle von Freisetzungen<br />

eines gefährlichen Materials. Es gab im Berichtszeitraum<br />

keine Unfälle im Umgang mit Gefahrstoffen,<br />

wie beispielsweise mit Ölen, Brennstoffen<br />

oder Chemikalien.<br />

vogev.bayern.de/Erding/<br />

index.html,<br />

stmug.bayern.de/umwelt/<br />

naturschutz/vogelschutz/doc/<br />

erdingermoos.<strong>pdf</strong><br />

95–96, 218<br />

218–219<br />

95 –101<br />

219<br />

101–102, 219<br />

munich-airport.de/luft<br />

104–106, 220<br />

cms.azv-em.de<br />

106, 220<br />

AO5 Luftqualität 101–102, 219<br />

munich-airport.de/luft<br />

AO6<br />

EN24<br />

EN25<br />

EN26<br />

EN27<br />

EN28<br />

EN29<br />

EN30<br />

AO7<br />

Enteisungsmittel nach Art<br />

<strong>und</strong> Menge<br />

Transport von gefährlichen<br />

Abfällen<br />

Auswirkungen von Abwässern<br />

auf die Bio diversität<br />

Initiativen zur Minimierung<br />

von Umwelt auswirkungen<br />

Wiederverwertung Verpackungsmaterial<br />

Strafen für Nichteinhaltung<br />

der Rechtsvor schriften im<br />

Umweltbereich<br />

Wesentliche Umweltauswirkungen<br />

durch den Transport<br />

von Produkten, Gütern <strong>und</strong><br />

Materialien sowie durch die<br />

Mobilität von Mitarbeitern<br />

Gesamte Umweltschutzausgaben<br />

Anzahl <strong>und</strong> prozentuale<br />

Veränderung der Anwohner in<br />

unmittelbarer Flughafennähe<br />

Die Klärung der gesamten Abwässer erfolgt über<br />

die Kläranlage Eitting, diese wird vom Abwasserzweckverband<br />

Erdinger Moos betrieben.<br />

Die im Rahmen des Retailgeschäftes zurückgenommenen<br />

Verpackungen übernimmt der<br />

Flughafen München als Dienstleister <strong>und</strong> führt<br />

sie der weiteren Verwertung zu.<br />

Für das Berichtsjahr 2012 sind keine Strafen<br />

für Nichteinhaltung der Rechtsvorschriften im<br />

Umweltbereich bekannt. 1<br />

Derzeit noch keine monetäre Gesamtquanti-­<br />

fizierung möglich<br />

217<br />

efm.aero<br />

106, 220<br />

104–105<br />

cms.azv-em.de<br />

95–96, 100 –101, 104, 106–107<br />

220<br />

101, 218–219<br />

221<br />

munich-airport.de/de/company/<br />

umwelt/laerm/schall/index.jsp<br />

DNK<br />

DNK<br />

DNK<br />

DNK<br />

Arbeitsbedingungen<br />

Managementansatz 83–91, 206–207<br />

LA1 Belegschaft nach Beschäftigungsverhältnissen<br />

<strong>und</strong> Regionen<br />

212, 217<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

227


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

GRI-Indikator Kommentar Verweis Status<br />

LA2 Mitarbeiterfluktuation nach Durch die geringe Fluktuationsquote keine Auswirkungen<br />

214, 215, 217<br />

Altersgruppe, Geschlecht <strong>und</strong><br />

Regionen<br />

auf sicherheitsrelevante Themen<br />

LA3 Betriebliche Leistungen für<br />

Vollzeitbeschäftigte<br />

Siehe auch LA8 87–90<br />

LA4<br />

LA5<br />

LA6<br />

LA7<br />

LA8<br />

LA9<br />

LA10<br />

LA11<br />

LA12<br />

LA13<br />

Anteil Mitarbeiter mit<br />

Tarifverträgen<br />

Mitteilungsfrist(en) in Bezug<br />

auf wesentliche betriebliche<br />

Veränderungen<br />

In Arbeitsschutz-Ausschüssen<br />

vertretene Mitarbeiter<br />

Verletzungen, Berufskrankheiten<br />

<strong>und</strong> Arbeitsunfälle<br />

Maßnahmen in Bezug auf<br />

ernste Krankheiten<br />

Arbeits- <strong>und</strong> Sicherheitsvereinbarungen<br />

mit<br />

Gewerkschaften<br />

Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungszeit<br />

pro Mitarbeiter<br />

Programme für Wissensmanagement<br />

<strong>und</strong> lebens langes<br />

Lernen<br />

Anteil der Mitarbeiter, die<br />

eine regelmäßige Leistungsbeurteilung<br />

<strong>und</strong> Entwicklungsplanung<br />

erhalten<br />

Zusammensetzung der<br />

Führungsgremien <strong>und</strong><br />

Aufteilung der Mitarbeiter<br />

87 Prozent aller Mitarbeiter des Flughafen 90, 212<br />

München Konzerns unterliegen Tarifverträgen<br />

Entsprechend Betriebsverfassungsgesetz 90<br />

Ein wesentlicher Bestandteil der betrieblichen<br />

Arbeitsschutzorganisation ist der Arbeitsschutz-<br />

Ausschuss, der vierteljährlich tagt <strong>und</strong> die Belange<br />

der gesamten Belegschaft berücksichtigt.<br />

Ständige Mitglieder im Ausschuss sind neben<br />

Betriebsrat, Geschäftsführung, Führungskräften<br />

<strong>und</strong> Sicherheitsbeauftragten auch Arbeitsmediziner.<br />

Vertreter des Arbeitsschutzes, des Betriebsrates<br />

<strong>und</strong> des Medizinischen Dienstes diskutieren<br />

aber auch einmal im Monat im sogenannten<br />

Ges<strong>und</strong>heitszirkel über aktuelle Themen.<br />

Arbeitssicherheit umfasst bei der Flughafen München<br />

GmbH das Ziel, die körperliche Unversehrtheit<br />

<strong>und</strong> den Schutz der Ges<strong>und</strong>heit für alle Mitarbeiter<br />

zu gewährleisten. Aus diesem Gr<strong>und</strong> betreibt die<br />

FMG konsequent einen präventiven Arbeitsschutz<br />

<strong>und</strong> ergreift alle erforderlichen Maßnahmen,<br />

um Unfälle <strong>und</strong> berufsbedingte Erkrankungen<br />

zu vermeiden. Die enge Zusammenarbeit des<br />

Arbeitsschutzteams mit den staatlichen Aufsichtsbehörden<br />

<strong>und</strong> den Berufs genossenschaften stellt<br />

sicher, dass die sich stetig ändernden gesetzlichen<br />

Vorgaben zeitnah in die betriebliche Praxis integriert<br />

werden. Die MediCare beurteilt außerdem Arbeitsplätze<br />

hinsichtlich möglicher Ges<strong>und</strong>heitsbeeinträchtigungen<br />

sowie ergonomischer Gestaltung<br />

<strong>und</strong> ist in Fragen des Ges<strong>und</strong>heitsschutzes an der<br />

betrieblichen Ges<strong>und</strong>heitsförderung beteiligt.<br />

Ständige Vertreter im Arbeitsschutz-Ausschuss<br />

sind Mitglieder des Betriebsrates (siehe auch<br />

LA6). Ein Teil der Betriebsräte nimmt eine<br />

Doppelfunktion ein: zum einen als Vertreter<br />

der Mitarbeiter, zum anderen als Vertreter der<br />

Gewerkschaften ver.di <strong>und</strong> GÖD.<br />

Strebt ein Mitarbeiter auf eigene Initiative eine<br />

berufsfördernde Fortbildung in seiner Freizeit an,<br />

unterstützen wir dies finanziell. Weiterhin haben<br />

Mitarbeiter die Möglichkeit, Angebote externer<br />

Dienstleister zu nutzen. Außerdem ist eine Vorruhestandsregelung<br />

bei der Flughafenfeuerwehr<br />

im Tarifvertrag geregelt.<br />

Die leistungsorientierte Vergütung für Mitarbeiter<br />

(LOB) wird bei der FMG seit 2011 vorübergehend<br />

ausgesetzt, dennoch werden – überwiegend in den<br />

nicht-operativen Bereichen – Leistungsbeurteilungen<br />

<strong>und</strong> Entwicklungsplanungen durchgeführt. Die Wiederaufnahme<br />

der LOB auf Mitarbeiterebene wird ab<br />

2014 erneut Gegenstand der Tarifverhandlungen sein.<br />

87–88<br />

87–88, 215<br />

54–55, 88<br />

87– 88<br />

83–85, 215<br />

83–85, 86<br />

35–36, 82, 84<br />

86, 212, 213, 216<br />

munich-airport.de/de/company/konzern/fuehrung/<br />

index.jsp<br />

DNK<br />

DNK<br />

DNK<br />

DNK<br />

228<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

p GRI-Index<br />

GRI-Indikator Kommentar Verweis Status<br />

LA14 Lohnunterschiede nach 87 Prozent aller Mitarbeiter des Flughafen München 89–90<br />

Geschlecht<br />

Konzerns unterliegen Tarifverträgen, die die Rahmenbedingungen<br />

für die Beschäftigten festlegen.<br />

Auf diese Weise wird sichergestellt, dass weibliche<br />

<strong>und</strong> männliche Mitarbeiter gleich bezahlt werden.<br />

LA15 Inanspruchnahme Elternzeit<br />

nach Geschlecht<br />

214<br />

Menschenrechte<br />

Managementansatz 57– 63, 70–73, 84, 86, 125–127,<br />

siehe auch direkte Antwort<br />

HR6, HR7, HR10, HR11<br />

HR1 Investitionsvereinbarungen,<br />

die unter Menschenrechtsaspekten<br />

geprüft wurden<br />

Der Flughafen München Konzern übt seine<br />

Geschäftstätigkeit in Deutschland <strong>und</strong> Europa<br />

aus. Der Schutz der Menschenrechte ist hier<br />

gesetzlich verankert. Bei der Ausschreibung von<br />

Leistungen wird gewährleistet, dass nationale<br />

<strong>und</strong> internationale Gesetze <strong>und</strong> Übereinkommen<br />

Anwendung finden. Dies wird bei Vertragsabschluss<br />

nochmals rechtsverbindlich bestätigt.<br />

HR2<br />

HR3<br />

HR4<br />

HR5<br />

HR6<br />

HR7<br />

Anteil Lieferanten, die unter<br />

Menschenrechts aspekten<br />

geprüft wurden<br />

Schulungen zu Menschenrechten<br />

Vorfälle von Diskriminierung<br />

<strong>und</strong> ergriffene Maß nahmen<br />

Einschränkung der Vereinigungsfreiheit<br />

<strong>und</strong> des Rechts<br />

zu Kollektivverhandlungen<br />

Gr<strong>und</strong>sätze <strong>und</strong> Maßnahmen<br />

zur Verhinderung von Kinderarbeit<br />

Gr<strong>und</strong>sätze <strong>und</strong> Maßnahmen<br />

zur Verhinderung von<br />

Zwangsarbeit<br />

Der Flughafen München Konzern bezieht nahezu<br />

alle Leistungen <strong>und</strong> Waren von Unternehmen <strong>und</strong><br />

Auftragnehmern aus umliegenden Regionen, die den<br />

hohen gesetzlichen Anforderungen an Menschenrechte<br />

unterliegen. Die FMG stellt bei der Ausschreibung<br />

von einzelnen Leistungen sicher, dass nationale<br />

<strong>und</strong> internationale Gesetze <strong>und</strong> Übereinkommen<br />

Anwendung finden. Dies wird bei Vertragsabschluss<br />

nochmals rechtsverbindlich bestätigt.<br />

Gesetzliche Regelung im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz:<br />

permanente Information über<br />

Intranet <strong>und</strong> Führungskräfte<br />

Im Berichtszeitraum gab es keine gemeldeten<br />

Fälle von Diskriminierung.<br />

Es gab im Berichtszeitraum keine Einschränkungen<br />

der Versammlungsfreiheit oder Verletzungen<br />

gegen das Recht der Kollektivvereinbarungen.<br />

Der Flughafen München fördert aktiv die<br />

Gestaltung der betrieblichen Mitbestimmung.<br />

Die Gr<strong>und</strong>lagen dafür sind unter anderem im<br />

Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG) geregelt.<br />

Im Rahmen der Geschäftstätigkeit des Flughafen<br />

München Konzerns besteht aufgr<strong>und</strong> der Einhaltung<br />

von gesetzlichen Vorgaben kein Risiko für Kinderarbeit.<br />

So wird innerhalb des Konzerns die Achtung des<br />

Mindestalters für die Zulassung zur Beschäftigung im<br />

Einklang mit den nationalen Bestimmungen gewährleistet.<br />

Bei Produkten, die diesbezüglich ein erhöhtes<br />

Risiko haben, wird im Rahmen der Ausschreibung<br />

besonders darauf geachtet, Kinderarbeit auszuschließen.<br />

Hersteller von Produkten aus den entsprechend<br />

gefährdeten Regionen haben Zertifizierungen<br />

unabhängiger Organisationen vorzuweisen, die die<br />

Unbedenklichkeit der Produkte belegen.<br />

Der Flughafen München Konzern lehnt jegliche<br />

Form von Zwangsarbeit ab. Aufgr<strong>und</strong> der Geschäftstätigkeit<br />

des Flughafen München Konzerns<br />

ist dieser Aspekt von geringerer Relevanz, da in<br />

Deutschland die Arbeitsbedingungen gesetzlich<br />

geregelt sind. So wurden auch im Berichtszeitraum<br />

keine Tätigkeiten ermittelt, bei denen ein Risiko auf<br />

Zwangs- oder Pflichtarbeit besteht. Auftragnehmer<br />

<strong>und</strong> Lieferanten verpflichten sich bei Vertragsabschluss,<br />

dass nationale <strong>und</strong> internationale Gesetze<br />

<strong>und</strong> Übereinkommen Anwendung finden.<br />

86<br />

86<br />

90<br />

DNK<br />

DNK<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

229


Intro Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

GRI-Indikator Kommentar Verweis Status<br />

HR8 Schulungen des Sicherheitspersonals<br />

Die Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung des gesamten<br />

Sicherheitspersonals erfolgt gemäß behördlichen<br />

<strong>und</strong> internen Vorgaben <strong>und</strong> beinhaltet auch die<br />

gesetzlichen Bestimmungen im Umgang mit<br />

Personen <strong>und</strong> Eigentum.<br />

59, 84<br />

HR9<br />

HR10<br />

HR11<br />

Verletzung der Rechte von<br />

Ureinwohnern<br />

Überprüfung von Geschäftseinheiten<br />

auf Menschen -<br />

rechtsverletzungen<br />

Anzahl der formell eingereichten<br />

Menschenrechtsbeschwerden<br />

Nicht relevant, da Geschäftstätigkeit in Deutschland<br />

<strong>und</strong> lediglich Beratungsaufträge außerhalb<br />

Deutschlands<br />

Der Flughafen München Konzern ist ausschließlich<br />

am Betriebsstandort in München tätig. Für einige<br />

internationale Flughäfen ist er im Beratungsgeschäft<br />

aktiv. Die Einhaltung des Gr<strong>und</strong>gesetzes <strong>und</strong> der damit<br />

verb<strong>und</strong>ene Schutz von Menschenrechten ist für<br />

den Flughafen München Konzern oberstes Gebot.<br />

Im Berichtszeitraum gab es kein Bewertungsverfahren<br />

in Bezug auf die Einhaltung von Menschenrechten<br />

<strong>und</strong> deren Folgeabschätzungen.<br />

Im Berichtszeitraum gab es im Flughafen<br />

München Konzern keine gemeldeten Fälle<br />

von Menschenrechtsbeschwerden.<br />

86<br />

86<br />

Gesellschaft<br />

Managementansatz 40–43, 69–71, 73–74,<br />

125 –127, 208<br />

SO1 Geschäftstätigkeiten, die mit<br />

einem Engagement im Gemeinwesen<br />

verb<strong>und</strong>en sind,<br />

Bewertung von Auswirkungen<br />

sowie Entwicklungsprogramme<br />

Imageanalyse 2010 „Der Flughafen aus Sicht der<br />

Nachbarn“ unter<br />

70–77, 211<br />

munich-airport.de/publikationen,<br />

nachbarschaftsbeirat.de,<br />

munich-airport.de/strukturgutachten<br />

AO8<br />

SO2<br />

SO3<br />

SO4<br />

SO5<br />

SO6<br />

SO7<br />

SO8<br />

SO9<br />

SO10<br />

Anzahl zu entschädigender<br />

Personen aufgr<strong>und</strong> des<br />

Flughafenausbaus<br />

Auf Korruptionsrisiken untersuchte<br />

Geschäfts einheiten<br />

Anteil der bezüglich<br />

Antikorruption geschulten<br />

Mitarbeiter<br />

Korruptionsvorfälle <strong>und</strong><br />

ergriffene Maßnahmen<br />

Politische Positionen <strong>und</strong><br />

Lobbying<br />

Zuwendungen an Parteien<br />

oder Politiker<br />

Klagen aufgr<strong>und</strong> wettbewerbswidrigen<br />

Verhaltens<br />

Strafen wegen Verstoßes<br />

gegen Rechts vorschriften<br />

Geschäftstätigkeiten mit<br />

erheblichen potenziellen<br />

oder tatsächlichen negativen<br />

Auswirkungen auf die<br />

Gemeinden/Regionen<br />

Ergriffene Präventiv- <strong>und</strong><br />

Minderungsmaß nahmen<br />

Politikbriefe unter<br />

Die Flughafen München GmbH leistet keinerlei<br />

finanzielle Zuwendung an politische Parteien,<br />

Politiker <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>ene Institutionen.<br />

Klagen aufgr<strong>und</strong> wettbewerbswidrigen Verhaltens,<br />

Kartell- oder Monopolbildung im Berichtszeitraum<br />

waren zum Zeitpunkt der Veröffentlichung<br />

des Berichtes nicht bekannt. 1<br />

Gegen zwei Tochtergesellschaften wurde ein<br />

Bußgeld wegen des Vorwurfs der ohne Erlaubnis<br />

erfolgten Arbeitnehmerüberlassung verhängt,<br />

das akzeptiert wurde. 1<br />

munich-airport.de/de/company/umwelt/laerm/schall/<br />

index.jsp<br />

126–127<br />

126<br />

125–126<br />

69<br />

munich-airport.de/publikationen<br />

41– 42, 108–110<br />

munich-airport.de/fluglaerm<br />

107–109<br />

munich-airport.de/de/company/umwelt/laerm/schall/<br />

index.jsp<br />

DNK<br />

DNK<br />

DNK<br />

DNK<br />

230<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

p GRI-Index<br />

GRI-Indikator Kommentar Verweis Status<br />

Produktverantwortung<br />

Managementansatz<br />

PR1<br />

PR2<br />

AO9<br />

PR3<br />

PR4<br />

PR5<br />

PR6<br />

PR7<br />

PR8<br />

PR9<br />

Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Sicherheitsauswirkungen<br />

entlang<br />

des Produktlebens zyklus<br />

Nichteinhaltung von Vorschriften<br />

bezüglich Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong><br />

Sicherheit<br />

Vorfälle Vogelschlag pro<br />

10.000 Flug bewegungen<br />

Gesetzlich vorgeschriebene<br />

Informationen über Produkte<br />

<strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

Verstoß gegen die gesetzlichen<br />

<strong>und</strong> freiwilligen<br />

Informations pflichten für Produkte<br />

<strong>und</strong> Dienst leistungen<br />

K<strong>und</strong>enzufriedenheit einschließlich<br />

der Ergebnisse<br />

von Umfragen<br />

Programme zur Befolgung<br />

von Gesetzen, Standards <strong>und</strong><br />

freiwilligen Verhaltensregeln<br />

in der Werbung<br />

Verstöße gegen Marketingrichtlinien<br />

Beschwerden in Bezug auf<br />

Datenschutz maßnahmen<br />

Bußgelder aufgr<strong>und</strong> von Verstößen<br />

gegen Produkt- <strong>und</strong><br />

Dienstleistungsvorschriften<br />

Flughafenbenutzungsordnung unter<br />

Vorfälle, in denen gegen geltendes Recht verstoßen<br />

wurde <strong>und</strong> bei denen freiwillige Verhaltensregeln<br />

in Bezug auf Auswirkungen von Produkten <strong>und</strong><br />

Dienstleistungen auf Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Sicherheit<br />

nicht eingehalten wurden, waren zum Zeitpunkt der<br />

Veröffentlichung des Berichtes nicht bekannt. 1<br />

56–63, 125–127,<br />

siehe auch direkte Antwort PR6,<br />

munich-airport.de/aviation,<br />

munich-airport.de/de/consumer/barriere<br />

50, 53, 59 –60, 62, 72<br />

Flughafenbenutzungsordnung unter 57– 60, 125,126<br />

munich-airport.de/aviation<br />

Vorfälle, in denen geltendes Recht <strong>und</strong> freiwillige<br />

Verhaltensregeln in Bezug auf Informationen<br />

über Kennzeichnung von Produkten <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

nicht eingehalten wurden, waren zum<br />

Zeitpunkt der Veröffentlichung des Berichtes<br />

nicht bekannt.<br />

Bei werblichen Äußerungen bekennt sich die<br />

Flughafen München GmbH zur permanenten<br />

Werbe-Selbstkontrolle <strong>und</strong> richtet sich nach den<br />

vom Deutschen Werberat aufgestellten Regeln.<br />

Deshalb vermeidet die von der Flughafen München<br />

GmbH veröffentlichte Werbung jegliche Diskriminierung,<br />

Unlauterkeit <strong>und</strong> Irreführung. Sie berücksichtigt<br />

insbesondere die Verhaltensregeln des<br />

Deutschen Werberats für die Werbung mit <strong>und</strong><br />

vor Kindern <strong>und</strong> bewegt sich innerhalb der herrschenden<br />

Auffassungen von Sitte, Anstand <strong>und</strong><br />

Moral. Sanktionen, Geldbußen oder Verwarnungen<br />

wegen Verletzung einschlägiger Vorschriften<br />

hat es im Berichtszeitraum nicht gegeben. 1<br />

Vorfälle, in denen Vorschriften <strong>und</strong> freiwillige Verhaltensregeln<br />

in Bezug auf Werbung einschließlich<br />

Anzeigen, Verkaufsförderung <strong>und</strong> Sponsoring<br />

nicht eingehalten wurden, waren zum Zeitpunkt<br />

der Veröffentlichung des Berichtes nicht bekannt. 1<br />

Beschwerden in Bezug auf die Verletzung des<br />

Schutzes von K<strong>und</strong>endaten <strong>und</strong> deren Verlust<br />

waren zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des<br />

Berichtes nicht bekannt.<br />

Eine Verhängung von Bußgeldern aufgr<strong>und</strong> von<br />

Verstößen gegen Gesetzesvorschriften in Bezug<br />

auf die Zurverfügungstellung <strong>und</strong> Verwendung<br />

von Produkten <strong>und</strong> Dienstleistungen war zum<br />

Zeitpunkt der Veröffentlichung des Berichtes nicht<br />

bekannt. 1<br />

61<br />

56–57, 66–67<br />

126 –127<br />

1<br />

Die Einhaltung von Rechtsvorschriften <strong>und</strong> Verordnungen ist für den Flughafen München Konzern selbstverständlich. Gr<strong>und</strong>lage dafür sind die jeweils gültigen<br />

gesetzlichen Vorschriften. Dies ist jedoch keine Garantie für rechtskonformes Verhalten jedes Einzelnen. Wenn es zu einem Verstoß kommt, wird der Vorgang<br />

auch auf systemische Fehler untersucht <strong>und</strong> es werden gegebenenfalls erforderliche Verbesserungen veranlasst.<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

231


Intro<br />

Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio<br />

Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

232<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Glossar<br />

Airports Council International (ACI)<br />

Internationale Vereinigung der Flughafenbetreiber mit<br />

Sitz in Genf. Mitglied des ACI sind mehr als 1.600 Flughäfen<br />

in fast allen Ländern weltweit – darunter 400<br />

Flughäfen in 46 europäischen Ländern im Rahmen des<br />

ACI Europe.<br />

Anspruchsgruppen (Stakeholder)<br />

Gruppen oder Individuen, die Einfluss auf die Zielerreichung<br />

eines Unternehmens nehmen (können) oder<br />

von dessen Aktivitäten betroffen sind. Demnach gehören<br />

zum Beispiel Mitarbeiter, Kapitalgeber, K<strong>und</strong>en,<br />

Lieferanten, Nachbarn, Nichtregierungsorganisationen<br />

(NGO), Behörden <strong>und</strong> die Politik zu den Stakeholdern<br />

eines Unternehmens.<br />

Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen<br />

(ADV) e. V.<br />

Dachverband aller Verkehrsflughäfen in Deutschland<br />

sowie der Schweiz <strong>und</strong> Österreich. Der Flughafenverband<br />

setzt sich für einen leistungsstarken <strong>und</strong> wettbewerbsfähigen<br />

Luftverkehrsstandort Deutschland ein.<br />

Auxiliary Power Unit (APU) oder Hilfsturbine<br />

Neben den zwei oder vier Turbinen, die ein modernes<br />

Verkehrsflugzeug antreiben, hat das Flugzeug noch eine<br />

kleinere Hilfsturbine (APU), die das Anlassen der Triebwerke<br />

<strong>und</strong> am Boden die Stromversorgung ermöglicht.<br />

Biodiversität<br />

Biodiversität umfasst die verschiedenen Lebensformen<br />

(Arten von Tieren, Pflanzen, Pilzen, Bakterien),<br />

die unterschiedlichen Lebensräume, in denen die<br />

Arten leben (Ökosysteme wie der Wald oder Gewässer),<br />

sowie die genetische Vielfalt innerhalb der Arten<br />

(zum Beispiel Unterarten, Sorten <strong>und</strong> Rassen).<br />

Cargo<br />

Cargo ist Frachtgut beziehungsweise Transportgut,<br />

das von entsprechenden Transportmitteln gegen Entgelt<br />

befördert wird. Unter den Begriff Cargo fallen<br />

Luftfracht <strong>und</strong> Luftpost.<br />

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit<br />

Der Cashflow ist eine wirtschaftliche Messgröße, die<br />

den aus der Geschäftstätigkeit erzielten Nettozufluss<br />

liquider Mittel während einer Periode darstellt.<br />

Collaborative Decision Making (CDM)<br />

Airport-CDM ist der operationelle Ansatz, ein Flug- <strong>und</strong><br />

Abfertigungsereignis von der Landung bis zum Start<br />

unter der Mitwirkung aller am Prozess Beteiligten<br />

(Flughafen, Airline, Gro<strong>und</strong> Handling <strong>und</strong> Flugsicherung)<br />

so zu gestalten, dass eine optimale <strong>und</strong> effiziente<br />

Ausnutzung aller Ressourcen gewährleistet ist.<br />

Continuous Descent Approach (CDA)<br />

Anflugverfahren mit reduzierter Triebwerksleistung.<br />

Das Flugzeug steuert in einem kontinuierlichen Sinkflug<br />

den Zielflughafen an. Dies führt zu einer Verringerung<br />

des Treibstoffverbrauchs sowie zur Reduzierung<br />

des Fluglärms.<br />

Dauerschallpegel Leq3<br />

Der äquivalente Dauerschallpegel Leq3 ist das gr<strong>und</strong>legende<br />

Fluglärmbewertungsmaß des novellierten<br />

Fluglärmgesetzes. Er ist ein direktes Maß für die am<br />

Immissionsort eingestrahlte Schallenergie <strong>und</strong> wird<br />

daher auch als energieäquivalenter Dauerschallpegel<br />

bezeichnet. Der Leq3 wird über die 16 Tagesst<strong>und</strong>en<br />

von 6 bis 22 Uhr (Leq3 Tag) bzw. über die Nachtst<strong>und</strong>en<br />

von 22 bis 6 Uhr (Leq3 Nacht) ermittelt. Als Bezugszeitraum<br />

werden die sechs verkehrsreichsten<br />

Monate des Jahres zugr<strong>und</strong>e gelegt.<br />

DIN EN ISO 14001<br />

Von der International Organization for Standardization<br />

(ISO) entwickelte Norm, die die Gr<strong>und</strong>lage für ein weltweit<br />

zertifizierbares Umweltmanagementsystem bildet.<br />

EBIT (Earnings Before Interest and Taxes)<br />

Die Abkürzung EBIT bezeichnet den Gewinn vor<br />

Zinsen <strong>und</strong> Steuern <strong>und</strong> gegebenenfalls außerordentlichem<br />

Ergebnis. Er wird auch als operatives<br />

Ergebnis oder Betriebsergebnis bezeichnet.<br />

EBITDA (Earnings Before Interest, Taxes,<br />

Depreciation and Amortization)<br />

EBITDA bezeichnet das Ergebnis vor Zinsen, Steuern<br />

<strong>und</strong> Abschreibungen.<br />

EMAS (Eco-Management and Audit Scheme)<br />

System für das freiwillige Umweltmanagement <strong>und</strong><br />

die Umweltbetriebsprüfung. Es wurde von der Europäischen<br />

Union als Instrument für Unternehmen <strong>und</strong><br />

Organisationen entwickelt, die ihre Umweltleistung<br />

kontinuierlich verbessern wollen.<br />

Emission<br />

Abgabe von Stoffen, Energien <strong>und</strong> Strahlen an die<br />

Umgebung durch eine bestimmte Quelle. Beispiele<br />

sind gasförmige Schadstoffemissionen, Lärmemissionen<br />

oder staubförmige Emissionen.<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH<br />

233


Intro<br />

Unternehmensporträt <strong>und</strong> Strategie<br />

Leistungsportfolio<br />

Dialog <strong>und</strong> gesellschaftliche Verantwortung<br />

)<br />

globalreporting.org<br />

Enteisung (De-Icing)<br />

Die Flugzeugenteisung ist ein Vorgang, bei dem ein<br />

Flugzeug vor dem Start von Eis <strong>und</strong> Schnee befreit<br />

wird. Bei winterlichen Witterungsbedingungen müssen<br />

aus Sicherheitsgründen kritische Flächen am<br />

Flugzeug vor Wiedervereisung geschützt werden.<br />

Dies geschieht mit einem Gemisch aus Wasser <strong>und</strong><br />

Enteisungsmitteln (Glykolen).<br />

Feinstaub PM 10<br />

Unter der Messgröße PM 10 (Particulate Matter<br />

< 10 μm) wird die Feinstaubfraktion mit einem oberen<br />

Partikeldurchmesser von bis zu 10 Mikrometer (µm)<br />

verstanden.<br />

Flughafen-Campus<br />

Als Flughafen-Campus wird das gesamte Flughafengelände<br />

mit allen darauf befindlichen Einrichtungen<br />

bezeichnet.<br />

Global Reporting Initiative (GRI)<br />

Unabhängige Institution, die Richtlinien für die <strong>Nachhaltigkeits</strong>berichterstattung<br />

veröffentlicht. Ziel ist neben<br />

einer Institutionalisierung der Kommunikation<br />

auch eine Vergleichbarkeit der Berichterstattung über<br />

die <strong>Nachhaltigkeits</strong>aktivitäten.<br />

Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol)<br />

Das Greenhouse Gas Protocol ist ein weltweit anerkanntes<br />

<strong>und</strong> genutztes Instrument zur Quantifizierung<br />

<strong>und</strong> zum Management von Treibhausgasemissionen.<br />

Das GHG Protocol macht Vorgaben für organisationsweite<br />

Berechnungen von Treibhausgasemissionen sowie<br />

für die Durchführung von Projekten zur Emissionsreduzierung.<br />

Hub-Flughafen oder Luftverkehrsdrehkreuz<br />

Ein Flughafen, der das Umsteigen zwischen Kurz-,<br />

Mittel- <strong>und</strong> Langstreckenflügen einer Fluggesellschaft<br />

oder mehrerer kooperierender Fluggesellschaften<br />

ermöglicht <strong>und</strong> somit die Voraussetzung schafft,<br />

eine Vielzahl von Destinationen miteinander verbinden<br />

zu können.<br />

ICAO (International Civil Aviation Organization)<br />

Die Internationale Zivilluftfahrtorganisation ist eine<br />

Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in<br />

Montreal. Ihr gehören 190 Vertragsstaaten an. Die<br />

ICAO hat sich zum Ziel gesetzt, in Zusammenarbeit<br />

mit ihren Mitgliedsstaaten eine sichere <strong>und</strong> nachhaltige<br />

Entwicklung der zivilen Luftfahrt zu gewährleisten.<br />

IFRS<br />

Die International Financial Reporting Standards (IFRS)<br />

sind internationale Rechnungslegungsvorschriften für<br />

Unternehmen, die die Vergleichbarkeit von Jahresabschlüssen<br />

losgelöst von nationalen Vorschriften ermöglichen.<br />

Sie bestehen aus Standards <strong>und</strong> offiziellen<br />

Interpretationen zur Anwendung.<br />

IIRC<br />

Internationaler Rat für integrierte Berichterstattung (International<br />

Integrated Reporting Council). Der IIRC zielt<br />

auf die Schaffung eines allgemein akzeptierten Rahmenkonzepts<br />

für die Bilanzierung der Nachhaltigkeit ab, indem<br />

er Finanz-, Umwelt-, soziale <strong>und</strong> staatliche Informationen<br />

in einem „integrierten“ Format zusammenbringt.<br />

Immission<br />

Umwelteinwirkungen, die Menschen, Tiere, Pflanzen<br />

oder Sachen beeinflussen können, wie beispielsweise<br />

Geräusche, Luftverunreinigung, Erschütterungen,<br />

Strahlung, Wärme <strong>und</strong> Licht. Ziel des gesetzlich geregelten<br />

Immissionsschutzes ist es, diese Einwirkungen<br />

so gering wie möglich zu halten.<br />

Intermodalität<br />

Verknüpfung von mindestens zwei verschiedenen<br />

Verkehrsträgern (zum Beispiel Schiene, Straße,<br />

Flugzeug, Schiff) im Laufe eines Transportweges.<br />

Kohärenzsicherungsmaßnahmen<br />

Spezielle Kompensationsmaßnahmen, die geplant <strong>und</strong><br />

umgesetzt werden müssen, wenn zum Beispiel durch<br />

ein Bauvorhaben ein erheblicher Eingriff in ein europäisches<br />

Vogelschutzgebiet oder FFH-Gebiet (FFH: Fauna-<br />

Flora-Habitat) entsteht. Kohärenzsicherungsmaßnahmen<br />

beziehen sich explizit auf die betroffenen Tier- <strong>und</strong><br />

Pflanzenarten sowie ihren ganz speziellen Funktions<strong>und</strong><br />

Lebensraum <strong>und</strong> dienen dazu, die negativen Auswirkungen<br />

eines Vorhabens auf das Schutzgebietssystem<br />

Natura 2000 auszugleichen <strong>und</strong> dadurch die Kohärenz<br />

des Netzes zu sichern. Die Sicherungsmaßnahmen<br />

müssen in einem dafür geeigneten vorhandenen oder<br />

einem neu ausgewiesenen Gebiet des Netzes Natura<br />

2000 durchgeführt werden.<br />

Kohlenmonoxid (CO)<br />

Kohlenstoffmonoxid ist ein farb-, geruch- <strong>und</strong> geschmackloses<br />

giftiges Gas. Es entsteht bei der unvollständigen<br />

Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Substanzen,<br />

wenn nicht genügend Sauerstoff zur Verfügung<br />

steht oder die Verbrennung bei hohen Temperaturen<br />

stattfindet.<br />

Landing-and-Take-off-Zyklus (LTO-Zyklus)<br />

Der sogenannte LTO-Zyklus besteht aus vier Phasen:<br />

) Anflug (inkl. Landung) auf dem Flughafen<br />

) Rollen der Flugzeuge von der Landebahn zur<br />

Abfertigungsposition<br />

234<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Mitarbeiter <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

Umwelt <strong>und</strong> Klimaschutz<br />

Finanzbericht<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

) Rollen der Flugzeuge von der Abfertigungsposition<br />

zur Startbahn <strong>und</strong> Abflug vom Flughafen<br />

) Steigflug<br />

Der LTO-Zyklus erstreckt sich bis in eine Höhe von<br />

circa 915 Metern. Je nach Steigflugverhalten haben<br />

die Flugzeuge beim Start dann schon eine Entfernung<br />

von circa 8 Kilometern vom Flughafen. Bei der Landung<br />

sind es r<strong>und</strong> 17 Kilometer.<br />

Musterzulassung<br />

Die Musterzulassung ist die offizielle Zulassung (Zertifizierung)<br />

eines Luftfahrzeuges zum Flugverkehr. Sie<br />

erfolgt durch die Luftfahrtbehörde des Staates, in<br />

dem das Luftfahrzeug später registriert wird. Im Rahmen<br />

der Zulassung wird überprüft, ob die zugr<strong>und</strong>e<br />

liegenden Bauvorschriften erfüllt wurden.<br />

Nachhaltige Entwicklung<br />

Nachhaltige Entwicklung wurde auf der Konferenz der<br />

Vereinten Nationen über Umwelt <strong>und</strong> Entwicklung<br />

(UNCED) 1992 in Rio de Janeiro als normatives internationales<br />

Leitprinzip der Staatengemeinschaft, der<br />

Weltwirtschaft, der Weltzivilgesellschaft sowie der<br />

Politik anerkannt <strong>und</strong> als Gr<strong>und</strong>prinzip der Rio-Deklaration<br />

<strong>und</strong> der Agenda 21 verankert.<br />

Natura 2000<br />

Offizielle Bezeichnung für ein kohärentes (zusammenhängendes)<br />

Netz von Schutzgebieten, das innerhalb<br />

der Europäischen Union nach den Maßgaben der<br />

Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie)<br />

errichtet wird. Sein Zweck ist der länderübergreifende<br />

Schutz gefährdeter wild lebender heimischer Pflanzen-<br />

<strong>und</strong> Tierarten <strong>und</strong> ihrer natürlichen Lebensräume.<br />

In das Schutzgebietsnetz werden auch die gemäß der<br />

Richtlinie 79/409/EWG (kurz Vogelschutzrichtlinie)<br />

ausgewiesenen Gebiete integriert.<br />

PCA-Technik (Pre-Conditioned Air)<br />

PCA-Anlagen sind meist auf dem Vorfeld angeordnete<br />

Lüftungsgeräte zur Beheizung <strong>und</strong> Kühlung von Flugzeugen<br />

<strong>und</strong> ersetzen die sonst betriebene flugzeugeigene<br />

Hilfsturbine (APU).<br />

Quelllufttechnik<br />

Dieses Belüftungssystem knüpft an die natürliche Lüftung<br />

an. Bei natürlicher Lüftung dringt Frischluft durch<br />

Spalten <strong>und</strong> Schlitze in das Gebäude ein. Die thermischen<br />

Quellen im Gebäude bestimmen das Muster<br />

der Luftströmungen im Raum.<br />

Safety-Management-System (SMS)<br />

Bezeichnung für ein Programm in der Zivilluftfahrt zur<br />

Verbesserung der (technischen) Sicherheit. Es ist von<br />

der internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) verbindlich<br />

vorgeschrieben. Ziel des SMS ist es, Unfällen<br />

<strong>und</strong> Vorfällen vorzubeugen, indem Gefahren identifiziert,<br />

Risiken analysiert <strong>und</strong> reduziert sowie Gegenmaßnahmen<br />

implementiert <strong>und</strong> sämtliche Prozesse<br />

überwacht werden.<br />

Satellit<br />

Ein Satellit oder auch Satellitenterminal ist ein Erweiterungsbau<br />

zu einem bestehenden Flughafenterminal.<br />

Im Gegensatz zu einem vollwertigen Terminal fehlen<br />

Vorfahrten sowie alle „landseitigen“ Terminalbestandteile<br />

wie Ticketschalter, Check-in-Einrichtungen oder<br />

Gepäckausgabebänder. Im Gebäude selbst befinden<br />

sich die Wartebereiche <strong>und</strong> am Gebäude die Fluggastbrücken<br />

für das bequeme Einsteigen ins Flugzeug.<br />

Smart-Meter-Konzept<br />

Hierunter ist der Einsatz sogenannter intelligenter<br />

Zähler zu verstehen, die dem Anschlussnutzer den<br />

tatsächlichen Energieverbrauch <strong>und</strong> die dazugehörige<br />

Nutzungszeit anzeigen. Nach dem Energiewirtschaftsgesetz<br />

werden solche Zähler seit 2010 bei Neu- <strong>und</strong><br />

größeren Umbauten gefordert. Sie sollen dem Anschlussnutzer<br />

die Möglichkeit geben, Energieverschwendung<br />

zu erkennen <strong>und</strong> zu vermeiden.<br />

Stickstoffoxide (NO X )<br />

Gase, die bei der Verbrennung von Stickstoff in Verbindung<br />

mit Sauerstoff entstehen <strong>und</strong> in Flugzeugabgasen<br />

vorkommen.<br />

Verkehrseinheit (VE)<br />

Messzahl für die gemeinsame Erfassung des gewerblichen<br />

Personen- <strong>und</strong> Frachtverkehrs. Die Verkehrseinheit<br />

wird dabei gleichgesetzt mit einem Passagier inklusive<br />

Handgepäck (insgesamt 100 Kilogramm) oder<br />

100 Kilogramm umgeschlagener Luftfracht beziehungsweise<br />

Luftpost.<br />

Virtueller Server<br />

Durch Virtualisierungstechnologie wird ein physikalischer<br />

Server-Computer ersetzt durch eine Simulation.<br />

So ist es möglich, mehrere kleinere physische Server<br />

auf einem oder mehreren großen zu bündeln, wodurch<br />

die kleinen überflüssig werden. Dadurch können erhebliche<br />

Mengen an Energie für den Betrieb <strong>und</strong> die Klimatisierung<br />

des Rechenzentrums eingespart werden.<br />

ROCE (Return on Capital Employed)<br />

Return on Capital Employed ist eine betriebswirtschaftliche<br />

Kennzahl, die angibt, wie effektiv <strong>und</strong> profitabel ein<br />

Unternehmen mit seinem eingesetzten Kapital umgeht.<br />

Bericht 2012 Flughafen München GmbH 235


Organe der Gesellschaft<br />

Geschäftsführung<br />

Der Geschäftsführung des Mutterunternehmens<br />

Flughafen München GmbH gehören folgende<br />

Herren an:<br />

Dr. Michael Kerkloh<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

Thomas Weyer<br />

Geschäftsführer Finanzen <strong>und</strong> Infrastruktur<br />

Aufsichtsrat<br />

Der Aufsichtsrat setzte sich im Geschäftsjahr<br />

folgendermaßen zusammen:<br />

Dr. Markus Söder<br />

Staatsminister<br />

Bayerisches Staatsministerium der Finanzen<br />

Vorsitzender<br />

Freistaat Bayern<br />

Josef Poxleitner<br />

Ministerialdirektor<br />

Oberste Baubehörde im Bayerischen<br />

Staatsministerium des Inneren<br />

Dr. Hans Schleicher<br />

Ministerialdirektor<br />

Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft,<br />

Infrastruktur, Verkehr <strong>und</strong> Technologie<br />

Wolfgang Lazik<br />

Ministerialdirektor<br />

Bayerisches Staatsministerium der Finanzen<br />

B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland<br />

Christiane Wietgrefe-Peckmann<br />

Regierungsdirektorin<br />

B<strong>und</strong>esministerium der Finanzen<br />

Gerold Reichle<br />

Ministerialdirektor<br />

B<strong>und</strong>esministerium für Verkehr, Bau <strong>und</strong><br />

Stadtentwicklung<br />

Landeshauptstadt München<br />

Christian Ude<br />

Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München<br />

Dieter Reiter<br />

Bfm. Stadtrat der Landeshauptstadt München<br />

Arbeitnehmervertreter<br />

Thomas Bihler<br />

Kaufmännischer Angestellter<br />

Arbeitnehmervertreter<br />

Heinrich Birner<br />

Geschäftsführer ver.di<br />

Bezirk München<br />

Stellvertretender Vorsitzender<br />

Michael Börries<br />

Geprüfter Flugzeugabfertiger<br />

Hans-Joachim Bues<br />

Konzernbereichsleiter Unternehmenskommunikation<br />

Vertreter der leitenden Angestellten<br />

Willy Graßl<br />

Kaufmännischer Angestellter<br />

Orhan Kurtulan<br />

Geprüfter Flugzeugabfertiger<br />

Freigestellter Betriebsrat<br />

Anna Müller<br />

Kaufmännische Angestellte<br />

Freigestellte Betriebsrätin<br />

Sabine Peters<br />

Kaufmännische Angestellte<br />

Stand: 31. Mai 2013<br />

236 Bericht 2012 Flughafen München GmbH


Impressum<br />

Herausgeber<br />

Flughafen München GmbH<br />

Postfach 23 17 55<br />

85326 München<br />

Verantwortlich<br />

Hans-Joachim Bues<br />

Leiter Unternehmenskommunikation<br />

Frank Neumann<br />

Leiter Konzernentwicklung (kommissarisch)<br />

Kontakt<br />

Petra Röthlein<br />

Leiterin Interne Kommunikation,<br />

Print- <strong>und</strong> Onlinemedien<br />

Dr. Monica Streck<br />

Leiterin Strategisches<br />

<strong>Nachhaltigkeits</strong>management<br />

Redaktion<br />

Dr. Reingard Schöttl, Helene Hergt<br />

Interne Kommunikation, Print- <strong>und</strong> Onlinemedien<br />

Claudia Büchlmann<br />

Strategisches <strong>Nachhaltigkeits</strong>management<br />

Fotos<br />

Roland Albrecht<br />

Anna Bryukhanova, istockphoto<br />

Alex Tino Friedel<br />

Jan Greune, Getty Images<br />

Dr. Werner Hennies<br />

Koch + Partner Architekten <strong>und</strong> Stadtplaner<br />

Jürgen Naglik<br />

Gregor Schläger<br />

Herbert Stolz<br />

Matthias Tunger<br />

Beratung <strong>und</strong> Design<br />

Kirchhoff Consult AG, Hamburg<br />

Druck<br />

G. Peschke Druckerei GmbH, München<br />

Papier<br />

Circle silk Premium White<br />

Das Papier ist mit dem EU-Ecolabel (FR/11/003) zertifiziert.<br />

Weiterführende Informationen<br />

Internet: munich-airport.de<br />

E-Mail: nachhaltigkeit@munich-airport.de<br />

Telefon: +49 89 975-00<br />

Telefax: +49 89 975-43506<br />

Facebook: de-de.facebook.com/flughafenmuenchen<br />

Twitter: twitter.com/MUC_Airport<br />

App für iPhone: MUC Airport

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